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1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

2. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 75

1852 - Osnabrück : Rackhorst
75 2. Kirghisensteppe = 30,000 U!M. e. 2 Mill. E. in 3 Horden. 3. Kaukasien — c. 5000 Him. 3 Mill. E. Freie Bergvölker. Parsen od. Feueranbeter. — Transkaukasien od. Georgien (Tiflis 40, — deutsche Kolonien), Jmiretien (Kutais 6,), Mingrelien u. Ar- menien (Eriwan 15,). Caspische Prov. od. Schirwan u. Daghestan. Ii. Kaiserthum China (das himmlische Reich, — Reich der Mitte).— An 265,000 Ihm. mit c. 365 Mill. E. — 1. Das eigentliche China (sprich Schina) — c. 70,000 Um. u. dicht bevölkert. — Gegen W. u. N. durch hohe Gebirge u. Wüsten abgeschlossen (Große Mauer 300 M. l.), die Küsten abgewendet von Europa. Daher auch ganz eigenthümliche Entwickelung der Chinesen, in deren Charakter viele Widersprüche: — große Betriebsamkeit, Ausdauer im Unglück, kindliche Pietät, aber auch Haß gegen alles Fremde, nationale Selbstüberschätzung, und daher lange schon Stillstand der einst bedeutenden Bildung; — knechtische Kriecherei in Folge einer ins Kleinliche sich verlierenden, despotischen, bestechlichen Verwaltung; — nur Empfänglichkeit für finnliche Genüsse (Opiumrauchen), Habsucht, List, Falschheit. — Die vielen Niederlagen jedoch im (Opium-) Kriege mit England haben die Schwächen der Regierung aufgedeckt und ihre Auctorität geschmälert; seitdem lebhafte sociale Bewegung in den höheren Classen, offener Wi- derstand gegen Regierungs - Verfügungen, bewaffnete Aufstände. — Mandschu - Dynastie. Mandarinen. — Religionen des Confutse, des Lao, Buddhismus. Bedeutende Industrie, doch ohne Maschinen. (Weberei, Porcellan, Tusche rc.) -— Äußerst sorgfältiger Ackerbau; fast nur Reis gebaut. Dürre und Ueberschwemmungen vernichten oft die Ernten und richten furchtbares Elend an. — Viehzucht verhältnißmäßig gering; am be- liebtesten das Schwein. — Ausfuhr hauptsächlich nur Thee (Engl, bezieht jährlich c. 52, Ver. Staaten v. Nam. 16, Rußl. 8 Mill., Frankr. 600,000 Pf.) und rohe Seide (Engl, jährlich 2 Mill. Pf.). — Einfuhr: aus engl. Indien Opium für jährl. 120 Mill. Francs, Baumwolle für 30 Mill. Frcs., außerdem engl. Twist und Baum- wollenfabrkcate für 33, Wollenwaaren für 11 Mill. Frcs.; auch ruff. u. deutsche Fabricate über Kiächta. — Große Achtung vor den Wissen- schaften. — Schießpulver, Compaß, Buchdruckerkunst. — Lebhafter innerer Verkehr; viele Canäle, der Kaiser Canal 120 M. l. — Zunehmende Auswanderung nach dem ind. Archipel, Malacca, Siam, Kalifornien, Centro-America, Sandwich Zi. ic.— Lebhafterer Fremdenverkehr, seit- dem Engl, im Frieden v. 1842 größere Handelsfreiheit und Eröffnung der 5 Häfen v. Kanton, Amoi, Futschaufu, Ningpo, Schanghai für alle Nationen erzwungen; — Handelsverträge mit mehren europ. Nationen. Peking H. 2 Mill. E. — Nanking 1 Mill. E., Kanton. — In der Bocca Tigris die I. Macao 2v, E. portug., — ferner die günstig gelegene, aber nnfruchtb. u. ungesunde I. Hongkong mit der Stadt Victoria, engl. — Die Ii. Formosa, Hainan, Liemkkeu Gruppe. 2. Tübbet. Ackerbau, noch mehr Viehzucht. Höhere u. edlere Bil- dung, als in China. Buddhismus, Dalat Lama, 84,000 Priester. — H'laffa 25, — Ladak. — 3. Tatarek, kleine Bucharei: Kaschgar,

3. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 148

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
148 Die Viehzucht spielt eine ganz untergeordnete Rolle, da die Japaner fast kein Fleisch essen. Sehr erheblich ist die Seidenzucht. Der Bergbau ist in stetem Aufschwünge und liefert grosse Mengen von Steinkohlen, Kupfer, Zinn, Silber etc. Die Industrie ist schon seit Jahrhunderten zu hoher Leistungsfähigkeit gelangt. Sie hatte mit der Chinas viel Ähnlichkeit, übertraf dieselbe aber noch. Die Japaner sind sehr geschickt im Kunsthandwerk, liefern aus- gezeichnete Seidenstoffe, dauerhaftes Papier und sehr ge- schätzte Lackwaren. — Durch die Bekanntschaft mit den Europäern und Nordamerikanern und deren Errungen- schaften auf dem Gebiete der Industrie erfuhr die japanische Industrie einen gewaltigen Umschwung. Die Japaner eigneten sich diese Errungenschaften sofort an, und ihr technisches Geschick, verbunden mit seltenem Fleisse, liess sie dieselben nutzbringend verwenden. So hat Japan Maschinen-, Glas-, Tuchfabriken. Seidenspinnereien etc. nach europäischen Mustern eingerichtet und exportiert schon heute in grossen Massen Glaswaren, Zünd- hölzchen etc. Der Handel ist sehr lebhaft. Der Binnenhaiidel auf den einzelnen Inseln selbst wird durch Anlegung von Eisenbahnen und Telegraphen, durch ein wohleingerichtetes Postwesen, durch Märkte und Messen sehr gefördert. Der Aussenhandel beschränkte sich jahrhundertelang auf einen unbedeutenden Verkehr mit den Holländern. Seit 1854 sind dem auswärtigen Handel 10 Häfen geöffnet, und fast alle grossen Seemächte haben sich durch Ver- träge den Handelsverkehr mit Japan erschlossen und gesichert. Zur Ausfuhr gelangen: Seide, Thee, Reis, Weizen, Tabak, Kupfer, Steinkohlen und Industrieartikel. Die wichtigsten Handelsplätze sind : In Nippon: *Tókio (Jeddo). *Osaka. Kioto. *Jokohama. In Kiusiu: Nagasaki. In Formosa: Taiwanfu.

4. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 133

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
133 Unter den Erwerbsquellen ist in erster Linie die Landwirtschaft zu nennen. Freilich ist dieselbe trotz des fruchtbaren Bodens und günstigen Klimas arg ver- nachlässigt, Von Bedeutung für die Ausfuhr ist der Weinbau und die Olivenkultur in Griechenland, die Rosenkultur im Maritzathale, der Getreidebau in Rumänien und der Anbau von vorzüglichem „türkischen" Tabak. Sehr ausgedehnt ist die Schafzucht (das Fleisch der Schafe ist ein Hauptnahrungsmittel) und in Bosnien und Serbien, begünstigt durch die grossen Eichenwaldungen, die Schweinezucht. Auch Seidenzucht und an den Küsten Griechenlands die Schwammfischerei zählen zu wichtigen Erwerbsquellen. Die Erzeugnisse der Industrie sind unbedeutend, ab- gesehen von der Teppichweberei. Den Binnenhandel fördern die neuen Bahnstrecken Belgrad-Konstantinopel und Belgrad-Saloniki. Der Seehandel liegt in der Türkei darnieder und befindet sich meist in den Händen von Ausländern, während er in Griechenland ein sehr leb- hafter ist. Die wichtigsten Ausfuhrprodukte sind: Getreide, Wein, Südfrüchte, Korinthen, Vieh (Schweine), Avoile, Häute, Seide, Schwämme etc. Die wichtigsten Handelsplätze sind : a) In Rumänien: * Bukarest. Jassy. Galatz. b) In der Türkei: * Konstantinopel. ^Saloniki. Adrianopel. — Insel Kreta. c) In Serbien: Belgrad. d) In Bulgarien : Sofia. Philippopel (in Ostrumelien). Warna. e) In Montenegro : Cetinje. f) In Griechenland: * Athen mit dem Vorhafen Piräus. Larissa. Patras. Hermupolis (auf Syra). Korfu (auf Korfu). § 156. Königreich Italien. Die Bevölkerung ist der Ab- stammung nach fast durchweg romanisch und hinsichtlich der Konfession der römisch-katholischen Kirche angehörig.

5. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 163

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
163 § 180. Die Länder der Berberei, am Nordrande Afrikas belegen, umfassen 4 Staaten: 1) das Sultanat Marokko, 2) die französische Provinz Algerien, 3) die Regentschaft Trinis (französischer Schutzstaat), 4) die Regentschaft Tripolis mit Fessan und Barka (türkischer Vasallenstaat). Die Bevölkerung besteht aus Berbern, Mauren, Arabern, Türken, Juden und Europäern (Franzosen, Italienern und Spaniern). Handels- und Umgangssprache ist das Arabische, die herrschende Religion der Islam. Der Ackerbau erzeugt Getreide, Datteln, Südfrüchte, Olivenöl, Baumwolle, Wein, Indigo etc, Die Tiehzucht erstreckt sich besonders auf Schaf-, Pferde- und Kamelzucht. Die Industrie, namentlich in Fês, liefert Seidenwaren, rotes Leder, rote Kappen (Fes), in Marokko gelbes Leder (Maroquin, Safian, nach den Städten benannt), Waffen etc. Der Handel ist teils Karawanenhandel, teils Seehandel. Im Karawanenhandel, der lebhafter ist als der Seehandel, werden gegen marokkanische Waren vom Sudan ein- getauscht: Weihrauch, Elfenbein, Gold, Straussenfedern, Kopalgummi etc. Der Ausgangspunkt der grossen Kara- wanen nach dem Sudan (in der Regel 1000—1500 Kamele) ist Tafilet. — Der Seehandel wird grösstenteils von Euro- päern (Franzosen und Engländern) und einheimischen Juden betrieben. Monopole und Ausfuhrzölle, der Mangel an guten Naturhäfen und die noch sehr wenig entwickelten wirtschaftlichen Verhältnisse erschweren jedoch den Handelsverkehr. Die wichtigsten Ausfuhr Produkte sind: Getreide, Wolle, Datteln, Südfrüchte, Häute, Straussenfedern, Elfenbein, junges Gemüse, eingeführt werden namentlich europäische Industrieartikel. Die wichtigsten Handelsplätze sind : a) In Marokko: Marokko. *Fês. Tanger. Tafilet. b) In Algerien: Algier. c) In Tunis : * Tunis. d) In Tripolis: Tripolis. — Mursuk. 11*

6. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 144

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
144 Das nördliche Vorland (Ciskaukasien) wird zum grossen Teil von einer weiten Steppe eingenommen, das süd- liche Vorland dagegen, mit Ausnahme der Steppe am untern Kur, ist üppige Kulturlandschaft von italienischer Milde. Die Bevölkerung gehört zur kaukasischen Rasse, darunter die körperlich schönen Tscherkessen und Georgier. Im Steppenlande treibt man Viehzucht, in den fruchtbaren Flussthälern Ackerbau. Hier gedeihen Tabak, Wein, Getreide, Obst. Sehr bedeutend ist im Kaukasusgebiete, besonders bei Baku, die Ausbeute von Petroleum (Naphta), das bereits (lenì ameri- kanischen Konkurrenz macht. Die kaukasische Industrie deckt nur die not- wendigsten Lebensbedürfnisse. Tiflis und Eriwan zeichnen sich durch ihre Gewebe, Teppiche, Stickereien, Waffen und Filigranarbeiten aus. Zur Hebung des Handels und Verkehrs ist viel geschehen. Die Flüsse werden, soweit es der Wasser- stand erlaubt, mit Dampfern befahren, und auch das Eisenbahnnetz ist in steter Entwicklung begriffen. Post- und Telegraphenlinien verbinden alle be- deutenden Orte. Ausgeführt werden Petroleum, Naphta und Asphalt, Seide, Schlachtvieh, Flachs, Krapp, Buchsbaumholz, Kaviar, Hausenblase etc. Die wichtigsten Handelplätze sind : In Ciskaukasien: Stawropol. Wladikawkas. In Transkaukasien : *Tiflis. :::Baku. Batum. In Armenien: Eriwan. § 16s. Das Chinesische Reich (11 Mill. qkm.). Dieses gewaltige Reich, das an Landfläche nur Russland nach- steht, an Bevölkerungszahl aber alle Reiche der Erde übertrifft, wird begrenzt von Sibirien, Turan, Vorder- und Hinterindien und dem Grossen Ozean. Es besteht

7. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 147

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
147 obenan das Opium, durch dessen Genuss sich Millionen von Chinesen zu Grunde richten. Die wichtigsten Handelsplätze sind : '"'Peking. ^Tientsin. ** Kanton. * Sutschou. *Hankou. * Futschou. * Nanking. * Shanghaï. In der Nähe Kantons liegt die englische Insel Hong- kong (Hauptstadt * Victoria) und die Portugiesenstadt Macao, auf der Schantung-Halbinsel am Gelben Meere das deutsche Pachtgebiet von Kiautschou mit dem Frei- hafen Tsintau (vergi. § 144). § 169. Korea (218 Tsd. qkm, lva Mill. Einw.). Die fruchtbare und stark bevölkerte Halbinsel, zwischen dem Japanischen und dem Gelben Meere belegen, wird von einem fleissigen und gewandten Kulturvolk bewohnt, das den Chinesen verwandt ist. Früher dem chinesischen Reiche tribut- pflichtig, bildet das Gebiet jetzt ein selbständiges König- reich, das in neuerer Zeit auch in lebhaftere Handels- verbindung mit Europa getreten ist und besonders Reis, Gold und Häute ausführt. § 170. Japan (417 Tsd. qkm, 45 Mill. Einw.). Das Japanische Reich besteht aus vier grösseren und zahlreichen kleineren Inseln. An der Spitze des Staates steht der Mikado, d. i. der Kaiser. Die Bevölkerung besteht aus Japanern, die wie die Chinesen mongolischer Abkunft und Anhänger des Buddhis- mus sind Neuerdings wächst auch die Zahl der Christen (evangelische und katholische). Der dem Auslande lange verschlossene Staat sucht seit einigen Jahrzehnten auch die Fortschritte der Europäer sich dienstbar zu machen (Bau von Eisenbahnen, Telegraphen und Dampfern, Anlagen von Fabriken, Ausbildung der Soldaten, Unterrichtswesen etc.), so dass die Japaner jedenfalls das ge- bildetste mongolische Volk sind. Der Ackerbau, die wichtigste Erwerbsquelle der Be- völkerung, wird mit derselben Sorgfalt wie in China be- trieben. Die Haupterzeugnisse sind: Reis, Thee, Baum- wolle, Tabak, Obst, Flachs und unsere Getreidearten. 10*

8. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 152

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
Auch der Bergbau ist verhältnismässig gering, obwohl das Land sehr reich an nutzbaren Mineralien ist. Man gewinnt Eisen, Kupfer, Waschgold, Diamanten und andere Edelsteine, ferner Kohlen und Salz. Die berühmte altindische Industrie liefert feine Gewebe, Musseline, Shawls, Teppiche, Schnitz- und Goldarbeiten. Neuerdings haben die Engländer viele Fabriken nach europäischen Mustern errichtet, um einerseits die reichen Rohstoffe des Landes direkt zu verarbeiten, andrerseits die billige Arbeitskraft auszunutzen. So entstanden be- sonders in Bombay, Calcutta und Madras grosse Fabriken für Baumwollen- und Jutewaren, ferner Brauereien, Reis- mühlen, Eisengiessereien u. a. m. Der hochbedeutsame Handel wird begünstigt durch ein gut entwickeltes Eisenbahnnetz, das die Handelshäfen mit den inneren Gebieten in Verbindung setzt. Der Binnenhandel liegt grösstenteils in den Händen der Ein- geborenen. Der Aussenhandel, meist von den Engländern betrieben, übertrifft in seinem Umsatzwerte alle anderen Gebiete Asiens. Die Hauptverkehrsländer sind England und China. Ausgeführt werden Weizen, Reis, Baumwolle, Opium, Jute, Indigo, Kaffee, Thee, Gewürze, Teppiche, Shawls etc. Die wichtigsten Handelsplätze sind : a) Seehandelsplätze: ^Calcutta. *Bombay. *Madras. b) Im Innern : *Haidarabad. *Benares. *Delhi. c) In Ceylon: * Colombo. Point de Galle. Französisch : Pondichery. Portugiesisch : Goa. § 174. Iran. (2 Mill, qkm, 9 Mill. Einw.) Das Hochland von Iran breitet sich zwischen dem Euphrat und Indus aus, ist etwa 5 mal so gross als das Deutsche Reich und um- fasst die Reiche Persien, Afghanistan und Beludschistan. Das Innere des Landes ist grösstenteils Steppe und Wüste, in die einzelne fruchtbare Oasen eingebettet sind. Das eigentliche Kulturland bilden die wohlbewässerten Thäler der das Hochland umschliessenden Randgebirge,

9. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 153

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
153 Die Bevölkerung Irans gehört zur kaukasischen Rasse und bekennt sich zum Islam. Die Haupterwerbsquelle der Bewohner der Gebirgs- landschaften und Oasen bildet der Ackerbau. Haupt- produkte desselben sind Weizen, Reis, Baumwolle, Zuckerrohr, Obst etc. Ziemlich umfangreich wird auch die Seidenzucht betrieben. Die Bewohner der Steppen sind Nomadenvölker, welche sich mit Viehzucht befassen. Die Industrie hat nur in einigen Erzeugnissen (Teppiche, Shawls, Seidenstickerei auf Tuch, Waffen) eine beschränkte Bedeutung für das Ausland. Der Handel ist wenig entwickelt und fast durchweg Karawanenverkehr. Zur Ausfuhr gelangen : Opium, Baumwolle, Früchte, Seide, Wolle, Teppiche, Shawls etc. Die wichtigsten Handelsplätze sind: a) In Persien: ^Teheran. *Tebris. Ispahan. Meschhed. Schiras. Abuschehr. b) In Afghanistan : Kabul. Herat. c) In Beludschistan : Kelat. § 175. Asiatische Türkei. (lx/2 Mill, qkm, 17 Mill. Einw.) Sie umfasst die Länder Vorderasiens: 1) Kleinasien (auch die Levante genannt), 2) Armenien, 3) Syrien mit Pa- lästina, 4) Mesopotamien mit Kurdistan, 5) die türkischen Besitzungen in Arabien. Die herrschende Bevölkerung; bilden die Türken. Daneben sind Araber, Griechen, Armenier und Juden stark vertreten. Die wichtigste Erwerbsquelle ist der Ackerbau. Haupt- produkte desselben sind: Getreide, Wein, Südfrüchte, Tabak, Olivenöl, Baumwolle, Opium etc. Die nomadisierenden Völker betreiben Viehzucht (Schaf-, Pferde-, Maultier-, Ziegen- und Seidenraupenzucht). Einige Bedeutung hat auch die Schwammfischerei an der syrischen Küste. An mineralischen Produkten gewinnt man nament- lich Salz und Meerschaum.

10. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 400

1858 - Osnabrück : Rackhorst
400 daß vielleicht in der nächsten Provinz wegen Heuschrecken, Dürre oder anderer Elementarereignisse Hungersnoth herrscht, und daß 'in Konstantinopel jederzeit das Brod theurer ist, als in London zur Zeit einer Hungersnoth, und schlechter, als in den Provin- cialstädten. Der Holzreichthum des Landes ist sehr ungleich vertheilt. Rumelien (die europäische Türkei) ist im allgemeinen holzreich, und es dürfte wenige Punkte geben, wo die Bewohner gezwun- gen sind, sich nach andern Feuerungsmaterialien umzusehen. Ebenso bietet Rumelien hinlängliche Quantitäten von Bau- und Nutzholz. Anatolien (die asiatische Türkei) ist nur in seinen nörd- lichen Gegenden holzreich; diese sind aber auch so reich, daß bei gehöriger Pflege, und wenn nur Wege und Kanäle da wären, fast alle seefahrenden Staaten der Erde ihren Bedarf von dort holen könnten. Außerdem hält fast die ganze Küste des nördlichen Kleinasien vorzügliche Steinkohlenlager, und nur der Indolenz der türkischen Regierung ist es zu verdanken, daß englische Stein- kohlen in unermeßlichen Quantitäten nach der Türkei ausgeführt werden. Die südliche Hälfte von Kleinasien aber und das mittlere Hochplateau ist fast baumlos — ein Zustand, der nicht den Türken zur Last füllt, da schon Strabo und Livius diese Gegenden als holzlos bezeichnen. Die Wohnungen sind dort aus Stein oder Lehm; als Feuerungsmaterial dient getrockneter Mist. Schafe, Ziegen, Büffel sind in großer Menge vorhanden und durchgängig von sehr guten Racen; das Rind dagegen ist von einer elenden Race und durch den Krieg ganz unglaublich vermindert. Ein sehr nutzbares Thier, namentlich so lange es noch keine Chausseen und Eisenbahnen gibt, ist das Kamel, welches in Anatolien fast unentbehrlich ist. Der Besitz eines Kamels ist aber dem Nichtmohamedaner verboten, weil es als ein heiliges Thier gilt. Die Türkei hat die meisten Obst- und Gemüsesorten Euro- pas, zum Theil in guter Qualität, zum Theil aber schlecht. Als vorzüglich reich und schön sind Weintrauben, Melonen, Kürbiste, Gurken, Pfirsiche, Aprikosen, Maulbeeren, Erdbeeren, ferner Kohl aller Art, Spinat, Bohnen, Erbsen, Artischocken, Zwiebeln, Liebes- äpfel (Tomatas), Sauerampfer anzusehen; dagegen lassen Aepfel, Birnen und Kirschen vieles zu wünschen übrig; Kartoffeln fehlen noch fast ganz, und Spargel gibt es gar nicht. Die Industrie des Landes liegt sehr im argen und ist noch fortwährend in einem kläglichen Rückschritt begriffen. Ganze In- dustriezweige sind im Laufe der Zeit gänzlich ausgestorben, z. B.
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