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1. Zweiter oder höherer Kursus - S. 734

1850 - Weilburg : Lanz
734 Die einzelnen Länder Asien's. Trägheit, Aberglauben, Falschheit, Treulosigkeit, Geiz, Hab- und Raubsucht, Rohheit, Grausamkeit und Blutdurst vereinigen sich in demselben. Doch wird auch ihre Tapferkeit, Freiheitsliebe, einfache und mäßige Lebensweise gepriesen. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Milch und dem Fleische ihrer Heerden. — Die Kurden haben große und schöne Augen; ihre Statur ist groß, die Haut weiß; sie sind vortreffliche Reiter und lieben den Krieg. Sie beschäftigen sich mit Viebzucht, leben aber auch vom Raube. Unverletzlich aber ist ihnen die Gast- freundschaft. Der Stamm der Aeziden ist der räuberischeste, der die Beraubten sogar mordet. §. 851. Von höherer oder wissenschaftlicher Bildung sindet sich keine Spur bei der muhamedanischen Bevölkerung des Landes. Das Lesen des Korans gilt bei dieser schon für Gelehrsamkeit. Unwissenheit und Aberglauben — und ihre verderbenvollen Sprößlinge, nämlich Unduldsamkeit und Fanatismus herrschen überall und führen zu blutigen Christen- verfolgungen. Auch bei den Griechen zeigt sich wenig literarische Kultur; besser ist der Unterricht bei den Armeniern. Aeußerst unwissend und roh sind die Nomaden - Völker. Auch die Kunst liegt ganz darnieder; in der Baukunst vermißt man allen Geschmack. §. 852. In mehrern Städten zeigt sich eine bedeutende Industrie — bedeutender, als in den türkischen Städten Europa's. Seiden- und Baumwollenweberei, Färberei, Ger- berei (Saffian) und Stahlarbeiten sind die wichtigsten Zweige derselben. — Beträchtlich ist der See- und Land Handel; jener wird besonders von Briten, Franzosen, Italienern, Oesterreichern und Holländern betrieben; dieser findet durch Karawanen Statt. Seide, Baumwolle, Teppiche, Türkisch- Rothgarn, Rosinen, Oel, Feigen, viele Apothekerwaarcn, Saf- fian u. a. sind die hauptsächlichsten Artikel der Ausfuhr. — Smyrna, Haleb, Damast, Mosul, Bagdad und Bassora gehören zu den bedeutendsten Handelsstädten. — Münzen s. §. 816. §. 853. Regent dieser großen Laydstreckc ist der Sul-

2. Zweiter oder höherer Kursus - S. 837

1850 - Weilburg : Lanz
Xv. K ñ u k a s i e 11. 837 Sitte und gibt die Veranlassung zu beständigen Fehden, so daß in diesen Berggegcnden nie ein dauernder Friedenszustaud eintritt. Glühend und unaustilgbar ist besonders ihr Haß gegen die Russen, deren geschworene Feinde diese Bergvölker sind. — Viehzucht und Jagd, Räuberei und Krieg gehören zu den Hauptbeschäftigungen, weniger- der Ackerbau. Fast alle Arbeit ist dem weiblichen Geschlechte zugewiesen. Der Gewcrbfleiß ist unbedeutend und beschränkt sich auf die Verfertigung von Waffen, Decken und Mänteln von Filz, gewebten Zeugen und Leder, der nöthigsten Hausgeräthc u. dgl. Nur in den Küstenstädten, so wie in Tiflis und Akalzike findet mehr oder weniger Verkehr Statt; Menschenraub und Sklavenhandel haben noch nicht ausgerottet werden können. — Kaukasien steht unter Rußlaud's mächtigem Scepter; allein die meisten Völkerschaften des Gebirges sind bis jetzt völlig unabhängig, und noch dauert der langjährige Kampf zu ihrer Unterwerfung fort. Das Land steht unter einem General- Gouverneur und wird in sechs Provinzen, die eine militärische Verfassung haben, eingetheilt. 8. 993. Tscherkessien (Cirkassicn) breitet sich im Norden zwischen dem Kuban und Terek und dem Haupt- gebirge aus und erstreckt sich vom schwarzen bis zum kaspischen Meere. Der Boden steigt von den Steppenebenen Rußlaud's nach Süden auf zum Hochgebirge. Man findet warme Bäder in großer Zahl. Die Bewohner sind Tscherkessen, Osseten, Midzschegen und Abasscn. — Añapa, eine kleine Stadt und Festung am schwarzen Meere und im Süden der Kuban-Mündung, hat 3000 Eiuw. und treibt einigen Handel. — L) Daghestan erstreckt sich vom östlichen Ab- hange des Kaukasus bis zum kaspischen Meere. Im Gebirge wohnen Lesgier, ein wildes, grausames, räuberisches Volk, bei welchem Raub und Plünderung als ehrenvolles Geschäft gelten. — Tarku, eine Stadt im Süden von Astrachan und am kaspischen See, zählt 10,000 Einw., die sich mit Land- und Seidenbau, Gewerbe und Handel beschäftigen. — Der- beut, eine Stadt im Südosten der vorigen und am kaspischen

3. Zweiter oder höherer Kursus - S. 890

1850 - Weilburg : Lanz
890 Die einzelnen Länder Asrika's. Trunkenheit itnb viehische Gefräßigkeit, Grausamkeit und "Ausschweifungen aller Art sind die Laster, denen sie fröhnen. Zu den größten Trunkenbolden im Lande gehören vor Allen die Geistlichen, und ihre Freßgier bei den Gelagen übersteigt allen Glauben. — Araber leben hauptsächlich an der Meeres- küste als Nomaden und zwar in der größten Armseligkeit. Ziemlich zahlreich sind die Inden, die in diesem Lande sogar die Jungfrau Maria und andere Heilige verehren. Wilde, heidnische Negerstämme, die Gallas, sin'd seit vielen Jahren von Süden her in Habesch eingedrungen und haben sich bereits mehrerer Provinzen bemächtigt. §. 1056. Von wissenschaftlicher Bildung ist gegenwärtig keine Spur mehr in diesem Lande zu finden; selbst die Geistlichen haben es kaum zum Lesen gebracht. Doch aus alter Zeit gibt es eine Menge gelehrter Werke, hauptsächlich theologischen Inhalts; auch ein sehr altes bür- gerliches Gesetzbuch ist vorhanden. — Ackerbau und Viehzucht bilden die Hauptnahrungsquellen; an den Mittelgebirgen wird Alpenwirthschaft getrieben. Die größte Unwifienheit zeigt sich in Künsten und Gewerben; auch der Handel ist unbe- deutend. Sklaven werden nach Aegypten und mehrern asia- lischcn Ländern ausgeführt. — Abysstnien war früher ein mächtiges Reich: innere Spaltungen aber und die Einfalle der wilden Galla-Neger haben es seiner Auflösung entgegen geführt. Der große Negus (König oder Herrscher) findet schon längst keinen Gehorsam mehr; seine jetzigen Einkünfte sollen nur 600 Gulden betragen. Der einzelnen Provinzen haben sich die Ras (Statthalter) bemächtigt, die sogar unter einander Krieg führen. Ueberall gilt nur das sogenannte Recht des. Stärkern; Städte und Dörfer werden geplündert, niederge- brannt, die Bewohner fortgeschleppt und als Sklaven verkauft. §. 1057. Das Land besteht gegenwärtig aus mehrern Reichen; zu denselben gehören folgende: 1. Tigre breitet sich im Nordosten zu beiden Seiten des Takazze aus und wird von mehrern Bergketten durchzogen. — Adowa, eine Stadt im Osten von Sennaar und am Fuße eines Hügels, hat

4. Zweiter oder höherer Kursus - S. 946

1850 - Weilburg : Lanz
946 Die einzelnen Länder Amerikas. bedeutender Anzahl. Auch der Wasch- und der sonderbare Wolfbär sind hier zu Hause. An wildem Geflügel, besonders Wasser- und Sumpfvögeln, fehlt es nicht; das Meer und die innern Gewässer liefern viele Fische, auch Robben und Walisische. Während der Sommermonate erscheinen Muskiten- Schwärme als eine furchtbare Plage. — Euro- päische Getreide- und Gemüsearten werden bereits hin und wieder gebaut; die südlichen Gegenden haben herrliche Wal- dungen von Cedern, Ahorn, Eichen, Nadelholz, Pappeln, Birken und Erlen; weiter nach Norden bedecken Sträucher und Kräuter — und in der kalten Zone Moose urd Flechten den Boden. — Von Metallen sind Blei, Kupfer und Eisen,, von andern Mineralien Steinkohlen, Marmor, Asbest und Bergöl vorhanden. §. '1115. Die Zahl der Bewohner ist gering und mag kaum J/2 Milk, betragen. Sie bestehen aus Indianern, Eskimo'ö und Europäern. Indianer werden die Urein- wohner Amerika's, mit Ausschluß der Eskimo's, genannt; letztere sind wahrscheinlich aus dem nordöstlichen Asien einge- wandert. Jene bilden eine eigene Menschenrasse, nämlich die amerikanische (§. 125 d. Einl.) Die Hautfarbe derselben ist braunroth oder kupferfarbig, das Haar dünn, straff und schwarz, das Gesicht platt mit hervorragendem Kinn und Backenknochen; die Augen sind tiefliegend. Der Indianer hat einen schlanken, muskulösen Körper von mittlerer Größe, der Starke und Gelenkigkeit mit Ausdauer verbindet. Er ist Krankheiten wenig unterworfen und kann die größten Anstren- gungen, Entbehruugln, Kälte und Hunger ertragen. Aeußerst fein' sind seine Sinne. Obgleich roh und unwissend, können demselben Verstand und Witz und große Geschicklichkeit zu mechanischen Arbeiten nicht abgesprochen werden. Er ist sanft und umgänglich, sehr gastfreundlich und mildthätig und beweist in- Gefahren hohen Muth und eine große Gleich- giltigkeit gegen das Leben. Der größte Schmerz ist nicht im Stande, ihm auch nur einen Ton. der Klage auszupressen. Er liebt den Krieg, und Zorn und Rache verleiten ihn nicht

5. Zweiter oder höherer Kursus - S. 974

1850 - Weilburg : Lanz
974 Die einzelnen Länder Amerika's. bauerte der Kampf, der diese Staaten vom Mntterlande losriß und sie zu einem Freisiaate vereinigte. 1783 Friede zu Versailles; Benjamin Franklin und Georg Was- hington die Gründer der neuen Freiheit. Die Niederlassungen dehnten sich von diesen Zeiten an immer weiter nach Westen aus; die Staaten vermehrten sich; 1795 erreichten sie den Missisippi und bereits 1805 den großen Ocean. Der Ver- fassnngsnrkunde vom 17. September 1787 zufolge bilden die vereinigten Staaten einen Bund, der aus mehrern demokratischen Staaten besteht, von denen ein jeder zwar unabhängig ist, die aber alle durch den allgemeinen Kongreß zu einem großen Ganzen verbunden werden. Dieser General- Kongreß ist im Besitze der höchsten Gewalt; er gibt Gesetze, erklärt Krieg, schließt Frieden und andere Verträge, schreibt Auflagen aus u. s. w. Er versammelt sich alljährlich den 1. December zu Washington, der Hauptstadt des Bundes; an seiner Spitze steht ein Präsident, die höchste obrigkeitliche Person im Staatenbunde, der alle vier Jahre gewählt wird und allein die ausübende Gewalt besitzt. Er ist zugleich das Haupt der Land- und Seemacht, ernennt die Minister, hat das Recht zu begnadigen u. s. w. Ueber den Gebrauch seiner Macht aber ist er dem Kongresse verantwortlich. Der Kongreß besteht aus dem Senate und dem Hause der Repräsentanten. Irr jenen wählt jeder Staat zwei Mit- glieder; jeder Senator muß ein Alter von mindestens 30 Jahren haben. Der Senat ist zugleich bei Anklagen wegen Hochverrathö der oberste Gerichtshof. Von je 40,000 Ein- wohnern eines Staates wird ein Mitglied in die Repräsen- tanten-Kammer gewählt; cs muß wenigstens 25 Jahre alt sein. §. 1144. Die Einkünfte, größtentheils aus dem Ertrage der Zölle, der Posten und dem Verkaufe noch unange- bauter Staatsländercien fließend, betragen etwa 104 Million Gulden, die Ausgaben aber 98 Mill. Die Staats- schulden, die im Jahre 1816 bis zu 818'/. Mill. Gulden gestiegen waren, sind jetzt gänzlich getilgt. — Die Landmacht begreift das stehende Heer und die Milizen. Jenes ist

6. Zweiter oder höherer Kursus - S. 972

1850 - Weilburg : Lanz
972 Die einzelnen Länder Amerika's. (180,000), Quäker (100,000), Herrnhnthcr (12,600), Mormoniten (12,000), Zitterer (6000), Sociniancr, Har- monisten, Swcdenborgianer, Schwenkfeldinner u. a. gehören. Die Zahl der Juden beträgt 35,000, und die meisten Indianer sind noch Heiden. Die Unterhaltung der Kirchen und Geistlichen liegt nicht dem Staate ob, sondern den Gemeinden. Im Jahre 1835 zählte man 17,673 Kirchen und 15,038 Geistliche. —• Die Nord-Amerikaner sind ein kräftiger Menschenschlag, dem größten Theile nach offen und freimüthig. Kein Vorrang findet Statt; Verschiedenheit der Stände ist unbekannt, und nirgends zeigt sich europäische Demuth, Unterwürfigkeit und Kriecherei der niedern Volksklassen gegen die höher». Und doch gibt's noch Sklaven in diesem Lande der Freiheit! Und wenn Klugheit, Unternehmungsgeist und Thätigkeit, Tapferkeit und Stolz auf das Vaterland und seinen Ruhm bei diesem Volke gepriesen werden muß; so müssen wir von der andern Seite ans seine Gier nach Geld und Reichthum und ans seinen Eigennutz und seine Habsucht mit Verachtung herabsehen. Wohl sind die Bewohner des innern Landes menschenfreundlich und gegen Fremdlinge gastfrei; allein die Bewohner der Seestädte gleichen ganz denen unserer großen Städte, und der Lnrns und alle Laster einer entarteten Civilisation sind auch bei ihnen zu finden. §. 11-1!. In den ältern oder nordöstlichen Staaten der Union geschieht bereits Viel für höhere Bildung. Hier werden zahlreiche Kollegien (Gymnasien), Akademien (höhere Bürgerschulen) und Universitäten gefunden; diese sind ganz, wie die englischen, eingerichtet. Ueberdies bestehen nach den verschiedenen Rcligions-Partheien mehrere theologische Schulen; auch stndiren viele junge Leute, ohne jemals eine Universität zu besuchen, bei einem Juristen oder Arzte, und ihre Kenntnisse genügen in dem spätern Geschäftsleben. In den größer» Städtert finden sich mannigfaltige wissenschaftliche Vereine und ansehnliche Büchersammlungen. Auch um das Volksschnl- wesen steht es jetzt besser, besonders in den nördlichen Staaten, als dies noch vor kurzer Zeit der Fall war. Einen äußerst

7. Zweiter oder höherer Kursus - S. 925

1850 - Weilburg : Lanz
Xiv. Das Kaplan d. 925 Eue holländische Sprache und neben derselben die englische. Die weiße Bevölkerung bekennt sich dem größten Theile nach zur reformirten Kirche; auch die meisten Hottentotten sind Christen. Ueberbaupt wirken hier die Missionsanstaltcn, selbst über die Grenzen des Kaplandes hinaus, mit bestem Erfolge. — Große Rohheit herrscht noch unter den Kaffern und Negern; die Hottentotten haben in der Kultur bereits einige Fortschritte gemacht, und bei den Kolonisten selbst finden sich die verschiedenen Stufen europäischer Bildung. Namhafte Gelehrte und Künstler sind aber bis jetzt nicht aufzuzählen. Es gibt zahlreiche Volksschulen, und in der Kapstadt blüht ein Gymnasium. — Land-, Obst- und Weinbau, so wie Viehzucht sind die wichtigsten Erwerbsquellen; Fabriken fehlen fast gänzlich; nur die nöthigen Handwerker sind vor- handen. Der Handel im Innern ist gering; die Kolonisten bringen ihre Erzeugnisse nach der Hauptstadt, die als Zwischen- Station von Europa und Ost-Indien einen bedeutenden Verkehr unterhält. — Das Kapland oder vielmehr das Vorgebirge der guten Hoffnung wurde im Jahre 1493 durch den Portugiesen Bartholomäus Diaz entdeckt; seit 1052 siedelten sich die Holländer förmlich an in diesen Gegenden, die sie auch bis 1795 in Besitz hatten. In diesem Jahre, so wie 1896 bemächtigten sich die Briten des Landes, an. welche es denn auch 1815 als völliges Eigenthum abgetreten wurde. Ein General-Gouverneur steht mit fast unumschränkter Gewalt an der Spitze der Verwaltung. Das Ganze wird in zwei Provinzen eingetheilt. §. 1100. 1. Die West-Provinz. — Kapstadt, die Hauptstadt des ganzen Kaplandcs und der Sitz des General - Gouverneurs, breitet sich an der Tafel-Bai und am Fuße des Tafel- und Löwenberges aus und ist auf europäische Weise gebaut. Die Straßen sind gerade, von Kanälen durchschnitten und größtentheils mit Bäumen bepflanzt. Mehrere Feflüügöwerkc beschützen die Stadt; viele Gebäude zeichnen sich durch Schönheit aus; ein Gymnasium sorgt für höhere

8. Zweiter oder höherer Kursus - S. 999

1850 - Weilburg : Lanz
Vi. Mexiko. 999 etwas dunkel, der Blick lebhaft und feurig. Großer Haß, aus früherer Zeit ererbt, zeigt sich bei den Bewohnern dieses Landes gegen alle Fremde, die wie eine verfluchte Nasse angesehen werden. Jeder Fremde gilt ttn Allgemeinen für nicht katholisch, d. h. für einen Ketzer, und daher werden die Wörter "Juden, Ketzer, Engländer, Fremder" von dem Pöbel als gleichbedeutende Schimpfwörter gebraucht. Nach dem Mittagessen wird die Siesta gehalten, d. h. bis 3 oder 4 Uhr geschlafen. Die größte Stille herrscht zll dieser Zeit in den Städten; alle Hausthüren sind geschlossen; nur selten schleicht alsdann ein Mensch durch die verödeten Straßen. §. 1162. Von der Zeit der spanischen Eroberung an breitete sich europäische Bildung und Gesittung auch in diesen Gegenden aus. Schon die alten Mexikaner hatten eine verhältuißmäßig hohe Kulturstufe erstiegen, von der man noch bis zum heutigen Tage mannigfache Spurcir findet. Niedere luid höhere Schulen sind in bedei'.tender Anzahl vorhanden; an wissenschaftlichen Sammlungen fehlt es nicht. Unter den Wissenschaften erfreuen vor allen Mathematik und Naturlehre sich einer sorgfältigen Pflege. — Die wichtigsten Beschäftigungen sind Land- und Bergbau; auch treibt man mannigfaltige Gewerbe und Handel; besonders aber zeichnen sich die civilisirten Indianer durch rühmlichen Gewerbfleiß aus. Unter denselben findet mau geschickte Weber intb Töpfer, Maurer und Sattler, Gold- und Silberarbeiter und Steinschneider — ja, selbst in der Malerei, Ton- und Bildhauerkunst, haben sie große Fortschritte gemacht. Der Handel ist von Wichtigkeit, besonders mit Europa. Viele und mannigfache Naturerzeugnisse, als edle Metalle und Kupfer, Salz, Kakao, Vanille, Zucker, Reiß, Taback, Baumwolle, Cochenille, Kampesche-Holz, Indigo, Honig u. a. bilden wichtige Artikel der Ausfuhr. Vera Cruz, an dem gleichnamigen Busen, ist der wichtigste Handelsplatz. Die Münzen des Landes sind die spanischen. §. 161. §. 1163. Mexiko, dieser uralte Staat eines ziemlich gebildeten Volkes, ward in den Jahren 1519 — 1521 durch Ferdinand Sortez den Spaniern unterworfen und

9. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1000

1850 - Weilburg : Lanz
1000 Die einzelnen Länder Amerika's. von dieser Zeit an bis zum Jahre 1809 von einem Vice-Könige regiert. Da ward das spanische Joch abgeworfen; aber verschie- dene Partheien und Revolutionen führten blutige Bürgerkriege lind steten Wechsel der Verfassung herbei, bis erst im Jahre 1821- ein Bundesstaat entstand, dessen Verfassung der der benachbarten vereinigten Staaten nachgebildet war. 1835 aber wurde Meriko in eine Republik umgeschaffen, an deren Spitze ein oberster Präsident steht. Doch ein Zustand der Dauer und Ordnung ist noch nicht eingetreten; Gährungen und Aufstände dauern noch fort. — Ueber die Staatsein- künfte kann nichts Zuverlässiges angegeben werden; sie betrugen in den Jahren 1833 und 1831- gegen 31 9dm. Gulden. Die Staatsschuld wird au 66 9dm. berechnet. — Zu einer stehenden Landmacht von 25,000 Mann kommen 75,000 Mann Milizen; die Seemacht ist gering. §. 1 ä 61-. Dieser Bundesstaat bestand bisher aus dem Bundesbezirke mit der Hauptstadt, neunzehn Staaten und vier Gebieten. Wir geben hier bloß die Namen und eine kurze Beschreibung der bemerkenswerthesten Städte. — Meriko, ehemals Tenochtitlan genannt, wurde von Cortez im Jahre 152-1 gegründet. Dasselbe breitet sich, von Ulmen und Pappelalleen und anmuthigen Anlagen umgeben, 7000 Fuß über der Meeresfläche auf einer Hochebene und in der Nähe zweier Seen aus und zählt 250,000 Einwohner, unter denen sich ein Drittel Farbige befindet. Meriko gehört zu den schönsten Städten der Erde. Die durchaus regelmäßig angelegten Straßen, die ungeheure Masse weißer Häuser, die vielen und großen Kirchen und die schönen Umgebungen gewähren einen großartigen, herrlichen Anblick. Die langen, breiten, schnurgeraden und sich in rechten Winkeln durchschnei- denden Straßen sind gut gepflastert, äußerst reinlich, mit schönen Trottoirs versehen und zur Nachtzeit trefflich erleuchtet. Manche unter denselben sind eine Stunde lang. Viele Palläste und öffentliche Gebäude zeichnen sich aus durch Bauart und Größe. Sträucher und Blumen zieren die flachen Dächer der Häuser. Große Plätze breiten sich aus, geschmückt mit

10. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 69

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 69 — Wilhelin-Rheinbrücke bei Hamm (1870) wurden auch die liuks-rheinischen Bezirke, die bis dahiu nur über eine Schiffbrücke, Oberkassel gegenüber, und eine Fähre bei Hamm mit der Stadt verkehren konnten, dieser näher gebracht. Den immer noch wachsenden Verkehr mit der nächsten Hingebung vermitteln heute elektrische Vorortbahnen, die an ein ausgedehntes städtisches Straßenbahnnetz angeschlossen sind. Die Er-zeugnisse Düsseldorfs und des Bergischen Landes aber werden aus dem gegen Ende des vorigen Jahrhunderts angelegten großen Binnenhafen hinausgeführt in alle Welt, und zahlreiche Schiffe, ja sogar Seedampfer, laufen schwerbeladen mit den Schätzen fremder Länder dort ein, um ihre Ladung zu löschen. Schloß 'Sägerhof. Es ist daher wohl begreiflich, daß Handel und Verkehr in den Mauern der Stadt selbst eine eigne ansehnliche Industrie weckten. In und besonders auch um Düsseldorf herum entstanden Fabriken aller Art. Sie umgeben wie mit einem Gürtel die Stadt der Kunst, gleichsam daraus hinweisend, daß Industrie und Sinnst hier in schönem Bunde sich gegenseitig unterstützen und anregen. Am hervorragendsten ist in Düsseldorf die Röhrenindustrie. Seine Maschinen-, Werkzeug-, Geschütz- und Geschoßsabrikatiou erfreut sich eines stetig wachsenden Rufes. Bedeutend durch die Eigenart ihrer Konstruktion ist die Dampfkesselindustrie. Auch die Textilindustrie ist durch mehrere große Färbereien vertreten, und innerhalb der Grenzen Düsseldorfs liegt die größte Flaschenfabrik der Welt. Porzellan-, (Schamottestein-sabriken, Fabriken für künstliche Sandsteine und Zementplatten, Marmorsägereien und Schleifereien schließen sich an. Am Rheine haben sich, der leichten Zufuhr wegen, Holzbearbeitung?- und
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