Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

2. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 22

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 22 — Teil ein, ungefähr 10 500 qkm. Der Boden besteht aus gelblichem Sand, Lehm, Granit und Steingeröll. Im Norden bildet die Heide einzelne Höhenzüge. Die höchsten Punkte sind der Wilseder Berg (170 m), der Falkenberg (151m), die Osterhöhe (150 m), der Hohe Mechtin (150 m), der Holxerberg (148 m), der Weinberg, die Klötzie und die hart an die Elbe stoßenden Elbberge. Von den Vorsprüngen des Garlsdorser Waldes sieht man nach einer Seite die Türme des 6—8 Stunden entfernten Hamburg, nach der andern die 130 m hohen Züge der Hanstedter Berge, nach der dritten den schlanken Johannisturm und den Kalkberg zu Lüneburg. Die südlichen und westlichen Gebiete sind weitgedehnte Ebenen ohne nennenswerte Erhebungen. Da kann man stundenlang wandern, ohne ein Haus, ein Dorf, einen Baum zu treffen. Nur Heide, trostlose Heide auf dürrem Sande! Und wenn sich in der Ferne wirklich grüne Flächen zeigen, so erweisen sie sich bald als Täuschung. Statt des frischen Rasens ge- wahrt man nur Binfen, Moos, Riedgras und Gagelsträucher, statt des erhofften Quellwassers trübe Lachen. Der Ruf der Lüneburger Heide ist kein guter, obwohl das deutsche Vater- land noch viel traurigere Einöden einschließt. Ehe die Eisenbahnen die Entfernungen zwischen den größeren Handels- städten abkürzten, zogen schwere Fuhrwerke die stillen Straßen. Damals sührten die Heerstraßen von Braunschweig über Gifhorn, Ülzen, Bardowik (Lüneburg) nach Hamburg; von Hannover einerseits über Walsrode und Soltau nach Hamburg, andrerseits über Walsrode und Verden nach Bremen; von Verden über Soltau nach Bardowik (Lüneburg) u. s. w. gerade durch die einförmigsten Gegenden, und die Fuhrleute, denen sich bei der langsamen Fortbewegung des Transports keine Abwechselung bot, machten die Lüneburger Heide durch übertriebene Schilderungen nur noch verrufener. Jedoch kann die Heide das „Land der traurigen Berühmtheit" nur für den sein, der sie aus Büchern kennt, nicht aber für den kundigen Forscher. Tier- und Pflanzenleben. Ein reiches Tierleben wimmelt zu den Füßen des auf- merksamen Beobachters und durchschwirrt die heiße Luft.

3. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 75

1852 - Osnabrück : Rackhorst
75 2. Kirghisensteppe = 30,000 U!M. e. 2 Mill. E. in 3 Horden. 3. Kaukasien — c. 5000 Him. 3 Mill. E. Freie Bergvölker. Parsen od. Feueranbeter. — Transkaukasien od. Georgien (Tiflis 40, — deutsche Kolonien), Jmiretien (Kutais 6,), Mingrelien u. Ar- menien (Eriwan 15,). Caspische Prov. od. Schirwan u. Daghestan. Ii. Kaiserthum China (das himmlische Reich, — Reich der Mitte).— An 265,000 Ihm. mit c. 365 Mill. E. — 1. Das eigentliche China (sprich Schina) — c. 70,000 Um. u. dicht bevölkert. — Gegen W. u. N. durch hohe Gebirge u. Wüsten abgeschlossen (Große Mauer 300 M. l.), die Küsten abgewendet von Europa. Daher auch ganz eigenthümliche Entwickelung der Chinesen, in deren Charakter viele Widersprüche: — große Betriebsamkeit, Ausdauer im Unglück, kindliche Pietät, aber auch Haß gegen alles Fremde, nationale Selbstüberschätzung, und daher lange schon Stillstand der einst bedeutenden Bildung; — knechtische Kriecherei in Folge einer ins Kleinliche sich verlierenden, despotischen, bestechlichen Verwaltung; — nur Empfänglichkeit für finnliche Genüsse (Opiumrauchen), Habsucht, List, Falschheit. — Die vielen Niederlagen jedoch im (Opium-) Kriege mit England haben die Schwächen der Regierung aufgedeckt und ihre Auctorität geschmälert; seitdem lebhafte sociale Bewegung in den höheren Classen, offener Wi- derstand gegen Regierungs - Verfügungen, bewaffnete Aufstände. — Mandschu - Dynastie. Mandarinen. — Religionen des Confutse, des Lao, Buddhismus. Bedeutende Industrie, doch ohne Maschinen. (Weberei, Porcellan, Tusche rc.) -— Äußerst sorgfältiger Ackerbau; fast nur Reis gebaut. Dürre und Ueberschwemmungen vernichten oft die Ernten und richten furchtbares Elend an. — Viehzucht verhältnißmäßig gering; am be- liebtesten das Schwein. — Ausfuhr hauptsächlich nur Thee (Engl, bezieht jährlich c. 52, Ver. Staaten v. Nam. 16, Rußl. 8 Mill., Frankr. 600,000 Pf.) und rohe Seide (Engl, jährlich 2 Mill. Pf.). — Einfuhr: aus engl. Indien Opium für jährl. 120 Mill. Francs, Baumwolle für 30 Mill. Frcs., außerdem engl. Twist und Baum- wollenfabrkcate für 33, Wollenwaaren für 11 Mill. Frcs.; auch ruff. u. deutsche Fabricate über Kiächta. — Große Achtung vor den Wissen- schaften. — Schießpulver, Compaß, Buchdruckerkunst. — Lebhafter innerer Verkehr; viele Canäle, der Kaiser Canal 120 M. l. — Zunehmende Auswanderung nach dem ind. Archipel, Malacca, Siam, Kalifornien, Centro-America, Sandwich Zi. ic.— Lebhafterer Fremdenverkehr, seit- dem Engl, im Frieden v. 1842 größere Handelsfreiheit und Eröffnung der 5 Häfen v. Kanton, Amoi, Futschaufu, Ningpo, Schanghai für alle Nationen erzwungen; — Handelsverträge mit mehren europ. Nationen. Peking H. 2 Mill. E. — Nanking 1 Mill. E., Kanton. — In der Bocca Tigris die I. Macao 2v, E. portug., — ferner die günstig gelegene, aber nnfruchtb. u. ungesunde I. Hongkong mit der Stadt Victoria, engl. — Die Ii. Formosa, Hainan, Liemkkeu Gruppe. 2. Tübbet. Ackerbau, noch mehr Viehzucht. Höhere u. edlere Bil- dung, als in China. Buddhismus, Dalat Lama, 84,000 Priester. — H'laffa 25, — Ladak. — 3. Tatarek, kleine Bucharei: Kaschgar,

4. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 51

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
* t Ol Donau und Rhein) und scheidet das Gebiet der Nord- see von dem des Schwarzen Meeres. Das Gebirge ist sehr lüaldreich. Dichte Nadelholzbestände reichen bis zu den höchsten Gipfeln hinauf. Die Fruchtbar- keit des Bodens ist aber gering und der Ackerbau wenig lohnend. Haupterwerbszweige der dichten Bevölkerung bilden neben dem Bergbau die Gewebeindustrie, sowie der Holzhandel. 2) Das Erzgebirge dankt seinen Namen dem schon früh erschlossenen Reichtum an Erzen (Silber, Blei, Zink, Eisen etc.), die Anlass zu einem hochentwickelten Bergbau gegeben haben. An den Nordfuss des Ge- birges lehnt sich in der Gegend von Zwickau das grosse sächsische Kohlenbecken, dessen grosse Kohlen- lager die Hauptträger der sächsischen Industrie bilden. 3) Das Elbsandsteingebirge bildet den Übergang von dem Erzgebirge zu den Sudeten und ist für Nord- deutschland bedeutsam durch seine Sandsteinbrüche. Das Gebirge wird in einem engen Thale von der Elbe durchbrochen und bildet hier mit seinen Felsen- schluchten und malerisch geschnittenen Felsformen die „sächsische Schzveiz'% welche ihrer landschaftlichen Schönheiten wegen alljährlich von vielen Fremden besucht wird. 4) Unter dem Namen Sudeten werden verschiedene Ge- birgszüge zusammengefasst, die sich vom Elbsandstein- gebirge nach S.o. erstrecken. Zu diesen zählen das Lausitzer Gebirge, an dessen Nordfuss sich das Zittauer Kohlenbecken anlehnt, das rauhe, wald- und moorreiche Isergebirge und das Riesengebirge, der Kern des ganzen Sudetenzuges mit der Schneekoppe (1600 m), dem höchsten Berge der deutschen Mittel- gebirge. Die Natur des Rieseitgebirges erinnert in mancher Hin- sicht an die Alpen. Der Riesenkamm ragt über die Grenzen des Fichtenwuchses empor und ist mit Knieholz und Berg- wiesen bedeckt. Noch höher erheben sich die kahlen Fels- kegel und die wild durcheinander geworfenen Trümmerhaufen der verschiedenartig geformten Bergesspitzen; in steil ab 4*

5. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 101

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
101 entspringen die meisten der Ivüste oder dem 1 ogosee zuströmenden Wasserläufe. Zwischen den einzelnen Bergzügen öffnen sich breite Thalmulden, die Berghänge sind mit prächtigem Urwald bedeckt. Die Hochebene lehnt sich an den sanftgeneigten Nord- westabhang des Gebirges. Sie ist wellige Grassavanne mit spärlichem Baumwuchs, die zum Volta abwässert. Das Klima des Togogebietes ist ein tropisches, im Innern gesunder als an der Küste, wo das Tropenfieber zahlreiche Opfer fordert. Die Tier- und Pflanzenwelt ist dem Klima ent- sprechend ebenfalls eine tropische und zeigt im allge- meinen dieselben Formen und Arten, wie sie Ober- und Niederguinea eigen sind. An wildlebenden Tieren kommen im Berglande Ele- fanten, Löwen, Leoparden, Hyänen, Antilopen, Büffel, Affen etc. vor. Die Waldbestände zeigen zahlreiche Palmenarten, darunter die wertvolle Olpalme, prächtiges Ebenholz, wildwachsende Kaffeebäume, Kautschuk- Lianen etc. Vielfach in den Ortschaften kommt der Affenbrotbaum (Baobab) vor. An der Küste sind von deutschen Firmen Plantagen angelegt, in denen haupt- sächlich Kaffee, Kokospalmen und Kautschukbäume an- gepflanzt werden. Auch die Versuche mit Baumwolle haben ein befriedigendes Ergebnis gehabt. Die Bewohner Togos, deren Zahl man auf 2 Mill, schätzt, sind Sudanneger. Die Küstenstämme, dem Evhe- sprachstamme angehörend, sind kräftig, geistig gut beanlagt und friedliebend. Sie sind fleissige Ackerbauer und geschickte Handwerker. Daneben besitzen sie viel Handelssinn und vermitteln den Verkehr zwischen den europäischen Faktoreien an der Küste und den Stämmen des Binnenlandes. .Von den Bergbewohnern wird neben Ackerbau auch erfolgreich Viehzucht getrieben. Die wenigen Europäer, die sich in steigernder Zahl in Togo niedergelassen haben (im Jahre 1899: 112, darunter 100 Deutsche), sind ausschliesslich Beamte, Missionare und Kaufleute.

6. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 47

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
und wird wegen ihrer Kunstbauten und der land- schaftlichen Schönheiten jenes Gebirgsgebietes von Reisenden viel befahren. Die arbeitsame Bevölkerung lebt von den Erträgen des Waldes, dem Ackerbau, der Vieh Wirtschaft und der Industrie. Das Leben der „Wäldler" ist mit dem Walde eng verknüpft. Die Holzfäller schlagen die riesengrossen Tannen und Fichten nieder und flössen die Stämme auf den Gebirgsflüssen dem Neckar und Rhein zu, wo sie zu grossen Flössen vereint rhein- abwärts bis Holland geführt werden. Zahlreiche Sägewerke findet man an den Gebirgsgewässern, während im dunkeln Hochwalde der Köhler sein Wesen treibt. Der Holzreichtum des Gebirges nötigt die Schwarzwälder zur Holzschnitzerei und verwandten Arbeiten des Hausfleisses. Sie schnitzen Haus- geräte und Spielsachen, verfertigen die allbekannten Schwarz- wälder Uhren und allerlei Musikinstrumente. In den Sommer- monaten bildet auch der Fremdenverkehr eine wichtige Erwerbsquelle. 2) Der Odenwald, nördlich vom Schwarzwalde, ist ein Wald- und Wiesengebirge mit wein- und obstreichen Thälern am Westabhange. Hier zieht sich auch von Darmstadt bis Heidelberg die durch ihre Natur- schönbeit berühmte Bergstrasse hin. 3) Die Yogesen (Wasgenwald), das bedeutendste der linksrheinischen Gebirge, reichen als geschlossener Gebirgskamm fast ebenso weit nordwärts wie der Schwarzwald und steigen wie dieser ebenfalls steil aus der Rheinebene empor. Die östlichen und südlichen Abhänge und Thäler sind gut angebaut und reich an Getreide, Obst und Wein, die höheren Regionen tragen Lcmbzvaldungen, die oft von Wiesen unter- brochen sind. \Ton grosser Wichtigkeit für den Verkehr mit dem süd- lichen Frankreich ist die burgundische Pforte, eine breite Senkung zwischen dem Südfusse der Vogesen und dem Schweizer Jura. Sie wird von dem Rheiii-Rhone-Kanal durch- schnitten. Durch den nördlichen Teil des Gebirges zieht die breite Thalsenkung der Zaberner Stiege (Zabern-Pass). Durch sie führt der Rhein-M ame-Kanal und die Eisenbahnlinie Par is-S trass barg- Wien.

7. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 52

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
52 fallende Bergschluchten stürzen die Bergwasser mit zahlreichen Wasserfällen. In den höheren Gebirgslagen bildet die Vieh- zucht die wichtigste Erwerbsquelle. Die Viehzüchter wohnen in sennhüttenartigen Holzhäusern, den Bauden, die aber meist auch im Winter bewohnt sind und zugleich als Gasthäuser für die vielen Sommergäste dienen. Die tieferen Gehänge des Gebirges sind reich bewaldet, worauf noch weiter abwärts das Gebiet des vorwaltenden Ackerbaues folgt. Durch Er- schliessung der Steinkohlenlager bei Waldenburg hat auch die Metall- und Gewebeindustrie einen lebhaften Aufschwung genommen, so in Hirschberg, Landeshut, Schweidnitz, Langen bielau etc. Daneben tragen zahlreiche Glashütten, Holz schneidewerke, Porzellan- und Steingutfabriken zum Unter halte und zur Verdichtung der Bevölkerung bei. — Auch der Fremdenverkehr bildet sowohl im Gebirge selbst, wie in den am Nordfusse liegenden Badeorten (Warmbrunn u. a.) eine Quelle bedeutender Einnahme. 5) Der Böhmerwald ist ein waldreiches, aber besonders in seinem mittleren Teile unwirtliches und unweg- sames Gebirge. Er bildet die Völkerscheide zwischen den deutschen Bayern und den slavischen Böhmen. Der Holzreichtum des Gebirges bildet die Grundlage einer umfangreichen Holzindustrie, und der Reichtum an nutzbaren Mineralien, wie Graphit, Quarz und Porzellanerde, hat eine ausgebreitete Glas- und Stein- gutindustrie h er vorgerufen. 6) Der Bayerwald, im S.w. dem Böhmerwalde vor- gelagert, hat ein milderes Klima als der Böhmerwald und gestattet an seinen Abhängen einen ergiebigen Ackerbau. 7) Der fränkische Jura weist fruchtbare, waldreiche Querthäler auf. Sein steiler Nordabhang bildet die thai- und höhlenreiche fränkische Schweiz''. Unweit Eichstädt finden sich die berühmten Solnhofer Schiefer- platten , welche die geschätzten Lithographiesteine liefern. 8) Der schwäbische Jura bildet eine breite Kalkstein- platte, die von der Donauseite ganz allmählich an- steigend, im N. steil und schluchtenartig abfällt. Hier

8. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 29

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 29 — junge Zweige hervorgewachsen sind. Die Stümpfe stehen weit aus- einander, und an manchen Stellen ist junges Holz nachgepflanzt. Das nördlichste Dorf des Hümmlings ist das einsame Ester- wegen, dessen neuer Kirchturm weit sichtbar ist. Es ist eine alte Stiftung der Tempelherren und liegt am südwestlichen Abhang eines Hügels, der noch heute stattliche Reste einer alten Waldung trägt. Im Süden seien noch die Kirchdörfer Wachtum, Holte, Lastrup und Berßen genannt. V. Das <B>cßtet der Mechie. Das Gebiet der Vechte bildet ziemlich genau den Kreis Graf- schast Bentheim. Der Fluß durchfließt diesen Kreis der Länge nach von Südosten nach Nordwesten. Von links nimmt er bei Neuen- haus die Dinkel auf. Die Ufer der Vechte sind zum größeren Teile fruchtbar und gut bebaut. Zwischen Vechte und Ems liegen Heidestrecken und Moore. Auch auf dem linken Ufer fehlen folche nicht. Im Süden ist der Kreis hügelig (Ü st e r b e r g e), und auch westlich von Neuenhaus erhebt sich aus dem Moore ein für den Ackerbau teilweise geeigneter Sandrücken (Ulfen er Berge). Sprache, Sitten und Trachten haben in diesem Lande viel Hol- lüudisches angenommen. Schlot? Bentheim (nach einein älteren Bilde). Die Bahn, welche von Salzbergen nach Holland führt, bringt uns an Schüttorf vorbei, dessen Baumwollenfabriken wir vom Zuge aus erblicken, nach Bentheim. Schon kurz vorher wird die Gegend waldreicher, und bei Bentheim selbst erblicken wir rechts prächtige Laubwälder. Mitten darin liegt Bad Bentheim mit seiner Schwefelquelle und seinen hübschen Anlagen. Es wird be- sonders von Holländern besucht. Links von der Bahn liegt die Station; dahinter auf einem Berge die große und schöne Burg, und zu ihren Füßen am Abhänge des Berges das Städtchen mit

9. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 48

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 48 — Gretesch hergestellten Papiere .gehen weit in die Welt, bis nach Amerika. Kein Land liefert so viel Papier wie unser deutsches Vaterland. Von den Hünengräbern. Bei Gretesch und Lüstringen liegen merkwürdige Steinmale, die im Volksmunde vielfach Teufelssteine genannt werden. Auch an anderen Orten unserer Heimat findet man in der Heide, unter krausen Kiefern, oft halb versteckt unter braunen Brombeerranken oder mitten in dichtem Gebüsche -ähnliche Steingruppen. Man nennt sie auch Hünengräber. Hünengrab bei Gretesch. Mehrere riesige Steinplatten ruhen auf zwei Reihen von aufgerich- treten kleineren Steinen (Trägern). Oft sind die Deckplatten zerborsten und halb versunken. Das Hünengrab- liegt zuweilen auf einem Hügel und ist häufig mit einem Steinkranz umgeben. Auch runde oder längliche Grab- hügel ohne Steine kommen in unserer Gegend, z. B. in Düstrup, Evers- bürg und nördlich von Bramsche, vor. Keine Kunde meldet, wer diese Gräber gemacht hat. Sie sind gewiß schon mehrere tausend ^ahre alt. Viele sind im Laufe der Zeit zerstört. Jetzt sind aber die noch vorhandenen Gräber unter den Schutz des Staates gestellt worden. Man hat Nachgrabungen vorgenommen und fand unter den Steinen und in den Hügeln häufig Grabkammern mit Tongefäßen. Das sind die

10. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 27

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
-— 27 — Im Bürgerpark. Aufgabe: Beobachte den Bürgerpark in den vier Jahreszeiten! An einem sonnigen Maientag steigen wir zwischen blühenden Gärten den Abhang des Gertrudenberges hinauf. Auf dem Hügel dehnt sich die festungsartige Mauer des alten Gertrudenklosters, das jetzt nebst einigen Neubauten zur Irrenanstalt gehört. Im kühlen Schatten einer Allee wandern wir zu den schönen Anlagen des Bürgerparks. Links auf der Anhöhe ladet uns eine Ruhebank ein. Nach Süden fällt der Blick in das Hasetal auf die spitzgiebligen Dächer und ragenden Türme Osnabrücks. Den Horizont begrenzt die blaue Kette des Teutoburger Waldes. Um uns lacht der Frühling. Bunte Blumen schmücken den saftig grünen Rasen. Am efeuumsponnenen Felsen blühen Heckenrose und Goldregen. Festlich leuchten die Blütenkerzen der Kastanien, deren mächtige Stämme wir kaum zu zweit umfassen können. Armdicke Äste tragen schwer an dem breiten Blätterdach (Laubdach; die Kastanie ist ein Laubbaum). Die breiten Blätter, die im vergangenen Winter in den klebrigen braunen Knospen steckten, spreizen ihre fünf bis sieben Finger, um alle Sonnen- strahlen aufzufangen. Nur vereinzelt schlüpft ein Strählchen hindurch auf den Rasen oder gar in das dunkle „Gertrudenberger Loch". Bienen um- summen die Blüten; sie naschen den Honig. Dabei tragen sie den Blüten- staub aus den sieben Staubgefäßen auf den Stempel. Nun wächst in einer grünen, stacheligen Kapsel die braune Kastanie. Husch! fliegt ein Vogel in den Baum. Wieder! Ah, ein Nistkästchen! Und darin sind junge Vögelein, die immer Hunger haben. Jetzt sind sie wohl satt, denn der alte Vogel schmettert dort aus dem langen Zweig ein fröhliches Lied. Wir erkennen den Star in seinem glänzend schwarzen Ge- fieder. Horch, aus Busch und Baum erklingt ein vielstimmiges Vogel- konzert. Dazu trägt der Wind Lachen und Jauchzen vom Kinderspielplatz und süßen Duft der ersten Rosen vom Rosengarten herbei. Auf sauberem Wege wandern wir nun zum Fischteich. Munter schießen zahlreiche kleine Goldfische hin und her. Die großen träumen im Schatten der Seerosen, die an langen, schwankenden Stengeln auf dem Wasserspiegel schwimmen. Am runden Beet gehen wir vorüber in den kleinen Hochwald, die Kleine Schweiz, am Ostabhange des Berges. Schlanke braunrote Tannen mit den spitzen Nadeln (Nadelbaum) und pralle graue Buchen haben ihre Wurzeln fest in den felsigen Boden geschlagen, mit denen sie
   bis 10 von 37 weiter»  »»
37 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 37 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 2
4 0
5 3
6 1
7 2
8 3
9 3
10 6
11 2
12 4
13 4
14 0
15 1
16 0
17 1
18 10
19 1
20 0
21 0
22 2
23 0
24 1
25 2
26 0
27 1
28 1
29 7
30 0
31 0
32 0
33 0
34 6
35 2
36 0
37 2
38 15
39 1
40 0
41 5
42 0
43 1
44 1
45 4
46 0
47 1
48 0
49 3

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 27
1 4
2 2
3 43
4 142
5 21
6 29
7 1
8 7
9 20
10 24
11 81
12 3
13 6
14 0
15 8
16 16
17 21
18 6
19 6
20 0
21 71
22 1
23 3
24 29
25 4
26 2
27 9
28 18
29 6
30 0
31 0
32 2
33 11
34 11
35 1
36 15
37 6
38 7
39 0
40 37
41 8
42 11
43 13
44 16
45 20
46 7
47 17
48 24
49 25
50 56
51 3
52 3
53 0
54 16
55 0
56 6
57 23
58 1
59 0
60 31
61 54
62 52
63 2
64 45
65 2
66 2
67 0
68 7
69 5
70 82
71 8
72 12
73 7
74 6
75 6
76 21
77 35
78 2
79 54
80 12
81 2
82 1
83 2
84 41
85 4
86 8
87 3
88 1
89 1
90 2
91 7
92 72
93 11
94 2
95 40
96 5
97 12
98 12
99 7

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 11
1 3
2 7
3 1
4 7
5 9
6 71
7 5
8 2
9 16
10 22
11 2
12 9
13 7
14 41
15 4
16 5
17 2
18 20
19 17
20 2
21 9
22 0
23 1
24 12
25 23
26 41
27 3
28 2
29 4
30 35
31 3
32 14
33 79
34 6
35 6
36 8
37 2
38 44
39 11
40 33
41 1
42 4
43 9
44 7
45 4
46 3
47 13
48 6
49 19
50 17
51 15
52 9
53 4
54 35
55 33
56 6
57 3
58 14
59 114
60 5
61 17
62 13
63 6
64 13
65 10
66 2
67 7
68 6
69 0
70 7
71 27
72 8
73 6
74 0
75 7
76 4
77 13
78 8
79 9
80 33
81 124
82 4
83 4
84 1
85 3
86 10
87 2
88 5
89 12
90 5
91 16
92 0
93 4
94 5
95 12
96 9
97 75
98 1
99 5
100 30
101 3
102 6
103 13
104 5
105 2
106 5
107 1
108 0
109 5
110 3
111 4
112 6
113 3
114 1
115 5
116 8
117 4
118 4
119 23
120 0
121 11
122 8
123 2
124 7
125 5
126 6
127 31
128 8
129 7
130 15
131 35
132 11
133 19
134 10
135 3
136 86
137 4
138 2
139 16
140 8
141 1
142 19
143 26
144 13
145 34
146 5
147 1
148 24
149 2
150 7
151 18
152 10
153 3
154 3
155 31
156 23
157 16
158 7
159 7
160 10
161 15
162 4
163 5
164 2
165 2
166 42
167 13
168 3
169 3
170 10
171 37
172 4
173 19
174 6
175 33
176 7
177 138
178 2
179 21
180 5
181 2
182 92
183 63
184 6
185 2
186 7
187 3
188 12
189 8
190 1
191 6
192 16
193 17
194 10
195 4
196 10
197 7
198 3
199 4