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1. Lehrbuch der Geographie - S. 156

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 156 — da die Toten mit Ausnahme der Priester und Fürsten nnbeerdigt bleiben, nn- gesund und ekelhaft schmutzig. Thalstädte der sibirischen Grenzgebirge: 6. Maimatschin (chinesisch) und Kjachta (russisch) im Thale der Seleuga, nur durch einen Bach getrennt, Tauschplätze chinesischer und russischer Produkte (nach Rußland Karawanen- und Backfteinthee, Seidenzeuge, Krapp; nach China russische Manufakturwaren, Pelzwerk, gemünztes Edelmetall). Ii. Das chinesische Bergland.*) Wodenform und Gewässer. § 110. Das chinesische Bergland ist ein südöstlicher Ausläufer Ceutral- asieus, mit dem es auf das engste zusammenhängt; es besteht aus Glimmer- gneis, Schiefern und Sandstein. Eine östliche Fortsetzung des Kueuluu, des „großen ceutralasiatischen Länderteilers," gliedert unter dem Namen Tfinlingfchan (oder Peling— Nordgebirge) dieses Bergland in eine nördliche und eine südliche Hülste. Die Nordhälfte, das Flußgebiet des Hoaugho, ist meist eine oon kahlen Bergen durchzogene, einförmige Ebene mit fanften Muldeuthäleru; sie ist durch ihren Reichtum au Löß**) ausgezeichnet. Der Hoangho trägt seine Benennung („gelber Fluß") nach dem gelben Lößschlamm, den er mit sich führt. Die südliche Hälfte, welche das Flußgebiet des Jaugtsekjaug (— Sohlt des Oeeaus) umfaßt, ist eiue scharf ausgeprägte Gebirgslandschaft mit vertieften Becken, breiten Schluchten und Thäleru. Die wichtigsten Becken dieses süd- chinesischen Berglandes sind das „rote Becken", eine ungemein fruchtbare, vom mittleren Jangtsekjang dnrchflofsene Ebene, und das Becken des Sikjang (zum südchiuesischeu Meere). Zwischen beiden erhebt sich die gebirgige Wasserscheide Nanschan (oder Nanling — Südgebirge). — An der fjordartigen Steilküste des chinesischenberglandes liegen die beiden felsigenjnfelnhainan und Formosa. Krroerbsqrrecen. § Iii. Hier wie im chinesischen Tieflande bildet der Ackerbau, durch die Fruchtbarkeit des Lößbodens und des Schwemmlandes an den Flußufern *) Als Erforscher des chinesischen Berg- und Tieflandes sind vor allem Huc (1844 bis 1846), Pumpelly (1863/64), Adolf Bastian (1864/65) und von Richthofen (1868—1872) zu nennen; Korea ist hauptsächlich von Gotische (1884) erforscht. **) Der Löß, hier als Berglöß, sonst auch als Thallöß vorkommend, ist ein feiner, lockerer, gelbbrauner Schlamm oder Lehm, der in China in mächtigen, bis zu 600 m dicken Schichten vorkommt und die Neigung hat, in senkrechten Wänden abzustürzen. Er ist wahr- scheinlich durch Ablagerung der Staubmassen gebildet, welche die Winde aus den Steppen und Wüsten Centralasiens und des nördlichen China herbeiführen. Löß besteht aus Sand, Thon und kohlensauren! Kalk.

2. Lehrbuch der Geographie - S. 243

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 243 — Deckung im W. auf einer hohen Kulturstufe^); sie bildeten im N. und in der Mitte der Andenregion mehrere despotisch regierte Staatswesen, darunter das Reich der Chibcha im heutigen Colombia und das Reich der Inka, dessen Centrum Peru war. Die Bewohner dieser Reiche sind bei der Eroberung durch die Spanier zum großen Teil vernichtet worden. Die Gebiete des Tief- landes, der beiden Tafelländer und der südlichen Anden wurden damals wie heute von einer Urbevölkerung bewohnt, die größtenteils von Jagd und Fisch- fang lebt, stellenweise aber auch zu Ackerbau und Viehzucht übergegangen ist. Zu ihnen gehören die Fenerländer, Patagonier und Arankaner im 8., die zum Teil civilisierteu Tupistämme des brasilianischen Tafellandes und die Kariben, stamme im N. Die Eingewanderten sind Europäer, besonders Romanen (Spanier, Portugiesen, Italiener), Neger und Chinesen (in Peru). Die Misch- linge bezeichnet man je nach ihrer Abstammung als Mestizen (Nachkommen von Weißen und Indianern, auch Cholos genannt), als Mulatten (Nachkommen von Weißeu und Negern) oder als Zambos (Nachkommen von Negern und Indianern). Kreoleu nennt man die im Lande geborenen Nachkommen spani- scher oder afrikanischer Einwanderer. Die herrschende Religion ist in Südamerika die katholische. Nur wenige Jndianerstämme sind zur Zeit uoch unbekehrt, bei den meisten besteht aber das Christentum nur in der Nachahmung äußerlicher Gebräuche, unter denen sich noch der gauze alte Heideuglaube verbirgt. I. Die Cordilleras de los Andes.^) Modenform und @exväffex. § 203. Das Andensystem, das „Rückgrat des südamerikanischen Kontinents", ist ein dnrch Senkungen und Brüche zerrissenes und von jüngerem vulkanischen Gesteiu überlagertes Faltungsgebirge; seine mit riesigen Vulkanen gekrönten Ketten schließen gewaltige Hochländer und lauge, tief eingeschnittene, oft schluchtenähnliche Thäler ein. Man teilt die Cordilleras de los Andes (Ketten *) Die Kultur der südamerikanischen Reiche beruhte auf dem Ackerbau, der trotz der vielfach ungünstigen Höhenlage mit Hülfe künstlicher Bewässerung und Düngung (Guano) reiche Ernten an Mais, Bohnen, Kartoffeln und Gespinstfasern gab. Die Wohnhäuser, Tempel und Paläste, von deren Großartigkeit noch jetzt die zahlreichen Trümmer zeugeu, waren aus Ziegeln oder Stein erbaut. Kunststraßen gingen von den Hauptstädten aus und dienten nebst einem ausgebildeten Postwesen (Läufer) und einer Knotensprache zur Verbindung der einzelnen Provinzen. Die Inka, die Herrscher des südlichen Reiches, genossen göttliche Verehrung, ebenso die im Sonnentempel zu Cuzco auf goldenen Sesseln thronenden Mumien ihrer Vorfahreu. Die Religion war Gestirn-, besonders Sonnendienst, Anbetung der Natur- kräste und Heroenverehrung. **) Forscher: Alexander von Humboldt (1801—1803), Pöppig (1826—31), Ch. Darwiu (1833), Philippi (1853—64), Stübel und Reiß (1868—1876), Hettner <1883/84, 1888/89), Güßseldt (1884) u. a. 16*

3. Lehrbuch der Geographie - S. 266

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 266 — Kalifornien eingeschlossenen Golf von Kalifornien bildet. Ans dem großen Ocean gelangt man dnrch die Bering-Straße um die Halbinsel Alaska in das nördliche Eismeer, welches das im No. reichgegliederte arktische Nord- amerika umschließt. Seine Hauptbestandteile sind das Baffin-Land (bässin) und das fast einen eigenen Erdteil bildende Grönland, welche dnrch die Bassin-Bai und die Davis-Straße (dewis) getrennt sind. Letztere fuhrt aus dem Eismeer in den atlantischen Ocean, der dnrch die Hndson-Straße (hadß'n) mit der riesigen Hndson-Bai verbunden ist; diese trennt die Halb- insel Labrador vom Festlande. Der atlantische Ocean bildet an der flachen Ostküste den St. Lorenz-Golf, der von der Insel Neufundland und der Halbinsel Neu-Schottland eingeschlossen ist, und den Golf von Mexico zwischen den Halbinseln Florida und Jucatau. Modenform im «allgemeinen. § 226. Nordamerika besitzt im Ausbau seiner Oberfläche große Ähn- lichkeit mit dem südamerikanischen Festlande. Gleich diesem enthält es im W. ein gewaltiges Faltungsgebirge (das cordillerische Gebirgssystem), im 0. zwei mittelhohe Landmassen (das gleichfalls gefaltete apalachische Gebirgssystem und die hudfonisch-labradorische Platte) und in der Mitte eine weite Ebene (die nordamerikanische), welche den Kontinent vom Golf von Mexico bis zum Eismeer durchzieht und von riesigen Strömen (Missonri-Mississippi, St. Lorenzstrom, Saskatschewan und Mackenzie — spr. mißüri, mäckensi) durchfurcht wird. Mit Rücksicht ans die Bodenbeschafseuheit und die Gewässer, auf Klima, Pflauzen- und Tierwelt läßt sich der Erdteil iu die folgenden vier Landschaften zerlegen: 1. das cordillerische Gebirgssystem, 2. die nordamerikanische Ebene, 3. das apalachische Gebirgssystem und 4. die hudsouisch-labradorische Platte. Polltische Gliederung. § 227. Politisch gliedert sich Nordamerika in a) zwei unabhängige Staatswesen (die vereinigten Staaten von Mexico und die vereinigten Staaten von Nordamerika oder die Union) und d) drei britische Besitzungen (Kolonien von Kanada und Nenfnnd- land, sowie die Bermuda-Inseln). Klima, Naturprodukte und Bewohner. G 228. 1. Die große meridionale (nordsüdliche) Ausdehnung des Kon- tinents hat in Nordamerika mehrere breite Klimazonen entstehen lassen.

4. Lehrbuch der Geographie - S. 270

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 270 — emporstrecken, und fällt nach W. steil zur paeifischen Küstenebene, nach 0. all- mählich zur Hochebene ab. Das mexieanische Tafelland wird durch zahl- reiche Höhenzüge in einzelne Thalbecken zerlegt, von denen manche abflußlose Seen- und Sumpfgebiete bilden. Sein südlichster Teil ist das seenreiche, von Vulkanen umgebene Plateau von Anahnac (spr. ana-uak, d. h. Land am Wasser). Zwischen ihm und dem Golf von Campeche erhebt sich der höchste Gipfel Nordamerikas, der fast 5600 m hohe Pie von Orizaba (spr. ortssälm) oder Citlaltspetl (b. h. Sternberg, weil sein Gipfel, wenn der Vulkan thätig ist, nachts gleich einenl Sterne glänzt). Wenig niedriger ist der westlich von ihm aufragende, noch thätige Vulkan Popocatöpetl (d. h. rauchender Berg). Die als Sierra Madre orieutal bezeichnete Ostcordillere besteht hauptsächlich aus den zerklüfteten, mit Berggruppen besetzten Steilabhängen des Tafellandes, die sich im 8. zur Küstenebene des Golfs von Mexico, weiter nördlich zum Rio Grande del Norte, dem Grenzfluß zwischen Mexico und der Union, senken. d) Auch die Cordillereu der vereinigten Staaten, die unmittelbare Fortsetzung der mexicanischen, gliedern sich in zwei Randgebirge (die paeifischen Cordilleren im W. und die Felsengebirge im 0.), welche riesige Tafelländer und Hochlandsbecken einschließen. — Durch eine tiefe, wüstenhafte Einsenknng von der westlichen Sierra Madre getrennt, erhebt sich der Westrand des centralen Beckens, die paeifischen Cordilleren, in zwei Parallelzügen: die äußere Zone wird von den steil zum Oceau abfallenden Küstenketten (Coast Ranges) gebildet, die innere besteht aus der wald- und mineralreichen, am Westabhange^) dicht bevölkerten Sierra Nevada nebst ihrer nördlichen Fort- setznng, dem basaltischen Kaskadengebirge. Zwischen diesen beiden Parallel- zügeu eingesenkt liegt das große Thal von Calisornien (Länge des Rheinthals von Basel bis zur Mündung); der dasselbe durchfließende Saeramento ergießt sich in die große Bai von San Francisco durch das „goldene Thor" (Golden Gate), eine Lücke der Küstenketten (s. Abb. 32, Profil durch Nordamerika). Die östlich von der Sierra Nevada und dem Kaskadengebirge liegenden Tafelländer und Becken gliedern sich in drei Abschnitte: das Colorado- Tafelland (von der Größe des Königreichs Preußen) im 8., das große Becken (von der Größe Österreich-Ungarns) in der Mitte und das Colnmbia-Tasel- land (ungefähr von gleicher Ausdehnung) im N. — Das Colorado-Tafel- land, eine mit Lehm und Sand bedeckte Wüstensteppe, besteht aus mehreren *) Unter den tief einschneidenden Thälern am Westabhange der landschaftlich schönen Sierra Nevada ist das malerische Josemite-Thal (spr. josemitti, d. h. Thal des großen Grizzlibären), von Zwo—1500 m hohen Felswänden eingeschlossen, das berühmteste; hier stürzen die fast 800 m hohen Aosemite-Fälle in mehreren Sprüngen, von denen der oberste 450 m beträgt, zu Thale. In der Nähe befinden sich einige Haine der berühmten Mam- mutbäume. i

5. Lehrbuch der Geographie - S. 272

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
272 — durchflössen Arkansas-Park und nordwestlich von ihr das vom Aellowstone (zum Missouri) entwässerte Hochthal des Jellowstone-Park, eine der groß- artigsten Natnrscenerien der Erde.^) e) Die bisher beobachtete Gliederung der Cordilleren in zwei Rand- gebirgsgruppen und ein von ihnen eingeschlossenes Plateau setzt sich zunächst auch in den canadisch-alaskischen Cordilleren fort. Die pacisische Cordillere reicht hier bis an den Ocean, während die Küstencordillere der Union sich nördlich von der Colnmbiamünduug in eine Menge von In- seln (Insel Vancouver ^spr. wäuftiw'r], Queen Charlotte-Inseln, Alexander- Archipel) auflöst. Unweit des Meeres erhebt sich der St. Eliasberg, der zweithöchste Gipfel Nordamerikas (5500 m); nördlich von ihm liegt der wenig niedrigere Mouut Wraugell. — Östlich von der paeifischen Cordillere breitet sich bis zum Felsengebirge eine Hochfläche aus, deren südliche Hälfte das vom Fräser durchflössen?, teilweise basaltische Fraser-Plateau ist. — Das cauadische Felsengebirge, im Mouut Hooker und Monnt Brown (spr. hnker, braun) die Höhe des Montblanc übertreffend, nähert sich im N. der pacifischen Cordillere mehr und mehr. Die letzten Ausläufer des Ge- birges setzen sich über die südliche Spitze der Halbinsel Alaska nach den Alenten fort, welche das Bering-Meer im 8. begrenzen und gegen fünfzig thätige Vulkankegel tragen. Alaska wird von dem gewaltigen, auf 3000 km schiffbaren Jukon durchflössen. Krwerbsquelten. 230. Die Landwirtschaft steht infolge der hohen Lage und der großen Trockenheit des Cordillerengebiets uuter den Erwerbsquellen erst in zweiter Reihe. An vielen Orten ist der Anbau des Bodens nur mit Hilfe künstlicher Bewässerung möglich. Auf dem mexicanifchen Hochlande werden besonders Mais und Weizen gebaut, welche zwei bis drei Ernten jährlich geben, weiter nördlich Weizen und Gerste. Für Mexico ist neben andern Hülsen- srüchten besonders die als Volksnahrungsmittel in großen Mengen verbrauchte Zwergbohne wichtig, ferner die Agave, deren Saft zu Branntwein und Agave- wein (Pulque) verarbeitet wird und deren Fasern den Sisalhans oder Hennequen *) Das seit 1870 erst genauer erforschte, von jeder Besiedlung ausgeschlossene und als Nationalpark reservierte Aellowstone-Gebiet (von der Größe des Königreichs Sachsen) ist eine um den Yellowstone-See gelegene, etwa 2400 m über dem Meeresspiegel befindliche flach- wellige Hochebene, die von Canons durchfurcht und von hohen Schneeriesen umgeben ist. Sie zeigt überall Spuren reger vulkanischer Thätigkeit in Gestalt heißer Schwefel- und Alaunquellen, Krater und Geysire. Letztere senden Wasserstrahlen bis zu 70 m, Dampssäulen bis zu 300 m Höhe empor. Die in Kaskaden abwärts von Becken zu Becken fließenden heißen Quellen bilden merkwürdige Kalksinterterrassen.

6. Lehrbuch der Geographie - S. 277

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 277 — aus den Felsengebirgen herabführen. — Die Niederung des Mississippi teilt die ganze Landschaft in zwei stufenförmig zu ihr abfallende Bodenabschnitte: das Prärientafelland im W. und das apalachische Tafelland im 0.) beiden ist im 8. eine breite Niederung, die Golfniederung, vorgelagert, a) Das Prärientafelland, die breite Ostabdachnug der Cordilleren, bildet am Fuße der Felsengebirge eine Hochstufe, die Plaius (spr. Mus, d. h. Steppen), deueu sich ostwärts eine Niederstufe, die Gras- oder Hügelprärien, anschließt. — Der Boden der Plains (im 8. Llano Estaeado, d. h. ausge- pfählte Ebene, im N. Bad Lands, d. h. böse Gegenden) besteht aus Sandstein- und Mergelschichten, neben denen stellenweise ausgedehnte Kiesbänke und Flng- sandstriche vorkommen; breite, zeitweise von Wildwassern erfüllte Trockenthüler durchfurchen diese baumlosen, spärlich mit Büsfelgras bestandenen Wüstensteppen. Die zwischen dem oberen Missouri und dem Platte River gelegenen Bad Lands sind „eine der merkwürdigsten und schauerlichsten Erosiouslaudschafteu der Erde, die von den Atmosphärilien^) in zahllose Bastionen, Zinnen, Türme, Grate und Schluchten zernagt worden ist und durchaus Wüstencharakter trägt." — Die den Plains ostwärts sich anschließenden baumlosen Prärien oder Savan- nen, 500—1000 m it. d. M., waren ehemals der Tummelplatz der von krie- gerischen Jndianerhorden gejagten, jetzt fast ausgerotteten Bisons; gegenwärtig bilden sie ein Hanptgebiet der Landwirtschaft und am unteren Missouri und Arkansas (Ozark-Berge) eine Fundstätte reicher Kohlenlager. In neuerer Zeit werden die östlichen Prärien mehr und mehr in Kulturland (Mais- und Weizenäcker) verwandelt und mit Bäumen bepflanzt, so daß die Landschaft stellenweise eiu freundliches, parkartiges Ansehen gewonnen hat. Der Boden der Prärien besteht hier neben Sandstein und Mergel vorzugsweise aus Löß, welcher infolge der jährlichen Überschwemmungen namentlich in den Thalebenen der großen Ströme mächtige Schichten gebildet hat. d) Östlich vom Mississippi steigt das apalachische Tafelland, das Vor- land des Apalachengebirges, mit flachen Mulden- und Faltensätteln in nord- östlicher Richtung langsam an. Zu den Thälern und Niederungen der Flüsse und Seen fällt das 450 bis 700 m hohe Tafelland in Steilwänden, teilweise sogar in wirklichen Caüouwäuden, ab. Während der Boden südlich vom Ohio hauptsächlich von den Verwitterungsprodukten des steinigen Grundes gebildet ist, tritt nördlich vom „schönen Fluß" der fruchtbarere Moränenschutt, gemischt mit den Gesteinsbrocken der umliegenden Höhen, auf und macht die Gegend, *) Unter Atmosphärilien versteht man Luft, Niederschläge, Wind, Kälte und Hitze, kurz alle klimatischen Faktoren, die am Aufbau und an der Zerstörung der Erdoberfläche arbeiten.

7. Lehrbuch der Geographie - S. 284

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
- 284 — Gebiete der Ebene fast ganz; dagegen liegen Forts und Faktoreien, als Stütz- punkte und Handelscentren der großen Pelzcompagnien begründet, überall bis zu den Küsten des Eismeeres, und aus manchen von diesen haben sich Dörfer und kleine Ackerbaustüdtchen entwickelt. Handelscentrum im 8. der nordischen Ebene: 25. Winnipeg am Südende des gleichn. Sees, Hauptstadt von Manitoba, an der canadischen Pacisicbahn gleichweit von beiden Oceanen gelegen, Mittel- Punkt des Handels und Verkehrs von Central-Canada. Iii. Das apalachische Gebirgssystem. Wodenform und Gewässer. § 239. Das apalachische Gebirgssystem übertrifft an.ausdehnung das Alpengebiet bedeutend, bleibt jedoch an Höhe und Mannigfaltigkeit der Boden- form weit hinter ihm zurück. Es begleitet die Küste des atlantischen Oceans von der breiten Golsniederuug bis zum St. Lorenzgolf und fetzt sich hier auf den vorgelagerten Halbinseln und Inseln bis nach Neusundland fort. Wie die Cordilleren, hat es seine jetzige Gestalt durch Faltungen, Einbrüche und Verwerfungen erhalten und besteht daher aus mehreren von Sw. nach No. streichenden Parallelketteu, die reich an Verästelungen, Thalmulden und Eng- Pässen sind. Ein tiefer Querbruch, das Hudfou-Mohawkthal, teilt das Gebirge in die südwestlichen und die nordöstlichen Apalachen. a) Die Sndwest-Apalachen werden durch ein Längenthal in zwei Haupt- teile, das Eumberland-Gebirge im W. und die Alleghanies im 0. (spr. kmnber- länd und älligßnis), geschieden. Dieses große apalachische Thal wird durch langgestreckte, mauerartige Gebirgssalteu in eine Reihe kleinerer Abschnitte oder Thäler zerlegt. Das aus Schiefern, Kalk- und Sandsteinen zusammen- gesetzte Cumberland-Gebirge besteht aus mehreren parallelen, steilen und schmalen Faltenzügen ohne eigentliche Gipfelerhebungen und verflacht sich westwärts zu dem höhlenreichen, von zahllosen Wasserlänsen durchzogenen apalachischen Tafellande (f. §. 233b). — Die Alleghanies (£>. h. die End- losen), die Hauptzone der Apalachen, vorwiegend aus Gneis. Schiefer und Granit bestehend, tragen den Hanptgipsel des ganzen Gebirgssystems, den über 2000 m hohen Black Dome oder Mitschell Peak. „Die Landschaft ist in den Thälern ebenso wie auf den Höhen oft großartig fchöu, im allge- meinen aber lagert eine feierliche Ruhe auf ihr, und das, was man pittoresk und romantisch zu nennen pflegt, geht ihr beinahe vollständig ab." Stellen- weife sind die Höhen von einer mächtigen Waldvegetation bekleidet, die „dem menschlichen Fnße das Eindringen in das Urwaldsdickicht wehrt, dagegen aber Bären, Wölfen und anderen Raubtieren bis auf den heutigen Tag sichere

8. Lehrbuch der Geographie - S. 294

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 294 — Reiches; dieselben bilden meist Hochflächen, welche nach den Küsten zu steil abfallen und mit Bergkuppen gekrönt siud. Die stark gegliederten Küsten sind namentlich im 0. fjordreich, und hier reichen auch die Gletscher bis ans Meer. Grönland, der Hauptbestandteil des Nordpolargebiets, ist eine riesige Insel, so groß wie ein Viertel Australiens, also fast ein Erdteil für sich. Es reicht vom 60° nördl. Br. (Kap Farewell, fpr. färnell, d. h. Lebewohl) bis 83^/-,^ nördl. Breite (Kap Robert Lincoln). Nur ^ dieses ungeheuren Gebiets, der im W. breite, im 0. schmale, von tiefen Fjorden zerrissene Küstensaum, ist gletscherfrei. Das Innere ist von einer regelmäßig gewölbten, schildförmigen, von 8. nach N. abfallenden Eisdecke, dem Inlandeise, bedeckt, welches am Rande von Spalten und Klüften durchsetzt, im mittleren Teile aber spiegelglatt ist. Einzelne Felskuppen überragen die Eisdecke, deren Untergrund wahr- scheinlich ein Gebirgsland von der Art Norwegens ist. Im No. Grönlands erreicht die Eisbedeckung ihr Ende; im 0. erhebt sich unweit des Franz- Josephs-Fjords der höchste Berg, die 3500 m hohe Petermannspitze. An vielen Punkten der Küste schieben die Gletscher sich mit gewaltigen Eiszungen ins Meer; da das Gletschereis specifisch leichter als Wasser ist, wird es von letzterem gehoben, bricht endlich vom Gletscher ab und schwimmt in Gestalt riesiger Eisberge davon (die Gletscher „kalben"; s. Abb. 23). In seiner Ver- gletschernng bietet Grönland ein Bild des Zustaudes, der zur Diluvialzeit in einem großen Teile Nord- und Mitteleuropas herrschte. — Das Klima der Nordpolarländer bleibt selbst im Sommer an Wärme bedeutend hiuter der Wintertemperatur Mitteleuropas zurück. Während der langen arktischen Nacht erhellt nur der Schein des Nordlichts, der prächtigen Aurora borealis, die öden Schneegefilde (s. Abb. 24). § 249, Die Erwerbsquellen sind im hohen Norden sehr beschränkt. Ackerbau und Viehzucht können nicht betrieben werden; an geschützten Stellen reifen einige nordische Beerenarten, in den Gärten der europäischen Kolonisten gedeihen zur Not Kohl und Rüben. Die Hanptnahruugsquelle der wenigen Eingeborenen ist die Jagd. Die wichtigsten Landtiere der Polarregion sind der Eisbär, der Eisfnchs, das Renntier, der Moschusochse, der Schneehase und eine Unzahl nordischer Strand- und Seevögel, welche zu Hunderttausenden am Strande öder Inseln oder auf hoheu Klippen und Vogelbergen nisten. Die See liefert dem Jäger Fische, mehrere Seehundarten und das Walroß. Letztere fallen auch den europäischen und amerikanischen Robbenschlägern und Walfischjägern zum Opfer, welche jedoch hauptsächlich zur Erlegung der Wal- tiere (Narwal, Weißwal, Bartenwal) ausziehen. Nutzbare Mineralien sind bisher nur in den Kryolithbrüchen Grönlands entdeckt, deren Material zur Herstellung von Aluminium verwendbar ist. Die übrigen mineralischen Schätze Grönlands (Blei, Zink, Zinn, Eisen, Graphit und Kohle) sind noch unbenutzt.

9. Lehrbuch der Geographie - S. 379

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 379 — der Abkühlung an der Erdoberfläche ist der Basalt an manchen Orten (Stassa, Meißen) in vier- bis siebenseitigen Säulen krystallisiert. Die Lavamassen der jüngsten, jetzt noch thätigen Vulkane sind den jüngeren Eruptivgesteinen so ähnlich, daß man sie je nach ihrer Zusammensetzung als Basalt- und Trachyt- laveu bezeichnen kann. § 5. Das Relief des Festlandes. Während die Fläche der Oceane anscheinend völlig eben ist und durch das Spiel der Wellen und Gezeiten nur unbedeutend und vorübergehend unterbrochen wird, bietet das feste Land einen überaus reichen Wechsel von Oberflächenformen. Nach der Höhenlage einer Gegend in Bezug auf den Meeresspiegel unterscheidet man Erdsenken oder Depressionen, Tieflandgebiete oder Niederungen (bis 200 resp. 400 m über dem Meere) und Hochländer. Diese sind entweder Hochebenen und Tafel- länder (Plateaus), oder Einzelberge, oder Gebirge. — Die Gebirge gliedern sich nach der absoluten Höhe in Landrücken und Höhenzüge, Mittel- gebirge und Hochgebirge (s. Seite 4, Anmerk.). Nach dem Ausbau unter- scheidet man Kuppen- oder Kegelgebirge (meist vulkanischer Natur; Beisp. Eisel, Siebengebirge, Rhön), Massen- oder Plateaugebirge (Massive: Skandinavien, iberisches Tafelland, der Wasgau und der Schwarzwald, Böhmen, meist aus sehr alten Gesteinen, Granit- oder Syenitkernen mit herumgelagerten krystallinischen Schiefern bestehend) und Ketten- oder Kammgebirge (Pyre- näen, Alpen, Karpaten, Kaukasus, Ural, Himalaja, Eordilleren n. a.; sie sind die höchsten Erhebungen der Erdoberfläche und sehr zusammengesetzter Natur). — Flußrinnen, oft tief eingeschnittene Erosionsrinnen oder Canons, und Seebecken unterbrechen den Verlauf der ebenen Oberflächen, enge Schluchten und breite Thäler gliedern den Bau der Gebirgslandschaften. Nach den Bestandteilen der Oberfläche betrachtet, zeigt sich das Festland aus Laterit, Lehm, Steppen- und Wüsteubodeu, Löß, Gletscherschutt und festem Gestein zusammengesetzt. Der Laterit, ein zellig poröses, meist gelb oder rot gefärbtes Verwitterungsprodukt der archäischen Gesteine und des Sandsteins, bedeckt etwa ein Viertel des gesamten Festlandes; im Kongobecken und in manchen Gegenden Südamerikas bedeckt er ungeheure Strecken. Ihm folgt an Verbreitung der Lehm, der besonders in Asien vorherrscht, aber auch in Europa stark vertreten ist, und der Steppenboden, der in Australien überwiegt; Löß ist in Asien, weniger in Europa, Gletscherschuttland hier und in Nord- amerika reichlich vorhanden. — Nach der Pflanzendecke unterscheidet man in den Tieflandgebieten Waldländer (Kongo- und Amazonenbecken, sibirisches und nordamerikanisches Waldgebiet), Steppen und Heiden (Pußten, Savannen, Llanos, Pampas genannt), Wüsten, Moore und Tundren. §6. Die Gebirgsbildung. Die Sedimentärgesteine müssen bei ihrer Entstehung im Wasser in horizontalen oder schwach geneigten Schichten abge-

10. Lehrbuch der Geographie - S. 111

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 111 — halten. — Die herschende Konfession ist die griechisch-katholische; der Stand der Volksbildung ist ein sehr niedriger. Die hauptsächlichsten Städte sind: 1. Bukarest, Großstadt in der Walachei, Haupt- und Residenzstadt, zeugt mit seinem Durcheinander von Hütteu und Palästen von dem unfertigen, aber hoffnungsreichen Zustande des Landes; Hauptniederlage für westeuropäische Jndnstrieartikel, mit geringer Eigenindustrie (Luxusartikel); Universität. 2. Galatz an der Donau, im Treffpunkte der drei Landschaften zwischen den Mündungen des Seret und Prut, ein für Seeschiffe vom schwarzen Meere aus erreichbarer Freihasen, ist der wichtigste Handelsplatz für Laudes- produkte (Getreide, Wolle, Honig, Wachs und Talg). 3. Jassy (jaschi), Hanptort der Moldau, unsauber und staubig, mit stark- besuchten Messeu und Viehmärkten; Universität. 10. Skandinavien. Lage und Wegrenzung. tz 77. Skandinavien, die größte Halbinsel Europas, erstreckt sich durch fast 16 Breitengrade. Sie wird in ihrer Nordhälfte vom nördlichen Polar- kreis gekreuzt. Ihre Grenzen werden durch Meere gebildet mit Ausnahme der nordöstlichen, an der mehrere Flüsse (schwed. Else: Tornea- mit Mnonio-Els zum bottuischeu Meerbusen und Tana-Elf zum Eismeer) Schweden und Norwegen von Finnland scheiden. Gieb die Meeresgrenzen Skandinaviens nach der Karte an! Wodenfo^m und E»en>ässer. $ 78. Die Halbinsel umfaßt: ein Hochland im W. und ein Flachland (baltischer Schild) im 0. und 8. 1. Das stark vergletscherte skandinavische Hochland besteht aus vieleu im N. sirst- oder klippensörmigen, im 8. wellenförmigen Felfenplateans oder Fjelden (— Hochgebirgen), die nach 0. allmählich in das baltische Flachland übergehen, während sie nach W. steil zum Meere abfallen und von zahllosen Fjorden (— tief einschneidenden Meerbusen) zerschnitten sind. Die Fjorde, , schmale und tiefe, nach dem Innern zu verzweigte und von hohen Felswänden eingeengte Meereseinschnitte, sind teilweise über 100 km lang und versechs- fachen die Länge der norwegischen Küste. Die bedeutendsten unter ihnen sind der Fjord von Kristiania, ein Ausläufer des Skager Rak, der mit diesem das bildende Skandinaviens in zwei Halbinseln spaltet, der Hardanger Fjord und der Sognefjord (ßünjefjor). Nördlich und nordöstlich von dem letzteren
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