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1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

2. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 21

1852 - Osnabrück : Rackhorst
21 Die Wirkungen des Klimas. §. 68. Vom Klima hangt das Vorkommen und Gedeihen der Pflanzen u. Thiere, ferner die Lebensweise u. der Bildungsgrad des Menschen ab. Jede Zone hat ihre ausgeprägten Eigenthüm- lichkeiten, ihren besonderen Charakter. — Mit der abnehmenden Wärme nimt auch die Mannigfaltigkeit, Größe, Schönheit der Pflanzen u. Landthiere ab, während die Seethiere vollkommener werden. Ebenso nehmen auch die Farben des Thierreichs an Stärke u. Zahl allmälig ab, bis nur Weiß, Grau, Schwarz übrig bleiben. Unabhängig vom Klima ist das Mineralreich; es ist in allen Zonen dasselbe. Doch scheinen die wärmeren Gegenden vorzugs- weise reich zu sein an edlen Metallen, Edelsteinen, dagegen die kühleren an Eisen und Steinkohlen. §. 69. Das Pflanzenreich ist abhängig vom Boden und Klima, daher in den einzelnen Zonen wesentlich verschieden. Cha- rakteristische Pflanzen. Die Pflanzengeographie gibt die Ver- breitungsbezirke an (Zonen, Regionen; — die Flora der einzelnen Gegend). 1. Die heiße Zone besitzt die größten, schönsten, säst- und gewürzreichsten, geringer Feuchtigkeit bedürftigen Pflanzen; sie ist sehr reich an Gattungen und einzelnen Pflanzen. — Ungemeine Üppigkeit und Streben aller Gewächse, z. B. der Farrenkräuter u. Gräser, baumartig zu werden. Immergrüne Pflanzen. — Charak- teristisch : die Palme, ferner Banane, Vanille, Cacao, Kaffee, Zucker, Gewürze, Cactus, feine Hölzer, Schlinggewächse. — Man- gel an saftigem, dichtem Rasen, außer der Regenzeit. 2. Die gemäßigte Zone. — Gräser (Cerealien) sind hier die wichtigsten Pflanzen. *) u. Die subtrop. Zone, mit immergrünen Laubhölzcrn, pracht- vollen Blüten, aromatischen Gewächsen. Charakteristisch: Oel- baum, Pomeranze, Ci tro ne, Kastanie, Feige, Mandel, Lorbeer, Myrte; — Nahrungspflanzen: Waizen, Mais, Hirse, Reis; — Mangel an Wiesen und dichten Wäldern. 6. Der kältere Theil der gemäßigten Zone. — Er hat vor- zugsweise Sommerregen. — Die eigentliche Region der europ. Getreide, großer dichter Wälder, des europ. Ob- stes, trefflicher Wiesen. — Getreide: im S. vorherrschend Waizen, im R. Roggen; außerdem überall Hafer u. Gerste (diese letztere bis Nordcap). — Kartoffel. — Die Buchen- *) Sn der nachfolgenden Darstellung wird vorzugsweise auf solche europäische Producte des Pflanzen- und Thierreichs Bezug genommen, welche für die menschliche Thätigleit von Belang sind.

3. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 88

1852 - Osnabrück : Rackhorst
88 Ii. Die Sierra Nevsda v. Santa Maria, um 11° Nb.; eine völlige Berginsel; erhebt sich plötzlich aus des Tiefebene des Mag- dalenen Fl.; 18,000' u. = 100 Um. B. Mittelgebirge. I. Das Alleghany Geb. v. 33 « Nb. in Norichtung bis 63° Nb.; durch die atlant. Küstenebene vom Ocean geschieden; reich an Wald, Metallen, Steinkohlen. — I. Südl. Theil die Apa lachen; mehre parallele Ketten, 1—3000' h., bis zum Queerthale des Hudson. — 2. Mittlerer Theil, bis zum Durchbruch des Lorenz, Bergland v. Neu England mit Washington B. 6200'. — 3. Das Bergland v. Canada u. das wenig bekannte morastige, unwirthliche Felsengebirg e v. Labrador. Ii. Die Sierra Parime od. das Bergland v. Guyuna, zw. Orinocco, Maranon u. Meer; v. unregelmäßiger Grundform; — Pic Duida 7000'; — waldreich u. schön. Iii. Das Bergland v. Brasilien, mehre nach N. streichende Bergketten, bis 5000'. Breite, äußerst fruchtb. Flußthäler; tritt fast durchweg, günstige Steilküsten bildend, ans Meer. Urwälder. Metalle. Diamanten. C. Tiefländer. 1. Nordamerika. 1. Die Flächen des arktischen A.'s, zw. dem Felsengebirge, den schwarzen B., der Felsregion v. Labrador, der Hudsons B. u. dem Eis- meer; — 100,000 lum. Im S. eine breite Region waldiger Klippen- züge, dann eine bewaldete Sumpfregion; nördl. v. Missinippi-Churchill Flusse bis ans Eismeer ein öder, waldloser, mit dichten Flechten be- deckter Boden v. grobem, trocknem Sande. 2. Das Tiefland des Mississippi, zw. Cordill., schwarzen B., Allegh. u. meric. Golf; — 52,000 □ M. — Der O. die Region des zusammenhängenden, aber freilich durch Ansiedlung schon vielfach ge- lichteten Urwaldes, bis zu einer Linie v. Pittsburg über St. Louis bis Natchitoches in Louisiana, jenseits welcher die grasreichen Savan- nen od. Prairien sich ausbreiten, d. h. große von Urwald umgebene Wiesenflächen mit 8—9' h., dickem Grase u. zerstreuten Hainen, ähnlich großen Parks. Durchweg sehr fruchtbar u. sehr reich bewässert. Fort- schreitende Colonisation. Büffel- u. Bisonheerden. 3. Die atlantische Küstenebene. Im N. des Hudson schmal, steil, mit vielen trefflichen Häfen; — um Delaware u. Susquehannah flaches, aber ausgezeichnetes Kulturland; — dann nach S. zu immer breiter, aber voll Sumpf- und dürrer Sandstrecken, mit gefährlicher Lagunenküste bis ans Sende v. Florida, doch auch mir außerordentlich schönen Oasen. 4. Die ost-meri canische Küstenebene; sandig u. heiß; durch -den Sand u. Schlamm der Flüsse u. des Meeres stets wachsend, daher mit gefährlichen Barren. 5. Die Küsten ebene v. Mittel-A. — Die waldreiche Küste v. Ouucatan mit der engl. Colonie Honduras. — Die heißfeuchte

4. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 75

1852 - Osnabrück : Rackhorst
75 2. Kirghisensteppe = 30,000 U!M. e. 2 Mill. E. in 3 Horden. 3. Kaukasien — c. 5000 Him. 3 Mill. E. Freie Bergvölker. Parsen od. Feueranbeter. — Transkaukasien od. Georgien (Tiflis 40, — deutsche Kolonien), Jmiretien (Kutais 6,), Mingrelien u. Ar- menien (Eriwan 15,). Caspische Prov. od. Schirwan u. Daghestan. Ii. Kaiserthum China (das himmlische Reich, — Reich der Mitte).— An 265,000 Ihm. mit c. 365 Mill. E. — 1. Das eigentliche China (sprich Schina) — c. 70,000 Um. u. dicht bevölkert. — Gegen W. u. N. durch hohe Gebirge u. Wüsten abgeschlossen (Große Mauer 300 M. l.), die Küsten abgewendet von Europa. Daher auch ganz eigenthümliche Entwickelung der Chinesen, in deren Charakter viele Widersprüche: — große Betriebsamkeit, Ausdauer im Unglück, kindliche Pietät, aber auch Haß gegen alles Fremde, nationale Selbstüberschätzung, und daher lange schon Stillstand der einst bedeutenden Bildung; — knechtische Kriecherei in Folge einer ins Kleinliche sich verlierenden, despotischen, bestechlichen Verwaltung; — nur Empfänglichkeit für finnliche Genüsse (Opiumrauchen), Habsucht, List, Falschheit. — Die vielen Niederlagen jedoch im (Opium-) Kriege mit England haben die Schwächen der Regierung aufgedeckt und ihre Auctorität geschmälert; seitdem lebhafte sociale Bewegung in den höheren Classen, offener Wi- derstand gegen Regierungs - Verfügungen, bewaffnete Aufstände. — Mandschu - Dynastie. Mandarinen. — Religionen des Confutse, des Lao, Buddhismus. Bedeutende Industrie, doch ohne Maschinen. (Weberei, Porcellan, Tusche rc.) -— Äußerst sorgfältiger Ackerbau; fast nur Reis gebaut. Dürre und Ueberschwemmungen vernichten oft die Ernten und richten furchtbares Elend an. — Viehzucht verhältnißmäßig gering; am be- liebtesten das Schwein. — Ausfuhr hauptsächlich nur Thee (Engl, bezieht jährlich c. 52, Ver. Staaten v. Nam. 16, Rußl. 8 Mill., Frankr. 600,000 Pf.) und rohe Seide (Engl, jährlich 2 Mill. Pf.). — Einfuhr: aus engl. Indien Opium für jährl. 120 Mill. Francs, Baumwolle für 30 Mill. Frcs., außerdem engl. Twist und Baum- wollenfabrkcate für 33, Wollenwaaren für 11 Mill. Frcs.; auch ruff. u. deutsche Fabricate über Kiächta. — Große Achtung vor den Wissen- schaften. — Schießpulver, Compaß, Buchdruckerkunst. — Lebhafter innerer Verkehr; viele Canäle, der Kaiser Canal 120 M. l. — Zunehmende Auswanderung nach dem ind. Archipel, Malacca, Siam, Kalifornien, Centro-America, Sandwich Zi. ic.— Lebhafterer Fremdenverkehr, seit- dem Engl, im Frieden v. 1842 größere Handelsfreiheit und Eröffnung der 5 Häfen v. Kanton, Amoi, Futschaufu, Ningpo, Schanghai für alle Nationen erzwungen; — Handelsverträge mit mehren europ. Nationen. Peking H. 2 Mill. E. — Nanking 1 Mill. E., Kanton. — In der Bocca Tigris die I. Macao 2v, E. portug., — ferner die günstig gelegene, aber nnfruchtb. u. ungesunde I. Hongkong mit der Stadt Victoria, engl. — Die Ii. Formosa, Hainan, Liemkkeu Gruppe. 2. Tübbet. Ackerbau, noch mehr Viehzucht. Höhere u. edlere Bil- dung, als in China. Buddhismus, Dalat Lama, 84,000 Priester. — H'laffa 25, — Ladak. — 3. Tatarek, kleine Bucharei: Kaschgar,

5. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 80

1852 - Osnabrück : Rackhorst
80 aus gehe ein auffallend kalter Fluß, Pangani, der in Zanguebar u. 5° 3"Sb. ins Meer falle. So. v. Dschagga sollte der große inselrciche See Asiako liegen. 3. Der Südrand ov. das Capland, hat folgende Abstufung: з. die dürre Scheitclfläche desoranjeriver, 6000' h.; — sie hat als Rand b. das Roggcveld, Nieuveveld u. a. Geb., 10,000'; — aus steilen Kegel-, Pyramiden- u. Tafelbergen bestehend. c. Die 1000 >Hm. gr., 15—20 M. br. Karroo Ebene, 3000' h.; im Som- mer dürr u. öde, in der Regenzeit eine üppige, belebte Grasstur. — Thal- cinfchnitt des Elephantenst. 2000'. — Als Rand 6. Zwarte Berge, 5000'; mit wenigen u. gefährlichen Pässen. e. Die Küstenebene, von der Oranje Mdg. bis zum großen Fischst., 5—7m. br. — Im W. sandig u. wasscrlos, im S. mit vereinzelten guten Culturstä- chen; — viele, aber meist offene, unbrauchbare Baien. — Im Sw. auf einer kleinen Hi. das ganz isolirte Capgebirge mit denr 3600' h. Ta selb erge, der eine wagcrechte breite Scheitelst, u. senkr. Abhänge hat. — Die Küsten- stufe läuft unter dem Meere bis 37" Sb. als Nadelbank fort. 4. Der Westrand. Wenig bekannt. — In Unterguinea das 30—40 M. breite mittlere Stufenland Congo, gut bewässert, fruchtbar, gesund, volkreich. Iii. Das Tiefland. Auster den bereits erwähnten Theilen: dem Nilthale mit dem Delta, dem Tell, den Küstenflächen, sind hier noch zu nennen: 1. Das Biledulgerid, längs dem Sfuße des Barbaresken:Hoch- landes, bis Fezzan, 80 M. br., 270 l.; einst, als »numidische Ebene«, wohlbebaut und mit volkreichen Städten, jeyt voll Trümmer und nur in den Flußthälern oasenartig bewohnt. 2. Die Sahara, der Sandocean, die größte u. furchtbarste Wüste der Erde; — zw. dem atl. M., Biledulg., Nilthale, flachen Sudan; — 200 M. br., 650 l., = 120,000 fom.; — einst vielleicht Boden des Meeres, das meist alle Fruchterde mit weggeschwemmt; — von sehr geringer absoluter Erhebung, zum Theil wohl unter dem Meeresspiegel. — Strenges contin. Klima, mit sehr heißen Tagen, empfindlich kalten Nächten; — weder Regen noch Thau, da der stark erhitzte aufsteigende Luftstrom die Wolkenbildung verhindert, auch der Atlas den ocean. Einfluß hemmt. — Glutwinde (Chamstn od. Harmattan); Sandwolken; Luftspiegelung. — Heerden von Straußen und Gazellen; andere Thiere nur am Rande der Wüste. и. Die östl. (libysche) Wüste bis zum Meridian v. Fezzan, die Sa- hara; — entweder nackter oder mit Gerolle bedeckter Felsboden, daher uncultivirbar u. pflanzenlos. — Gleichsam Brücken über das Sandmeer sind die Oasen d. i. durch Wüstenstrecken isolirte, von nackten Felshöhen umschlossene, auellenreicke Vertiefungen mit Äckern, Wiesen, Baumpflanzungen; Dattelpalme, Obst, Wein, Mais, Weizen, Gerste, Reis. — Vier Oasenzüge: der östl., parallel dem Nilthale: Oase Darfur, Kordofan, Selimah, große u. kleine O.; — der nördl.: Siwah, od. O. des Jupiter Ammon, Au- glla, Fezzan; — der südöstl., nach Borgu; — der südl., nach Bornu, die Hauptkaravanenstraße.

6. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 89

1852 - Osnabrück : Rackhorst
89 Mosquito Küste, eine nieorige, wellenförmige, äußerst humusreiche Ebene, mit vielen guten Flüssen, mehren ausgezeichneten Häfen. Ii. Südamerika. 6. Das kleine Tiefl. des Magdalenenflusses; sehr heiß, voll Wald und wilver Thiere; noch wenig erforscht. 7. Die Llanos des Orinocco. — Eine fast wagerechte Ebene v. 16,000 lum., mit Steppenboden; — ohne Quellen u. Bäume. In der trockenen Jahreszeit fast asrikan. Hitze, nur verdorrte Pflanzen, zer- rissener Boden, größte Stille. In der Regenzeit bedeckt stch die Steppe schnell mit dem üppigsten Graswuchse (»Grasmeer«), die reiche Thier- welt regt sich wieder, zahlreiche Hirten finden sich ein. — Sagopalme; wilde Heerden v. Rindern, Pferden, Eseln; Jaguar; Crocodill; Schlan- gen (Boa eoimtriewr);. elektrischer Aal; Vampyr; Jnsecten. 6. Die Küstenflächen v. Guyana; reich an Regen und lang- samen Flüssen; sumpfig, heißfeucht, ungesund. 9. Das Tiefland des Maranon; — 150,000 Ulm. — Eine schmale Ebene mit einem unmerkbaren Erdrücken, im N. des Rio Ne- groß, verbindet es mit den kahlen Ll. des Orin. u. eine noch schmalere Schwelle bei Santa Cruz mit den grasigen Pampas des La Plata. — Eine mit dichtem, mächtigem Urwalde (Selvas) bedeckte Ebene von sehr geringem Gefälle, durch welche viele wasserreiche, aber lang- same Flüsse als Straßen führen. Sehr fruchtb. Boden n. sehr gesundes Klima; doch dünn bevölkert und kaum colonifirt. 10. Die Pampas des La Plata u. die Ebenen v. Patago- nien; — 76,000 Ulm. Im N. mit Palmen, im S. fast schon mit ewigem Schnee bedeckt. Durch eine Linie längs dem Paraguay Fl. bis zur La Plata Mdg. geschieden in ein östl. waldreiches Hügelland u. in eine westl. baumarme, grasige Ebene. — Die patag. Wküste sandig u. unbewohnt; das innere Patagonien guter Weideboden mit Nomaden- völkern. — Im nördl. Theile der Pampas Heerden von verwiloerten Hunden, Rindern, Pferden; verschiedene Arten v. Ameisenfressern; Casuar. Längs der ganzen Wküste kein Tiefland von Bedeutung. §. 160. Die Gewässer. — Am. ist von allen Erdtheilen am reichsten bewässert; es hat die längsten n. breitesten Ströme, die größten Stromgebiete, die reichste Verzweigung der Flnßnetze, die meisten, n. zwar sehr große Süßwasserseen anfzuweisen. Die zahlr., tief ins Land einschneidenden Flüsse mit sehr mäßigem Gefälle ersetzen die mangelnde Gliederung des Continents und geben sogar der Oseite einen ocean. Character. Gespeist ans den Schneelagern der Cordill. oder durch die, auf dicht bewachsenen Boden fallenden, starken trop. Regengüsse, leiden sie nie Wasser- mangel. — Die Wasserscheiden meistens von geringer Erhebung. A. Gebiet des nördl. Eismeeres u. der Hudsons Bai. Zahlreiche Flüsse u. Seen mit sehr reichen Netzen und größtentheils unter einander in steter od. periodischer Verbindung. — Bifurkationen.

7. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 105

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
h i 105 *h- f spärlichen Regen benetzt werden. Ebenso besteht ein auffallender Gegensatz zwischen der Küste und dem Binnenlandes Das Küstenklima wird charakterisiert durch verhältnismässig niedere, ziemlich gleichmässige Tempera- tur, fast tägliche, starke Nebelbildungen und äusserst geringen Niederschlag, das des Binnenlandes durch grosse Reinheit und Trockenheit dey Luft, erheblichen Temperatur- Wechsel zwischen Tag und Nacht und geringe jährliche Niederschläge. Vom gesundheitlichen Standpunkte aus ist das Klima des Schutzgebietes trotz der hohen Wärme- grade und der unvermittelten Temperatursprünge auch dem Nordeuropäer durchaus zuträglich und die Ge- sundheitsverhältnisse sind in den meisten Teilen des /> ■ > : . - ~ . . Schutzgebietes äusserst günstig. Wie für das Klima, so sind auch für die Pflanzen- welt, die von Klima, Boden und Feuchtigkeit abhängig ist, zwei Verbreitungsgebiete, die Küste und das Binnen- land zu unterscheiden. Die Sand wüsten des Küstengebietes sind äusserst dürftig bewachsen. Die einzige Nahrungs- pflanze ist hier der blattlose Narastrauch, dessen faust- grosse, gurkenähnliche Früchte von den Eingeborenen gern gegessen werden. Das Binnenland bedeckt sich mit Gräsern, die sich aber wie die lichten Baumgruppen , der Akazien nur in den Thälern der Flussläufe das ganze Jahr hindurch erhalten. Erst nördlich vom 200 S. treten Palmen und die riesigen Baobabs auf, und in der Nähe des Kunene wird die ganze Pflanzenwelt üppiger. Die Tierwelt, die sich noch um die Mitte dieses Jahr- > hunderts durch einen grossen Reichtum an jagdbaren Tieren auszeichnete, ist durch schonungslose Jagd in tiefgehender Weise beeinflusst. Elefant, Nashorn, Fluss- pferd, Giraffe, Büffel und Strauss, die früher das Binnen- gebiet belebten, sind jetzt völlig ausgerottet oder durch- streifen in wenigen Paaren das Land, nur scheue Antilopenrudel kommen noch vor. Die Küste ist von , zahlreichen Wasservögeln belebt. fi? ' 4 ¿ "1

8. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 178

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
178 Wasserwege und den grossen Reichtum an Erzeugnissen und gewinnt durch die fortschreitende Entwickelung des Eisenbahn- und Telegraphennetzes einen immer weiteren Umfang, so dass er schon jetzt 7g des gesamten Welt- handels ausmacht. Besonders lebhaft sind die Handelsbeziehungen mit den durch zahlreiche Dampferlinien und Kabel ver- bundenen Seemächten Europas. Zur Ausfuhr gelangen vor allem: Kolonialwaren, Ge- treide, Baumwolle, Färb- und Nutzhölzer, Wolle, Pelz- werk, Häute, Metalle, Petroleum und Maschinen. B. Die wichtigsten Handelsgebiete, a) Nordamerika. § 207. Die Insel Grönland, unter dänischer Herrschaft stehend, ist ein ausgedehntes, von gewaltigen Gletschern bedecktes Polarland. Die buchtenarme Ostküste ist infolge eines vorüberziehenden kalten Meeresstromes von Eisblöcken abgesperrt und fast unnahbar. An der fjordenreichen Südwestkiiste entlang führt ein warmer Meeresstroiri, der das Klima milder gestaltet. Hier finden sich die meisten Ansiedelungen, deren Bewohner, etwa 9000 Eskimos und 300 Europäer, bei dem Mangel an pflanzlichen Produkten vorwiegend auf die Verwertung der nördlichen Tiergattungen und auf den Handel angewiesen sind. Ausgeführt werden Walfisch- und Robbenspeck, Fisch- bein, Eiderdunen, Seehundsfelle und Pelzwerk. §208. Britisch-Nordamerika (9 Mill, qkm, 5 Mill. E.) umfasst mit Ausschluss von Alaska das weite Gebiet nördlich der Union zwischen dem Grossen und Atlantischen Ozean und dem Eismeer. Der grösste Teil des Landes, das Gebiet zwischen der Hudsonbai und dem Felsengebirge, gehört dem arktischen Tieflande an und bildet eine waldreiche, von vielen Seeen

9. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 183

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
183 die vielen und vorzüglichen Verkehrswege und Verkehrs- mittel, durch den Reichtum an den verschiedenartigsten Erzeugnissen und durch das Spekulationstalent des amerikanischen Volkes. Dem Binnenverkehr dienen ausser den zahlreichen natürlichen und künstlichen Wasserstrassen besonders auch die Pacificbahnen, welche die Küste des Atlantischen Ozeans mit der des Stillen oder pacifischen Ozeans ver- binden. Die älteste derselben ist die Zentral-Pacificbahn, von New-York nach San-Francisco. Der Expresszug legt diesen Weg (5290,5 km) in 5'/2 Tagen zurück. Der Aussenhandel erstreckt sich auf alle Erdteile und alle handeltreibenden Völker; den ungleich grössten Anteil daran hat selbstverständlich Europa, namentlich England. Dieser Verkehr wird sehr gefördert durch zahlreiche regelmässige Dampferlinien und durch eine grössere Anzahl submariner Telegraphenleitungen. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind : Getreide, Baum- wolle, Vieh und tierische Erzeugnisse, Petroleum, Eisen- waren, Tabak, Holz, Metalle etc. Die wichtigsten Industrie- und Handelsplätze sind : a) Im n.-ö. Küstenlande : * Washington (Bundeshauptstadt). ** New-York mit *Brooktyn. * Boston. * Philadelphia. * Baltimore. b) In den Südstaaten: * New-Orleans. c) Im grossen Ackerbaugebiet südlich von den grossen Seeen: ^Chicago. *Milwaukee. *Cincinnati. *St. Louis. d) Im Küstengebiet des grossen Ozeans : San Francisco. Zu den Territorien gehört auch das Gebiet von Utah mit der grossen Salzseestadt der Mormonen, und das kalte, öde Gebiet von Alaska. Im letzteren bilden Fischfang, die Jagd auf Pelztiere und etwas Bergbau (Gold und Silber) die Beschäftigung der zum grössten Teil noch aus In- dianern bestehenden Bevölkerung. § 213. Mexiko (2 Mill, qkm, 12vs Mill. E.) umfasst das Hoch- land von Mexiko, die Halbinsel Californien und den

10. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 185

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
185 Der Hauptverkehr besteht mit Grossbritannien, doch ist auch Deutschlands Anteil an dem Handel mit Mexiko nicht unbedeutend. Die wichtigsten Handclsplätpje sind: :::Mexiko. ^Puebla. Vera Cruz und Tehuantepéc. § 214. Mittelamerika (446 Tsd. qkm, 2,7 Mill. E.) umfasst die langgestreckte Landenge zwischen Nord- und Süd- amerika und wird begrenzt von den beiden Ozeanen, von Mexiko und Columbia. Es besteht aus 5 selbständigen Republiken : Guatemala, San Salvador, Honduras, Nica- ragua, Costarica und dem kleinen Gebiete von Britisch Honduras an der Ostküste der Halbinsel Yucatan. Mittelamerika ist Gebirgs- und Hochland mit Gipfeln von der Höhe der Alpenriesen. Eine lange Reihe von Vulkanen zieht sich an der pacifischen Küste entlang. Das Klima ist an den Küsten heiss und oft ungesund, in den Gebirgslandschaften gemässigt und für den Euro- päer recht zuträglich. Die Bevölkerung besteht überwiegend aus Indianern, Mischlingen und Negern. Aveisse sind nur in geringem Bruchteil (154 000) vertreten. Der Ackerbau liefert in dem Küstentieflande Kakao, Baumwolle, Indigo, auf dem Tafellande Kaffee, Tabak, Mais etc. Die Waldungen sind reich an tropischen Nutz- hölzern. Die Viehzucht erstreckt sich auf alle europäischen Haustiere. Der Bergbau ist trotz der vorhandenen Mineralschätze wenig entwickelt. Die Industrie ist ohne Bedeutung. Der Handel ist auf wenige Küstenpunkte beschränkt und leidet unter den ungünstigen wirtschaftlichen Ver. hältnissen. Zur Ausfuhr gelangen : Kaffee, Tabak, Indigo, Kakao, Kautschuk, Sassaparille, edle Metalle, Hölzer, Häute, Felle etc.
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