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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 199

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
199 - * Dnemark fr den Verlust von Norwegen durch die Erwerbung von Lauenburg entschdigt. In Italien blieb die alte Zerrissenheit; die alten Frstenhuser kamen wieder zur Regierung. Die Schweiz wurde als neutraler Staat erklrt. b) Verfassung Deutschlands. An Stelle des aufgelsten Deutschen Reiches trat der Deutsche Bund, eine Verbindung von 39 deutschen Staaten') und 4 freien Stdten zur.erhaltung der ueren und inneren Sicherheit Deutschlands und der Unverletzlichkeit der einzelnen Bundesglieder. Alle Angelegenheiten des Bundes sollten aus dem Bundestage zu Frankfurt a. M. unter dem Vorfitze sterreichs von den Bevollmchtigten aller Glieder beraten werden. Dem Bunde fehlte jedoch eine einheitliche, feste Leituugsgewalt, die gefaten Befchlffe standen nur auf dem Papiere, sterreich suchte den Bund sr seine Interessen auszunutzen und Preußen in den Hintergrund zu drngen. Nach auen hin fehlte eine gemeinsame diplomatische Vertretung und im Kriege ein gemeinsamer Oberbefehlshaber. Fürst Blcher der Marschall Vorwrts".') Gebhardt Lebrecht Blcher war im Jahre 1742 zu Rostock in Mecklenburg als Sohn eines Land-edelmannes geboren. Schon frhzeitig trat er als Freiwilliger in ein schwedisches Husarenregiment und kmpfte im Ansnge des Siebenjhrigen Krieges mutig und keck gegen die Preußen. Auf einem Streifzuge durch Brandenburg wurde der allzu verwegene Reiter gefangen genommen und zu dem preuischen Obersten gebracht. Dieser fand Gefallen an dem frischen Wesen des jungen Husaren und veranlate Blcher, in preuische Dienste zu treten. Unter Friedrich Ii. kmpfte Blcher als Offizier mit im Siebenjhrigen Kriege und brachte es bis zum Rittmeister. Weil er sich aber zurckgesetzt glaubte, so nahm er, wenn auch hchst ungern, seinen Abschied, den ihm der König mit den Worten bewilligte: Der Rittmeister Blcher ist seines Dienstes entlassen und kann sich zum Teufel scheren." Unter König Friedrich Wilhelm Ii. nahm er als Major wieder Dienste und kmpfte mit Auszeichnung in dem Kriege gegen die franzsische Republik. 1801 wurde er zum Generalleutnant 1) Die Provinzen Preußen und Posen, weil frher nicht zum Deutschen Reiche gehrend, waren ausgeschlossen, desgleichen Schleswig, Elsa und Lothringen. Fr Hannover gehrte der König von England dem Deutschen Bunde an, sr Holstein und Lauenburg der König von Dnemark, fr Luxem-brg der König der Niederlande. 2) Vergleiche: Das Lied vom Feldmarschall" von E. M. Arndt, und: Dem Fürsten Blcher von Wahlstatt die Seinigen" von I. W. von Goethe.

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 202

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
viertes Kapitel. 1815-1871. Zeitalter des Ringens um Verfassung. Bildung von Nationalstaaten. Erster Abschnitt. Vom Wiener Kongre ins zur franzsischen Inlirevointion. l. Die Heilige Allianz. Nach Beendigung der Freiheitskriege hat König Friedrich Wilhelm Iii. sein Land noch 25 Jahre mit Segen regiert. Es galt, die Wnnden zu heilen, die Schulden zu zahlen, den Wohlstand des gesamten Volkes zu heben. Um eine neue sittliche Ord-uuug der Diuge auf christlicher Grundlage wiederherzustellen", hatte bereits vor dem zweiten Pariser Frieden König Friedrich Wilhelm mit den Kaisern von sterreich und Rußland die Heilige Allianz" geschlossen, der nach und nach fast alle Fürsten Europas Beitraten. Nach den Grundstzen dieser Vereinigung sollte die Politik der Mchte in ihren gegenseitigen Beziehungen, sowie in der inneren Verwaltung des Staates auf die Vorschriften des Christen-tums. auf Gerechtigkeit. Siebe und Friede gegrndet werden. Bei jeder Gelegenheit wollten sich die drei Herrscher gegenseitig Hilse leisten. Die edlen Bestrebnngen haben jedoch nicht jene Erfolge gehabt, die man sich von ihnen versprach. Die Allianz gestaltete sich tatschlich zu einem Abwehrbunde der Regierungen gegen die strmischen Freiheitsbestrebnngen der Völker. Ihre Leitung fhrte wesentlich der Staatskanzler Metternich im Interesse einer Vor-Herrschaft sterreichs Besonders der Deutschland und Italien.') 3) Znrboseu, Repetitionsfragen.

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 205

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
205 6. Landwirtschaft, Handel und Verkehr. Nachdem die Erb-Untertnigkeit aufgehoben war, begann sich die Landwirtschaft allmhlich zu heben. Bei dem jetzt freien Bauer zeigte sich eine groe Tatkraft und ein rhriger Unternehmungsgeist. Der Ackerbau und die Viehzucht wurden rationell (verstndig) betrieben; die Naturwissenschaft, besonders die Chemie, wu^rde^ fr die Lahwirtschaft verwertet, der Fruchtwechsel und die Drainage fanden ugang, der allgemeine Kartoffelbau und der Zuckerrbenbau brachten lohnenden Gewinn. Handel und Verkehr hoben sich durch den von Preußen ge= schaffenen Preuisch-deutschen Zollverein ganz bedeutend. Jeder deutsche Staat bildete bisher ein eigenes Zollgebiet. Innerhalb des Bundesgebietes mute deshalb eine Ware so ost verzollt werden, als sie die Grenze eines Bundesstaates berschritt. Das erschwerte den Handel und verteuerte die Ware. Dazu kam noch, da viele englische Waren zollfrei ins Land kamen und den Markt berschwemmten. Zur Vereinfachung des Handels und zum Schutze der deutschen Industrie gegen-ber der englischen und sranzsifcheu grndete der König den Prenisch-deutschen Zollverein. Zwischen den zum Vereine gehrigen Staaten im Laufe der Jahre traten fast alle deutschen Lnder bei - herrschte von nun ab Zollsreiheit. Sollten auslndische Waren in einen dieser Staaten eingefhrt werden, so muten sie verzollt werden. Die Zlle (Finanzzlle) flssen in eine gemeinsame Kasse und wurden an die einzelnen Staaten im Verhltnisse ihrer Einwohner verteilt. Gro waren die Vorteile, welche der Zollverein brachte. Ein besserer Absatz der deutschen Waren wurde erzielt, die Einnahmen der einzelnen Staaten mehrten sich, in Mnzen. Maen und Gewichten wurde eine grere bereinstimmung angebahnt, und was das Wichtigste war: die Deutschen lernten sich als ein Ganzes shlen; denn der Zollverein legte bereits den Grund zur spteren Einigung Deutschlands unter Preuens Fhrung. Preußen bernimmt jetzt die positive Politik Deutschlands, sterreich behlt nur die.sormelle Leitung;" so uerte sich damals ein sterreichischer Staats- mann der den Zollverein.1) ) berall baute man neue Chausseen, das Po st wesen erhielt manche Verbesserungen, und die Dampskrast wurde in den Dienst von Handel und Verkehr gestellt. 1816 fuhr das erste Dampsschiss ans dem Rheine, 1885 wurde die erste deutsche Eisenbahn zwischen Frth und Nrnberg dem Betriebe bergeben, 1838 Berlin mit Potsdam durch eine Eisenbahn verbunden. ') Erg. Nr. 31.

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 212

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
212 Sachsen-Weimar (1816) nach; seinem Beispiele folgten die sd-deutschen Staaten, ferner die kleinen schsischen Frsten-tnmer. Die beiden Gromchte Deutschlands/ sterreich und Preußen, verhielten sich diesen Nenernngen gegenber vollstndig ablehnend. Der Hauptgegner einer konstitutionellen Regieruugssorm war der Fürst Metternich, der Staatskanzler von stereich. der dem Grundsatze huldigte: Alles fr das Volk, nichts durch das Volk."') In Berlin arbeitete eine russisch-sterreichische Partei allen neueren Be-strebungen entgegen. Nach den Freiheitskriegen war die Sehnsucht des deutschen Volkes, das Deutsche Reich in alter Macht und Pracht wieder erstehen zu lassen, lebhaft erwacht; war es den vereinigten deutschen Stmmen mglich gewesen, die Fremdherrschaft zu brechen, so fhlten sie jetzt umfomehr das Bedrfnis noch einer greren politischen Einigung, denn die Errichtung des Deutschen Bundes" hatte das Freiheits- und Einheitsbedrfnis nicht befriedigt. Mchtig gefordert wurde der deutsche Einheitsgedanke dnrch die allgemeine deutsche Burschenschaft, die im Jahre 1815 zu Jena gegrndet wurde, durch die feurigen Lieder des Dichters E. M. Arndt, dnrch die Pflege der deutschnationalen Gesinnung in den von Jahn ge-grndeten Turnvereinen und durch Joseph Grres in seinem Rheinischen Merkur". Am 18. Oktober 1817, bei der dritten Jahr-Hundertseier der Reformation, feierte die Burschenschaft auf der Wartburg das sogenannte Wartburgfest". Einige Studenten lieen sich hierbei zu unberlegten Taten (Verbrennen miliebiger Schriften und Verfgungen, Verhhnung des preuischen und sterreichischen Staatesy) hinreien. Die Ausschreitungen einzelner wurden der Gesamtheit zur Last gelegt. Der grte Feind dieser Bestrebungen war wieder der mchtige Kanzler Fürst Metternich, der jede Neuerung fr revolutionre Umtriebe" erachtete und von dem verruchten Gedanken der deutschen Einheit" sprach. Als im Jahre 1819 der russische Staatsrat und bekannte Dichter Kotzebue, den die Burschenschaftler fr einen Spion hielten, von dem Studenten Karl Ludwig Sand ermordet wurde, benutzte Metternich diese Gelegenheit, um jede freiheitliche Regung im Volke zu ersticken. Auf seine Veranlassung kamen mehrere Diplomaten zu Karlsbad zn-stimmen, und durch die Karlsbader Beschlsse" wurde die Pre- T) Tont pour le peuple, rien ,par le peuple." 2) Es wurden ein Zopf, ein Korporalstock je. verbrannt.

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 221

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
auch ihr Herzog (Personal-Union), jedoch sollte die Selbstndigkeit beider Herzogtmer, die up ewig ungedeelt" bleiben muten, gewahrt bleibeu und die Verwaltung nach eigenen Gesetzen geschehen. In Schleswig-Holstein galt ferner die mnnliche Erbfolge, tu Dnemark die weibliche. Allmhlich fing man an, den Bewohnern Schleswig-Holsteins dnische Sprache und dnisches Wesen aufzudrngen. Als König Friedrich Vii. fr Dnemark eine Gesamtverfafsuug erlie und dadurch versuchte, Schleswig seiuem Reiche einzuverleiben, griffen die Schleswig-Holsteiner zu den Waffen ittid fanden Bundesgenossen an Preußen und anderen deutschen Staaten. Die Aufrollung der fchleswig-holsteinschen Frage versetzte die Nation in groe Aufregung; berall saug man mit Begeisterung: Schleswig-Holstein meerumschlungen." Die Verbndeten siegten bei Schleswig unter, dem General v. Wrangel. Da trat England, Rußland und Schweden fr Dnemark ein; Preußen zog nach dem Waffenstillstnde zu Malm seine Truppen zurck. b) Der Krieg vou 1849. Nach Ablauf des Waffenstillstandes, der den Frieden nicht gebracht hatte, wurden die Feindseligkeiten wieder aufgenommen. Eine Strandbatterie fcho ein dnifches Kriegsschiff in Brand, ein anderes wurde erbeutet, die Bayern und Sachsen erstrmten die Dppeler Schanz en, die Preußen und Schleswig-Holsteiner siegten bei Kol ding. Unter dem Drucke der Diplomatie wurde Friede ge-schlssen. Preußen zog sich zurck, die Herzogtmer wurden sich selbst berlassen. c) Der Krieg von 1850 und 51. Die Schleswig-Holsteiner verzagten nicht und setzten den Kampf anf eigene Faust fort, wurden aber in der blutigen Schlacht bei Jdstedt geschlagen. Durch das Londoner Protokoll (1852) beschlossen die europischen Gromchte, da der gesamte dnische Staat nebst Schleswig-Holstein nach dem Tode des Knigs Friedrich Vii. an den Herzog Christian von Schleswig-Holstein-Sonderbnrg-Glcksbnrg fallen sollte. Eine Einverleibung Schleswig-Holsteins fand zwar nicht statt; da es aber in manchen wichtigen Angelegenheiten (Heer, Finanzen. Vertretung im Auslande) von Dne? mark abhngig war, wnrde die Hoffnung der Schleswig-Holsteiner auf nationale Unabhngigkeit in weite Ferne gerckt. 5. Sorge fr Ackerbau, Handel und Gewerbe. Unter der Regierung Friedrich Wilhelms Iv. machte die Landw irischaft bedeutende Fortschritte. Groe Flchen unbebauten Landes wurden sr den Ackerbau

6. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 226

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
leistet. Die beiden Frstentmer Walachei und Moldan wurden zunchst unter den Gesamtschutz der europischen Gromchte gestellt, im Jahre 1861 aber zu dem Frstentum Rumnien vereinigt. Die Rumnen whlten 1866 den Prinzen Karl von Hohenzollern-Sigma ringen zu ihrem Fürsten, der 1881 die Knigswrde annahm; seine Gemahlin, eine geborene Prinzessin Wied, fhrt als Dichterin den Namen Carmen Shlva". Die Bestrebungen der Italiener, die ganze Halbinsel zu einem Ein-heitsstaate umzugestalten, gewann eine grere Aussicht, als sich der König Viktor Emanuel Ii. von Sardinen an die Spitze der Bewegung stellte. Er berief zur Durchfhrung der nationalen Einigung den Grafen Cavour in sein Ministerium und schlo ein Bndnis mit Frankreich. Als Osterreich zum Schutze seiner italienischen Besitzungen ein Heer in Piemont einrcken lie, vereinigte Napoleon seine Hilfstruppen mit den Italienern, um Italien bis zur Adria" freizumachen. Die sterreicher wurden bei Magsnta und Solferino (1859) geschlagen, und im Frieden zu Villasranka (bei Verona) trat sterreich die Lombardei an Napoleon ab, der sie gegen Savoyen und Nizza Viktor Emanuel berlie. Iokgen der franzsischen Kebruarrevotution fr verschiedene Staaten Kuropas. 1. Deutschland, a) Die deutsche Nationalversammlung. Von Frankreich verbreitete sich die politische Bewegung der ganz Deutsch-land, und in strmischen Volksversammlungen verlangte das Volk Aus-dehnuug der Volksrechte, vor allem Freiheit der Presse, der Wissenschast und des Bekenntnisses, Vereins- und Versamm-luugsr echt, Schwurgerichte und die Einrichtung einer allgemeinen Volksbewaffnung (Brgerwehr) und Schaffung eines allge-meinen deutschen Parlaments. Die Regierungen der Klein- und Mittel st aateu gaben ihren Lndern freisinnige Reformen, die spter als Mrzerrungenschaften" bezeichnet wurden. Auch der Deutsche Bund kam dem Verlangen des Volkes nach einer deutschen Reichsversassung nach, und am 18. Mai 1848 trat in der Paulskirche zu Frankfurt a. M. auf Grund allge-meiner Wahlen das erste deutsche Parlament zusammen. Der Bundestag (S. 199) lste sich auf. und der populre Erzherzog Johann von sterreich wurde zum Reichsverweser gewhlt. Die Nationalversammlung begann ihre Arbeit mit der Feststellung -der Grundrechte des^.deutschen Volkes", teilte sich aber schont bald in mehrere Partemr, die demokratische, die einen republikanischen > Bundesstaat forderte, /die gtb^d'effche, die einen Bundesstaat mit sterreich an der Spitze verlangte, und eine^kleindeutsche, die fter-reich ausschlo und eine Einigung Deutschlands unter Preuens Fhrung

7. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 227

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
erstrebte. In dem Kampfe der Meinungen traten Leidenschaftlichkeit und Gewaltttigkeit immer mehr hervor, die demokratische Volksmasse erhob sich zum offenen Kampfe, in dem die beiden preuischen Abgeordneten Auers Wald und Lichnowsky durch Mrderhand einen grlichen Tod sanden. Unter fortdauernden Fehden, Reibungen und ueren Einflssen kam endlich (am 27. Mrz 1849) eine Reichsverfassung zustande. Da aber die Nationalversammlung ohne alle Verbindung mit den Fürsten handelte, konnte sie ihre Beschlsse nicht zur z Geltung bringen. Die kleindeutsche Partei setzte den Antrag durch, den König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen zum Kaiser der Deut-schen zu whlen. Doch dieser lehnte die angebotene Kaiserkrone ent-schieden ab, weil er nur im Einverstndnisse mit allen deut-,Jch^n Fürsten und freien Stdten die Kaiserwrde an-nehmen wollte. Da aber eine Zustimmung besonders seitens fter-reichs nicht zu erwarten war, brach das Werk der deutschen National-Versammlung zusammen. sterreich und Preußen zogen ihre Abgeord-neten aus Frankfurt zurck, und der Rest der deutschen Nationalver-sammlnng, das Rumpfparlament", verlegte seinen Sitz nach Stntt-gart, wo es von dem Könige von Wrttemberg auseinander gesprengt wurde. b) Die Aufstnde. Als seitens der Regierungen die Ab-lehnung der Reichsverfassung erfolgte, forderte die demokratische Partei das Volk auf, die- Reichsverfafsuug mit Gewalt zur Geltung zu bringen. Infolgedessen kam es im Frhjahre 1849 in Dresden, Baden und der Pfalz zu blutigen Aufstnden. Mit Hilfe preni-scher Truppen wurde die Ordnung in Sachsen in kurzer Zeit wiederhergestellt, und unter dem Oberbefehle des Prinzen Wilhelm von Preußen die Pfalz durch ein Bundesheer gesubert und der Groherzog von Baden in seine Hauptstadt zurckgefhrt. ; ; , e) Die Union. Olmtz.x König Friedrich Wilhelm Iv. versuchte auf friedlichem Wege im Bunde mit mehreren norddeutschen Fürsten Neugestaltung Deutschlands mit Ausschlu sterreichs durchzufhren;^ er schlo mit Hannover und Sachsen das Dreiknigsbndnis", das sich nach und nach zur Union" ausbildete, der die meisten deut-schen Kleinstaaten angehrten. Whrend ein vom Könige Friedrich Wilhelm Iv. nach Erfurt einberufenes Unionsparlament die von/ Preußen vorgelegte Unionsverfassung annahm, erffnete sterreich/ untersttzt von sddeutschen Staaten und Rußland, den alten Bundes-

8. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 228

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
tag zu Frankfurt. Ein Krieg zwischen Preußen, sterreich und Rußland schien unvermeidlich zu sein. Die Entscheidung brachte ein Verfassuugs-streit, der in Kurhessen ausgebrochen war. Nachdem zwischen preu-ischen und bayerischen Truppen einige Schsse bei Bronzell in der Nhe von Fulda i) gewechselt waren, stellte Preußen, durch die Haltung Ru-lauds und durch seine damalige Heeresverfassung veranlat, die Feind-Seligkeiten ein. Durch den Vertrag von Olmtz (1850) unterwarf sich Preußen auf Kosten seines Ansehens allen Forderungen sterreichs (Auslieferung.von Schle^wigholstein an Dnemark, Auflsung der Union it. f. w.), Clin iitzer Pnnkta tion". Der Deutsche Bund wurde wiederhergestellt, die von der Frankfurter Nationalversammlung befchlofsenen Grundrechte des deutschen Volkes" aufgehoben, und die deutschen Einheits- und Freiheitsbestrebungen nahmen ein klgliches Ende. Preußen erlitt eine schwere Niederlage und verlor an Ansehen im Auslande. Auch die im Jahre 1848 geschaffene deutsche Flotte wurde 1852 meistbietend verkauft. 2. Preußen. Siehe Seite 218. 3. sterreich und Ungarn. In Wien riefen die Nachrichten von den Pariser Vorgngen eine groe Erregung hervor; Metternich flchtete nach England, der Kaiser gewhrte eine freisinnige Verfassung fr sterreich-Ungarn. hob die Zensur auf und berief einen konstituieren-den Reichstag nach Wien. Als Italiener, Tschechen und Magy-aren ihre nationale Selbstndigkeit forderten, kam es zu gewaltigen Aufstnden, die mit Waffengewalt niedergeschlagen wurden. Kaiser Ferdinand dankte zu guusten seiues jetzt noch regierenden Neffen Franz Joseph ab. In Ungarn hatte der geistreiche Schriftsteller und gewaltige Redner Koffuth das Volk fr eine selbstndige Verwaltung und ein eigenes Ministerium begeistert. Als der Kaiser diesen Forderungen nicht entsprechen wollte, bestritt Koffuth dem Hanfe Habsburg das Recht der Thronfolge in Ungarn und lie sich zum Diktator whlen. Mit Hilfe Rulands, das frchtete, von Ungarn mchten die gleichen Ideen nach Polen bertragen werden, wurde der Aufstand niederge-schlagen und der die Fhrer ein furchtbares Strafgericht verhngt; Koffuth floh nach der Trkei. ])';,S)er Schimmel von Bronzell."

9. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 231

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
- 281 stand er seinem Bruder als Ratgeber treu zur Seite. Wenn er auch fr den Erla einer zeitgemen Verfassung war, so riet er dem Könige doch zu einer festen Haltung und zu einem entschiedenen Handeln; besonders mibilligte er die Zurckziehung der Truppen. Das erfuhr das Volk, und der ganze Ha richtete sich deshalb gegen den Prinzen Wilhelm. Sein Palais konnte nur dadurch vor der Wut des Pbels geschtzt werden, da es mit der Ausschrift Nationaleigentum" versehen wurde. Auf Anraten des Knigs begab sich Prinz Wilhelm nach Eng-land. kehrte aber noch in demselben Jahre zurck und lie sich in die preuische Nationalversammlung whlen. Im Jahre 1849 dmpste er den Aufstand in der Rheinpfalz und in Baden und geleitete den ver-triebenen Groherzog in seine Hauptstadt zurck. Nach seiner Heimkehr in die preuische Hauptstadt empfing ihn der Jubel aller Gutgesinnten, und Ehren und Auszeichnungen wurden ihm in reicher Flle zuteil. 3. Der Prinzregent. Seinen Wohnsitz nahm der Prinz von Preußen nebst seiner erlauchten Gemahlin vom Jahre 1850 ab in der schnen Rheinstadt Koblenz. Sein ganzes Sinnen und Trachten galt wie frher, so auch frderhiu der Verstrkung und Verbesserung des Heeres. Als im Jahre 1857 König Friedrich Wilhelm Iv. nicht unbedenklich erkrankte, bernahm der Prinz Wilhelm anfangs die stellvertretende und vom Jahre 1858 ab die selbstndige Regierung des Landes unter dem Titel Prinzregent". 11. Wilhelm 1. als König. 1. Regierungsantritt. Nach dem Tode seines Bruders trat Wilhelm I. am 2. Januar 1861 die Regierung an. Trotz seines vor-gerckten Alters von 64 Jahren war es ihm noch beschieden, während einer langen und segensreichen Herrschaft Groes zu vollbringen. Er war eine in sich geschlossene Persnlichkeit, ein fester Charakter von lauterem Wesen, selbstloser Bescheidenheit und wahrer Frmmigkeit, die einem tiesreligisen Gemte entsprang. Das Vertrauen, welches dem neuen Könige entgegengebracht wurde, fand einen lauten Widerhall in dem Allerhchsten Erlasse vom 7. Januar 1861, worin es u. a. heit: Dies hohe Vermchtnis Meiner Ahlten, welches sie in unablssiger Sorge, mit ihrer besten Kraft, mit Einsetzung ihres Lebens gegrndet und gemehrt haben, will Ich getreulich wahren. Mit Stolz sehe Ich Mich von einem so treuen und tapferen Volke, von einem ruhmreichen Heere umgeben,"

10. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 232

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Meine Hand soll das Wohl und das Recht aller in allen Schichten der Bevlkerung hten, sie soll schtzend und frdernd der diesem reichen Lande walten. Es ist Preuens Bestimmung nicht, dem Gensse der erworbenen Gter zu leben. In der Anspannung seiner geistigen und sittlichen Krfte, in dem Ernste und der Aufrichtigkeit seiner religisen Gesinnung, in der Vereinigung von Gehorsam und Freiheit, in der Strkung der Wehrkrast liegen die Bestimmungen seiner Macht." Unter dem feierlichen Gelute der Glocken, dem Donner der Kanonen und dem Jubel des Volkes setzte König Wilhelm sich und seiner erlauchten Gemahlin, der Knigin Augusta, am Gedchtnistage der Vlkerschlacht bei Leipzig, am 18. Oktober 1861, feierlich zu Knigsberg die Krone auf.x) 2. Die ersten Regierungshandlungen. Getreu dem gegebenen Versprechen, suchte König Wilhelm das Wohl des Landes nach jeder Seite hin zu frdern. Geleitet von der berzeugung, da das uere Wohl seines Reiches auf seiner Wehrkraft beruhe, begann er seine Re-gierung mit einer vlligen Umgestaltung oder Reorganisation des Heeres. Obgleich diese Vernderung, wenn Preußen seine Gromachtstellung behaupten und eine Neugestaltung Deutschlands unter Preuens Fhrung durchgefhrt werden sollte, durchaus notwendig war, so fanden des Knigs Absichten vielfach heftigen Widerspruch. Doch der König war nicht gewillt, die Umformung der Heeresverfaffung. die er fein eigen-st es Werk" nannte, unter Preisgebuug der Machtstellung Preuens rckgngig zu machen, und fhrte das mchtig angefeindete Werk mit unerschtterlicher Ausdauer trotz des Verfassungsstreites"' glcklich durch. Treue und tchtige Ratgeber und Helfer untersttzten den König bei dieser Arbeit, vor allem sein groer Ministerprsident Otto von Bismarck, der Kriegsminister Albrecht von Roon und der Chef des Groen Generalstabes Helmut von Moltke. König Wilhelm I. als Kriegsheld. a) Der Dnische Krieg. 1864. I. Veranlassung. Im Jahre 1863 hob Dnemark alle Vorrechte Schleswigs ans, erlie entgegen den Bestimmungen des Londoner Protokolls (S. 221) fr beide Lnder eine gemeinsame Verfassung und 3) Zum Andenken an diesen Tag stiftete der König den Kronenorden
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