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1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

2. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 75

1852 - Osnabrück : Rackhorst
75 2. Kirghisensteppe = 30,000 U!M. e. 2 Mill. E. in 3 Horden. 3. Kaukasien — c. 5000 Him. 3 Mill. E. Freie Bergvölker. Parsen od. Feueranbeter. — Transkaukasien od. Georgien (Tiflis 40, — deutsche Kolonien), Jmiretien (Kutais 6,), Mingrelien u. Ar- menien (Eriwan 15,). Caspische Prov. od. Schirwan u. Daghestan. Ii. Kaiserthum China (das himmlische Reich, — Reich der Mitte).— An 265,000 Ihm. mit c. 365 Mill. E. — 1. Das eigentliche China (sprich Schina) — c. 70,000 Um. u. dicht bevölkert. — Gegen W. u. N. durch hohe Gebirge u. Wüsten abgeschlossen (Große Mauer 300 M. l.), die Küsten abgewendet von Europa. Daher auch ganz eigenthümliche Entwickelung der Chinesen, in deren Charakter viele Widersprüche: — große Betriebsamkeit, Ausdauer im Unglück, kindliche Pietät, aber auch Haß gegen alles Fremde, nationale Selbstüberschätzung, und daher lange schon Stillstand der einst bedeutenden Bildung; — knechtische Kriecherei in Folge einer ins Kleinliche sich verlierenden, despotischen, bestechlichen Verwaltung; — nur Empfänglichkeit für finnliche Genüsse (Opiumrauchen), Habsucht, List, Falschheit. — Die vielen Niederlagen jedoch im (Opium-) Kriege mit England haben die Schwächen der Regierung aufgedeckt und ihre Auctorität geschmälert; seitdem lebhafte sociale Bewegung in den höheren Classen, offener Wi- derstand gegen Regierungs - Verfügungen, bewaffnete Aufstände. — Mandschu - Dynastie. Mandarinen. — Religionen des Confutse, des Lao, Buddhismus. Bedeutende Industrie, doch ohne Maschinen. (Weberei, Porcellan, Tusche rc.) -— Äußerst sorgfältiger Ackerbau; fast nur Reis gebaut. Dürre und Ueberschwemmungen vernichten oft die Ernten und richten furchtbares Elend an. — Viehzucht verhältnißmäßig gering; am be- liebtesten das Schwein. — Ausfuhr hauptsächlich nur Thee (Engl, bezieht jährlich c. 52, Ver. Staaten v. Nam. 16, Rußl. 8 Mill., Frankr. 600,000 Pf.) und rohe Seide (Engl, jährlich 2 Mill. Pf.). — Einfuhr: aus engl. Indien Opium für jährl. 120 Mill. Francs, Baumwolle für 30 Mill. Frcs., außerdem engl. Twist und Baum- wollenfabrkcate für 33, Wollenwaaren für 11 Mill. Frcs.; auch ruff. u. deutsche Fabricate über Kiächta. — Große Achtung vor den Wissen- schaften. — Schießpulver, Compaß, Buchdruckerkunst. — Lebhafter innerer Verkehr; viele Canäle, der Kaiser Canal 120 M. l. — Zunehmende Auswanderung nach dem ind. Archipel, Malacca, Siam, Kalifornien, Centro-America, Sandwich Zi. ic.— Lebhafterer Fremdenverkehr, seit- dem Engl, im Frieden v. 1842 größere Handelsfreiheit und Eröffnung der 5 Häfen v. Kanton, Amoi, Futschaufu, Ningpo, Schanghai für alle Nationen erzwungen; — Handelsverträge mit mehren europ. Nationen. Peking H. 2 Mill. E. — Nanking 1 Mill. E., Kanton. — In der Bocca Tigris die I. Macao 2v, E. portug., — ferner die günstig gelegene, aber nnfruchtb. u. ungesunde I. Hongkong mit der Stadt Victoria, engl. — Die Ii. Formosa, Hainan, Liemkkeu Gruppe. 2. Tübbet. Ackerbau, noch mehr Viehzucht. Höhere u. edlere Bil- dung, als in China. Buddhismus, Dalat Lama, 84,000 Priester. — H'laffa 25, — Ladak. — 3. Tatarek, kleine Bucharei: Kaschgar,

3. Vaterländische Geschichte - S. 93

1909 - Nürnberg : Korn
i Sechzehn süddeutsche Fürsten traten unter Napoleons Schutze zum Rheinbund zusammen. Bayern war der mächtigste Staat dieses Bundes. Mit dem Austritt der Rheinbundesfürsten löste sich der deutsche Reichstag, zu Regensburg auf und der Kaiser Franz legte am 6. August 1806 die deutsche Krone nieder und führte nur mehr den Titel „Kaiser von Österreich", Damit hörte nach tausendjährigem Besteben das „heilige römische Reich deutscher Nation" auf. Es war mit dem Alter hinfällig geworden. In unserer Zeit erst erstand es wieder zu neuer Kraft und Herrlichkeit. Viele deutsche Fürsten und Grafen, die bisher selbständig gewesen waren, wurden Untergebene derjenigen Fürsten, in deren Ländern ihre Besitzungen lagen. In Bayern traf das die Fürsten von Thurn und Taxis^ Hohenlohe, Schwarzenberg, Fugger, die Grafen Castell, Schönborn und andere. Dieses Vorgehen hieß man „mediatisieren". Mit welcher Härte Napoleon alles niederdrückte, was gegen ihn gerichtet war, davon nur ein Beispiel. In Deutschland war eine Schrift erschienen „Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung", welche vieles enthielt, was Napoleon unangenehm war. Der Buchhändler Palm von Nürnberg ließ dieselbe drucken und wurde deshalb auf Befehl des Franzosen-kaisers gefangen genommen und zu Brauuau erschossen. Nach kurzer Friedeuszeit begann ein neuer Krieg (4.) gegen Napoleon. Diesmal war Preußen sein Gegner (1806—1807). In kurzer Zeit war dessen Heer vernichtet. In zwei Schlachten, die an einem Tage stattfanden, zu Jena und Auerstädt (1806) entschied sich das Schicksal Pmtßeus, Es verlor im Frieden zu Tilsit (1807) die Hälfte seiner Besitzungen, aus welchen ein neues Königreich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel für Napoleons Bruder Jerome (spr. Scherohm) gebildet wurde. Abermals nur kurze Zeit war Bayern das Glück des Friedens be-schieden: aber König Maximilian ließ dieselbe nicht unbenützt für des Volkes Wohl vorübergehen. Bor allem wurden viele Frondienste, diese schwersten Lasten des Landmannes, vermindert und manche ganz aufgehoben. Die unzähligen Taxen und Abgaben fielen weg und es wurden nur mehr vier Hauptsteuern erhoben. Maximilian teilte sein Königreich in Kreise einr denen er Namen nach beit Hauptflüssen gab, die sie durchzogen. Gegen den Wilddiebstahl wurde ein scharfes Gesetz erlassen, ein allgemeines Maß und Gewicht eingeführt imt> anbaufähiges Land durch Trockenlegung der Moose gewonnen. Für junge Leute, die sich in der Malerei, Baukunst, Bildhauer- und Kupferstecherkunft ausbilden wollten, gründete der König die Akademie der bildenden Künste. Zur Ehrung derjenigen, die sich für das Vaterland besonders verdient gemacht, stiftete er den Verdienstorden der bayerischen Krone. Unterdessen war Napoleons Macht stetig gewachsen. Er schaltete und waltete, wie es ihm gefiel; er stürzte Könige und verschenkte ihre

4. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 105

1890 - Nürnberg : Korn
§ 96. Revolutionen und ihre Folgen. 105 2) Die Februarrevolution von 1848. König Louis Philipp i«48 M'gte, verblendet von Selbstsucht, mehr für die Interessen seines Hauses, als für das Wohl Frankreichs und entfremdete sich so immer mehr die Herzen des französischen Volkes. Die verweigerte Ausdehnung des Wahlrechts auf einen größeren Teil des Volkes war die unmittelbare Veranlassung zur Revolution, die im Februar 1848 ausbrach und die Abdankung des Köuigs, sowie die Proklamation der Republik zur Folge hatte. Diese erhielt daun im Dezember 1848 m Louis Napoleon Bonaparte, einem Sohne des einstigen Königs von Holland, einen Präsidenten, welcher durch gewaltsame Auslösung der seinen ehrgeizigen Plänen widerstrebenden Nationalversammlung am 2. Dezember 1851 („Staatsstreich") seine Gewalt befestigte^ und erweiterte. Er herrschte jetzt wie ein Diktator über Frankreich und ließ sich am 2. Dezember 1852 als Napoleon Iii. zum Kaiser E der Franzosen wählen. Diese Bewegung teilte steh diesmal allen Staaten Deutschlands mit, besonders wurden in die Umwälzung hineingerissen: a) Bayern, wo König Ludwig I. zu gunften seines Sohnes Maximilian Ii. abdankte; ») O st e r reich, wo Kaiser Ferdinand die Krone seinem Nessen Franz ^ojeph überließ, der dann 1848—49 die Ansstände der Lombarden und Ungarn unterdrückte, letztere mit Hilfe Rußlands; c) Preußen, wo me Revolution endlich zu eiuer Verfassung führte 1850. £)o der deutsche Bundestag unfähig war, den Forderungen nach „Einheit und Freiheit" zu genügen, so trat in Frankfurt 1848 das aus allgemeinen Volkswahlen hervorgegangene deutsche Parlament zusammen (Präsident: Heinrich von Gagern). Jetzt wurde der Bnndes- nnfo^üst, Erzherzog Johann von Österreich zum provisorischen Reichsverwefer ernannt. Die mit dieser Lösung unzufriedenen Republikaner unter Hecker und Strnve wurden bei Kandern im badischen Kreis Freiburg geschlagen. m Ju Kopenhagen war unterdessen König Friedrich Vii. durch einen Volksaufstand gezwungen worden, die Einverleibung Schleswigs in Dänemark auszusprechen. Doch die Herzogtümer waren für ihr Erb-folgerecht und ihre Ungeteiltst eingetreten, und der Bundestag hatte Hilfstruppen unter dem preußischen General Wrangel gesendet. Durch t>a§ diplomatische Einschreiten Englands, Schwedens'und Rußlands kam es indessen zum Waffenstillstand von Malmö (1848), der Schleswig unter tue gemeinschaftliche Verwaltung Dänemarks und Preußens stellte. „ r ^chdem im deutschen Parlamente die sogenannten Grundrechte festgestellt waren, handelte es sich um die Wahl eines Reichsober-Hauptes. Nun wurden die Gegensätze immer offenkundiger. Das unter Hemrich von Gagern bestehende Reichsministerinm forderte den Ausschluß Österreichs ans dem deutschen Bundesstaate, und das Parlament wählte 1849 Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen zum deutschen Kaiser. Allein dieser erklärte: ohne das freie Einverständnis der deutschen Fürsten keine Entschließung fassen zu können, und lehnte die Kaiserwurde ab.

5. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 95

1890 - Nürnberg : Korn
§ 89. Der nordamerikanische Freiheitskrieg 1773—1783, 95 Nach Beendigung dieses Kampfes kehrte er in sein Vaterland zurück, das sich eben eine bessere Verfassung gab und nun auch der Abhängigkeit von den Nachbarstaaten ein Ende machen wollte. Als deshalb ein russisches Heer in Polen eindrang, stellte sich Kos-zinsko begeistert an die Spitze der Polen; aber trotz aller Tapferkeit vermochten sie eine zweite Teilung 1793 nicht zu verhindern. Stt 1793 derselben erhielt: 1) Rußland den noch übrigen Teil von Litthanen, dann Volhynien und Podolien; 2) Preußen aber Danzig, Thon: und Südpreußen (Posen). Bald griffen die Polen unter Kosziusko noch einmal zu den Waffen; aber dieser erlag der Übermacht der Russen bei Maeziewice 1795. Nun erfolgte die letzte Teilung Polens 1795 1795. Es erhielt: 1) Preußen das Land bis zmn Niemen und zur Weichsel mit Warschau; 2) Österreich Krakau und das Land bis zum Bug; 3) Rußland alles übrige. Kosziusko, der in Gefangenschaft der Russen geraten war, wurde bereits im folgenden Jahre freigelassen, nachdem er sein Wort gegeben hatte, nicht wieder gegen die Russen zu kämpfen. Darum nahm er trotz der Anträge Napoleons I. an den folgenden Kämpfen keinen Anteil. Er starb zu Solothuru in der Schweiz, nachdem er alle leibeigenen Bauern auf seinen Gütern in Litthanen freigegeben und sie zu Eigentümern ihrer Besitzung erklärt hatte. Das Schicksal Polens ist' ein Exempel, wohin Parteihader und Bürgerkrieg ein Volk endlich führen. § 89. Der nordamerikanische Freiheitskrieg 1773—1783. ma-ms An der Ostseite Nordamerikas hatten sich seitdem 17. Jahrhundert viele kirchlich oder politisch verfolgte englische Auswanderer niedergelassen und hatten Kolonien gegründet, welche die englische Hoheit anerkannten. So entstunden Virginien (durch Puritaner), Maryland (durch Katholiken), Pennsylvanien (durch Quäker). Da England durch seine Seekriege sehr erschöpft war, so beschloß man die Heranziehung der Kolonien zum Mittragen der Lasten und führte nach mehrfachen Versuchen zur Besteuerung' einen Zoll auf Thee ein. Daher entstund in Boston ein Aufruhr 1773, wobei die im Hafen befindlichen Theeladungen ins Meer geworfen wurden. Die von der englischen Regierung angeordneten strengen Maßregeln wurden mit Rüstungen erwidert. Die ersten Gefechte erhöhten den Mut der Amerikaner. Als dann George Washington an die Spitze des Heeres trat, erlitten die Engländer große Nachteile, und 1776 sprach der Kongreß die Unabhängigkeitserklärnng ans. Die Kapitulation eines englischen Heeres führte zum Abschluß eines Bündnisses mit Frankreich, dem sich bald auch Spanien anschloß. Eine spanisch-französische Flotte nahm nun Minorea; aber Gibraltar ward von Elliot tapfer verteidigt und auch sonst war England zur See im Vorteil. Als jedoch Washington ^.bites englisches Heer gefangen nahm, ward England des Krieges überdrüssig, erkannte int Frieden die Unabhängigkeit der nordamerikanischen Kolonien an und überließ Minorea an Spanien.

6. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 267

1819 - Nürnberg : Campe
267 Die Schweiz. 19. Der Kamen Genf. Ein reihendes Land, unter einem milden und warmen Himmel! Die Gegenden um seinen schönen großen See sind paradiesisch. Alle Hügel prangen mit Gärten, Obst- bäumen, Weinreben, freundlichen Landhäusern, und auf dem Wasser treiben sich lustig eine Menge größere und kleinere Fahrzeuge umher. Der Boden ist ungemein fruchtbar, wo er angebaut werden kann; doch gewinnt man nicht genug Getreide. Das Ländchen wird ungefähr von 50,000 Men- schen bewohnt, die alle französisch sprechen, wie rm Waadt- land und im Fürstenthum Neuschatel. Man nennt cs da- her die französische Schweiz. Ihrem Herzen nach sind aber die Bewohner ächte teutsche Schweizer, die nie Gefal- len fanden an dem Unwesen der Franzosen, und ihnen nur Unterthan waren, weil sie unterjocht wurden, wie wir. Genf, die große und ansehnliche Hauptstadt, liegt in ei- ner reizenden Gegend, südwestlich von Lausanne, am Aus- fluß des Rhonestroms aus dem See (denn die Rhone geht durch den Genfer Sec, wie der Rhein durch den Bodensee.) Die Einwohner sind 25,000, meistens Uhrmacher, Goldar- beiter und andere Künstler und Handwerker. Keine andere Stadt in der Schweiz ist so stark bevölkert. Genf ist sehr alt und stand schon vor Christi Geburt; sie hat aber doch gutgebaute und ansehnliche Häuser. An dem Rhonestrom ist eine Maschine, die beständig Wasser schöpft und die Stadt damit versieht. In dem See werden köstliche Forellen und viele andere Fische gefangen, welche sich die Genfer gut schmecken lassen. — Oie Stadt führt einen bedeutenden Handel, und vor Zeiten verschickte sie nur allein jährlich 150,000 Uhren. Seitdem aber die Franzosen ins Land ka- men, ging alles rückwärts. X

7. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 154

1819 - Nürnberg : Campe
i54 Europa. x - Schlesien wird eingetheilt in Ober - Mittel - und Nieder- schlesien, und sämmtliche Theile zusammengenommen, sollen gegen zwei Millionen Einwohner enthalten. Oberschlesien ist der südliche und schlechtere Theil, wovon ein Stück zu Oesterreich gehört. Ehedem war das ganze Land ein Eigen- thum des Hauses Oesterreich; nach dem Tode Karls Vi. er* Dfcerte es aber der König von Preußen, und ob man es ihm gleich in dem siebenjährigen Kriege (von *756—1765) mit Ge- walt wieder abnehmen wollte, behanptete er sich doch in dem Besitz, und eine Menge Blut wurde umsonst vergossen. Die Hauptstadt von ganz Schlesien ist Breslau, in Mittelschlesic'n, eine große, schöne Stadt, beinahe mitten im Lande, mit mehr als 60,000 Einwohnern. Breslau hat also noch einmal so viel Bewohner als Nürn- berg, und der Handel ist wenigstens eben so bedeutend, die Messen aber sind viel berühmter. Wer um die Stadt Bres- lau herumgehen will, muß einen Marsch von vier Stunden machen. — Und womit beschäftigen sich die Einwohner? Meistens in ihren Fabriken und Manufacturen, oder mit dem Handel. Es ist zu Breslau auch eine Universität und eine Wechselbant. Liegnitz, nordwestlich von Breslau, die Hauptstadt von Niederschlesien. Brieg, südlich von Breslau,, liegt ebenfalls an der Oder, und hat über 8000 Einwohner. Nicht weit von die- ser Stadt ist eine große Aue, auf welche die Polen )ähr- lich viele tausend Ochsen bringen, und um Jacobi einen Viehmarkt halten. Schweidnitz, südwestlich von Breslau, ist stark befesti- get und liegt in einer schönen Gegend. Die Stadt hat über L000 Einwohner.

8. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 477

1819 - Nürnberg : Campe
Die Berbere!. 477 Das Reich Fetz und Marocco. Es liegt dieses ansehnliche Reich westlich von Algier, zwi- schen dem Meere und der Wüste Sahara. Es ist beinahe fünfmal so groß als unser Königreich Baiern. Ein ansehn- licher Theil des Gebirges Atlas zieht sich durch das Land. Ob es gleich in den Thälern niemals schneit, so sind doch die höchsten Gipfel dieses Gebirges mit ewigem Schnee be- deckt. Auf den mittleren Regionen herrscht dagegen in mil- der Luft ein ewiger Frühling, deswegen sind auch jene Ge- genden stark bewohnt. Auf dem platten Lande empfindet man im Sommer öfters eine drückende Hitze, doch wird sie durch Seewinde ziemlich gemäßigt. Im October beginnt chic Regenzeit, und dauert bis zu Anfang des folgenden Jahres. Außer dieser Zeit ist der Himmel heiter und die Luft ge- sund. Das Land im ganzen ist ungemein fruchtbar, aber schlecht angebaut. Es bringt Getreide, Baumwolle, Taback, Gummi, Wein, Obst, Datteln, Oel, Feigen, Mandeln, Citronen, Pomeranzen, Granatäpfel, Apricosen und Zucker- rohr hervor. Im Thierrciche findet man Kameele, Pferde, Rindvieh, Maulthiere, Esel, Schafe mit Fettschwänzcn, Zie- gen, Löwen, Tiger, Wölfe, Strauße und andere Vögel, auch eine Menge Fische. Die Gebirge enthalten edle Metalle, Ku- pfer, Zinn, Blei und Eisen. Das Land ist nicht ohne Manufacturen; es werden baumwollene und seidene Zeuge, schöne Teppiche und Mat- ten gewebt, auch grobes Papier, Korduan und dergleichen verfertigt. Der Handel aber schmachtet unter der despoti- schen Regierung, die ihn durch drückende Abgaben auf alle Art hindert. Indessen haben doch die Engländer, Dänen, Schweden, Spanier und Niederländer Handelsverbindun- gen in den Seestädten, und führen Wolle, Wachs, Ochsen-

9. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 534

1819 - Nürnberg : Campe
554 Nord-America. Menge Nord-Amerikaner. Sie führen in das Ansland Ge- treide, Reis, Holz, Taback, Hanf, Leinsaamen, Pclzwerk, Wachs, Wolle, Eisen, Theer. Terpentin, Fische, gebrannte Wasser, und dergleichen mehr, und ihre Schiffe segeln bis Petersburg und China. Die vornehmsten Handelsstädte sind Boston, Neu-Dort und Philadelphia. Auch Künste und Wissenschaften werden in den vereinigten Staaten nicht vernachläßigt; es bestehen dort Universitäten und andere gelehrte Anstalten, wie in England. Bis zum Jahre 1773 waren diese Staaten als englische Kolonien der Krone Großbritannien unterworfen. Sie em- pörten sich aber gegen das Mutterland, von dem sie sich ge- drückt glaubten, und erklärten sich für unabhängig. Hier- aus entstand ein langer, blutiger Krieg; aber unterstützt von den Franzosen, Spaniern und Holländern, behaupteten sie muthig ihre Freiheit, und brachten es dahin, daß sie im Jahre i/85 durch den Pariser Frieden wirklich für unabhän- gig erklärt wurden/ Jetzt besteht das Land aus 20 kleineren Republiken, die sich zur Beförderung ihres gemeinschaftlichen Wohls zu ei- nem einzigen großen Staatökörper verbunden haben. Ec wird regiert durch den General-Eongreß, das heißt, durch eine Versammlung der Räthe und Abgeordneten aller ein- zelnen Provinzen, an deren Spitze sich ein Präsident befin- det, der die ausübende Gewalt hat; das heißt, der alles, was der Congreß beschließt, in Vollziehung bringt. 3>l die besondern Angelegenheiten der Provinzen darf sich abe* der Congreß nicht mengen, denn von diesen hat jede ihre eigene Regierung. Die einzelnen Provinzen sind; 1. Maine. 2. Ncw Hamshirè.

10. Kompendium der deutschen Geschichte - S. 258

1819 - Nürnberg : Monath und Kußler
258 V. Buch. Von K.karl V. und der Kirchenreform. Scheidewand zwischen den ächten Bekennern des Luther- thnms und jedem Jrrelehrenden, gaben aber eben hie- durch die Veranlassung zur vermehrten Zwistigkeit unter ihren Glaubensgenossen selbst. Dänemark handelte viel- leicht am klügsten in Rücksicht aus dieses sogenannte Con- cordienbuch. — Zn jeden politischen Handel verstochte sich nun der Theolog, vorzüglich die Hofprediger; und der Vorwurf, daß es auch ein lutherisches Papst- thum gebe, war nicht ungegründet. Zn andern Gegen- den erhielt die Parthey der Neformirtcn weitern Spiel- raum, ansehnliche Fürsten, der Kurfürst von der Pfalz, Hessen-Cassel rc. erklärten sich öffentlich für sie, und ver- mehrten die innere Zwietracht dadurch noch mehr. — Die Katholiken, oder eigentlich die Jesuiten, benüzten die Spaltung, verweigerten den Reformirten gänzlich die Theilnahme an dem Religionsfrieden, und behaupteten auch gegen die Lutheraner, nicht mehr an denselben ge- bunden zu seyn, weil sie statt der Angsbnrgischen Con- fession ein anderes Normalbuch zur Festsezung ihrer Glau- benssätze angenommen hätten. 8. 6. Diese geistlichen Gährnngen unter Rudolphs unge- schickter Regierung hatten ans alle für Deutschland zum Theil wichtigen politischen Ereigniße einen offenbaren .Einfluß. Er äusserte sich ans eine lächerliche Art, als die Protestanten den sehr wesentlich verbesserten Ka- lender auf dem Reichstage 1532 verwarfen, blos weil er durch den Papst Gregor Xlll. in der Christenwelt ein-
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