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11. Deutsche Fürsten- und Ländergeschichte, deutsche Reformationsgeschichte - S. 461

1895 - Gera : Hofmann
19. Moritz von Sachsen. 401 Man begann die Verhandlung mit den Ernestinern, zu der vorher schon mehrmals ein Ansatz geschehen. In Naumburg fanden Anfangs Mai Beratungen und Erörterungen statt. Moritz bot diesmal den Vettern mehr als jemals bisher: er wollte die Kontroverse definitiv aus der Welt schaffen. Die Ernestiner zögerten mit ihrer Entscheidung; allerdings stellten sie Teilnahme an dem „großen Werke" in Aussicht, aber die partikulare Zwistigkeit kam doch nicht aus der Welt. Aber ehe man hier nicht ins Reine gekommen, konnte nach der französischen Seite nichts Ernstliches geschehen; sehr wohl hielt Moritz darauf, daß das für ihn so wesentliche Resultat der sächsischen Vergleichung gesichert sei, ehe die Hauptaktion vorbereitet werde. Den anderen lag auch an der Aufhebung des Krieges gegen Magdeburg viel. Moritz dagegen hielt einen Scheinkrieg eher für einen Vorteil: er gab ja den Vorwand, ohne Karls Argwohn zu erwecken, Truppen zu sammeln. Endlich kam man im Mai 1551 in Torgau wieder zusammen, und hier verpflichtete man sich dann auch zu gemeinsamer Aktion für den Schutz der protestantischen Religion und der deutschen Freiheit: es wurde stipuliert, daß die Ernestiner, nachdem sie mit Moritz versöhnt, Anteil haben sollten; es wurde anerkannt, daß der Vorbehalt der Dresdener Vereinbarung betreffs der Ernestiner durch die in Naumburg gewechselten Erklärungen erledigt sei, und zugleich wurde ausgesprochen, wenn die Ernestiner sich nicht auf billige Bedingungen anschließen wollten, so sollten sie wenigstens zu friedlicher Neutralität sich binden: würden sie dies weigern, so werde der Bund sie als Feinde ansehen und als solche behandeln. Man sieht, die Schwierigkeit, die Moritz Unternehmen am stärksten bedroht hatte, war beseitigt: die Rache der Ernestiner war von den anderen Protestanten aufgegeben, nach dieser Seite hin war der Statusquo gebilligt und Moritz' Kurwürde gesichert. Man hatte dort in Torgau auch schon davon geredet, „daß die Defensive sich in eine Offensive verwandeln könne"; es war ein Fortschritt politischer Aktion, daß man seine Gedanken in dieser Weise erweitert; größere Chancen des Erfolges waren damit gesichert. Und wenn Moritz in den ersten Monaten des Jahres etwas gezögert, den französischen Bund zusammenzuschließen, so ging man jetzt mit direkten Anträgen vor. Man verlangte vom Könige von Frankreich Zahlung einer Subsidie und Unterstützung des deutschen Aufstandes durch einen gleichzeitigen Angriff auf den Kaiser. Man erbot sich, niemals wider den König von Deutschland aus Krieg zuzulassen und bei der Wahl eines deutschen Kaisers auf Frankreich Rücksicht zu nehmen. Man wird sich kaum mit der Hoffnung geschmeichelt haben, so ge- ringen Preis für die erwartete Hülfe zu zahlen, nur mit Vertröstungen auf die Zukunft die gegenwärtige That zu vergelten. Es bedeutet diese Eröffnung wohl nicht mehr als die Einleitung zu detaillierterer Verhandlung: daß König Heinrich auch seinerseits Reelleres fordern würde, darauf mußte man gefaßt sein. Und so stellte es sich denn auch heraus. Moritz hatte sehr richtig die Lage durchschaut, daß mau jedenfalls die französische Hilfe gewinnen müsse, ohne diesen nervus belli achtete er die Sache unmöglich; denn eine mit England begonnene Verhandlung zog sich in die Länge und führte zu nichts. Sobald aber aus Frankreich günstige Nachrichten eintrafen, im August, war Moritz zu allem Nötigen entschlossen und voll Zuversicht auf den Erfolg Bilder a. d. Gesch. d. deutschen Volkes. H. 26

12. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 75

1900 - Osnabrück : Rackhorst
- 75 — einem Bunde vereinigte. Österreich bildet seitdem ein Kaiserreich für sich; sein ^Kaiser ist zugleich König von Ungarn. Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt a. M. wurden Preußen einverleibt; außerdem vereinigte König Wilhelm alle deutschen Staaten nördlich vom Main zu einem Norddeutschen Bunde und schloß mit den süddeutschen Staaten ein Schutz- und Trutzbündnis. Dazu war Süd- deutschland mit dem Norden durch den Zollverein verknüpft. Bismarck, den König Wilhelm wegen seiner großen Verdienste um das Einigungs- werk in den Grafenstand erhoben hatte, wurde Bundeskanzler. 64. Ausbruch des Krieges gegen Frankreich; 1870. 1. Kriegsvorwand. Viele Völker hatten die Erfolge Preußens mit neidischem Auge beobachtet, am meisten die Franzosen, sie brannten vor Begierde, Preußen zu demütigen. Infolge der Revolution von 1848 hatte sich ein Neffe Napoleons I. als Napoleon Iii. zum Kaiser der Franzosen gemacht; um sich auf dem Throne halten zu können, mußte er vor allem durch Siege und Eroberungen die Ruhmgier der Franzosen befriedigen. Ein Vorwand zum Kriege mit Preußen war bald ge- funden. Die Spanier wählten an Stelle ihrer vertriebenen Königin den Prinzen Leopold von Hohenzollern, einen entfernten Verwandten des preußischen Königshauses, zu ihrem Könige. Sofort erklärten die Franzosen, sie könnten es nicht dulden, daß ein Hohenzoller König von Spanien werde. Um Deutschland nicht in Krieg zu verwickeln, ver- zichtete der Prinz auf die Krone; aber damit waren die Fran- zosen noch nicht zufrieden, sondern Napoleons Gesandter Benedetti verlangte von dem Könige Wilhelm, der gerade zu seiner Erholung im Bade Ems weilte, das Versprechen, daß er niemals die Erhebung eines hohenzvllernschen Prinzen auf den spanischen Thron dulden werde. Der König lehnte diese Forderung höflich, aber bestimmt ab; deshalb be- schlossen die Franzosen den Krieg. 2. Mobilmachung. Das deutsche Volk war empört über diesen frevelhaften Friedensbrnch. Auf seiner Reise nach Berlin wurde der König überall, auch in Hessen und Hannover, mit stürmischem Jubel begrüßt. Sofort wurde der Reichstag des Norddeutschen Bundes ein- berufen und das Heer mobil gemacht. _ Aber außer den Gerufenen meldeten sich Tausende von Freiwilligen, selbst ans Amerika, die längst nicht alle genommen werden konnten. Freudig überrascht rief der König: „Das ist ja gerade wie 1813!" Am 19. Juli, dem Todestage der unvergeßlichen Königin Luise, besuchte der König das Grab seiner Eltern; nach seiner Rückkehr empfing er die französische Kriegserklärung. An demselben Tage erneuerte er den Orden des Eisernen Kreuzes. An einem allgemeinen Buß- und Bettage demütigte sich Heer und Volk vor Gott und bat um seinen Segen. Die Mobilmachung verlies ohne jede Störung; denn Kriegsplan und Kriegsvorräte, alles war bis ins einzelne vorbereitet. Zug auf Zug rollte nach dem Rheine zu. Ans allen Wagen, auf allen Wegen erscholl das Lied: „Lieb Vaterland, magst ruhig sein. Fest steht und treu die Wacht am Rhein." Auf allen Bahnhöfen wurden die Truppen freundlich begrüßt und mit Speise und Trank erfrischt. Schon nach 14 Tagen stand eine halbe Million deutscher Krieger an der französischen Grenze.
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