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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 300

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
300 Achter Zeitraum. 14 "S 1495 ¡521 ta 20 14sö 4500 1521 und außen kräftig erblühen. B arth o lo m ä us D ia z drang bis zur südlichsten Spitze Afcica's, von ihm Vorgebirge der Stürme, von Jo- hann aber, im Vorgefühle wichtigerer Entdeckungen, Vorgebirge der gu- ten Hoffnung genannt. Auch Columbus boc ihm seine Dienste an, fand aufmerksames Gehör, entfernte sich aber voll Unwillen aus Portugal, da er wahrnahm, man wolle ihm seinen Plan entlok- ken, um selbigen durch portugiesische Seefahrer ausführen zu lasten. Mehrere Verschwörungen des höchsten Adels, dem des Königs unparteiische Strenge mißfiel, entdeckte und bestrafte Jo- hann so schnell, daß man keine neuen Versuche wagte. Ueber den damaligen Fanatismus erhaben nahm er die, durch Ferdinand den Catholischen aus Spanien vertriebenen Juden in seinem Lan- de auf und gestattete ihnen freie Niederlassung. Doch vor allem suchte sein forschender Blick seewärts Vergrößerung und Ruhm durch Entdeckungsfahrten. Zur Vermeidung feindlicher Berührun- gen aber mit dem benachbarten Spanien machte er den Papst Alexander Vi. im Voraus zum Schiedsrichter. Dieser zog eine Linie auf dem Globus von Norden nach Süden, 3h0 Meilen westwärts von den Azoren und vom grünen Vorgebirge. Was östlich von dieser Linie liege, sollte fortan den Portugiesen gehören, was westlich, den Spaniern. Emanuel I. der Große, Johanns nächster Verwandter und Nachfolger, erntete von dem, was dieser gesaet, ohne ihm an innerer Gediegenheit zu gleichen. Vasco de Gama entdeckte unter ihm den Seeweg nach Ostin- dien, und eine gänzliche Umwandlung des Handels war davon die Folge, denn Venedig und Genua, bisher im Besitz des Speditionshandels zwischen Indien und Europa, sanken nun unaufhaltsam an Macht und Wohlstand, dagegen flössen die Reichthümec in breiten Strömen nach dem kleinen Portugal. Ueberdieß entdeckte Don Pedro Alvarez Cabra l Brasilien, ein treffliches, über alle Maßen ergiebiges Land. Portugal stand jetzt in seiner schönsten Blüte; zwei Welttheile spendeten ihm ihre Schatze; ein ritterlicher Geist bewegte alle Gemüther und tapfere Kampfe gegen die Mauren in Africa gehörten zu den Obliegen- heiten des Adels. Mit Recht prieß man den König Emanuel als den Glücklichen, denn er war es;' doch gab er sich dem Genüsse der Freude so ungezügelt hin, daß ihn ein frühzeitiger Tod seinem Ueberflusse entrückte. ß. 56. Nordische Reiche. Dänemark litt fortwährend durch die Kampfe widerspen- stiger Vasallen, die gewaltsamen Eingriffe der Geistlichen und die Kriege mit dem Nachbarstaaten. Machtlose Könige wechselten auf

2. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 511

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Deutschland. Ml Joseph Ii. Durch Mäßigung und Zurücknahme vieler Neuerun- gen gelang es ihm die Ruhe wieder herzustellen und zu erhalten. Die Beschlüsse des Reichenbachercongresses zwischen Eng- land, Preußen und den Niederlanden gaben den Belgiern ihre Rechte, wie sie in jeder Provinz bestanden, wieder, ohne jedoch die Spannung zwischen Aristokraten und Demokraten, oder der Yonkiscbe n und van der No o t ischen Partei zu tilgen. Durch denselben Eongreß wurde auch die Beendigung des von Joseph Ii. angefangenen Türkenkrieges beschlossen ; in dem auf den vorigen Be- sitzstand gemachten Frieden von Szistova den 4. Aug. 1791 er- hielt die Pforte Belgrad zurück. Eben fo legte Leopold die in Ungarn ausgebrochemn Unruhen gütlich bei und beseitigte eine zwi- schen Oestreich und Preußen eingetcetene Kalte. Die in Frank- reich ausbrechende Revolution beschäftigte ihn ernstlich, auch veran- staltete er deshalb eine Zusammenkunft mit dem Könige von Preu- ßen Friedrich Wilhelm Ii. zu Pillnitz; doch der Tod rief * ihn ab, bevor noch ein entscheidender Schritt geschehen ; seinem Sohne Franz I!. war es Vorbehalten der neuen Zeiten Stürme 1 zu bestehen. Mehr als 20 Jahre vergingen im wiederholten Kam- pfe gegen Frankreich, (s. §. 83, 84, 85, bis der zweite Pa- riser Friede, den 20. Nov. 1815, auch ihm und seiner Mon- archie die lang ersehnte Ruhe gewahrte. Nach Auflösung des deutschen Reichs 1806 nahm ec den Titel Kaiser von Oe st- reich an und nannte sich als solcher Franzi. Am 2. Nov. 1814 ward zu Wien ein Eongreß zur Anordnung der euro- päischen und deutschen Angelegenheiten eröffnet; der größte, der je gehalten worden, denn alle europäischen Machte, außer der Türkei, nahmen an demselben Theil. Die dabei vorliegenden Schwierig- keiten schienen fast unüberwindlich, weil Oe streich und Preu- ße n zu ihrem vorigen Besitzstände, ersteres, wie es vor 1805, letz- teres, wie es vor 1806 gewesen, zurückkehren sollten, Rußland für seine Verluste durch Polen entschädigt seyn wollte und den ehemaligen Mitgliedern des Rheinbundes ihre Erwerbungen gewährleistet worden waren. Der kürzeste Ausweg schien, Rußland durch Polen, Preußen durch Sachsen zu entschädigen, darum zerfielen auch die Verhandlungen bald in die polnische und sächsische Frage. Nach unendli- chen Widersprüchen und Wirrsalen gelangte man zuletzt zu folgen- den Ergebnissen den 9. Juni 1815: Oestreich erhielt von Ruß- land das 1800 an selbiges abgetretene Ostgalizien nebst den Salzwerken von Wieliczka zurück, dagegen wurde Cracau eine freie Reichsstadt mit einem Gebiete von 19 Quadratmeilen unter dem Schutze von Oestreich, Preußen und Rußland; ferner bekam Oestreich von Baiern Salzburg und Tyrol wieder, gegen Würz- burg, Aschaffenburg und Rheinbaie rn; auch blieben letz- terem Ansbach und Baireuth; endlich erhielt Oestreich noch Mai- land und das ganze Gebiet von Venedig unter dem Namen eines

3. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 539

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
539 Außereuropäische Staaten. ten von London auf 15 Jahre ein ausschließliches Vorrecht zunr Handel nach Ostindien, und der gemachte reiche Gewinn ermun- terte sie, allen Hindernissen Trotz zu bieten, welche ihnen die Holländer und Portugiesen dabei in den Weg legten. Die Fran- zosen wünschten gleichfalls an der reichlichen Beute jenes Welt- theils Antheil zu haben. Von allen Seiten bestürmt begründete endlich der Minister Colbert eine osti n d i sch e H a n d e ls ge- sell sch aft 1665, der man auf 66 Jahre ausgedehnte Rechte und Freiheiten bewilligt^. Lange krankeüe das Unternehmen, bis man endlich P o n d i ch e ry zum Mittelpunkte desselben machte, auch Jsle de France als eine wohlgelegene Station der Jn- dienfahrec benutzte 1735, Die mehrfaltigen Kriege zwischen Frankreich und England wirkten jedesmal auf die indischen Colo- nien, welche Frankreich zu wiederholten Malen verlor, doch Pon- dichéry verblieb selbigem in dem Pariser Frieden den 30. Mat 1814. Dieb riten verdrängten oder verdunkelten allmählig alle ihre Nebenbuhler und wurden die gewaltig herrschenden Europäer injenen Landen. Ein entscheidender Schritt zur Befestigung ihrer dortigen Macht geschah durch die Vereinigung aller kleinen Handelsgesellschaften zu einem Hauptfond 1702. Die englisch-ostindische Compagnie beherrscht jetzt 80 Millionen Menschen auf einem Flächenraume von 26,000 Quadratmeilen; hat ein Heer von 200,000 Mann in ihrem Dienste, und 16,000 Civilbeamten füh- ren die innere Verwaltung; 14 Millionen Pfund Sterling betragt die jährliche Aus- und Einfuhr im Verkehr mit der ganzen Welt; 4 Millionen Pf. St. bezieht dst brittische Negierung jährlich an Zolleinnahme und 11 Millionen Pf. St. durch die Gesammtcir- culation unermeßlicher Summen. Wohl ist demnach Ostindien der Hauptnerv der Macht Großbritanniens. Die vereinigten n o r d a m e r i c a n i sch e n Freistaaten, seit 1783 von den europäischen Mächten als selbständig anerkannt, blüheten durch eine schnell wachsende Bevölkerung, durch Erweite- rung des Handels und des Ackerbaus kräftig empor. Ein alle vier Jahre neu zu wählender Präsident leitet die obersten Ge- schäfte des Staates, vier Secrétaire stehen ihm zur Seite; die jährliche Besoldung des erstern beträgt 25,000 Dollars, (ein Dollar 1 Thaler 8 Gr. an Werth) ein jeder der Staatssecre- taire erhält jährlich 6000 Dollars. Washington, der tapfere Vertheidigec des jungen Freistaats regierte ihn zwölf Jahre als Präsident, bis 1797. Seitdem folgten in dieser Würde Adams, 1797 — 1801 Jefferson 1801 — 1809, Madison 1809 — 1817; Monroe 1817 — 1825; Quincy Adams 1825 — 1829 und Jackson noch gegenwärtig Präsident, ise.' Bei dem seit 1793 dauernden Kriege zwischen England und Frankreich beobachteten die Freistaaten eine strenge Neutralität, und als durch Napoleons Decrete 1807 und kür iniernatien^e Sehulbuchfcrc. jr»$ Brauns ch-.ruiy ■Bdftibuchbibliöth«k

4. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 434

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
434 Neunter Zeitraum. deuten Fuhrt auf Owaihi, einer der Sandwi'chsinfeln, von den Eingebornen ermordet ward, den 14. Febr. 1779. Seit dem Ende des 16. Jahrhunderts hatte Britannien durch Ansiedler in Nordamerica Colonien angelegt, deren Fleiß und Betriebsamkeit jetzt in volkreichen Städten und einem lebhaf- ten Handel schöne Früchte trug. Um sich für den frühem Kosten- aufwand zu entschädigen, besteuerte das Mutterland ihre Waaren, erhob Zölle, führte eine Stempeltaxe ein, was den erwachenden Freiheitssinn der Colonisten allmahlig beengte und erbitterte. Ihr wiederholtes Gesiich, im englischen Parlamente ihre Stellvertre- ter zu haben, blieb unbeachtet, daher brach bei einer aberma- ligen Auflage auf den Thee, die durch die Theeacte angeordnet worden, der stille Mißmuth in einem offenenaufruhr zu Boston los, indem man drei, im dortigen Hafen liegende, englische Schiffe il':i überfiel und 327 Kisten Thee ins Meer warf. Der englische /^73 General Gage erschien mit vier Regimentern vor dem Hafen un i. von Boston und schnitt ihm allezufuhc und allen sonstigen Verkehr ab. Iu„i Darauf verbündeten sich in einemgeneralcon greß zu Phil- 1774 a delphia 51 Deputirte von zwölf Colonien zu einem entfchie- fcti.5t‘ denen Widerstande, wozu man sich durch Errichtung von Milizen •/. ,.K rüstete. Bei L exi ngto n kam es zu den ersten Feindseligkeiten i/ui mit einem englischen Heerhaufen, der nach Eoncord zog, diese !;v5 Stadt aber baldigst wieder räumen mußte. Auf einem nachmali- gen Eongreß zu Philadelphia vereinigten sich die 13 Staa- --'ni ten: Massachusetsbay, Neu-Hamshire, Rho deisland, Connecticut, Neu-Pork, Neu-Jerfey, Pensilvanien, die Delaware-Grafschaften, Maryland, Virginien, Nordcarolina, Südcarolina und Georgien, zu einem Staatenbund, und ernannten den Obersten W asch i n g t o n zum Oberbefehlshaber der Armee, unter ihm die Generale Putnam, Ward und Schuyler. Zur Deckung der Kosten schuf der Congreß Papiergeld, für welches die Provinzen Bürgschaft leiste- ten. Das blutigste Gefecht des ganzen Krieges hatte bei Bun- ds^ -7. kershill, vor Boston, statt, indem Gage die ihn belagernden 2-ui Amerikaner unter dem General Washington zurück warf. Gleichwohl mußte sich Boston im folgenden Jahre durch Capiru- i>-i> ‘f’-. lation ergeben, die Engländer erhielten freien Abzug, welche jetzt sffch der General Howe befehligte, da Gage nach England zurückging. Er theilte seine Armee in drei Corps, das eine unter den Genera- len Clinton und Co rnw allis, um Südcarolina anzugreifen, das andere vertbeidigte Canada unter dem General Bourgoyne; - Howe selbst sammelte das Hauptcorps in Neu-Schottland zum Angriff auf Neu-York und Neu-Jersey. Clintons Unternehmen mißlang gänzlich durch die Thätigkeit des ihm gegenüberstehenden General Lee, der früher in englischen Diensten gestanden; die beiden andern englischen Befehlshaber verloren ihre spärlichen Vor-

5. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

6. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 29

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 29 — Blütezeit hatte Hitzacker unter dem kunstsinnigen und ge- lehrten Herzog August dem Jüngeren, dem Enkel Ernst des Bekenners, der hier in dem von ihm erbauten Schlosse (Amtshaus) von 1604—36 seinen Wohnsitz nahm. Daneben ließ er ein besonderes Gebäude zu der weltberühmten Bibliothek „Augusta" aufführen, die er auf 80 000 Bände, nach der Übernahme des ererbten Braunschweig aber in Wolfenbüttel auf 180000 Bände brachte. Nicht mit Un- recht ward Hitzacker deshalb als das „deutsche Jthaka" ge- feiert. Aber als August des Jüngeren Sohn die Ämter Hitzacker, Dannenberg, Lüchow und Scharnebeck wieder an die Lüneburger Linie abtrat, um sich ganz seinem Herzog- tum Braunschweig zu widmen, verlor es die Triebkraft seines Wachstums. Doch scheint das Städtchen noch eine Zukunft zu haben als — Kurort. Südwestlich von Hitzacker dehnt sich die 5 200 Iis. große Göhrde aus.*) Sie ist eine herrliche Waldung voll kräftiger Eichen, prachtvoller Buchen und schlanker Tannen. Schon im 16. Jahrh. befand sich darin ein Jagdschloß, in dem sich Herzog Georg Wilhelm von Lüneburg und die Könige Georg I. und Georg Ii. oft und gern aufhielten. Georg I. baute das Schloß um und ließ in einem Zimmer die Bild- niffe aller Lüneburger Regenten von Otto dem Großen an aufstellen. Seitdem verfiel es so sehr, daß es zu Anfang dieses Jahrhunderts abgebrochen werden mußte. Jedoch ließ König Ernst August ein neues Schloß aufführen, das bei größeren Jagden auch viel von dem Kaiser Wilhelm I. be- nutzt ward. Durch die an der Göhrde vorbeisührende Eisenbahn ist das Schloß leicht zu erreichen. Geschichtlich denkwürdig ist die Göhrde durch die Schlacht am 16. Sept. 1813 (Siehe S. 16). 3. Kreis Bleckede. Der Kreis liegt zu beiden Seiten der Elbe. Frucht- bare Marschstriche begleiten diesen Fluß; doch fehlt es nicht an sandigem Geestboden im Süden und nördlich der Krainke. Die Krainke kommt aus der Rögnitz, dem Grenzfluß gegen *) Ein Teil der Göhrde liegt im Kreise Bleckede.

7. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 22

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 22 — Teil ein, ungefähr 10 500 qkm. Der Boden besteht aus gelblichem Sand, Lehm, Granit und Steingeröll. Im Norden bildet die Heide einzelne Höhenzüge. Die höchsten Punkte sind der Wilseder Berg (170 m), der Falkenberg (151m), die Osterhöhe (150 m), der Hohe Mechtin (150 m), der Holxerberg (148 m), der Weinberg, die Klötzie und die hart an die Elbe stoßenden Elbberge. Von den Vorsprüngen des Garlsdorser Waldes sieht man nach einer Seite die Türme des 6—8 Stunden entfernten Hamburg, nach der andern die 130 m hohen Züge der Hanstedter Berge, nach der dritten den schlanken Johannisturm und den Kalkberg zu Lüneburg. Die südlichen und westlichen Gebiete sind weitgedehnte Ebenen ohne nennenswerte Erhebungen. Da kann man stundenlang wandern, ohne ein Haus, ein Dorf, einen Baum zu treffen. Nur Heide, trostlose Heide auf dürrem Sande! Und wenn sich in der Ferne wirklich grüne Flächen zeigen, so erweisen sie sich bald als Täuschung. Statt des frischen Rasens ge- wahrt man nur Binfen, Moos, Riedgras und Gagelsträucher, statt des erhofften Quellwassers trübe Lachen. Der Ruf der Lüneburger Heide ist kein guter, obwohl das deutsche Vater- land noch viel traurigere Einöden einschließt. Ehe die Eisenbahnen die Entfernungen zwischen den größeren Handels- städten abkürzten, zogen schwere Fuhrwerke die stillen Straßen. Damals sührten die Heerstraßen von Braunschweig über Gifhorn, Ülzen, Bardowik (Lüneburg) nach Hamburg; von Hannover einerseits über Walsrode und Soltau nach Hamburg, andrerseits über Walsrode und Verden nach Bremen; von Verden über Soltau nach Bardowik (Lüneburg) u. s. w. gerade durch die einförmigsten Gegenden, und die Fuhrleute, denen sich bei der langsamen Fortbewegung des Transports keine Abwechselung bot, machten die Lüneburger Heide durch übertriebene Schilderungen nur noch verrufener. Jedoch kann die Heide das „Land der traurigen Berühmtheit" nur für den sein, der sie aus Büchern kennt, nicht aber für den kundigen Forscher. Tier- und Pflanzenleben. Ein reiches Tierleben wimmelt zu den Füßen des auf- merksamen Beobachters und durchschwirrt die heiße Luft.

8. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 23

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
23 — Spinnen ziehen ihre glänzenden Fäden von Halm zu Halm, schnelle Laufkäfer eilen rastlos dahin; reizende Schmetterlinge, schwirrende Grillen, buntfarbige Libellen, summende Bienen wiegen sich auf den Blütenglöckchen der Sumpfheide und den zartroten Ähren der verachteten Erica. Im Walde schlägt die Nachtigall, singen die Finken, kreischen die Häher und girren die Tauben, eilen Hirsche, Rehe, Hasen, Füchse und Wildschweine durch das niedere Gestrüpp und die angrenzenden Saatfelder. Die Heide ist reich an großen Waldungen. Noch be- decken die 1500 qkm großen Forsten 14 °/0 des ganzen Ge- biets. Die größten Waldungen sind die 5200 Iis. umfassende wildreiche Göhrde, der 6000 Iis, bedeckende Lüß und die bei Gartow liegenden Bernstorffschen Forsten von 9200 ha Größe. Die kleineren Waldungen um Ebstorf, Lüneburg und Garlsdorf sind herrliche Buchenwälder. 5. Erzeugnisse. Das Land Lüneburg ist von der Natur nicht besonders bevorzugt; doch vermag es seine Bewohner hinreichend zu ernähren. Im Laufe dieses Jahrhunderts sind von der rührigen Bevölkerung bedeutende Flächen urbar gemacht worden. Man vergleiche folgende Zusammenstellung: im Jahre 1832 im Jahre 1892 Acker- und Wiesenland 360000 ha 600000 ha Forsten..... 180 000 „ 250000 „ Heide...... 600000 „ 300000 „ Mit der Urbarmachung des Landes schritt die Viehzucht so bedeutend fort, daß in den letzten 50 Jahren eine Zu- nähme von 20000 Pferden, 15000 Rindern und 150 000 Schweinen zu verzeichnen war; nur der Bestand der Schafe verringerte sich infolge der Abschaffung von Heidschnucken und Einführung rheinischer Schafe um 50000. Die in höchster Blüte stehende Bienenzucht weist die stattliche Zahl von über 100000 Bienenstöcken (gegen 75 000 im Jahre 1873) aus Große Summen wirst der Verkauf des fiotaes. ab, das als Grubenholz oder zu Bauzwecken auf der Bahn weit

9. Neuere Zeit - S. 105

1914 - Meißen : Schlimpert
105 Gambettas allgemeines Aufgebot zum Entsätze von Paris: Die Loirearmee (Aurelles de Paladin) von Friedrich Karl bei Beaune la Rolande 28. November und Loigny 2. Dezember geschlagen, Orleans wiedergenommen 3./4. Dezember. Sieg des Großherzogs von Mecklenburg bei Beaugeucy 7. bis 10. Dezember. Gambetta nach Bordeaux. Die Nordarmee (Faidherbe) abgewehrt von Manteuffel bei Amiens 27. November (Rouen besetzt) und an der Hallne 2b./4. Dezember. Ausfall aus Paris: Schlacht bei Villiers, Brie und Cham-pigny 30. November und 2. Dezember. Siege bei Le Mans 10.-12. Januar 1871 und bei St. Quentin (Goeben) 19. Januar. — Belfort (Denfert) belagert. Bourbaki an der Lisaine 15.-17. Januar von Werder zurückgeworfen und in die Schweiz gedrängt, Garibaldi bei Dijon festgehalten. Belfort kapituliert 18. Februar. Beschießung von Paris seit 27. Dezember (Mont Avron). Ausfallsschlacht beim Mont Valerien 19. Januar. Waffenstillstand und Übergabe von Paris 28. Januar. <5) Verhandlungen in Versailles mit den süddeutschen Staaten über den Eintritt in den Norddeutschen Bund, von Baden veranlaßt (2. September), abgeschlossen mit Baden und Hessen 15., mit Bayern 23., mit Württemberg 25. November, angenommen vom Reichstage und den süddeutschen Landtagen im Dezember und Januar. — Anerbieten der Kaiserkrone durch Ludwig Ii. von Bayern; Kaiserproklamation in Versailles 18.Januar 1871. Nationalversammlung in Bordeaux: A. Thiers Staatsoberhaupt, Vorfrieden von Versailles 26. Februar. Einzug der Deutschen in Paris 1. März. Unterzeichnung des Vorfriedens 3. März. Endgültiger Friede in Frankfurt a. M. 10. Mai: Elsaß-Lothringen deutsches Reichsland. Triumpheinzug in Berlin 16. Juni 1871. Vierte Periode. Vas Zeitalter der Vieltmächte und der Vieltpolitik seit 1871. Mit der Verflechtung der einzelnen Volkswirtschaften zur Weltwirtschaft infolge der modernen Technik wächst das Bestreben der Kulturvölker nach Beherrschung überseeischer Länder (Im-

10. Neuere Zeit - S. 106

1914 - Meißen : Schlimpert
106 perialismus). Neben die alten Weltmächte England, Rußland und Frankreich treten neue: Deutschland und Italien, Nordamerika und Japan, und die Politik wird mehr und mehr zur Welt-polüik, die überwiegend von materiellen Interessen bestimmt wird. I. Europa unter der Leitung des Dreikatferbiinbniffes 1871 —1879. 1. Die Ausgestaltung Deutschlands, Österreichs und Frankreichs. Das Dreikaiserbündnis (Zusammenkunft in Berlin September 1872) sollte den Frieden und den Ausbau des Reichs sichern. Störend wirkten: 9) die Sozialdemokratie (F. Lasalle und K. Marx). Verbandstag in Eisenach 1869, Gründung der „internationalen Sozialdemokratie" in Genf 1877. b) Die Gründung des katholischen Zentrums durch L. Windthorst. Februar 1871 und der sogenannte Kulturkampf in Preußen: Aushebung der katholischen Abteilung des Kultusministeriums 1871, Ausschluß des Jesuitenordens 1872, die „Maigesetze" 1873 (A. Falk). Steigende Opposition und Agitation der Geistlichkeit. Aufhebung von Mönchsorden; Zivilehe im Reiche 1875. Ausgestaltung des Reichs: Reichskanzler, Reichsämter, das Reichsland, das Reichsheer (Septennat 1874), die kaiserliche Marine (1872 Admiralität), Reichsmünzeinheit (1873), Reichs-bank (1875), Gerichtsverfassung (1876), Reichsgericht in Leipzig (1879). Reichsfinanzen, wesentlich auf Grenzzöllen und indirekten Steuern beruhend, in Gefahr durch Aufhebung der Eisenzölle 1877. Reichseisenbahngesetz scheitert 1876, dafür Verstaatlichung der Eisenbahnen in den Einzelstaaten. Verwaltungsreformen in Preußen, Sachsen und anderen Mittelstaaten. In Österreich Herrschaft der Magyaren in Ungarn, in den deutschslawischen Ländern Nationalitätenkämpfe unter Herrschaft des deutschen Liberalismus. Beusts Rücktritt, Andrässy Reichskanzler 1871—1879; Ministerium Auersperg 1878; Abgeordnetenhaus direkt gewählt 1873, Aushebung des Konkordats 1874. Frankreich erholt sich wirtschaftlich rasch, wird aber gelähmt durch Parteigegensätze; Napoleon Iii. f 1873; für Thiers Mac Mahon Präsident. Wiederherstellung des Königtums scheitert, Verfassung der Republik 1875 und Wahlsieg der Republikaner 1877. Rücktritt Mac Mahons 1879.
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