Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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des Hauses umhertragen, so wird es besser gehen. Bringt mir aber
übers Jahr das Kästchen wieder zurück G
Die gute Hausfrau setzte in das Kästchen ein großes Vertrauen und
trug es fleißig umher. Als sie den nächsten Tag in den Keller ging,
wollte eben ein Knecht einen Krug Bier heimlich heraustragen. Als
sie noch spät bei Nacht in die Küche kam, hatten die Mägde sich einen
Eierkuchen gebacken. Als sie die Stallung durchwanderte, standen die
Kühe tief im Kot, und die Pferde hatten statt des Hafers nur Heu
und waren nicht gestriegelt. So hatte sie alle Tage einen Fehler ab-
zustellen.
Als das Jahr um war, ging sie mit dem Kästchen zum Einsiedler
und sagte sehr vergnügt: „Alles geht nun besser. Lasset mir das
Kästchen nur noch ein Jahr, es enthält ein gar treffliches Mittel."
Da lachte der Einsiedler und sprach: „Das Kästchen kann ich Euch
nicht lassen; das Mittel aber, das darinnen ist, sollt Ihr haben." Er
öffnete das Kästchen, und sieh, es war nichts^ darin als ein weißes
Papier, auf dem geschrieben stand:
Soll alles wohl im Hause steh'n,
So mußt du selber wohl nachseh'n.
5. Die rechte Hausfrau.
Dem Vater liegt es ob, auf dem Felde, in der Werkstatt oder im
Geschäftszimmer angestrengt tätig zu sein, um das zu erarbeiten, was
zum Unterhalte der Seinigcn nötig ist. Aufgabe der Mutter ist cs
dagegen, das vom Manne Erworbene haushälterisch zu verrvcnden und
der Familie ein Heim zu bereiten, in dem sie sich wohl fühlen kann.
Glücklich das Hans, dem eine rechte Frau vorsteht!
Von früh bis spät ist sie an der Arbeit, die Wohnung rein zu
halten, dem Staube am Boden und auf den Möbeln zu wehren, die
Schäden an Kleidern, Wäsche und Vorhängen auszutilgen, jedes Ding
an den rechten Platz zu stellen und überhaupt all die tausend Kleinig-
keiten zu ordnen, die in einem Haushalte vorkommen und die Tag für
Tag besorgt werden müssen, wenn das Ganze bestehen soll.
Sie kleidet sich einfach, aber sauber und achtet darauf, daß auch
ihre Angehörigen sich nicht über ihren.stand tragen. Die Flickereien
sowie die Anfertigung einfacher Bekleidungsstücke besorgt sie selber, wobei
sie schon frühzeitig die Mithilfe der heranwachsenden Töchter in Anspruch
nimmt; denn sie läßt sich vom Grundsätze leiten, daß die Kinder nicht
früh genug zur Arbeitsamkeit angehalten werden können und daß man
keinen Pfennig zum Hanse hinauslassen darf, den man selber verdienen kanm
Den Geschäften in der Küche wendet sie ihre besondere Sorgfalt
zu. Sie setzt ihren Stolz darein, daß Boden und Wände sauber und
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
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teiligen Einfluß. Feuchte Wände sind auch kälter als trockene und
begünstigen die Entwickelung des Moders. In solchen Räumen holt
man sich Rheumatismen, Katarrhe und unter Umständen noch schlimmere
Leiden. Es empfiehlt sich daher, nicht in neue, noch feuchte Wohnungen
zu ziehen, ebenso nicht in Wohnungen, deren Feuchtigkeit aus vorhandener
Schimmelbildung ersichtlich ist. Man wähle nur vollkommen trockene
Räume und bestimme hier wieder das trockenste Zimmer zum Schlafzimmer.
Die Wohnung soll endlich zweckmäßig gelegen sein. Uner-
läßlich für die Gesundheit ist es, sich täglich einige Zeit im Freien zu
bewegen. Wie gut diese regelmäßige Bewegung ist, sieht man an jungen
Leuten, die Tag für Tag bei jeder Witterung vom Dorfe her in eine
städtische höhere Lehranstalt gehen und dabei nicht leidend, sondern
wetterhart werden. Es kann deshalb Beamten, Handwerkern, Fabrik-
arbeitern und überhaupt allen, die durch ihren Beruf an geschlossene
und nicht immer sehr gesunde Räume gefesselt sind, nicht genug empfohlen
werden, ihre Wohnung so zu wählen, daß sie alltäglich zu einem kleinen
Marsche genötigt sind.
11. Die Reinhaltung der Wohnung.
Es genügt nicht, daß die Wohnung geräumig, hell, luftig und
trocken ist; sie muß auch rein gehalten werden.
Tag für Tag ist im Wohnzimmer der Boden mit einem Haar-
besen bei offenen Fenstern zu kehren, wobei die Ecken sowie die Stellen
unter den Möbeln besonders berücksichtigt werden müssen. Alsdann
stäubt man mit einem weichen, trockenen Tuche ab. Ist der Boden
geölt oder angestrichen, so wird er nach dem Kehren mit einem feuchten
Tuche aufgezogen. Rach dem Mittagessen wird das Zimmer, wenigstens
unter dem Tische, nochmals gekehrt. Der Ofen wird im Winter noch
vor dem Reinigen des Zimmers ausgeputzt und zum Anfeuern gerichtet,
falls dies nicht schon am Abend vorher geschehen ist.
Im Schlafzimmer werden sofort nach dem Aufstehen die Betten
tüchtig aufgeschüttelt und an den geöffneten Fenstern auf Stühlen aus-
gebreitet; erst nach gründlichem Auslüften dürfen sie gemacht werden.
Die Waschgeräte werden gereinigt und mit einem Tuche ausgetrocknet;
der Waschtisch wird sorgfältig abgewaschen.
Einmal in der Woche, gewöhnlich Samstags, wird eine gründ-
lichere Säuberung vorgenommen.
Im Wohnzimmer reinigt man zuerst die leichteren Geräte und ent-
fernt sie aus dem Zimmer. Decken und Teppiche werden im Freien
ausgeschüttelt oder ausgeklopft. Die Polstcrmöbel werden ausgeklopft,
gebürstet, abgestäubt und zugedeckt, die Vorhänge leicht ausgeschüttelt
und hoch gesteckt. Alsdann wäscht man die Fenstersimse mit lauwarmem
2*
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
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4l Der Hausgarten.
Ist der Gertrudstag (17. Mürz) gekommen und sind die Tage
sonnig und warm, so muß die Hausfrau daran denken, ihren Haus-
garten zu bestellen. Sie bringt zunächst von der Dungstätte genügend
Dung in den Garten. Hierauf wird der Boden, sobald die Erde so-
weit trocken ist, daß sie bei der Arbeit nicht mehr am Spaten klebt,
sondern schön zerfällt, umgestochen, der Dung in die Gräben eingelegt,
das Land mit dem Rechen fein geebnet und in meterbreite Beete ein-
geteilt. An einem sonnigen Nachmittage kann man alsdann an die
Aussaat der Frühgemüse gehen.
Die Sämereien kauft man, soweit man sie nicht selber ziehen
konnte, am besten in einer guten Samenhandlung. Man sät sie breit-
würfig, indem man sie gleichmäßig über das ganze Beet ausstreut, oder
man legt sie in kleine Furchen ein, die man mit der Gartenhacke nach
der Schnur zieht, und bedeckt sie leicht mit Erde.
Sehr früh lassen sich Gelbrüben ansäen. Der Samen wird breit-
würfig, ziemlich dünn über das Beet ausgestreut und mit feiner Erde
leicht bedeckt. Ist er aufgegangen, so hat man ihn nur von Unkraut
reinzuhalten und zu dicht stehende Pflänzchen auszuziehen.
Die Erbsen kann man ebenfalls frühzeitig säen, weil sie die
Spätfröste gut aushalten. Man zieht Furchen im Abstand von 50 ein,
legt die Erbsen in Abstände von 2—3 cm in jede Furche und ebnet
letztere mit Erde. Sind die jungen Pflänzchen 20 ein hoch, so werden
die Reihen von beiden Seiten behäufelt und gegen das Umfallen mit
Reis geschützt. Da die Spatzen den Erbsen sehr nachstellen, tut man
gut daran, über die Reihen je zwei Baumwollfäden in der Höhe von 15
bis 20 cm zu spannen.
Anfang April kann Kopfsalat gesät werden und zwar breit-
würfig oder in Reihen. Man achte darauf, daß die Pflänzchen nicht
zu dicht stehen, weil sich sonst keine schönen Köpfe bilden können. Zu
dicht stehende Pflänzchen werden, nachdem sie 4 Blätter haben, heraus-
genommen und in ein freies Beet in allseitiger Entfernung von 20—25 cm
nach der Schnur versetzt.
Ähnlich wird der Endivien behandelt; doch wird er erst Mitte
oder Ende Juni gesät. Er bildet keine Köpfe, sondern Büsche. Um
recht zarten, gelben Endivien zu erhalten, müssen die Büsche, wenn sie
10—12 Blätter getrieben haben, mit Bast oder Strohhalmen gebunden
werden.
Die Samen für Weißkraut, Wirsing und Kohlrabi können
Anfang April in ein sonniges Beet breitwürfig ausgestreut werden.
Die jungen Pflänzchen dürfen, um kräftig zu werden, nicht zu dicht
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durch Bedecken mit Strohmatten oder umgestülpten Blumenhäfen gegen
Nachtfröste geschützt werden. Der Boden um die Pflanzen ist stets locker
zu halten.
Dem Sellerie ist das am besten gedüngte Beet im Garten an
einem ziemlich schattigen Plätzchen einzuräumen. Die Setzlinge werden
am besten gekauft, etwa 30 ein voneinander gepflanzt, fleißig begossen
und gehackt. Um schöne Knollen zu erzielen, muß man 8—10 Wochen
nach dem Verpflanzen die Seitenwurzeln abschneiden.
Der Lauch ist gegen die Witterung nicht empfindlich. Der Samen
wird im April gesät; man hat dann Ende Mai oder Anfang Juni
Setzlinge. Das Verpflanzen geschieht wie bei Sellerie.
Die anspruchslose Petersilie nimmt mit jedem Plätzchen vorlieb.
Der Samen wird im März oder April gesät und leicht mit Erde
bedeckt. Schon im Mai oder Juni kann man dann die Blättchen
pflücken. Die Petersilienpflanzen bleiben im Saatbeet stehen und sind
von Unkraut reinzuhalten.
Den Blumen, diesen schönsten Kindern des Pflanzenreichs, werden
die Einfassungen oder Rabatten eingeräumt. Man pflanzt Rosen, Nelken,
Goldlack, Astern und andere Sommerblumen, welche den Hausgarten
schmücken und an Sonn- und Festtagen einen schönen Strauß für die
Wohnstube abgeben.
42. Zehn Gebote der Gesunbheitslehre.
Sei mäßig im Essen und Trinken! Denn nichts untergräbt
die Gesundheit mehr als Unmäßigkeit. Bevorzuge dabei auch nicht ein-
seitig diese oder jene Art von Speisen, sondern halte dich an eine
gemischte Kost, bei der neben Fleisch- und Mehlspeisen auch Hülsenfrüchte,
Gemüse und Obst vertreten sind.
Sei vorsichtig gegenüber alkoholischen Getränken! Gut
vergorenes Bier und leichter Wein, selten und in kleinern Mengen
genossen, regen an und schaden der Gesundheit im allgemeinen nicht.
Der häufige Genuß größerer Mengen dagegen wird für Herz, Nieren
und Nerven verderblich und führt oft zu einem frühzeitigen Siechtum.
Branntwein sollte man seines hohen Alkoholgehaltes wegen durchaus
meiden. Wer sich seinem Genusse gewohnheitsmäßig hingibt, ist in der
Regel unrettbar verloren. In Deutschland allein fallen ihm alljährlich
Tausende zum Opfer. Es ist durchaus irrig, wenn man aus der
vorübergehenden Anregung, die uns die alkoholischen Getränke gewähren,
den Schluß zieht, daß sie ausdauernd machen. Erfahrene Bergsteiger
versehen sich mit Wasser, Kaffee oder Thee und nicht mit Branntwein,
und den Soldaten, die einen großen Marsch vor sich haben, füllt man
die Feldflaschen besser mit verdünntem Kaffee als mit Wein. Kinder
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
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sollte man weder Wein noch Bier und am allerwenigsten Branntwein
trinken lassen, falls man es gut mit ihnen meint.
Sorge für eine geordnete Hautpflege, indem du häufig badest
oder wenigstens von Zeit zu Zeit den ganzen Körper mit kaltem oder,
falls du dies besser erträgst, mit lauem Wasser abreibst. Beim Baden
im Freien, das nicht genug empfohlen werden kann, mußt du dich
übrigens hüten, mit vollem Magen oder -in erhitztem Zustande ins
Wasser zu gehen und darin zu bleiben, wenn du zu frösteln beginnst.
Suche ja deine Zähne zu erhalten'. Ein gutes Gebiß ist für die
Gesundheit von der allergrößten Bedeutung, weil es die Speisen zer-
kleinern und für die Verdauung zubereiten muß. Mancher leidet an
mangelhafter Ernährung und ihren oft recht schlimmen Folgen nur des-
halb, weil er die Speisen nicht gut kauen kann. Ein verständiger
Mensch schont und pflegt daher seine Zähne, so gut er nur kann. Er
unterläßt das Zerbeißen sehr harter Gegenstände; er reinigt seine Zähne
regelmäßig und spült den Mund häufig aus, besonders nach Mahlzeiten,
bei denen er süße oder saure Dinge genossen hat. Sehr zweckmäßig
ist es auch, am Schlüsse einer Mahlzeit noch eine harte Kruste Brot
zu essen.
Bewahre namentlich den edelsten deiner Sinne, das Auge! Mancher
sündigt auf sein Augenlicht los, weil er nicht ahnt, wie unglücklich der-
jenige ist, der nicht mehr gut oder gar nicht mehr sieht. O lasse dich
belehren, solange es noch Zeit ist! Hüte dich vor grellem Lichte, vor
dem plötzlichen Wechsel von Licht und Finsternis, vor dumpfen und
rauchigen Stuben, vor anhaltendem Arbeiten bei Lampenlicht, vor dem
Lesen bei Zwielicht, Dämmerung und beim Fahren in der Eisenbahn!
Setze dich bei der Arbeit so, daß das Licht von der linken Seite ein-
fällt, und halte die Augen nicht zu nahe an den Gegenstand, den du zu
sehen hast! Gehe so oft als möglich ins Freie und halte dabei das
Gesicht aufwärts, damit das Auge sich durch den Blick ins Weite und
Grüne wieder stärkt! Weise namentlich deine Kinder, deren Augen
noch in der Entwickelung begriffen sind, möglichst oft ins Freie, wo sich
nicht nur ihr Herz, sondern auch ihr Blick wieder weitet!
Bewahre deine Lunge, indem du dich an eine naturgemäße
Atmung gewöhnst und den Aufenthalt in feuchten und rauchigen Räumen
meidest!
Achte auf eine zweckmäßige Bekleidung! Richte dich dabei
nach der Jahreszeit und hüte dich namentlich auch, einzelne Teile des
Körpers allzu fest einzuschnüren!
Mache dir möglichst oft Bewegung im Freien, um Lunge
und Muskeln zu stärken und dich an Gottes herrlicher Natur zu erfreuen.
Halte ein vernünftiges Maß in der Arbeit und Ruhe ein und
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
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vergiß dabei insonderheit nicht, daß ein großer Segen darauf ruht,
wenn man zeitig ins Bett und zeitig aus dem Bette geht.
Suche dir, soweit immer möglich, in allen Lebenslagen ein heiteres,
ruhiges und zufriedenes Gemüt zu bewahren! Du kommst damit
über die schwerste Arbeit hinweg, erträgst bittere Erfahrungen leichter
und wirst seltener von Sorgen überwältigt, die an deinem Herzen nagen.
43. Krankenpflege.
Bei der Krankenpflege, die in der Regel der Hausfrau obliegt,
sind folgende allgemeine Gesichtspunkte zu beachten.
Das Krankenzimmer soll einen freundlichen Eindruck machen.
Gut ist es, wenn das Licht der Sonne einige Stunden im Tage freien
Zutritt hat; denn der Kranke fühlt seinen belebenden Einfluß und schöpft
bei seinem Anblick neue Zuversicht und Hoffnung. Bei manchen Krank-
heiten wie beispielsweise bei Augenleiden ist allerdings nur ein gedämpftes
Licht zulässig.
Im Krankenzimmer soll ferner eine wohltuende Ruhe walten.
Überlautes Sprechen, geräuschvolles Umhergehen, heftiges Zuschlagen
von Türen und Fenstern u. s. w. sind zu vermeiden; auch ist es gut,
wenn das Zimmer fern vom Lärm der Straße, also gegen den Hof
oder Garten liegt. Die Vorsicht darf aber nicht übertrieben werden, in
der Weise etwa, daß die im Zimmer Anwesenden im Flüstertöne mit-
einander sprechen.
Hauptbedingung ist eine reine, gute Luft. Staub ist für
Gesunde nicht zuträglich und für Kranke unter Umständen geradezu
gefährlich. Das Zimmer muß deshalb jeden Morgen mit einem feuchten
Tuche aufgezogen und dann mit einem trockenen Tuche nachgewischt
werden, wobei auf die Ecken und die Stellen unter den Möbeln be-
sonders zu achten ist. Alle Staubfänger wie Makartbouquets, Teppiche
u. s. w. sind aus dem Krankenzimmer zu entfernen. Blumen geben
dem Zimmer ein freundliches Aussehen, müssen aber, wenn sie stark
riechen, am Abend in einen andern Raum verbracht werden. Werden
der Lüftung wegen Türen und Fenster geöffnet, so ist der Kranke
zuvor gut zuzudecken.
Die Temperatur im Krankenzimmer soll nicht zu hoch und nicht
zu niedrig sein. In einer Wärme von 16—18° G fühlen sich die
Kranken am wohlsten. Handelt es sich um Kranke, die starke Blut-
verluste erlitten haben oder die überhaupt blutarm sind, so kann auf
20—22° gegangen werden; Fieberkranke dagegen empfinden auch 10—12°
nicht unangenehm.
Das Krankenbett muß vor allem zweckmäßig aufgestellt werden,
am besten frei im Zimmer. Ist dies nicht möglich, so stehe es wenigstens
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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nur mit dem Kopfende an der Wand und zwar so, daß der Kranke
das Licht im Rücken oder von der Seite hat. Außerdem stehe es nicht
im Zuge und nicht zu nahe am Ofen. Eiserne Bettstellen sind vorzu-
ziehen, weil sie leicht gereinigt werden können. Als Unterlage genügt
eine Matratze mit Leintuch. Die Lage des Kopfes wird durch die
Krankheit bestimmt. Der Leidende sei nie zu schwer zugedeckt; ein
wollener Teppich und ein leichtes Deckbett sind ausreichend.
Dem Kranken selber soll man die peinlichste Sorgfalt widmen.
Jeden Morgen soll das Gesicht mit Seife und lauwarmem Wasser
gereinigt, der Mund ausgespült und das Haar gekämmt werden. Die
neu anzulegende Leibwäsche muß vorgewärmt und trocken sein. Wird
der Druck der Bettdecke vom Kranken unangenehm empfunden, so
stelle man durch einen Schemel oder sonst einen geeigneten Gegenstand
einen hohlen Raum her. Auf die Körperwärme, den Pulsschlag und
die Atmung des Kranken hat die Pflegerin besonders zu achten; die
dazu nötige Anleitung pflegt vom Arzte gegeben zu werden. Die Ver-
abreichung der Arznei soll pünktlich geschehen; die Abneigung mancher
Kranken ist durch begütigendes Zureden zu überwinden. Bei übel-
schmeckenden Arzneien kann man einen angenehmen Nachtrunk bereit
halten. Sind Umschläge zu machen, so ist das Umschlagtuch und
ebenso das Wasser öfters zu erneuern. Wird Eis angewendet, so läßt
sich dasselbe dadurch, daß man den Behälter mit einem wollenen
Tuche oder sonst einem schlechten Wärmeleiter umwickelt, längere Zeit
erhalten.
Bei ansteckenden Krankheiten hat die Wärterin die Aufgabe,
nicht nur den Kranken zu pflegen, sondern auch die Gesunden vor
Ansteckung zu bewahren. Letztere sollen das Krankenzimmer nicht be-
treten; Kinder bringe man womöglich außer dem Hause unter; Kranken-
besuche sind nicht zuzulassen. Ist die Krankheit erloschen, so müssen
Krankenzimmer und alle vom Kranken benutzten Geräte sorgfältig
desinfiziert werden und zwar in der Weise, wie die Anordnung des
Arztes lautet.
Überhaupt sollte man alsbald, wenn sich die Vorboten einer ernst-
lichen Erkrankung zeigen, einen zuverlässigen Arzt rufen und seine
Anordnungen gewissenhaft befolgen. Vor Wunderdoktoren und son-
stigen Kurpfuschern kann nicht eindringlich genug gewarnt werden.
44. Amalie Sieveking.
Groß ist die Zahl der edlen Frauen, denen Dankbarkeit und Ge-
rechtigkeit einen Platz unter den Wohltätern der leidenden Menschheit
angewiesen haben. Einmal herausgetreten aus dem engen Rahmen
ihres Familienkreises, ermüden sie in heiliger Begeisterung nicht, unab-
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
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Ii. Aus der Lauduiirtschaftskuiide.
46. Rätsel.
Wie heißt das Ding, das wcn'ge schätzen,
Doch ziert's des größten Kaisers Hand;
Es ist gemacht, um zu verletzen,
Am nächsten ist's dem Schwert verwandt.
Kein Blut vergießt's und macht doch tausend Wunden,
Niemand beraubt's und macht doch reich;
Es hat den Erdkreis überwunden,
Es macht das Leben sanft und gleich.
Die größten Reiche hat's gegründet,
Die ält'sten Städte hat's erbaut;
Doch niemals hat es Krieg entzündet,
Und Heil dem Volk, das ihm vertraut!
47. Der weitze Spatz.
Es war ein Bauer, bei dem ging's den Krebsgang von Jahr zu
Jahr mehr. Sein Vieh fiel Stück für Stück; seine Äcker trugen nicht
die Hälfte von dem ein, was sie tragen sollten, und die Ellenbogen
singen bereits an, durch das Wams zu sehen, während der Steuer-
pfänder und der Pfandverkäufer fast wöchentlich zum Fenster hereinsah
und höflich grüßend zu ihm sprach: „Es tut mir leid, Herr Rückwärts,
Euch belästigen zu müssen; aber ich muß meine Schuldigkeit tun."
Ihre Schuldigkeit mit Bitten und Raten hatten auch bereits die Haus-
freunde getan; aber einer nach dem andern war mit der Erklärung
daheim geblieben: „Dem Rückwärts ist nicht mehr zu helfen."
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TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
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— 59 —
Da war aber einer, der hatte das Herz auf dem rechten Flecke
Wie der mit dem Rückwärts einmal hinter dem Glase saß, so brachte
er wie durch Zufall die Rede auf die Spatzen, erzählte von diesem
Getier dies und das, wie gar erstaunlich sie sich mehrten, wie sie
schlau und gefräßig wären, und der Rückwärts nickte dazu und meinte,
seine Weizenäcker trügen seit lange nicht mehr so gut; zweifelsohne wäre
der Spatzenfraß daran schuld. Der Hausfreund ließ es dahingestellt
und fuhr fort: „Aber Nachbar, habt Ihr denn schon einen weißen
Spatzen gesehen?" — „Nein," gab der Rückwärts zur Antwort: „die
hier herumfliegen, sind alle grau." — „Glaub's wohl," sagte darauf
der Nachbar; „mit dem weißen Spatzen hat es sein eigen Bewenden.
Alle Jahre kommt nur einer zur Welt, und weil er gar absonderlich
ist, beißen ihn die andern und er muß sein Futter suchen am frühen
Morgen und dann wieder zu Neste gehen." — „Das wäre!" sagte
Rückwärts, „den muß ich sehen; und gelingt's, so fang' ich ihn auch."
Am nächsten Morgen in aller Frühe war der Bauer auf den Beinen
Lind ging um seinen Hos herum, auch ein Stücklein ins Feld hinaus,
sb der weiße Spatz nicht bald vom Neste käme. Aber der wollte nicht
kommen, und das verdroß den Bauern, aber noch mehr, daß sein Gesinde
nicht aus dem Neste wollte, und die Sonne stand schon hoch. Dazu
schrie das Vieh in den Ställen vor Hunger, und es war niemand da,
&er ihm Futter gab.
Indem sieht er einen Knecht aus dem Hofe kommen; der trägt
einen Sack auf der Schulter und will schnell zum Hoftor hinaus.
Dem eilt er nach und nimmt ihm die Last ab; denn in die Mühle
-sollte sie nicht, sondern ins Wirtshaus, wo der Knecht stark in der
Kreide stand.
Nach dem weißen Spatz sehend, schaut der Bauer in den Kuhstall
hinein, wo eben die Milchmagd einer Nachbarin durchs Fenster die
Milch zum Morgenkaffee reicht, und die Milch war nicht mit des Herrn
Maß gemessen. „Eine saubere Wirtschaft das!" denkt der Bauer und
weckt scheltend sein Weib und erklärt, das lange Schlafen müsse ein
Emde haben oder er wolle nicht Rückwärts heißen. Und bei sich selber
denkt er: „Stehe ich früh auf wie heute, so muß auch das Packvolk
-auf dem Hofe heraus, und dabei sehe ich am Ende doch den weißen Spatz,
und will's das Glück, so fange ich ihn auch."
Wie aber der Bauer das etliche Wochen so getrieben hatte, da sah er
nicht mehr nach dem weißen Spatz, sondern dachte allein an seinen Vorsatz
und aus dem Rückwärts ward bald ein Vorwärts. Und als der Nach-
bar wiederkam und ihn fragte: „Wie steht's, Gevatter, habt Ihr dm
weißen Spatz gesehen?" da lächelte der Bauer und drückte dem Freunde
die Hand und sagte: „Gott lohn's Euch!"
?efeb. f. Fortbildungssch,
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TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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48» Der Bescheid des Torschreibers.
Vor fünfzig Jahren kam ein alter Bauer mit wankendem Schritt,
auf einen Stab gestützt, an dem Tore einer Residenz an. Der Tor-
fchreiber sah aus seiner niedrigen Wachtstube heraus und rief ihn anr
„Woher, Alter?" — „Drüben vom Walde her," antwortete der Bauer»
— „Wo geht denn Euer Weg hin?" fragte der Torschreiber weiter. —
„Nicht weiter, als hierher," war des Bauern Antwort. — „Und wak
habt Ihr denn hier zu schaffen?" „Ach!" erwiderte der Alte mit einem
tiefen Seufzer, „ich wollte meinen eigenen Sohn verklagen. Seht, du
habe ich vor mehreren Jahren mein bißchen Hab und Gut meinen sechs
Söhnen abgetreten, um meine alten Tage in Ruhe zu verleben. Der
Älteste bekam die Grundstücke, Haus und Hof, Äcker und Wiesen; ev
verglich sich mit feinen Brüdern und versprach, mich bis an meinen
Tod zu ernähren und zu verpflegen. Aber das will er nun nicht mehr
tun, und bei meinen andern Söhnen finde ich auch keine Hilfe. Darum
will ich mich mit einer Klage an die hochfürstliche Regierung wenden."
„Aber sagt mir doch," fragte der Torschreiber, „wie alt seid Ihr
denn eigentlich?" — „Großer Gott!" entgegnete der Bauer, „ich bin
nun dreiundsiebzig Jahre alt." — „Nun," sagte der vorwitzige Tor-
schreiber, „da kann ich Euch den Bescheid selbst geben, und Ihr braucht
Euch nicht erst an die Regierung zu wenden. Ihr wißt ja, daß in der
Heiligen Schrift steht: Unser Leben währet siebzig Jahre. Da habt
Ihr schon drei Jahre zuviel gelebt!"
Der Alte sah den Torschreiber erschrocken an. „Ja, wenn's sa
ist, so tue ich wohl am besten, wenn ich umkehre; unser Herrgott wirb
mir ja wohl gnädig sein und mich bald zu sich nehmen!" sagte er
endlich wehmütig und setzte sich auf einen Stein vorm Tore, um aus-
zuruhen.
Den Greis hat auch bald unser Herrgott zu sich genommen; auf
dem Steine aber am Tore sitzt alle Sonntage der älteste Sohn und-
bettelt.
49. Auch der Landwirt mutz rechnen.
Wenn unsere Landwirte überall Buch und Rechnung führten, dann
würden manche der jetzt so oft ertönenden Klagen über die schlechte-
Lage des Bauern verstummen. Woher kommt es denn, daß dessen Er-
werb häufig ein so ungünstiger ist? In vielen Fällen einfach daher,
daß man nicht zu rechnen weiß. Kennt ein Mann die Rente, die er
aus einem Grundstück herauszuwirtschasten vermag, so wird er den
Preis, den er dafür anlegen darf, darnach bemessen, während jetzt
geradezu blind drauf los gekauft wird. Ja, es kommt sogar vor, daß
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