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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 113

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 113 — 3. Mitten im Frieden (1681) nahm Ludwig '>die freie dentfchereichs-stadt Straßburg und andere Plätze weg (Reunionskammern). Im Jahre 1683 fielen, durch Ludwig bewogen, die Türken in Oesterreich ein und belagerten Wien. Durch die tapfere Vertheidigung des Grafen Stahremberg und durch die Hilfe des Polenkönigs Johann Sobieöky wurde jedoch die Kaiserstadt gerettet. Der Türkenkrieg dauerte noch bis zum Jahre 1696 fort; aber Karl von Lothringen und besonders der Prinz Eugen von Savoyen zwangen nach blutigen, aber siegreichen Kämpfen die Pforte zum Carlowitzer Frieden (1699), durch den Siebenbürgen und Slavonien zu Oesterreich kamen. 4. 1689 begann Ludwig abermals einen Raubkrieg tu Deutschland. Der Feldherr Melac hauste durch Brand und Verwüstung aufs Grausamste in der Pfalz. Die Städte Mannheim, Heidelberg, Worms, Speyer (Schändung der Kaisergräber), Oppenheim u. s. w. wurden schrecklich verheert, die Einwohner aufs Empörendste behandelt. Der Friede zu Ryöwick (1697) endete den Krieg, Frankreich behielt Straßburg, gab die andern Eroberungen heraus und verlangte, dass in der Pfalz die von den Franzosen mit Gewalt eingeführte katholische Religion verbleiben sollte. 5. Von 1702—1714 betheiligte er sich am spanischen Erbfolgekriege (§. 28). Im Jahre 1685 hob Ludwig das Edikt von Nantes auf, wodurch fast eine Million gewerbfleißiger Protestanten zur Auswanderung gezwungen wurden. (Gewaltsame Bekehrungen durch Dragoner.) Hierdurch, sowie durch seine ungeheure Verschwendung und die vielen Kriege entstand dem Staate eine große Schuldenlast, die schon anfing das steuerzahlende Volk zu drücken. „Die Fülle seiner Königsmacht zeigte Ludwig in der Staatsverwaltung und in der glänzenden Hofhaltung, die er gründete. Hofleben, Etikette, Feste und Bauten in Versailles zc. rc. Goldene Zeit der französischen Literatur: die Tragödiendichter Corneille und Racine, der Komödiendichter Molteire, der Fabeldichter Lafontaine, der fromme Bischof Fsnslon (der Verfasser des Telemaqite) it. a. Der schimmernde (doch innerlich verderbte) französische Hof galt andern Fürsten als Muster, das sie nachahmten." §. 28. Wer spanische Crbfolgekrieg. (1702—1714). Karl Ii., König von Spanien, starb ohne Kinder. Nach früheren Verträgen hatte Oesterreich das nächste Recht, aber im Testamente Karls war Philipp von Anjou, Ludwigs Xiv. Enkel, zum Nachfolger bestimmt, obgleich Ludwigs Xiv. Gemahlin, Karls Ii Schwester den Erbansprttchen auf Spanien entsagt hatte. Die Verhandlungen waren fruchtlos, und Ludwig rückte sofort in Spanien ein. Allein gegen Frankreich stritten außer Oesterreich, die Engländer und Holländer, während die Baiern und der Kurfürst von Köln sich mit Ludwig Xiv. verbunden hatten. et lein, Weltgeschichte. e

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 124

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 124 — §■ 40. Frankreich, England, Nordamerika. A. Frankreich. Ludwig Xv. (1715—1774). Der Nachfolger Ludwigs Xiv., Ludwig Xv., regierte anfangs unter der Vormundschaft des talentvollen, aber sittenlosen Herzogs vonorleans, dann übertrug er dem Cardinal Fleury die Staatsverwaltung. Später ließ sich der König ganz von verworfenen Weibern, besonders von der Marquise von Pompadour, beherrschen und führte ein zügelloses, verschwenderisches Leben. Auch im Volke verbreitete sich große Sittenlosigkeit, die Religion verfiel (Voltaire, Rousseau). Große Schuldenlast des Landes (4000 Mill. Fr.) und rühmlose Kriege (besonders der 7jährige Seekrieg mit England) vermehrten das Elend im Volke. Die Liebe zum Königshause erlosch im Volke, Hass und Verachtung gegen die Regierung verbreitete sich besonders in dem gedrückten Bürger- und Bauernstande. b. England und der nordamerikanische Krieg. Unter dem Könige Georg I. (1714) ans dem Hause Hannover entrissen die Engländer in dem 7jährigen Seekriege den Franzosen die nordamerikanischen Besitzungen und mehrere westindische Inseln. In Ostindien eroberten sie (ostindische Compagnie) das ungeheure Reich des Großmoguls (Bengalen) und nach Cooks drei Entdeckungsreisen um die Erde wurden auch auf australischen Inseln zahlreiche englische Niederlassungen gegründet. Dagegen rissen sich in dieser Zeit die nordamerikanischen Colonien von England los. Der nordamerikanische Freiheitskrieg (1775—1783). Walter Ra-leigh gründete 1584 Virginien, William Penn Pennsylvanien, England schützte die schnell ausblühenden Colonien und brachte sie bald zu großer Bedeutung. England verlangte nun Abgaben, die aber verweigert wurden, weil die Amerikaner nicht in das englische Parlament ausgenommen werden sollten. Stempelakte und Zollakte (für Thee, Glas, Papier). Der Widerstand der Amerikaner erwirkte die Zurücknahme der Gesetze, nur Thee blieb besteuert. (Versenkung von drei englischen Theeschiffen im Hafen von Boston.) Amerikaner traten nun zu einem Bunde zusammen, ihre Verbündeten waren die Indianer und besonders die Franzosen, ihr Anführer George Washington. Washington, geb. in Virginien 1732, Sohn eines reichen Pflanzers, genoss tüchtige Schulbildung (Williamsburg), studierte besonders Mathematik, nahm Theil an dem englisch-französischen Seekriege, lebte dann auf seinen Gütern bis er zum Feldherrn ernannt wurde. Die Engländer kämpften anfangs mit Uebermacht. Durch Washingtons Ausdauer, fein Feldherrntalent, die Begeisterung der Nordamerikaner (Compagnie der Greise) und die Hilfe der Franzosen errangen sie endlich Vortheile über die Engländer (1777 Gefangennahme eines englischen Generals mit 6000 Mann bei Saratoga und 1781 eines andern Heeres bei Jorktown). England kam in große Bedrängnis, warb Deutsche an, die von ihren Fürsten verkauft wurden (Landgraf von Hessen-Kassel verkaufte 12,000 seiner Landeskinder). England bot zu spät Frieden an, Frankreich trat öffentlich auf die Seite der Amerikaner (Lasayrtte kauft selbst für sein Geld ein Schiss für Amerika).

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 135

1875 - Braunschweig : Bruhn
Der beständige Sitz der Bundesversammlung war Frankfurt a. M. Das Bundesheer betrug 300,000 Mann. (Damit Europa und Deutschland ferner vor solchem Elende und solcher Erniedrigung bewahrt bleiben möchte, stifteten die 3 Monarchen Alexander von Rusvland, Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen und Franz Ii. von Oesterreich am A. isiemtomhyr 181?» hen hetlioeii 58unb. Rwed des Bundes war, sich im Luune des Evangeliums brüderlichen Beistand zu leisten und die Völker m Liebe^ Gerechtigkeit und Friedeil zu regieren. In diesen Bund wurden bald alle christlichen Staaten aufgenommen außer England, dem Kirchenstaat und Nordamerika^ Frankreich erhielt den Zutntt rum beiliaen Bunde erst auf sein Ansuchen beim Furkfenkonqress in Aachen 1818, auf welchem die Verbündeten darin einwilligten, dass Frankreich noch besetzende. Heere das Land räumten. §. 51. Deutschland bis 1848. Nachdem in Deutschland der Friede wieder hergestellt war, suchten die Fürsten ihre eigenen inneren staatlichen Verhältnisse zu ordnen. Doch wurden die Hoffnungen der Völker nicht überall erfüllt, wie man es nach den Befreiungskriegen gehofft hatte. Einige Staaten erhielten Constitutionen, z. B. Baiern, oder stellten ihre Landstände wieder her, wie Preußen, wachsen und ©cftcttcid)* ... , Im Jahre 1817 wurde in den protestantischen Staaten das 300jährige Reformationsjubiläum gefeiert, bei welcher Feier auch eine Vereinigung aller Protestanten beabsichtigt wurde (Union), doch kam dieselbe nur in Pieurcti m Stande. Als im Jahre 1830 in Frankreich die Julirevolunon ausbrach, die dem Bourbonen Karl X. die Krone kostete, und Ludwig Philipp, aus dem Hause Orleans, auf den Thron kam, regte sich die Unzufriedenheit mit den bestehenden Regierungsformen auch wieder in anderen Ländern und vornehmlich auch in Deutschland. In den Staaten Braunschwelg (wo man den Herzog zur Flucht zwang), Sachsen, Hannover, Kurhessen rc. brachen sogar Unruhen ans. Alle vier Staaten bekamen balv darauf eine Constitution. . < Ttt Preußen, wo der gerechte und milde König Frle drich Wu H elm lll. noch regierte, wurde von diesen Unruhen* nur wenig berührt. Dieser tbätrge fürsorgliche Fürst starb im Jahre 1840, und ihm folgte sein kunstsinniger und frommer Sohn Friedrich Wilhelm Iv. Dieser durch sein vielseitiges Wissen ausgezeichnete Fürst sollte eine verhängnisvolle Zeit durchleben. Bei seinem Regierungsantritte gelobte er, dass er ein gerechter Achter und treuer Laudesherr sein wollte, er versprach, das Regiment in der Furcht Gottes und in der Liebe zu den Menschen zu führen. , Aber es war, wie in den meisten europäischen Staaten, auch m Preußen das Verlangen nach einer freien Verfaffung erwacht. Der König indes meinte, dass seinem Volke nur ein persönliches Regiment einzig und allein fromme; und so entstand, hervorgerufen durch diese ^erstreitenden Ansichten, Unheil für einen der edelsten Fürsten und ein braves Voll

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 137

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 137 — 3. Griechenland. Um das Mkische Joch abzuschütteln, veranlasste Alexander Dpsilanti einen unglücklichen Aufstand in Jassy in der Moldau (1821), und bald darauf erhoben sich auch die Griechen in Morea und aus den Inseln. Zahlreiche Griechenfreunde aus andern europäischen Ländern unterstützten das heldenmütige Volk, aber der Uebermacht und Grausamkeit der Türken hätten die Griechen nicht länger widerstehen können, wenn nicht England, Frankreich und Russland ihnen zu Hilfe gekommen wären und Griechenland zu einem selbständigen Königreiche unter Otto von Baiern (1832) gemacht hätten. Derselbe regierte bis zu seiner Vertreibung 1862, und ihm folgte später Georg von Dänemark. 4. Frankreich bis 1852. Auf Ludwig Xv111. folgte Karl X. (1824), welcher den Anfang zur Eroberung von Algier (1830) machte. Da er aber vollständig unumschränkt regieren wollte und dem Volke bisherige Freiheiten wieder nahm, so erhob sich (1830) das Pariser Volk (Thiers, Lafitte und Lafayette Anführer) und Karl X. musste in die Verbannung gehen. Die Häupter der Revolution wählten den damals fehr beliebten Herzog Louis Philipp von Orleans zum Könige. Unter Louis Philipp wurde die Eroberung von Algier (Abdel Kader) zu Ende gebracht (1844). Im Februar 1848 brach plötzlich in Paris wieder eine Revolution aus, welche Louis Philipp den Thron kostete; er floh nach England. Frankreich war wiederum eine Zeitlang der Schauplatz blutiger Revolutionskämpfe. (Socialdemokraten, Eavaignac.) Am 20. Dec. 1848 wählte das Volk den Abgeordneten Louis Napoleon zum Präsidenten der Republik. Aber nur kurze Zeit hielt sich die Republik (Staatsstreich, neue Verfassung, Verhaftung und Deportation seiner gefährlichsten Gegner), denn schon am 2. Dec. 1852 ließ sich Napoleon zum Kaiser krönen und nannte sich Napoleon Iii, (Sorge für die Arbeiter, Befestigung und Verschönerung von Paris.) 5. Der Krimkrieg. (1853—1856.) Kaiser Nikolaus von Russland forderte von dem Sultan das Protektorat über alle griechischen Christen in der Türkei. Diese Forderung wurde abgeschlagen und Gortschakow rückte mit 80,000 Russen in die Donausürstenthümer, zog sich aber beim Herannahen der türkischen Armee wieder zurück. Die russische Flotte vernichtete darauf die türkische bei Sinope. Da erfolgte eine Verbindung der Westmächte (England und Frankreich) mit der Türkei. Sebastopol ans der Krim wurde belagert und zu gleicher Zeit ein Krieg auf der Ostsee geführt (der englische Admiral Na Pier nimmt Bomarfund auf den Alandsinfeln). Nach fast zwölfmonatlicher harter Belagerung, die auf beiden Seiten viele taufend Menschen kostete, ward endlich Sebastopol durch den Franzosen Peltffier erobert. Da unterdessen der Kaiser Nikol aus starb (1855) und sein Sohn Alexander Ii. den Krieg gern beendet haben wollte, so begannen die Friedensunterhandlungen, welche im Frieden zu Paris (1856) ihren Abschluss fanden. Russland bekam Sebastopol wieder und gab einen Landstrich an der Donaumündung ab. (Alexander Ii, von Russland hob 1861 in feinem Lande die Leibeigenschaft auf, trat Rusfisch-Amerik« an die vereinigten Sraatm ab, seine Heere kämpften mit Erfolg im Kaukasus, in Turan, am Amur und in Inner-Asien (Chiwa). Ein Aufstand der Polen (1861—1863; würd; unterdrückt»)

5. Die Burgfrau von Ahlden - S. 104

1893 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 104 — schaft ihrer Mutter und Eva's unter den schattigen Eichbäumen lustwandeln konnte, oder wenn sie dem Spiel der Dorfjugend zusah, die auf dem Rasen vor ihrem Fenster sich herumtummelte. Dann erinnerte sie sich wohl ihrer eigenen Jugend, wo sie, ein fröhliches, verwöhntes Kind des (Glückes, auch so sich umhertrieb, unbekümmert um das, was morgen sein würde, ganz nur dem Augenblicke lebend. Die Gräfin Platen war während dieser Zeit nicht müssig gewesen, wenigstens einen Teil ihrer niedrigen Rache zu befriedigen. Ihr Verhältnis zu Königsmark war ein völlig anderes geworden, als es noch bis vor kurzem gewesen; sie vermied es jetzt, mit ihm zusammenzutreffen, und wenn es doch zufällig geschah, so konnte sie deutlich aus den Augen des Grafen lesen, daß er sie verachtete. Sein Anblick erinnerte sie fortwährend an die schmähliche Niederlage, die sie bei der Handschuhgeschichte erlitten, und das ertrug die stolze Frau nicht. Weil es ihr aber nicht möglich war, irgend etwas auszusinnen , wodurch sie den Verhaßten hätte verderben können, so suchte sie wenigstens ihn vom Hofe zu entfernen. Dazu aber bot sich bald eine passende Gelegenheit. Nach dem schmählichen Tode des Großveziers Kara Mnftapha, der für seine bei Wien erlittene Niederlage vom Sultan die seidene Schnur zugeschickt erhalten hatte, zum Zeichen, daß es für ihn das Beste sei, sich selbst zu erdrosseln, hatte der Großvezier Köprili die Zügel der Regierung des großen osmanischen Reiches ergriffen. Er that es mit so viel Geschick, daß der Sieg, der seit der Niederlage von Wien von den türkischen Fahnen gewichen war, sich ihnen wieder zuwandte, und selbst Belgrad fiel wieder in die Hände der Osmanen. Das war ein schwerer Schlag für Österreich, und deshalb schickte der Kaiser abermals Gesandte mit der Bitte um neue Hülfe an die deutschen Fürstenhöfe. Man konnte ihm dieselbe nicht wohl versagen, und deshalb beschloß auch Kurfürst Ernst August, neue Hülfstrnppen nach Ungarn zu senden. Um aber dem Kaiser einen ganzen besondern Beweis seiner

6. Die Burgfrau von Ahlden - S. 63

1893 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 63 — Kirche", wie die Jesuiten sagten. Dem türkischen Kaiser, Sultan Muhammed Iv., war diese Erhebung der protestantischen Ungarn gegen die österreichische Herrschaft ein willkommener Anlaß, abermals mit erneutem Eifer seine Waffen gegen die habsburgische Monarchie zu richten. Er stellte sich als Freund der in ihren heiligsten Rechten verletzten Ungarn, versprach, ihnen volle Gewissensfreiheit zu gewähren, falls sie ihn als ihren Oberherrn anerkennen wollten, und, um sie völlig sicher zu machen, erhob er Emmerich zum tributpflichtigen Könige von Ungarn. Bald darauf schickte er seinen geschicktesten Heerführer, den Großvezier Kara Mustapha, nach Ungarn, um dem neuen Könige in seinem Kampfe gegen den Kaiser beizustehen. Die armen, irregeleiteten Ungarn sollten es nur zu bald erfahren, daß die Türken, die sie als Befreier begrüßt hatten, fchimmer waren als die Österreicher. Zunächst freilich ging alles nach Wunsch; die österreichischen Heere, denen eine einheitliche Führung mangelte, zogen sich weiter und weiter zurück, und endlich stand der grimme Feind vor Wien und forderte ungestüm Einlaß. Kaiser Leopold war bei der Herannäherung desselben feige entflohen, indem er die Verteidigung seiner bedrohten Hauptstadt dem tapferen Bürgermeister von Wien, Rüdiger von Staremberg, überließ. Sechzig Tage lang wurde Wien von allen Seiten berannt, und es schien nur noch eine Frage der Zeit, bis wann die brave Besatzung sich ergeben und das wilde Türkenheer seinen Einzug in die Kaiserstadt halten werde. Den Ruhm aber, Wien erobert zu haben, mochte Kara Mustapha mit seinem jteilen, auch mit dem neuen Könige von Ungarn nicht; deshalb ließ er Tököly, unter dem Vorwande, daß er geheime Verbindungen mit dem Kaiser unterhalte, verhaften fund zum Sultan schicken, der ihn einige Jahre gefangen hielt, ihn aber dann wieder frei ließ, nachdem er sich von seiner Schuldlosigkeit überzeugt hatte. Wie die Belagerung von Wien endete, ist aus der Weltgeschichte bekannt. Durch das rechtzeitige Eintreffen

7. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

8. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 138

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 138 — im Norden die Wenden, die Ungarn, welche jetzt nicht den starken Arm Heinrichs zu fürchten hatten, zogen raubend durch Bayern, und Konrad und Ludolf scheuten sich nicht, gemeinsame Sache mit diesen schlimmsten Feinden des Reiches zu machen gegen ihren Vater und Oheim. Aber niemals zeigte sich die Größe Ottos mehr als im Unglück. Nach langen, schweren Kämpfen, in denen viel edles Blut vergossen wurde, gelang es ihm endlich, den Aufstand der Söhne zu dämpfen, und reuig kehrten sie zu dem Vater zurück. Dieser vergab ihnen zwar auf Bitten seiner Gemahlin Adelheid; aber sie verloren ihre Herzogtümer, mit denen würdigere Männer, als sie es waren, belehnt wurden. Beide waren von jetzt an bestrebt, sich durch heldenmütiges Verhalten im Kriege das Vertrauen, das sie verloren, wieder zu gewinnen, und beide büßten nicht lange hernach ihr Verbrechen durch einen ruhmvollen Tod auf dem Schlachtfelde. Denn nicht eine lange Ruhe war dem Reiche beschicken. Im Sommer 955 brachen wiederum, wie schon so oft vorher, die barbarischen Horden der Ungarn in das Herzogtum Bayern ein, und gar bis zum Schwarzwalde sprengten ihre wilden Scharen. Wie eine ungeheure Menge hungriger Heuschrecken fielen sie über das Land her, und trotzig prahlten sie, ihre Pferde sollten die deutschen Ströme leer trinken, damit sie trockenen Fußes durch dieselben hindurch gehen könnten. Als Herzog Heinrich von dem Heranrücken der Ungarn Kunde erhielt, sandte er Eilboten an seinen Bruder, den König, und ließ ihm melden: „Die Ungarn sind da, sie überfluten die Grenzen des Reiches und wünschen mit Dir einen Strauß zu bestehen". Als Otto dieses erfuhr, beschloß er alsbald, seinem Bruder zu Hülfe zu eilen; abermals zog er nach dem südlichen Deutschland, welches er kaum verlassen hatte. Nur wenige Sachsen konnten ihn begleiten, da er das Land wegen des drohenden Wendenkrieges nicht von der streitbaren Mannschaft entblößen durfte. Der Hauptangriffspunkt der Ungarn war Augsburg, die Bischossstadt am Lech; denn sie war groß und reich.

9. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 75

1852 - Osnabrück : Rackhorst
75 2. Kirghisensteppe = 30,000 U!M. e. 2 Mill. E. in 3 Horden. 3. Kaukasien — c. 5000 Him. 3 Mill. E. Freie Bergvölker. Parsen od. Feueranbeter. — Transkaukasien od. Georgien (Tiflis 40, — deutsche Kolonien), Jmiretien (Kutais 6,), Mingrelien u. Ar- menien (Eriwan 15,). Caspische Prov. od. Schirwan u. Daghestan. Ii. Kaiserthum China (das himmlische Reich, — Reich der Mitte).— An 265,000 Ihm. mit c. 365 Mill. E. — 1. Das eigentliche China (sprich Schina) — c. 70,000 Um. u. dicht bevölkert. — Gegen W. u. N. durch hohe Gebirge u. Wüsten abgeschlossen (Große Mauer 300 M. l.), die Küsten abgewendet von Europa. Daher auch ganz eigenthümliche Entwickelung der Chinesen, in deren Charakter viele Widersprüche: — große Betriebsamkeit, Ausdauer im Unglück, kindliche Pietät, aber auch Haß gegen alles Fremde, nationale Selbstüberschätzung, und daher lange schon Stillstand der einst bedeutenden Bildung; — knechtische Kriecherei in Folge einer ins Kleinliche sich verlierenden, despotischen, bestechlichen Verwaltung; — nur Empfänglichkeit für finnliche Genüsse (Opiumrauchen), Habsucht, List, Falschheit. — Die vielen Niederlagen jedoch im (Opium-) Kriege mit England haben die Schwächen der Regierung aufgedeckt und ihre Auctorität geschmälert; seitdem lebhafte sociale Bewegung in den höheren Classen, offener Wi- derstand gegen Regierungs - Verfügungen, bewaffnete Aufstände. — Mandschu - Dynastie. Mandarinen. — Religionen des Confutse, des Lao, Buddhismus. Bedeutende Industrie, doch ohne Maschinen. (Weberei, Porcellan, Tusche rc.) -— Äußerst sorgfältiger Ackerbau; fast nur Reis gebaut. Dürre und Ueberschwemmungen vernichten oft die Ernten und richten furchtbares Elend an. — Viehzucht verhältnißmäßig gering; am be- liebtesten das Schwein. — Ausfuhr hauptsächlich nur Thee (Engl, bezieht jährlich c. 52, Ver. Staaten v. Nam. 16, Rußl. 8 Mill., Frankr. 600,000 Pf.) und rohe Seide (Engl, jährlich 2 Mill. Pf.). — Einfuhr: aus engl. Indien Opium für jährl. 120 Mill. Francs, Baumwolle für 30 Mill. Frcs., außerdem engl. Twist und Baum- wollenfabrkcate für 33, Wollenwaaren für 11 Mill. Frcs.; auch ruff. u. deutsche Fabricate über Kiächta. — Große Achtung vor den Wissen- schaften. — Schießpulver, Compaß, Buchdruckerkunst. — Lebhafter innerer Verkehr; viele Canäle, der Kaiser Canal 120 M. l. — Zunehmende Auswanderung nach dem ind. Archipel, Malacca, Siam, Kalifornien, Centro-America, Sandwich Zi. ic.— Lebhafterer Fremdenverkehr, seit- dem Engl, im Frieden v. 1842 größere Handelsfreiheit und Eröffnung der 5 Häfen v. Kanton, Amoi, Futschaufu, Ningpo, Schanghai für alle Nationen erzwungen; — Handelsverträge mit mehren europ. Nationen. Peking H. 2 Mill. E. — Nanking 1 Mill. E., Kanton. — In der Bocca Tigris die I. Macao 2v, E. portug., — ferner die günstig gelegene, aber nnfruchtb. u. ungesunde I. Hongkong mit der Stadt Victoria, engl. — Die Ii. Formosa, Hainan, Liemkkeu Gruppe. 2. Tübbet. Ackerbau, noch mehr Viehzucht. Höhere u. edlere Bil- dung, als in China. Buddhismus, Dalat Lama, 84,000 Priester. — H'laffa 25, — Ladak. — 3. Tatarek, kleine Bucharei: Kaschgar,

10. Neuere Zeit - S. 15

1882 - Braunschweig : Bruhn
15 Anhang: 1528 Die Portugiesen entdecken Neu-Gmnea. 1542 Die Portugiesen entdecken Japan. _ 1580 Der Kosake Jermak entdeckt Slbirten. iiq Die Kollnder entdecken Neu-Hollaud. 1642 Die Hollnder entdecken Neu-Seeland und Vandiemensland (Tasmania). 1692 Kamtschatka entdeckt. Folgen der Entdeckungen. 1. Der Handel erhielt grere Ausdehnung. a. Neue Bahnen. b. Neue Artikel und die alten m grerer Menge (Die Kolonialwaren werden erst im Xvii. Jh. m Amerika tu groer Menge angebaut und dadurch auch den Armeren zu- Bishe? hatte man nur edle Metalle gesucht. 9 D-v Wert des Geldes wird geringer, dte Lebensmittel teurer ). 2- il Sl Lten vn den bisher w-rten Einu-hm-n nch mehr den ^orbalt und das Heer bestreiten und geraten tn eldoerlegetchett. 3 Das Leben wird allmhlich bedeutend umgestaltet, die Kultur vermehrt, . ..* Is, ""Sit,Ii:.'--.<> - * Herrschaft entrissen. 5 Vernderuna des europischen Staatensystems. . . a. Entstehung neuer Grvmiich.e: W J b Die spanische Weltmonarchie wird erste Macht in Europa. Die aus fernen Weltteilen geholten Schtze geben Karl V. dte Mittel zur Ausfhrung seiner Thaten. Aeidnug muten von den betriebsamen Hollndern gekauft werden. b Das Geld ging auer Landes. c.' Spanien und Portugal (1580-1640 verbunden) verarmten, 1) S. Scherer, Welthandel El p. 114 ff. 2)Jrggen in Brannschweig fr 24 kg^ . 17 @r. 6 A Eis*'* iit 4) len'enilw36et 16000 .ffirfffljle filt Seid-, in war--, 34000 Arbeiter mit der Tuchbereitnng beschftigt.
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