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1. Geschichte des preußischen Staates - S. 135

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 135 - thätigkeit immer mehr hervortraten. Die demokratische Volksmasse erhob sich zum offenen Kampfe, in dem die beiden preußischen Abgeordneten Auers Wald und Lichnowsky durch Mörderhand einen gräßlichen Tod fanden. Unter fortdauernden Fehden, Reibungen und äußeren Einflüssen kam endlich (27. März 1849) eine Rei chsv erfassun g zu stände, und die kleindeutsche Partei setzte deu Beschluß durch, einen deutschen Bundesstaat mit Ausschluß Österreichs zu bilden. Am 28. März 1849 wurde König Friedrich Wilhelm Iv. zum Deutscher: Kaiser gewählt. Doch dieser lehnte die angebotene Kaiserkrone entschieden ab, weil er wohl wußte, daß das Volk allein über die Krone nicht zu verfügen hatte. Nur im Einverständnisse mit allen deutschen Fürsten und freien Städten wollte er die Kaiserwürde annehmen. Als dann seitens der Regierungen die Ablehnung der Reichsverfassung erfolgte, forderte die Revolutionspartei das Volk auf, die Reichsverfassung mit Gewalt zur Geltung zu bringen. Infolgedessen kam es im Frühjahre 1849 zu blutigen Aufständen in Dresden, in Baden und in der Pfalz. Mit Hilfe preußischer Truppen wnrde die Ordnung in Sachsen in kurzer Zeit wiederhergestellt, und unter dem Oberbefehle des Prinzen Wilhelm von Preußen wurde die Pfalz durch ein Bnndes-heer gesäubert und ebenfalls der Großherzog von Baden in seine Hauptstadt wieder zurückgeführt. Der Krieg gegen Dänemark. 1848—1851. a. Der Krieg von 1848. Dänemark suchte Schleswig-Holstein seinem Reiche einzuverleiben, obgleich dies eine Verletzung der' ihm verbrieften Rechte war. Die Schleswig-Holsteiner griffen deshalb zu den Waffen und saudeu Bundesgenossen an Preußen und anbereu deutschen Staaten. Die Verbündeten siegten bei Schleswig unter dem General v. Wrangel. Da trat England, Rnßlanb und Schweden für Dänemark ein; Preußen zog nach dem Waffenstillstände zu Malmö seine Truppen zurück. b. Der Krieg von 1849. Nach Ablaus des Waffenstillstandes, der den Frieden nicht gebracht hatte, wurden die Feindseligkeiteil wieder angenommen. Eine Strandbatterie schoß ein dänisches Kriegsschiff in Brand, ein anderes wurde erbeutet, die Bayern und Sachsen erstürmten die Düppeler Schanzen, die Preußen und Schleswig-Holsteiner siegten bei Kolding. Unter dem Drucke der Diplomatie wurde Friede geschlossen. Preußen zog sich zurück, die Herzogtümer würden sich selbst überlassen. c. Der Krieg von 1850 und 51. Die Schleswig-Holsteiner verzagten nicht und setzten den Kamps auf eigene Faust fort/ wurden aber in der blutigen Schlacht bei Jdstedt geschlagen. Durch das Protokoll zu London beschlossen die Großmächte, daß Schleswig-Holstein bei Dänemark verbleibe, daß aber seine Rechte geachtet werden sollten. Sorge für Ackerbau, Handel und Gewerbe. Unter der Regie-ntttg Friedrich Wilhelms Iv. machte die Land wirtschaft bedeutende Fortschritte. Große Flächen wüsten Landes wurden für den Ackerbau gewonnen; von 1849—1852 wurden nicht weniger als 12 200 qkm Landes urbar 'gemacht. Der Maschinenbetrieb kam in

2. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 59

1835 - Stendal : Franzen und Große
59 73. Cultur bet Römer. Die Römer bilderen sich durch Nachahmung der Griechen. Livius Andronikus 240, Ennius, Plautus 180 waren die ältesten ihrer Dichter. Ihnen folgten Terentius, Pacuvrus, Lucilius, Lu- cretius, Catullus mit mein* oder weniger Origi- nalität. In der Prosa strahlt vor allen Cicero hervor, nicht bloß als Redner, sondern auch als Schriftsteller über Beredsamkeit und Philosophie, die er von den Griechen gelernt hatte. Als Geschichtschreiber aus dieser Periode sind Nepos, Julius Casar und Sallustius bekannt. Vierte Periode. Bis auf den Untergang des weströmischen Reichs 470 nach Chr. 74. Befestig ung der Alleinherrschaft in Rom. Seit dem Siege bei Actium und nach dem Tode des Antonius (30) war im Römischen Reiche Niemand dem Octavian an Macht gewachsen, die Heere, die Flotten, die Provinzen, die Bürger, der Senat ge- horchten ihm, aus Sehnsucht nach Ruhe, und weil er behutsam die Alleinherrschaft vorbereitete, den Schein derselben vermied, mit dem Einfluß sich begnügte, der mit unveränderten Namen und Formen der bisherigen Verfassung vereinbar war. Er übernahm seine Ämter immer nur auf eine bestimmte Reihe von Jahren, scheinbar wider Willen und gebeten, und gewöhnte durch solche Verstellung ein freisinniges Volk allmählig an Knechtschaft so, daß es sich zuletzt in derselben glücklich fühlte. Augustuö.

3. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 109

1835 - Stendal : Franzen und Große
109 Peter I., ihm Glanz und Festigkeit zu verschaffen. Sie beförderte den Anbau des Landes, den Handel, die Gewerbe und die Bildungßanstalten des Volks. Ihre Einmischung in die Verwirrungen Polens, wo ste die Parthei der Dissidenten nahm, gab Gelegenheit sich auf Kosten Polens ansehnlich zu bereichern, welches durch die drei Theilungen dieses Reichs geschah, indem 1772 Rußland, Ostreich und Preußen, 1793 Rußland und Preußen, 1795 die zuerst genannten drei Machte sehr beträchtliche Stücke von Polen an sich riffen , wo- durch dieser große Staat 1795 gänzlich und selbst dem Namen nach aufhörte. Minder leicht und nicht so be- deutend wuchs der ausgedehnte russische Staat durch die 2 Kriege mit den Türken. 176. Ausb ruch' d er Revolution in Frankreich. Wahrend Katharina in Osten und Norden so eifrig ihre eignen Vorthcile verfolgte, blieb sie unbe- kümmert um die Angelegenheiten des Westen, wo die 1789 ausgebrochene französische Revolution, vorbereitet durch die Schuld früherer Könige und durch Sittenver- derbniß, genährt durch Frciheitsideen, die der nordameri- kanische Krieg und politische Schriftsteller in Umlauf ge- bracht hatten, nicht bloß den Königsthron in Frankreich umstürzte 1792, sondern die monarchische Verfassung überhaupt bedrohte. Dies erkennend trat Ostreich und Preußen für den unglücklichen Ludwig Xvi., der (21. Jan. 1793) auf der Guillotine sein Leben endigte, zuerst gegen Frankreich auf den Kampfplatz 1792, und Eng- land stiftete eine Coalition der meisten monarchischen Staaten gegen die neue Republik 1793. 177. Erster Coalitionskricg. So mit halb Europa im Kriege, in sich selbst ge- setzlos und ungeordnet und durch Bürgerkrieg in der

4. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 56

1835 - Stendal : Franzen und Große
56 bessern. Marius verfolgte eigensüchtige Plane an der Spitze der Volksparthei 88 — 86 (Vcrgl. oben S. 21.), und seine Anhänger Ein na, Norbanus, Papirius Carbo, besonders Sertorius in Spa- nien, waren schwer zu besiegen. Sulla dagegen hob den Senat über die gebührende Schranke 81 — '79. In dem Siege jeder Parthei lag der Keim zu neuen Unruhen. Sulla's Gesetze und Proskriptionen. 67. Empörung der Sclaven und der Bundes- genossen. Auch in den Unterjochten und der Menschenrechte Beraubten erwachte jetzt der natürliche Trieb nach Frei- heit. In Sicilien erhoben sich die Sclaven unter Eu- n u s, und vertheidigten ihre Ansprüche drei Jahre mit gewaffneter Hand 134 —131. In Italien brach '73 ein Krieg der Sclaven und Fechter unter Spartacus aus, den erst 71 C.ra ssu s bcizulegen vermochte. Die Bundesgenossen in Italien forderten Bürgerrecht mit Gewalt 91, und erlangten es nach kurzem, aber hartem Kriege 88, in welchem vorzüglich Sulla sich ausge- zeichnet hatte» 6p, Cim drische undmithradatische Kriege. Gleichzeitig mit diesen innern Stürmen drohten äußere Feinde Erschütterung. Die Cimbern und Teutonen machten sich furchtbar 113 —101, und Nom hatte keinen Überfluß an großen Feldherr». Mi- 1 h r a d a t der Große drohte die östlichen Provinzen, und vielleicht noch mehr, den Römern zu entreißen 88 — 64. Sulla begnügte sich, um nach Nom zurückzuei- len, mit seiner Niederlage 86, Lucullus und Pom- pejus 74 — 64 führten nach einander den schweren Krieg bis zur Überwindung des Gegners. Auch die

5. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 61

1835 - Stendal : Franzen und Große
61 einfältige Claudius; beide starben gewaltsamen Todes, und Nero, der letzte des Stammes, Enkel des Ger- manicus, bereitete sich durch Leben und Regierung kein besseres Schicksal 68. 77. Innerer Zustand. Daß unter solchen Fürsten der Staat nach außen rvuchs und den Nachbarn furchtbar blieb, läßt sich eher erklären, als daß die Bürger solche Herrschaft ertrugen. Aber die Provinzen erfuhren weniger von der Raserei und Habsucht der Herrscher, der Pöbel gewann dabei, der edler Gesinnten waren zu wenig. Die Leibwache, nach Nero die Legionen, maßten sich an, den Herrscher zu bestimmen oder doch zu bestätigen, und so erhob sich in verschiedenen Gegenden bald nach einander und in dem Raum von 2 Jahren Galba in Spanien, O t h o in Italien, Vitellius in Gallien, Vespasianus in Syrien. Durch Bürgerkrieg wurde insonderheit Italien, der Schauplatz dieser Bewerbung um die Herrschaft der Welt, verwirrt. 78. Vespasian und seine Söhne. Erst mit Vespasian kehrte Ruhe und Ordnung zu- rück, und er verdiente die Würde, die er mit so großer Einsicht und Mäßigung behauptete. Unter ihm hören die indicia maiestatis auf, Britanien wird erobert, die Bataver unter Civilis werden zum Vergleich ge- zwungen, und gleichzeitig (70) Jerusalem von seinem Sohne Titus erstürmt. Dieser folgte ihm nachher (79 — 81) in der Regierung, zur Freude der Mensch- heit, die bald sehr getrübt ward durch seinen so unglei- chen Bruder, Domitianus, dessen kalter Despo- tismus selbst gegen Schriften und Gelehrte wüthete und die Christen, die seit Tiberius im ganzen Reich sich ver- breitet hatten, nicht minder als Nero verfolgte.

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 42

1849 - Münster : Coppenrath
42 machten Vorschläge der Gracchen, welche aus einem tief gefühl- ten Bedürfnisse der Zeit hervorgehen, führt zu einem offenen Bruche zwischen beiden Parteien. Das Volk unterliegt und fühlt den geschärften Druck mit um so größerer Bitterkeit. Sitten- losigkeit und Habsucht greifen immer mehr um sich, und die Verfassung löset sich mehr und mehr auf. Sklavenaufftände er- folgen, und bald erzwingen sich die italischen Bundesgenossen, welche durch die vorausgehenden Kämpfe zu erhöhten Ansprüchen gereizt worden sind, die Aufnahme ins römische Bürgerrecht. Die Unsicherheit der Verhältnisse und das Parteiinteresse läßt ehrgeizige Volksführer in ihnen neue gefährliche Werkzeuge finden, und durch sie für wenige Jahre eine Gewaltherrschaft, welche von Sulla gebrochen, und durch eine andere Gewaltherrschaft, die der Aristokraten, ersetzt wird. Aber auch diese ist nicht von Dauer. Sie wird allmälig von Cäsar und Pompejus unter- graben. Ihren Untergang findet sie auf dem Schlachtfelde von Pharsälus. Denn von nun an fragt es sich nicht mehr, ob ein Einzelner vermittelst des Heeres und des Volkes herrschen soll, sondern wer dieser Einzelne sein soll. Der Ausgang der Schlacht bei Actium (31 vor Ehr.) entscheidet zuletzt für C. Julius Cäsar Octavianus. — Bei diesem innern Verfall des Staates ent- wickeln dennoch die Römer, wenn es bloß auf das Kriegführen und Schlachten gewinnen ankommt, eine oft bewunderungswür- dige Kraft. — Künste und Wissenschaften stehen in schönster Blüthe. Dritter Ieitraum. Rom unter Kaisern. 30 vor Chr. — 470 nach Chr. Im Ganzen genommen — denn an einzelnen schönen Pe- rioden fehlt es nicht — ist die Kaisergeschichte die Zeit des all- mäligen Verfalles sowohl den innern Staatsformen nach, als auch der nach Außen gerichteten Macht. Dieser Zeiraum kann ebenfalls in drei Abschnitte zerlegt werden: Erster Abschnitt. Vom Anfänge der Negierung des Kai- sers Augusius bis zum Tode des Kaisers Marc Aurel 180. Mit Klugheit und Milde ordnet Augustus die Verhältnisse des Herrschers zu Senat, Heer und Volk; allein seine nächsten

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 111

1849 - Münster : Coppenrath
111 brauchten die Gallier falsche Gewichte; und als ein Römer dieses rügte, warf Brennus auch noch sein Schwert in die Gewichtschale und rief höhnend: „Besiegte müssen leiden!" (Vae victis!) Da plötzlich kam Camillus mit seinem Heere von Veji heran. Wie er das Unwesen auf der Burg sah, gerieth er in heftigen Zorn. „Weg da mit dem Golde, — rief er — mit Eisen erkauft der Römer sein Vaterland!" Brennus berief sich auf den rechtmäßigen Vertrag der Belagerten. „Der gilt nicht — war die Antwort — ich bin Diktator, ohne mich kann kein Römer Verträge schließen." Jetzt mußte eine Schlacht entschei- den. Diese entschied gegen die Gallier; sie wurden von Camil- lus fast gänzlich aufgerieben. Mit Bestimmtheit jedoch wird von einem der angesehensten Schriftsteller des Alterthums versichert, die Gallier seien mit dem Lösegelde abgezogen, ohne von Camil- lus dessen wieder beraubt und geschlagen worden zu sein 3). Überhaupt hat patriotische Dichtung über dieses schmachvolle Un- glück Roms, wie über die frühere Demüthiguug durch Porsenna, einen Farbenglanz ausgebreitet, als hätte es gegolten, das größte Siegesglück zu verherrlichen. Das verarmte Volk wollte die wüste Brandstätte verlassen und sich in dem schönen Veji niederlassen; allein Camillus hielt die Verzweifelten abermals an dem Orte ihres alten Ruhmes zurück. Ein günstiges Omen war ihm hierbei besonder- behülf- lich und brachte die schwankenden Gemüther zum Entschluß. Eines Tages war der Senat in der Curie versammelt, während ein Hauptmann seine Cohorte über das Forum führte und dem Fahnenträger die Worte zurief: „Halt, hier bleiben wir am besten!" Und sogleich traten die Senatoren heraus und riefen, sie nähmen dieses Omen an! und die herbeiströmende Menge gab ihren Beifall. Rasch wurde wieder angebauet; und innerhalb eines Jahres stand da ein neues Rom, das aber noch nach Jahrhunderten in seinen unregelmäßigen Straßen die Spuren dieser Eilfertigkeit trug. Bei Aufräumung der Stadt war un- versehert unter verbrannten Trümmern der Augurstab gefunden 3) „Traditur etiam retulisse (Drusus) ex provincia Gallia aurum Senonibus olim in obsidione Capitolii datum, nec, ut fama est, extor- tum a Camillo.“ Sueton. Tiber. c. 3.

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 207

1849 - Münster : Coppenrath
207 abgetretenen Landes und auf die Errichtung von Gebäuden ver- wandt haben, eine billige Entschädigungssumme aus der Staats- kaffe gezahlt werden. 4. Eine besondere Commission von drei Män- nern soll niedergesetzt und jährlich durch Wahl erneuert werden, welche die Untersuchung, was Staatsland, was Privateigenthum sei, anzustellen und hiernach die Theilung und Abschätzung vor- znnehmen hat-"). Dieser so billige Antrag zu Gunsten des nothleidenden Vol- kes fand bei den reichen Gutsbesitzern den heftigsten Widerspruch. Fast alle großen römischen Familien waren bei dieser Angelegen- heit betheiligt; denn es gab gewiß nur sehr wenige, die nicht bei weitem mehr, als das g-esetzliche Maß von Ländereien besa- ßen; und diese alle würden des größten Theiles ihres Vermö- gens und hiermit auch ihres Einflusses verlustig geworden sein. Sie beriefen sich auf den verjährten Besitz und erhoben sich mit wüthenden Schmähungen gegen den Volksführer, als ob dieser nur selbstsüchtige Plane verfolge und den Umsturz der Verfassung beabsichtige. Während der neunzehn Tage, die sein Gesetzantrag dem Herkommen gemäß öffentlich ausgestellt war, stand die Par- tei der reichen Gutsbesitzer und die der besitzlosen Bürger wie zwei feindliche Heere einander drohend gegenüber. Die erstere, als die bei weitem geringere, konnte nicht erwarten, daß die Abstimmung in der Volksversammlung zu ihrem Vortheile ent- scheiden würde; und es wurde deshalb ein Kunstgriff versucht, der wie schon oft früher, so auch diesmal gelang. Einer der Tribunen, der reiche Octavius, ward für sie gewonnen; und an dem Tage der Volksversammlung, wo Tiberius seinen An- trag zur Abstimmung bringen wollte, trat plötzlich Octavius auf und legte sein Veto ein. Tiberius ward überrascht, als sein bisheriger Freund dieses Gesetzmittel gegen ihn anwandte. Mit rührenden Bitten und Vorstellungen suchte er ihn wieder zu ge- winnen ; allein Octavius blieb hartnäckig bei seinem Voto, und die Versammlung mußte unverrichteter Sache auseinandergehen. Es kränkte den Tiberius tief, seinen Plan so scheitern zu sehen; und seitdem wurden seine Reden in den Volkszusammen- künften und seine Maßregeln leidenschaftlich und aufregend. „Die * Ut iidem triumviri judicarent, qua publicus ager, qua privatus esset. Ibid.

9. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 366

1849 - Münster : Coppenrath
366 Valentim'an, fand sich mit den Hunnen ab und machte sich beim Abschlüsse dieses Vertrages so verdient um den neuen Thron, daß die Regentin volles Zutrauen zu ihm faßte und ihm die höchste militärische Gewalt und die erste Stelle in ihrem Staats- rathe übertrug. Valentinianus Hl. (425—455). Unter der schwachen Regierung dieses Kaisers, der fast sein ganzes Leben hindurch unter der Vormundschaft seiner Mutter blieb, gingen fast alle noch übrigen Provinzen des Reiches verloren. Ranke umstrickten den Hof. Der zweizüngige Aetius, voll Eifersucht über das Ansehen, das der verdienstvolle Statthalter von Afrika, Boni- facius, bei Hofe genoß, schwärzte diesen bei der Kaiserin- Mutter an, als wolle sich derselbe zum Herrn von Afrika machen und flüsterte ihr ein, sie mögte, zur Probe, ihn unter irgend einem Vorwände nach Hofe berufen, dann würde sich Herausstellen, ob er gehorchen und Afrika verlassen würde. Da er sah, daß der Argwohn bei ihr Wurzel faßte, ließ er dem Bonifacius durch einen seiner Ge- treuen die vertrauliche Mittheilung machen: er stehe bei Hofe in Verdacht; die undankbare Herrscherin beabsichtige, ihn zu stürzen; er möge die Nachricht äußerst geheim halten; von der Wahr- heit derselben könnte er sich überzeugen, wenn er unter irgend einem eitlen Vorwände an den Hof gerufen würde. Bonifacius wurde wirklich dahin gerufen und kam nicht. Placidia, die nun an der Treue des Aötius nicht zweifelte, sandte sogleich Truppen ab, den vermeintlichen Rebellen anzugreifen. Um sich in seiner Provinz behaupten zu können, rief Bonifacius schleunigst d.ie Vandalen unter Geiserich aus Spanien nach Afrika zu Hülfe herüber (429). Zu spät wurden Placidia und Bonifacius ent- täuscht und versöhnt. Dieser bereuete seine rasche That und wollte sich den gelandeten Barbaren widersetzen; allein er wurde geschlagen und zur Rückkehr nach Italien genöthigt. Die Sieger gründeten alsbald auf der Nordküfte Afrika's das van dali- sch e Reich mit der Hauptstadt Karthago'), eroberten Sicilien und die Balearen und machten sich durch ihre Freibeuterei allen C. Männert, Geschichte der Vandalen. Leipzig, 1785. — Unter der Geißel dieser raubsüchtigen Barbaren wurde das blühende Afrika zu einer Wüstenei. Bei der Belagerung von Hippo (Bona) starb 430 der h. Augustinus, Bischof dieser Stadt.

10. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 376

1849 - Münster : Coppenrath
376 römischen Boden Verehrung gefunden, obgleich sich hier die Vorstellungen von denselben, naü, der Eigenthümlichkeit des Volkes und Landes, zum Theil anders gestalteten. Auch der Cultus der weissagenden Sibyllen, besonders der von Cumä, und ihre Orakelsprüche, die sibyllinischen Bücher, scheinen aus Großgriechenlaud zu stammen. Als Rom endlich den Weltkreis erobert hatte, wurde es ein Pantheon fast für alle Gottheiten, die man zu jener Zeit kannte und verehrte. Nur geheimen, vom Staate nicht anerkannten Gottesdienst dul- dete man früher nicht; daher die Bacchanalien in ihrer Unsitt- lichkeit verboten, und überhaupt jede willkürliche Aufnahme frem- der Culte vom Senate streng untersagt wurde. Allein in der letzten Zeit der Republik gingen mit den politischen Verhältnissen auch die religiösen einer völligen Auflösung entgegen. Während bei den Aufgeklärteren an die Stelle des positiven Glaubens eine gewisse philosophische Religion eintrat, ergab sich das Volk dem Dienste ägyptischer und asiatischer Gottheiten; und Abgöt- terei und Jrreligiösität nahmen immer zu. Vergebens waren die Versuche einzelner Kaiser, dem Überhandnehmen fremder Culte Einhalt zu thun und mit der alten Religion der Väter auch den alten Römersinn zurückzuführen. Dagegen verbreitete sich das Christenthum, ungeachtet der vielen und grausamen Verfolgungen seiner Bekenner durch die römischen Kaiser, innner weiter über die römische Welt aus und wurde endlich von Constantin dem Großen zur Staatsreligion erhoben. Als Hauptgottheiten der Römer galten die drei kapitolinischen: 1) Jupiter, der höchste unter den Göttern, be- wirkt als Fürst des Äthers alle Lufterscheinungen, Donner und Blitz, Wind und Wetter. Er ist der gewaltigste in der Len- kung aller menschlichen Angelegenheiten (daher optimus máximas), zugleich der Beschützer des Rechts, des Eides, der Treue (daher J. fidius). Als Schützer und Helfer in den Schlachten führt er die Beinamen: imperator, vietor, triumphator, Stator, opi- tulator, praedator, feretrius. Ihm zu Ehren wurden außer anderen Festen die capitolinischen Spiele im Circus maximus und die feriae Latinae auf dem Albaner Berge gefeiert. 2) Juno, Beschützerin der Frauen und der ehelichen Verhältnisse (daher ucina, prónuba) theilt als Himmelskönigin mit ihrem Gemahl
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