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1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

2. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 29

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 29 — Blütezeit hatte Hitzacker unter dem kunstsinnigen und ge- lehrten Herzog August dem Jüngeren, dem Enkel Ernst des Bekenners, der hier in dem von ihm erbauten Schlosse (Amtshaus) von 1604—36 seinen Wohnsitz nahm. Daneben ließ er ein besonderes Gebäude zu der weltberühmten Bibliothek „Augusta" aufführen, die er auf 80 000 Bände, nach der Übernahme des ererbten Braunschweig aber in Wolfenbüttel auf 180000 Bände brachte. Nicht mit Un- recht ward Hitzacker deshalb als das „deutsche Jthaka" ge- feiert. Aber als August des Jüngeren Sohn die Ämter Hitzacker, Dannenberg, Lüchow und Scharnebeck wieder an die Lüneburger Linie abtrat, um sich ganz seinem Herzog- tum Braunschweig zu widmen, verlor es die Triebkraft seines Wachstums. Doch scheint das Städtchen noch eine Zukunft zu haben als — Kurort. Südwestlich von Hitzacker dehnt sich die 5 200 Iis. große Göhrde aus.*) Sie ist eine herrliche Waldung voll kräftiger Eichen, prachtvoller Buchen und schlanker Tannen. Schon im 16. Jahrh. befand sich darin ein Jagdschloß, in dem sich Herzog Georg Wilhelm von Lüneburg und die Könige Georg I. und Georg Ii. oft und gern aufhielten. Georg I. baute das Schloß um und ließ in einem Zimmer die Bild- niffe aller Lüneburger Regenten von Otto dem Großen an aufstellen. Seitdem verfiel es so sehr, daß es zu Anfang dieses Jahrhunderts abgebrochen werden mußte. Jedoch ließ König Ernst August ein neues Schloß aufführen, das bei größeren Jagden auch viel von dem Kaiser Wilhelm I. be- nutzt ward. Durch die an der Göhrde vorbeisührende Eisenbahn ist das Schloß leicht zu erreichen. Geschichtlich denkwürdig ist die Göhrde durch die Schlacht am 16. Sept. 1813 (Siehe S. 16). 3. Kreis Bleckede. Der Kreis liegt zu beiden Seiten der Elbe. Frucht- bare Marschstriche begleiten diesen Fluß; doch fehlt es nicht an sandigem Geestboden im Süden und nördlich der Krainke. Die Krainke kommt aus der Rögnitz, dem Grenzfluß gegen *) Ein Teil der Göhrde liegt im Kreise Bleckede.

3. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 22

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 22 — Teil ein, ungefähr 10 500 qkm. Der Boden besteht aus gelblichem Sand, Lehm, Granit und Steingeröll. Im Norden bildet die Heide einzelne Höhenzüge. Die höchsten Punkte sind der Wilseder Berg (170 m), der Falkenberg (151m), die Osterhöhe (150 m), der Hohe Mechtin (150 m), der Holxerberg (148 m), der Weinberg, die Klötzie und die hart an die Elbe stoßenden Elbberge. Von den Vorsprüngen des Garlsdorser Waldes sieht man nach einer Seite die Türme des 6—8 Stunden entfernten Hamburg, nach der andern die 130 m hohen Züge der Hanstedter Berge, nach der dritten den schlanken Johannisturm und den Kalkberg zu Lüneburg. Die südlichen und westlichen Gebiete sind weitgedehnte Ebenen ohne nennenswerte Erhebungen. Da kann man stundenlang wandern, ohne ein Haus, ein Dorf, einen Baum zu treffen. Nur Heide, trostlose Heide auf dürrem Sande! Und wenn sich in der Ferne wirklich grüne Flächen zeigen, so erweisen sie sich bald als Täuschung. Statt des frischen Rasens ge- wahrt man nur Binfen, Moos, Riedgras und Gagelsträucher, statt des erhofften Quellwassers trübe Lachen. Der Ruf der Lüneburger Heide ist kein guter, obwohl das deutsche Vater- land noch viel traurigere Einöden einschließt. Ehe die Eisenbahnen die Entfernungen zwischen den größeren Handels- städten abkürzten, zogen schwere Fuhrwerke die stillen Straßen. Damals sührten die Heerstraßen von Braunschweig über Gifhorn, Ülzen, Bardowik (Lüneburg) nach Hamburg; von Hannover einerseits über Walsrode und Soltau nach Hamburg, andrerseits über Walsrode und Verden nach Bremen; von Verden über Soltau nach Bardowik (Lüneburg) u. s. w. gerade durch die einförmigsten Gegenden, und die Fuhrleute, denen sich bei der langsamen Fortbewegung des Transports keine Abwechselung bot, machten die Lüneburger Heide durch übertriebene Schilderungen nur noch verrufener. Jedoch kann die Heide das „Land der traurigen Berühmtheit" nur für den sein, der sie aus Büchern kennt, nicht aber für den kundigen Forscher. Tier- und Pflanzenleben. Ein reiches Tierleben wimmelt zu den Füßen des auf- merksamen Beobachters und durchschwirrt die heiße Luft.

4. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 23

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
23 — Spinnen ziehen ihre glänzenden Fäden von Halm zu Halm, schnelle Laufkäfer eilen rastlos dahin; reizende Schmetterlinge, schwirrende Grillen, buntfarbige Libellen, summende Bienen wiegen sich auf den Blütenglöckchen der Sumpfheide und den zartroten Ähren der verachteten Erica. Im Walde schlägt die Nachtigall, singen die Finken, kreischen die Häher und girren die Tauben, eilen Hirsche, Rehe, Hasen, Füchse und Wildschweine durch das niedere Gestrüpp und die angrenzenden Saatfelder. Die Heide ist reich an großen Waldungen. Noch be- decken die 1500 qkm großen Forsten 14 °/0 des ganzen Ge- biets. Die größten Waldungen sind die 5200 Iis. umfassende wildreiche Göhrde, der 6000 Iis, bedeckende Lüß und die bei Gartow liegenden Bernstorffschen Forsten von 9200 ha Größe. Die kleineren Waldungen um Ebstorf, Lüneburg und Garlsdorf sind herrliche Buchenwälder. 5. Erzeugnisse. Das Land Lüneburg ist von der Natur nicht besonders bevorzugt; doch vermag es seine Bewohner hinreichend zu ernähren. Im Laufe dieses Jahrhunderts sind von der rührigen Bevölkerung bedeutende Flächen urbar gemacht worden. Man vergleiche folgende Zusammenstellung: im Jahre 1832 im Jahre 1892 Acker- und Wiesenland 360000 ha 600000 ha Forsten..... 180 000 „ 250000 „ Heide...... 600000 „ 300000 „ Mit der Urbarmachung des Landes schritt die Viehzucht so bedeutend fort, daß in den letzten 50 Jahren eine Zu- nähme von 20000 Pferden, 15000 Rindern und 150 000 Schweinen zu verzeichnen war; nur der Bestand der Schafe verringerte sich infolge der Abschaffung von Heidschnucken und Einführung rheinischer Schafe um 50000. Die in höchster Blüte stehende Bienenzucht weist die stattliche Zahl von über 100000 Bienenstöcken (gegen 75 000 im Jahre 1873) aus Große Summen wirst der Verkauf des fiotaes. ab, das als Grubenholz oder zu Bauzwecken auf der Bahn weit

5. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 75

1852 - Osnabrück : Rackhorst
75 2. Kirghisensteppe = 30,000 U!M. e. 2 Mill. E. in 3 Horden. 3. Kaukasien — c. 5000 Him. 3 Mill. E. Freie Bergvölker. Parsen od. Feueranbeter. — Transkaukasien od. Georgien (Tiflis 40, — deutsche Kolonien), Jmiretien (Kutais 6,), Mingrelien u. Ar- menien (Eriwan 15,). Caspische Prov. od. Schirwan u. Daghestan. Ii. Kaiserthum China (das himmlische Reich, — Reich der Mitte).— An 265,000 Ihm. mit c. 365 Mill. E. — 1. Das eigentliche China (sprich Schina) — c. 70,000 Um. u. dicht bevölkert. — Gegen W. u. N. durch hohe Gebirge u. Wüsten abgeschlossen (Große Mauer 300 M. l.), die Küsten abgewendet von Europa. Daher auch ganz eigenthümliche Entwickelung der Chinesen, in deren Charakter viele Widersprüche: — große Betriebsamkeit, Ausdauer im Unglück, kindliche Pietät, aber auch Haß gegen alles Fremde, nationale Selbstüberschätzung, und daher lange schon Stillstand der einst bedeutenden Bildung; — knechtische Kriecherei in Folge einer ins Kleinliche sich verlierenden, despotischen, bestechlichen Verwaltung; — nur Empfänglichkeit für finnliche Genüsse (Opiumrauchen), Habsucht, List, Falschheit. — Die vielen Niederlagen jedoch im (Opium-) Kriege mit England haben die Schwächen der Regierung aufgedeckt und ihre Auctorität geschmälert; seitdem lebhafte sociale Bewegung in den höheren Classen, offener Wi- derstand gegen Regierungs - Verfügungen, bewaffnete Aufstände. — Mandschu - Dynastie. Mandarinen. — Religionen des Confutse, des Lao, Buddhismus. Bedeutende Industrie, doch ohne Maschinen. (Weberei, Porcellan, Tusche rc.) -— Äußerst sorgfältiger Ackerbau; fast nur Reis gebaut. Dürre und Ueberschwemmungen vernichten oft die Ernten und richten furchtbares Elend an. — Viehzucht verhältnißmäßig gering; am be- liebtesten das Schwein. — Ausfuhr hauptsächlich nur Thee (Engl, bezieht jährlich c. 52, Ver. Staaten v. Nam. 16, Rußl. 8 Mill., Frankr. 600,000 Pf.) und rohe Seide (Engl, jährlich 2 Mill. Pf.). — Einfuhr: aus engl. Indien Opium für jährl. 120 Mill. Francs, Baumwolle für 30 Mill. Frcs., außerdem engl. Twist und Baum- wollenfabrkcate für 33, Wollenwaaren für 11 Mill. Frcs.; auch ruff. u. deutsche Fabricate über Kiächta. — Große Achtung vor den Wissen- schaften. — Schießpulver, Compaß, Buchdruckerkunst. — Lebhafter innerer Verkehr; viele Canäle, der Kaiser Canal 120 M. l. — Zunehmende Auswanderung nach dem ind. Archipel, Malacca, Siam, Kalifornien, Centro-America, Sandwich Zi. ic.— Lebhafterer Fremdenverkehr, seit- dem Engl, im Frieden v. 1842 größere Handelsfreiheit und Eröffnung der 5 Häfen v. Kanton, Amoi, Futschaufu, Ningpo, Schanghai für alle Nationen erzwungen; — Handelsverträge mit mehren europ. Nationen. Peking H. 2 Mill. E. — Nanking 1 Mill. E., Kanton. — In der Bocca Tigris die I. Macao 2v, E. portug., — ferner die günstig gelegene, aber nnfruchtb. u. ungesunde I. Hongkong mit der Stadt Victoria, engl. — Die Ii. Formosa, Hainan, Liemkkeu Gruppe. 2. Tübbet. Ackerbau, noch mehr Viehzucht. Höhere u. edlere Bil- dung, als in China. Buddhismus, Dalat Lama, 84,000 Priester. — H'laffa 25, — Ladak. — 3. Tatarek, kleine Bucharei: Kaschgar,

6. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 76

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
7fí § 103. 8) Prov. Westfalen. Die Provinz umfasst den n.-ö. Teil des rheinischen Schiefergebirges (Sanerland mit Rot- haargebirge), die westlichen Striche des Weserberg- landes mit dem Teutoburger Wald und die Tieflands- bucht von Münster. Der grösste Teil der Provinz gehört mit Sieg, Ruhr und Lippe zum Stromgebiet des Rheines, der N.o. zum Gebiet der Weser und der N.w. zum Gebiet der Ems. Bedeutende Frucht- barkeit herrscht im Münsterlande, Reichtum an Mine- ralien (Kohlen und Eisen) im Ruhrgebiet und Saner- land. Vom ganzen Bodengebiet sind 28 % Waldland. Ackerbau und Viehzucht (Rindvieh-und Schweinezucht) bilden daher die Haupterwerbszweige im Münster- lande, Bergbau und Grossindustrie (Ilüttenbetrieb, Maschinenbau, Metallindustrie) im Ruhrgebiet und Sauerland. Neben der Landwirtschaft tritt auch im n.-ö. Teile der Provinz die Gezvebeindustrie, vor allem die Leinenindustrie hervor. Handel und Verkehr werden durch ein sehr dichtes Eisenbahnnetz gefördert. 1) Regbz. Münster. Münster (62 Tsd.;. Altertümliche Stadt. Getreidehandel und Industrie. (Westfälischer Friede 1(348 . Hocholl (19 Tsd.) Gewebeindustrie. 2) Regbz. Minden. Minden an der Weser, nördlich von der Porta Westfalica (23 Tsd.). Getreide und Leinenhandel. Herford (23 Tsd.). Sehr alte Stadt. Baumvvollenindustrie. Bielefeld (53 Tsd.). Mittelpunkt der westfälischen Leinen- industrie. Paderborn (23 Tsd.). Alter Bischofssitz, schöner Dom. Woll- handel. 3) Regbz. Arnsberg. Arnsberg an der Ruhr, llptst. des Regbz. Unna (12 Tsd.). Ì . .. m n \ Huttenwerke und Eisengiessereien. Horde (20 Tsd.). j Dortmund, am Ausgangspunkt des Dortmund-Ems-Kanals (127 Tsd.). Grösste Stadt Westfalens. Wichtiger Handels-

7. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 92

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
92 § 114. 4) Grossherzogtiini Mecklenburg-Strelitz. Ausschliess- lich Landwirtschaftsbetrieb und Handel mit Landes- produkten. Neu-Strelitz (10 Tsd.). Residenz. Neubrandenburg (10 Tsd.). Handel mit Landesprodukten. § 115. 5) Grossherzogtiini Oldenburg. Tin nordwestdeutschen Tieflande, umschlossen von der Provinz Hannover. Fruchtbare Marschen neben Geest- und Sumpfland (Torfmoore). Landwirtschaft und Handel mit Landes- produkten. Oldenburg1 (24 Tsd.). Residenz. Handel mit Landesprodukten. Elsfleth I an (jer Yyeser Rhederei und Seehandel. Brake | Oldenburg besitzt 2 Enklaven : Eutin (bei Lübeck) und Birkenfeld (in der Rlieinprovinz). In Birkenfeld : Oberstein mit berühmten Achatschleifereien. § 110. 6) Grossherzogtum Sachsen-Weimar. Im Thüringer Lande. Landwirtschaft und Industrie. w cimar (28 Tsd.). Residenz. Handel mit Landesprodukten (Getreide, Wolle). Bekannt als Pflegstätte deutscher Dichtkunst (Goethe, Schiller, Herder, Wieland). Apolda (21 Tsd.) Bedeutende Strunipfwarenfabriken. Jena an der Saale (17 Tsd.). Universität. Fabrikation optischer Instrumente. Eisenach, am Fusse der Wartburg (26 Tsd.). Farbwaren- fabriken und Wollwebereien. I>ie 5 Herzogtümer. §117. 1) Herzogtum Braunschweig. Lmfasst mehrere ge- trennt liegende Teile , die von den Provinzen Sachsen und Hannover umschlossen werden: a) das Hauptland, ein fruchtbares Gebiet im deutschen Tief- lande, b) das Wesergebiet, c) das Harzgebiet. Ackerbau und Viehzucht bilden die Haupterwerbsquellen im Hauptlande, Industrie im Wesergebiet, Bergbau, Hütten- betrieb und Forstwirtschaft im Harzgebiete. Braunschweig1 an der Oker (126 Tsd.). Residenz. Wichtige Handelsstadt. 2 Messen. Maschinenbau, Zucker-,

8. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 94

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
94 Die 7 Fürstentümer. § 122. 1) Fürstentum Lippe. Im Gebiete des Weserberglandes. Waldreiches Ländehen mit fruchtbaren Thälern, dessen Bewohner neben Ackerbau und Viehzucht besonders Leineweberei und Ziegelfabrikation betreiben. Detmold (11 Tsd.). Residenz. Handel mit Landesprodukten. In der Nähe die Grotenburg mit dem Hermannsdenkmal. § 123. 2) Fürstentum Schaumburg-Lippe. Biickelmrg (6 Tsd.). Residenz. § 124. 3) Fürstentum Waldeck. Waldreiches, wenig bevölkertes Gebirgsländchen im Ostflügel des rheinischen Schiefer- gebirges. Arolsen (3 Tsd.). Residenz. Badeorte: Pyrmont (Stalli quellen), Wildungen (Säuerlinge). § 125. 4) Fürstentum Schwarzlmrg-Sondersliausen. Im Thü- ringer Lande, von der Provinz Sachsen umschlossen. Sondershausen (7 Tsd.). Residenz. Getreidehandel. Arnstadt. (14 Tsd.). Solbad Holz- und Getreidehandel. Industrie. § 120. 5) Fürstentuni Schwarzburg-Budolstadt. In Thüringen. Rudolstadt an der Saale (12 Tsd.). Residenz. Sehr ge- werbreich. Frankenliaiisen (6 Tsd.). Fabrikation von Perlmutterknöpfen. § 127. G) Fürstentum Reuss ältere Linie. Im östlichen Thüringen. Greiz (24 Tsd.). Residenz. Wollwarenindustrie. § 128. 7) Fürstentum Reuss jüngere Linie. Im östlichen Thüringen. Gera (4(5 Tsd.). Residenz. Wollwaren-, Leder-, Jute- uml Maschinenfabrikation. Die drei freien Städte. § 129. 1) Freie Stadt Hamburg. Hamburg' an der Elbe (62g Tsd.). Grüsster Seehandelsplatz des europäischen Festlandes und nach seinem Schiffs- verkehr der viertgrösste Hafen der Erde. Diese Be-

9. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 81

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
81 Gebiet der Ems. Grosse Fruchtbarkeit herrscht in den Fluss- und Seemarschen, wenig Ergiebigkeit in den Mooren, Geestländern und der Lüneburger Heide. Wald- und metallreich ist der Harz. Haupterwerbs- quellen bilden Ackerbau und Viehzucht, besonders in den Marschen, Bergbau und Forstwirtschaft im Harze und in den Wesergebirgen, Die Grossindustrie ist sehr entwickelt und knüpft sich namentlich an die grösseren Städte. Im Küstengebiete betreibt man See- handel und Fischerei. 1) Regbz. Hannover. Hannover an der Leine (234 Tsd.) Hauptsitz nordwest- deutscher Industrie (Maschinenbau, Gewebe- und Chemi- kalien-Industrie etc.) und wichtiger Handelsplatz. Tech- nische Hochschule. Vorort Linden (41 Tsd.) mit bedeutender Fabrikthätigkeit. Hameln (19 Tsd.). 1 Industrie- und Handelsstädte an der Nienburg (10 Tsd.). / Weser. 2) Regbz. Hildesheim. Hildesheim (43 Tsd.). Alte Bischofsstadt mit berühmtem Dom und altertümlichen Bauten. Leinenindustrie. Leinen- und Flachshandel. Peine (12 Tsd.). Industrie. (ioslar, am Fusse des Harzes (Ig Tsd.). Bergbau. Klansthal, auf dem Harze (9 Tsd.). Mittelpunkt des Harzer Bergbaues. Bergakademie. — Die 6 übrigen Bergstädte des Oberharzes : Zellerfeld, Wildemann, Gr'und, Andreasberg, Altenau und Lautenthal sind zugleich sehr besuchte Luftkurorte. Osterode am Harz (8 Tsd.). \ Northeim (8 Tsd.). J Industrie und Handel. Einbeck (9 Tsd.) J Göttingen (28 Tsd.). Universitätsstadt. Handel und Industrie. Münden, am Einfluss der Fulda in die Werra (8 Tsd.). Schön gelegene Stadt mit Forstakademie. 3) Regbz. Osnabrück. Osnabrück (49 Tsd.). Bedeutende Fabriken und Handel. — Westfälischer Friede 1648. Papenburg (8 Tsd.). Seeverkehr. 6

10. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 82

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
82 4) Regbz. Auric h. Aurich (6 Tsd.). Hptst. d. Regbz. Emden, nahe dem Dollart (15 Tsd.). Seehandel. Herings- fang. Industrie. Leer (11 Tsd.). Seeverkehr. Wilhelmshaven am Jadebusen (22 Tsd.). Kriegshafen. Die ostfriesischen Inseln Norderney und Borkum (besuchte Seebäder). 5) Regbz. Stade. Stade (10 Tsd.). Industrie und Handel. Geestemünde neben Bremerhaven (19 Tsd.). Seeverkehr. Verden (9 Tsd.) Industrie und Handel. 6) Regbz. Lüneburg. Lüneburg (24 Tsd.). Ehemals Hansestadt, altertümlich. Industrie (Saline, chemische Fabriken, Wachsbleiche, Cementfabrik, Tapetenfabrik, Eisengiesserei etc.) und Handel (Produkten- und Weinhandel). Harburg an der Elbe (48 Tsd.). Handels- und Fabrikstadt. Bedeutender Seeverkehr. Uelzen (9 Tsd.). Zuckerfabrik. Bierbrauerei. Handel. Celle (20 Tsd.) Industrie (Schirmfabrik, Wachsbleiche etc.) und Piandel. § 107. 12) Proy. Hessen-Nassau. Sie breitet sich in nordöst- licher Richtung vom Rhein und Main bis zur Weser und Werra aus und ist grösstenteils Gebirgsland. Der W. gehört mit Taunus und Westerwald zum rheinischen Schiefergebirge und zum Stromgebiet des Rheins, der (3. zum hessischen Berglande und zum Stromgebiet der Weser. Die Provinz ist die wald- reichste aller preussischen Provinzen (40% des Bodens). Grosse Fruchtbarkeit weisen die Thäler des Mains und Rheins auf. Im Rheingau blüht besonders der Obst- und Weinbau (Johannisberg, Rüdesheim, Geisen- heim , Assmannshausen, Markobrunn, Hochheim, Rauenthal). Der Bergbau gewinnt Eisen, Blei, Braun- kohlen, Dachschiefer etc. und bildet die Grundlage einer lebhaften Industriethätigkeit. Eine namhafte Einnahmequelle bildet auch im Sommer der grosse
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