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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

2. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 75

1852 - Osnabrück : Rackhorst
75 2. Kirghisensteppe = 30,000 U!M. e. 2 Mill. E. in 3 Horden. 3. Kaukasien — c. 5000 Him. 3 Mill. E. Freie Bergvölker. Parsen od. Feueranbeter. — Transkaukasien od. Georgien (Tiflis 40, — deutsche Kolonien), Jmiretien (Kutais 6,), Mingrelien u. Ar- menien (Eriwan 15,). Caspische Prov. od. Schirwan u. Daghestan. Ii. Kaiserthum China (das himmlische Reich, — Reich der Mitte).— An 265,000 Ihm. mit c. 365 Mill. E. — 1. Das eigentliche China (sprich Schina) — c. 70,000 Um. u. dicht bevölkert. — Gegen W. u. N. durch hohe Gebirge u. Wüsten abgeschlossen (Große Mauer 300 M. l.), die Küsten abgewendet von Europa. Daher auch ganz eigenthümliche Entwickelung der Chinesen, in deren Charakter viele Widersprüche: — große Betriebsamkeit, Ausdauer im Unglück, kindliche Pietät, aber auch Haß gegen alles Fremde, nationale Selbstüberschätzung, und daher lange schon Stillstand der einst bedeutenden Bildung; — knechtische Kriecherei in Folge einer ins Kleinliche sich verlierenden, despotischen, bestechlichen Verwaltung; — nur Empfänglichkeit für finnliche Genüsse (Opiumrauchen), Habsucht, List, Falschheit. — Die vielen Niederlagen jedoch im (Opium-) Kriege mit England haben die Schwächen der Regierung aufgedeckt und ihre Auctorität geschmälert; seitdem lebhafte sociale Bewegung in den höheren Classen, offener Wi- derstand gegen Regierungs - Verfügungen, bewaffnete Aufstände. — Mandschu - Dynastie. Mandarinen. — Religionen des Confutse, des Lao, Buddhismus. Bedeutende Industrie, doch ohne Maschinen. (Weberei, Porcellan, Tusche rc.) -— Äußerst sorgfältiger Ackerbau; fast nur Reis gebaut. Dürre und Ueberschwemmungen vernichten oft die Ernten und richten furchtbares Elend an. — Viehzucht verhältnißmäßig gering; am be- liebtesten das Schwein. — Ausfuhr hauptsächlich nur Thee (Engl, bezieht jährlich c. 52, Ver. Staaten v. Nam. 16, Rußl. 8 Mill., Frankr. 600,000 Pf.) und rohe Seide (Engl, jährlich 2 Mill. Pf.). — Einfuhr: aus engl. Indien Opium für jährl. 120 Mill. Francs, Baumwolle für 30 Mill. Frcs., außerdem engl. Twist und Baum- wollenfabrkcate für 33, Wollenwaaren für 11 Mill. Frcs.; auch ruff. u. deutsche Fabricate über Kiächta. — Große Achtung vor den Wissen- schaften. — Schießpulver, Compaß, Buchdruckerkunst. — Lebhafter innerer Verkehr; viele Canäle, der Kaiser Canal 120 M. l. — Zunehmende Auswanderung nach dem ind. Archipel, Malacca, Siam, Kalifornien, Centro-America, Sandwich Zi. ic.— Lebhafterer Fremdenverkehr, seit- dem Engl, im Frieden v. 1842 größere Handelsfreiheit und Eröffnung der 5 Häfen v. Kanton, Amoi, Futschaufu, Ningpo, Schanghai für alle Nationen erzwungen; — Handelsverträge mit mehren europ. Nationen. Peking H. 2 Mill. E. — Nanking 1 Mill. E., Kanton. — In der Bocca Tigris die I. Macao 2v, E. portug., — ferner die günstig gelegene, aber nnfruchtb. u. ungesunde I. Hongkong mit der Stadt Victoria, engl. — Die Ii. Formosa, Hainan, Liemkkeu Gruppe. 2. Tübbet. Ackerbau, noch mehr Viehzucht. Höhere u. edlere Bil- dung, als in China. Buddhismus, Dalat Lama, 84,000 Priester. — H'laffa 25, — Ladak. — 3. Tatarek, kleine Bucharei: Kaschgar,

3. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 112

1873 - Harburg : Elkan
112 die Preußen kämen"), bis der Marschall Vorwärts Hülfe brachte („Vor- wärts, Kinder! Ich habe es meinem Bruder Wellington versprochen!"). Unter ihren vereinten Sturmangriffen erlagen die Franzosen bei dem Pachthofe „La belle Alliance" (der schöne Bund), und Gneis enau setzte den „letzten Hauch von Roß und Mann" an ihre Vernichtung. — Napoleon suchte nach Amerika zu entkommen, mußte sich aber einem eng- lischen Kriegsschiffe zum Gefangenen geben, das ihn nach der fernen, ein- samen Insel St. Helena brachte. Zum zweiten Male zogen die ver- bündeten Heere in Paris ein und führten Ludwig Xviii. auf den Thron zurück. — t b. Im zweiten Pariser Frieden ward Frankr:ich auf seine Grenzen von 1789 zurückgeführt; es mußte 700 Mill. Frauken Kriegs- kosten zahlen, die geraubten Kunstschätze herausgeben und 150,000 M. der verbündeten Truppen in seinen Festungen unterhalten. Der Kon- greß in Wien entschied nun über das Schicksal der Länder, jedoch erst, nachdem es fast zu einem neuen Kriege gekommen wäre (Oestreich, Frank- reich und England gegen Preußen und Rußland). Rußland erhielt die polnischen Provinzen, die Preußen und Oestreich in der 3. Theilung Polens zugefallen waren. Die östreichischen Niederlande (Belgien) und Luxemburg wurden mit Holland vereinigt. Oestreich nahm Salz- burg, Tirol, Venedig und Mailand zurück; Schweden behielt Norwegen, an Dänemark wurde Lauenburg gegeben. Vaiern wurde durch An- spach und Baireuth, Würzburg und die Rheinpfalz vergrößert. Preußen überließ Hildesheim, Lingcn und das wichtige Ostfricsland an (das Kö- nigreich) Hannov er und empfieng das schwedische Pommern, die größere Hälfte von Sachsen und die Rheinprovinz (5050 lllm. 10% Mill. E.)> Es erhielt die Größe von 1795 nicht wieder, ward aber ein deutscher Staat und dadurch fähig, die Wacht am Rhein zu halten und später an die Spitze Deutschlands zu treten. — c. Alle Versuche, das deutsche Kai- serreich wieder herzustellen, waren vergeblich; statt dessen schlossen die (35) deutschen Fürsten und (4) freien Städte den deutschen Bund; zum Sitze des Bundestags (Versammlung ihrer Gesandten unter Oest- reichs Vorsitz) wurde Frankfurt a. M. bestimmt. — Daneben schlossen die Herrscher von Oestreich, Preußen und Rußland den „heiligen Bund", durch den sie sich verpflichteten, ihre Völker nach den Vorschriften des Christenthums zu regieren. 1- §. 167. Die Jahre 1815—1848. a. Deutschland, l) Unter der Regierung Friedrich Wilhelms Iii. (1797—1840) erholte sich der preußische Staat von den tiefen Wunden, die der Krieg geschlagen hatte. Eine besondere Sorge wurde in den ersten Jahrzehndcn des Friedens dem Unterrichtswesen zugewandt; tüchtige Schulmänner, welche die Anstalten des hochverdienten Schweizers Pestalozzi kennen gelernt hatten, brachten neues Leben auch in die Volksschulen, und die Regie- rung sorgte durch die Gründung von Seminaren für eine bessere Aus- bildung der Lehrer. 1817 kam die Vereinigung der Lutheraner und Re- formierten, die Union, zu Stande; der Gustav-Adolfs - Verein 1834. Der Zollverein, der von 1828—32 gegründet wurde, hob den Han- del und Verkehr. — In Vaiern war König Ludwig (1825—40) be-

4. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 117

1873 - Harburg : Elkan
117 getrennt werden sollten, wenn dort die weibliche Linie zur Negierung käme. Dieser Fall trat ein, als König Friedrich Vii. i. I. 1863 starb. Nach dem alten Erbrechte beanspruchte jetzt der H erzog von Augusten- burg die Regierung in Schleswig-Holstein; indes hatten die euro- päischen Großmächte beschlossen (londoner Protokoll v. 1852), daß die Regierung des ganzen dänischen Staats auf den Prinzen Christian von Glücksburg übergehen, daß jedoch die alte Verbindung der Her- zogthümer mit einander nicht gelöset werden sollte. Dessenungeachtet verkündete König Christian das neue dänische Staatsgesetz, welches Schleswig dem Königreiche Dänemark einverleibte. Preußen und Oest- reich erklärten dieses Gesetz für ungültig, und der deutsche Bund ließ durch 12000 Sachsen und Hannoveraner Holstein besetzen. Als dennoch die Dänen nicht nachgaben, erklärten Preußen und Oestreich den Krieg (1864) und ließen 45,000 Mann unter dem Oberbefehl des Feldmar- schalls Wrangel in Schleswig einrücken. Nachdem die Dänen aus ihrer Stellung an der Schlei und am Dannewerk verdrängt waren, besetzten die Oesterreicher (General Gablcnz) Jütland; die Preußen (Prinz Friedrich Karl) aber erstürmten die düppeler Schanzen (nördl. von Flensburg (18. Apr. 1864) und erzwangen den Uebergang nach der Insel Alsen (29. Juni). Im Frieden von Wien trat darauf Däne- mark die beiden Herzogtümer nebst Lauenburg an Preußen und Oest- reich ab. §. 174. Der deutsche Krieg, a. Von dem deutschen Volke wie 1866 von den deutschen Regierungen wurde es offen ausgesprochen, daß die deutsche Bundesverfassung einer Umgestaltung bedürfe. Kaiser Franz Joseph legte den 1863 nach Frankfurt berufenen Fürsten einen Plan vor, wornach Oestreich an die Spitze Deutschlands treten sollte. König Wil- helm versagte seinen Beitritt, weil er Preußen (19 Mill. E.) Oestreich (14 Mill. in Deutschland, darunter etwa die Hälfte Slaven) nicht unter- ordnen konnte, und weil dem deutschen Volke kein beschließender Reichs- tag geboten ward. In Deutschland entstanden zwei Parteien, von denen die eine für Oestreich, die andre für Preußen eintrat. Ein ernster Zwie- spalt entstand außerdem zwischen diesen beiden Mächten wegen Schles- wig-Holsteins. Preußen verlangte, daß diese mit großen Opfern erwor- benen Länder mit ihm eine nähere Verbindung eingehen sollten; Oestreich wollte sie ohne weiteres dem Herzog von Augustenburg überweisen. Im Vertrage von Gastein (1865) einigte man sich vorläufig, daß Oestreich Holstein, Preußen Schleswig besetzen und Lauenburg an Preußen fallen sollte. Als aber schließlich Oestreich in der Bundesversammlung (14. Juni 1866) beantragte, das Bundesheer gegen Preußen kriegsbereit zu machen, und als dieser Antrag mit 9 gegen 6 Stimmen angenommen wurde, trat Preußen mit mehreren kleinen Staaten (Mecklenburg, Oldenburg, Vraun- schweig, Weimar rc.) aus dem deutschen Bunde. Damit war der Krieg erklärt. — b. Auf Oestreichs Seite standen Baiern, Württemberg, Sach- sen, Hannover, beidd Hessen, Nassau und gezwungen auch Baden; Preu- ßen fand dagegen in dem Könige von Italien einen Bundesgenossen. Mitte Juni rückten preußische Truppen in Hannover und Hessen ein.

5. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 335

1858 - Osnabrück : Rackhorst
335 päischen Staaten, der erste Gedanke zu einer Art von europäischem Staatensysteme, wurde ihm durch die Weltlage Frankreichs ein- gegeben. Diese Vortheile seiner centralen Lage hat Frankreich noch einmal unter der Kaiserherrschaft Napoleons geltend gemacht. Sein Kampf gegen Rußland führte den slavischen Stamm voll- ständig in die Geschichte Europa's ein. Seit dieser Zeit ist nicht mehr Frankreich, sondern Deutschland die Mitte des Continents, welches mit jenem die berührten Vortheile gemein hat, aber außerdem, nicht wie jenes, nur die thalasstsche und oceanische Seite vermittelt, sondern mit diesen auch die conti- nentale. Deutschland ist die räumliche wie historische Mitte zwischen der romanischen, der germanischen und der slavischen Völkerfamilie. Frankreich, zwischen dem 41. und 51. Breitengrad gelegen, vermittelt die romanische oder Südseite mit der germanischen oder Nordseite des Erdtheils und besitzt dieser Weltlage entspre- chend jenes gemäßigte Klima, in welchem sich unter Betheili- gung oceanischer Einwirkungen die klimatischen Gegensätze aus- gleichen, mit alleiniger Ausnahme des thalassischen Strichs, wel- cher entschieden südlichen Charakter hat. Unter Frankreichs Pro- ducten sind die Rebe, der Oelbaum und der Maulbeerbaum ihm vor andern Ländern in vorzüglicher Güte und Menge eigen; die Seide von Lyon, das Del aus der Provence, die Weine von Bordeaux, aus der Champagne und Burgund sind Gegenstände des Welthandels. Die Flora ist bei weitem ergiebiger als die Fauna, nur an Nutzholz, besonders zum Schiffbau, gebricht es; übrigens heißt Frankreich das Obstland von Europa. Die größeren Zug- und Lastthiere werden nicht in hinreichender Menge gezogen, die französische Cavallerie z. B. kann zumeist nur mit eingeführ- ten Pferden beritten gemacht werden. Die Bodencultur wird nicht nachhaltig genug betrieben, weil ihr die Durchdringung mit der Viehzucht, anderntheils die nöthige Erleichterung und Förderung durch hinlängliche Communication im Innern fehlt. Selbst die Flußbahnen sind bei dem Mangel gehöriger Einmündungen häu- figen Ueberschwemmungen ausgesetzt. Auch der Bergbau ist noch eines großen Aufschwungs fähig, indem er bei weitem nicht mit der gehörigen Ausdauer betrieben wird. Die Erzeugnisse des Ge- werbfleißes, bekannt durch ihre Güte und geschmackvolle Darstel- lung, bilden die Grundlage des französischen Handels und haben Frankreich, insbesondere Paris, zur Modemacht in Europa erheben helfen. Gleichwohl könnten sich Frankreichs Culturverhältnisse bei der Beschaffenheit seiner Weltlage, seiner klimatischen Bestimmt- heit und seiner Bodenerzeugnisse viel günstiger gestalten, wenn

6. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 181

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
Drittes Kapitel. 181 Beitritt des russisch-östreichischen Bundes zu bewegen, da setzten sich die Schweden unter ihrem Könige, die Russen unter General Tolstoy in Be- wegung und gingen bei Lauenburg über die Elbe. Gleichzeitig landete an der Mündung der Weser ein englisches Heer, welchem die deutsche Legion, eine Schaar kühner Männer, die nach der'convention von Lauenburg in englischen Kriegsdienst getreten waren, beigegeben war. Alsbald wurde Hameln mit vereinten Kräften belagert; in Hannover hatte sich das kur- fürstliche Ministerium wieder an die Spitze der Verwaltung gestellt; man glaubte die Dränger für immer fern, als der Unbestand Preußens alle diese Hoffnungen vernichtete. Lange hatte diese Macht geschwankt, sich den Fein- den des französischen Kaiserreichs beizugesellen. Als es endlich durch man- cherlei Kränkungen, die es von Napoleon erduldet hatte, so wie durch die Vorstellungen Englands und Rußlands dazu bewogen wurde, war der günstige Augenblick verschwunden. Bei Austerlitz hatte Napoleon noch ein Mal gesiegt, und Preußen befliß sich jetzt, statt den Besiegten durch sein Hinzutreten neue Kräfte zu verleihen, seine bisherige Ansicht vor dem Kai- ser der Franzosen zu verbergen. Wiewohl nun dieser die Gesinnungen Preußens vollkommen durchschaut hatte, lag ihm doch zu viel daran, in Friedrich Wilhelm Iii. einen Bundesgenossen gegen England zu erwerben. Deßhalb bot er ihm, gegen Abtretung von Cleve, Neufschatel und Baireuth den Besitz des Kurfürstenthums Hannover an. So ungern Preußen sich auch zu diesem Austausche bequemte, war es doch schwach genug, den For- derungen des Siegers von Austerlitz nachzugeben. Hiernach erfolgte die Besitzergreifung von Hannover, und in einem am 1. April 1806 erlassenen Manifeste erklärte der Graf von Schulenberg-Kehnert, daß an Preußen die von Napoleou durch das Recht der Eroberung erworbenen braunschweigi- schen Kurlande gegen Abtretung anderer Provinzen übertragen seien. Ein solches Verfahren mußte in Hannover den größten Unwillen gegen den Hof von Berlin Hervorrufen. Kam dazu, daß die preußischen Behörden auf eine wenig schonende Art die Verwaltung umgestalteten, und häufig das Bestehende mit Härte stürzten, ohne auf die dagegen erhobenen Vor- stellungen zu achten, so konnte auf eine feste Anhänglichkeit von Seiten der neuerworbenen Unterthanen unmöglich gerechnet werden. Schon oft hatte Deutschland wegen der Uneinigkeit seiner Häupter schwer büßen müssen; noch entschiedener war dieses 1806 der Fall. Eine Anzahl deutscher Fürsten, die, statt bei dem wiederentbrannten Kriege sich an Oestreich anzuschließen, die Niederlage desselben zum Theil nicht ungern sahen, waren in Paris zu einer Einigung zusammengetreten, die unter dem Namen des Rheinbundes bekannt ist und in welcher Napoleon als Pro-

7. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 189

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
Füuftes Kapitel. 189 war im Jahre 1803 nach Auflösung der kurhanncverschen Armee zu Lauen- burg gebildet. Seitdem hatte sie im Solde Englands ununterbrochen ge- kämpft; an der Küste Pommerns, in Portugal und Spanien, in Sicilien und Neapel hatte sie dieselbe Tapferkeit gegen die Regimenter Napoleons entwickelt. Unter der Führung Wellingtons hatte sie an den großen Tagen bei Talayera (1809), Salamanca (1811), Vittoria (1813), Toulouse(1814) ruhmvoll mitgestritten. Jetzt erfreuten sich die Männer, voll Dank gegen Gott, des befreiten Vaterlandes. Auf einem seit der Mitte des Jahres 1814 zu Wien eröffneten Eon gresse sollten die seit dem Anfänge des Jahrhunderts vielfach verwickelten Verhältnisse Europas ausgeglichen, die für einzelne Fürsten zu treffenden Entschädigungen- an Länderbesitz bestimmt werden. Hier geschah am 12. Oktober 1814 durch den hannoverschen Abgeordneten, Grafen von Münster, die Erklärung, daß durch den Willen des Prinz-Regenten Hannover zu einem Königreich erhoben sei. Noch waren die Berathschlagungen in Wien nicht beendet, als am 1. März 1815 die Landung Napoleons bei Frejus erfolgte und bald ganz Frankreich sich ihm in die Arme warf. Durch die- ses Ereigniß wurde der Congreß zu Wien zu verdoppelter Thätigkeit in seinen Berathungen angewiesen, um, bevor der Kampf gegen den Gefürch- teten wieder beginne, die letzten Mißhelligkeiten unter den deutschen Fürsten ausgeglichen zu haben. Am 9. Junius 1815 erfolgte die Schlußakte des Congresses, durch welchen ganz Deutschland zu einem großen Bundesstaate erklärt wurde. Hiernach trat Preußen das Fürstenthum Hildesheim und die Stadt Goslar, das Fürstenthum Ostfriesland mit dem Harlingerlande, die niedere Grafschaft Langen, das Amt Meppen, Höckelheim, Uechte, Freu- denberg, die Herrschaft Plesse und den loozischen Theil von Rheina und Wolbeck an Hannover ab, und erhielt dagegen, außer dem Amte Klötze, das überelbische Herzo^thum Lauenburg bis auf das Amt Neuhaus. Schon hatten sich 26,000 Hannoveraner und 7,000 Braunschweiger unter ihrem ^zoge nach den Niederlanden begeben, wo sie sich mit dem Heere der Engländer und Holländer unter dem Herzoge von Wellington vereinigten. Seitwärts von ihnen stand das preußische Heer unter dem Feldmarschall Fürsten Blücher. Auf ihn stürzte sich Napoleon zuerst und zwang durch die Schlacht von Ligny (16. Junius) den Heldengreis zum Rückzuge. An dem nämlichen Tage stritten Braunschweiger und Hanno- veraner mit Löwenmuth bei Quatrebras gegen die Uebermacht des Mar- schalls Ney. Hier siel Friedrich Wilhelm, Herzog von Braunschweig, im Kampfe für Freiheit, gerächt durch seine treuen Genossen. Am 18. Junius 1815 erstritt Wellington im Verein mit Blücher den denkwürdigen Sieg

8. Besonderer Theil - S. 32

1856 - Eßlingen : Weychardt
32 Erste Abtheilung. Europa. Gebirges und an den erstarrten Küsten des Eismeeres, oder auf den öden Höhen des Urals und den dürren Steppen des Kaspi Sees herum. Zu den Nomaden gehören auch die Zigeuner, welche als Spielleute, Wahrsager und Diebe herumziehen. Die. meisten [93,600] leben in Siebenbürgen, Ungarn und in der Woiwodschaft. 2. Die verschiedenen Zweige der physischen Kultur, besonders der Ackerbau und die Viehzucht, sind fast bei allen Völkern die Grundlage des Lebens. *) 3. Alle Zweige der technischen Kultur haben sich zu einer un- übertroffenen, fort und fort sich steigernden Höhe der Entwicklung emporge- schwungen. Sie sind, besonders die Spinnerei, Weberei und Metallverar- beitung, in England aufs Höchste getrieben, nächstdem in Deutschland sin Oesterreich, Preußen und Sachsens, in Belgien und Frankreich. Die sla- vischen und noch mehr die übrigen Völker Osteuropas sind am weitesten zu- rückgeblieben. 4. Der Handel und die S ch iffa h rt2) sind eine der Hauptursachen, durch welche Europa und seine Kultur zur Weltbedeutung und zur Welt- 9 10 9 Der Ackerbau ist in ganz Europa verbreitet; in Deutschland, England, Schottland und Frankreich ist er am höchsten ausgebildet. Das meiste Getreide lie- fern die Ebenen Rußlands, Polens, Preußens, Galiziens und Dänemarks. In kei- nem Erdthcile werden so viel Kartoffeln und Gemüsearten gebaut, als in Europa. Der Weinbau Europas, gegen den die Weinkultnr in den andern Erdtheilen ganz unbedeutend ist, liefert nur bis zum 50» Br. einen trinkbaren Wein. Er wird auf den südlichen Halbinseln und in den Thälern der mitteleuropäischen Gebirge getrieben. Jährlicher Ertrag: e. 121/2 Mill. Eimer fim Werth von c. 1215 Rthlr.; 1 Eimer — 10 Rthlrch Frankreich und Oesterreich erzeugen den meisten und besten Wein; jenes 671/2 Milt., dieses 381/2 Mill. Eimer. Oclban und Kultur d e r S ü d f r ü ch t e in Südeuropa. Obstbau in Süd- und Mitteleuropa. Pferdezucht beson- ders in Deutschland, Großbritanien, Ungarn, Polen und Rußlands Rindvieh- zucht in den Alpen, in Deutschland, Oesterreich, Preußen, Großbritanien und Ir- land; Schafzucht in Spanien, Deutschland, Ungarn, Unteritalien, Griechenland, auf den Färöern und aufjsland. Seidenzuchl in Italien, Spanien, Griechen- land, in der Türkei, in Südfrankreich und in einigen Ländern Deutschlands und Oester- reichs. Bienenzucht in Südeuropa und in Deutschland. Schöne Waldun- gen in den Alpen, in Deutschland, Oesterreich, Rußland und Skandinavien. Fi- scherei an allen Küsten und in allen Flüssen und Seen Europas, besonders aber im nördlichen Skandinavien, in Island, auf den Färöern, im nördlichen Schottland und in den südrussischen Strömen. Bergbau in den deuychen Mittelgebirgen, besonders im Harz und Erzgebirge, in den Alpen, Karpathen, im Ural, in den skan- dinavischen, in den britischen, schottischen nntr frartgöfilci^en Gebirgen, in den Pyre- näen, selbst auf der hesperischen, italienischen und griechischen Halbinsel. Die Deut- schen sind die besten Bergleute. 2) Einige der wichtigeren Schiffahrtscourse. 1. Dampfschiffe fahren von Lübeck . . . . nach Ustadt fschweden/I . . . in „ .... „ Stockholm tr „ .... „ St. Petersburg .... „ „ „ . „ Kopenhagen „ Kopenhagen. . „ Göteborg sschwedensj . • „ Göteborg . . . „ Christiania tr ff Stettin. . . . „ Königsberg ,r „ .... „ Riga „ ff .... „ Kronstadt fst. Petersburgs. ,, Hamburg . . . „ Amsterdam „ „ . . „ London „ „ . . . „ Hüll tr „ „ ... „ Leith ^Schottlands . . . ,, 18 Stunden. 60 — 64 „ 75 — 80 „ 20 „ 16 „ 30 „ 36 „ 48 — 60 „ 65 — 70 „ 33 — 36 „ 50 — 60 „ 36 — 40 „ 50 — 60 „

9. Besonderer Theil - S. 497

1856 - Eßlingen : Weychardt
Das Königreich Spanien. Kultur. 497 duktenreichthum. Es werden mehr Waaren ein- als ausgeführt 10). — 4. Die Spanier haben sich in vergangenen Tagen in vielen Zweigen der Ge- lehrsamkeit, in der schönen Literatur und Kunst, besonders in der Malerei, ausgezeichnet. Gegenwärtig steht die Nation auf einer ziemlich tiefen Stufe der geistigen Bildung. Der ewige Hader und Bürgerkrieg, der Mangel an tüchtigen Schulanstalten, die große Unwissenheit und der Fanatismus der Geistlichkeit, die nachlässige und geistlose Regierung haben das Volk zu Grunde gerichtet, seine Religiosität in Aberglauben oder in Unglauben, seine Wissen- schaft in althergebrachtes Formenwesen verwandelt. Eine höhere Geistesent- wickelung kann man, obgleich die Nation sehr bildsam und für Wissenschaft und Kunst sehr empfänglich ist, nur von einer Umgestaltung der religiösen und politischen Verhältnisse hoffen ”). * 4 der ehemal. Besitz und der jetzige Verlust von unermeßlichen Kolonien, der Reichthum an Naturprodukten, die fortwährenden Unruhen und innern Kriege des gegenwärtigen Jahrhunderts haben Spanien gehindert, an den Fortschritten anderer Länder in Kün- sten u. Gewerben Antheil zu nehmen. Gegenwärtig hat sich der Zustand der Industrie etwas gebessert; dennoch aber ist Spanien für die allermeisten Fabrikate vom Aus- land, besonders von England, abhängig. — 2. Die wichtigsten Gewerbe. Wol- lenweb. in Castilien. Baumwollcnweb. in Catalonien. Damast- u. Seidenmanufaklnr in Catalonien u. Andalusien. Lederfabr. in den nördl. u. östl. Prov. Waffenfabr. u. Eisenwerke Haupts, in den baskischen Provinzen. Tabacks- n. Papiersabr. Zucker- raffinerien. Schiffsbau. Espartoflechtereien. — 3. Hauptsitze der Industrie. Catalonien. Die bask. Provinzen. Asturien. Galicien. Valencia. Handel. — 1. Haupt ansfuhr artikel: Wein; Branntwein; Oel; Süd- früchte; Wolle; Seide; Scesalz; Quecksilber; Soda; Sumach; Korkrinde; Kork- stöpsel; andalusi Pferde; Merinoschafe; Eisen u. Stahlw. Werth der Ausfuhr 1849: 58 Mill. fl. — 2. Haupteinfuhrartikel: Kolonialwaaren aus Ost-u. Westindien; Baumwolle; Getreide; getrocknete u. gesalzene Fische; Tuche; Baumwollen- n. Seiden- zeuge; Modewaaren; Bauholz; Mctallw.; Glasw. Werth der Einfuhr 1849: 71 Mill.fl. — 3. Viele Hafenstädte. Barcelona. Valencia. Alicante. Cartagena. Ma- laga. Cadiz. Corrwa. Gijon. Santander. Bilbao. Sau Sebastian. Handelsstädte im Innern. Madrid. Sevilla. Bnrgos. Zaragoza. Cordova. Graulda. Murcia. — 4. Der Handel Spaniens umfaßte im 16. Jahrh, fast die ganze Welt. Jetzt ist er sehr herabgedrückt, so daß er, im Vergleich mit dem der großen seefahrenden Nationen Eu- ropa's, als minder bedeutend erscheint. Beschränkte Verkehrsmittel. Man- gel an guten Straßen. Wenig schiffbare Flüsse; Theile des Ebro, des Guadiana u. des Guadalquivir. Wenige Kanäle: Kaiserkaual in Aragon, 16'/2 M. I. ; Kanal von Castilien, 19'/. M. l.; zahlreiche andere, meist Bewässerungskanäle. Wenige Eisen- bahnen: von Barcelona nach Mataro; von Madrid nach Aranjuez, die bis Sevilla fortgeführt wird; v. Gijon n. Lastres; v. Valencia n. Jativa; v. Santander n. Reynosa; viele projekcirte Eisenbahnlinien. Sehr lebhaft ist der Handel der großen u. kleinen Küstenschiffahrt. Am einträglichsten ist der Handel nach den span. Kolonien in West- indien u. auf den Philippinen. Der Handel mit Frankreich, Portugal n. mit Eng- land von Gibraltar aus ist meist Schleichhandel. Sonst verkehrt Spanien noch mit Italien, den Hansestädten, mit Schweden u. Nordamerika. ") Geistige Kultur. — 1. Vernachlässigter Volksunterricht. Kaum '/. der schnlbedürftigen Jugend genießt einen Unterricht. — 2. Für den höheren Unter- richt wird in königl. Anstalten n. Collegien gesorgt. 10 Universitäten: Ma- drid; Barcelona; Granada; Oviedo; Salamanca; Sevilla; Sautjago; Valencia; Val- ladolid; Zaragoza. — 3. Viele Specialschulen: Conservatorium der Künste, der schönen Künsten, der Musik zu Madrid; n. a. 13 königl. Akademien zu Madrid. Oeffentl. Biblioth. zu Madrid, Escorial, Barcelona, Granada, Oviedo, Salamanca, Sautjago, Sevilla, Toledo n. Valencia. Königl. Museum für Malerei und Bildhauerei, Skulp- turgallerie, Nationalmuseum, meteorologisches Observatorium und Museum der Natur- wrpenschaften zu Madrid. — 4. Berühmte Dichter. Miguel de Cervantes Saavedra; geb. zu Alcala de Henares 1547, ff 23. April 1616 zu Madrid. Pe- dro Calderon de la Barca, geb. z» Madrid 1601, si daselbst 1687. Berühmte Völter, Lehrbuch der Geogr. Ii. 32

10. Besonderer Theil - S. 545

1856 - Eßlingen : Weychardt
545 Die Republik der jon. Inseln. Eintheilung u. Wohnorte. 2. Kultur. — 1. Blühende Land wirthschaft. Ackerbau, Südfrüchte-, Oliven-, Wein- u. Korinthenbau; Viehzucht, Tauben-, Bienen- u. Seidenzncht, so wie Fischerei werden eifrig betrieben. Etwas Bergbau. Pechquellen auf Zante. Seesalz- schlemmereien a. d. Küsten, welche jäbrl. 40,000 Ctr. Seesalz liefern. — 2. Beschränkte Industrie. — 3. Sehr lebhafter Seeh and el *). — 4. Vernachläßigte geistige B i l- dung. Doch werden die eigentlichen Griechen von den Ioniern an Bildung über- troffen *). 3. Verfassung und Verwaltung. Repräsentative ariftokratljche Republik unter großbritannischem Schutze, oder vielmehr unter britischer Gewalt- herrschaft u. Knechtschaft 5 * * * * * *). §. 136. Die Eintheilung und die bedeutendsten Wohnorte. 1. Insel Corfu [Corcyra. Neugriech. Korphüs. Der Name Corfn kommt von der Citadelle, die im Mittelalter Loryplio — Gipfel hieß^. 10,,, Qm. 64,566 E. Die Insel der durch ihren Handel und Reichthum berühmten Phäaken. Corfu [Cor- cyra]. St. a. d. Ostküste. 25,000 E. Kein Quellwasser. Festg. Ciladclle. Hauvtst. der Republik. Residenz des Lord-Oberkommissars. Sitz der obersten Behörden. Uni- versität von 1818. Kriegshafen und eine Hauptstation der britischen Flotte int Mit- telmeer. Hdl. Ehemal. korinthische Kolonie, welche zur Zeit der Perserkriege die größte Flotte nächst Athen hatte, hernach mit Korinth in Streit gerieth und mit Ver- anlassung zum Ansbruch des peloponnefischen Krieges gab. 2. Insel Paxo [Paxi], 1,„ Qm. Porto Gaw. St. 1,600 E. Hafen. Unbewohntes Felseneiland Andipaxo. 3) Handel. Der Gewinn der Ausfuhr von Olivenöl, Korinthen, Rosinen, Salz, Seife, deckt beinahe alle Bedürfnisse an Schlachtvieh, Holz, Getreide, Kolonial- und Fabrikwaaren, die man einführen muß. Die trefft. Häfen n. Rheden der Inseln sind Eigenthum der britischen Krone. 4) Bildungs an stalten. Universität in Corfn. Lyceen zu Corfn u. Zante. Geistl. Seminar der griechisch-katholischen Kirche zu Corfu. Die Ionier stndiren am häufigsten die Arzneikunde. Viele Ionier sind Aerzte in türkischen Städten. 5) Verfassung und Verwaltung. — 1. Die britische Krone übt ihr Schntzrecht über die Republik durch einen vom Minister der Kolonien ernannten Lord-Ober- kommissär. Er sollte vertragsmäßig nur als Militärbefehlshabcr fungircn, ist aber in der Tbat als Gouverneur der Republik anzusehen. Die gemeine Brutalität und die schonungsloie Tyrannei der Lord -Oberkommissäre näbrt einen immerwährenden Groll der Ionier und ruft beständig das Verlangen hervor, sich mit dem Königreich Griechen- land zu vereinigen. Jene Behandlung und dieses Verlangen führten schon mehrmals zum Aufruhr, um des verhaßten Bedrückers los zu werden, allein die Briten wußten alle Freiheitsbestrebungen mit der größten Tyrannei und Grausamkeit zu unterdrücken. — 2. Die gesetzgebende Gewalt bildet eine Versammlung von 40 Gliedern. Sie werden vom Adel gewählt u. treten alle 2 Jahre auf die Berufung und unter dem Vorsitz des Lord-Oberkommissärs zu Corfu zusammen. — 3. Der Senat zu Corfu, aus einem Präsidenten, einem Staatssecretär und 5 Senatoren bestehend, hat die ans- iibende Gewalt.— 4. Jede Insel hat ihre eigene Regierung unter der Aufsicht eines Re; identen, den der Lord-Oberkommiyär aus der Zahl der Stabsoffiziere der auf den Inseln garnisonirenden britischen Regimentern bestellt. — 5. Wappen. Brit. Wappen Herzschild; rings herum die Wappen der Inseln mit Emblemen, welche ihr Ver- hältnis zu den Briten ausdrücken. Auf der einen Seite die Zahl 1800, auf der andern diese Zahl nach der Hedschra. — 6. Flagge. Blau, roth eingefaßt, mit dem vcne- 'r 11 8ef^9e^en et olbdieit ööroen, bet 7 ^ fei te £)ält, u. der brit. Union in der hintern Ecke oben. 7. 1 Ritterorden. O. des hl. Michael u. hl. Georg von 1818. — 5:. ,ln!ia11 • l*/a Mill. fl. Schulden: 900,000 fl. — 9. Kriegsmacht, pie jonischen Inseln sind für die britische Seemacht eine sehr wichtige Station. Groß- britannien hat daher auch die Vertheidigung der Inseln übernommen und hält daselbst eine britische Besatzung von 3,000 M., wozu noch 3,200 M. einqeborne Milizen kom- men. Einige Kriegsschiffe. Välter, Lehrbuch der Geogr. Ii. 35
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