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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

2. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 75

1852 - Osnabrück : Rackhorst
75 2. Kirghisensteppe = 30,000 U!M. e. 2 Mill. E. in 3 Horden. 3. Kaukasien — c. 5000 Him. 3 Mill. E. Freie Bergvölker. Parsen od. Feueranbeter. — Transkaukasien od. Georgien (Tiflis 40, — deutsche Kolonien), Jmiretien (Kutais 6,), Mingrelien u. Ar- menien (Eriwan 15,). Caspische Prov. od. Schirwan u. Daghestan. Ii. Kaiserthum China (das himmlische Reich, — Reich der Mitte).— An 265,000 Ihm. mit c. 365 Mill. E. — 1. Das eigentliche China (sprich Schina) — c. 70,000 Um. u. dicht bevölkert. — Gegen W. u. N. durch hohe Gebirge u. Wüsten abgeschlossen (Große Mauer 300 M. l.), die Küsten abgewendet von Europa. Daher auch ganz eigenthümliche Entwickelung der Chinesen, in deren Charakter viele Widersprüche: — große Betriebsamkeit, Ausdauer im Unglück, kindliche Pietät, aber auch Haß gegen alles Fremde, nationale Selbstüberschätzung, und daher lange schon Stillstand der einst bedeutenden Bildung; — knechtische Kriecherei in Folge einer ins Kleinliche sich verlierenden, despotischen, bestechlichen Verwaltung; — nur Empfänglichkeit für finnliche Genüsse (Opiumrauchen), Habsucht, List, Falschheit. — Die vielen Niederlagen jedoch im (Opium-) Kriege mit England haben die Schwächen der Regierung aufgedeckt und ihre Auctorität geschmälert; seitdem lebhafte sociale Bewegung in den höheren Classen, offener Wi- derstand gegen Regierungs - Verfügungen, bewaffnete Aufstände. — Mandschu - Dynastie. Mandarinen. — Religionen des Confutse, des Lao, Buddhismus. Bedeutende Industrie, doch ohne Maschinen. (Weberei, Porcellan, Tusche rc.) -— Äußerst sorgfältiger Ackerbau; fast nur Reis gebaut. Dürre und Ueberschwemmungen vernichten oft die Ernten und richten furchtbares Elend an. — Viehzucht verhältnißmäßig gering; am be- liebtesten das Schwein. — Ausfuhr hauptsächlich nur Thee (Engl, bezieht jährlich c. 52, Ver. Staaten v. Nam. 16, Rußl. 8 Mill., Frankr. 600,000 Pf.) und rohe Seide (Engl, jährlich 2 Mill. Pf.). — Einfuhr: aus engl. Indien Opium für jährl. 120 Mill. Francs, Baumwolle für 30 Mill. Frcs., außerdem engl. Twist und Baum- wollenfabrkcate für 33, Wollenwaaren für 11 Mill. Frcs.; auch ruff. u. deutsche Fabricate über Kiächta. — Große Achtung vor den Wissen- schaften. — Schießpulver, Compaß, Buchdruckerkunst. — Lebhafter innerer Verkehr; viele Canäle, der Kaiser Canal 120 M. l. — Zunehmende Auswanderung nach dem ind. Archipel, Malacca, Siam, Kalifornien, Centro-America, Sandwich Zi. ic.— Lebhafterer Fremdenverkehr, seit- dem Engl, im Frieden v. 1842 größere Handelsfreiheit und Eröffnung der 5 Häfen v. Kanton, Amoi, Futschaufu, Ningpo, Schanghai für alle Nationen erzwungen; — Handelsverträge mit mehren europ. Nationen. Peking H. 2 Mill. E. — Nanking 1 Mill. E., Kanton. — In der Bocca Tigris die I. Macao 2v, E. portug., — ferner die günstig gelegene, aber nnfruchtb. u. ungesunde I. Hongkong mit der Stadt Victoria, engl. — Die Ii. Formosa, Hainan, Liemkkeu Gruppe. 2. Tübbet. Ackerbau, noch mehr Viehzucht. Höhere u. edlere Bil- dung, als in China. Buddhismus, Dalat Lama, 84,000 Priester. — H'laffa 25, — Ladak. — 3. Tatarek, kleine Bucharei: Kaschgar,

3. Allgemeines, außereuropäische Welttheile - S. 190

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
190 Erstes Buch. Die außereuropäischen Welttheile. Weiße. Auch dieser Staat durch manche Unruhen, heimgesucht.^) Hauptnahrungs- zweige Viehzucht und Handel. Hauptstadt Montevideo (105 000 E.) am linken Ufer des La Plata auf hohem Felsufer gelegen, eine der schönsten und elegantesten Städte von Südamerika mit Buenos Aires wetteifernd, in lebhaftem Verkehr mit großen Handelsplätzen in Amerika und Europa stehend. Am Uruguay der große Schlachtort Fray Bentos (3000 E.), wo täglich über 500 Rinder fabrikmäßig geschlachtet und zu Fleifchextract und andern Handelsartikeln verarbeitet werden. Die Knochen der Thiere z. Th. zur Heizung verwandt^). 6. Paraguay" 2700 Um. 300 000 E. § 186. Dies Land ist ein Binnenstaat in der Gabel des Paraguay und Paranä, die beide fast ganz mit Dampfschiffen befahren werden, noch vom brasilianischen Bergland durchzogen, z. Th. (im S. und Nw.) reich an Seen und Sümpfen, namentlich an den Flüssen, in feinem Boden nur mäßige Schätze, Erze, selbst etwas Gold, Porzellanerde und viel Salz bietend, noch in die Tropen reichend, von mildem Klima und großentheils tropischer Vegetation, eines der vorzüglichsten Länder von Südamerika. Es gedeihen hier Palmen, Bananen, Kaffee, Zucker, Indigo, Vanille, Tabak, kostbare Nutzhölzer, Wein, Obst und Paraguaythee; im S. wird Reis, Mais, Weizen und Manioc gebaut. Aber das Land ist in letzter Zeit durch einen Krieg furchtbar mit- genommen^). Bevölkerung namentlich Mestizen; Weiße an Zahl gering. Hauptstadt Asuuciöu (20 000 E.) am Paraguay, unfern der Mün- dung eines seiner bedeutendsten Nebenflüsse; fast einzige Handelsstadt. 4. Das östliche Südamerika. Brasilien. 151 000 Dm. 11 Mill. Einw. § 187. Brasilien^), ungefähr so groß wie das Festland von Europa, liegt zwischen 5° N. Br. und 34° S. Br. und umfaßt fast ganz das bra- silianische Gebirgsland (§ 148 C. 3) mit seinen Wäldern, Grasfluren und Zu § 185. x) Das Land von Brasilien losgerissen, seit 1828 als unabhängig anerkannt. Montevideo hat dort z. Th. eine ähnliche Rolle gespielt wie Buenos Aires in der Argentina. In wenigen Stunden werden ganze Massen von Rindern vollständig präparirt. Eine einzige Maschine zerschneidet in 4 Stunden 200 Ochsen. Zu § 186. f) Paraguay spät von den Spaniern besetzt. 1608 kamen mit Er- laubnis König Philipps Iii. Jesuiten dorthin und bemächtigten sich des Landes, mit so reichen Vorrechten ausgestattet, daß sie keiner Controle unterworfen waren. Sie errich- teten hier ein blühendes theokratisch - communistisches Gemeinwesen, in dem nach ihrer Vorschrift gebetet, gearbeitet und der Ertrag vertheilt wurde, soweit er nicht in ihre Kasse floß, und die Indianer, die sich wie Kinder willig in diese Ordnung fügten, be- fanden sich dabei im Ganzen wohl. Da nun kein Fremder in das entlegene Binnen- ländchen gelassen wurde, hatte selbst der König von Spanien keine rechte Kunde von diesem Staatswesen. Als es aber der Krone Spanien untergeordnet werden sollte, geriethen die Jesuiten mit dieser in Kampf und mußten 1768 das Land verlassen. Seitdem kam es mehr in Verfall. 1811 begann es sich loszureißen, doch an straffe Regierung gewöhnt, übertrug es das Regiment an Francia als Dictator, der hier 1814 bis 1840 kräftig regierte. Später haben die beiden Lopez eine ähnliche Rolle gespielt, der letzte fiel indem furchtbaren Kriege gegen Brasilien und seine Verbündeten (1865 — 71), durch den der Staat tatsächlich in Abhängigkeit von Brasilien gekommen ist. Zu § 187. ') Das Land nach seiner Entdeckung von König Emanuel von Por- tngal nach seinem Rothholz benannt, das er mit einer glühenden Kohle (braga), verglich.

4. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 255

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
— 255 — 11. Mai und 2. Juni 1878, wagten es verkommene Menschen, die frechen Mörderhände gegen das geheiligte Leben des greisen Monarchen zu erheben. Durch Gottes Gnade blieb er zur Freude seines Volkes beim ersten Attentate verschont, während das zweite ihm schwere Verwundungen beibrachte. Nur dem Umstande, daß der Kaiser dem Sonntage zu Ehren einen Helm trug und der kühlen Witterung wegen einen Mantel um seine Schultern geschlagen hatte, war es zu verdanken, daß er vor dem Äußersten bewahrt blieb. Ein Schrei des Entsetzens und der Entrüstung ging durch das ganze deutsche Volk, welches tagelang um das teure Leben zitterte. Zwar mußte der Kaiser für längere Zeit dem Kronprinzen die Stellvertretung in der Regierung übertragen, aber mit Gottes Hilfe und unter der sorgsamen Pflege seiner Tochter, der Großherzogin von Baden, genas er wieder und konnte, nach einem längeren Aufenthalte in Teplitz und Gastein, sowie in Baden-Baden und Wiesbaden am 5. Dezember 1878 in seine Hauptstadt zurückgekehrt, zur großen Freude seines Volkes die Zügel der Regierung wieder selbst in die Hand nehmen. Inzwischen hatte der in Berlin versammelte Reichstag das Sozialistengesetz angenommen, das den gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie, wenigstens den öffentlichen Umtrieben derselben, ein Ziel zu setzen bestimmt war. Sorge für das Wohl der arbeitenden Klassen. Der Kaiser aber wußte sehr wohl, daß weder durch dieses Gesetz allein noch durch polizeiliche Maßregeln die offenbar gewordenen Schäden und Übel der Gesellschaft, welche den sozialistischen Umtrieben Vorschub leisteten, geheilt werden konnten. Er erkannte mit klarem Blicke die Notwendigkeit, auf dem Wege der Gesetzgebung die berechtigten Forderungen der sozialen Bewegung zu befriedigen und die Grundursachen der fast unerträglichen sozialen und wirtschaftlichen Zustände zu beseitigen. Deshalb erklärte er in einer Botschaft an den Reichstag, daß er es für feine kaiserliche Pflicht und vornehmste Sorge halte, kräftige Maßregeln zu ergreifen, „den Hilfsbedürftigen größere Sicherheit und Ergiebigkeit des Beistandes, auf den sie Anspruch haben, zu verschaffen." Die Klagen der Arbeiter über das Mißverhältnis zwischen Arbeit und Lohn, über Ausbeutung durch das Kapital, über die Gesundheitsschädlichkeit der Arbeitsräume, über die trübe Aussicht auf das Alter wurden als berechtigt anerkannt und hatten wirksame Maßnahmen zur Beseitigung dieser Übelstände zur Folge. So wurde denn 1878 das Institut der Fabrikinspektoren eingeführt, man richtete Einigungsämter zur Schlichtung der Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ein; die Kinder- und Frauen-, sowie die Sonntagsarbeit wurde

5. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 262

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
— 262 — gesucht. Nachdem ein blühender Enkel einen raschen Tod gefunden hatte, sanken nacheinander auch der geliebte Gemahl und der hoffnungsvolle Sohn ins Grab. Da zog sich die trauernde Fürstin ganz aus dem öffentlichen Leben zurück, um in der Einsamkeit und im Glauben an ein Wiedersehen im Jenseits Trost und Zuversicht zu finden. Am 7. Januar 1890 legte auch sie ihr müdes Haupt zur ewigen Ruhe nieder; ihre sterbliche Hülle wurde im Mausoleum zu Charlottenburg beigesetzt. Ihr Andenken wird im deutschen Volke dauernd fortleben; sie hat ihre Lebensaufgabe erfüllt, die darin bestand, „Thränen zu stillen, Wunden zu heilen, Kummer zu lindern, frohe und glückliche Menschen zu machen." Die drei Paladine Kaiser Wilhelms I. Unter den Helbengestalten des ruhmreichen bentsch-französischen Krieges gebührt neben Kaiser Wilhelm I. und den übrigen beutfchen Fürsten besonbers dem Fürsten von Bismarck, den Grafen von Moltke und von Roon ein großer Anteil an dem Verbienst, bei der Grünbung des Deutschen Reichs thatkräftig mitgewirkt zu haben. Otto von Bismarck würde am 1. April 1815 auf dem Rittergute Schönhansen an der Elbe als Sohn eines Rittmeisters a. D. geboren. Nachbem er in Berlin das Gymnasium besucht hatte, ftubierte er von 1832—1835 in Göttingen die Rechte. Als Politiker trat er zuerst in der preußischen Nationalversammlung (1847) hervor, wo er durch die Klarheit, Offenheit und Kühnheit seiner Reben balb die Aufmerksamkeit weiterer Kreise auf sich lenkte. Im Jahre 1851 würde er von Friedrich Wilhelm Iv. zum Gefanbten beim Bunbestage in Frankfurt a. M. ernannt und bemühte sich mit allem Eifer, jeboch erfolglos, die Gleichstellung Preußens mit Österreich zur Anerkennung zu bringen. Nachbem er seit 1859 als preußischer Gesandter in Petersburg und dann kurze Zeit als Botschafter in Paris thätig gewesen war, berief ihn König Wilhelm I. im September 1862 an die Spitze des Ministeriums und übertrug ihm gleichzeitig die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten. Nun folgten für den neuen Ministerpräsi-benten schwere Tage; benn die Mehrheit der Abgeordneten wollte die zur Durchführung der geplanten Umgestaltung des Heeres ersorberlichen Gelbmittel nicht bewilligen, und alle Anstrengungen Bismarcks, eine Verstänbigung zwischen Regierung und Volksvertretung zu erzielen, blieben ohne Erfolg. Jnbeffen währten die trüben Tage nicht lange, benn nach den glänzenben Erfolgen der kühnen und besonnenen Politik des leitenben Staatsmannes in den Kriegen von 1864 und 1866 bewilligte die Volksvertretung bantbaren Herzens noch nachträglich die früher verweigerten Forberungen, und Bismarck, dem König Wilhelm schon nach Beenbigung des bänischen Krieges die Grafenkrone und den hohen Orben vom Schwarzen Adler verliehen hatte, würde der volkstümlichste Mann in ganz Deutschland Als nach der Kriegserklärung Frankreichs im Jahre 1870 der Norben und der ©üben Deutschlanbs einmütig zu den Waffen griff, als nach den ruhmreichen Siegesthaten der beutfchen Armee Elsaß-Lothringen, das einst schmachvoll geraubt worben war, an Deutschland zurückfiel und ein neues Deutsches Reich erftanb, ba würde Graf Bismarck von Kaiser Wilhelm als „beutscher Reichskanzler" an die Spitze der neuen Regierung gestellt. Die Gnabe seines bankbaren Königs erhob ihn in den Fürstenstanb und verlieh ihm das Gut Friebrichsruh als erblichen Grunbbesitz.

6. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 218

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
*18 Iii. Zeitr. Die neuere Zeit. Von der Refor mation bis jetzt. entfernt und der Kaiser Ferdinand hatte Aufhebung der Censur und eine frei» sinnige Verfassung versprochen; allein die Gährung dauerte in drohender Weise fort und der Kaiser verließ am 18. Mai Wien und ging nach Jnspruck. Die bewaffneten Bürger, die akademische Legion und die Arbeiter waren die eigentlichen Herren in der Stadt. In Prag versammelte sich ein Congreß der slavischen Völker Oestreichs und der Haß gegen die Deutschen trat so gewaltthätig hervor, daß Waffengewalt gebraucht werden mußte und nur nach ernsthaftem Kampfe der Fürst Win-dischgrätz bett Aufruhr zu beimpfen vermochte. In Preußen stellte vorzüglich die Rheinprovinz brittgettbe Forderungen wegen einer freieren (Konstitution des preußischen Staats auf und schickte eine Deputation nach Berlin; biefer, so wie einer Deputation der Berliner Stadtverordneten, versprach der König am 18. März Aenberung des Ministeriums, Censurfreiheit, freie Verfassung mit beschließenden Stäuben uttb Bürgerbewaffnung. Großer Jubel verbreitete sich in Berlin uttb große Volksmassen strömen zum Schlosse, dem Könige zu danken, aber auch der Ruf läßt sich hören: „Fort mit dem Militär!" Der König erscheint auf dem Balkon, aber feine Stimme wird in dem Tumulte nicht verstanden. Zugleich entsteht ein Gedränge gegen die Schloßwache; es fallen einige Schüsse; Cavallerie rückt vor, den Platz zu säubern. Da erschallt, (wie am Abend des 23. Februar in Paris,) das Geschrei: „Verrath! Verrath!" und wie ein Lauffeuer geht die Bewegung durch die Stadt. Barricaden werden errichtet und gleich nach 3 Uhr Nachmittags beginnt der Kampf. Steine von den Dächern werden auf die Soldaten herabgefchleu-dert, von den Barricaden und aus den Häusern wird auf sie geschossen. Aber mit Hülfe der Kanonen werden einige Hauptstraßen, namentlich die alte Königsstraße, von den Truppen eingenommen. Der Kampf zieht sich in die Nacht hinein. Gegen Morgen tritt eine Stille ein, und an den Straßenecken liest matt eine Proclamation des Königs an die Berliner, in welcher er den Abzug der Truppen verspricht, wenn auch die Barricaden weggeräumt würden; und einer Deputation der Bürgerschaft verspricht er das gleiche, so wie auch die Freilassung der Gefangenen. Die Zusage wird ausgeführt, die Truppen verlassen die Stadt und die Bürger werden zur Auftechthaltung der öffentlichen Ordnung bewaffnet. Die Ruhe der Stadt war zwar leidlich hergestellt, selbst das Militär kehrte bald auf das Verlangen der Bürgerschaft zurück; allein die Spannung und Unsicherheit des ganzen öffentlichen Zustandes dauerte fort und mehrere aus einander folgende Ministerien vermochten nicht mit der am 22. Mai in Berlin eröffneten preußischen Nationalversammlung etwas Befriedigendes zu Stande zu bringen. Die Zuversicht auf die innere Festigkeit des preußischen Staates war eben so stark erschüttert, als auf die des östreichischen; und was war nun vollends von den kleineren deutschen Staaten zu erwarten? In dieser sorgenvollen Zeit wandten sich die Blicke aller, welchen die Rettung der gesetzlichen Ordnung int Vaterlande ant Herzen lag, nach Frankfurt hin, wo sich aus allen deutschen Ländern eine bedeutende Anzahl von Männern versammelt hatte, um die Zukunft Deutschlands zu berathen, und wo auch die Bundesversammlung, das bisherige gemeinschaftliche Organ des deutschen Bundes, vereinigt war. Schon ant 4. März hatte der Bundestag einen Aufruf an das deutsche Volk erlaffen und zum einmüthtgen Zusammenwirken der Regierungen und

7. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 220

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
S30 Iii. Zeitr. Die neuere Zeit. Von der Reformation bis jetzt. eine deutsche Kriegsflotte, welche den Handel hätte beschützen können, gab es nicht. Um in solchen Fällen in Zukunft besser geschützt zu sein, erkannte man in ganz Deutschland die Nothwendigkeit, daß wir auch eine Kriegsflotte haben müßten. Es wurden freiwillige Beiträge für die Errichtung einer solchen überall gesammelt, auch der Reichsverweser nahm sich der Sache lebhaft an und forderte von den deutschen Staaten nach ihrer Größe Beisteuern für die deutsche Flotte, die auch von mehreren willig geleistet wurden. Eine Anzahl von Kanonenböten, Kriegsdampfschiffen und Fregatten wurden in Bau genommen ober in England und Amerika angekauft. Unter der bentschen Jngenb zeigte sich großer Eifer, sich für den Seebienst auszubilden und auf der deutschen Flotte zu dienen. Gleichwohl mußte Preußen, da nach der Besetzung Jütlands namentlich Rußland und England sich Dänemarks annahmen, im Aufträge der deutschen Centralgewalt am 27. Aug. zu Malmö einen Waffenstillstand auf 7 Monate mit Dänemark abschließen. Die Blokade der deutschen Häfen sollte aufhören, die Gefangenen von beiden Seiten und die von den Dänen genommenen Schiffe sollten zurückgegeben werden; eine provisorische Regierung von 4 Mitgliedern, wozu Preußen zwei und Dänemark zwei ernennen würde, sollte die Herzogtümer verwalten. Mit dieser Übereinkunft war ein großer Theil der Nationalversammlung in Frankfurt welcher eine rasche Waffenentscheibnng verlangte, unzufrieden; der Vertrag wurde von der Versammlung am 5. Septbr. verworfen, am 16. jedoch, nachdem mehrere der Verwerfenden die Gefahren dieses Schrittes erkannt hatten, von der Mehrheit angenommen. Diesen Augenblick benutzten diejenigen, welche eine neue Revolution wollten, um den großen Haufen gegen die Nationalversammlung in Zorn zu bringen, und am 18. Sept. erhob sich ein Ausstand gegen dieselbe, meistens von fremden Schaaren, die in Frankfurt eindrangen. Barricaden wurden errichtet und von Bewaffneten Besetzt, zwei Mitglieder der Nationalversammlung, General Auerswald und Fürst Lichnowsky, wurden außer-halb der Stadt vom Pöbel ermordet. Aber die schnell von Mainz ans verstärkten Reichstruppen wurden des Aufstandes bald Meister und vertrieben die Anführer aus der Stadt. In der Nationalversammlung, die bis dahin vorzüglich über die Grundrechte des bentschen Volkes sich berathen hatte, traten zur Betrübniß berer, welche Bald eine feste Ordnung in Deutschland begründet zu sehen verlangten, leider immer mehr die schroffsten Gegensätze und Spaltungen hervor, welche für eine gedeihliche Einigung alles fürchten ließen. Gleichzeitig mit dem September-Kampfe in Frankfurt, und gewiß nicht ohne Zusammenhang mit demselben, erfolgte ein neuer Freischaaren-Einbrnch unter Struves Anführung aus der Schweiz in das südliche Baden, um die Re-pnblik aufzurichten. A&er die Reichstruppen waren wachsam, die Eingefallenen wurden Bei Staufen unweit Fretburg ant 24. September geschlagen und Struve selbst gefangen: in Rastatt wurde die gerichtliche Untersuchung gegen ihn eröffnet. Die Berliner Nationalversammlung zeigte sich der Regierung immer feindlicher, bte Stimmung in Berlin war noch keineswegs Beruhigt. Kämpfe zwischen der Bürgergarde und den Arbeitern kosteten von neuem Blut. Die Freunde der Regierung in der Nationalversammlung mürben Bei ihrem Heraus-gehen ans derselben von dem Pöbel auf der Straße mit Stricken Bebroht. Da entschloß sich der König, anstatt des Bisherigen mit Nachgiebigkeit es versuchenden Ministeriums, ein festeres und strengeres zu Bilden, und ernannte ant 8. No-

8. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 221

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Oestreichische Revolution. *81 vember den Grafen von Brandenburg und Herrn v. Manteuffel zu Ministem. Die Nationalversammlung erklärte sich mit Heftigkeit gegen dieses Ministerium; sie ttmrde aber vertagt und sollte am 27. Novbr. in Brandenburg wieder zusammentreten. Die Mehrheit der Versammlung widersprach der Vertagung, hielt ferner noch Sitzungen in verschiedenen Localen, da ihr das bisherige verschlossen wurde und faßte zuletzt den Beschluß: „das Ministerium Brandenburg sei nicht berechtigt Steuern zu erheben, so lange nicht die Nationalversammlung in Berlin frei ihre Berathungen fortsetzen könne. Dieser Beschluß fand indeß, mit wenigen Ausnahmen, keine Folge bei der Bevölkerung des preußischen Staates, und diese ehrenhafte Gesinnung derselben war der Wendepunkt für die neue Befestigung des Ansehens der Regierung. Die nach Brandenburg verlegte Nationalversammlung, welche nicht zur Einigkeit in sich selbst kommen konnte, wurde nach wenigen Sitzungen aufgelöst und am 5. Dezbr. wurde eine vom Könige gegebene Verfassung verkündigt, welche der, aus den 25. Febr. des kommenden Jahres zusammen zu berufenden neugewählten Stündeversammluug zur Prüfung und Bestätigung vorgelegt werden sollte. Nur durch viel blutigere Kämpfe kam in Oestreich die kaiserliche Gewalt gegen das Ende des Jahres wieder zur Anerkennung in den deutschen Provinzen und namentlich in der Hauptstadt Wien. Zwar war der Kaiser am 12. Aug. in dieselbe zurückgekehrt, aber die Aufregung war nicht beschwichtigt, und in dem Nachbarlande Ungarn stieg sie bald auf den höchsten Grad. Der Anführer der dortigen Freiheits-Partei, der Advocat Koffuth, strebte, das Land unabhängig von Oestreich zu machen, und ordnete eine allgemeine Bewaffnung an. Der Palatin, Erzherzog Stephan legte feine Würde nieder; der Graf Lamberg, der als kaiserlicher Commisfarins nach Pesth geschickt war, wurde vom Pöbel ermordet, und so konnte nur die Gewalt der Waffen die Entscheidung geben. Der Kaiser ernannte den Ban von (Kroatien, Jellachich, zum Oberbefehlshaber in Ungarn und über das zur Unterwerfung des Landes gebildete Heer; am 6. Oct. sollten auch einige Regimenter der Wiener Besatzung zu diesem Heere gesandt werden. Ein Theil der Soldaten weigerte sich' auszuziehen, die Bürger wollten sie nicht ziehen lassen; es kam zum Kampfe mit den treugebliebenen Truppen, bet aber für die letzteren nicht günstig war. Die akademische Legion eroberte Kanonen, die Bürger erstürmten das Zeughaus und bemächtigten sich der Waffen. Der Kriegsminister Latour, der den Befehl zum Ausmarsch der Truppen gegeben, würde ermordet und an einen Pfahl gehängt. Der Kaiser mit seiner Familie verließ die Stadt und ging nach Olmütz, der Reichstag aber erklärte sich für permanent und ernannte einen Sicherheitsausschuß. Wien war in den Hänben der Bürger; das Militär hatte sich aus der Stadt gezogen und vereinigte sich mit den Truppen, die der Ban Jellachich herbeiführte; von Norden her kam Windifchgrätz mit den Truppen aus Böhmen und Mähren; die Ungarn hatten den Wienern Hülfe versprochen, zögerten aber. Am 21. Oct. war die Stadt ganz von den kaiserlichen Truppen eingeschlossen und am 24. begann die Beschießung, am 28. der Sturm. Alle Eingänge waren verschanzt und die Vertheidigung geschah mit großer Hartnäckigkeit, besonders hart wurde in der Jägerzeile in der Leopoldstadt gekämpft. Allein auf die Dauer mußte jede Gegenwehr vergeblich fein und ant 29. bot der Gemeinderath die Unterwerfung an. Sie wurde angenommen, aber nicht fofort ausgeführt;

9. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 225

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Der Dänische Krieg 1849 und 1850. Verlangen nicht aus. 9tndj einem spätern Vertrage wurden sie ins Innere des türkischen Reiches gebracht. Die ungarischen Festungen ergaben sich nach und nach, zuletzt am 27. Sept. Ssomorn; die Russen kehrten in ihr Land zurück. Der blutige Krieg hatte unzählige Menschenleben gekostet und das ungarische Land weit und breit verwüstet. Ein strenges militärisches Regiment unter dem General Haynan und viele Verurteilungen folgten. Am 1. Novbr. wurde für Ungarn die Verfassung von Kremsier verkündigt. Diese Verfassung, welche den gesammten östreichischen Staat umfassen und für alle seine Provinzen gelten sollte, hatte der Kaiser bei Auflösung des Reichstages vonkremsier, am 4. März 1849 aus eiae' ner Machtvollkommenheit seinem' Reiche gegeben. Das Jahr 1850 zeigte die Nachwehen der traurigen Verwirrung, in welche unser Vaterland gerathen war, noch einmal in verderblicher und soaar noch größere Uebel drohender Gestalt. B Die beiden großen deutschen Mächte, Oestreich und Preußen, waren zu weit auseinander gerathen. Preußen verfolgte noch immer den Plan, einen engeren 'öunt> der rein deutschen Staaten unter feiner Oberleitung zu bilden, weil es unmöglich schien, daß Oestreich, nachdem dessen deutsche, italienische und slavische Zander zu einer geschlossenen Monarchie vereinigt waren, mit diese«* so verschiedenartigen Bestandtheilen in einen rein deutschen Bund, der durch gemeinsame Einrichtungen nach innen und außen stark sei, passen werde. Und ein starkes -Deutschland verlangte die allgemeine Stimme aus das dringendste. Aber gern toollte man, wenn der deutsche Bund erst geschloffen wäre, mit dem ebenfalls geschlossenen östreichischen Staate ein brüderliches Bündniß errichten und fest mit Jhm gegen jeden Feind zusammenstehen; nur auf unsere innern Angelegenheiten ollte er mit seinen fremden Elementen keinen Einfluß haben. Allein Oestreich war nicht gewillt, sich so aus der engeren Verbindung mit Deutschland heraus, drängen zu lassen, und die süddeutschen Staaten, besonders Baiern und Wür remberg, hielten es mit Oestreich. Hannover und Sachsen hatten den Gedanken „S. * 53mtb ohne Oestreich zu stiften, auch nur in der Voraussetzuna gebilligt, daß alle übrigen deutschen Länder daran Theil nehmen würden; als sie iahen, daß ein bedeutender Theil derselben nicht zutrat, zogen sie sich ebenfalls S \ ihen Beispiele folgtut andere, und so scheiterte Preußens Plan, obgleich »lyon im März ein Reichstag zu Erfurt gehalten wurde, noch im I. 1850 Sst e^xlttl h"tte nämlich mit den deutschen Regierungen, die sich ihm Glossen, im Mai den alten deutschen Bundestag in Frankfurt erneuert, *» auf Grundlage der Bundesverfassung von 1815 die gemeinschaftlichen Angelegenheiten zu besorgen und, so weit nöthig, etwaige Veränderungen zu berathen. , 3,n dieser Zeit der Uneinigkeit Deutschlands ereigneten sich traurige Be Sen n' bic 6ei Cinem einigen Reiche deutscher Nation nicht möglich gewesen r»y $nt Frühjahr 1849 hatte der Krieg mit Dänemark aufs neue begonnen r • Endigte nämlich im März den Malmöer Waffenstillstand auf und suchte n fetnen Schissen die Schleswigschen Küsten zu beunruhigen. Allein sogleich j/ Erste Versuch schlug zu seinem eigenen Schaden aus: zwei Kriegsschiffe, die u hdc” Hafen von Eckernförde eingedrungen waren, das Linienschiff Christian Viii. fifil Pre9atte ^efion, wurde am 5. April von den Strandbatterien so ge-9 wirksam beschossen, daß das Linienschiff in die Luft flog und die Fre- 15

10. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 240

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
*410 Ist, Zeitr. Die neuere Zeit. Von der Reformation bis jetzt. Dies war nun der Anfang eines Conflikts zwischen Preußen und Oestreich, der nicht mehr auszugleichen war, im Gegentheil bald die größten Dimensionen annehmen und zu den unerwartetsten Folgen führen sollte. 106. Das Jahr 1866. Stimmungen in Deutschland. Während der so eben erzählten Begebenheiten war ganz Deutschland in einer nicht geringen Aufregung. Oestreichs Verstimmung gegen Preußen war un-schwer zu erklären. Seit der Zeit, in der es die Kaiserwürbe an sich gebracht hatte — und das war nicht viel spater, als Friedrich Vi. von Hohenzollem die Mark Brandenburg erwarb — hatte sich das Haus Habsburg gewöhnt, in Deutschland die oberste Stelle einzunehmen und den entschiedensten Einfluß auf die Geschicke Deutschlands auszuüben. Nun mußte es im Lauf der Jahrhunderte sehen, wie sich aus dem Kurfürstenthum Brandenburg ein Königreich Preußen, endlich gar eine europäische Großmacht ersten Ranges erhob. Wie gefährlich diese Macht ihm war und immer mehr werden mußte, erfuhr es unter Friedrich dem Großen durch den Verlust Schlesiens sehr handgreiflich. Bei der Napoleonischen Invasion konnte Oestreich die Kaiserwürde nicht mehr halten; Kaiser Franz Ii. legte sie im Jahre 1806 nieder. Bei der Wiedererhebung Deutschlands folgte Oestreich nur zögernd dem Sturmesdrange, der sich in Preußen zuerst erhob, und wie wenig auch nachher seine Beihülfe in dem Befreiungskämpfe unterschätzt werden darf, fühlte es doch bitter, daß Preußen dabei die erste Rolle gespielt hatte. Auf dem Congreß zu Wien that die Metternich-sche Politik alles, um die Machtentwickelung Preußens in möglichst engen Schranken zu halten und es aus den errungenen Siegen den möglichst geringen Vortheil ziehen zu lassen. Ja, es war nahe daran, daß schon damals der offene Kamps zwischen Oestreich und Preußen ausgebrochen wäre; nur das plötzliche Wiedererscheinen Napoleons in Frankreich hinderte es und vereinigte noch einmal Deutschlands Kräfte zum Sturze des wälschen Drängers. Wieder war es das preußische Heer, welches bei Belle-Alliance den Ausschlag gab, und gleich darauf konnte man Oestreichs und der andern Verbündeten Dank und Anerkennung dafür in den ungeschickten und unvorteilhaften Gränzen der neuen preußischen Monarchie auf der Landkarte von Deutschland abgezeichnet sehen. Oestreich behielt sich zum Andenken an die frühere Kaisertvürde das Bundespräsidium in Frankfurt vor, aber Preußen schritt über das Bundespräsidium hinweg zu einem wirklichen Einfluß in Deutschland durch die Gründung des deutschen Zollvereins, dem sich Oestreich natürlich entzog. Als im Jahre 1848 die Revolutionsstürme in Berlin und Wien gebraust hatten, berief die Nationalversammlung in Frankfurt wohl einen östreichischen Erzherzog zum Reichsverweser, aber dem Könige von Preußen bot sie die deutsche Kaiserkrone an, die indessen klüglicher wie rechtlicher Weise abgelehnt wurde. Nun versuchte die Revolution noch einmal, und zwar von Sachsen und Baden ans, sich über Deutschland zu verbreiten, aber Preußen hielt sie nteber und rettete die bedrohten Fürsten und Länder. In Olmütz zwar mußte Preußen, zu einem großen Kriege nicht gerüstet, östreichischen Ein- und Ansprüchen nachgeben, aber in der Reorganisation des preußischen Heerwesens, die König Wilhelm, selbst in Wiberspruch gegen seine Stände, ins Werk setzte,
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