Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

2. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 88

1852 - Osnabrück : Rackhorst
88 Ii. Die Sierra Nevsda v. Santa Maria, um 11° Nb.; eine völlige Berginsel; erhebt sich plötzlich aus des Tiefebene des Mag- dalenen Fl.; 18,000' u. = 100 Um. B. Mittelgebirge. I. Das Alleghany Geb. v. 33 « Nb. in Norichtung bis 63° Nb.; durch die atlant. Küstenebene vom Ocean geschieden; reich an Wald, Metallen, Steinkohlen. — I. Südl. Theil die Apa lachen; mehre parallele Ketten, 1—3000' h., bis zum Queerthale des Hudson. — 2. Mittlerer Theil, bis zum Durchbruch des Lorenz, Bergland v. Neu England mit Washington B. 6200'. — 3. Das Bergland v. Canada u. das wenig bekannte morastige, unwirthliche Felsengebirg e v. Labrador. Ii. Die Sierra Parime od. das Bergland v. Guyuna, zw. Orinocco, Maranon u. Meer; v. unregelmäßiger Grundform; — Pic Duida 7000'; — waldreich u. schön. Iii. Das Bergland v. Brasilien, mehre nach N. streichende Bergketten, bis 5000'. Breite, äußerst fruchtb. Flußthäler; tritt fast durchweg, günstige Steilküsten bildend, ans Meer. Urwälder. Metalle. Diamanten. C. Tiefländer. 1. Nordamerika. 1. Die Flächen des arktischen A.'s, zw. dem Felsengebirge, den schwarzen B., der Felsregion v. Labrador, der Hudsons B. u. dem Eis- meer; — 100,000 lum. Im S. eine breite Region waldiger Klippen- züge, dann eine bewaldete Sumpfregion; nördl. v. Missinippi-Churchill Flusse bis ans Eismeer ein öder, waldloser, mit dichten Flechten be- deckter Boden v. grobem, trocknem Sande. 2. Das Tiefland des Mississippi, zw. Cordill., schwarzen B., Allegh. u. meric. Golf; — 52,000 □ M. — Der O. die Region des zusammenhängenden, aber freilich durch Ansiedlung schon vielfach ge- lichteten Urwaldes, bis zu einer Linie v. Pittsburg über St. Louis bis Natchitoches in Louisiana, jenseits welcher die grasreichen Savan- nen od. Prairien sich ausbreiten, d. h. große von Urwald umgebene Wiesenflächen mit 8—9' h., dickem Grase u. zerstreuten Hainen, ähnlich großen Parks. Durchweg sehr fruchtbar u. sehr reich bewässert. Fort- schreitende Colonisation. Büffel- u. Bisonheerden. 3. Die atlantische Küstenebene. Im N. des Hudson schmal, steil, mit vielen trefflichen Häfen; — um Delaware u. Susquehannah flaches, aber ausgezeichnetes Kulturland; — dann nach S. zu immer breiter, aber voll Sumpf- und dürrer Sandstrecken, mit gefährlicher Lagunenküste bis ans Sende v. Florida, doch auch mir außerordentlich schönen Oasen. 4. Die ost-meri canische Küstenebene; sandig u. heiß; durch -den Sand u. Schlamm der Flüsse u. des Meeres stets wachsend, daher mit gefährlichen Barren. 5. Die Küsten ebene v. Mittel-A. — Die waldreiche Küste v. Ouucatan mit der engl. Colonie Honduras. — Die heißfeuchte

3. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 75

1852 - Osnabrück : Rackhorst
75 2. Kirghisensteppe = 30,000 U!M. e. 2 Mill. E. in 3 Horden. 3. Kaukasien — c. 5000 Him. 3 Mill. E. Freie Bergvölker. Parsen od. Feueranbeter. — Transkaukasien od. Georgien (Tiflis 40, — deutsche Kolonien), Jmiretien (Kutais 6,), Mingrelien u. Ar- menien (Eriwan 15,). Caspische Prov. od. Schirwan u. Daghestan. Ii. Kaiserthum China (das himmlische Reich, — Reich der Mitte).— An 265,000 Ihm. mit c. 365 Mill. E. — 1. Das eigentliche China (sprich Schina) — c. 70,000 Um. u. dicht bevölkert. — Gegen W. u. N. durch hohe Gebirge u. Wüsten abgeschlossen (Große Mauer 300 M. l.), die Küsten abgewendet von Europa. Daher auch ganz eigenthümliche Entwickelung der Chinesen, in deren Charakter viele Widersprüche: — große Betriebsamkeit, Ausdauer im Unglück, kindliche Pietät, aber auch Haß gegen alles Fremde, nationale Selbstüberschätzung, und daher lange schon Stillstand der einst bedeutenden Bildung; — knechtische Kriecherei in Folge einer ins Kleinliche sich verlierenden, despotischen, bestechlichen Verwaltung; — nur Empfänglichkeit für finnliche Genüsse (Opiumrauchen), Habsucht, List, Falschheit. — Die vielen Niederlagen jedoch im (Opium-) Kriege mit England haben die Schwächen der Regierung aufgedeckt und ihre Auctorität geschmälert; seitdem lebhafte sociale Bewegung in den höheren Classen, offener Wi- derstand gegen Regierungs - Verfügungen, bewaffnete Aufstände. — Mandschu - Dynastie. Mandarinen. — Religionen des Confutse, des Lao, Buddhismus. Bedeutende Industrie, doch ohne Maschinen. (Weberei, Porcellan, Tusche rc.) -— Äußerst sorgfältiger Ackerbau; fast nur Reis gebaut. Dürre und Ueberschwemmungen vernichten oft die Ernten und richten furchtbares Elend an. — Viehzucht verhältnißmäßig gering; am be- liebtesten das Schwein. — Ausfuhr hauptsächlich nur Thee (Engl, bezieht jährlich c. 52, Ver. Staaten v. Nam. 16, Rußl. 8 Mill., Frankr. 600,000 Pf.) und rohe Seide (Engl, jährlich 2 Mill. Pf.). — Einfuhr: aus engl. Indien Opium für jährl. 120 Mill. Francs, Baumwolle für 30 Mill. Frcs., außerdem engl. Twist und Baum- wollenfabrkcate für 33, Wollenwaaren für 11 Mill. Frcs.; auch ruff. u. deutsche Fabricate über Kiächta. — Große Achtung vor den Wissen- schaften. — Schießpulver, Compaß, Buchdruckerkunst. — Lebhafter innerer Verkehr; viele Canäle, der Kaiser Canal 120 M. l. — Zunehmende Auswanderung nach dem ind. Archipel, Malacca, Siam, Kalifornien, Centro-America, Sandwich Zi. ic.— Lebhafterer Fremdenverkehr, seit- dem Engl, im Frieden v. 1842 größere Handelsfreiheit und Eröffnung der 5 Häfen v. Kanton, Amoi, Futschaufu, Ningpo, Schanghai für alle Nationen erzwungen; — Handelsverträge mit mehren europ. Nationen. Peking H. 2 Mill. E. — Nanking 1 Mill. E., Kanton. — In der Bocca Tigris die I. Macao 2v, E. portug., — ferner die günstig gelegene, aber nnfruchtb. u. ungesunde I. Hongkong mit der Stadt Victoria, engl. — Die Ii. Formosa, Hainan, Liemkkeu Gruppe. 2. Tübbet. Ackerbau, noch mehr Viehzucht. Höhere u. edlere Bil- dung, als in China. Buddhismus, Dalat Lama, 84,000 Priester. — H'laffa 25, — Ladak. — 3. Tatarek, kleine Bucharei: Kaschgar,

4. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 89

1852 - Osnabrück : Rackhorst
89 Mosquito Küste, eine nieorige, wellenförmige, äußerst humusreiche Ebene, mit vielen guten Flüssen, mehren ausgezeichneten Häfen. Ii. Südamerika. 6. Das kleine Tiefl. des Magdalenenflusses; sehr heiß, voll Wald und wilver Thiere; noch wenig erforscht. 7. Die Llanos des Orinocco. — Eine fast wagerechte Ebene v. 16,000 lum., mit Steppenboden; — ohne Quellen u. Bäume. In der trockenen Jahreszeit fast asrikan. Hitze, nur verdorrte Pflanzen, zer- rissener Boden, größte Stille. In der Regenzeit bedeckt stch die Steppe schnell mit dem üppigsten Graswuchse (»Grasmeer«), die reiche Thier- welt regt sich wieder, zahlreiche Hirten finden sich ein. — Sagopalme; wilde Heerden v. Rindern, Pferden, Eseln; Jaguar; Crocodill; Schlan- gen (Boa eoimtriewr);. elektrischer Aal; Vampyr; Jnsecten. 6. Die Küstenflächen v. Guyana; reich an Regen und lang- samen Flüssen; sumpfig, heißfeucht, ungesund. 9. Das Tiefland des Maranon; — 150,000 Ulm. — Eine schmale Ebene mit einem unmerkbaren Erdrücken, im N. des Rio Ne- groß, verbindet es mit den kahlen Ll. des Orin. u. eine noch schmalere Schwelle bei Santa Cruz mit den grasigen Pampas des La Plata. — Eine mit dichtem, mächtigem Urwalde (Selvas) bedeckte Ebene von sehr geringem Gefälle, durch welche viele wasserreiche, aber lang- same Flüsse als Straßen führen. Sehr fruchtb. Boden n. sehr gesundes Klima; doch dünn bevölkert und kaum colonifirt. 10. Die Pampas des La Plata u. die Ebenen v. Patago- nien; — 76,000 Ulm. Im N. mit Palmen, im S. fast schon mit ewigem Schnee bedeckt. Durch eine Linie längs dem Paraguay Fl. bis zur La Plata Mdg. geschieden in ein östl. waldreiches Hügelland u. in eine westl. baumarme, grasige Ebene. — Die patag. Wküste sandig u. unbewohnt; das innere Patagonien guter Weideboden mit Nomaden- völkern. — Im nördl. Theile der Pampas Heerden von verwiloerten Hunden, Rindern, Pferden; verschiedene Arten v. Ameisenfressern; Casuar. Längs der ganzen Wküste kein Tiefland von Bedeutung. §. 160. Die Gewässer. — Am. ist von allen Erdtheilen am reichsten bewässert; es hat die längsten n. breitesten Ströme, die größten Stromgebiete, die reichste Verzweigung der Flnßnetze, die meisten, n. zwar sehr große Süßwasserseen anfzuweisen. Die zahlr., tief ins Land einschneidenden Flüsse mit sehr mäßigem Gefälle ersetzen die mangelnde Gliederung des Continents und geben sogar der Oseite einen ocean. Character. Gespeist ans den Schneelagern der Cordill. oder durch die, auf dicht bewachsenen Boden fallenden, starken trop. Regengüsse, leiden sie nie Wasser- mangel. — Die Wasserscheiden meistens von geringer Erhebung. A. Gebiet des nördl. Eismeeres u. der Hudsons Bai. Zahlreiche Flüsse u. Seen mit sehr reichen Netzen und größtentheils unter einander in steter od. periodischer Verbindung. — Bifurkationen.

5. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 8

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
8 Wassermasse (Ebbe und Flut, Meeresströmungen), durch die Tiefe, Temperatur und den Salzgehalt, durch die herrschenden Windströmungen u. a. m. § 12. Die günstigste Weltlage, die reichste Gliederung und das grösste Entwässerungsgebiet besitzt der Atlantische Ozean. Inmitten der wichtigsten Kulturstaaten belegen, greift er mit seinen zahlreichen Randmeeren und Golfen tief in das Innere der ihn umgebenden Kontinente ein und beeinflusst hierdurch in sehr günstiger Weise die Zugänglichkeit, das Klima und die Produktion dieser Länder, sowie den Unternehmungsgeist seiner Anwohner. Die zahlreichen Ströme, w7elche diesem Ozean zueilen, sind nicht allein die natürlichen Verkehrsbahnen des Binnenlandes, sondern sie bedingen auch zu einem guten Teile die Richtung der Kunststrassen und Eisen- bahnen. Demgemäss ist die kontinentale Handels- und Verkehrsbewegung in der Richtung zu und von dem Atlantischen Ozean die stärkste. Er ist darum das kommerziell wichtigste Meer. Der Indische und der Grosse Ozean zeigen nur am asiatischen Kontinent eine stärkere Gliederung. Auch die bedeutenden Ströme, welche diesen Meeren zueilen, haben ihr Entwässerungsgebiet in Asien. Das Nördliche Eismeer ist wenig gegliedert. Da dieses Meer der Eisverhältnisse wegen keine regelmässige Schiff- fahrt ermöglicht, so verlieren die Riesenströme, welche in dasselbe münden, alle Bedeutung für den allgemeinen Weltverkehr. Das Südliche Eismeer ist ungegliedert. Die wenigen Landmassen, die uns in demselben bekannt sind, müssen als durchaus unwirtliche bezeichnet werden. Im all- gemeinen ist es das unbekannteste aller Meere. § 13. Die Meeresküsten sind ihrer Form nach entweder Steil- küsten oder Flachküsten. a) Die Steilküsten sind reich an guten Häfen und daher der Schiffahrt und dem Handelsverkehr günstig. Sie finden sich am ausgebildetsten in Europa und

6. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 108

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
^7-yy<t Usagara- und Uhehe-Gebivge begrenzt wird. Das letztere, bis '2000 m hoch, tritt in weitem Bogen bis an den Njassa-See zurück. Von diesen Gebirgen sind die aus- gedehnten Hochflächen des Innern durch ein tiefer ein- gesenktes abflussloses Gebiet getrennt, dass in seinem nördlichen Teile eine Reihe kleiner Seeen aufweist, und an dessen Rande mächtige, erloschene Vulkane, wie der Meni und der Kilimandscharo (6000 m), die höchste Er- hebung Afrikas, emporragen. Die dem Indischen Ozean zuströmenden Flüsse, der Pangani, Ritfidschi u. a., sind wegen Stromschnellen nur teilweise schiffbar, aber ihre Mündungen bilden, da das Süsswasser die riffbauenden Korallentierchen tötet, tiefere Häfen an der sonst schwer zugänglichen Küste. Das Innere entwässert durch den Victoria- und Tanganjika- See zum Nil und Kongo, sodass Deutscli-Ostafrika seine Gewässer zu allen drei Afrika begrenzenden Meeren entsendet. Die Tier- und Pflanzenwelt ist dem Klima und der Lage des Gebietes entsprechend im allgemeinen eine tropische. Der flache Strand ist mit Mangrove- zvaldungen bedeckt und wie die Flüsse und Seeen der Sammelplatz zahlreicher Wasservögel. Hinter dem Strande breitet sich der Küste entlang ein üppiger tropischer Pflanzemvuchs aus, über den Kokos- und andere Palmen, sowie Affenbrotbäume ihre Wipfel erheben. Dazwischen eingestreut liegen die Bananenpflanzungen der Eingeborenen. Die niederschlagsreichen Bergwände sind mit Urwald, die weiten Hochflächen im Innern mit weiten Grasflaren, deren Halme 2—3 m hoch werden, und mit endlosen Dornenwäldern (Akazien, Mimosen, Fächerpalmen etc.) bedeckt. Die Savannenlandschaften weisen den grössten Reichtum an grösseren Tierformen auf. Zahllose Heerden von Antilopen, Giraffen, Zebras, Straussen etc. durchstreifen flüchtigen Fusses die Steppe. Hier und in den dichten Wäldern leben Nashorn, Fluss- pferd und Elefant, sowie zahlreiche Raubtiere: Löwe,

7. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 174

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
174 Den Ostrand beider Erdhälften bilden einzelne Berg- länder: die Alleghanies in Nordamerika, das Küstengebirge von Venezuela, das Hochland von Guyana und das Beig- land von Brasilien in Südamerika. Die grössten Tiefländer Nordamerikas sind die arktische Tiefebene und die Mississippi-Tiefebene. In der letzteren breiten sich die Prärieen aus, d. h. weite, mit hohem Gras bewachsene Steppen. Südamerika besitzt drei grosse Tiefländer: die Llanos (— Ebenen) des Orinoko, die Selvas (Urwaldgebiete) des Amazonenstroms und die Pampas (= Ebene) des La Plata. § 203. Bewässerung. Amerika ist ebenso reich an grossen Strömen als an umfangreichen Seeen. Seine Ströme sind durch ausdauernde Wasserfülle, durch schwaches Gefälle und durch die weitverzweigten Nebenflüsse Verkehrsadern vorzüglichster Art bis tief in das Innere des Erdteils. Der an der Westseite Amerikas sich hinziehende hohe Gebirgswall der Cordilleren bedingt allerdings eine ein- seitige Verteilung der Ströme, insofern er nach dem Grossen Ozean zu keine bedeutendere Stromentwickelung ermöglicht; alle wichtigeren Ströme fliessen in östlicher Richtung zum Atlantischen Ozean. A. In das Nördliche Eismeer mündet: der Mackenzie. B. Dem Gebiete des Atlantischen Ozeans gehören an : a) In Nordamerika : der Lorenzstrom, Abfluss der kanadischen Seeen: Obere See, Huronsee, Michigansee, Eriesee und Ontariosee. Zwischen den beiden letzten der berühmte (50 m hohe) Wasserfall Niagara, der Mississippi mit Missouri und Ohio, der Rio Grande del Norte. b) In Südamerika : der Magdalenenstrom, der Orinoko, der Amazonenstrom oder Marannon, der Parana mit Paraguay und Uruguay, an der Mündung Rio de la Plata genannt.

8. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 69

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 69 — tief zur zweiten Strecke hinabgelassen. Das gewaltige Bauwerk besteht aus einem 70 m langen Wassertrog, der aus fünf „(Schwimmern" zwischen zwei Schleusentoren liegt und durch Maschinen schnell gehoben oder ge- senkt werden kann. Von Henrichenburg führt eine Abzweigung des Kanals zum Rhein. Im Münsterland ist das Kanalbett über Landstraßen und Flüsse (Emscher, Lippe, Stever, Ems) hinweg geleitet. In der Nähe der Lippe- Überführung speist ein großes Pumpwerk den Kanal mit Wasser aus der Lippe. Bei Bevergern unweit Rheine zweigt der Ems—weser-Kanal ab. Von Meppen an benutzt der Kanal das vertiefte und begradigte Emsbett, das er nur bei einigen großen Windungen auf kurze Zeit wieder verläßt. Die Kanalstrecke ist durch zahlreiche hohe eiserne Brücken überspannt, damit nicht Wasser- und Landverkehr einander hinderlich sind. Die Schiffahrt auf dem Dortmund—ems-Kanal ist sehr rege. Große Kähne, zu zweien und dreien von fauchenden Schleppdampfern gezogen, bringen Kohlen, Maschinen, Bier aus Dortmund und den anderen west- fälischen Industriestädten nach Emden. Von dort nehmen sie Kolonialwaren aus fremden Ländern, Holz und Eisenerz aus Schweden, Getreide, oft- friesische Klinker, Seeschlick, Düngemittel und Stückgüter aller Art wieder mit. Die größten Kähne können etwa 750 t laden. Sie schaffen also gerade so viel fort wie 75 Güterwagen und legen die Fahrt von Emden nach Dort- und in vier Tagen zurück. Der Ems—weser-Kanal. Bei dem westfälischen Orte Bevergern in der Nähe von Rheine zweigt von dem Dortmund—ems-Kanal eine neue Wasserstraße ab, der Ems— Weser-Kanal. Unweit Hörstel führt die Bahnlinie über ihn hinweg. Er umgeht den Schafberg und folgt dann von Bramsche an in durchweg öst- licher Richtung dem Nordabhange des Wiehengebirges. Bei Bramsche ist er zu einem Hafen erweitert. Hier mündet der Osnabrücker Zweigkanal. Östlich von Wittlage verläßt der Ems—weser-Kanal unsere Heimat und strebt über Minden auf Hannover zu. Bei Minden ist er über die Weser geleitet und durch eine große, mehrstufige Schleusenanlage mit ihr ver- Kunden. Wie auf dem Dortmund—ems-Kanal, so werden auch auf dem Ems—weser-Kanal di» mannigfachsten Gegenstände befördert. Die Er- zeugnisse der westfälischen und rheinischen Industrie und der fleißigen nord- deutschen Landwirtschaft werden nach unseren großen Seehäfen Bremen

9. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 185

1873 - Harburg : Elkan
185 — e. Gewässer, a) In Nord-Amerika: 1) der Mackenzie sspr. Mäckönsi), welcher durch die Gewässer des großen Sklaven- und des Bärensees ver- stärkt, zum Eismeer fließt; die Winnipcgseen haben ihren Abfluß nach der Hudsonsbai im Saskatschawan. 2) Der Lorenzstrom verbindet den oberen See, den Michigan- sch-^tsch), Huronen-, Eric- und Ontariosee, bildet zwischen den beiden letzten den Niagarafall (52™, 20 Minuten breit; Eisenbahnbrücke) und mündet in den Lorcnzbusen; 3) der Missüsippi (d. h. „Vater der Flüsse"), 900 M. lang, mit dem Ohio sspr. Oheiv, d. h. der „Schöne") und Tenessee [fi], dem Missouri [fu] und Arkansas; der Wichtigste Strom Amerikas, von 500 Dampfern befahren, im Unterlauf 650™ breit, sein Delta so groß wie die Provinz Hannover. Die östliche Missisippi-Ebene ist waldreich, die westliche enthält ungeheure Wiescn- flächen (Prärien). 4) Der Rio del Norie', Grenzfluß gegen Mexiko. 5) Der Kolorado und 6) der Kolumbia, zum großen Ocean fließend. — li) In Süd-Amerika: 1) der Magdalencnstrom, der durch eine sehr heiße Gegend ins karcü'bische Meer strömt (Moskitos); 2) der Orinoko, mit sumpfigem Delta und gefährlicher Strömung an der Mündung. Zwischen Trinidad und der Küste „der Drachenschlund". Die meistens baumlosen Steppen heißen Llanos; wilde Pferde und Rinder, Jaguare. 3) Der Amaz onenstrom oder Marannon fspr.maranjon), der wasserreichste Strom der Erde; 770m. lang, der nördliche Mündungs- arm 12 M., der südliche 5 M. breit (Insel Marajo oder St. Johannes). Im Unterlauf auf 325™ nur Nvo™ Gefälle;! Flutwelle oft 5™ hoch; , Strömung 60 M. weit im Meer spürbar; etwa 100 schiffbare Nebenflüsse, so groß wie der Rhein sind; Verbindung durch den Rio Negro mit dem Orinoko. Die meistens mit Urwald bedeckten Ebenen (Selvas) 60,000 Um.; Assen, Faulthiere, Papageien, Kolibris. 4) Der La Plata („Silberstrom") mit dem Parana (n—nj; Hauptarm), Paraguay und Uruguay; Mündung 8 M. breit. Die Ebenen heißen Pampas; reich an wilden Rindern (Fleischcrtrakl), Pferden und Büffeln. — f. Klima. Erzeugnisse. Wegen seiner großen Ausdehnung hat Amerika die größte Verschiedenheit des Klimas. Nordamerika ist in der gemäßigten Zone, die Westküste ausgenommen, kälter als Europa, weil ein kalter Meeres- strom an der Ostküste herabfließt; in Südamerika dagegen ist südlich des Wendekreises die Luft dcr Ostküfte milde und gesund, diejenige der West- küste aber durch einen Strom aus dem südl. Eismeere abgekühlt. In der heißen Zone giebt es furchtbare Gewitterstürme und Regen (über 3™), die der Sonne folgen. — Groß ist der Reichthum an edlen Metallen und Steinkohlen, an Wiesen- und Waldflächen. Merkwürdige Pflanzen: Wellingtonien (Nadelbäume, bis 80™ hoch), Palmen, Mahagonibäume, Tulpenbäume, Schlinggewächse, Agaven und Kaktusgewächse, Zuckerahorn, Zuckerrohr, Kakao- oder Chokoladenbäume, Kaffeebäume, Bananen oder Pisang (3—6™ hoher Blattstamm mit 1 Et. Früchte, V«—Va™ lang), Vataten (Windenart mit faustgroßen nahrhaften Wurzclknollen), Maniok- oder Kassavcsträucher (bis 30 Pf. schwere eßbare Wurzeln), Kartoffeln und Mais (einheimisch), die europäischen Getreidcarten (eingeführt), Tabak, Vanille sje) und astatische Gewürze. — Thiere: im N. das

10. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 65

1872 - Harburg : Elkan
— 65 — — e. Gewässer. a)Jn Nord-Amerika: 1) der Mackenzie sspr. Mäckensi^, welcher durch die Gewässer des großen Sklaven- und des Bärensees ver- stärkt, zum Eismeer fließt; die Winnipegseen haben ihren Abfluß nach der Hudsonsbai im Saskatsckawan. 2) Der Lorenzstrom verbindet den oberen See, den Michigan- [<§=tfd)], Huronen-, Erie- und Ontariosee, bildet zwischen den beiden letzten den Niagarafall (52™, 20 Minuten breit; Eisenbahnbrücke) und mündet in den Lorenzbusen; 3) der Missiisippi (d. h. „Vater der Flüsse"), 900 M. lang, mit dem Ohio ^spr. Oheio, d. h. ^ der „Schöne"^ und Te/nessee [fi], dem Missouri fsu^ und Arkansas; der wichtigste Strom Amerikas, von 500 Dampfern befahren, im Unterlauf 650™ breit, sein Delta so groß wie die Provinz Hannover. Die östliche Missifippi-Ebene ist waldreich, die westliche enthält ungeheure Wiesen- flächen (Prärien). 4) Der Rio del Norte', Grenzfluß gegen Mexiko. 5) Der Kolorado und 6) der Kolumbia, zum großen Oeean fließend. — b) In Süd-Amerika: 1) der Magdalenenstrom, der durch eine sehr heiße Gegend ins karavbische Meer strömt (Moskitos); 2) der Orinoko, mit sumpfigem Delta und gefährlicher Strömung an der Mündung. Zwischen Trinidad und der Küste „der Drachenschlund". Die meistens baumlosen Steppen heißen Llanos; wilde Pferde und Rind»r, Jaguare. 3) Der Amaz onenstrom oder Marannon ^spr.maranjon^, der wasserreichste Strom der Erde; 770m. lang, der nördliche Mündungs- arm 12 M., der südliche 5 M. breit (Insel Marajo oder St. Johannes). Im Unterlauf auf 325™ nur 1loom Gefälle; Flutwelle oft 5™ hoch; Strömung 60 M. weit im Meer fpürbar; etwa 100 schiffbare Nebenflüsse, die 20mal so groß wie der Rhein sind; Verbindung durch den Rio Negro mit dem Orinoko. Die meistens mit Urwald bedeckten Ebenen (Selvas) 60,000 Ihm.; Affen, Faultiere, Papageien, Kolibris. 4) Der La Plata („Silberstrom") mit dem Parana (n = nj; Hauptarm), Paraguay und Uruguay ; Mündung 8 M. breit. Die Ebenen heißen Pampas; reich an wilden Rindern (Fleischertrakt), Pferden und Büffeln. — f. Klima. Erzeugnisse. Wegen seiner großen Ausdehnung hat Amerika die größte Verschiedenheit des Klimas. Nordamerika ist in der gemäßigten Zone, die Westküste ausgenommen, kälter als Europa, weil ein kalter Meeres- ström an der Ostküste herabfließt; in Südamerika dagegen ist südlich des Wendekreises die Lust der Ostküste milde und gesund, diejenige der West- küste aber durch einen Strom aus dem südl. Eismeere abgekühlt. In der heißen Zone giebt es furchtbare Gewitterstürme und Regen (über 3™), die der Sonne folgen. — Groß ist der Reichtum an edlen Metallen und Steinkohlen, an Wiesen- und Waldflächen. Merkwürdige Pflanzen: Wellingtonien (Nadelbäume, bis 80™ hoch), Palmen, Mahagonibäume, Tulpenbäume, Schlinggewächse, Agaven und Kaktusgewächse, Zuckerahorn, Zuckerrohr, Kakao- oder Chokoladenbäume, Kaffeebäume, Bananen oder Pifang (3—6™ hoher Blattstamm mit 1 Ct. Früchte, 1i&—lam lang), Bataten (Windenart mit faustgroßen nahrhaften Wurzelknollen), Maniok- oder Kassavesträucher (bis 30 Pf. schwere eßbare Wurzeln), Kartoffeln und Mais (einheimisch), die europäischen Getreidearten (eingeführt), Tabak, Vanille [je] und asiatische Gewürze. — Taiere: im N. das
   bis 10 von 22 weiter»  »»
22 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 22 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 0
5 0
6 2
7 1
8 0
9 0
10 3
11 0
12 2
13 6
14 0
15 2
16 0
17 5
18 4
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 3
25 3
26 0
27 0
28 0
29 1
30 1
31 0
32 0
33 0
34 2
35 1
36 0
37 3
38 8
39 2
40 1
41 4
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 6

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 20
1 4
2 1
3 17
4 108
5 18
6 27
7 0
8 5
9 6
10 21
11 64
12 2
13 4
14 0
15 6
16 11
17 10
18 6
19 3
20 0
21 56
22 0
23 1
24 18
25 3
26 2
27 9
28 10
29 5
30 0
31 0
32 1
33 5
34 4
35 0
36 15
37 1
38 9
39 0
40 35
41 3
42 9
43 6
44 13
45 1
46 6
47 15
48 16
49 19
50 41
51 2
52 1
53 0
54 4
55 0
56 0
57 20
58 0
59 3
60 21
61 44
62 33
63 0
64 38
65 0
66 0
67 0
68 1
69 2
70 56
71 2
72 6
73 5
74 6
75 3
76 16
77 31
78 1
79 52
80 12
81 2
82 0
83 0
84 27
85 1
86 1
87 1
88 0
89 0
90 0
91 4
92 45
93 10
94 0
95 34
96 1
97 11
98 6
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 4
1 0
2 2
3 1
4 0
5 6
6 15
7 1
8 2
9 7
10 6
11 18
12 6
13 3
14 8
15 2
16 1
17 1
18 11
19 4
20 2
21 7
22 0
23 0
24 7
25 8
26 12
27 0
28 0
29 0
30 13
31 1
32 7
33 28
34 24
35 8
36 3
37 1
38 52
39 5
40 16
41 0
42 2
43 4
44 9
45 1
46 2
47 2
48 1
49 6
50 5
51 7
52 5
53 2
54 6
55 21
56 1
57 1
58 5
59 46
60 3
61 16
62 9
63 3
64 5
65 7
66 2
67 6
68 0
69 0
70 4
71 19
72 1
73 2
74 0
75 4
76 5
77 0
78 5
79 6
80 14
81 41
82 4
83 19
84 0
85 1
86 8
87 11
88 3
89 9
90 4
91 3
92 0
93 4
94 2
95 5
96 1
97 53
98 1
99 2
100 11
101 5
102 3
103 6
104 6
105 0
106 4
107 0
108 0
109 13
110 3
111 2
112 3
113 1
114 0
115 0
116 6
117 2
118 2
119 56
120 0
121 6
122 13
123 2
124 2
125 4
126 6
127 15
128 0
129 13
130 5
131 13
132 0
133 12
134 5
135 7
136 17
137 2
138 0
139 18
140 7
141 1
142 8
143 10
144 9
145 8
146 1
147 1
148 6
149 1
150 5
151 6
152 7
153 1
154 0
155 14
156 8
157 12
158 0
159 6
160 15
161 2
162 1
163 0
164 1
165 1
166 20
167 1
168 1
169 1
170 7
171 15
172 0
173 14
174 11
175 19
176 7
177 55
178 5
179 13
180 1
181 1
182 35
183 16
184 2
185 1
186 3
187 1
188 5
189 0
190 0
191 3
192 2
193 18
194 4
195 6
196 6
197 0
198 1
199 2