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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 347

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 347 — können. In zahlloser Menge entstanden die großartigsten Fabrikanlagen, deren gewaltige Maschinen die merkwürdige Dampfkraft in Bewegung setzt, und mit allen Weltteilen knüpfte der deutsche Handel seine Verbindungen an. Zugleich erfuhren die Wissenschaften und Künste eifrige Pflege, und für die Ausbreitung und Vervollkommnung der allgemeinen Volksbildung wurde in den meisten deutschen Staaten rühmliche Sorge getragen. 2. Der deutsche Bund. — Nur die Staatseinrichtungen Deutschlands erregten keine Befriedigung. Daß aus unserem großen, herrlichen Vaterlande nach so heißen, opferreichen Kämpfen, nach seiner endlichen Befreiung aus der fremden Knechtschaft nichts anderes geworden war, als ein lose zusammenhängender Bund von so vielen großen und kleinen Staaten, war sehr zu beklagen. Der Bundestag in Frankfurt a. M., der aus den Abgesandten der einzelnen deutschen Fürsten bestand und die gemeinsamen deutschen Angelegenheiten leitete, erfüllte die Wünsche und Hoffnungen nicht, welche die Freiheitskämpfe im Volke erweckt hatten. Er hemmte die Freiheit mehr, als daß er sie förderte. Er war außerstande, Deutschland das ihm gebührende Ansehen im Auslande, die ihm zukommende gewichtige Stimme im Rate der europäischen Völker zu verschaffen. Darum verlangte man dringend und immer lebhafter eine verbesserte Gestaltung Deutschlands. Aber der Bundestag trat diesem Verlangen streng entgegen und verhängte schwere Verfolgung über die Unzufriedenen. So wurde die Einigkeit zwischen Obrigkeit und Unterthanen getrübt, Mißtrauen und Verstimmung kam in die Herzen und griff immer weiter, wenn es auch bei dem besonnenen, treuen deutschen Volke lange Zeit nicht zu so heftigen Erschütterungen kam, wie sie tn. mehreren andern Ländern eintraten. 3. König Friedrich Wilhelm Hl. von Preußen.— Um die Erhaltung des äußern und innern Friedens machte sich besonders verdient der König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen. Seit dem Ausgange der Freiheitskriege regierte er noch ein Vierteljahrhundert über sein Volk, und diese Regierung war für Preußen eine wohlthätige und gesegnete. Die Wunden,

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 362

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 362 — und weisen, vaterlandsliebenden Männern. Aber es tagten auch nicht wenige leidenschaftliche, unkundige und eitle Menschen mit ihnen, und die Meinungen darüber, was dem Vaterlande das Beste wäre und wie dieses erreicht werden könnte, gingen weit auseinander. Daher zogen sich die Beratungen, welche gepflogen wurden, sehr in die Länge, und ob man zu einer Einigung gelangen werde, ließ sich gar nicht absehen. Doch gelang es, derr Bundestag zu beseitigen, und zum einstweiligen obersten Leiter des deutschen Reiches, zum Reichsverweser, wie man ihn nannte, wurde der Erzherzog Johann von Österreich gewählt. Das ivctr ein alter biederer Herr, der dafür galt, daß er das Volk liebe und ein warmes Herz für das deutsche Vaterland habe. Aber zu einer kräftigen Regierung fehlte ihm alle Macht. Es stand nicht zu erwarten, daß die deutschen Fürsten, daß namentlich die land-und waffenmächtigen Herrscher von Preußen und Österreich dem waffenlosen Manne ohne weiteres Folge leisten würden. Notwendig mußte das Reich, wenn es dauernd geordnet werden sollte, ein starkes Oberhaupt haben, das die Widerstrebenden zu unterwerfen und sich Gehorsam zu verschaffen wußte. Diese Ansicht drang auch mehr und mehr in der Versammlung durch, und so faßte sie, nach Vollendung des Verfassungwerkes, den Beschluß, den König von Preußen an Deutschlands Spitze zu stellen. Am 28. März 184.9 wählte die Nationalversammlung den König Friedrich Wilhelm Iy. von Preußen zum erblichen Kaiser der Deutschen. 3. Das Mißlingen des Verfassungswerkes. — Die Kaiserwahl war ein großer, bedeutungsvoller Schritt. Die ersehnte Einheit des Vaterlandes schien erreicht. Manches deutsche Herz jubelte in froher Hoffnung auf. Allein die Nationalversammlung hatte die Herrschergewalt des neu gewählten Kaisers durch die von ihr beschlossene deutsche Reichsverfassung leider allzu sehr eingeschränkt. Außerdem stand nicht zu erwarten, daß alle deutschen Fürsten der Wahl ihre freie Zustimmung geben würden. Österreich, dessen Einwohner zum größten Teil keine Deutschen sind, konnte ohnehin nicht dem neuen deutschen Reiche angehören. Aber auch die Fürsten der mittleren deutschen Staaten: die Könige

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 366

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 366 — 9t o oit. Zunächst lag dem letzteren als Kriegsminister die Pflege und Ausbildung des Heerwesens ob, und er erwarb sich durch treffliche Durchführung seiner Aufgabe unvergängliche Verdienste. In Otto von Bismarck aber, der seit 1862 als Ministerpräsident die Staatsverwaltung leitete, hatte Preußen einen Staatsmann, wie die neueste Zeit keinen zweiten hervorgebracht hat, wie nur in Jahrhunderten einer emporsteigt. Geboren zu Schönhausen in der Altmark am 1. April 1815, aus altem Rittergeschlecht, hatte er sich zuerst durch seine gehaltvollen Reden im preußischen Landtage hervorgethan, war dann Gesandter beim Bundestage in Frankfurt und bei den Höfen von Petersburg und Paris geworden und hatte endlich, als der heiße Kampf wegen der Heeresumgestaltung entbrannt war, die Stelle des ersten Ministers übernommen, ein Amt, welches eine unermeßliche Last von Arbeiten und Mühen auf seine Schultern legte. Aber der hochbegabte Mann, mächtig in Worten und Thaten, wußte die Last zu bewältigen, wußte das zahllose Heer von Gegnern, das ihm in den Weg trat, mit glänzendem Erfolge zu bekämpfen, und als nun zu den inneren Schwierigkeiten auch äußere Kriegsgefahr und Kriegsnot sich gesellte, das Steuerruder des preußischen Staatsschiffes mit so fester und kühner Hand zu lenken, daß das Vaterland aus allen diesen Kämpfen mit erhöhtem Ruhme und „neuen Ehren" hervorging. 136. Die schleswig-holsteinischen Kriege. 1. Der erste schleswig-holsteinische Krieg.—Die Trefflichkeit der von König Wilhelm ausgehenden Neugestaltung des preußischen Heeres sollte sich bald glanzvoll bewähren. Nach langem Frieden brach plötzlich Krieg auf Krieg über Preußen herein. Der erste Kampf ging gegen Dänemark. Mit diesem Lande waren die beiden Elbherzogtümer Schleswig und Holstein, von denen das letztere dem Deutschen Bunde angehörte, unter einem Herrscher verbunden, hatten aber von alters her ihre eigene Verfassung und eigene Rechte. Diese Rechte wollte ihnen die dänische Regierung gewaltthätig entziehen und namentlich in dem Herzog-

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 392

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 392 — Krieg, der eigentliche Kampf kaum sieben Monate gedauert; doch war er einer der ungeheuersten, die je geführt worden. Nie hatte Deutschland ruhmreichere Tage geschert, nie irgend ein Volk gewaltigere Siege erkämpft, als hier das deutsche: in 200 Tagen hatten seine Heere, ohne jede Niederlage, 20 siegreiche Schlachten geschlagen, 150 Gefechte bestanden, 26 Festungen erobert, gegen 400,000 Kriegsgefangene gemacht, über 6700 Geschütze erbeutet. Es war „ein Krieg ohnegleichen." 14£ Die Wiederherstellung des deutsche« Reiches «uter Kaiser Wilhelm I. 1. Das neue Deutsche Reich. — Außer der Vergrößerung an Land und Leuten, außer dem Wiedergewinn von Elsaß und Lothringen brachte der Krieg von 1870—1871 dem deutschen Volke noch eine andere köstliche Frucht: er vollendete Deutschlands Einheit. Bisher hatte der Mainstrom noch eine Scheidelinie gebildet, welche die vereinzelten deutschen Südstaaten von dem unter Preußens Führung geeinigten Norddeutsch-land trennte. Die noch nicht völlig geschwundene Eifersucht der deutschen Stämme gegen einander, vornehmlich aber Frankreichs Abneigung gegen Deutschlands Aufschwung und Napoleons Iii. Kriegsdrohungen hatten diese Linie gezogen. Aber durch dm gemeinsam bestandenen siegreichen Kampf war jede Schranke gefallen: Deutschlands Stämme fühlten sich inniger als jemals vereinigt in dem gemeinsam verteidigten und geretteten Vaterlande; ein „einig Volk von Brüdern" wollten sie für alle Zukunft sein und bleiben. Und so geschah es denn, daß, ehe noch der Krieg mit Frankreich völlig zu Ende gediehen, ehe noch Paris in deutsche Hände gefallen war, alle süddeutschen Fürsten, die Könige von Bayern und Württemberg und die Großherzoge von Baden und von Hessen, Abgesandte in das Hauptquartier des Königs von Preußen nach Versailles mit der Bitte sandten, den Norddeutschen Bund durch Aufnahme der süddeutschen Staaten zu einem Deutschen Reiche zu erweitern. Unter dem Beifalle des gesamten Volkes kam das hochwichtige Werk rasch zustande.

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 322

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
abzutragen, fing es daher an, auch den Nordamerikanern Steuern aufzulegen. Das verdroß die Nordamerikaner, und sie sprachen: „England zieht durch seinen Handel aus unserem Lande Vorteile genug; wir lassen uns von ihm keine Abgaben vorschreiben." Doch die Engländer beharrten aus ihrer Forderung. Da standen die Nordamerikaner auf, um die englische Herrschaft abzuwerfen, und aus dem Aufstande wurde ein Krieg, der acht Jahre dauerte. 3. Washington Oberfeldherr. — In diesem Kriege hatten die Nordamerikaner einen trefflichen Mann zum Heerführer, der hieß Washington. Er war der Sohn eines reichen Gutsbesitzers und hatte frühe seinen Vater verloren, aber durch tüchtige Lehrer die beste Erziehung erhalten. Dann hatte er als junger Mann mit Auszeichnung gegen die Franzosen gefochten, welche in Amerika Eroberungen zu machen suchten, seine Redlichkeit war eben so groß, als seine Einsicht und Tapferkeit. Darum vertrauten sich seine Mitbürger mit Freuden seiner Führung an, als der Krieg mit England begann. Und Washington leitete diesen Krieg höchst ruhmvoll. Aus Leuten, welche bisher nur ihre Felder bebaut oder bürgerliche Gewerbe betrieben hatten, bildete er in kurzer Zeit kampfestüchtige Soldaten, wußte auch unter den schwierigsten Verhältnissen ihren Mut aufrecht zu erhalten und führte sie gegen einen starken, wohlgerüsteten Feind zu entscheidenden Siegen. So nötigte er England endlich, vom Kampfe abzustehen und seiner Herrschaft über Nordamerika zu entsagen. Nordamerika wurde ein unabhängiger Freistaat. Nach der Erreichung dieses herrlichen Zieles legte der edle Held seine Feldherrnstelle nieder und zog sich, mit dem Danke eines ganzen Volkes belohnt, in die Einsamkeit des Landlebens zurück. 4. Washington Präsident des Freistaates. — Allein seine Mitbürger bedurften seiner noch ferner. Er erschien ihnen unter allen als der würdigste, dem neuen Staate vorzustehen. Sie erhoben ihn daher einmütig zu der obersten Stelle in seinem Vaterlande, zum Präsidenten des nordamerikanischen Freistaates. Auch dieses Amt bekleidete er in hohen Ehren. Als er nach achtjähriger weisheitsvoller und gesegneter Regierung von

6. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

7. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 75

1852 - Osnabrück : Rackhorst
75 2. Kirghisensteppe = 30,000 U!M. e. 2 Mill. E. in 3 Horden. 3. Kaukasien — c. 5000 Him. 3 Mill. E. Freie Bergvölker. Parsen od. Feueranbeter. — Transkaukasien od. Georgien (Tiflis 40, — deutsche Kolonien), Jmiretien (Kutais 6,), Mingrelien u. Ar- menien (Eriwan 15,). Caspische Prov. od. Schirwan u. Daghestan. Ii. Kaiserthum China (das himmlische Reich, — Reich der Mitte).— An 265,000 Ihm. mit c. 365 Mill. E. — 1. Das eigentliche China (sprich Schina) — c. 70,000 Um. u. dicht bevölkert. — Gegen W. u. N. durch hohe Gebirge u. Wüsten abgeschlossen (Große Mauer 300 M. l.), die Küsten abgewendet von Europa. Daher auch ganz eigenthümliche Entwickelung der Chinesen, in deren Charakter viele Widersprüche: — große Betriebsamkeit, Ausdauer im Unglück, kindliche Pietät, aber auch Haß gegen alles Fremde, nationale Selbstüberschätzung, und daher lange schon Stillstand der einst bedeutenden Bildung; — knechtische Kriecherei in Folge einer ins Kleinliche sich verlierenden, despotischen, bestechlichen Verwaltung; — nur Empfänglichkeit für finnliche Genüsse (Opiumrauchen), Habsucht, List, Falschheit. — Die vielen Niederlagen jedoch im (Opium-) Kriege mit England haben die Schwächen der Regierung aufgedeckt und ihre Auctorität geschmälert; seitdem lebhafte sociale Bewegung in den höheren Classen, offener Wi- derstand gegen Regierungs - Verfügungen, bewaffnete Aufstände. — Mandschu - Dynastie. Mandarinen. — Religionen des Confutse, des Lao, Buddhismus. Bedeutende Industrie, doch ohne Maschinen. (Weberei, Porcellan, Tusche rc.) -— Äußerst sorgfältiger Ackerbau; fast nur Reis gebaut. Dürre und Ueberschwemmungen vernichten oft die Ernten und richten furchtbares Elend an. — Viehzucht verhältnißmäßig gering; am be- liebtesten das Schwein. — Ausfuhr hauptsächlich nur Thee (Engl, bezieht jährlich c. 52, Ver. Staaten v. Nam. 16, Rußl. 8 Mill., Frankr. 600,000 Pf.) und rohe Seide (Engl, jährlich 2 Mill. Pf.). — Einfuhr: aus engl. Indien Opium für jährl. 120 Mill. Francs, Baumwolle für 30 Mill. Frcs., außerdem engl. Twist und Baum- wollenfabrkcate für 33, Wollenwaaren für 11 Mill. Frcs.; auch ruff. u. deutsche Fabricate über Kiächta. — Große Achtung vor den Wissen- schaften. — Schießpulver, Compaß, Buchdruckerkunst. — Lebhafter innerer Verkehr; viele Canäle, der Kaiser Canal 120 M. l. — Zunehmende Auswanderung nach dem ind. Archipel, Malacca, Siam, Kalifornien, Centro-America, Sandwich Zi. ic.— Lebhafterer Fremdenverkehr, seit- dem Engl, im Frieden v. 1842 größere Handelsfreiheit und Eröffnung der 5 Häfen v. Kanton, Amoi, Futschaufu, Ningpo, Schanghai für alle Nationen erzwungen; — Handelsverträge mit mehren europ. Nationen. Peking H. 2 Mill. E. — Nanking 1 Mill. E., Kanton. — In der Bocca Tigris die I. Macao 2v, E. portug., — ferner die günstig gelegene, aber nnfruchtb. u. ungesunde I. Hongkong mit der Stadt Victoria, engl. — Die Ii. Formosa, Hainan, Liemkkeu Gruppe. 2. Tübbet. Ackerbau, noch mehr Viehzucht. Höhere u. edlere Bil- dung, als in China. Buddhismus, Dalat Lama, 84,000 Priester. — H'laffa 25, — Ladak. — 3. Tatarek, kleine Bucharei: Kaschgar,

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 381

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 381 — auf; die schönen Provinzen im nördlichen Italien suchten sich von Oesterreichs Herrschaft zu befreien: eine Zeit lang schien es, als sollte das ganze weite Kaiserreich in einzelne Ländersplitter aus einander fallen. Indessen wurden die Böhmen durch Beschießung der Stadt Prag bald wieder zur Unterwerfung gebracht. In Wien ging es einige Monate sehr stürmisch her: ein Tumult, ein blutiger Straßeukampf folgte dem andern. Der Kaiser floh erschreckt aus seiner Hauptstadt; unreife Studenten, leidenschaftliche Volksredner führten das große Wort und maßten sich an, den Staat zu regieren. Endlich aber kommt ein zahlreiches kaiserliches Heer herangezogen, die Stadt wird umlagert, bombardirt und erstürmt, die Herrschaft des Kaisers wiederaufgerichtet. 2. Der Aufstand der Ungarn. — Die Ungarn gingen darauf aus, ihre Verbindung mit dem österreichischen Kaiserstaate auszulösen: ein hartnäckiger Krieg erhob sich, in welchem sie längere Zeit mit Glück fochten. Zu wiederholten Malen wurden österreichische Generale von den kühnen Anführern der Aufständischen zurückgeschlagen. Da fand der Kaiser von Oesterreich Hülfe bei den Russen, und vor dem gewaltigen Rusfeuheere streckte endlich der ungarische Oberfeldherr die Waffen. Hiermit war die Unterwerfung vollendet. Ein furchtbares Strafgericht erging über das besiegte Volk, dessen althergebrachte Rechte und Freiheiten vernichtet wurden. Doch nach einigen Jahren zeigte sich der Kaiser von Oesterreich wieder milder gestimmt, und die Ungarn erhielten nun eine so selbstständige Stellung im Reiche, daß sie fast nur dasselbe Oberhaupt mit den andern Völkern desselben gemein haben, im Uebrigen aber sich nach ihren eigenen Gesetzen regieren. 137. Italiens Besreiungs- und Einheitskämpfe. 1. Der Aufstand von 1848 und 1849 in Italien. — In Italien herrschte seit lange viel Unzufriedenheit. Nicht allein, daß das Land in mehrere selbstständige Staaten zerspalten

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 385

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 385 — verständige und thörichte, berechtigte und verbrecherische. Vor Allem verlangte man in den einzelnen deutschen Ländern Veränderungen der Staatsverfassung, Erweiterung der Volksfreiheiten, und von dem einen Ende des Vaterlandes bis zum andern erscholl der laute Ruf, den Bundestag abzuschaffen und das vielgespaltene Deutschland zu einem wohlgeordneten mächtigen Gesammt-reiche zu einigen. An mehreren Orten durchbrach das Volk in stürmischem Freiheitstaumel die Schranken der Ordnung, und es kam namentlich in den Hauptstädten zu manchen gefährlichen Aufständen. Hier und da mußte ein Fürst seine Residenz und sogar sein empörtes Land eine Zeitlang verlassen, und die Republik wurde ausgerufen. Allein nirgends errang der Aufstand einen dauernden Sieg: allerorten wurde die Revolution, meist durch die Macht preußischer Waffen, niedergeworfen. Doch wurden unter diesen Kämpfen die Staatseinrichtungen weiter ausgebildet und zum Theil neu gestaltet. Wo ein deutsches Land bis dahin noch keine geschriebene Verfaffungsurknnde hatte, da wurde eine solche erlassen und den Unterthanen Antheil an der Gesetzgebung des Staates gewährt. Auch Preußen erhielt eine Verfassung, welche dem Volke ausgedehnte Rechte verleiht. Am 31. Januar 1850 wurde dieselbe nach langen, mühevollen Berathungen vollendet und einige Tage darauf vom Könige Friedrich Wilhelm Iv. feierlich beschworen. Seitdem leistet jeder preußische König, wenn er die Regierung antritt, den Eid, daß er die Verfassung aufrecht erhalten und in Uebereinstimmung mit ihr und den Gesetzen seine Unterthanen regieren werde. 2. Die erste deutsche Nationalversammlung.— Eine höchst schwierige Aufgabe war es, nun auch für das gerammte Deutschland eine neue Verfassung zu schaffen. Im Mai 1848 trat zu dieser Arbeit eine große Nationalver-sammlung in Frankfurt a. M. zusammen. Die war vom ganzen deutschen Volke frei gewählt und bestand aus vielen erfahrenen und weisen, vaterlandsliebenden Männern. Aber es tagten auch nicht wenige leidenschaftliche, unkundige und eitle Menschen mit ihnen, und die Meinungen darüber, was dem Audrä, Erzählungen aus der Weltgeschichte. Ausg. A. 6te Aufl. 25

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 389

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 389 — Schichten der Bevölkerung zu hüten, den vaterländischen Geist seines Volkes zu heben und zu stärken". Und wenn er in seiner ersten königlichen Ansprache an sein Volk den Wunsch äußerte: „Möge es mir unter Gottes gnädigem Beistände gelingen, Preußen zu neuen Ehren zu führen"! so sollte dies Wort in ungeahnt großartiger Weise durch ihn zur Erfüllung kommen. 2. Die Weiterbildung des preußischen Heerwesens. — Unter großer Pracht und Feierlichkeit setzte sich König Wilhelm I. am 18. October 1861, dem Jahrestage der Leipziger Siegesschlacht, in der alten preußischen Krönungsstadt Königsberg die Krone auf's Haupt. Die wichtigste Aufgabe seiner Regierung fand er in der Erhöhung der Wehrkraft seines Volkes. Nur dadurch konnte es gelingen, Preußen, der kleinsten unter Enropa's Großmächten, die ihm gebührende Stellung dauernd zu sichern, nur dadurch konnte Preußen zu „neuen Ehren" emporsteigen. Allein da die Vermehrung der Zahl kriegsbereiter Truppen nothwendig mit erheblichem Kostenanfwande verbunden war, so stellten sich der Ausführung der königlichen Absichten unsägliche Schwierigkeiten entgegen. Des Volkes Lasten werden zu groß, es vermag die neue, gewaltige Waffenrüstung nicht zu tragen, riefen zahlreiche Abgeordnete des preußischen Landtags. Und man eiferte voll ungestümer Leidenschaft gegen die Umbildung des Heeres, gleich als wäre sie ein überflüssiger kostbarer Schmuck, nicht aber ein Gebot der Nothwendigkeit, ein unerläßliches Mittel zur glorreichen Erhebung Preußens, zur endlichen Neugestaltung und Einigung des gesammteu deutschen Vaterlandes. Da bedurfte es unerschütterlicher Ausdauer, um festzuhalten und fortzuarbeiten an dem so heftig angefeindeten wichtigen Werke. Und der König bewährte diese Ausdauer: mit Heldenkraft überwand er alle Hindernisse, die sich ihm entgegenthürmten und wurde der Neubegründer des unvergleichlichen preußischen Heerwesens. 3. Der Minister Bismarck. — Bei den gewaltigen Anstrengungen und Kämpfen, welche die Neugestaltung des Heeres kostete, standen dem Könige vornehmlich zwei Männer als Rath-
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