Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Lüneburg
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines
Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in
Hannover entscheiden ließ.
Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In
das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner-
schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu-
friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu-
tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover
pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei
Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen.
Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht
mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera
aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden
des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr-
jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz
zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in
die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des
Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König
Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge-
schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre
1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden,
nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker
wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft
sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen
und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte
sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten
Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der
König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und
diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle
friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von
Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs.
Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz
ward.
Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm
von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt
gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und
uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han-
noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng
ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag]]
Extrahierte Personennamen: Georg_Iv Wilhelm Ernst August Georg_V. Hannovers Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Hannover Frankreich Landdrostei
Lüneburg Hamburg Langensalza Hannover
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2. Kirghisensteppe = 30,000 U!M. e. 2 Mill. E. in 3 Horden.
3. Kaukasien — c. 5000 Him. 3 Mill. E. Freie Bergvölker.
Parsen od. Feueranbeter. — Transkaukasien od. Georgien (Tiflis
40, — deutsche Kolonien), Jmiretien (Kutais 6,), Mingrelien u. Ar-
menien (Eriwan 15,). Caspische Prov. od. Schirwan u. Daghestan.
Ii. Kaiserthum China (das himmlische Reich, — Reich der Mitte).—
An 265,000 Ihm. mit c. 365 Mill. E. — 1. Das eigentliche
China (sprich Schina) — c. 70,000 Um. u. dicht bevölkert. —
Gegen W. u. N. durch hohe Gebirge u. Wüsten abgeschlossen (Große
Mauer 300 M. l.), die Küsten abgewendet von Europa. Daher auch
ganz eigenthümliche Entwickelung der Chinesen, in deren Charakter viele
Widersprüche: — große Betriebsamkeit, Ausdauer im Unglück, kindliche
Pietät, aber auch Haß gegen alles Fremde, nationale Selbstüberschätzung,
und daher lange schon Stillstand der einst bedeutenden Bildung; —
knechtische Kriecherei in Folge einer ins Kleinliche sich verlierenden,
despotischen, bestechlichen Verwaltung; — nur Empfänglichkeit für
finnliche Genüsse (Opiumrauchen), Habsucht, List, Falschheit. — Die
vielen Niederlagen jedoch im (Opium-) Kriege mit England haben die
Schwächen der Regierung aufgedeckt und ihre Auctorität geschmälert;
seitdem lebhafte sociale Bewegung in den höheren Classen, offener Wi-
derstand gegen Regierungs - Verfügungen, bewaffnete Aufstände. —
Mandschu - Dynastie. Mandarinen. — Religionen des Confutse, des Lao,
Buddhismus.
Bedeutende Industrie, doch ohne Maschinen. (Weberei, Porcellan,
Tusche rc.) -— Äußerst sorgfältiger Ackerbau; fast nur Reis gebaut.
Dürre und Ueberschwemmungen vernichten oft die Ernten und richten
furchtbares Elend an. — Viehzucht verhältnißmäßig gering; am be-
liebtesten das Schwein. — Ausfuhr hauptsächlich nur Thee (Engl,
bezieht jährlich c. 52, Ver. Staaten v. Nam. 16, Rußl. 8 Mill.,
Frankr. 600,000 Pf.) und rohe Seide (Engl, jährlich 2 Mill. Pf.).
— Einfuhr: aus engl. Indien Opium für jährl. 120 Mill. Francs,
Baumwolle für 30 Mill. Frcs., außerdem engl. Twist und Baum-
wollenfabrkcate für 33, Wollenwaaren für 11 Mill. Frcs.; auch ruff.
u. deutsche Fabricate über Kiächta. — Große Achtung vor den Wissen-
schaften. — Schießpulver, Compaß, Buchdruckerkunst. — Lebhafter innerer
Verkehr; viele Canäle, der Kaiser Canal 120 M. l. — Zunehmende
Auswanderung nach dem ind. Archipel, Malacca, Siam, Kalifornien,
Centro-America, Sandwich Zi. ic.— Lebhafterer Fremdenverkehr, seit-
dem Engl, im Frieden v. 1842 größere Handelsfreiheit und Eröffnung
der 5 Häfen v. Kanton, Amoi, Futschaufu, Ningpo, Schanghai für alle
Nationen erzwungen; — Handelsverträge mit mehren europ. Nationen.
Peking H. 2 Mill. E. — Nanking 1 Mill. E., Kanton. — In der Bocca
Tigris die I. Macao 2v, E. portug., — ferner die günstig gelegene, aber
nnfruchtb. u. ungesunde I. Hongkong mit der Stadt Victoria, engl. — Die
Ii. Formosa, Hainan, Liemkkeu Gruppe.
2. Tübbet. Ackerbau, noch mehr Viehzucht. Höhere u. edlere Bil-
dung, als in China. Buddhismus, Dalat Lama, 84,000 Priester. —
H'laffa 25, — Ladak. — 3. Tatarek, kleine Bucharei: Kaschgar,
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Transkaukasien Georgien Tiflis China China Europa England Frankr Indien Malacca Kalifornien Centro-America Ningpo Schanghai Peking_H. Nanking Macao Hongkong Victoria Formosa Hainan China Dalat H'laffa
Drittes Kapitel.
181
Beitritt des russisch-östreichischen Bundes zu bewegen, da setzten sich die
Schweden unter ihrem Könige, die Russen unter General Tolstoy in Be-
wegung und gingen bei Lauenburg über die Elbe. Gleichzeitig landete an
der Mündung der Weser ein englisches Heer, welchem die deutsche Legion,
eine Schaar kühner Männer, die nach der'convention von Lauenburg in
englischen Kriegsdienst getreten waren, beigegeben war. Alsbald wurde
Hameln mit vereinten Kräften belagert; in Hannover hatte sich das kur-
fürstliche Ministerium wieder an die Spitze der Verwaltung gestellt; man
glaubte die Dränger für immer fern, als der Unbestand Preußens alle diese
Hoffnungen vernichtete. Lange hatte diese Macht geschwankt, sich den Fein-
den des französischen Kaiserreichs beizugesellen. Als es endlich durch man-
cherlei Kränkungen, die es von Napoleon erduldet hatte, so wie durch die
Vorstellungen Englands und Rußlands dazu bewogen wurde, war der
günstige Augenblick verschwunden. Bei Austerlitz hatte Napoleon noch ein
Mal gesiegt, und Preußen befliß sich jetzt, statt den Besiegten durch sein
Hinzutreten neue Kräfte zu verleihen, seine bisherige Ansicht vor dem Kai-
ser der Franzosen zu verbergen. Wiewohl nun dieser die Gesinnungen
Preußens vollkommen durchschaut hatte, lag ihm doch zu viel daran, in
Friedrich Wilhelm Iii. einen Bundesgenossen gegen England zu erwerben.
Deßhalb bot er ihm, gegen Abtretung von Cleve, Neufschatel und Baireuth
den Besitz des Kurfürstenthums Hannover an. So ungern Preußen sich
auch zu diesem Austausche bequemte, war es doch schwach genug, den For-
derungen des Siegers von Austerlitz nachzugeben. Hiernach erfolgte die
Besitzergreifung von Hannover, und in einem am 1. April 1806 erlassenen
Manifeste erklärte der Graf von Schulenberg-Kehnert, daß an Preußen die
von Napoleou durch das Recht der Eroberung erworbenen braunschweigi-
schen Kurlande gegen Abtretung anderer Provinzen übertragen seien. Ein
solches Verfahren mußte in Hannover den größten Unwillen gegen den
Hof von Berlin Hervorrufen. Kam dazu, daß die preußischen Behörden
auf eine wenig schonende Art die Verwaltung umgestalteten, und häufig
das Bestehende mit Härte stürzten, ohne auf die dagegen erhobenen Vor-
stellungen zu achten, so konnte auf eine feste Anhänglichkeit von Seiten der
neuerworbenen Unterthanen unmöglich gerechnet werden.
Schon oft hatte Deutschland wegen der Uneinigkeit seiner Häupter
schwer büßen müssen; noch entschiedener war dieses 1806 der Fall. Eine
Anzahl deutscher Fürsten, die, statt bei dem wiederentbrannten Kriege sich
an Oestreich anzuschließen, die Niederlage desselben zum Theil nicht ungern
sahen, waren in Paris zu einer Einigung zusammengetreten, die unter dem
Namen des Rheinbundes bekannt ist und in welcher Napoleon als Pro-
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Tolstoy Napoleon Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Cleve Baireuth Oestreich Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Lauenburg Lauenburg Hannover Englands England Neufschatel Hannover Hannover Berlin Deutschland Paris
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einem Bunde vereinigte. Österreich bildet seitdem ein Kaiserreich für
sich; sein ^Kaiser ist zugleich König von Ungarn. Schleswig-Holstein,
Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt a. M. wurden Preußen
einverleibt; außerdem vereinigte König Wilhelm alle deutschen Staaten
nördlich vom Main zu einem Norddeutschen Bunde und schloß mit den
süddeutschen Staaten ein Schutz- und Trutzbündnis. Dazu war Süd-
deutschland mit dem Norden durch den Zollverein verknüpft. Bismarck,
den König Wilhelm wegen seiner großen Verdienste um das Einigungs-
werk in den Grafenstand erhoben hatte, wurde Bundeskanzler.
64. Ausbruch des Krieges gegen Frankreich; 1870.
1. Kriegsvorwand. Viele Völker hatten die Erfolge Preußens
mit neidischem Auge beobachtet, am meisten die Franzosen, sie brannten
vor Begierde, Preußen zu demütigen. Infolge der Revolution von 1848
hatte sich ein Neffe Napoleons I. als Napoleon Iii. zum Kaiser der
Franzosen gemacht; um sich auf dem Throne halten zu können, mußte
er vor allem durch Siege und Eroberungen die Ruhmgier der Franzosen
befriedigen. Ein Vorwand zum Kriege mit Preußen war bald ge-
funden. Die Spanier wählten an Stelle ihrer vertriebenen Königin
den Prinzen Leopold von Hohenzollern, einen entfernten Verwandten
des preußischen Königshauses, zu ihrem Könige. Sofort erklärten die
Franzosen, sie könnten es nicht dulden, daß ein Hohenzoller König von
Spanien werde. Um Deutschland nicht in Krieg zu verwickeln, ver-
zichtete der Prinz auf die Krone; aber damit waren die Fran-
zosen noch nicht zufrieden, sondern Napoleons Gesandter Benedetti
verlangte von dem Könige Wilhelm, der gerade zu seiner Erholung im
Bade Ems weilte, das Versprechen, daß er niemals die Erhebung eines
hohenzvllernschen Prinzen auf den spanischen Thron dulden werde. Der
König lehnte diese Forderung höflich, aber bestimmt ab; deshalb be-
schlossen die Franzosen den Krieg.
2. Mobilmachung. Das deutsche Volk war empört über diesen
frevelhaften Friedensbrnch. Auf seiner Reise nach Berlin wurde der
König überall, auch in Hessen und Hannover, mit stürmischem Jubel
begrüßt. Sofort wurde der Reichstag des Norddeutschen Bundes ein-
berufen und das Heer mobil gemacht. _ Aber außer den Gerufenen
meldeten sich Tausende von Freiwilligen, selbst ans Amerika, die längst
nicht alle genommen werden konnten. Freudig überrascht rief der
König: „Das ist ja gerade wie 1813!" Am 19. Juli, dem Todestage
der unvergeßlichen Königin Luise, besuchte der König das Grab seiner
Eltern; nach seiner Rückkehr empfing er die französische Kriegserklärung.
An demselben Tage erneuerte er den Orden des Eisernen Kreuzes. An
einem allgemeinen Buß- und Bettage demütigte sich Heer und Volk
vor Gott und bat um seinen Segen. Die Mobilmachung verlies ohne
jede Störung; denn Kriegsplan und Kriegsvorräte, alles war bis ins
einzelne vorbereitet. Zug auf Zug rollte nach dem Rheine zu. Ans
allen Wagen, auf allen Wegen erscholl das Lied: „Lieb Vaterland,
magst ruhig sein. Fest steht und treu die Wacht am Rhein." Auf allen
Bahnhöfen wurden die Truppen freundlich begrüßt und mit Speise und
Trank erfrischt. Schon nach 14 Tagen stand eine halbe Million
deutscher Krieger an der französischen Grenze.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Bismarck Wilhelm Kriegsvorwand Napoleons_I. Napoleons_I. Napoleon Leopold_von_Hohenzollern Leopold Napoleons_Gesandter_Benedetti Napoleons Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Schleswig-Holstein Hannover Kurhessen Nassau Frankfurt_a._M. Main Frankreich Spanien Deutschland Berlin Hessen Hannover Amerika Rheine Rhein