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1. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 135

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
Drittes Kapitel. 135 nen, da der Fürst durch Verminderung der Abgaben und der Zahl der obrigkeitlichen Personen ihren Wünschen entsprach. An den Kriegen, in welche das deutsche Reich mit Ludwig Xiv. von Frankreich verflochten wurde, nahm auch Rudolph August Theil, und ver- gaß, gleich seinen lüneburgischen Vettern, der Lehenstreue gegen den Kaiser nicht. In mehr als einem heißen Kampfe gegen die berühmtesten franzö- sischen Marschalle bewahrten die Braunschweiger ihren alten Ruf der Tapferkeit. Gegen die mit König Ludwig verbündeten Schweden stritten sie im Bremischen und in Pommern, und erlangten von ihren Widersa- chern in dem zu Celle 1679 abgeschlossenen Frieden die Abtretung des Amtes Thedinghausen. Sodann sah man die braunschweigischen Regimen- ter in Ungarn und auf der Halbinsel Morea gegen den Halbmond ehren- voll streiten. Bis dahin hatten die Fürsten des welsischen Hauses in brüderlicher Einigkeit einander die Hand geboten. Dieses Verhaltniß hörte auf, als die lünebucgischen Vettern durch Besetzung des Herzogthums Lauenburg ihre Macht vergrößerten und Herzog Ernst August am Kaiserhofe die Kurwücde erwirkte. Seitdem ließ sich der 1685 von seinem Bruder Ru- dolph August zum Mitregenten ernannte Anton Ulrich so weit von Haß und Eifersucht gegen das verwandte Fürstenhaus fortreißen, daß er einen Bund mit Frankreich, dem Feinde des Reiches, einging. Da nun der Kaiser umsonst verlangt hatte, daß Anton Ulrich sich der Regierung be- gebe, besetzten die lüneburgischen Herzöge 1692 das braunschweigische Land und nahmen die zum Dienste Ludwigs Xiv. geworbenen Regimenter ge- fangen. Nach dem 1704 erfolgten Tode von Rudolph August übernahm An- ton Ulrich die Regierung, ein schöner, kluger Mann, der die Bildung sei- ner Zeit vollkommen umfaßte, als Schriftsteller dazumal gerühmt, der Stifter der Ritteracademie zu Wolfenbüttel. Ihm war der Gedanke un- erträglich, das jüngere Haus der Welfen im Besitze des Kurhutes zu er- blicken. Deßhalb trieb er seinen Bruder zu dem obengenannten Bunde mit Frankreich; bei dem Ueberfall des braunschweigischen Landes rettete er sich durch die Flucht nach Gotha. Nach dem Antritt seiner Regierung söhnte er sich mit den lüneburgischen Vettern aus, welche ihm das Amt Campen abtraten. Durch die Vermählung seiner Großtochter, Elisabeth Christina, mit dem Erzherzoge Karl von Oesterreich, der mit Philipp V um die Krone von Spanien stritt, wurde Anton Ulrich dem Kaiserhofe eng befreundet. Vielleicht ist eben hierin der Grund zu suchen, welcher den Herzog bewog, 1710 zur katholischen Kirche überzutreten. Doch wurde

2. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 162

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
162 Zweites Buch. Dritter Abschnitt. lende Richelieu fand seinen Gegner schon so weit von der Aller entfernt, daß er jede Hoffnung aufgeben mußte, ihn zu einer Schlacht zu zwingen. Sonach waren die Kurlande und mit ihnen alle Mittel zur Erhaltung des verbündeten Heeres verloren; nur ein schleunig abgeschlossener Vergleich konnte letzteres vor gänzlichem Verderben retten. Dieser wurde durch Ver- mittelung des dänischen Hofes zwischen den Herzogen von Richelieu und Cumberland im September des Jahres 1757 zu Kloster Zeven dahin ge- troffen, daß Hessen, Braunschweiger und Gothaer entlassen, die Hannoveraner aber an beiden Usern der El'be vertheilt werden sollten. Durch diese schimpf- liche Convention von Kloster Zeven wurden die Kurlande den Franzosen preisgegeben, welche mit empörender Grausamkeit und Habgier in den Städten und auf dem flachen Lande wütheten. Voll Schmerz über den Jammer seiner deutschen Staaten, verweigerte Georg 11. die Anerkennung der Convention. Deshalb und weil auch Lud- wig Xv. derselben seine Billigung nicht ertheilte, der Herzog von Richelieu mit frechem Hochmuth den emgegangenen Verbindlichkeiten nicht nachkam, und das mißhandelte hannoversche Heer vor Ungeduld brannte, die Schande von Hastenbeck im Blute der Feinde abzuwaschen, hielt es nicht schwer zu bestimmen, daß der Wiederausbruch des Kampfes nahe sein mußte. Auf den Vorschlag von Pitt fühlte sich Georg 1!. bewogen, die Vereinigung englischer Regimenter mit den Hannoveranern anzuordnen und anstatt des nach England zurückgerufenen Herzogs von Cumberland dem Herzoge Fer- dinand von Braunschweig den Oberbefehl des verbündeten Heeres anzuver- trauen. Letzterer befand sich dazumal im Dienste des Königs von Preußen. Ohne Verweilen folgte er dem an ihn ergangenen Rufe und traf im No- vember 1757 in Stade ein, von wo er den Herzog von Richelieu benach- richtigte, daß, da die Convention von Zeven weder in London noch in Paris Anerkennung gefunden habe, er bereit sei, die Feindseligkeiten wieder zu er- öffnen. Durch die Persönlichkeit von Ferdinand, welcher gegen den Befehl seines Bruders, des Herzogs Karl, die braunschweigischen Regimenter zur ferneren Theilnahme an dem Kriege bewog, wurde das Selbstvertrauen und die Zuversicht auf den Sieg im verbündeten Heere wieder geweckt. Deshalb zögerte der Herzog nicht, mit feinen 32,000 Streitern den Kampf gegen 80,000 Franzosen zu beginnen. Ohne sich bei der Belagerung Har- burgs aufzuhalten, bemächtigte er sich der Magazine, welche der nach Celle weichende Richelieu in Lüneburg zurückgelassen hatte und folgte im An- fänge des Jahres 1758 seinem Gegner nach der Aller. Wenn sich auch hier seinem Vordringen Schwierigkeiten entgegenstellten, so gelang ihm dock der Uebergang über die Aller bei Ahlden, während durch seine Generale die

3. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 175

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
Erstes Kapitel. 17.5 Vierter Abschnitt. Von der französischen Revolution bis zur Schlacht bei Waterloo. 1789 bis 1815° Erstes Kapitel. Die Kurlande und das Herzogthum Braunschweig. Von der französischen Revolution bis zum Frieden von Basel. 1789 bis 1795. Gegen das Ende des achtzehnten Jahrhunderts war das deutsche Volk und seine Fürsten in eine Erschlaffung versunken, deren nachtheilige Folgen unmöglich ausbleiben konnten, sobald das Reich von einem unvor- hergesehenen, seine Kräfte in Anspruch nehmenden Ereignisse bedroht wurde. Unter diesen Umstanden mußten die Kriege, in welche das Reich in Folge der großen in Frankreich geschehenen Umwälzung verflochten wurde, von mehr als einer Seite verderblich sein. Ludwig Xvi. war ein wohlwollen- der Mann, dem das Glück seines Volkes am Herzen lag-, aber seit den Zeiten Ludwigs Xiv. hatten sich Gründe der verschiedensten Art gehaust, um in dem französischen Volke -einen hohen Grad von Mißtrauen rege zu machen und überall eine gesteigerte Unzufriedenheit über den geltenden Zu- stand hervorzurufen. Die Mittel, deren sich die Regierung bediente, um die wachsende Spannung beizulegen, waren häufig so unweise gewählt, daß sie nur zur Vergrößerung der allgemeinen Aufregung dienen konnten. Noch drohender wurde die Lage des Staats, seit in den zusammenberufenen Ständen, statt ruhiger Ueberlegung und richtigen Abwägens der Heilmittel, die höchste Leidenschaftlichkeit sich kund gab, und bald die einzelnen Parteien mit der schärfsten Erbitterung gegen einander in die Schranken traten. Die bis- herigen Formen der Verwaltung wurden vernichtet, und es gestaltete sich ,ein wildes Volksregiment, dessen Wortführer keinesweges verheimlichten, wie ihr Streben darauf gerichtet sei, die Unterthanen auch der benachbarten Staaten gegen ihre rechtmäßige Regierung aufzuwiegeln. Deßhalb und wegen erduldeter Kränkungen der verschiedensten Art erklärten Oestreich und dann Preußen 1792 den Krieg an Frankreich. Karl Wilhelm Ferdinand,

4. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 181

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
Drittes Kapitel. 181 Beitritt des russisch-östreichischen Bundes zu bewegen, da setzten sich die Schweden unter ihrem Könige, die Russen unter General Tolstoy in Be- wegung und gingen bei Lauenburg über die Elbe. Gleichzeitig landete an der Mündung der Weser ein englisches Heer, welchem die deutsche Legion, eine Schaar kühner Männer, die nach der'convention von Lauenburg in englischen Kriegsdienst getreten waren, beigegeben war. Alsbald wurde Hameln mit vereinten Kräften belagert; in Hannover hatte sich das kur- fürstliche Ministerium wieder an die Spitze der Verwaltung gestellt; man glaubte die Dränger für immer fern, als der Unbestand Preußens alle diese Hoffnungen vernichtete. Lange hatte diese Macht geschwankt, sich den Fein- den des französischen Kaiserreichs beizugesellen. Als es endlich durch man- cherlei Kränkungen, die es von Napoleon erduldet hatte, so wie durch die Vorstellungen Englands und Rußlands dazu bewogen wurde, war der günstige Augenblick verschwunden. Bei Austerlitz hatte Napoleon noch ein Mal gesiegt, und Preußen befliß sich jetzt, statt den Besiegten durch sein Hinzutreten neue Kräfte zu verleihen, seine bisherige Ansicht vor dem Kai- ser der Franzosen zu verbergen. Wiewohl nun dieser die Gesinnungen Preußens vollkommen durchschaut hatte, lag ihm doch zu viel daran, in Friedrich Wilhelm Iii. einen Bundesgenossen gegen England zu erwerben. Deßhalb bot er ihm, gegen Abtretung von Cleve, Neufschatel und Baireuth den Besitz des Kurfürstenthums Hannover an. So ungern Preußen sich auch zu diesem Austausche bequemte, war es doch schwach genug, den For- derungen des Siegers von Austerlitz nachzugeben. Hiernach erfolgte die Besitzergreifung von Hannover, und in einem am 1. April 1806 erlassenen Manifeste erklärte der Graf von Schulenberg-Kehnert, daß an Preußen die von Napoleou durch das Recht der Eroberung erworbenen braunschweigi- schen Kurlande gegen Abtretung anderer Provinzen übertragen seien. Ein solches Verfahren mußte in Hannover den größten Unwillen gegen den Hof von Berlin Hervorrufen. Kam dazu, daß die preußischen Behörden auf eine wenig schonende Art die Verwaltung umgestalteten, und häufig das Bestehende mit Härte stürzten, ohne auf die dagegen erhobenen Vor- stellungen zu achten, so konnte auf eine feste Anhänglichkeit von Seiten der neuerworbenen Unterthanen unmöglich gerechnet werden. Schon oft hatte Deutschland wegen der Uneinigkeit seiner Häupter schwer büßen müssen; noch entschiedener war dieses 1806 der Fall. Eine Anzahl deutscher Fürsten, die, statt bei dem wiederentbrannten Kriege sich an Oestreich anzuschließen, die Niederlage desselben zum Theil nicht ungern sahen, waren in Paris zu einer Einigung zusammengetreten, die unter dem Namen des Rheinbundes bekannt ist und in welcher Napoleon als Pro-

5. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 149

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
Sechstes Kapitel. 149 mußte erweitert werden; man arbeitete an dessen Verschönerung. Wer nach dem prächtigen Leben in dieser Stadt den Wohlstand des gesammten Lan- des hatte messen wollen, würde über die Fürstenthümer von Ernst August das günstigste Urtheil haben fallen müssen. Einzelne Städte, z. B. Ha- meln, gewannen durch die Aufnahme der fleißigen Reformirten, welche Lud- wig Xiv. aus Frankreich vertrieben hatte. Ein regelmäßiger Postenlauf wurde eingerichtet, und beförderte die Erleichterung des Verkehrs. Aber das muthige Selbstvertrauen der Bürger war dahin, und der Rath, welcher früher mit eifersüchtiger Wachsamkeit gegen den Landesherrn seine Rechte zu schirmen bemüht gewesen war, buhlte jetzt um die Erhaltung der spärli- chen Freiheit, welche der Kanzler ihm zu lassen für gut befunden hatte. In Lüneburg ließ Georg Wilhelm als Wittwenfltz für seine Gemahlin ein Schloß aufführen; seine Söldner hatten die Feste auf dem Kalkberge inne. Der Bürger aber vergaß in den vom Fürsten ihm gebotenen Belustigungen der alten Zeit. ' Prunksucht und Schwelgerei rissen bei ihm ein. Er hatte die Freiheit nicht erfassen können, selbst wenn sie erreichbar gewesen wäre. Dritter Abschnitt. Vom Aussterben des Hauses Lüneburg-Celle bis auf die Besetzung des Kurstaates durch die Franzosen. 1705 — 1803. Erstes Kapitel. D i e Kurlande. Vom Aussterben des Hauses Lüneburg-Celle bis zur Erhebung des Kurfürsten Georg Ludwig auf den englischen Thron. 1705 — 1714. Georg Ludwig, der Nachfolger von Ernst August, war ein besonne- ner, ruhiger Mann, voll Thatigkeit und Ausdauer, gewandt, zurückhaltend, durch Tapferkeit und Kunde der Kriegsführung ausgezeichnet. Den groß- artigen Sinn für die Ehre und Unabhängigkeit des deutschen Reiches hatte
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