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1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

2. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 22

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 22 — Teil ein, ungefähr 10 500 qkm. Der Boden besteht aus gelblichem Sand, Lehm, Granit und Steingeröll. Im Norden bildet die Heide einzelne Höhenzüge. Die höchsten Punkte sind der Wilseder Berg (170 m), der Falkenberg (151m), die Osterhöhe (150 m), der Hohe Mechtin (150 m), der Holxerberg (148 m), der Weinberg, die Klötzie und die hart an die Elbe stoßenden Elbberge. Von den Vorsprüngen des Garlsdorser Waldes sieht man nach einer Seite die Türme des 6—8 Stunden entfernten Hamburg, nach der andern die 130 m hohen Züge der Hanstedter Berge, nach der dritten den schlanken Johannisturm und den Kalkberg zu Lüneburg. Die südlichen und westlichen Gebiete sind weitgedehnte Ebenen ohne nennenswerte Erhebungen. Da kann man stundenlang wandern, ohne ein Haus, ein Dorf, einen Baum zu treffen. Nur Heide, trostlose Heide auf dürrem Sande! Und wenn sich in der Ferne wirklich grüne Flächen zeigen, so erweisen sie sich bald als Täuschung. Statt des frischen Rasens ge- wahrt man nur Binfen, Moos, Riedgras und Gagelsträucher, statt des erhofften Quellwassers trübe Lachen. Der Ruf der Lüneburger Heide ist kein guter, obwohl das deutsche Vater- land noch viel traurigere Einöden einschließt. Ehe die Eisenbahnen die Entfernungen zwischen den größeren Handels- städten abkürzten, zogen schwere Fuhrwerke die stillen Straßen. Damals sührten die Heerstraßen von Braunschweig über Gifhorn, Ülzen, Bardowik (Lüneburg) nach Hamburg; von Hannover einerseits über Walsrode und Soltau nach Hamburg, andrerseits über Walsrode und Verden nach Bremen; von Verden über Soltau nach Bardowik (Lüneburg) u. s. w. gerade durch die einförmigsten Gegenden, und die Fuhrleute, denen sich bei der langsamen Fortbewegung des Transports keine Abwechselung bot, machten die Lüneburger Heide durch übertriebene Schilderungen nur noch verrufener. Jedoch kann die Heide das „Land der traurigen Berühmtheit" nur für den sein, der sie aus Büchern kennt, nicht aber für den kundigen Forscher. Tier- und Pflanzenleben. Ein reiches Tierleben wimmelt zu den Füßen des auf- merksamen Beobachters und durchschwirrt die heiße Luft.

3. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 21

1852 - Osnabrück : Rackhorst
21 Die Wirkungen des Klimas. §. 68. Vom Klima hangt das Vorkommen und Gedeihen der Pflanzen u. Thiere, ferner die Lebensweise u. der Bildungsgrad des Menschen ab. Jede Zone hat ihre ausgeprägten Eigenthüm- lichkeiten, ihren besonderen Charakter. — Mit der abnehmenden Wärme nimt auch die Mannigfaltigkeit, Größe, Schönheit der Pflanzen u. Landthiere ab, während die Seethiere vollkommener werden. Ebenso nehmen auch die Farben des Thierreichs an Stärke u. Zahl allmälig ab, bis nur Weiß, Grau, Schwarz übrig bleiben. Unabhängig vom Klima ist das Mineralreich; es ist in allen Zonen dasselbe. Doch scheinen die wärmeren Gegenden vorzugs- weise reich zu sein an edlen Metallen, Edelsteinen, dagegen die kühleren an Eisen und Steinkohlen. §. 69. Das Pflanzenreich ist abhängig vom Boden und Klima, daher in den einzelnen Zonen wesentlich verschieden. Cha- rakteristische Pflanzen. Die Pflanzengeographie gibt die Ver- breitungsbezirke an (Zonen, Regionen; — die Flora der einzelnen Gegend). 1. Die heiße Zone besitzt die größten, schönsten, säst- und gewürzreichsten, geringer Feuchtigkeit bedürftigen Pflanzen; sie ist sehr reich an Gattungen und einzelnen Pflanzen. — Ungemeine Üppigkeit und Streben aller Gewächse, z. B. der Farrenkräuter u. Gräser, baumartig zu werden. Immergrüne Pflanzen. — Charak- teristisch : die Palme, ferner Banane, Vanille, Cacao, Kaffee, Zucker, Gewürze, Cactus, feine Hölzer, Schlinggewächse. — Man- gel an saftigem, dichtem Rasen, außer der Regenzeit. 2. Die gemäßigte Zone. — Gräser (Cerealien) sind hier die wichtigsten Pflanzen. *) u. Die subtrop. Zone, mit immergrünen Laubhölzcrn, pracht- vollen Blüten, aromatischen Gewächsen. Charakteristisch: Oel- baum, Pomeranze, Ci tro ne, Kastanie, Feige, Mandel, Lorbeer, Myrte; — Nahrungspflanzen: Waizen, Mais, Hirse, Reis; — Mangel an Wiesen und dichten Wäldern. 6. Der kältere Theil der gemäßigten Zone. — Er hat vor- zugsweise Sommerregen. — Die eigentliche Region der europ. Getreide, großer dichter Wälder, des europ. Ob- stes, trefflicher Wiesen. — Getreide: im S. vorherrschend Waizen, im R. Roggen; außerdem überall Hafer u. Gerste (diese letztere bis Nordcap). — Kartoffel. — Die Buchen- *) Sn der nachfolgenden Darstellung wird vorzugsweise auf solche europäische Producte des Pflanzen- und Thierreichs Bezug genommen, welche für die menschliche Thätigleit von Belang sind.

4. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 88

1852 - Osnabrück : Rackhorst
88 Ii. Die Sierra Nevsda v. Santa Maria, um 11° Nb.; eine völlige Berginsel; erhebt sich plötzlich aus des Tiefebene des Mag- dalenen Fl.; 18,000' u. = 100 Um. B. Mittelgebirge. I. Das Alleghany Geb. v. 33 « Nb. in Norichtung bis 63° Nb.; durch die atlant. Küstenebene vom Ocean geschieden; reich an Wald, Metallen, Steinkohlen. — I. Südl. Theil die Apa lachen; mehre parallele Ketten, 1—3000' h., bis zum Queerthale des Hudson. — 2. Mittlerer Theil, bis zum Durchbruch des Lorenz, Bergland v. Neu England mit Washington B. 6200'. — 3. Das Bergland v. Canada u. das wenig bekannte morastige, unwirthliche Felsengebirg e v. Labrador. Ii. Die Sierra Parime od. das Bergland v. Guyuna, zw. Orinocco, Maranon u. Meer; v. unregelmäßiger Grundform; — Pic Duida 7000'; — waldreich u. schön. Iii. Das Bergland v. Brasilien, mehre nach N. streichende Bergketten, bis 5000'. Breite, äußerst fruchtb. Flußthäler; tritt fast durchweg, günstige Steilküsten bildend, ans Meer. Urwälder. Metalle. Diamanten. C. Tiefländer. 1. Nordamerika. 1. Die Flächen des arktischen A.'s, zw. dem Felsengebirge, den schwarzen B., der Felsregion v. Labrador, der Hudsons B. u. dem Eis- meer; — 100,000 lum. Im S. eine breite Region waldiger Klippen- züge, dann eine bewaldete Sumpfregion; nördl. v. Missinippi-Churchill Flusse bis ans Eismeer ein öder, waldloser, mit dichten Flechten be- deckter Boden v. grobem, trocknem Sande. 2. Das Tiefland des Mississippi, zw. Cordill., schwarzen B., Allegh. u. meric. Golf; — 52,000 □ M. — Der O. die Region des zusammenhängenden, aber freilich durch Ansiedlung schon vielfach ge- lichteten Urwaldes, bis zu einer Linie v. Pittsburg über St. Louis bis Natchitoches in Louisiana, jenseits welcher die grasreichen Savan- nen od. Prairien sich ausbreiten, d. h. große von Urwald umgebene Wiesenflächen mit 8—9' h., dickem Grase u. zerstreuten Hainen, ähnlich großen Parks. Durchweg sehr fruchtbar u. sehr reich bewässert. Fort- schreitende Colonisation. Büffel- u. Bisonheerden. 3. Die atlantische Küstenebene. Im N. des Hudson schmal, steil, mit vielen trefflichen Häfen; — um Delaware u. Susquehannah flaches, aber ausgezeichnetes Kulturland; — dann nach S. zu immer breiter, aber voll Sumpf- und dürrer Sandstrecken, mit gefährlicher Lagunenküste bis ans Sende v. Florida, doch auch mir außerordentlich schönen Oasen. 4. Die ost-meri canische Küstenebene; sandig u. heiß; durch -den Sand u. Schlamm der Flüsse u. des Meeres stets wachsend, daher mit gefährlichen Barren. 5. Die Küsten ebene v. Mittel-A. — Die waldreiche Küste v. Ouucatan mit der engl. Colonie Honduras. — Die heißfeuchte

5. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 75

1852 - Osnabrück : Rackhorst
75 2. Kirghisensteppe = 30,000 U!M. e. 2 Mill. E. in 3 Horden. 3. Kaukasien — c. 5000 Him. 3 Mill. E. Freie Bergvölker. Parsen od. Feueranbeter. — Transkaukasien od. Georgien (Tiflis 40, — deutsche Kolonien), Jmiretien (Kutais 6,), Mingrelien u. Ar- menien (Eriwan 15,). Caspische Prov. od. Schirwan u. Daghestan. Ii. Kaiserthum China (das himmlische Reich, — Reich der Mitte).— An 265,000 Ihm. mit c. 365 Mill. E. — 1. Das eigentliche China (sprich Schina) — c. 70,000 Um. u. dicht bevölkert. — Gegen W. u. N. durch hohe Gebirge u. Wüsten abgeschlossen (Große Mauer 300 M. l.), die Küsten abgewendet von Europa. Daher auch ganz eigenthümliche Entwickelung der Chinesen, in deren Charakter viele Widersprüche: — große Betriebsamkeit, Ausdauer im Unglück, kindliche Pietät, aber auch Haß gegen alles Fremde, nationale Selbstüberschätzung, und daher lange schon Stillstand der einst bedeutenden Bildung; — knechtische Kriecherei in Folge einer ins Kleinliche sich verlierenden, despotischen, bestechlichen Verwaltung; — nur Empfänglichkeit für finnliche Genüsse (Opiumrauchen), Habsucht, List, Falschheit. — Die vielen Niederlagen jedoch im (Opium-) Kriege mit England haben die Schwächen der Regierung aufgedeckt und ihre Auctorität geschmälert; seitdem lebhafte sociale Bewegung in den höheren Classen, offener Wi- derstand gegen Regierungs - Verfügungen, bewaffnete Aufstände. — Mandschu - Dynastie. Mandarinen. — Religionen des Confutse, des Lao, Buddhismus. Bedeutende Industrie, doch ohne Maschinen. (Weberei, Porcellan, Tusche rc.) -— Äußerst sorgfältiger Ackerbau; fast nur Reis gebaut. Dürre und Ueberschwemmungen vernichten oft die Ernten und richten furchtbares Elend an. — Viehzucht verhältnißmäßig gering; am be- liebtesten das Schwein. — Ausfuhr hauptsächlich nur Thee (Engl, bezieht jährlich c. 52, Ver. Staaten v. Nam. 16, Rußl. 8 Mill., Frankr. 600,000 Pf.) und rohe Seide (Engl, jährlich 2 Mill. Pf.). — Einfuhr: aus engl. Indien Opium für jährl. 120 Mill. Francs, Baumwolle für 30 Mill. Frcs., außerdem engl. Twist und Baum- wollenfabrkcate für 33, Wollenwaaren für 11 Mill. Frcs.; auch ruff. u. deutsche Fabricate über Kiächta. — Große Achtung vor den Wissen- schaften. — Schießpulver, Compaß, Buchdruckerkunst. — Lebhafter innerer Verkehr; viele Canäle, der Kaiser Canal 120 M. l. — Zunehmende Auswanderung nach dem ind. Archipel, Malacca, Siam, Kalifornien, Centro-America, Sandwich Zi. ic.— Lebhafterer Fremdenverkehr, seit- dem Engl, im Frieden v. 1842 größere Handelsfreiheit und Eröffnung der 5 Häfen v. Kanton, Amoi, Futschaufu, Ningpo, Schanghai für alle Nationen erzwungen; — Handelsverträge mit mehren europ. Nationen. Peking H. 2 Mill. E. — Nanking 1 Mill. E., Kanton. — In der Bocca Tigris die I. Macao 2v, E. portug., — ferner die günstig gelegene, aber nnfruchtb. u. ungesunde I. Hongkong mit der Stadt Victoria, engl. — Die Ii. Formosa, Hainan, Liemkkeu Gruppe. 2. Tübbet. Ackerbau, noch mehr Viehzucht. Höhere u. edlere Bil- dung, als in China. Buddhismus, Dalat Lama, 84,000 Priester. — H'laffa 25, — Ladak. — 3. Tatarek, kleine Bucharei: Kaschgar,

6. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 80

1852 - Osnabrück : Rackhorst
80 aus gehe ein auffallend kalter Fluß, Pangani, der in Zanguebar u. 5° 3"Sb. ins Meer falle. So. v. Dschagga sollte der große inselrciche See Asiako liegen. 3. Der Südrand ov. das Capland, hat folgende Abstufung: з. die dürre Scheitclfläche desoranjeriver, 6000' h.; — sie hat als Rand b. das Roggcveld, Nieuveveld u. a. Geb., 10,000'; — aus steilen Kegel-, Pyramiden- u. Tafelbergen bestehend. c. Die 1000 >Hm. gr., 15—20 M. br. Karroo Ebene, 3000' h.; im Som- mer dürr u. öde, in der Regenzeit eine üppige, belebte Grasstur. — Thal- cinfchnitt des Elephantenst. 2000'. — Als Rand 6. Zwarte Berge, 5000'; mit wenigen u. gefährlichen Pässen. e. Die Küstenebene, von der Oranje Mdg. bis zum großen Fischst., 5—7m. br. — Im W. sandig u. wasscrlos, im S. mit vereinzelten guten Culturstä- chen; — viele, aber meist offene, unbrauchbare Baien. — Im Sw. auf einer kleinen Hi. das ganz isolirte Capgebirge mit denr 3600' h. Ta selb erge, der eine wagcrechte breite Scheitelst, u. senkr. Abhänge hat. — Die Küsten- stufe läuft unter dem Meere bis 37" Sb. als Nadelbank fort. 4. Der Westrand. Wenig bekannt. — In Unterguinea das 30—40 M. breite mittlere Stufenland Congo, gut bewässert, fruchtbar, gesund, volkreich. Iii. Das Tiefland. Auster den bereits erwähnten Theilen: dem Nilthale mit dem Delta, dem Tell, den Küstenflächen, sind hier noch zu nennen: 1. Das Biledulgerid, längs dem Sfuße des Barbaresken:Hoch- landes, bis Fezzan, 80 M. br., 270 l.; einst, als »numidische Ebene«, wohlbebaut und mit volkreichen Städten, jeyt voll Trümmer und nur in den Flußthälern oasenartig bewohnt. 2. Die Sahara, der Sandocean, die größte u. furchtbarste Wüste der Erde; — zw. dem atl. M., Biledulg., Nilthale, flachen Sudan; — 200 M. br., 650 l., = 120,000 fom.; — einst vielleicht Boden des Meeres, das meist alle Fruchterde mit weggeschwemmt; — von sehr geringer absoluter Erhebung, zum Theil wohl unter dem Meeresspiegel. — Strenges contin. Klima, mit sehr heißen Tagen, empfindlich kalten Nächten; — weder Regen noch Thau, da der stark erhitzte aufsteigende Luftstrom die Wolkenbildung verhindert, auch der Atlas den ocean. Einfluß hemmt. — Glutwinde (Chamstn od. Harmattan); Sandwolken; Luftspiegelung. — Heerden von Straußen und Gazellen; andere Thiere nur am Rande der Wüste. и. Die östl. (libysche) Wüste bis zum Meridian v. Fezzan, die Sa- hara; — entweder nackter oder mit Gerolle bedeckter Felsboden, daher uncultivirbar u. pflanzenlos. — Gleichsam Brücken über das Sandmeer sind die Oasen d. i. durch Wüstenstrecken isolirte, von nackten Felshöhen umschlossene, auellenreicke Vertiefungen mit Äckern, Wiesen, Baumpflanzungen; Dattelpalme, Obst, Wein, Mais, Weizen, Gerste, Reis. — Vier Oasenzüge: der östl., parallel dem Nilthale: Oase Darfur, Kordofan, Selimah, große u. kleine O.; — der nördl.: Siwah, od. O. des Jupiter Ammon, Au- glla, Fezzan; — der südöstl., nach Borgu; — der südl., nach Bornu, die Hauptkaravanenstraße.

7. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 47

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
und wird wegen ihrer Kunstbauten und der land- schaftlichen Schönheiten jenes Gebirgsgebietes von Reisenden viel befahren. Die arbeitsame Bevölkerung lebt von den Erträgen des Waldes, dem Ackerbau, der Vieh Wirtschaft und der Industrie. Das Leben der „Wäldler" ist mit dem Walde eng verknüpft. Die Holzfäller schlagen die riesengrossen Tannen und Fichten nieder und flössen die Stämme auf den Gebirgsflüssen dem Neckar und Rhein zu, wo sie zu grossen Flössen vereint rhein- abwärts bis Holland geführt werden. Zahlreiche Sägewerke findet man an den Gebirgsgewässern, während im dunkeln Hochwalde der Köhler sein Wesen treibt. Der Holzreichtum des Gebirges nötigt die Schwarzwälder zur Holzschnitzerei und verwandten Arbeiten des Hausfleisses. Sie schnitzen Haus- geräte und Spielsachen, verfertigen die allbekannten Schwarz- wälder Uhren und allerlei Musikinstrumente. In den Sommer- monaten bildet auch der Fremdenverkehr eine wichtige Erwerbsquelle. 2) Der Odenwald, nördlich vom Schwarzwalde, ist ein Wald- und Wiesengebirge mit wein- und obstreichen Thälern am Westabhange. Hier zieht sich auch von Darmstadt bis Heidelberg die durch ihre Natur- schönbeit berühmte Bergstrasse hin. 3) Die Yogesen (Wasgenwald), das bedeutendste der linksrheinischen Gebirge, reichen als geschlossener Gebirgskamm fast ebenso weit nordwärts wie der Schwarzwald und steigen wie dieser ebenfalls steil aus der Rheinebene empor. Die östlichen und südlichen Abhänge und Thäler sind gut angebaut und reich an Getreide, Obst und Wein, die höheren Regionen tragen Lcmbzvaldungen, die oft von Wiesen unter- brochen sind. \Ton grosser Wichtigkeit für den Verkehr mit dem süd- lichen Frankreich ist die burgundische Pforte, eine breite Senkung zwischen dem Südfusse der Vogesen und dem Schweizer Jura. Sie wird von dem Rheiii-Rhone-Kanal durch- schnitten. Durch den nördlichen Teil des Gebirges zieht die breite Thalsenkung der Zaberner Stiege (Zabern-Pass). Durch sie führt der Rhein-M ame-Kanal und die Eisenbahnlinie Par is-S trass barg- Wien.

8. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 108

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
^7-yy<t Usagara- und Uhehe-Gebivge begrenzt wird. Das letztere, bis '2000 m hoch, tritt in weitem Bogen bis an den Njassa-See zurück. Von diesen Gebirgen sind die aus- gedehnten Hochflächen des Innern durch ein tiefer ein- gesenktes abflussloses Gebiet getrennt, dass in seinem nördlichen Teile eine Reihe kleiner Seeen aufweist, und an dessen Rande mächtige, erloschene Vulkane, wie der Meni und der Kilimandscharo (6000 m), die höchste Er- hebung Afrikas, emporragen. Die dem Indischen Ozean zuströmenden Flüsse, der Pangani, Ritfidschi u. a., sind wegen Stromschnellen nur teilweise schiffbar, aber ihre Mündungen bilden, da das Süsswasser die riffbauenden Korallentierchen tötet, tiefere Häfen an der sonst schwer zugänglichen Küste. Das Innere entwässert durch den Victoria- und Tanganjika- See zum Nil und Kongo, sodass Deutscli-Ostafrika seine Gewässer zu allen drei Afrika begrenzenden Meeren entsendet. Die Tier- und Pflanzenwelt ist dem Klima und der Lage des Gebietes entsprechend im allgemeinen eine tropische. Der flache Strand ist mit Mangrove- zvaldungen bedeckt und wie die Flüsse und Seeen der Sammelplatz zahlreicher Wasservögel. Hinter dem Strande breitet sich der Küste entlang ein üppiger tropischer Pflanzemvuchs aus, über den Kokos- und andere Palmen, sowie Affenbrotbäume ihre Wipfel erheben. Dazwischen eingestreut liegen die Bananenpflanzungen der Eingeborenen. Die niederschlagsreichen Bergwände sind mit Urwald, die weiten Hochflächen im Innern mit weiten Grasflaren, deren Halme 2—3 m hoch werden, und mit endlosen Dornenwäldern (Akazien, Mimosen, Fächerpalmen etc.) bedeckt. Die Savannenlandschaften weisen den grössten Reichtum an grösseren Tierformen auf. Zahllose Heerden von Antilopen, Giraffen, Zebras, Straussen etc. durchstreifen flüchtigen Fusses die Steppe. Hier und in den dichten Wäldern leben Nashorn, Fluss- pferd und Elefant, sowie zahlreiche Raubtiere: Löwe,

9. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 2

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
_ 2 _ Im Berglande sind die Höhen meist bewaldet. An den sanfteren Abhängen und in den Thälern wechseln Wald und Ackerland ab. Im Tieflande ist der magere Sandboden entweder zum Ackerbau beuutzt, oder man hat Tannen und andere Bäume angepflanzt, oder aber er liegt als Heide und Moor unbenutzt da. An den Flüssen hat der Landmann gern Wiesen und Weiden angelegt. Die besten Wiesen giebt es an der Hase im Artlande, bei Bersenbrück und Quakenbrück. 1. Die Moore. Ungeheure Strecken unserer Heimat sind mit Moor bedeckt, und darunter befindet sich Sandboden. Besonders groß sind die Moore im Gebiete der Ems und Vechte. Das bedeutendste von allen ist das Burtanger Moor. a. Wie eutsteht das Moor? Es giebt 2 Arten von Mooren, das Grünlandsmoor und das Hochmoor. Das Grünlandsmoor oder Niedernngsmoor ent- steht dadurch, daß große Flächen stehenden Wassers vom Ufer aus allmählich sich mit einer Decke von Pflanzen überziehen. Diese wächst nach oben immer weiter und wird oft so dick, daß Menschen und Vieh daraus gehen können. Unten faulen die Pflanzen ab, sinken auf den Grund des Wassers und bilden hier eine Moorschicht. Diese steigt höher und höher, bis sie das ganze Wasser angefüllt hat. Dann muß das Land sofort bearbeitet und zu Wiesen und Weiden gemacht werden. Geschieht dies nicht, so verschwinden allmählich die saftigen Gräser, und an ihre Stelle treten Heidekräuter. Das Moor wächst danu nach oben weiter und wird nun ein Hochmoor. H o ch in o o r e entstehen da, wo Sümpfe sind, deren Wasser weder nach der Seite abfließen, noch auch in den Boden sickern kann. Hier wachsen zuerst Moosarten, welche den ganzen Sumpf ausfüllen. Daun bilden sich Heidekräuter. Die absterbenden Pflanzen verwesen in dem sumpfigen Boden nicht, sondern werden zu Torf. Auf ihnen wachsen wieder neue Pflanzen, und so kaun das Moor wohl 10 Meter und darüber dick werden. Das Wasser des Bodens und das Regenwasser hält sich darin wie in einem Schwamm. In der Mitte ist das Hochmoor meist etwas höher, da am Rande das Wasser aus demselben abfließen kann. Wenn man nicht die trockenen Wege kennt, ist es gefährlich, durch das Moor zu gehen. Es giebt sehr viele Stellen, wo der Mensch einsinken, im Moor ver- schwinden und elend umkommen würde. In uuserm Regierungsbezirk ist am wichtigsten das Hochmoor. Es ist fast ganz mit Heidekraut bedeckt. Wenn dieses im Herbst in Blüte steht, hat das Moor einen rötlichen Schimmer; sonst sieht es schwarzbraun aus. Heide und Sumpfgras stehen gern in Büscheln zusammen, die man Bülten nennt. Zwischen diesen Bülten ist dann das dunkle Moor oder auch schlammartiges, schwarzes Wasser sichtbar. Im Moor ist es einsam. Hier oder dort sieht man wohl kümmerliche Kiefern oder eine menschliche Hütte, zuweilen aber,

10. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 48

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 48 — Gretesch hergestellten Papiere .gehen weit in die Welt, bis nach Amerika. Kein Land liefert so viel Papier wie unser deutsches Vaterland. Von den Hünengräbern. Bei Gretesch und Lüstringen liegen merkwürdige Steinmale, die im Volksmunde vielfach Teufelssteine genannt werden. Auch an anderen Orten unserer Heimat findet man in der Heide, unter krausen Kiefern, oft halb versteckt unter braunen Brombeerranken oder mitten in dichtem Gebüsche -ähnliche Steingruppen. Man nennt sie auch Hünengräber. Hünengrab bei Gretesch. Mehrere riesige Steinplatten ruhen auf zwei Reihen von aufgerich- treten kleineren Steinen (Trägern). Oft sind die Deckplatten zerborsten und halb versunken. Das Hünengrab- liegt zuweilen auf einem Hügel und ist häufig mit einem Steinkranz umgeben. Auch runde oder längliche Grab- hügel ohne Steine kommen in unserer Gegend, z. B. in Düstrup, Evers- bürg und nördlich von Bramsche, vor. Keine Kunde meldet, wer diese Gräber gemacht hat. Sie sind gewiß schon mehrere tausend ^ahre alt. Viele sind im Laufe der Zeit zerstört. Jetzt sind aber die noch vorhandenen Gräber unter den Schutz des Staates gestellt worden. Man hat Nachgrabungen vorgenommen und fand unter den Steinen und in den Hügeln häufig Grabkammern mit Tongefäßen. Das sind die
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