Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 207

1849 - Münster : Coppenrath
207 abgetretenen Landes und auf die Errichtung von Gebäuden ver- wandt haben, eine billige Entschädigungssumme aus der Staats- kaffe gezahlt werden. 4. Eine besondere Commission von drei Män- nern soll niedergesetzt und jährlich durch Wahl erneuert werden, welche die Untersuchung, was Staatsland, was Privateigenthum sei, anzustellen und hiernach die Theilung und Abschätzung vor- znnehmen hat-"). Dieser so billige Antrag zu Gunsten des nothleidenden Vol- kes fand bei den reichen Gutsbesitzern den heftigsten Widerspruch. Fast alle großen römischen Familien waren bei dieser Angelegen- heit betheiligt; denn es gab gewiß nur sehr wenige, die nicht bei weitem mehr, als das g-esetzliche Maß von Ländereien besa- ßen; und diese alle würden des größten Theiles ihres Vermö- gens und hiermit auch ihres Einflusses verlustig geworden sein. Sie beriefen sich auf den verjährten Besitz und erhoben sich mit wüthenden Schmähungen gegen den Volksführer, als ob dieser nur selbstsüchtige Plane verfolge und den Umsturz der Verfassung beabsichtige. Während der neunzehn Tage, die sein Gesetzantrag dem Herkommen gemäß öffentlich ausgestellt war, stand die Par- tei der reichen Gutsbesitzer und die der besitzlosen Bürger wie zwei feindliche Heere einander drohend gegenüber. Die erstere, als die bei weitem geringere, konnte nicht erwarten, daß die Abstimmung in der Volksversammlung zu ihrem Vortheile ent- scheiden würde; und es wurde deshalb ein Kunstgriff versucht, der wie schon oft früher, so auch diesmal gelang. Einer der Tribunen, der reiche Octavius, ward für sie gewonnen; und an dem Tage der Volksversammlung, wo Tiberius seinen An- trag zur Abstimmung bringen wollte, trat plötzlich Octavius auf und legte sein Veto ein. Tiberius ward überrascht, als sein bisheriger Freund dieses Gesetzmittel gegen ihn anwandte. Mit rührenden Bitten und Vorstellungen suchte er ihn wieder zu ge- winnen ; allein Octavius blieb hartnäckig bei seinem Voto, und die Versammlung mußte unverrichteter Sache auseinandergehen. Es kränkte den Tiberius tief, seinen Plan so scheitern zu sehen; und seitdem wurden seine Reden in den Volkszusammen- künften und seine Maßregeln leidenschaftlich und aufregend. „Die * Ut iidem triumviri judicarent, qua publicus ager, qua privatus esset. Ibid.

2. Die alte Geschichte - S. 163

1872 - Münster : Coppenrath
163 49. Athen unter Pisistratus, nnter seinen Shnen, und unter Klisthenes. Als Solon seine Gesetzgebung beendigt hatte, lie er die Athener schwren, zehn Jahre lang nichts an derselben zu n-dern. Sie sollte erst einen festen Boden gewinnen, die Zweck-Migkeit derselben durch lngere Geltung sich erproben. Und um jedem Verdachte eigenntziger Absichten zu entgehen, verlie er Athen und besuchte Aegypten, Cypern und die Staaten Kleinasiens. In Lydien hatte er die frher erwhnte Unter-redung mit dem Könige Crsus. Der Tyrann Pisistratus (560527). Allein So-fon's ebele Zwecke gingen nicht ganz in Erfllung. Whrend seiner Abwesenheit wurde der Parteigeist wieder rege. Die medere Volksklasse, die durch Solon grere Freiheit, greres Ansehen und neue Rechte erlangt hatte, strebte von nun an immer hher hinaus und wurde sehr bermthig. Bei jeder Gelegenheit wollte das Volk die Vornehmen, seine ehemaligen Unterdrcker, fhlen lasten, da es nicht mehr von ihnen ab-hngig sei, da es eben so gut, wie fte, Theil an der Regie-rung habe. Die Vornehmen, ohnehin durch die Einschrnkung ihrer alten Vorrechte erbittert, sahen das bermthige Betragen des Volkes als eine Herausforderung zum Kampfe an. An der Spitze der Vornehmen standen Lykurgus und Megkles, an der Spitze des Volkes aber Pisistratus, ein khner, unternehmender Mann, der bei der Untersttzung des Volkes nur seinen eigenen Vortheil im Auge hatte. Ehrschtig, wie er war, kannte er kein greres Glck, als der Erste zu sein im ersten Staate Griechenlands. Er strebte deshalb nach der Alleinherrschaft. Es vereinigten sich bei ihm alle Eigenschaften sowohl des Geistes als des Krpers, die ein solches Streben begnstigen konnten. Er war der schnste Mann im Volke, von majesttischem Wchse; dabei gromthig, liebreich und gefllig im Umgange. Die Sanftmuth und Freundlichkeit, mit 11*

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 1

1861 - Münster : Coppenrath
Einleitung. das Mittelalter der Knospe zu vergleichen ist, die ihrer Entfaltung hoffnungsvoll entgcgentrcibt; so hält uns die Geschichte der neueren Zeit, an deren Eingänge wir hier stehen, die Blume selbst vor, welche, obschon durch heftige Stürme in ihrer freien Entwickelung oft aufgchalten und be- droht, sich doch nach und nach in anmuthiger Schöne entfaltet. Durch die vielen vorhergegangenen Erfindungen und Entdeckun- gen war der menschliche Geist von allen Seiten mächtig ange- regt worden und strebte immer weiter voran, die seinen freien Flug noch hemmenden Schranken zu durchbrechen. Die Erfindung des Co mpasses, dieses gcheimnißvollen Führers durch spur- lose Wasserwüsten, hatte die entlegensten Völker der Erde in enge Verbindung mit einander gebracht. Die kaum entdeckte neue Welt führte ihre reichen Erzeugnisse nach Europa und gab hier dem Handel und Gewcrbcfleiße eine nie gesehene Vlüthe. Städte und Lander gewannen seitdem an immer steigender Bevölkerung; gesetzliche Ordnung und Verfeinerung der Sitten traten allmälig an die Stelle der früheren Ungcbundenheit und Rohheit. Durch den großen Verkehr ward die Erd- und Himmelskunde erweitert, der alte Aberglaube in immer engere Schranken gewiesen. Die Erfindung des Pulvers hatte die rohe Kraft des Einzelnen gebändigt und die Kriegeskunst zu. einer Wissenschaft erhoben, die viele Vorkenntnisse erfordert. Ucbcrall wurden stehende Heere errichtet, und so größere Sicherheit von Innen und Außen gewonnen. Das durch das Faustrecht früher so zerrüttete Deutschland insbesondere neigte sich bald durch seinen al lg eine inen Landfrieden und durch sein stehendes kaiserliches Kammergericht zum inneren Weiter'» Anltgcsch. Iii. 10. Aufl. \

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 2

1861 - Münster : Coppenrath
2 Frieden und zur Ordnung. Der Untergang des oft rö- mischen Reiches hatte eine Menge gelehrter Griechen nach Italien geführt, und dieses, einst in Künsten und Wissen- schaften so blühende, dann aber von streifenden Kriegshorden vielfach zertretene Land war noch einmal die Vildungsschule aller europäischen Völker geworden. Das dort wieder erwachte Studium der Werke des klassischen Alterthums verbreitete bald seinen Einfluß auf alle Künste und Wissen- schaften, die allmälig eine andere Gestalt gewannen. Die vielen aufblühenden Universitäten halfen kräftig nach und ver- breiteten Aufklärung rings um sich her. Die Erfindung der Buchdruckerkunst war das geeignetste Mittel, Tausende von Schriften unter das Volk zu bringen und so die Gedanken des Einzelnen wie im Fluge zum Gemeingute ganzer Völker zu machen. Während des regeren Volkslebens keimten auch die Anfänge der bürgerlichen Freiheit empor; ein freisinnigerer Geist durchdrang allmälig alle Verhältnisse des Lebens. Die Mängel und Gebrechen in Staat und Kirche waren zwar nicht größer, aber weit auffallender geworden bei dieser höheren Bildung und freisinnigeren Denkungsart der Völker, und ihre Quellen versiegten mit der Zeit. So stehen wir denn hier an der Geschichte einer Zeit, die mit Recht die neuere ge- nannt wird, weil auf dem Grunde so vieler und großer Er- fahrungen die europäischen Reiche und Völker sich neu zu gestalten begannen, bis sie allmälig das wurden, was sie jetzt sind. Unter den Begebenheiten, welche wir hier als die bemer- kenswerthesten Anzeigen einer neuen Zeit bezeichneten, ist die Entdeckung Amerikas die einflußreichste. Durch diese tritt nunmehr ein neuer Erdtheil in die Geschichte ein, und die Geschichte selbst, welche bisher nur die sogenannte alte Welt, Asien, Afrika und Europa, umfaßte, wird dadurch erst zu einer eigentlichen Weltgeschichte.

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 1

1840 - Münster : Coppenrath
1. Einleitun leichwie das Mittelalter der Knospe zu vergleichen ist, die ihrer Entfaltung hoffnungsvoll entgegentreibt; so halt uns die Geschichte der neueren Zeit, an deren Eingänge wir hier . stehen, die Blume selbst vor, welche, obgleich durch heftige Stürme in ihrer freien Entwickelung oft aufgehalten und bedroht, sich doch * nach und nach in anmuthiger Schöne entfaltet. Durch die vie- len vorhergegangenen Erfindungen und Entdeckungen war der menschliche Geist von allen Seiten mächtig angeregt worden und strebte immer weiter voran, die seinen freien Flug noch hemmen- den Schranken zu durchbrechen. Die Erfindung des Kompasses, dieses geheimnißvollen Führers durch spurlose Wasserwüsten, hatte die entlegensten Völker der Erde in enge Verbindung mit einander gebracht. Die kaum entdeckte neue Welt führte ihre reichen Er- zeugnisse nach Europa und gab hier dem Handel und Gewerb- fleiße eine nie gesehene Blüthe. Städte und Lander gewannen seitdem an immer steigender Bevölkerung; gesetzliche Ordnung und Verfeinerung der Sitten traten allmalig an die Stelle der früheren Ungebundenheit und Roheit. Durch den großen Verkehr ward die Erd- und Himmelskunde erweitert, der alte Aberglaube in immer engere Schranken gewiesen. Die Erfindung des Pulvers hatte die rohe Kraft des Einzelnen gebändigt und die Kriegeskunst zu einer Wissenschaft erhoben, die viele Vorkenntnisse erfordert. Überall wurden stehende Heere errichtet, und so größere Sicherheit von Innen und Außen gewonnen. Das durch das Faustrecht früher so zerrüttete Deutschland insbesondere neigte sich durch seinen all- gemeinen Landfrieden und durch sein stehendes kaiserliches Kammer- gericht zum inneren Frieden und zur Ordnung. Der Untergang des oströmischen Reiches hatte eine Menge gelehrter Griechen nach in. Theil. 4 Au fl. 1 . ..

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 252

1840 - Münster : Coppenrath
/ Geschichte Her neuesten Zeit. > • ' > Französische Revolution. 60. Ursachen derselben. Nächst der Reformation gibt es keine wichtigere und erfolg- reichere Begebenheit in der Gcfchichte der Menschheit, als die französische Revolution, die eine ähnliche Umwälzung im Staate, wie jene in der Kirche war. Von Frankreich ausgehend, theilte sie sich nach und nach fast allen gebildeten Völkern der Erde in dem Maße mit, als dieselben Gahrungsstoffe mehr oder weniger bei ihnen vorhanden waren. Zu Anfänge dieser in der Geschichte ewig denkwürdigen Epoche hatten die meisten europäischen Staaten, insbesondere aber Frankreich, eine mehr künstliche als natürliche Festigkeit. Viele Mißbrauche aus den Zeiten des Mittelalters waren stehen geblie- den, die bei den veränderten Verhältnissen und bei der gesteiger- ten Aufklärung der neuern Zeit am Ende nothwendig zusammcn- stürzen mußten. Der Adel besaß noch immer seine großen Vorrechte, ohne die Verpflichtungen ferner zu erfüllen, unter denen ec sie früher erlangt habe. Die einträglichsten Ämter des Staates, die reichsten Pfründen waren in seinem ausschließlichen Besitze; nicht Verdienst, sondern Geburt gab Ansprüche zu denselben. Viele Stellen waren sogar käuflich, als ob man mit dem Amte auch die Fähigkeiten zu demselben kaufen könnte! Dazu waren gerade die reichen Gutsbesitzer von allen Abgaben frei, die der Bürger- und Bauernstand allein aufbringen mußte. Ja es schien fast, als

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 253

1840 - Münster : Coppenrath
253 seien diese zu keinem andern Zwecke da, als durch Schweiß zu erringen, was jene muthwillig vergeudeten. Denn wahrend der hohe Adel mit dem Hofe in Paris und Versailles große Sum- men leichtsinnig verpraßte, erlagen die Bürger und Bauern in den Provinzen fast dem Drucke der Abgaben. Die Leiden des Volkes wurden noch erhöhet durch die Erpressungen der General- pachter, welche die Abgaben mit einer Harte und Grausamkeit eintriebcn, die alle Vorstellung übersteigt. Nicht viel besser war das Loos des ärmeren Landadels und der niederen Geistlichkeit, auf die der hohe Adel mit gleicher Geringschätzung herabsah. Und doch wurden gerade bei den mittleren Standen die größre Bil- dung und die vorzüglichsten Talente gefunden, zumal in den grö- ßeren Städten und vor allen in Paris, wo die unsinnige Ver- schwendung der Großen sie bereichert und ihnen die Mittel zu einer wissenschaftlichen Ausbildung ihrer Kinder gegeben hatte. Je mehr die mittleren Stande ihr Übergewicht an Geistesfähigkeiten fühlten, um so tiefer krankte sie auch die Zurücksetzung. So erzeugte sich bei ihnen eine glühende Erbitterung, zunächst gegen den Adelstand und. dann auch gegen den König selbst, der ihn so sehr begünstigte; und immer reger wurde die Sehnsucht nach einer Veränderung, die dem Talente eine freie ungehinderte Lauf- bahn eröffne. Daher damals jenes häufige und genaue Forschen nach dem Ursprünge des Unterschiedes der Stände, jenes allge- meine Lästern der bestehenden Ordnung und jenes Hinweisen auf die Uranfänge der menschlichen Gesellschaft zur Rechtfertigung der urspründlichen Gleichheit und Freiheit. Schon im achtzehnten Jahrhundert hatten Rousseau, Voltaire und andere französische Gelehrte derartige Grundsätze in ihren Schriften mitgetheilt und das aufgeregte Volk in den Schwindel ihrer Meinung hineinge- zogen. Ihre Lehre schien durch die Unabhängigkeit Nordamerikas ihre Bestätigung erhalten zu haben. Auch dieser nordamerikanische Freiheitskrieg, an welchem die Franzosen so warmen Antheil nah. men, war für sie eine Schule der patriotischen Begeisterung und der brennenden Freiheitsliebe, wie oben bemerkt ist.

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 189

1840 - Münster : Coppenrath
189 dem Thore einen Zoll entrichten. Früher durfte keine russische Frau in die Gesellschaft der Männer kommen, sie war bloß auf ihr Haus beschrankt. Peter brachte aber die Gewohnheit auf, daß jede Russin freien Zutritt in diefelbe hatte, sobald sie aus- ländische Kleidung trug, und führte so durch Annäherung der beiden Geschlechter einen feineren geselligeren Ton ein. Auch legte er Schulen und Buchdruckereien an, ließ die vorzüglichsten Werke des Auslandes in die russische Sprache übersetzen, munterte seine Russen auf, ihrer Bildung, wegen in's Ausland zu reisen, so wie er es auch gern sah, daß gebildete Fremde in sein Reich kamen. Viele unter den alten Russen konnten sich anfangs in seine Neuerungen nicht finden und murrten; jedoch die immer sicht- barer werdende Veredlung des Volkszustandes trug am Ende, wie in andern Staaten, so auch hier den Sieg über verjährte Vorur- theile davon. . • 46 Fottsetzung. Der große nordische Krieg. 1700 — 1721. *) Karl Xii., König von Schweden. Ein Hauptgegcnstand von Peter's Sorge war der Seehan- del; denn nur dieser konnte seinem weiten Reiche Leben geben. Aber alle an der Ostsee gelegenen Länder, Finnland, Ingermann- land, Esthland und Liestand waren im Besitze der Schweden. Schon längst hatte er sich diese zur Beute ausersehcn; der gegen- wärtige Augenblick schien ihm zur Ausführung seines Vorhabens der geeigneteste zu sein; denn der neue König von Schweden, Karl Xii., war erst fünfzehn Jahre alt und schien wenig zu versprechen. Um des guten Erfolges noch gewisser zu sein, trat er mit dem Könige von Dänemark, Friedrich Iv., und mit dem Kurfürsten von Sachsen, August Ii., der auch seit dem 9 Gleichzeitig der spanische Erbfolgckriez.

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 381

1871 - Münster : Coppenrath
— 381 — tragt, bestehend aus Gesandten der 39 Staaten unter dem Vorsitze von Oesterreich. Jedoch theilten sich die Gesandten dergestalt in die Stimmen, daß nur die elf größeren Staaten je eine volle, die übrigen aber nur je eine halbe oder Viertelstimme erhielten. Alle Bundesglieder verpflichteten sich, keinen Krieg und keine sremden Bündnisse gegen den Bund selbst oder gegen Bundesglieder einzugehen. Innere Streitigkeiten unter den Bundesgliedern selbst sollten durch Austräge entschieden werden. Gegen das Ausland sollte der Staatenbund eine Gesammtmacht bilden, und ein Bundesheer von 300,000 Mann in zehn einzelne Corps stellen, Zu welchem jeder Staat nach dem Verhältnisse der Bevölkerung seinen Beitrag liefert. Die Festungen Luxemburg, Mainz und Landau wurden zu Bundesfestungen erklärt. Am 5. November 1816 wurde die Bundesversammlung feierlich eröffnet. Deutschland, unser großes schönes Vaterland, das durch die mächtige Hand von Oben durch alle Stürme der Jahrhunderte so sichtbar als sicher gelenkt wurde, ist seitdem einem Baume zu vergleichen, der sich in mehre große Aeste theilt. Jeder Ast blühet und trägt eigene Früchte; jeder berührt und umarmt mit seinen Zweigen und Blättern die anderen Aeste, und sie alle wurzeln doch nur in einem Ur stamme und wachen zusammen nur eiuekrone aus. — Stehen wir Alle fest zu eiuauder in Eintracht und Liebe, bleibt unser Blick in Demuth und Vertrauen zum Himmel gerichtet, der über die Schicksale der Völker waltet, dann wird auch dieser Baum fest stehen für und für; dann wird er immer kräftigere Wurzel schlagen, immer herrlicher und schöner entfalten seine Krone. Nach so vielen Jahren harter Prüfung kehrte endlich der Friede heim und die einzelnen Fürsten suchten nun die Wunden zu heilen, die der Krieg geschlagen hatte. Unter ihrer väterlichen Fürsorge hob sich allmälig der gesunkene Handel und Wohlstand wieder, und Künste und Wissenschaften fingen an, in allen Volksklassen zu einer herrlichen Blüthe sich zu entfalten.

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 417

1871 - Münster : Coppenrath
— 417 — Räuber war. Das war das Werk des jugenblichen Helben-Qteifes Rabetzki. Ju Neapel und auf St eilten war es schon vor der französischen Revolution zu großen Volksbewegungen gekommen, aber in Folge berselbeu noch stürmischer würden. Schon Qftt 10. Februar bewilligte der König Ferbiuctnb von Neapel eine freie Verfassung, ©icilien bagegen verwarf alle Zu-Oestänbniffe des Königes, sagte sich ganz los von ihm und E^ug sogar am 11. Juli 1848 dem Herzoge von Genna, einem ^ohne Karl Albert's, seine Krone an. Da griff der König 3um Schwerte, und es gelang ihm, die Insel seiner Botmäßig-Eeit wieber zu unterwerfen. Auch der Kirchenstaat, und vorzüglich Nom selbst, würde den heftigsten Stürmen erschüttert. Im Jahre 1846 war ^r Papst Gregor Xvi. gestorben, und der Karbinal Ma-ftai Ferretti würde als Pjus Ix. aus den päpstlichen ^uhl erhoben. Seine Milbe und Leutseligkeit gewannen ihm Herzen des Volkes, seine Reformen weckten kühne Hoffnungen. Er begann seine Regierung mit mehren wesentlichen Verbesserungen in der bisherigen Verwaltung des Kirchenstaates, uttb mit der Begnabigung aller Staatsgefangenen. Ein unermeßlicher Volksjubel begrüßte diese ersten freisinnigen Anorbnun-9en als Vorboten einer neuen besseren Zeit. Die Aufregung verbreitete sich rasch über alle Theile Italiens. Ueberall er-^chte neues Leben; Aller Blicke, Aller Hoffnungen waren nach ^ont gerichtet, und der Jubelruf: „Es lebe Pius Ix.!" war ^ Losung des Tages überall. Aber schon im Jahre 1847 ^6ten sich bebenkliche Spuren eines überstürzeuben Ungestümes ^ den leibeuschastlicheu Völkern bieses Laubes, und das ^ahr 1848 zerstörte völlig die Hoffnung auf eine ruhige Ent-j^tflung besserer Zustäube, die nur durch sittlichen Ernst, Besonnenheit und Eintracht gewonnen werben können. Die von 0 ich ein Freiheilschwinbel fortgerissene Menge würde immer ^Maßenber und herrischer; ein Recht nach dem andern nahm 'eitn'9 Wcltgcsch. ni. 22. Aufl. 27
   bis 10 von 75 weiter»  »»
75 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 75 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 2
2 1
3 7
4 75
5 6
6 0
7 10
8 2
9 1
10 159
11 2
12 30
13 1
14 13
15 0
16 2
17 0
18 0
19 2
20 11
21 2
22 2
23 10
24 4
25 34
26 16
27 7
28 2
29 5
30 1
31 19
32 1
33 2
34 26
35 6
36 5
37 51
38 3
39 11
40 0
41 17
42 6
43 2
44 0
45 90
46 8
47 2
48 1
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 22
2 14
3 36
4 86
5 1
6 1
7 4
8 43
9 209
10 2
11 3
12 1
13 42
14 7
15 6
16 19
17 88
18 1
19 2
20 17
21 2
22 15
23 6
24 2
25 62
26 5
27 2
28 5
29 4
30 4
31 15
32 1
33 1
34 11
35 38
36 20
37 8
38 33
39 7
40 2
41 158
42 3
43 210
44 7
45 23
46 19
47 0
48 3
49 1
50 7
51 3
52 78
53 5
54 9
55 11
56 20
57 1
58 6
59 17
60 107
61 25
62 5
63 17
64 8
65 13
66 4
67 6
68 14
69 15
70 4
71 89
72 48
73 2
74 9
75 2
76 4
77 17
78 3
79 2
80 3
81 1
82 6
83 17
84 0
85 0
86 9
87 6
88 0
89 6
90 6
91 8
92 248
93 1
94 5
95 9
96 22
97 1
98 75
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 4
1 2
2 5
3 4
4 2
5 5
6 0
7 9
8 0
9 9
10 8
11 1
12 2
13 0
14 0
15 8
16 11
17 0
18 4
19 47
20 0
21 1
22 12
23 1
24 3
25 0
26 2
27 13
28 2
29 0
30 2
31 10
32 0
33 27
34 1
35 4
36 0
37 7
38 0
39 9
40 4
41 0
42 1
43 5
44 6
45 4
46 1
47 1
48 4
49 3
50 0
51 4
52 11
53 0
54 72
55 4
56 1
57 3
58 4
59 55
60 0
61 6
62 10
63 38
64 6
65 2
66 2
67 9
68 3
69 0
70 0
71 28
72 2
73 15
74 2
75 6
76 5
77 4
78 1
79 15
80 29
81 38
82 6
83 0
84 0
85 4
86 0
87 4
88 5
89 0
90 0
91 33
92 0
93 1
94 0
95 0
96 0
97 3
98 4
99 5
100 13
101 0
102 1
103 8
104 0
105 5
106 0
107 0
108 4
109 4
110 0
111 0
112 3
113 0
114 1
115 2
116 0
117 1
118 7
119 0
120 0
121 2
122 4
123 3
124 3
125 1
126 7
127 35
128 4
129 2
130 0
131 14
132 9
133 1
134 1
135 0
136 60
137 0
138 0
139 0
140 1
141 2
142 5
143 15
144 2
145 37
146 5
147 2
148 24
149 0
150 7
151 12
152 6
153 0
154 2
155 12
156 14
157 9
158 7
159 0
160 0
161 2
162 12
163 10
164 1
165 9
166 19
167 4
168 0
169 0
170 3
171 12
172 1
173 7
174 0
175 23
176 10
177 92
178 1
179 8
180 0
181 11
182 71
183 9
184 2
185 2
186 7
187 4
188 3
189 4
190 2
191 1
192 9
193 0
194 2
195 0
196 1
197 8
198 0
199 0