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1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

2. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 24

1852 - Osnabrück : Rackhorst
24 ist um so culturfähiger, je ausgebildeter sein Wohn- land ist. — Einfluß der Küstenentwickelung. — Abgeschlossene große Hochebenen mit mangelhaften Flüssen, Gebirgsländer ohne große Thäler, dürre Tiefländer, gleichförmige Witterung, natür- licher Überfluß hemmen die Cultnr. — Am förderlichsten sind Tiefländer, die mit lohnendem Boden und genügenden Flüssen versehen sind u. mit einem ausgebildeten (thalreichen, bequem gang- baren) Berglande und mit dem Ocean in vielfacher Verbindung stehen; — daher sie die Sitze der Hauptculturvölker (Han- del, Industrie, Künste, Wissenschaften). Das oceanische Europa. §. 73. Staatseinrichtungen. — Staatsformen: 1. die Monarchie, entweder a. als absolute oder b. als constitu- tionelle mit landständischer Verfassung; — 2. die Re- publik. — Gesetzgebende u. vollziehende Gewalt. Steuerbewilli- gung. Verantwortliche Minister. — Gerichtswesen: Civil- u. Criminalgerichte; Schwurgerichte; Appellation. Förderungsmittel der Cultnr. — 1. Handel u. Ver- kehr. — Verschiedenartigkeit der Erzeugnisse veranlaßt den Han- del; Ausfuhr u. Einfuhr. — Geographische Entdeckungen; Kolo- nien. — Austausch der Bildung. — Binnenhandel, auswärtiger; Land- und Seehandel, Welthandel. Tausch mittel: Rohproducte, Fabricate, Metall- und Papiergeld. — Beförderungsmittel des Verkehrs: Fluß- und Seeschifffahrt, Canäle, Chausseen, Eisenbahnen; Dampfkraft; — Posten; — Zeitungen; — optische und electro - magnetische Telegraphen (submarine T.). 2. Schulwesen: Volksschule, Bürgerschule, Gymnasium, Uni- versität. Fach - und Gewerbeschulen. — Einfluß der alten Kultur- völker, Griechen und Römer, auf die heutige Bildung. Geschichte. Geographie. Naturwissenschaften. 3. Buchdruckerkunst. — 4. Das religiöse Bekenntniß (Monothei- sten, Polytheisten). — 5. Die Staatsform. §. 74. Bevölkerungsverhältnisse. — Ureinwohner, Ein- wanderer. — Reine u. aus verschiedenen Volksstämmen (Elementen) gemischte Bevölkerung; Mischvolk. (Die europ.völkerwanderung). — Bewegung des germanischen Volksstammes. — Absolute Volks- zahl ; — Volksdichtigkeit, am größten in Handels- und Fabrik- gegenden. — Die gesammte Bevölkerung der Erde wird angenommen zu 900— 1000 Mill. Menschen; es sollen nämlich wohnen in: Europa 245 Mill. Afrika 150 Mill. Australien 2 Mlll. Asien 454 „ Amerika 50 „ Dem religiösen Bekenntnisse nach finden sich:

3. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 75

1852 - Osnabrück : Rackhorst
75 2. Kirghisensteppe = 30,000 U!M. e. 2 Mill. E. in 3 Horden. 3. Kaukasien — c. 5000 Him. 3 Mill. E. Freie Bergvölker. Parsen od. Feueranbeter. — Transkaukasien od. Georgien (Tiflis 40, — deutsche Kolonien), Jmiretien (Kutais 6,), Mingrelien u. Ar- menien (Eriwan 15,). Caspische Prov. od. Schirwan u. Daghestan. Ii. Kaiserthum China (das himmlische Reich, — Reich der Mitte).— An 265,000 Ihm. mit c. 365 Mill. E. — 1. Das eigentliche China (sprich Schina) — c. 70,000 Um. u. dicht bevölkert. — Gegen W. u. N. durch hohe Gebirge u. Wüsten abgeschlossen (Große Mauer 300 M. l.), die Küsten abgewendet von Europa. Daher auch ganz eigenthümliche Entwickelung der Chinesen, in deren Charakter viele Widersprüche: — große Betriebsamkeit, Ausdauer im Unglück, kindliche Pietät, aber auch Haß gegen alles Fremde, nationale Selbstüberschätzung, und daher lange schon Stillstand der einst bedeutenden Bildung; — knechtische Kriecherei in Folge einer ins Kleinliche sich verlierenden, despotischen, bestechlichen Verwaltung; — nur Empfänglichkeit für finnliche Genüsse (Opiumrauchen), Habsucht, List, Falschheit. — Die vielen Niederlagen jedoch im (Opium-) Kriege mit England haben die Schwächen der Regierung aufgedeckt und ihre Auctorität geschmälert; seitdem lebhafte sociale Bewegung in den höheren Classen, offener Wi- derstand gegen Regierungs - Verfügungen, bewaffnete Aufstände. — Mandschu - Dynastie. Mandarinen. — Religionen des Confutse, des Lao, Buddhismus. Bedeutende Industrie, doch ohne Maschinen. (Weberei, Porcellan, Tusche rc.) -— Äußerst sorgfältiger Ackerbau; fast nur Reis gebaut. Dürre und Ueberschwemmungen vernichten oft die Ernten und richten furchtbares Elend an. — Viehzucht verhältnißmäßig gering; am be- liebtesten das Schwein. — Ausfuhr hauptsächlich nur Thee (Engl, bezieht jährlich c. 52, Ver. Staaten v. Nam. 16, Rußl. 8 Mill., Frankr. 600,000 Pf.) und rohe Seide (Engl, jährlich 2 Mill. Pf.). — Einfuhr: aus engl. Indien Opium für jährl. 120 Mill. Francs, Baumwolle für 30 Mill. Frcs., außerdem engl. Twist und Baum- wollenfabrkcate für 33, Wollenwaaren für 11 Mill. Frcs.; auch ruff. u. deutsche Fabricate über Kiächta. — Große Achtung vor den Wissen- schaften. — Schießpulver, Compaß, Buchdruckerkunst. — Lebhafter innerer Verkehr; viele Canäle, der Kaiser Canal 120 M. l. — Zunehmende Auswanderung nach dem ind. Archipel, Malacca, Siam, Kalifornien, Centro-America, Sandwich Zi. ic.— Lebhafterer Fremdenverkehr, seit- dem Engl, im Frieden v. 1842 größere Handelsfreiheit und Eröffnung der 5 Häfen v. Kanton, Amoi, Futschaufu, Ningpo, Schanghai für alle Nationen erzwungen; — Handelsverträge mit mehren europ. Nationen. Peking H. 2 Mill. E. — Nanking 1 Mill. E., Kanton. — In der Bocca Tigris die I. Macao 2v, E. portug., — ferner die günstig gelegene, aber nnfruchtb. u. ungesunde I. Hongkong mit der Stadt Victoria, engl. — Die Ii. Formosa, Hainan, Liemkkeu Gruppe. 2. Tübbet. Ackerbau, noch mehr Viehzucht. Höhere u. edlere Bil- dung, als in China. Buddhismus, Dalat Lama, 84,000 Priester. — H'laffa 25, — Ladak. — 3. Tatarek, kleine Bucharei: Kaschgar,

4. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 25

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
25 und weiter fortzubilden und über die ganze Erde aus- zubreiten. Die geistigen Unterschiede der Menschen beziehen sich auf die Sprache, die Religion und den Kulturgrad. Alle Menschen, welche dieselbe Sprache sprechen, bilden ein Volk (Deutsche, Engländer, Franzosen etc.). Sobald eine Sprache durch Eroberung, durch Handel und Verkehr weit über die Grenzen des Mutterlandes verbreitet ist, nennt man sie We Ithandels spräche. Die verbreitetste Welthandelssprache ist heutzutage das Eng- lische. Dies erklärt sich aus der Grösse des englischen Kolonialbesitzes und der britischen Seemacht, sowie auch ' aus dem Umstände, dass die Nordamerikaner, welche nächst England den grössten Seeverkehr haben, das Eng- lische als Muttersprache reden. Nach ihrer Religion scheiden sich die Menschen in Verehrer eines Gottes (Christen, Juden, Mohammedaner) und Heiden (Buddhisten, Brahmaisten, Fetischanbeter etc.). Dass auch die verschiedenen Religionen durch ihre Satzungen für die wirtschaftlichen und kommerziellen Verhältnisse von Belang sind, ist leicht begreiflich. So ist der Buddhismus in Indien, China und Japan mit seinen weichmütigen Tierschutzgeboten schuld daran, dass in diesen Ländern die Viehzucht so schlecht ent- wickelt ist, der Mohammedanismus mit seinem Wein- verbote, dass die Rebenkultur in Westasien und Nord- afrika so vernachlässigt ist, die Ahnenverehrung, dass in China der Bergbau so langsame Fortschritte macht. Nach dem Stande der Kultur pflegt man die Menschen einzuteilen in Jäger- und Fischervölker (Amerika und Polargegenden), Hirten- und Nomadenvölker (Innerasien, Arabien, Südafrika) und Kulturvölker. Die letzteren stehen am höchsten, denn bei ihnen gesellen sich zum Ackerbau, der ersten Bedingung für die Gründung fester Wohnsitze, Bergbau, Handel, Schiffahrt, Industrie und Gewerbe, Wissenschaft und Künste. Von der gesamten Bevölkerung der Erde sind 5/6 Kulturvölker.

5. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 29

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
29„ graphische Verteilung weniger ins Gewicht, da sie sich leicht nach solchen Orten, wo sie sich nicht finden, trans- portieren lassen. Als Industrieländer ersten Ranges, die ganz besonders nach dem Masse der Dampfkraft, das sie im Dienste ihrer Industrie anwenden, zu beurteilen sind, müssen genannt werden: die Vereinigten Staaten, England, Deutschland, Frankreich, Österreich-Ungarn und Belgien. Die Schweizer Industrie wird durch starke Wasserkräfte gefördert. § 40. Von grosser Bedeutung für die Entwickelung der neueren Industrie waren die grossen Weltausstellungen in London, Paris, Wien, Philadelphia, Chicago etc., sowie auch die vielen kleinen Specialausstellungen, welche, auf einzelne Industriezweige und auf bestimmte Gegenden sich beziehend, überaus anregend auf die Industrie- thätigkeit wirken D, Handel und Verkehr, § 47. Die Lebhaftigkeit des Handels und Yerkehrs findet am besten ihren Ausdruck in der Dichtigkeit des Strassen-, Eisenbahn-, Telegraphen- und Kanalnetzes, in der Lebhaftigkeit des Postverkehrs und in dem Werte der Ein- und Ausfuhren der einzelnen Länder. § 48. Der Karawanen ver kehr ist die älteste, aus grauen Vor- zeiten im grossen Umfange bis auf die Gegenwart er- haltene Form menschlicher Verkehrsthätigkeit. Das Bedürfnis, Güter auszutauschen und hierbei wüste Gegenden durchmessen zu müssen, deren räuberische Bewohner, rauhe Bodenverhältnisse und verderbliches Klima den wechselseitigen Verkehr zweier Völker be- einträchtigten , nötigte zur Konzentration vieler Indi- viduen und Kräfte behufs gemeinsamer Abwehr, zur Bildung von Karawanen. Die Betriebsmittel des Kara- wanenverkehrs sind sehr einfache. Sie bestehen nur in Lasttieren, als Kamelen, Elefanten, Pferden, Maultieren, Ochsen, in Südamerika in dem Lama, im Norden in

6. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 30

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
_30 Rentieren und Hunden und in sehr primitiven Wagen und Schlitten. Der Schauplatz der Karawanen war vor alters viel ausgedehnter als heutzutage. Die modernen Verkehrsmittel schränken denselben immer mehr ein. Dennoch umfasst er auch heute noch bedeutende Land- gebiete in Nord-, West- und Centraiasien, in Afrika und Amerika. Das Hauptgebiet der Karawanen ist Centrai- asien, Turan und die Sahara. § 49. Der Begründer unseres modernen Eisenbahnwesens ist Georg Stephenson, der 1825 die erste brauchbare Lokomotive baute. Die ersten deutschen Eisenbahnen wurden 1835 zwischen Nürnberg—fürth, 1837 zwischen Leipzig-Dresden, 1838 zwischen Berlin—potsdam eröffnet. Seit jener Zeit hat der Eisenbahnbau eine ungeahnte Ausdehnung angenommen und das wirtschaftliche Leben der Völker in grossartiger Weise vervollkommt. § 50. Die elektrische Télégraphié wurde zuerst durch die Göttinger Professoren Gauss und Weber 1833 in die Praxis eingeführt und besonders durch den Amerikaner Morse, der 1836 den heute noch am meisten gebräuch- lichen Drucktelegraphen erfand, weiter vervollkommt. Seit jener Zeit haben sich die Telegraphen bei der Leichtigkeit ihrer Anlage rasch über die ganze Erd- oberfläche verbreitet, so dass heute kaum einem wich- tigen Punkte dieses bewunderungswürdige Verkehrs- mittel fehlt. § 51. Durch das Telephon (Fernsprecher) ist unser an Er- findungen so reiches Zeitalter abermals um ein wichtiges Verkehrsmittel vermehrt worden. Der Erfinder des Fernsprechers ist Philipp Reis (geb. 1834 in Gelnhausen), der seine ersten Versuche bei Friedrichsdorf bei Ham- burg anstellte. Grosse Verdienste um die Verbesserung erwarben sich der Amerikaner Bell und der Deutsche Siemens, dessen Fernsprecher in der Reichs-Telegraphen- verwaltung allgemein zur Anwendung gelangt ist. — Nicht allein ist durch den Fernsprecher der Anschluss einer grösseren Zahl kleiner Orte an das Telegraphen- netz möglich geworden, auch die Versuche, mittelst

7. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 2

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
2 Die Industrie gliedert sich: a) nach dem Umfange des Betriebes in Grossindustrie (Fabrikbetrieb) und Kleinindustrie (Handwerk). b) nach dem zu verarbeitenden Materiale in Metall- industrie (Eisen-, Gold-, Silberindustrie etc.), Textil- oder Gewebeindustrie (Woll-, Baumwoll-, Seiden-, Jute-, Leinenindustrie etc.), Glas-, Holz-, Leder-, Papier-, Chemikalienindustrie etc. B, Warenumsatz. § 5. Den Warenumsatz, d. h. den Ubergang oder Austausch der Waren aus den Händen der Erzeuger (Produzenten) in die der Verbraucher (Konsumenten) vermittelt der Handel. Der Handel hat seine Ursache in der ungleichen Verteilung der Produktionsbedingungen über die ganze Erde. Er bestrebt sich, diese Ungleichheit durch den Warenaustausch auszugleichen, also hier den Uberfluss zu mindern, dort dem empfundenen Mangel abzuhelfen. Hierdurch erhöht er nicht nur den Wert zahlreicher Produkte, sondern er schafft auch manchen an ihren Fundorten wertlosen Dingen durch Uberführung in Ver- brauchsländer erst einen Nutzen für die Gesellschaft. Je verschiedenartiger und zahlreicher daher die Erzeug- nisse und Bedürfnisse zweier Völker sind, desto not- wendiger wird zwischen ihnen der Ausgleich, desto leb- hafter Handel und Verkehr. § 6. Der Handel wird gekennzeichnet: a) nach seiner räumlichen Ausdehnung als: 1) Binnenhandel, d. h. Handelsverkehr zwischen den einzelnen Plätzen eines und desselben Landes. 2) Aiissenhandel, d. h. Austausch der Erzeugnisse ver- schiedener Länder. 3) Welthandel, d. h. Warenaustausch der Länder der ganzen Welt.

8. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 44

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
44 1) Das deutsche Alpenland. 2) Die Schwäbisch-Bayerische Hochebene. 3) Das deutsche Mitte Ige birgs land. 4) Die norddeutsche Tiefebene. i. Das deutsche Alpenland. § 73, Der Anteil des deutschen Reiches an den Alpen ist nur ein sehr geringer, da nur die Allgäuer Alpen, zwischen Bodensee und Lech, die Bayerischen Alpen zwischen Lech und Inn und ein Teil der Salzburger Alpe?i zwischen Inn und Salzach in das Geriet des Königreichs Bayern fallen. Nichtsdestoweniger haben die Alpen für Deutsch- land insofern eine hohe Bedeutung, als einige für den Verkehr wichtige Wasserwege hier ihre nie versiegenden Quellen haben, sowie dadurch, dass ein grosser Teil des deutschen Verkehrs nach dem europäischen Süden die Alpen zu passieren hat. Für diesen Verkehr besonders wichtig sind die Pässe über den Brenner und über den St. Gott- hard mit ihren grossartigen Eisenbahnanlagen. Die deutsche?i Alpen erheben sich nur in einzelnen Spitzen über die Schneegrenze, so in den Bayerischen Alpen in der 3000 m hohen Zugspitze, dem höchsten Berge Deutschlands Zur Erhöhung der landschaftlichen Reize des deutschen Alpen- landes trägt der Reichtum an Alpcnseeen wesentlich bei. Am schönsten ist der Königssec in den Salzburger Alpen, dessen tiefgrünes "Wasserbecken von hohen, steilen Uferwänden ein- geschlossen und von hohen Bergen umlagert ist. Zu letztern gehört der 2700 m hohe Watsinann. Die wichtigsten Erwerbs- quellen bilden in den weidenreichen Allgäuer Alpen die Vieh- zucht, besonders die Rindviehzucht, und der Ackerbau. In den waldreichen Bayerischen Alpen nähren sich die Bewohner von Waldwirtschaft und Holzschnitzerei und in den salzreichen Salzburger Alpen gesellt sich zur Sennivirtschaft und Bild- schnitzerei noch der Bergbau. Im ganzen Alpengebiete ist während der Sommermonate auch der Fremdenverkehr eine Quelle reichen Einkommens. So sind namentlich Reichenhall und Berchtesgaden vielbesuchte Kurorte und zugleich bedeutend durch Salzgewinnung. 2. Die Schwäbisch-Bayerische Hochebene. § 74. Die Schwäbisch-Bayerische oder oberdeutsche Hochebene schliesst sich dem Nordfusse der Alpen an und reicht

9. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 76

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
7fí § 103. 8) Prov. Westfalen. Die Provinz umfasst den n.-ö. Teil des rheinischen Schiefergebirges (Sanerland mit Rot- haargebirge), die westlichen Striche des Weserberg- landes mit dem Teutoburger Wald und die Tieflands- bucht von Münster. Der grösste Teil der Provinz gehört mit Sieg, Ruhr und Lippe zum Stromgebiet des Rheines, der N.o. zum Gebiet der Weser und der N.w. zum Gebiet der Ems. Bedeutende Frucht- barkeit herrscht im Münsterlande, Reichtum an Mine- ralien (Kohlen und Eisen) im Ruhrgebiet und Saner- land. Vom ganzen Bodengebiet sind 28 % Waldland. Ackerbau und Viehzucht (Rindvieh-und Schweinezucht) bilden daher die Haupterwerbszweige im Münster- lande, Bergbau und Grossindustrie (Ilüttenbetrieb, Maschinenbau, Metallindustrie) im Ruhrgebiet und Sauerland. Neben der Landwirtschaft tritt auch im n.-ö. Teile der Provinz die Gezvebeindustrie, vor allem die Leinenindustrie hervor. Handel und Verkehr werden durch ein sehr dichtes Eisenbahnnetz gefördert. 1) Regbz. Münster. Münster (62 Tsd.;. Altertümliche Stadt. Getreidehandel und Industrie. (Westfälischer Friede 1(348 . Hocholl (19 Tsd.) Gewebeindustrie. 2) Regbz. Minden. Minden an der Weser, nördlich von der Porta Westfalica (23 Tsd.). Getreide und Leinenhandel. Herford (23 Tsd.). Sehr alte Stadt. Baumvvollenindustrie. Bielefeld (53 Tsd.). Mittelpunkt der westfälischen Leinen- industrie. Paderborn (23 Tsd.). Alter Bischofssitz, schöner Dom. Woll- handel. 3) Regbz. Arnsberg. Arnsberg an der Ruhr, llptst. des Regbz. Unna (12 Tsd.). Ì . .. m n \ Huttenwerke und Eisengiessereien. Horde (20 Tsd.). j Dortmund, am Ausgangspunkt des Dortmund-Ems-Kanals (127 Tsd.). Grösste Stadt Westfalens. Wichtiger Handels-

10. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 51

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
* t Ol Donau und Rhein) und scheidet das Gebiet der Nord- see von dem des Schwarzen Meeres. Das Gebirge ist sehr lüaldreich. Dichte Nadelholzbestände reichen bis zu den höchsten Gipfeln hinauf. Die Fruchtbar- keit des Bodens ist aber gering und der Ackerbau wenig lohnend. Haupterwerbszweige der dichten Bevölkerung bilden neben dem Bergbau die Gewebeindustrie, sowie der Holzhandel. 2) Das Erzgebirge dankt seinen Namen dem schon früh erschlossenen Reichtum an Erzen (Silber, Blei, Zink, Eisen etc.), die Anlass zu einem hochentwickelten Bergbau gegeben haben. An den Nordfuss des Ge- birges lehnt sich in der Gegend von Zwickau das grosse sächsische Kohlenbecken, dessen grosse Kohlen- lager die Hauptträger der sächsischen Industrie bilden. 3) Das Elbsandsteingebirge bildet den Übergang von dem Erzgebirge zu den Sudeten und ist für Nord- deutschland bedeutsam durch seine Sandsteinbrüche. Das Gebirge wird in einem engen Thale von der Elbe durchbrochen und bildet hier mit seinen Felsen- schluchten und malerisch geschnittenen Felsformen die „sächsische Schzveiz'% welche ihrer landschaftlichen Schönheiten wegen alljährlich von vielen Fremden besucht wird. 4) Unter dem Namen Sudeten werden verschiedene Ge- birgszüge zusammengefasst, die sich vom Elbsandstein- gebirge nach S.o. erstrecken. Zu diesen zählen das Lausitzer Gebirge, an dessen Nordfuss sich das Zittauer Kohlenbecken anlehnt, das rauhe, wald- und moorreiche Isergebirge und das Riesengebirge, der Kern des ganzen Sudetenzuges mit der Schneekoppe (1600 m), dem höchsten Berge der deutschen Mittel- gebirge. Die Natur des Rieseitgebirges erinnert in mancher Hin- sicht an die Alpen. Der Riesenkamm ragt über die Grenzen des Fichtenwuchses empor und ist mit Knieholz und Berg- wiesen bedeckt. Noch höher erheben sich die kahlen Fels- kegel und die wild durcheinander geworfenen Trümmerhaufen der verschiedenartig geformten Bergesspitzen; in steil ab 4*
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