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1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

2. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 75

1852 - Osnabrück : Rackhorst
75 2. Kirghisensteppe = 30,000 U!M. e. 2 Mill. E. in 3 Horden. 3. Kaukasien — c. 5000 Him. 3 Mill. E. Freie Bergvölker. Parsen od. Feueranbeter. — Transkaukasien od. Georgien (Tiflis 40, — deutsche Kolonien), Jmiretien (Kutais 6,), Mingrelien u. Ar- menien (Eriwan 15,). Caspische Prov. od. Schirwan u. Daghestan. Ii. Kaiserthum China (das himmlische Reich, — Reich der Mitte).— An 265,000 Ihm. mit c. 365 Mill. E. — 1. Das eigentliche China (sprich Schina) — c. 70,000 Um. u. dicht bevölkert. — Gegen W. u. N. durch hohe Gebirge u. Wüsten abgeschlossen (Große Mauer 300 M. l.), die Küsten abgewendet von Europa. Daher auch ganz eigenthümliche Entwickelung der Chinesen, in deren Charakter viele Widersprüche: — große Betriebsamkeit, Ausdauer im Unglück, kindliche Pietät, aber auch Haß gegen alles Fremde, nationale Selbstüberschätzung, und daher lange schon Stillstand der einst bedeutenden Bildung; — knechtische Kriecherei in Folge einer ins Kleinliche sich verlierenden, despotischen, bestechlichen Verwaltung; — nur Empfänglichkeit für finnliche Genüsse (Opiumrauchen), Habsucht, List, Falschheit. — Die vielen Niederlagen jedoch im (Opium-) Kriege mit England haben die Schwächen der Regierung aufgedeckt und ihre Auctorität geschmälert; seitdem lebhafte sociale Bewegung in den höheren Classen, offener Wi- derstand gegen Regierungs - Verfügungen, bewaffnete Aufstände. — Mandschu - Dynastie. Mandarinen. — Religionen des Confutse, des Lao, Buddhismus. Bedeutende Industrie, doch ohne Maschinen. (Weberei, Porcellan, Tusche rc.) -— Äußerst sorgfältiger Ackerbau; fast nur Reis gebaut. Dürre und Ueberschwemmungen vernichten oft die Ernten und richten furchtbares Elend an. — Viehzucht verhältnißmäßig gering; am be- liebtesten das Schwein. — Ausfuhr hauptsächlich nur Thee (Engl, bezieht jährlich c. 52, Ver. Staaten v. Nam. 16, Rußl. 8 Mill., Frankr. 600,000 Pf.) und rohe Seide (Engl, jährlich 2 Mill. Pf.). — Einfuhr: aus engl. Indien Opium für jährl. 120 Mill. Francs, Baumwolle für 30 Mill. Frcs., außerdem engl. Twist und Baum- wollenfabrkcate für 33, Wollenwaaren für 11 Mill. Frcs.; auch ruff. u. deutsche Fabricate über Kiächta. — Große Achtung vor den Wissen- schaften. — Schießpulver, Compaß, Buchdruckerkunst. — Lebhafter innerer Verkehr; viele Canäle, der Kaiser Canal 120 M. l. — Zunehmende Auswanderung nach dem ind. Archipel, Malacca, Siam, Kalifornien, Centro-America, Sandwich Zi. ic.— Lebhafterer Fremdenverkehr, seit- dem Engl, im Frieden v. 1842 größere Handelsfreiheit und Eröffnung der 5 Häfen v. Kanton, Amoi, Futschaufu, Ningpo, Schanghai für alle Nationen erzwungen; — Handelsverträge mit mehren europ. Nationen. Peking H. 2 Mill. E. — Nanking 1 Mill. E., Kanton. — In der Bocca Tigris die I. Macao 2v, E. portug., — ferner die günstig gelegene, aber nnfruchtb. u. ungesunde I. Hongkong mit der Stadt Victoria, engl. — Die Ii. Formosa, Hainan, Liemkkeu Gruppe. 2. Tübbet. Ackerbau, noch mehr Viehzucht. Höhere u. edlere Bil- dung, als in China. Buddhismus, Dalat Lama, 84,000 Priester. — H'laffa 25, — Ladak. — 3. Tatarek, kleine Bucharei: Kaschgar,

3. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 113

1873 - Harburg : Elkan
113 sonders für Wissenschaft und Kunst thätig; durch den Ludwigs - Kanal erhielten Main und Donau die schon von Karl d. Gr. ins Auge gefaßte Verbindung. — Hannover trat 1837 ans der 123jährigen Verbindung mit England; der kräftige König Ernst August trübte indes die Freude über die erlangte Selbständigkeit durch die Aufhebung der Verfassung und die Verfolgung der verfassungstreuen Männer. — In ganz Deutsch- land war seit 1815 eine tiefe Unzufriedenheit darüber, daß dem deutschen Volke die Einheit und Freiheit nicht gegeben wurde, die ihm in den Be- freiungskriegen versprochen war, und daß die Männer, welche diese Ein- heit und Freiheit forderten, Verfolgung und selbst Kerkerstrafen zu erlei- den hatten. — 2) Neue Hoffnungen lebten auf, als nach Friedrich Wil- helms Iii. Tode sein hochbegabter Sohn, Friedrich Wilhelm Iv, im zur Negierung kam (1840—61). Während in Oestreich der Minister Metternich die unumschränkte Negiernng des Kaisers aufrecht hielt, ries er den „vereinigten Landtag" zusammen, um den Rath der Volks- vertreter zu vernehmen; mit großer Liebe förderte er Kunst und Wissen- schaft (kölner Dom; Alex. v. Humboldt, Gebr. Grimm rc.). Aber Deutschland die ersehnte Einheit zu geben, war ihm nicht beschieden (vergl. §. 170). Nach 16jähriger Negierung traf ihn die schwere Prü- fung, daß ein Gehirnleiden ihn zwang, aller Thätigkeit zu entsagen. ch §. 168. Fortsetzung, b. Griechenland. Türkei. Um das türkische Joch abzuschütteln, griffen die Griechen unter Alex. Ppsilanti 1821 zu den Waffen. Nach 6jährigem heldenmüthigem Kampfe kamen ihnen England (Minister Canning), Frankreich und Rußland zu Hülfe; sie vernichteten in der Seeschlacht von Navarin (S.w.-Küste Moreas) m7 die türkische Flotte und machten Griechenland zu einem selbständigen Staat (1828), der vier Jahr später den Prinzen Otto von Baiern zum Könige erhielt. — Der Krieg, den Sultan Mahmud 1829 mit Niko- laus vonnußland (1825—55) führte, endete für ersteren unglücklich, da er den Handel auf dem schwarzen Meere frei geben und Rußland die Schutzherrlichkeit über die Moldau und Wallachei zugestehen mußte. — c. Die romanischen Länder erschütterten blutige Verfassungskämpfe. In Italien wurden dieselben durch Oestreich unterdrückt (1821); Spa- nien aber und Portugal kamen mehrere Jahrzehnde nicht zur Ruhe und verloren überdies ihre reichen amerikanischen Kolonien. — In Fran k- reich wurde 1830 der despotisch gesinnte König Karl X. durch dic1830 Juli-Revolution gestürzt und der Herzog von Orleans, Ludwig Philipp, auf den Thron gerufen. — d. Belgien. In Brüssel brach in Folge der Julirevolution gleichfalls ein Aufstand aus, der dahin führte, daß sich die katholischen belgischen Provinzen von Hol- land losrissen und den Prinzen Leopold von Koburg zum König wähl- ten. — o. Die Polen erhoben sich im I. 1830 gegen die russische Herr- schaft. Nach tapferem Widerstände wurden sie bei Ostrolenka (nördl. v. Warschau) von Diebitsch überwunden; Paskewitsch eroberte darnach Warschau und verwandelte das Land in eine russische Provinz. Auch spätere Erhebungen mißlangen völlig und hatten zur Folge, daß die kleine Republik Krakau mit Oestreich vereinigt wurde (1846). Backhaus, Leitfaden. 2. Aufl. 8

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 279

1890 - Gotha : Perthes
279 Da stieg in ihm das Verlangen auf, auch sie zu besiegen und seine Überlegenheit im Kriegführen zu zeigen und das Land bis zum Ganges sich zu unterwerfen. Daher sammelte er Nachrichten und Berichte über jene Länder, die nie ein Europäer betreten und gesehen hatte und bereitete sich zu dem großen Zuge vor, der ihn weiter und weiter von Persien und Mace-donien entfernte. Anders dachten die Macedonier, denen es in den Jndusländern nicht behagte, wo ungeheure Hitze und Regenzeiten belästigten, Sitten, Sprache und Speisen gar zu eigentümlich waren. Sie sahen es ungern, daß Alexander Gefahr auf Gefahr häufte und sie immer weiter von der Heimat wegführte, die schon in einer Wegestrecke von drei Monaten hinter ihnen lag. Traurig saßen sie gruppenweise im Lager beisammen, beklagten die Eroberungssucht des Königs, der nicht müde wurde, ferne Länder zu unterwerfen und dann Fremdlinge als Beamte in den eroberten Ländern anstellte, die Macedonier nur als Garnisonen benutzte. In trauriger Lage befanden sie sich trotz der glänzenden Eroberungen. Die Hufe der Pferde waren abgenutzt, die Waffen der Krieger stumpf und schadhaft, die Kleider zerrissene und geflickte Lumpen, und dazu regnete und donnerte es fürchterlich siebzig Tage hindurch, waren weite Strecken überschwemmt, die Luft feucht und dunstig, an Kleidern und Lebensmitteln Mangel, und bei Krankheit blieb man hilflos in fremdem Lande liegen. Dazu kamen weite anstrengende Märsche durch morastige Gegenden, über pfadlose, regentriefende Gebirge, und keine Aussicht, die Frucht des Geleisteten daheim in Ruhe bei Frau und Kindern, Eltern, Verwandten und Bekannten zu genießen. Der Unmut im Heere stieg von Tag zu Tag, bis man sich endlich dahin einigte, unerschrocken und beharrlich zusammenzuhalten, das Weitermarschieren zu verweigern, dagegen die Heimkehr zu verlangen.

5. Deutsche Schulgeographie - S. 136

1908 - Gotha : Perthes
136 Erläuterung. Die Urbewohner der Halbinsel waren die Iberer, die nach ihrer Unterwerfung durch die Römer sehr bald die lateinische Sprache annahmen, aus der sich im Laufe der Zeit die spanische und die portugiesische Sprache herausgebildet haben. Nur das Völkchen der Basken hat die alte Sprache erhalten. Anfangs des S. Jahrhunderts errichteten hier die germanischen Westgoten ein Reich, nahmen aber die (katholische) Religion und die Sprache der Besiegten an. Ihre Herrschaft wurde 711 von den Arabern gestürzt, denen die nordafrikanischen, ebenfalls mohammedanischen Mauren folgten (vgl. S. 133). Nur im nördlichen Randgebirge bestand noch ein christlicher Staat, der sich in jahrhundertelangen glücklichen Kämpfen mit den Mohammedanern immer mehr ausbreitete. Verschiedene ■ christliche Reiche entstanden, aus denen die heutigen Königreiche Spanien und Portugal hervorgingen. 1492 sank der letzte Mauren- staat Granada, aber noch erinnern zahlreiche Ausdrücke und Sitten (die Stierkämpfe sind wahrscheinlich maurischen Ursprungs) und das heiße Blut des Südspaniers an jene Zeit der Fremdherrschast. Das 16. Jahrhundert war die Blütezeit der Halbinsel, deren ozeanische Lage nun zur Geltung kam. Von Spanien aus wurde die Neue Welt entdeckt und zum großen Teil erobert, die Portugiesen fanden den Seeweg nach Ostindien und gewannen hier und in Brasilien reichen Kolonialbesitz. So wurden beide Länder mächtige Staaten (Spanien ein Reich, in dem die Sonne nie unterging), in denen auch Kunst und Literatur sich reich entfalteten. Aber schlechte Wirtschaft, schwache Regenten und unglückliche Kriege, im vorigen Jahrhundert auch häufige Revolutionen und der Verlust der Kolonien bis auf wenige Reste untergruben den Wohlstand des in Unwissenheit und Aberglauben versunkenen Volkes. Daher hat die Halbinsel jetzt nicht einmal halb soviel Bewohner wie das kleinere Deutschland. Die katholische Religion ist wie in Italien alleinherrschend. Die Hauptbeschäftigung bildet die Landwirtschaft, für die Küstenbewohner auch Seehandel und Fischfang. Das wichtigste Er- zeugnis ist der Wein, dem die südliche Sonne Kraft und Feuer ver- leiht. Daneben spielen auch andere Südfrüchte, wie edle Obstarten und Olivenöl, eine wichtige Rolle; die Korkeiche liefert fast der ganzen Welt den allbekannten Kork. Aber die pyrenäische Halbinsel hat auch reiche Metallschätze, auf deren Hebung man seit dem Verluste der amerika- nischen Silberkolonien wieder größere Sorgfalt verwendet. Eisen, Kupfer und Blei sind die bedeutendsten Bergbauerzeugnisse. § 176. Spanien ist gegenwärtig das einzige Land, in dem noch die königliche Familie Bourbon (burböng) herrscht (früher auch in Frankreich und Neapel). Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts war Spanien der größte Kolonialstaat, wie jetzt England; die Besitzungen auf dem Festlande von Amerika fielen ab, und der Krieg mit den Ver- einigten Staaten i. 1.1898 beraubte Spanien seiner letzten bedeutenden

6. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 402

1858 - Osnabrück : Rackhorst
402 thümlichen Construction jede Arbeit zur Umöglichkeit wird, sind ebenso viele Hindernisse der Cultur, der Industrie und des Wohl- standes. Eine lobenswertste Eigenschaft aller Bewohner des Reichs ist dagegen die große Genügsamkeit, ihre physischen Bedürfnisse sind sehr gering und bald befriedigt; Trunksucht ist ein fast un- bekanntes Laster, dessen Folgen im dortigen Klima noch viel schrecklicher sind, als im Norden. Im Anfang des Jahres 1857 hat die türkische Regierung ein Colonisationsgesetz erlassen, worin sie jedem neuen Ansiedler in Rumelien 6 Jahre, in Anatolien 12 Jahre lang Befreiung von allen persönlichen und Grundlasten verspricht. Dieses wird aber wohl keinen Erfolg haben, so lange die türkische Gesetzgebung für Leben und. Eigenthum keine hinlängliche Garantie bietet, und so lange der Koran auch in bürgerlichen Dingen das höchste Gesetzbuch bleibt. — Die Besitzungen der Türkei dehnen sich in den 3 Theilen des alten Continent über eine Oberfläche von ungefähr 121,000 Quadr.-Meilen aus, d. h. mit Einschluß der zinspflichtigen Pro- vinzen Moldau, Wallachei, Serbien, Aegypten, Tripolis und Tunis. Die Zahl der Einwohner, die sich in neuester Zeit eher vermin- dert, als vermehrt hat, läßt sich schwer mit Genauigkeit bestim- men. Nach den, wie es scheint, zuverlässigsten Angaben betrug die Bevölkerung vor dem letzten Kriege im ganzen 35,350,000 (vergl. den Gothaischen Kalender von 1851). Diese Bevölkerung vertheilt sich folgendermaßen: 1. Europäische Türkei (Rumili) .... 15,500,000 2. Asiatische Türkei (Anntoli).................. 16,050,000 3. Afrika (d. h. Aegypten, Tripolis u. Tunis) 3,800,000 Wenn man die zinspflichtigen Provinzen abzieht, so bleiben 26% Mill. Einw. In der europ. Türkei gibt es neben 11% Mill. Christen nur 3,800,000 Muselmänner oder Muhamedaner, und nur etwas über 1 Million eigentliche Osmanen. Kleinasien da- gegen, mit Ausnahme des Küstensaums ausschließlich von Muha- medanern bewohnt, galt von jeher als das Bollwerk des Alt- türkenthums, zählt aber nur 8 Mill. Einw., obgleich es 50 Mill. leicht ernähren könnte. Die Zahl der Katholiken (d. h. aller, welche die Autorität des h. Stuhles anerkennen) beträgt im türkischen Reich fast 1 Million. Die Lateiner oder Katholiken nach der römischen Kirchenordnung stehen unter einem Patriarchen, der seit 1847 in Jerusalem wohnt. Dom Herausgeber.

7. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 171

1794 - Gotha : Ettinger
i 71 X. Der türkische Kaiser. Auch bat Soliman H einen vortrefflichen Ervß- wesfir, Ibrahim. Seine Verbindung mit Franz l (S. 50. Se- _, lim 11 nimmt den Venezianern Cnpern weg. 1 J)9 Das unglückliche Scetreffen bey Lepantv setzt 1 '7 71 das Reich in drc größte Gefahr. Murad in erwirbt, nach langen Kriegen, ei- nen Theil von Persien. sr. 1595 2. Die Macht der Türken sinkt, durch schwa- che und grausame Regenten, allmahlig von ihrer fürchterlichen Höhe wieder herab. Unter dem äußerst grausamen Muhamcd ui em« 1595 poren sich die Woiwoden von Siebenbürgen, und die Fürsten von der Walachey und Mol- dau- Er erobert zwar Erlau; die Ungern 159^ nehmen ihm aber dagegen Raab und Gran weg. Letzteres erobert Achmed i wieder; aber mit Persien führt er einen unglücklichen st. 1617 Krieg. Osman H verliebet alle persischen Eroberungen. Er wird erdrosselt. Musta- fa I, der theils vor, theils nach ihm regier- te, hatte eben das Schicksal. 162z Der strenge Murad iv stellt die Ordnung wie- der her, und erobert, nach einem langen 1639 Kriege mit Persien, Bagdad. (Er erlaubte den Türken Wein zu trinken.) Ibrahim, ein schwacher Regent, wurde gleichfalls er- 1648 drosselt. Wahrend Muhameds iv Minder- jährigkeit gab es wieder manchen blutigen um 1648 Auftritt. z. Bald ermannen sich die Türken wieder, und fügen ihren Nachbarn vielen Scha- den zu. Der Großwessir Achmed Kiuprili eroberte end- 1669 lich Candia; auch erwarb er Neuhäusel und Großwaradein. Wegen

8. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 197

1794 - Gotha : Ettinger
19? Xii. Polen. zösischen Prinzessin) zuzuschreiben. Diese bewog ihn zu dem Entwürfe, einen franzö- sischen Prinzen die Thronfolge zu versichern. Dieß veranlaßte eine Verbindung des Adels, an deren Spitze der Fürst Lubvmirski stand. . Der König wurde überwunden, und mußte 1666 nachgeben. Er vertauschte hierauf den Thron l668 mit einem Kloster, st. 1669. Thomas Wisniowiezki, ein Abkömmling der Herzoge von Lithauen, spielte eine sehr un- bedeutende Figur. Es fehlte ihm sowohl _ an Vermögen, als an Verstände. Dir Un- ft. i6?Z einigkeit und Verwirrung wurde immer größer. Wahrend der Zeit erneuerten die Türken den Krieg, und man mußte einen nachtheiligen Frieden mit ihnen schließen. 8. Mit desto größerm Glanz und Ruhm re- giert der König Johann Sobiesky. Bisher Großfeldhcrr. Er wurde wegen seines großen Verdienste gewählt. Er bekriegte die Türken glücklich und tapfer, und gab bey dem berühmten Entsätze der Stadt Wien den l68) Oberanführer ab. Er würde, wenn ihn die Polen hinlänglich unterstützt hatten, gewiß noch weit mehr gethan haben. Unstreitig war er einer der größten und einsichtsvolle- sten Könige der Polen, an dem man weiter nichts tadeln konnte, als daß er zuweilen den Rathschlägen seiner französischen Gemahlin ;u nachgiebig folgte. Auf die Aufklärung und Verbesserung der Staatsverfaffung hatte seine Regierung noch keinen merklichen Einfluß. Vielmehr dauer- te der Geist des Widerspruches noch immer fort. Damahlige Prachtliebe des Adels, st. «696. ■ .¡t W ; / 9. Au-

9. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 200

1794 - Gotha : Ettinger
200 Xii, Polen. 1772 -775 1791 1792 1793 setzten sie aber auch gewisse Landstriche, auf die sie ei» Recht behaupteten; Oestreich: Lodo- miricn und Galizien; Rußland: einen Theil von Lithauen; und Preussen: Westpreussen und den Netzedistrict. Die vereinigten Machte gaben auch der polni- scs>cn Staatsvcrfassung eine andre Gestalt. Beständiger Regierungsrath (-onleil perma- nent. ) Mehrheit der Stimmen soll in dem- selben eirtscheiden, und der König ein gebohr- ner Pole seyn. Die damahls gemachte Constitution war aber den Wünschen der ganzen polnischen Nation noch nicht angemessen. Die Dissidenten drangen noch immer darauf, mit den Katho- liken einerley bürgerliche Rechte zu haben. Endlich wirb, mit Bewilligung des größten Theils der Neichsstande, eine neue Constitu- tion gemacht. Allein die Edelleute, die mit derselben unzufrieden sind, errichten zu Tar- gvwicz eine Conföderation, und bitten die russische Kaiserin um Beystand. Diese ver- langt hierauf die Wiederherstellung der vori- gen Constitution, und laßt eine Armee in Polen einrücken. Die polnischen Truppen werden von den Russen zurückgeschlagen, und die neue Constitution wieder abgeschafft. Hierauf laßt auch der König von Preussen, un- ter dem Vorwände der Unruhen, eine Ar- mee in Polen einrücken, und nicht nur Dan- zig und Thorn, sondern auch die Bezirke Posen, Gnescn, Kalisch u. a. m. besetzen. Die Russen bemächtigen sich indessen eines großen Theils von Lithauen und der Ukraine, so daß für das eigentliche polnische Reich kaum der ;te Theil des ehemahligen Umfangs übrig bleibt. Oie zu Grodno versammelten Reichsstande müssen diese abermahlrge Thei- lung untcrzeichttkn. 2m

10. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 12

1794 - Gotha : Ettinger
2 I. Oestreich. Cr hatte sich bisher bey dem böhmischen Kö- nig Georg in der Gefangenschaft befunden, und daselbst gute Gelegenheit gehabt, seine Fähigkeiten auszubilden. Unstreitig war er einer der größten Könige, die Ungern jemahls gehabt hat. Bey dem Anfange seiner Re- gierung befand er sich zugleich von zwey - Seiten in Gedränge. Eine Gegenparthey wählte den Kaiser Friedrich I kl, der die Reichs- krone noch in seiner Gewalt hatte, zum Kö- nig, und die Türken nahmen indessen Bos- nien weg Allein Matthias brachte es durch seine glücklichen Waffen so weit, daß ihm Friedrich die Krone auslieferte, und dietür- ken Bosnien auch wieder hergaben. Matthias bewirkte hierauf durch seine eigen- mächtige und gewaltsame Regierung, daß die ungerischen Herren sich wider ihn auf- lehnten, daß sie einem polnischen Prinzerr ihre Krone zuwenden wollten. Da mußte cr endlich nachgeben. Auch darinn bewies er sich nicht edelmüthig, daß cr, auf An- trieb des Pabstes, seinen Wohlthäter, den König Georg von Böhmen, bekriegte. Der Nachfolger desselben mußte ihm nicht nur den Titel eines Königs von Böhmen, son- dern auch Mahren, Schlesien, die Lausin und die Sechsstädte überlassen. In einem neuen Kriege, den cr mit dem Kaiser Friedrich Iii führte, jagte er denselben aus Oestreich. Matthias I war jedoch nicht allein ein guter Krieger, sondern auch ein trefflicher Regent, der sich um Uugerns Verfassung bleibende Verdienste erworben hat. Er verbesserte die Gerichtsverfassung, bildete das ungerische Fußvolk (Panzcrstecher, schwarze Leibwache), fristete die hohe Schule zu Ofen, und be- förderte die Wissenschaften auf mancherley Art. »Seine.gemahlin, eine italienische Prim
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