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1. Lehrbuch der Geographie - S. 772

1867 - Münster : Theissing
772 Vierter Abschnitt. auch nicht unwesentliche körperliche Unterschiede. Auch in ihrer Beschäftigung und ihren Sitten zeigen sie große Stammes-Verwandtschaft. Die Indianer tragen den Kopf kahl geschoren bis auf einen Büschel am Scheitel. Den Weibern, die kleiner sind, als die Männer, liegt die Verrichtung aller schwe- ren Arbeit ob. Die Kleidung der Wilden, soweit sie nicht mit den Euro- päern in Verbindung kommen, ist sehr einfach; die Männer tragen nämlich einen Schurz vorne und hinten um den Leib, die Weiber' bedecken ihn mit einem Tuche, das sie um die Lenden schlingen; die Männer tragen in den durchbohrten Ohrlappen, Nasen und oft selbst in der Unterlippe Federn, Knochen, Holzstücke u. dgl. als Zierrath. Das Tättowiren, d. i. Gesicht, Brust und Arme mit den grellsten Farben zu bemalen, ist ein allgemeiner Gebrauch. Sie wohnen im Winter in runden Hütten, im Sommer unter Kabanen d. i. Zelten von Thierfellen. Ihre Nahrung besteht aus dem Fleische erlegter Thiere, aus Mais, Kartoffeln, Rüben u. dgl. Sie verstehen ihre Geräthschaften, Kleider u. dgl. mit Geschicklichkeit anzufertigen. Die Kinder werden von frühester Jugend her sehr abgehärtet, in den Waffen geübt, mit Muth und Rachsucht erfüllt. Sich durch Muth und Tapferkeit und Ertragung großer Peinen im Kriege oder auf der Jagd auszuzeichnen, ist des Jünglings höchstes Streben, und erst, nachdem er Proben davon abgelegt, wird er unter mancherlei Förmlichkeiten in die Zahl der Krieger aufgenommen. Die Kriege sind grausam, das Scalpiren ein gewöhnliches Verfahren an Todten wie Verwundeten. Die scalpirte Kopfhaut wird als ehrendes Siegeszeichen auf- bewahrt. Die lebendig Gefangenen werden in grausamster Weise zu Tode gemartert. Das Scalpirmesser, womit dem überwundenen Feinde geschickt die Kopfhaut abgelöset wird, und der Tomahawk (spr. Hzok), eine Art Streitart, sind des Indianers unzertrennliche Begleiter. So grausam und wild er im Kriege gegen die Feinde ist, so höflich, freundlich und gastfrei ist er gegen Andere. Der Branntweingenuß ist zu einer wüthenden Leidenschaft bei ihnen geworden, deren Wirkungen fürchterlich sind. Die am meisten genannten Indianer sind im Norden die Eskimo's, Chippeway's (Tschippeuehs), und Klistenoe's; weiter nach Süden die Irokesen und Huronen, die Siour (Siuhs) oder Nadowessier, die Creeks (Krikhs), die letzten Ueberreste der Mohikaner am obern Missisippi und die Natchez am untern Missisippi rc., noch südlicher die Mexikaner oder Azteken (Comantschen), dann im Norden von Süd-Amerika dieotto- maken rc.; weiter die Peruaner oder das Volk der Inkas, die Chi- quitos und Moros-Jndianer; in Brasilien die Botokuden u. a.; südlicher die Guaranis, Gaucho's (spr. Ga-utscho's), Araukaner (Ca- raiben), Pescheräh's, Patagonier rc. Die Zahl der in Amerika leben- den Indianer soll sich auf 294,000 Seelen belaufen. Was die Cultur betrifft, so stehen die Ureinwohneramerika's sowohl in körperlicher als in geistiger Beziehung den Bewohnern der alten Apelt bedeutend nach. Dennoch nahm man schon bei der Entdeckung des Erdtheils eine große Verschiedenheit der Civilisation unter ihnen wahr. Während die

2. Das Altertum - S. 204

1891 - Münster i.W. : Schöningh
204 Altertum. war; manche gaben auch ihren Mitbewerbern eine Strecke voraus und trugen deuuoch den Sieg davon. Oft stürzten die Lenker und wurden von den Pferden geschleift; doch die Hauptschwierigkeit und Gefahr lag in der siebenmaligen Wendung um das hintere Ziel. Durch das Bemühen, hier die kürzeste Wendung zu machen, wurden die Wagen oft aneinander und an das Ziel geschleudert, die folgenden stürzten darüber, die Wagenlenker schlugen aus einander los, und Menschen, Tiere und Trümmer waren in einem wüsten blutigen Knäuel geballt. Das größere Schauspiel aber waren die Zuschauer selbst. Die in bedeutender Weite sich hinziehenden, hoch über einander aufsteigenden Sitzreihen waren vou einem wogenden Menschenmeere überflutet, und diese Hunderttaufende erfüllte eine Leidenschaft, die in der That an Raserei grenzte. Je mehr das Rennen sich seinem Ende näherte, desto mehr steigerten sich Spannung, Angst, Wut, Jubel und Ausgelassenheit. Mit den Angen unablässig die Wagen verfolgend, klatschten und schrieen sie aus allen Kräften, sprangen von den Sitzen auf, bogen sich vor, schwenkten Tücher und Gewänder, trieben die Pferde ihrer Partei mit Zurufen an, streckten die Arme aus, als wenn sie in die Bahn reichen könnten, knirschten mit den Zähnen, drohten mit Mienen und Gebärden, zankten, schimpften, frohlockten und triumphierten. Endlich kam der erste Wagen am Ziele an, und das donnernde Jnbelgefchrei der Gewinnenden, in das Flüche und Verwünschungen der Verlierenden sich mischten, hallte weit über das verlassene Rom hin, verkündete denen, die in ihren Wohnungen geblieben waren, das Ende des Wettkampfes und traf noch das Ohr des Reifenden, der die Stadt schon weit hinter sich gelassen hatte. Obgleich das Rennen sehr gewöhnlich mit geringen Pansen (namentlich um die Mittagszeit) vom frühen Morgen bis zum Abend dauerte, harrte das Volk doch trotz Sounen-glut und Regenschauern unablässig aus und ward nicht müde, das über alles geliebte Schauspiel mit derselben leidenschaftlichen Aufmerksamkeit zu verfolgen. Ii. Das Amphitheater. Während in den Spielen des Cirkus das Volk durch das Partei-iutereffe in so hohem Grade beteiligt war, daß es beinah mithandelte, und deshalb hier ein verhältnismäßig geringer Aufwand von Mitteln hinreichte, um es in unablässiger Spannung zu erhalten, war es bei den übrigen Schauspielen, wo es müßig zusah, um so schwerer zu beschäftigen und zu befriedigen. Die ungeheuersten Anstrengungen wurden zu diesem Zwecke im Amphitheater gemacht, wo neben Schauspielen der aufregendsten Art eine wahre Feenpracht der Ausstattung, eine Aufeinanderfolge stets wechselnder Überraschungen und der ganze Reiz „des Unzähligen, Seltsamen und Ungeheuren" immer von neuem aufgeboten ward, um die Erwartungen
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