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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 172

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
fhrte fernen vertriebenen Bruder nach Madrid zurck. Als aber Napoleon infolge eines neuen Krieges mit Osterreich dos Land bevleffen mute erhoben sich die Spanier, unterstutzt von den Englndern, zu einem neuen Befreiungskampfe, der mit der endlichen Vertreibung der Franzosen im ^ohre 1814 endete. Der Sohn Karls Iv. kehrte als König Ferdinand Vii nach Spanien zurck. Krieg gegen den Kirchenstaat. 1809. Auel) der Papst Pius Vii. wollte die Kontinentalsperre in seinem Gebiete ittchi einfhren, ein Schutz- und Trutzbndnis mit Frankreich nicht eingehen und seinen Wohnsitz nicht nach Paris verlegen, um die Unabhngigkeit des apostolischen Stuhles nicht zu gefhrden. Napoleon hob deshalb im Jahre 1809 den Kirchenstaat, der frher schon mehrere Provinzen verloren hatte und seiner Kunstschtze be-raubt war. auf und lie den Papst, der der ihn den Bann ausgesprochen hatte, nach Fontaineblean in Haft bringen. Krieg gegen Hsterreich. 1809. 3ll Napoleon in Spanien beschftigt war, hielt sterreich den Zeitpunkt fr gekommen, seiner vollstndigen Unterdrckung vorznbeugeu. und erklrte an Frankreich den Krieg. Napoleon brach schnell nach den Rheinbundstaaten auf, drngte die sterreicher zurck und nahm Wien zum zweiten Male ein; auf dem Marchfelde wurde er dann aber in der Schlacht bei Aspern (1809)-besiegt und aus Wien znrckgeworsen. Die errungenen Vorteile der sterreicher gingen zwar schon bald durch den Sieg Napoleons bei Wagram (1809) wieder verloren, aber der Glaube au die Unbesiegbar-keit des Korsen war zerstrt. Im Frieden zu Schnbrunn mute sterreich Salzburg an Bayern. Galizien an das Groherzogtnm Warschau abtreten, die Kontinentalsperre einfhren und wurde durch den Verlust von Dalmatien und Istrien vom Meere abgeschnitten. Die Unzufriedenheit des deutschen Volkes der die Gewaltherrschaft Napoleons zeigte sich in verschiedenen Aufstnden und Einzelerhebungen. w ,r ie tiroler erhoben sich im Jahre 1809 unter ihrem heldenmtigen Anfhrer Andreas Hofer, dem Sandwirt von Passeier, dem sich der khne ^peckbacher und der Kapuzinerpater Haspinger anschlssen. Nach mehreren glcklichen Erfolgen (Sieg am Jselberg bei Innsbruck) und khnen

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 219

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
219 Die Unzufriedenheit fand neue Nahrung an den Vorgngen in Frank-reich, wo im Februar 1848 abermals eine Revolution ausgebrochen war. Ihre Wogen wlzten sich auch nach Preußen, und namentlich in Berlin kam es zu hchst, beklagenswerten Austritten. Bedingungslos der-langte das Volk durch seine Deputationen ans den Provinzen nach einer konstitutionellen Regierung. Der König versprach, die Wnsche des Volkes zu erfllen, ihnen eine Verfassung zu geben und Prefreiheit zu gewhren; aber damit war den Volksaufwieglern nicht gedient, die eine gewaltsame Umwlzung aller Ordnung herbeizufhren suchten. /Am Mittag des 18. Mrz erschien der König zweimal aus dem Balkon des kniglichen Schlosses, um seine Versprechungen zu wiederholen. Lauter Jubel empfing ihn. Als das Militr, das zur Aufrechthaltung der Ordnung bereit stand, das Volk, das auf den Schlohof drngte, Zurckzuhalten suchte, fielen Zufllig zwei Schsse; das eine Gewehr entlud sich durch das Ungeschick des Soldaten, das andere durch den Schlag eines Arbeiters auf den Hahn. Das Volk geriet in eine furcht-bare Aufregung, obgleich die Kugeln in die Lnft gingen. Mit dem Rufe: Wir sind verraten; zu den Waffen!" flog die Menge auseinander. In wenigen Stunden waren die-Straen durch Barrikaden gesperrt, und das Volk stand unter Waffen. Ein frchterlicher Straenkampf ent-brannte, in welchem das Militr die Straen und Hufer erstrmte, während von den Dchern und aus deu Fenstern ein Hagel von Steinen herabflog. Bis tief in die Nacht hinein dauerte der blutige Kampf; berall jedoch blieben die Soldaten Sieger. Dem landesvterlichen und besorgten Herzen des edlen Monarchen bereitete es tiefen Kummer, da er gegen seine eigenen Untertanen mit der Gewalt der Waffen hatte einschreiten mssen. Aus Wunsch vieler an-gesehenen Brger, welche versprachen, fr Ruhe und Ordnung und fr den Schutz der Person und des Eigentums zu sorgen, lie der König das siegreiche Militr aus Berlin abziehen. Aber jetzt gewann der zgel-lose Pbel vollstndig die Oberhand; in der Hauptstadt kam es zu den widerlichsten Szenen. Der König ernannte ein sreisinniges Ministerium (Mrzministerium") und berief eine Preuische Nationalversammlung ein, die aus allgemeinen Volkswahlen hervorgegangen war, um mit ihr die Verfassung zu vereinbaren. Als sie aber unter die Herrschaft der demokratischen Partei geriet, wurde sie aufgelst. Zugleich kam es zu starken Aus-schreituugen des Straenpbels der sogar einen Sturm auf das^Rgt-

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 256

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Vergiftet von solch wahnwitzigen Lehren,') wagten es dann zweimal ruchlose Menschen, ihre Mordwaffen gegen die geheiligte Person des Kaisers zu richten. Wilhelm I. erkannte den Grund solcher Verwilderungen sehr wohl und rief deshalb seinen Ministern das denkwrdige Wort zu: Sorget, da dem Volke die Religion erhalten bleibe!" Der weiteren Verbreitung sozialdemokratischer Bestrebungen wurde durch strenge Maregeln (Sozialistengesetz) 2) entgegengetreten. Kaiser Wilhelm war durch die erwhntem Greueltaten nicht der-bittert; er wollte vielmehr, da die wirklichen Hart en des Schick-sals, der welche die Arbeiter zu klagen haben, soweit eine christlich gesinnte Gemeinschaft es vermag, gemildert werden". Zum Wohle der arbeitenden Volksklasse wurden infolgedessen verschiedene frsorgliche Einrichtungen getroffen. Zur Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeit-nehmern wurden Einigungsmter eingerichtet; Fabrikinspektoren sollten fortan das Fabrikwesen berwachen, und ein Reichs-Haftpflichtgesetz forgte fr Schadenersatz, wenn ein Arbeiter Krperverletzungen oder gar den Tod erlitt. Durch besondere gesetzliche Bestimmungen wurde die Arbeit der Frauen und Kinder in Fabriken und die Sonntagsarbeit be-schrnkt. Als im Jahre 1878 Kaiser Wilhelm einem Mordversuche glck-lich entgangen war, berreichte das dankbare deutsche Volke seinem ge-liebten Fürsten eine Summe von 1740 000 Mark als Wilhelms-spende". Der Kaiser lehnte die Summe fr sich ab, machte aber daraus eiue Stiftung, die Altersverforguug fr Arbeiter"; die Ziufen dieses Kapitals erhalten alte und schwache Arbeiter. Infolge der denkwrdigen Botschaft vom 17. November 1881, in der der Kaiser wnscht, dem Vaterlande neue und dauernde Brgschaften des inneren Friedens und den Hilssbedrf-tigeu grere Sicherheit und Ergiebigkeit des Beistandes, ans die sie Anspruch haben, zu hiuterlasseu," und vom 14. April 1883, die vom Reichstage die baldige Verabschiedung der zum Schutze der Arbeiter vorgelegten Gesetze forderte, wurden in Prenen die beiden untersten Stufen der Steuerpflichtigen3) von 1) Die Ziele der Sozialdemokratie bezeichnet einer ihrer Hanptvertreter also: auf religisem Gebiete den Atheismus, auf politischem die Republik und auf wirtschaftlichem den Sozialismus. 2) 1890 wurde dieses Gesetz aufgehoben. 5) Bis 900 M. Einkommen.

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 18

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
b) Die Zeit als Kurfrstin. Kurz war auch jetzt die Zeit ihres glcklichen Zusammenseins mit ihrem Gemahl; denn nochmals rief der Kaiser seinen weisen Berater zu sich nach Konstanz, und wieder mnte Friedrich seine Gemahlin mit seiner Stellvertretung beauftragen. Nur fr kurze Zeit verlie die Kurfrstin die Mark, in der die Pest ausgebrochen war; dann eilte sie zurck, um die Ruhe und Ordnung wiederherzustellen, die durch die Raub- und Fehdelust des mrkischen Adels rger denn je gestrt war. Ilm sich die ntigen Mittel fr den Kampf gegen die Emprer zu verschaffen, verpfndete sie sogar ihre Kleinodien. Doch der Macht ihrer Feinde vermochte sie auf die Dauer nicht zu widerstehen, und mit Sehnsucht erwartete sie die Ankunft ihres Gemahls. Im Jahre 1419 kehrte Friedrich zurck, berwltigte die Ritter und verschaffte dem Lande von neuem geordnete Verhltnisse. Als die Hussitenkriege ausbrachen, ging der tapfere Kurfürst als kaiserlicher Feldherr nach Bhmen, und wenn er auch dieses Mal seinen ltesten Sohn Johann zu seinem Vertreter in den Marken ernannte, so lasteten die hauptschlichsten Regierungssorgen sowohl hier als in den frnkischen Besitzungen, die von den Hussiteu arg bedrngt wurden, doch wieder auf den Schultern der tatkrftigen Kurfrstin. Nur fr die letzten Jahre seines Lebens waren dem kurfrstlichen Paare ruhige Tage beschieden, die es in Franken verlebte. In den Marken herrschten statt der frheren rohen Willkr geordnete Verhltniffe, und die Verwaltung des Landes berlieen die frstlichen Eltern ihren Shnen, die das begonnene Werk mit Umsicht und Flei zum Wohle der Untertanen weiterfhrten. 3. Ihr Tod. Im Alter von 55 Jahren wurde Elisabeth Witwe; ihre Erholung suchte sie in der Ausbung der Werke des Friedens und der Frmmigkeit, ihr Glck sand sie in dem Glcke ihrer Kinder, mit denen sie in grter Eintracht die letzten Jahre ihres Lebens verbrachte. Wie sie schon frher mit ihrem Gemahl zum Danke fr die Erhaltung ihrer Shne Johann und Albrecht, die eine Wallfahrt nach dem heiligen Lande gemacht hatten, auf dem Harlnngerberge bei Brandenburg ein Stift gegrndet hatte und nach dem Zeugnisse eines zeitgenssischen Schrift-stellers den Bedrckten des Landes eine Mutter gewesen war", so opserte sie auch jetzt ihre reichen Witweneinknfte, um Not und Elend zu lindern und die vielfachen Bedrfnisse ihrer Kinder zu befriedigen. Sie starb zwei Jahre nach dem Hinscheiden ihres Gemahls, ebenso schmerzlich be-trauert von ihren Kindern als von ihren Untertanen, denen sie eine fr-sorgliche Landesmutter und eine tapfere und kluge Frstin gewesen war.

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 45

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
45 - Rundkpfe". Karl wurde besiegt und gefangen genommen. Ein auer-ordentlicher Gerichtshof sprach das Todesurteil der ihn aus; im Auge-ficht seines Residenzschlosses wurde er als Tyrann, Verrter, Mrder und Feind des Gemeinwesens" enthauptet. 2. England als Freistaat. (1649 1660). Als Loro -Protektor trat Oliver Cromwell, ein Mann von rcksichts-loser Willenskraft und glhendem Ehrgeiz, an die Spitze der Regierung. Durch die sogenannte Navigationsakte (Schiffahrtsgesetz) setzte er fest, da fremde Völker nur die Erzeugnifse des eigenen Landes nach England bringen und Auslnder keinen Seehandel in englischen Kolonien treiben dursten. Jn einem Kriege, der deshalb mit Holland ausbrach, blieb England Sieger und sicherte sich die Herrschaft zur See. 3. Die letzten Stuarts. Nach elf Jahren wurde das Knig-tum wiederhergestellt und Karl Il (16601685), der Sohn Karls I., auf den Thron zurckgerufen. Da er durch die Duldungsakte" den Katholiken gewisse Freiheiten gewhrte, setzte das Parlament die Testakte" fest, wonach niemand ein ffentliches Amt bekleiden konnte, der nicht den Supremate td geleistet hatte, also den König als christliches Oberhaupt anerkannte und das Abendmahl nach englischem Brauch empfing. Wegen der Thronfolge kam es zu einem Streite zwischen König und Volk, in dem die Angehrigen des Knigs den Namen Tori es, die der Volks-. Partei den Namen Whigs fhrten. Karl Ii. nahm auch an der Tripelallianz teil, trat aber gegen ein Jahresgehalt, das ihm Ludwig Xiv. auszahlen lie, spter zurck. Auf dem Sterbebette bekehrte er sich zur katholischen Kirche. Sein Bruder und Nachfolger Jakob Ii. (1685 1688) fachte die brgerlichen Rechte der Katholiken und die unumschrnkte Knigsgewalt wiederherzustellen. Weil er die Testakte bei Besetzung der hchsten Staatsstellen umging und in der auswrtigen Politik sich in das Schlepptau Frankreichs, des alten Erbfeindes Englands, nehmen lie, brach eine Revolution aus. die ihn zur Flucht zwang; er begab sich nach Frankreich. Auf Veranlassung mehrerer angesehener Männer kam der nieder-lndische Statthalter Wilhelm Iii. von Oranien, der Schwiegersohn Jakobs Ii., nach England und bestieg den englischen Knigsthron. Die Oranier herrschten bis zum Jahre 1714, wo der Kurfürst Georg von Hannover König von England wurde. Whrend der religifeu und politischen Wirren wanderten viele Einwohner nach Amerika, wo William Penn Pennsylvanien mit der Stadt Philadelphia grndete. Durch die Navigationsakte gelangten die englischen Kolonien schnell zu groer Blte.

6. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 34

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
34 und Drfer. Auch manches neue Gewerbe und manche Kunstgeschick-lichkeit brachten sie mit in die Marken. Sie lehrten den Deichbau, die Tuchweberei und das Backen der Ziegel. Den Rittern, welche Albrecht bei der Eroberung . des Landes geholfen hatten, gab er betrchtliche Gter als Lehen. 200 Jahre fast herrschten Albrechts Nachfolger der Brandenburg Viele Strecken unfruchtbaren Laubes waren jetzt bebaut. Wohlstand und Zufriedenheit herrschte unter den Bewohnern." Christliches und deutsches Wesen hatte berall die Oberhand gewonnen. Dann aber kam eine traurige Zeit fr die Markgrafschaft. Vier Jahre lang gab es keinen Herrscher im Lande. Benachbarte feindliche Fürsten fielen der die Mark her und rissen Lnderstriche an sich; Ruber durchzogen das Gebiet, Kriege machten es arm und unglcklich. c) Im Jahre 1324 nahm der Deutsche Kaiser Ludwig der Bayer Brandenburg fr sich in Besitz. Aber weder er, noch sein Sohn kmmerten sich um die Mark. Schrecklich hatte das Land von den Feinden zu leiden; sie sengten, mordeten und verbten jeden Frevel. Tausende von Ein-wohnern wurden von einer furchtbaren Krankheit, dem schwarzen Tode, dahingerafft. Von Wichtigkeit ist nur das Jahr 1356; in demselben wurde Brandenburg ein Kurfrstentum. Die Markgrafen erhielten den Titel Kurfürst und das Recht, den Deutschen Kaiser whlen zu helfen. Der Kurfürst von Brandenburg trug bei der feierlichen Krnung dem Kaiser das Reichszepter voraus, bei dem Krnungsmahle reichte er ihm das silberne Handbecken und das Handtuch. d) Im Jahre 1373 kaufte Kais er Karl Iv. aus dem Hause der Luxemburger das Kurfrstentum Brandenburg. Er untersttzte den Ackerbau, frderte Handel und Gewerbe, sorgte fr gerechte Verteilung der Abgaben und lie die Raubritter zum abschreckenden Beispiele aufhngen. Auch fr die Hebung der geistigen Bildung geschah in der Mark manches. Der Nachfolger Karls Iv. war sein Sohn Sigismund. Unter ihm suchten gewissenlose Statthalter mglichst viel Geld aus dem Lande zu ziehen; dazu plnderten Raubritter Drfer und Städte. Das Land ver-dete, das Volk verwilderte. Um dem unglcklichen Lande aufzuhelfen, bertrug Sigismund die Verwaltung des Kurfrstentums seinem Freunde, dem klugen und tapferen Burggrafen Friedrich von H ohenzollern. Brandenburg unter der Kerrschaft der Koheuzollern. Uon den Kurfrsten. Friedrich I. 14151440* In Schwaben erhebt sich auf einem hohen Bergkegel das Stamm-fchlo der Grafen von Hohenzollern. Ein Sprling dieses erlauchten Geschlechtes wurde im zwlften Jahrhundert Burggraf von Nrnberg. Der Burggraf bewohnte die dortige kaiserliche Burg und war an Kaisers Stelle Richter und Kriegsherr. Ein spterer Burggraf, Friedrich Vi., hatte dem Kaiser Sigismund wichtige Dienste geleistet. Zum Danke hierfr ernannte ihn der Kaiser zuerst zum Statthalter, dann zum Kurfrsten von Brandenburg. Friedrich ist der Stammvater unseres erhabenen Herrscherhauses, des

7. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 61

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
König Friedrich Wilhelm Ii. Die franzsische Revolution. 1789. Kurz nach dem Regierungsantritte Friedrich Wilhelms brach in Frankreich Die Revolution aus, d. i. ein Aufstand gegen den König und die Verwaltung des Landes. Durch lange Kriege itnd eine ppige Hofhaltung war Frankreich arg verschuldet. Die schweren Steuern lasteten aber nur auf den Brgern und Bauern; der reiche Adel und die hohe Geistlich-feit dagegen waren steuerfrei. Die Unzufriedenheit im Lande hierber war sehr groß. Gottvergessene Männer verbreiteten dazu unter den Bewohnern Miachtung gegen die Religion und die weltlichen Gesetze. In Paris brach die Emprung zuerst aus. Die Franzosen ergriffen ihren unschuldigen König, warfen ihn ins Gefngnis und lieen dann ihn und seine edle Ge-mahlin ffentlich enthaupten; durch einen entmenschten Schuhmacher wurde der kleine Knigssohn langsam zu Tode geqult. Die Adligeu und Geist-lichen wurden beschimpft und an den Laternenpfhlen aufgehngt, ihre Wohnungen zerstrt, ihre Gter verteilt. Frankreich sollt- eine Republik, ein Freistaat sein; aber Schreckensmnner regierten das Land. Frei-

8. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 64

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
64 eine sparsame Hofhaltung und weise Verwaltung bald die Schulden abzahlte, welche unter der Regierung seines Vaters gemacht waren. Unbrauchbare Personen entlie er aus dem Dienste mit den Worten: Unwrdige und untauglichebeamte kann der Staat nicht bezahlen." Mit seiner vortrefflichen Gemahlin bereiste er alle Provinzen seines Landes und sah nach, wo und wie er seinem Volke helfen knne. Armenhuser wurden erbaut, Schulen errichtet, Kanle an-gelegt. Vom Throne herab gab er mit der Knigin allen Untertanen das beste Beispiel eines edlen, christlichen Familienlebens, 11. Unglckliche Jahre. 1806 und 1807. Napoleon. In Frankreich regierte damals der ehrgeizige und eroberungsschtige Kaiser Napoleon. Er war der Sohn eines Advokaten und stammte von der Insel Corsica. In seiner Jugend widmete er sich dem Soldatenstande und zeichnete sich bald durch Mut und Hinsicht aus. Whrend der franzsischen Revolution wurde er General und besiegte viele Feinde Frankreichs. Dadurch wurde er der Abgott der Franzosen. In seinem Siegesglanze setzte er sich sogar die Kaiserkrone auf und nannte sich Kaiser Napoleon. thtbc des Deutschen Kaiserreiches. In rcksichtsloser Weise verletzte Napoleon den. Frieden und reizte fast alle Völker zum Kriege. Tie Russen und sterreicher besiegte er in der Dreikaiser-schlacht" bei Ansterlitz sin Mhren). Zur Vernichtung Deutsch-lauds stiftete er den Rheinbund. Sechzehn deutsche Fürsten stellten sich unter Napoleons Schutz und verpflichteten sich sogar, ihm in allen Kriegen zu helfen. Der Kaiser Franz Ii. legte deshalb im Jahre 1806 die Deutsche Kaiserkrone nieder und naunte sich Kaiser von sterreich. Das war das Ende des Deutschen Reiches nach tausend-jhrigem Bestnde. Preuens Demtigung. Auch deu König von Preußen ver-letzte Napoleon in frechster Weise. Ohne Erlaubnis zog er mit seinem Heere durch preuisches Land und nahm preuische Gebiete mit Gewalt in Besitz. So gekrukt, mute Friedrich Wilhelm den Franzosen den Krieg erklären (1806). Jena und Auerstdt. 1806. Die Preußen hofften den Sieg zu erringen. Ihre Soldaten aber waren weniger kriegsgebt, als die franzsischen. Die meisten waren Auslnder und gehrten dem Aus-wrfe der Menschheit an. Ihre Waffen waren schlecht, ihre Kleidung rmlich; es fehlte ihnen Hingebung und Vaterlandsliebe. Zudem waren die preuischen Heerfhrer alt und ohne ausreichende Erfahrung in der Fhrung des Krieges. Ihnen stand Napoleon als ein groer Feldherr nebst seinen Generalen, welche in den verschiedenen Kriegen viel gelernt hatten, gegenber. berdies besaen die Franzosen ein be-deutend greres und kriegsgebteres Heer, das mit abgttischer Ver-ehrnng an Napoleon hing. Bei J'ena und Auerstdt kam es 1806 zu einer Doppelschlacht. Die Preußen wurden vollstndig ge-

9. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 71

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
71 Die Vlkerschlacht bei Leipzig. 16., 18. und 19. Oktober 1813. Bei'leipzig kam es hierauf zu einer uerst blutigen Schlacht. Fast alle Völker Europas waren in den kmpfenden Heeren vertreten. Am 16. Oktober begann der gewaltige Ringkampf. Die Kriegs-fnft Napoleons schien nochmals den Sieg davonzutragen. Am Nach-mittage schickte er bereits Siegesboten nach Leipzig. Aber mit dem Mute der Verzweiflung griffen die Verbndeten noch einmal die Feinde an und drngten sie in ihre alten Stellungen zurck. Zudem hatten die Franzosen bei Mckern durch Blcher eine vllige Nieder-lge erlitten. Am 17. Oft ober, einem Sonntage, war Waffen-ruhe. Die Verbndeten zogen Verstrfungeu heran. Napoleon suchte durch groe Versprechungen sterreich auf feine Seite zu bringen, aber umsonst. Am 18. Oktober wurde der verzweifelte Kamps fort-gesetzt. Eine halbe Million Streiter standen sich einander gegenber, 1500 Kanonen spieen Tod und Verderben. An diesem Tage siegte die bedeutende bermacht und der begeisterte Heldenmut der Freiheits-fmpfer der die Franzosen. Abends 5 Uhr war die Schlacht ent-schieden. Die verbndeten Herrscher fiiieten nieder und dankten Gott fr den errungenen Sieg. Das Jahr 1814. Die siegreichen Soldaten fetzten den fliehen-den Franzofen in Eilmrschen nach. In der Neujahrsuacht 1814 berschritt Blcher die Eisflche des Rheins; ihm folgten die Trnppen der Verbndeten. Napoleon kam mit einem neuen Heere heran. Es kostete noch harte Kmpfe, bis auch dieses vernichtet war. Im Mrz standen die siegreichen Freiheitskmpfer vor Paris, und am letzten Tage dieses Monats hielten sie ihren feierlichen Einzug in die stolze Hauptstadt Fraufreichs. Es wurde Friede ge-schloffen, Napoleon abgefetzt und auf die Insel Elba chei Stalien) verwiesen. Der Bruder des in der franzsischen Revolution hingerichteten Knigs bestieg als König Ludwig Xviii. den franzsischen Thron. Whrend seiner Gewaltherrschaft hatte Napoleon Reiche erobert, neue geschaffen und auch wieder ausgehoben. In sst ganz Europa herrschte infolgedessen eine groe Unordnung. Es versammelten. sich darum die Abgesandten der Fürsten und Staaten in Wien, um eine neue Verteilung der Lnder vorzunehmen (Wiener Kongre). Frankreich wute aber Uneinigkeit unter die Gesandten zu bringen. Das hrte Napoleon auf Elba. Er verlie heimlich die Jnfel, fehrte nach Fraufreich zurck und hielt als Kaiser von neuem seinen Einzug in Paris. Das Jahr 1815. Bald stand Napoleon wieder an der Spitze eines groen Heeres. Aber auch die Verbndeten hatten ihre Truppen noch zusammen. Zuerst wandte sich Napoleon gegen Blcher, der in Belgien stand. In der Schlacht bei Ligny (sdlich von Brssel) (16. Juni) wurde der greife Feldherr geschlagen und geriet b?im Sturze

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 187

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
187 gung der Juden. An Papst Clemens Vi. fanden die Juden einen Helfer, der ihre Verfolgung mit dem Bann bestrafte. In dieser Zeit des allgemeinen Unglckes gaben sich viele einem schndlichen Sinnengennsse hin, um das vielleicht nur noch kurz bemessene Leben auszukosten, andere suchten durch Bubungen die Gnade des Himmels auf sich herabzufleheu. Die Flagellanten oder Geiel-brder durchzogen in Scharen Stadt und Land, saugen Bulieder und zerfleischten sich den Krper. Da sie aber Zucht und Sitte verletzten und fremdes Gut nicht achteten, traten Staat und Kirche gegen ein fol-ches Unwesen auf. '-^-Streitigkeiten und Kmpfe im Reiche. Unter Karl Iv. und seinem Nachfolger herrschte in den Stdten Deutschlands ein erbitterter Kampf zwischen Alt- und Neubrgern wegen der Verwaltung der stdtischen Angelegenheiten und der stdtischen Ehrenstellen. Fast allent-halben lagen auch die Fürsten und die Städte miteinander in Fehde. Die Bemhungen des Kaisers, die Herreu und Städte zu Land-friedensbndniffen zu vereinigen, waren ohue Erfolg; die sddeutschen ' Ritter traten zu Adelsbndnissen (St. Georgs- und Lwenbund, Schlegler) zusammen; zum gegenseitigen Schutze gegen die Fürsten schlssen die Städte ebenfalls Bndnisse miteinander, und so entstanden der fchw^-bische und rheinische Stdtebund. Vornehmlich in Schwaben, wo-Eber ha rd, mit dem Beinamen der Greiner oder der Rauschebart,^) sich zu einem fast unabhngigen Fürsten zu machen bestrebt war, ent-brannte ein heftiger Kampf. In der Schlacht bei Reutlingen (1377) brachten die begeisterten Zunftkrieger von Augsburg, Ulm und anderen Stdten^. Eberhards Sohne, dem Grafen Ulrich, eine vollstndige'niederlage bei, wurden aber 1388 bei Dffingen von Eberhard gnzlich besiegt. - 6. Ende der sogenannten babylonischen Gefangenschaft der Ppste. Durch ihren mehr als 70jhrigen Aufenthalt zu Aviguou (13051377) waren die Ppste in eine beinahe vollstndige Abhngigkeit von den Knigen in Frankreich geraten, und in Italien, zumal in dem Kirchenstaate, herrschten die unhaltbarsten Zustnde. Karl, der von der Notwendigkeit der Rckkehr der Ppste nach Rom berzeugt war,, reiste deshalb nach Avignon, um den Papst zur Rckkehr zu veranlassen. Durch seine Vermittlung, mehr aber noch durch den Einflu der hl. Katharina von Siena lie sich der Papst Gregor Xi. bestimmen, Frankreich zu verlassen. ^Vergleiche die Balladen Uhlands: Graf Eberhard der Rauschebart."
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