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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 547

1858 - Weimar : Böhlau
547 geschlagen wurde. Indeß lähmten die gleichzeitigen Kämpfe mit den europäischen Staaten die Entwickelung der englischen Macht, und Washington führte die Entscheidung des Krieges herbei, als er in Ver- bindung mit den französischen Truppen den englischen General Corn- wallis zwang, sich in Yorktown mit 7000 Mann zu ergeben (1781). Seit 1771 nahm auch Spanien an dem Kriege gegen England Theil. Auf Anregung Rußlands vereinigten sich 1780 unter dem Na- men eines Systemes einer bewaffneten See-Neutralität die nordischeu Mächte, um mit Gewalt der Willkür Einhalt zu thun, mit welcher England den Verkehr der Neutralen mit den Amerikanern zu stören suchte. Holland wurde an dem Beitritt zu dieser See- Neutralität dadurch gehindert, daß England ihm den Krieg erklärte. So schien England für seine Seeherrschaft einen Kampf mit allen Mäch- ten bestehen zu müssen, aber mit eben so großer Klugheit wie Kraft führte es denselben, so daß es seine Ueberlegenheit unwiderleglich be- wies. Zwar landete unter dem Schuhe einer vereinigten spanisch-fran- zösischen Flotte ein Heer aus Minor ca und besetzte, trotz der tapferen Vertheidigung des Engländers Murray, die Insel (1781), aber die Wegnahme von Jamaika wurde durch einen glorreichen Sieg Rod- ney's über die französische Flotte vereitelt (1782). Eben so scheiterte die von Frankreich und Spanien unternommene Belagerung Gibraltars an der unbezwingbaren Tapferkeit von Elliot, trotz der vom Ritter d'ar^on erfundenen und mit großem Aufwand ausgeführ- ten schwimmenden Batterien. Daß englische Parlament sprach seinen Wunsch nach dem Frieden aus; Lord North legte seine Stelle nieder, und das neue Ministerium knüpfte Friedensunterhandlungen an. Zu Paris wurde 1783 der Friede geschlossen und die dreizehn ver- einigten Provinzen als ein unabhängiger Staat von England anerkannt. In Neuyork nahm Washington von seinen Waffenbrüdern feier- Washington^ lich Abschied und eilte dann nach Annapolis ju Maryland, wo sich da- nordamerika- mals der Congreß befand. In die Hände desselben legte er seine Ober- "'^öaten.^' befehlshaberstelle nieder, am 23. December 1783. Dann begab er sich auf sein Landgut Mount Vernon in Virginien. Aber die Liebe und Verehrung seiner Mitbürger entriß ihn bald wieder der Ruhe. Der Mangel einer innern und wahren Vereinigung wurde den Staaten Nordamerika's immer fühlbarer, vorzüglich als es darauf ankam, den öffentlichen Kredit zu befestigen und zu erhalten. Der Staat hatte vier- zig Millionen Schulden, und der Congreß, der verpflichtet war, sie zu bezahlen, hatte nicht das Recht, Abgaben aufzulegen. Man entschloß sich daher 1787 zu einem festeren Bundesvertrage. Die einzel- nen Staaten entsagten ihrer Unabhängigkeit in allen Fällen, welche die äußeren Verhältnisse betreffen, wie in einigen der wichtigsten Angele- genheiten der inneren Verwaltung und übertrugen dieselben einer Bun- desregierung. Diese besteht aus einem gesetzgebenden, in zwei Kammern getheilten Eongresse, den die Repräsentanten der einzelnen Staaten bilden, und aus einem auf vier Jahre gewählten Präsidenten, der Ober- befehlshaber der See- und Landmacht ist. Die richterliche Gewalt ist ganz unabhängig von dem Congreffe und dem Präsidenten und ist einem 35 *

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 581

1858 - Weimar : Böhlau
581 errichtete auch in Lissabon eine Gewerbschule Zugleich nöthigte er die muffige Jugend der Hauptstadt, ein Handwerk zu erlernen. In reli- giösen und kirchlichen Dingen blieb sich Pombal nicht immer gleich. Er beschränkte erst die Macht der Inquisition, hob aber dann deren Ansehen wieder, um die Jesuiten besser verfolgen zu können. Er schaffte die Autodafes ab, reformirte viele Mönchsorden, verminderte die Feier- tage und Ceremonien und zog die Güter wieder ein, welche Johann V. der Kirche geschenkt hatte. Der Buchhandel wurde in Schutz genom- men, die Büchercensur der Geistlichkeit entzogen und eine königliche Buchdruckerei angelegt. Zu keiner Zeit zeigte sich Pombal größer, als bei dem furchtbaren Em Erdbeben Erdbeben, welches 1755 ganz Lissabon mit dem Untergang be- ierffabon. s' drohte. Fast alle Gebäude der Hauptstadt stürzten ein, mehr als drei- ßigtausend Menschen wurden unter den Trümmern derselben begraben, und die Ueberlebenden waren in Gefahr, entweder Hungers zu sterben oder ein Opfer der vielen Räuber und Mörder zu werden, welche aus dem allgemeinen Unglück Nutzen zu ziehen suchten. Damals erschien Pombal den Bürgern wie ein Schutzgeift; bei Tag und Nacht sah man ihn ans den Gaffen; keine Gefahr deß Todes schreckte ihn; er hals Berschüt- teten, that den Flammen Einhalt, wehrte dem Plündern, sorgte für Herbeischaffung von Lebensmitteln; innerhalb einiger Tage ließ er einige hundert Gauner hinrichten, die inmitten des entsetzlichen Unglücks nur auf Raub ausgegangen waren. Seine größte Thätigkeit richtete Pombal auf Erweckung der In- Industrieland dustrie und Begründung eines selbständigen Handels. Wir haben frü- Handel, her (S. 229 — 232) die Größe und die Blüte des Handels und der Schifffahrt der Portugiesen geschildert; wir haben aber auch erzählt, daß unter der spanischen Herrschaft Portugals Handel, Land- und See- macht zu Grunde gerichtet wurden. Als Portugal sich wieder von Spanien losriß (1640), verzehrte was noch übrig war der langwie- rige Krieg mit Spanien, welcher (1668) mir gegenseitiger Erschöpfung endete. Die Portugiesen, welche früher auf dem Meere heimisch gewe- sen waren, galten um die Mitte des 17. Jahrhunderts für die schlech- testen Seeleute in Europa. Ihre Schifffahrt war auf die Fahrten nach den übrig gebliebenen Kolonien und auf Betreibung des Negerhandels beschränkt. Zwar gaben die brasilischen Einfuhren Liffabon neues Leben (Oporto kam erst unter Pombal auf), aber es waren nur fremde Schiffe, welche im Tajo Zucker und Tabak, Gold und Diamanten hol- ten und nach ihren Ländern verfuhren. Da die ganze Manufakturkraft Portugals und ein ansehnlicher Theil seiner Bodenproduktion vollstän- dig darniederlag, so bezog Portugal für sich und seine Kolonien die Jndustrieerzeugnisse aus fremden Ländern. Selten vergingen mehrere Jahre, daß nicht Amsterdam Getraide nach Liffabon schickte, regelmäßig aber waren die Sendungen der holländischen Jndustrieerzeugniffe, denen sich die englischen, französischen und selbst italienischen anschloffen. Von Produkten, die nicht Kolonialien waren, hatte Portugal kaum etwas anderes der Rede Werthes, als Seesalz und Weine. Der Minister Eraceira glaubte, daß Portugal bei seiner Produktion von Wolle auch den Beruf habe, dieselbe zu verarbeiten. Er ließ

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 583

1858 - Weimar : Böhlau
583 Piemont verschrieben und der Befehl gegeben, niemand solle ferner Seide spinnen, der es nicht bei den Fremden gelernt habe und ein Zeugniß seiner Geschicklichkeit aufweisen könne. Die Italienerinnen such- ten das Gewerbe ganz an sich zu reißen. Sie gaben selten Zeugniffe, und die sie gaben, waren parteiisch. Das Volk, erbittert über die Be- schränkung eines ihm so wichtigen Nahrungszweiges, schlug die Maul- beerbäume nieder. Pombal befahl die Anlage neuer Städte und zwang die Menschen, sich in denselben anzusiedeln. Fabriken wurden gegründet, die sofort wieder eingingen. Ein Gesetz bestimmte, wie viel Land man als Gar- tenland benutzen dürfe. Der Bau des Tabaks wurde bei Todesstrafe verboten. Pachtungen sollten nur auf kurze Zeit geschloffen und, um die Viehzucht aufzubringen, keine Kälber geschlachtet werden. Wie für Landwirthschaft und Industrie wurden auch für den Handel nachtheilige Anordnungen getroffen. Bisher hatte Portugal keine Handelsgesellschaf- ten privilegirt, Pombal führte das ausschweifendste Monopolwesen ein. Der indisch-chinesische Handel wurde einem einzigen Kaufmann in Lis- sabon verliehen. Die Kompagnie der Weinhändler zu Porto erhielt das unglaubliche Recht, sich für einen bestimmten geringen Preis der Weine aus allen Weinbergen am Ober-Douro zu bemächtigen. Pombal ließ sich selbst zum Direktor ernennen und von jedem Faß, das verkauft wurde, einen Antheil zusprechen. Die nächste Folge war, daß viele Familien, die ihre Weine für einen ganz geringen Preis der Gesellschaft liefern mußten, an den Bettelstab geciethen. Pombal har manche gute Maßregel getroffen, aber auch viele, die kein Lob verdienen. Mitten unter den Reformen Pombals wurde Portugal in einen Reform des Krieg mit Spanien verwickelt. Frankreich und Spanien, durch den ^"^5 Familienpact verbündet, ließen Portugal nur die Wahl zwischen einem Kampfe mit den alten Bundesgenoffen, den Engländern, oder einem Kriege mit Spanien. Pombal wählte das letztere, und ein spanisches Heer drang in Portugal ein. Die Engländer sandten nicht nur Hülfs- tcuppen nach Portugal, sondern auch einen ausgezeichneten Feldherrn, den Grafen Wilhelm von Lippe-Bückeburg, der sich in den Kämpfen unter Ferdinand von Braunschweig Kriegsruhm erworben hatte. Als Graf Wilhelm mit einer kleinen Schaar von ihm gebilde- ter Officiere in Portugal anlangte, fand er das aus nur 9000 Mann bestehende Heer ohne Zucht; den Soldaten mangelte die Löhnung, den Officieren das Ehrgefühl, selbst Leibwächter bettelten auf den Straßen von Liffabon; die Festungen lagen verfallen, es fehlte an Kriegsvorrä- then. Alle diese Schwierigkeiten schreckten den wüthigen Grafen nicht. Alle Unternehmungen der Spanier scheiterten an den Feldherrntalenten des deutschen Grafen. Portugal ging aus diesem Kriege neu gestärkt hervor. Das Heer wurde von dem Grafen Wilhelm neu eingerichtet und auf 32,000 Mann gebracht. Das Geschützwesen wurde verbessert und die Festungen in Vertheidigungszustand gesetzt. Die Willkür, welche pombal ausübte, war groß, und bei seinem Sturze fanden sich 10,000 Staatsverbrecher in den Kerkern. Außerhalb Portugals wurde Pombal von den die Stimme der Zeit leitenden Schriftstellern als ein Freund der Menschheit gepriesen. Seine Wirk-

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 562

1858 - Weimar : Böhlau
562 Hollands Handel mit Rußland sank seitdem Petersburg der Mittelpunkt des russischen Handels geworden war. Der Gesammtwerth des russisch - holländischen Handels betrug 1783 nicht viel über eine halbe Million Rubel, während England süc acht Millionen aus-- und für drei Millionen Rubel einführte. In Dänemark und Schweden verminderte sich der holländische Handel theils durch die Einfuhren, welche diese Länder aus ihren Kolonien machten, theils durch daß Ver- bot der holländischen Manufakturen. Um die Mitte des 18. Jahrhun- derts neigte sich die Bilanz zwischen Holland und Dänemark-Norwegen zu Gunsten der letzteren, Holland mußte die Differenz mit edlen Me- tallen decken. In Schweden war das Verhältniß für Holland günstiger. Eins der wichtigsten schwedischen Erzeugnisse, Kupfer, war fast ganz in den Händen Amsterdams. In England war die Erlassung der Schiff- fahrtsakte eine That unmittelbarer Vertheidigung gegen die Ueberlegen- heit des holländischen Handels. Am empfindlichsten wurden Zwischen- handel und Rhederei der Holländer von den Bestimmungen der Akte betroffen. Ihr kleines Land hatte nur wenige eigene Produkte und von ihren Fabrikaten war nach England nichts auszuführen. Die nordischen Einfuhren, welche auf holländischen Schiffen nach englischen Häfen ge- macht worden waren, fielen nun weg. Die Handelskriege gegen die Schifffahrtsakte erreichten das vorgesetzte Ziel nicht. Hohe Schutzzölle und Verbote, welche die englische Handelspolitik zu Gunsten der natio- nalen Manufakturen annahm, beeinträchtigten die holländische Industrie eben so wie die Schifffahrtsakte die Rhederei. Die Handelsbilanz sank seit dem Anfang des 18. Jahrhunderts mehr und mehr zum Schaden der Holländer. In Frankreich waren die Holländer bis zum Regierungsantritt Lud- wigs Xiv. das vorherrschende Handelsvolk, durch ihre Hände ging mehr als ein Drittel der Aus- und Einfuhren des Landes, und ihre Marine besorgte nicht nur die Frachten zwischen französischen und holländischen Häfen, sondern hatte sich sogar eines guten Theils der Küstenschifffahrt bemächtigt. Seit dem westphälischen Frieden änderte sich der Stand der Dinge. Colberts Merkantilsystem traf Holland zunächst und am härtesten. Es kam zum Kriege zwischen Holland und Frankreich, und das pariser Kabinet führte den Krieg ebenso mittelst Zolltarifen als mittelst Soldaten. Holland, bei den Einfuhren nach Frankreich am meisten betheiligt und begünstigt, trug die ganze Größe des Schadens. Der Friede zu Nimwegen (1678) endete den Krieg und führte einen Handelsvertrag herbei, in welchem man sich vollkommene Gegenseitig, keit versprach. Allein dem Versprechen fehlte der ernste Wille es zu halten. Frankreich hatte sich zur herrschenden Kontinentalmacht Euro- pa's aufgeschwungen, und Holland, für seine Sicherheit besorgt, trat auf die Seite seiner früheren Feinde. Der Widerruf des Edikts von Nantes führte Holland eine große Zahl französischer Emigranten zu, welche neue Fabrikationsweisen in das Land brachten. Vieles, was bisher aus Frankreich bezogen worden war, wurde »un in Holland selbst verfertigt. Dieser Umstand trug mit bei, Ludwig Xiv. zur Erneuerung der Feindseligkeiten gegen die Republik zu bewegen. Erst der Friede zu Utrecht (1713) gab Europa die Ruhe. Man schloß einen Vertrag, in welchem die Interessen des holländischen Zwischenhandels bessere Rechnung

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 563

1858 - Weimar : Böhlau
563 fanden, als die Holländer erwarten konnten. Der Grund lag darin, daß man in Frankreich auf die Kriegsflotte Mühe und Kosten verwen- det, die Handelsmarine dagegen vernachlässigt hatte. Die Holländer blieben noch längere Zeit im Besitz der nordischen Einfuhren; erst in der Mitte des 18. Jahrhunderts nahmen die directen Verbindungen zu zwischen französischen und baltischen Häfen. Gegen Ende des Zeitraums neigte sich die Handelsbilanz ansehnlich gegen Holland. In Spanien wurden nach dem westphälischen Frieden die hollän- dischen Schiffe auf gleichem Fuß wie die der übrigen Staaten zuge- laffen. Der ganze äußere Handel von Spanien, soweit er nicht Kolo- nialhandel war, kam in die Hände der Holländer. In Spanien war die Landwirthschaft verwahrlost und die einst blühende Industrie zerstört. Holland führte der Halbinsel das Getraide zu und die Stoffe zur Be- kleidung. Spanien dagegen lieferte den Holländern besonders Wolle und erhielt als Fabrikat seinen Rohstoff zurück. Die großen Summen der holländischen Einfuhren in spanische Häfen waren theils für den Verbrauch des Binnenlandes bestimmt, theils gingen sie als Kommis- sionsartikel spanischer Kaufleute in die Kolonien. Mit den spanischen Kolonien führten die Holländer auch einen sehr einträglichen Schmug- gelhandel. Als ein bourbonischer Prinz den spanischen Thron bestieg, verloren die Holländer alle zeither genossenen Vortheile, und die Fran- zosen wurden nun die in Spanien am meisten begünstigte Nation. Gegen das Ende unseres Zeitraums erhielt Spanien eine Regierung, welche die lange vernachlässigten materiellen Interessen des Landes beachtete und nicht ohne Erfolg förderte. Unter solchen Umständen sank der hol- ländisch-spanische Handel tief herab von seiner Höhe; den meisten Vor- theil brachte noch die Kontrebande nach Westindien. Auch der Zwischen- Handel nahm ab, je mehr die nordischen Staaten, besonders Dänemark und Schweden, Aus- und Einfuhr auf ihren eignen Schiffen besorgten. Mit Portugal schlossen die Holländer 1661 einen Allianz- und Handelsvertrag, welcher den freien Verkehr zwischen beiden Reichen mit vollständiger Gegenseitigkeit herstellen sollte. Die Holländer führten in Portugal ein: Manufakturen, Getraide, Holz und Fische, dagegen führ- ten sie aus: Südfrüchte, Weine und von den brasilischen Produkten Zucker und Farbholz. Die holländischen Schiffe in Portugal nahmen ab, als die nordischen Völker ihre Produkte selbst nach Portugal brach- ten. Die Engländer schlossen 1703 einen vortheilhaften Handelsvertrag mit Portugal, durch welchen sie das herrschende Handelsvolk in Por- tugal wurden. Der Handel der Holländer mit Italien, den Län- dern am Mittelmeer und der Levante wurde durch Frankreich beschränkt, als dieses (1669) Marseille mit dem Monopol oder Stapel- recht desselben ausstattete. Wie herabgekommen auch der holländische Handel am Ende der Periode erscheint, auf dem deutschen Markte hatten die Holländer nichts verloren. Die Bilanz des Rh ein Handels mochte zur Zeit von Hollands Blüthe gleichstehen, allein als diese zu welken begann, neigte sie sich zum Nachtheil der Deutschen. Denn so lange auf den hollän- dischen Werften der Schiffsbau für die halbe Welt betrieben wurde, so lange der Zwischenhandel nach dem Norden im Zuge war, da waren Holz und Wein der Deutschen ein Tauschmittel für die Kolonialwaren 36*

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 564

1858 - Weimar : Böhlau
564 der Holländer. Als aber die holländischen Werften verödeten und der deutsche Wein nicht mehr nach dem Norden ausgeführt wurde, da blie- den wohl die holländischen Einfuhren von Kolonialwaren, aber von deutschem Holz und Wein war keine Rede mehr. Die südlichen Provinzen der Niederlande blieben unter spani- scher Herrschaft. Ihr alter Weltmarkt ging verloren. Der westphälische Friede entzog den spanischen Niederlanden die natürlichste Bedingung für den Wiederaufbau der gesunkenen Größe, unterband durch die Sperrung der Sckelde die Ader ihres Verkehrs mit dem Ausland und verbot ihnen jeden Handel mit den spanischen Kolonien. Eine bessere Zeit kam für die südlichen Niederlande, als sie durch den rastadter Frie- den (1714) von Spanien an Oestreich übergingen. Es hob sich der Wohlstand durch Industrie und Ackerbau. Getraide fand in Eng- land stets einen Markt, und die ausgezeichnete Kultur des Flachses be- förderte die Linnenfabrikation, besonders in den feinen Geweben und Spitzen. Die Tuchmanufakturen hoben sich wieder, die Verarbeitung der Baumwolle nahm zu; es entstanden Papier- und Lederfabriken, Bierbrauereien und Zuckerraffinerien. Dagegen glückten nicht die Ver- suche Handel und Schifffahrt emporzubringen. Um sich einen Antheil an dem ostindischen Handel zu verschaffen, gründete Kaiser Karl Vi. (1722) die Kompagnie von Ostende, aber diese wurde von der engli- schen und holländischen Eifersucht im Entstehen erdrückt. Vorüberge- hende Vortheile brachte den östreichischen Niederlanden der nordameri- kanische Freiheitskrieg. Holland wurde zu seinein Schaden in denselben verwickelt, während die östreichischen Niederlande neutral blieben. Es fiel diesen die Frachtschifffahrt zu und sie machten Unternehmungen nach Westindien. Flandern und Brabant waren auf dem besten Weg zur Wiedererlangung der alten Größe, da störte der Ausbruch der Empö- rung gegeri die östreichische Herrschaft den Entwickelungsgang. Die holländische Frachtschifffahrt hatte einen außerordentlichen Um- fang erreicht, als ihr durch die englische Navigationßakte ein empfind- licher Schaden zugefügt wurde. Das Beispiel Englands ahmten andere Staaten nach. Dazu kam die Konkurrenz der nordischen Staaten und der Hansestädte, welche gleich billige Frachten stellten. Auch der hol- ländische Heringsfang, diese Goldgrube Hollands, verminderte sich da- durch, daß seit dem Anfang des 18. Jahrhunderts Deutsche, Franzosen und Engländer denselben mit Eifer betrieben. Noch früher, als der Verfall des holländischen Handels erfolgte der Verfall der holländischen Industrie. Colberts Merkantilsystem traf Holland empfindlich. Der neue Tarif belegte die Einfuhren holländischer Fabrikate mit unmäßigen Zöllen, verbot einige geradezu. Ueberall zeig- ten die Regierungen das Streben eine nationale Staats > und Volks- wirlhschaft zu führen, die einheimische Industrie durch Schutzmaßregeln zu heben und die fremde von dem innern Markt auszuschließen. Der innere Markt war ein zu kleines Feld für die holländische Gewerbsthä- tigkeit. Die große Schuldenlast des Landes, die Folge langwieriger Kriege, machte hohe Abgaben nöthig. Die Konsumtionssteueru ver- theuerten die nöthigsten Nahrungsmittel und erhöhtem die Arbeitslöhne. Die meisten Rohstoffe mußten vom Ausland bezogen werden, welches, als es selbst sie zu verarbeiten anfing, deren Ausfuhr erschwerte, oft

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 635

1858 - Weimar : Böhlau
635 Vieh, Holz, Wachs, Blei und Salz, welche nach Deutschland gingen, und eben so für die deutschen und levantiner Produkte, welche in Polen eingeführt wurden. Schlesische Leinwand, Tuche und Eisenwaren hatten in Polen eine ansehnliche Kundschaft und gingen über Krakau in die südöstlichen Länder an der Donau. Für Polen konzentrirte sich der Handel in Krakau, der bevölkertsten und reichsten Stadt des Landes, welcher die Lage auf der Grenzscheide zwischen Norden und Süden förderlich war. Den bedeutendsten Verkehr hatte Polen schon in früher Zeit mit Un. gärn. Aus Ungarn kamen Weine, gedörrtes Obst, Wolle, Hanf, Sal- peter, Potasche, Häute, Kupfer, Bauholz, Zwetschgenbranntwein und anderes nach Polen, und Polen gab dagegen besonders Salz aus den Werken von Wilicka. Mit Rußland trieb Polen schon Handel, als die Großfürsten noch in Kiew residirten. Der Einbruch der Mongolen und die Zerstörung Kiews unterbrachen diesen Handel; doch nach der Abschüttelung deß mongolischen Joches brachten die polnischen Juden den Handel mit Rußland wieder in Aufnahme,; und Moskau war der Markt deffelben. Zum Einkauf von Manufakturwaren besuchten die pol- nischen Juden die leipziger Messen, Die polnischen Erzeugnisse, namentlich das wichtigste Erzeugniß, Getraide, holten sich die Ausländer, die Engländer und Holländer, in Polen selbst. Eine regelmäßige und großartige Ausfuhr von Getraide fand über Danzig und theilweise auch über Riga statt. Danzig war auch die Hauptniederlage für die nach Polen einge- führten englischen Waren. Je mehr sich die westlichen Länder bevölker- ten und durch Industrie bereicherten, desto mehr bedurften sie fremdes Getraide. Die baltischen Zufuhren waren fast die einzigen, die in den großen Seehandel kamen, und polnischer Waizen wurde in Spanien wie in Schweden verbraucht. Erst gegen das Ende dieses Zeitraums, nach- dem Rußland die Kcimm erobert hatte, erhielten die Länder am schwar- zen Meer wieder ihre frühere Bedeutung, eine Kornkammer Europas zu sein. Außer dem Getraide wurde besonders Holz über Danzig aus Po- len ausgeführt. Zur Einfuhr kamen Kolonialwaren, Weine, Südfrüchte, Fabrikate und Seesalz. Von dem allerwärts üblichen Merkantilsystem war in Polen keine Rede; aber die polnische Handelsfreiheit beschränkte sich nur auf den Adel, der für seine Getraideausfuhr nach Danzig so- wie für die dagegen empfangenen Retouren keine Zölle zahlte. Der Kaufmann dagegen war Zöllen unterworfen. Unter diesen Umständen waren Handel und Industrie unmöglich, da der Edelmann alles billiger bekam als der Kaufmann, und der Adel es unter seiner Würde hielt, Handel zu treiben. Der Verfall des osmanischen Reiches, die Verweichlichung Dievsmancn. der Sultane, die Entartung der Janitscharen und die allgemeine Er- schlaffung der vormaligen Spannkraft traten immer mehr hervor. Außer den Kriegen mit den christlichen Völkern Europas kämpften die Türken wiederholt auch gegen Persien, wo Ismael Sofi, ein Abkömmling Ali's, des gepriesenen Vetters und Schwiegersohnes des Propheten, 1500 ein neues persisches Reich gegründet hatte. Der Sultan Osman Ii. wurde 1621 von den Janitscharen entthront, in die sieben Thürme geführt und von dem Großvezier erwürgt. Seitdem gewöhnten sich die Janitscharen, die Schneide ihres Schwertes, wie einst die Prä-

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 752

1858 - Weimar : Böhlau
752 Stiftung des Rheinbundes. Ende des deutschen Reiches. Derpreußisch- russische Krieg in den Jahren 1806 u. 1807. In Paris wurde zwischen Talleyrand und den Gesandten der deutschen an Frankreich Hangenden Fürsten über ein engeres Bundesver- hältniß unterhandelt. Am 12. Juli 1806 wurde zu Paris den in Tal- leyrands Wohnung versammelten Abgeordneten von Baiern, Wür- temberg, dem Kur-Erzkanzler, Baden, Berg, Darmstadt, Nassau-Weilburg und Usingen, H o h e nz o l le rn, Salm, Dsen- burg, Licht enstein, Ahremberg und Lehen eine Bundesacte zur Unterzeichnung vorgelegt, ohne daß sie nur Zeit hatten, dieselbe ordent- lich zu lesen, geschweige sich mit einander über dieselbe zu berathen. Durch dieselbe wurden alle Glieder des Bundes, der den Namen Rhein- bund führen sollte, zur Lossagung von dem bisherigen Reichsbande verpflichtet. Jedes Glied empflng die vollkommenste Souveränität im Innern seines Staates; aber zugleich erhielt die Gesammtheit des Bun- des am französischen Kaiser einen Gebieter unter dem Namen Pro- tect or, der als Haupt an der Spitze stand, in den Bund aufnahm, wen er wollte, und die Bundesmacht nach Gefallen gebrauchen konnte. Alle Fürsten und Herren deß südlichen Deutschland, die bisher reichs- unmittelbar gewesen waren, und die sich nicht zeitig genug dem Bunde angeschlossen hatten, wurden mediatisirt, das heißt, für landsässige Unterthanen des Rheinbundstaates, von welchem ihre Besitzungen um- schloffen waren, erklärt. Diese neue Gestaltung des südlichen Deutsch- lands wurde am 1. August 1806 durch eine Note des französischen Ge- schäftsträgers zu Regensburg dem Reichstage kund gemacht, mit der Erklärung, daß der französische Kaiser das Dasein der deutschen Reichs- verfassung nun nicht mehr anerkenne. Die Reichstagsgesandten der Rheinbundsfürsten erklärten im Namen ihrer Herren, daß der Begriff von einem gemeinschaftlichen Vaterlande und Jntereffe verschwunden sei, seit sich das Reich 1795 in ein nördliches und südliches Deutschland ge- trennt habe. Indem man sich jetzt von dem Reichskörper lossage, be- folge man nur das durch frühere Vorgänge aufgestellte System. Kai- ser Franz erließ hierauf eine vom 6. August 1806 datirte Erklärung, daß er das Band, welches ihn bisher an den deutschen Reichskörper ge- bunden habe, als gelöst ansehe, die deutsche Kaiserkrone niederlege, alle Kurfürsten, Fürsten und Stände deß ihm geleisteten Eides entlaste, aber auch seine deutschen Provinzen von dem Reichskörper lostrenne, um dieselben in Vereinigung mit den übrigen als Kaiser von Oestreich zu beherrschen. Dieses Ende nahm das Kaiserthum der Deutschen, nach- dem es über ein Jahrtausend bestanden hatte. Die fortdauernde Anwesenheit der französischen Heere in Süddeutsch- land und die Rücksichtslosigkeit, die bei Errichtung des süddeutschen Bun- des gegen Preußen gezeigt ward, that dieser Macht kund, wessen sie sich von Napoleon zu versehen habe. Die Stimme des preußischen Vol- kes und Heeres erklärte sich gegen Frankreich, und Preußen beabsich- tigte, die noch übrigen deutschen Staaten unter seinem Vorsitze zu ver- einigen. Napoleon stellte sich, als ob er dem norddeutschen Bunde nicht entgegen sei, während er in der That denselben zu verhindern suchte. Preußen wurde auf mannigfache Weise von Napoleon gekränkt, beson- ders dadurch, daß in den Unterhandlungen mit England die Rückgabe des vorher dem Könige von Preußen aufgedrungenen Hannovers

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 796

1858 - Weimar : Böhlau
796 Von den Förderern dieser Ideen wurde die dritte Säkularfeier der Reformation (1817) benutzt, um den neuen in den akademischen Kreisen entstandenen Geist kund zu geben. Die Burschenschaft in Jena und anderen Universitäten bestimmte den 18. Oktober und die Wart- burg, um mit dem kirchlichen Feste die Erinnerung an den Sieg bei Leipzig zu feiern. Am Ende der Feier wurden Reden für Deutschlands Ruhm und Größe gehalten und zuletzt von der aufgeregten Jugend, in Erinnerung an Luthers Verbrennung der päpstlichen Bulle, einige den deutschen Vaterlandsfreunden anstößige Werke unter vielen Zeichen des Spottes und der Verachtung verbrannt. Gegen den seit den Befreiungskriegen in Deutschland erwachten Geist trat August von Kotzebue auf, dessen literarische Leistungen bei der Menge lange in Gunst gestanden hatten, dann aber wegen ihrer Oberflächlichkeit von der Kritik verworfen wurden. Kotzebue war nach mancherlei Schicksalen im russischen Dienste Staatsrath geworden, lebte setzt in Weimar und stattete dem Kaiser Alexander -Berichte ab über den Stand der öffentlichen Meinung in Deutschland. Einige Stellen aus diesen Berichten wurden dem Professor Luden in Jena mitgetheilt und von diesem in dem Journal Nemesis, von bitteren Bemerkungen beglei- tet, abgedruckt. Ein anderer russischer Staatsrath, der wallachische Bo- jar Sturdza, ließ den aus dem Eongreß zu Aachen (1818) versam- melten Monarchen und Ministern eine Denkschrift überreichen, in welcher der auf den deutschen Universitäten verbreitete Geist mit den schwärzesten Farben geschildert wurde. Man glaubte, daß Kotzebue auch bei dieser Schrift betheiligt sei. Kotzebue begab sich von Weimar nach Mannheim und redigirte ein Journal, in welchem er seine Angriffe auf alle ihm mißfälligen Erscheinungen des deutschen Lebens fortsetzte. Seine Anschul- digungen erschienen den Studirenden als Verrath am Vaterlande, er selbst als Feind des deutschen Volkes. Karl Ludwig Sand aus Wunsiedel, der damals in Jena Theologie studirte, hatte von jeher Hang zur Schwärmerei gehabt. Bei ihm steigerte sich die Meinung von der Nothwendigkeit, das Vaterland von Kotzebue zu befreien, zur Höhe eines stillen Wahnsinns. Er begab sich nach Mannheim und ermordete Kotze- bue mit den Worten: ,,Hier Verräther des Vaterlandes!" (23. März 1819). Der östreichische Staatskanzler Fürst von Metternich, ein Gegner freisinniger Einrichtungen, hielt den Zeitpunkt für geeignet, dem in einem Theile des Mittelstandes, in der Literatur und auf den Universitäten sich kund gebenden Geiste der Unruhe und Unzufriedenheit entgegenzutreten. Er wußte durch das Schreckbild der Revolution den König Friedrich Wil- Helm Iii. zur Zustimmung zu bewegen. Die preußischen Turnplätze wurden geschlossen, und einige Monate nachher ihr Gründer Jahn und einige von dessen Anhängern verhaftet. Ein am 6. August 1819 zu Karlsbad eröffneter M i n ist er-C o n gr eß traf Maßregeln gegen die freie Presse und die conftitutionellen Verfassungen, verordnete die Ein- setzung von Regierungsbevollmächtigten an den Universitäten, um die Meinungen der Lehrer und das Verhalten der Studirenden zu beaufsich- tigen, und bestimmte endlich, daß eine Central-Untersuchungs-Kommission zur Untersuchung demagogischer Umtriebe ernannt werden und in Mainz ihren Sitz haben solle. Noch im November 1819 wurde ein zweiter

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 797

1858 - Weimar : Böhlau
Minister - Kongreß in Wien gehalten. Das Bestreben deß östreichi- schen Staatskanzlers war besonders darauf gerichtet, aus den süddeut- schen Verfassungen alles zu entfernen, was nach seiner Meinung an eine wirkliche Volksvertretung erinnerte und dem Begriffe von Landstän- den zu widersprechen schien. Preußen hatte während der Epoche seines Unglücks eine durch- greifende Verbesserung seiner inneren Zustände, und zwar in fruchtbarster Weise unternommen, indem es mit einer Umgestaltung in der Grundlage des ganzen Staatßwesens, der Befreiung des Landmannes und der Selbständigkeit der städtischen Gemeinden anfing. Zu gleicher Zeit war durch Begünstigung des höheren Unterrichts eine Erhebung des Volkes in allen Schichten angeregt worden. Preußen hatte, als es in Deutschland das Panier der nationalen Unabhängigkeit erhob, ganz Norddeutschland mit sich fortgerissen, und die Macht seines Beispiels war selbst in dem westlichen und südlichen Deutschland, welches so lange unter französi- schem Einflüsse gestanden hatte, von großem Einfluß gewesen. Auf Preußen hatte ganz Deutschland seit den Befreiungskriegen mit Bewun- derung und Hoffnung geblickt, und man hoffte und wünschte deshalb auch, daß Friedrich Wilhelm Iii. sein Versprechen durch Verleihung einer Verfassung erfüllen möge. Aber manche Zeichen der Unzufrieden- heit, die sich in vielen Gegenden Deutschlands kund gaben, die Vorfälle aus der Wartburg, die Ermordung Kotzebue's, die Entschuldigung dieser That in einem Theile des Publikums, das alles hatte den wohlgesinnten König bedenklich gemacht. In mancher Beziehung schritt Preußen den übrigen deutschen Staaten voran, in der Pflege des öffentlichen Unter- richts, in der Begünstigung der Wissenschaft, in der Förderung der ma- teriellen Interessen. Zn dem in so viele unabhängige Ländergebiete ge- theilten Deutschland hatte das während des 18. Jahrhunderts allgemein befolgte Prohibitivsystem traurige Früchte getragen. Von der preußischen Regierung waren schon 1818 die dem inneren Verkehr entgegenstehenden Schranken aufgehoben worden; im Jahre 1828 wurde von ihr der Grund zu einem Zollverein gelegt, dem allmälig der größte Theil von Deutschland beitrat. Dieser von Preußen gestiftete Zollverein hatte für den deutschen Handel und Kunstfleiß die segensreichsten Wirkungen. Die französische Julirevolution blieb nicht ohne Einfluß aus Deutsch- land. Gegen die willkürliche Regierung des Herzogs Karl von Braun- schweig brach ein Aufstand aus, das herzogliche Schloß ging in Feuer aus und der Herzog ergriff die Flucht (7. Sept. 1830). Als der flüch- tige Fürst im November den Versuch machte, sich seines Landes wieder zu bemächtigen, entging er mit genauer Noth persönlichen Mißhandlun- gen von Seiten des erbitterten Volkes. Die Bundesversammlung er- klärte den Herzog Karl für unfähig zur Regierung und übertrug dieselbe dessen Bruder, dem Herzog Wilhelm. Auch in Kur Hessen brachen Unruhen aus, und es wurde eine neue und zeitgemäße Verfassung verlangt. Es wurden die bisherigen Stände einberufen und schon am Ende des Jahres 1830 das Verfassungswerk vollendet. Aber im September 1831 ernannte der Kurfürst Wilhelm Ii. seinen Sohn, den Kurprinzen Friedrich Wilhelm zum Mitregenten und übertrug ihm die Regie- rungsgeschäfte. Der Kurfürst nahm seinen Aufenthalt in Hanau, später in Frankfurt a. M. Im Königreich Sachsen kam es in Leipzig und
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