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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 304

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
304 seltenen Reichthum an allen Naturprodukten, obwohl viele Strecken Landes wegen Wassermangels unfruchtbar sind, andere wegen fehlender Arbeitskräfte nicht bestellt werden können. Bergbau und Viehzucht siud sehr bedeutend. Die reichsten Silberminen liegen zwischen 32° und 33° S. B., sollen sich 25 Meilen hinziehen und überall gleich reichhaltig sein. Die Viehzucht muß sehr einträglich sein; denn Heerden von Pferden, Maulthieren, Horn- vieh rc. bis zu 10,000 Stück gehören nicht eben zu den Seltenheiten des Landes. Weizen und Gerste gedeihen in Chile prächtig, und Chile ist bisher das einzige Land in Südamerika, wo die europ. Getreide- und Obstarten mit gutem Erfolg gepflanzt worden sind. Chile ist zugleich der Staat, welcher seither am wenigsten durch innere Zwistigkeiten zerrüttet wurde. Die Chilenen sorgen für Volksbildung und Aufklärung; die Regierung begünstigt seit langer Zeit die deutschen Einwanderer, um tüchtige Arbeitskräfte zu ge- winnen und den Anbau des Landes zu erweitern. Hauptstadt ist San Jago, 70,000 E. Coguimbo und Conception sind kleinere, Valdivia und Valparaiso (50,000 E.) größere Häfen*). Bei dem großen Mangel an Regen leidet ihre Umgebung an Wasserarmuth, wie überhaupt der Westabhang der Anden durch Dürre heimgesucht wird. Zu Chile gehören noch 1) Chiloö, ein großes waldiges Eiland, das täglich mehr angebaut wird; die Robinsonsinsel Juan Fernande; (Alex. Selkirk). Auf ihr sind Cedern, Feigen und Trauben in Masse. 13. Die La Plata-Staaten (38,900 Q.-M., ist, Mill. E.) (argentinische Republik) sind eine Union von 13 Freistaaten. Im W. ist das Land gebirgig durch die Verzweigungen der Anden; im O. und S. dagegen liegen die Pampas des Rio de la Plata (§ 109). In keinem Staate Südamerikas waren bisher so fortwährende Unruhen und Partei- kämpfe, wie in diesen Staaten. Man hatte deshalb in der Person des Generals Rosas einen Diktator ernannt, aber 1852 ihn zu verjagen für besser befunden. Unter der gemischten Bevölkerung verdienen die Gauchos hervorgehoben zu werden. Von Weißen und Eingebornen entsprossen, durch- streifen sie auf Rossen die weiten Pampas, verstehen mit Lazo (Schlinge) und Bola (Schleuderkugel) das zahllose wildgewordene Vieh zu fangen, und leben von dieser Jagd. Die la Plata-Staaten sind in rascher Entwickelung begriffen; das deutsche Element ist bereits stark vertreten und übt durch seine Intelligenz, seine Arbeitskraft und sein Kapital einen bedeutenden Ein- fluß darauf aus. Hauptst. Paranä, 15,000 E. Mendoza, 15,000 E. Andenpaß nach St. Jago. Cordova, 15,000 E. Handel mit Tuch und Baumwollenzeug. 14. Buenos Apres (3500 Q -M., 350,000 E.) ist seit 1853 von der argentinischen Republik getrennt und selbständig ge- *) In Chile hausen noch */2 Million unabhängiger Indianer, die Araukaner, welche den Spaniern Widerstand zu leisten vermochten, in 4 Staaten. Sie sind Heiden; die Männer treiben Jagd und Viehzucht, die Frauen bestellen das Feld, spinnen und weben. Die Gold- und Silberminen verstehen die Araukaner auszu- beuten, und das Metall verarbeiten sie zu Schmucksachen. Mit Chile leben sie in Frieden und Eintracht. (S. 282).

2. Geschichte der neuesten Zeit - S. 72

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
72 Das Zeitalter des Bundestages. schafter, den Dichter Kotzebue, den man fr einen russischen Spion hielt, in Mannheim ermordete. Nun berief Metternich die Diplomaten der Heiligen Allianz zu einem Kongre, und es wurde eine strenge berwachung der zahlreich aufkommenden Zeitungen (durch die Zensur, eine Prfungs-behrde fr Drucksachen) und der Universitten angeordnet, verdiente Männer wie Jahn und Arndt aus ihrem Wirkungskreis entfernt; un-beachtet blieben die Warnungen Wilhelm v. Humboldts, der nicht zugeben wollte, da die auf dem Kongre vertretenen Staaten sich in preuische Angelegenheiten einmischten. Zu den sptern Opfern dieser Verfolgung gehrte der Mecklenburger Brgermeisterssohn Fritz Reuter: das preuische Kammergericht ver-urteilte ihn mit 39 andern Burschenschaftern wegen Hochverrats zum Tode; dann wurde er zu dreiig Iahren Festungshaft begnadigt", von denen er sieben abgesessen hat. Seine juristische Laufbahn war verdorben; so wurde er der plattdeutsche Dichter der Luschen und Rimels", der Fran-zosentid", der Stromtid". In der Festungstid" hat er seine Leidensgeschichte mit guter Laune geschildert. Tiefe Erbitterung ergriff die ehrlichen Vaterlandsfreunde: Htte die Nation 1813 gewut, da nach elf Jahren von einer damals zu er-reichenden und wirklich erreichten Stufe des Glanzes, Ruhmes und An-sehens nichts als die Erinnerung und keine Realitt brig bleiben wrde, wer htte damals wohl alles aufgeopfert, solchen Resultates halber?" So schrieb Prinz Wilhelm, der sptere Kaiser, im Jahre 1824. 4. Die Orientalische Frage und die Griechen. 1. Den Trken galten die unterworfenen Christen als eine willen-lose Herde, die Rajah". Der Landmann, dessen Htte eher eine Erdhhle heien mochte, baute nur so viel an, als er notwendig brauchte: alles brige nahmen ihm doch die Beamten weg. An Verbesserungen im Ackerbau dachte niemand. Vier Fnftel des Erdbodens lagen brach; im gesegnetsten Gelnde, vor den Toren Konstantinopels, breitete sich eine Einde aus. Die Erwgung, ob die trgen Osmanli" zu einer Erneue-rang ihres Staatslebens zu bringen seien oder ob ein anderes Volk, und welches, die Schtze ihres Landes zu heben berufen sei, das ist der ursprngliche Inhalt der Orientalischen Frage". 2. Endlich emprte sich die Rajah berall, wo Griechen sich ange-siedelt hatten: in den Donaulndern, in Hellas (dem alten Mittel-Eriechenland), in der Peloponnes (jetzt Morea) und auf den Inseln des Archipels. Die Handels- und seetchtigen Griechen, die in Konstantinopel und in den Stdten des stlichen Mittelmeers saen, waren die Trger

3. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

4. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 75

1852 - Osnabrück : Rackhorst
75 2. Kirghisensteppe = 30,000 U!M. e. 2 Mill. E. in 3 Horden. 3. Kaukasien — c. 5000 Him. 3 Mill. E. Freie Bergvölker. Parsen od. Feueranbeter. — Transkaukasien od. Georgien (Tiflis 40, — deutsche Kolonien), Jmiretien (Kutais 6,), Mingrelien u. Ar- menien (Eriwan 15,). Caspische Prov. od. Schirwan u. Daghestan. Ii. Kaiserthum China (das himmlische Reich, — Reich der Mitte).— An 265,000 Ihm. mit c. 365 Mill. E. — 1. Das eigentliche China (sprich Schina) — c. 70,000 Um. u. dicht bevölkert. — Gegen W. u. N. durch hohe Gebirge u. Wüsten abgeschlossen (Große Mauer 300 M. l.), die Küsten abgewendet von Europa. Daher auch ganz eigenthümliche Entwickelung der Chinesen, in deren Charakter viele Widersprüche: — große Betriebsamkeit, Ausdauer im Unglück, kindliche Pietät, aber auch Haß gegen alles Fremde, nationale Selbstüberschätzung, und daher lange schon Stillstand der einst bedeutenden Bildung; — knechtische Kriecherei in Folge einer ins Kleinliche sich verlierenden, despotischen, bestechlichen Verwaltung; — nur Empfänglichkeit für finnliche Genüsse (Opiumrauchen), Habsucht, List, Falschheit. — Die vielen Niederlagen jedoch im (Opium-) Kriege mit England haben die Schwächen der Regierung aufgedeckt und ihre Auctorität geschmälert; seitdem lebhafte sociale Bewegung in den höheren Classen, offener Wi- derstand gegen Regierungs - Verfügungen, bewaffnete Aufstände. — Mandschu - Dynastie. Mandarinen. — Religionen des Confutse, des Lao, Buddhismus. Bedeutende Industrie, doch ohne Maschinen. (Weberei, Porcellan, Tusche rc.) -— Äußerst sorgfältiger Ackerbau; fast nur Reis gebaut. Dürre und Ueberschwemmungen vernichten oft die Ernten und richten furchtbares Elend an. — Viehzucht verhältnißmäßig gering; am be- liebtesten das Schwein. — Ausfuhr hauptsächlich nur Thee (Engl, bezieht jährlich c. 52, Ver. Staaten v. Nam. 16, Rußl. 8 Mill., Frankr. 600,000 Pf.) und rohe Seide (Engl, jährlich 2 Mill. Pf.). — Einfuhr: aus engl. Indien Opium für jährl. 120 Mill. Francs, Baumwolle für 30 Mill. Frcs., außerdem engl. Twist und Baum- wollenfabrkcate für 33, Wollenwaaren für 11 Mill. Frcs.; auch ruff. u. deutsche Fabricate über Kiächta. — Große Achtung vor den Wissen- schaften. — Schießpulver, Compaß, Buchdruckerkunst. — Lebhafter innerer Verkehr; viele Canäle, der Kaiser Canal 120 M. l. — Zunehmende Auswanderung nach dem ind. Archipel, Malacca, Siam, Kalifornien, Centro-America, Sandwich Zi. ic.— Lebhafterer Fremdenverkehr, seit- dem Engl, im Frieden v. 1842 größere Handelsfreiheit und Eröffnung der 5 Häfen v. Kanton, Amoi, Futschaufu, Ningpo, Schanghai für alle Nationen erzwungen; — Handelsverträge mit mehren europ. Nationen. Peking H. 2 Mill. E. — Nanking 1 Mill. E., Kanton. — In der Bocca Tigris die I. Macao 2v, E. portug., — ferner die günstig gelegene, aber nnfruchtb. u. ungesunde I. Hongkong mit der Stadt Victoria, engl. — Die Ii. Formosa, Hainan, Liemkkeu Gruppe. 2. Tübbet. Ackerbau, noch mehr Viehzucht. Höhere u. edlere Bil- dung, als in China. Buddhismus, Dalat Lama, 84,000 Priester. — H'laffa 25, — Ladak. — 3. Tatarek, kleine Bucharei: Kaschgar,

5. Europa ohne Deutschland - S. 45

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 45 — große Verschiedenheiten, hat aber eine gemeinsame Sprache und ist durchweg römisch-katholisch. Nur die Bretonen im Nordwesten Frank- reichs, die Basken im Südwesten und die Italiener an der Riviera haben ihre angestammte Sprache bewahrt. Für die Ehre und den Ruhm ihres Volkes, das sie gern „die große Nation" nennen, sind die Fran- zosen begeistert. Mit Stolz erinnern sie sich der Zeiten, als sich vor Napoleon I. die Völker und Fürsten Europas beugen mußten. Seit dem Sturze Napoleons Iii. ist Frankreich eine Republik, deren Prä- sident auf 7 Jahre gewählt wird. 2. Wirtschaftliche Tätigkeit. Die klimatischen Verhältnisse der einzelnen Landesteile zeigen große Unterschiede. Die Tief- und Hügel- länder Mittel- und Nordfrankreichs haben ein mildes Klima; in den Gebirgsgegenden der Auvergne ist es rauh, an der Südküste oft heiß und trocken. Daher sind auch die Erzeugnisse des Landes sehr verschieden- artig. Im Norden baut mau vorzugsweise Getreide und Gespinstpflanzen sowie Zuckerrüben, in Mittelfrankreich außerdem noch Wein, Obst und Gemüse, im Süden Wein, Mais und Südfrüchte. Zur Ausfuhr gelangen be- sonders feine Obstsorten, Olivenöl und vorzügliche Weine. In früherer Zeit sind die Wald bestände stark gelichtet worden; doch geschieht jetzt viel für die Aufforstung der öden Flächen. Die Viehzucht blüht in der wiesenreichen Normandie, die Schafzucht auf den trockeueu Hügeln Mittelfrankreichs. Im Süden treten Maultiere an die Stelle der Pferde. — An Mineralien hat Frankreich besonders Kohle und Eisen, aber nicht so viel wie England und Deutschland. Seine Industrie ist bedeutend. Weltberühmt sind die geschmackvollen Luxus- und Modewaren aus Paris, die Seidenstoffe aus Lyon, die Gewebe und Spitzen aus Lille und Roueu, die Porzellanfabrikate von Ssvres. Der Handel mit Deutschland beschäftigt sich nament- lich mit der Ausfuhr von Faß- und Schaumweinen, von Arrak, Rum, Kognak, Wolle, Seide, frischen Blumen, Speiseöl u. a. und mit der Einfuhr von Steinkohlen, Metall waren, Fellen, Geweben und chemischen Produkten. Die Britischen Inseln. (Etwas kleiner als Norwegen. 45,6 Mill. meist evangel. Einw.) Unter den Britischen Inseln versteht man die beiden großen Inseln Großbritannien und Irland mit den benachbarten kleineren Inselgruppen.

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 86

1917 - Frankfurt am Main [u.a.] : Diesterweg
86 Das Zeitalter Ludwigs Xiv. kamen jetzt Butter-, Fleisch-, Perücken-Inspektionen, deren Inhaber □ den Kaufpreis für ihr Amt dem Volke wieder auszupressen suchten. □ Ludwig Xiv. war seit Jahren zum Frieden geneigt. Aber die Forderungen der Verbündeten erschienen ihm unvereinbar mit seiner Ehre. * *Das schwerste Hindernis des Friedens war die Selbstsucht der Seemächte; England hatte unter dem Kriege gar nicht zu leiden. Es verlangte die ganze spanische Erbschaft für Josephs Bruder Karl, für sich selbst große Handelsvorteile und zu deren Stütze mehrere feste Punkte am Kanal und im Mittelmeer sowie in den Kolonien; zuletzt stellten die Seemächte die Forderung auf, Ludwig solle seinen Enkel selbst aus Spanien vertreiben helfen, falls Philipp V. dem Habsburger nicht □ freiwillig weiche. □ 6. Da starb Kaiser Joseph I., Leopolds I. Sohn, an den Blattern, wie in denselben Tagen der Dauphin. Vale Imperator! (Fahr wohl, Kaiser!) soll er ausgerufen haben, als die Art der Krankheit festgestellt wurde. Sein Bruder Karl, der zum König von Spanien bestimmt war, wurde Kaiser. Damit nun nicht die Ländermassen Österreichs und Spaniens vereinigt würden, schloß Königin Anna, Wilhelms Iii. Schwägerin, ohne Rücksicht auf die Verbündeten den Frieden zu Utrecht. In England waren soeben die Whigs gestürzt worden, die Partei der Städte und des Handels, und mit ihnen Marlborough. Königin Anna wendete sich den Tories zu, der Partei der Großgrundbesitzer, die bei der langen Dauer des Kriegs immer tiefet in Schulden gerieten. Gerade im entscheidenden Augenblick rief sie ihre Truppen ab; allerdings leisteten die deutschen Söldnergenerale dem Befehl □ keine Folge. □ Philipp V. erhielt Spanien mit Indien, der Kaiser, als er in Rastatt dem Frieden beitrat, die europäischen Nebenländer. Seine Herrschaft reichte vom Ätna bis zur Nordsee. 7. England bekam von Frankreich die Länder an der Hudsonbai, von Spanien die Meeresfeste Gibraltar, die seine Flotte weggenommen und Prinz Georg von Hessen sieben Monate lang verteidigt hatte. * * Außerdem erlangte England Handelsverträge, die ihm die Herrschaft über Land- und Seehandel sicherten, insbesondere den □ ausschließlichen Sklavenhandel nach den spanischen Kolonien. □

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 55

1917 - Frankfurt am Main [u.a.] : Diesterweg
Cromwell. Richelieu. Iv 13—2i. 55 Auch nach außen wahrte Cromwell Englands Vorteil. Durch ein Schiffahrtsgesetz untersagte er den Holländern, den „Frachtfuhrleuten aller Nationen", die Erzeugnisse fremder Länder einzuführen. Er züchtigte die Seeräuber im Mittelmeer und nahm den Spaniern Jamaika. Seine Fürsprache schützte die verfolgten Protestanten in katholischen Gebieten, namentlich die Hugenotten in Südfrankreich. * *Er war nach dem Urteil des englischen Geschichtschreibers □ Macaulay der größte Fürst, der je über England gebot. □ Seine Leiche wurde in der Westminster-Abtei beigesetzt mit nie gesehenen Totenehren; in Holland jauchzten die Binder, der Teufel sei gestorben. 6. Seinen schwachen Sohn Richard stürzten ehrgeizige Offiziere, die eine unerträgliche Säbelherrschaft einführten. Da rief man Karl Ii. zurück und begrüßte ihn mit Jubel und Glockengeläute. Das war die „Restauration" (Herstellung) der Stuarts. 2. Ludwig Xiv., der „Sonnenkönig". * 1. *Die Vormundschaft für den zehnjährigen Ludwig Xiii. übernahm seine Mutter Maria von Medicis, eine nahe Verwandte der □ Gemahlin Heinrichs Ii.: Richelieu wurde bald ihr Berater. □ Kardinal Richelieu, der die Witwe Heinrichs Iv. und ihren schwachen Sohn Ludwig Xiii. leitete, unterstützte alle Feinde Habs-burgs und befreite die Königsgewalt von den Schranken, die sie einengten. Den Hugenotten nahm er ihre Festungen; die Etats generanx, eine schon von Philipp Iv. eingeführte Vertretung der Stände, wurden nicht mehr zusammengerufen. * * Richelieu wollte an Stelle des Kaisers den Königen von Frankreich die erste Stelle in Europa verschaffen, wie sie einst ihr Ahnherr Karl der Große eingenommen habe. Darum befreite er die Königsgewalt von jeder Hemmung im Innern. Den Hugenotten entriß er ihre Sonderstellung im Staat, die den inneren Frieden bedrohte: ihre stärkste Festung, La Rochelle, eroberte er trotz englischen Beistandes nach langer Belagerung, die er persönlich leitete; ihre Religionsfreiheit aber tastete er nicht an. Richter und Parlamentsräte konnte er zwar nicht beseitigen, weil sie ihr Amt vorn Staate gekauft hatten; sträubte sich aber der oberste Gerichtshof des Landes, das Pariser Parlament, die königlichen

8. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 113

1873 - Harburg : Elkan
113 sonders für Wissenschaft und Kunst thätig; durch den Ludwigs - Kanal erhielten Main und Donau die schon von Karl d. Gr. ins Auge gefaßte Verbindung. — Hannover trat 1837 ans der 123jährigen Verbindung mit England; der kräftige König Ernst August trübte indes die Freude über die erlangte Selbständigkeit durch die Aufhebung der Verfassung und die Verfolgung der verfassungstreuen Männer. — In ganz Deutsch- land war seit 1815 eine tiefe Unzufriedenheit darüber, daß dem deutschen Volke die Einheit und Freiheit nicht gegeben wurde, die ihm in den Be- freiungskriegen versprochen war, und daß die Männer, welche diese Ein- heit und Freiheit forderten, Verfolgung und selbst Kerkerstrafen zu erlei- den hatten. — 2) Neue Hoffnungen lebten auf, als nach Friedrich Wil- helms Iii. Tode sein hochbegabter Sohn, Friedrich Wilhelm Iv, im zur Negierung kam (1840—61). Während in Oestreich der Minister Metternich die unumschränkte Negiernng des Kaisers aufrecht hielt, ries er den „vereinigten Landtag" zusammen, um den Rath der Volks- vertreter zu vernehmen; mit großer Liebe förderte er Kunst und Wissen- schaft (kölner Dom; Alex. v. Humboldt, Gebr. Grimm rc.). Aber Deutschland die ersehnte Einheit zu geben, war ihm nicht beschieden (vergl. §. 170). Nach 16jähriger Negierung traf ihn die schwere Prü- fung, daß ein Gehirnleiden ihn zwang, aller Thätigkeit zu entsagen. ch §. 168. Fortsetzung, b. Griechenland. Türkei. Um das türkische Joch abzuschütteln, griffen die Griechen unter Alex. Ppsilanti 1821 zu den Waffen. Nach 6jährigem heldenmüthigem Kampfe kamen ihnen England (Minister Canning), Frankreich und Rußland zu Hülfe; sie vernichteten in der Seeschlacht von Navarin (S.w.-Küste Moreas) m7 die türkische Flotte und machten Griechenland zu einem selbständigen Staat (1828), der vier Jahr später den Prinzen Otto von Baiern zum Könige erhielt. — Der Krieg, den Sultan Mahmud 1829 mit Niko- laus vonnußland (1825—55) führte, endete für ersteren unglücklich, da er den Handel auf dem schwarzen Meere frei geben und Rußland die Schutzherrlichkeit über die Moldau und Wallachei zugestehen mußte. — c. Die romanischen Länder erschütterten blutige Verfassungskämpfe. In Italien wurden dieselben durch Oestreich unterdrückt (1821); Spa- nien aber und Portugal kamen mehrere Jahrzehnde nicht zur Ruhe und verloren überdies ihre reichen amerikanischen Kolonien. — In Fran k- reich wurde 1830 der despotisch gesinnte König Karl X. durch dic1830 Juli-Revolution gestürzt und der Herzog von Orleans, Ludwig Philipp, auf den Thron gerufen. — d. Belgien. In Brüssel brach in Folge der Julirevolution gleichfalls ein Aufstand aus, der dahin führte, daß sich die katholischen belgischen Provinzen von Hol- land losrissen und den Prinzen Leopold von Koburg zum König wähl- ten. — o. Die Polen erhoben sich im I. 1830 gegen die russische Herr- schaft. Nach tapferem Widerstände wurden sie bei Ostrolenka (nördl. v. Warschau) von Diebitsch überwunden; Paskewitsch eroberte darnach Warschau und verwandelte das Land in eine russische Provinz. Auch spätere Erhebungen mißlangen völlig und hatten zur Folge, daß die kleine Republik Krakau mit Oestreich vereinigt wurde (1846). Backhaus, Leitfaden. 2. Aufl. 8

9. Von der Restauration zur Reichsgründung - S. 129

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Bismarck: Eigenhändiges Memoire, betr. Preußens Politik. 129 Ungarn abhelfen, ohne daß dadurch die österreichischen Iftatrikuiarbeiträge8, wie bei dem Gesamteintritte, auf das Dreifache erhöht werden. Schon langst wird es von Wien aus mit (Erfolg gelehrt, daß die Pflicht, Österreichs Besitzungen außerhalb des Bundes zu schützen, durch die deutschen Interessen geboten und ein indirekter Husfluß der Bunbesverträge sei. Durch diese Theorie wächst den übrigen Bundesgliedern eine große (Erweiterung ihrer verbinblich-Keiten ohne äquivalent9 und ohne Lasten für Österreich zu. Bis zum orientalischen Kriege hatte das wiener Kabinett auf biesem Wege, unter geschickter Benutzung der (Erinnerung der Fürsten an die preußisch=gothaische Politik 10, große Fortschritte gemacht, und es gehörte die Ungeschicklichkeit des Grafen Buol dazu, um währenb des orientalischen Krieges das uns abgewonnene Terrain großenteils tvieber einzubüßen ; aber nicht wir haben es toieber gewonnen, sonbern die Bamberger Staaten 11 finben in Frankreich den schließ» lichen Stützpunkt der unabhängigen und fchiebsrichterlichen Stellung, welche sie in den Rivalitäten der beutfchen Großmächte annehmen konnten. Durch biefe Gefahr läßt sich das Wiener Kabinett auf seinem Wege nicht beirren und bekämpft neuerbings mit (Erfolg den preußischen (Einfluß in dem uns so nahe oerwanbten Boben. Wenn wir im Jahre 1842 uns bereit erklärt hätten, Österreich den künftigen Besitz der vom Bunbe zu erbauenben Festung Rastatt in Aussicht zu stellen, so ist wohl kaum zweifelhaft, daß es uns Konzessionen 12, sei es in Mainz ober anberweit, bafür gemacht hätte. Aber es rechnet bar auf, daß wir Iebiglich aus bunbesfreunblicher Gefälligkeit ihm seine Position uns gegenüber verbessern und würde uns auch keinen Dank schulbig zu sein glauben, wenn wir gratis Garantien für seine außerbeutschen Länber übernehmen, sonbern biefe als fchulbige Bunbesgenossenpflicht entgegennehmen, auch nicht anstehen, sie zu tenbenziöser Mitteilung an Frankreich zu benutzen. (Es hat uns in allen Gebieten Maurer, (Huellensammlung. Ii. 9

10. Von der Restauration zur Reichsgründung - S. 148

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
148 Ii. Don der Revolution zur Reichsgründung. erscheint erst dann Bedürfnis, wenn das Maß des Erreichbaren sich aus den Verhandlungen mit den anderen Bundesregierungen erkennen läßt. Nur die Konstatierung der Ansicht im Schoße der Bundesversammlung, daß die jetzigen Einrichtungen unzulänglich sind, daß mir nicht davor zurückschrecken, das Element einer Nationalvertretung in die zuzukünftige Kombination mit aufzunehmen, daß aber unsere Änderungsvorschläge nicht über das Bedürfnis, d. H. nicht über das Gebiet der Militäreinrichtungen und der materiellen Interessen hinausgreifen werden, und daß wir, den Verträgen und dem Hechte treu bleibend, nur von der freien Entschließung unserer Bundesgenossen die allmähliche Verwirklichung der Pläne erwarten, welche wir dem Interesse aller Beteiligten gleich förderlich und durch die gerechten Ansprüche des deutschen Volkes auf Sicherheit und Wohlfahrt für geboten erachten, halte ich für erwünscht. Eine Anzeige inbetreff der Militärkonvention mit Sr. Roheit dem Herzog von Gotha würde einen zweckmäßigen Anknüpfungspunkt für eine prinzipielle Erklärung im obigen Sinne darbieten. Die königliche Regierung wird dann in der Lage sein, ihren Bundesgenossen von neuem und in überzeugender Weise darzutun, daß sie weder eigennützige Zwecke noch Umgestaltungen erstrebt, welche dem Hecht und der Geschichte Deutschlands widersprechen, sondern daß sie in der Konsolidierung der Wehrkraft des Bundes nur die Mittel sucht, den gesamten Hechtsbestand der deutschen Staaten gegen äußere Gefahren wirksamer zu schützen, und daß sie diesen nach der Natur der Dinge ihr vorzugsweise obliegenden Beruf mit gleicher Treue für die Hechte ihrer Bundesgenossen wie für die eigenen erfüllen wird. A 12. Verfassung des Deutschen Reiches. Se. Majestät der König von Preußen im Namen des Norddeutschen Bundes, Se. Majestät der König von Bayern,
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