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1. Lehrbuch der Geographie - S. 115

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 115 — Fabrik- und Handelsstädte an der baltischen Küste: 8. Istad, bekannter Überfahrtsort nach Stralsund und Lübeck. 9. Karls kröna, Kriegshafen. 10. Norrköping (norrtjöping), zweite Fabrikstadt Schwedens mit be- deutender Industrie in Stahl- und Eisenwaren, Tuchen, Leinwand und Leder. 11. Stöckholm (—Sundinsel)*), zwischen Mälarn und Ostsee anf40holmen oder Inseln, daher das „nordische Venedig", Haupt- und. Residenzstadt Schwe- dens, wichtigste Fabrik- und Handelsstadt und geistiger Mittelpunkt des König- reichs. — Nördlich und nordwestlich von Stockholm der Bergwerksdistrikt Schwedens (Sala, Dannemora, galuu)**) und die Universitätsstadt Üpszla, in deren Bibliothek der „silberne Codex", das größte Bruchstück der gotischeu Bibelübersetzung des Ulfila, ausbewahrt wird. 12. Gefle (jewle), dritte Handelsstadt Schwedens und Aussuhrhafen des Bergwerkdistrikts. 11. Das vereinigte Königreich Großbritannien und Irland. Lcrge und Wegrenzung. § 81. Das britische Jnselreich umfaßt in Europa a) zwei große Inseln (Großbritannien und Irland), drei Insel- grnppen (Hebriden, Orkney-Jnseln und Shetland-Jnseln) und b) zwei Nebenländer (Festung Gibraltar und Malta-Gruppe). Großbritauuieu reicht vou der Breite von Maiuz bis zu derjenigen Stockholms (900 km Länge). Es liegt fast ganz westlich vom Meridian von Greenwich und ist vom nächsten Punkt des Festlandes gut 30 km entfernt. Vom atlantischen Oeean, der Nordsee und dem Kanal umschlösse», werden die beiden Inseln durch deu St. Georgskanal, die irische See und den Nordkanal getrennt. Das Meer schneidet besonders im W. tief in die Inseln ein (Fjorden- küste Westschottlands und Westirlands) und bildet weite Buchten, die gewöhn- lich eiuem oder mehreren Flüssen als Mündungsbecken dienen: an der Ost- küste Großbritanniens die Themsebucht (Themse), der Wash, der Hnmber (Trent und Onse), der Firth os Förth***) und der Moray Firth; an der Westküste der Bristolkanal (Severn), der Solway Firth, der Firth os Clyde und der Firth os Loru. (Spr.: uosch, hamb'r, Üf, förß ow förß, marre förß, briß'l, ßolne förß, förß ow kleid, förß ow ldrn). *) Im Frieden zu Stockholm erwarb Preußen Vorpommern bis zur Peene (1720). **) Des Bergmanns Leiche zu Falnn, von Schubert. ***) Die Mündung des Forthflnsses wird von der gewaltigsten Brücke des Erd- teils, fast 2500 m lang, überspannt. Zwei Hauptjoche lagern ans drei Pfeilern vou 109 in Höhe, von denen der mittlere auf einer kleinen Insel des Flusses steht. Baukosten 80 Mill. M 8*

2. Lehrbuch der Geographie - S. 108

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 108 — doch werden Kalkbrüche auf Seeland ausgebeutet und Granit und Porzellan- erde gewonnen. Letztere findet besonders in deutschen Porzellan- und Papier- sabriken Verwendung. Umfassender Industriebetrieb mangelt ebenfalls. Der Handel des Landes richtet sich nach England, Skandinavien, Ruß- laud und Deutschland. Zur Ausfuhr kommen Erzeugnisse der Landwirt- schast und Viehzucht, zur Einfuhr Kolonialwaren, Südfrüchte, Tabak, Wein, Steinkohlen, Metallwaren und Petroleum. Das deutsche Reich bezieht aus Dänemark hauptsächlich Getreide, Pferde und Rinder und liefert Eisenwaren und Maschinen. Merfcrssung, Wewobner und Städte. § 71. Dänemark ist ein konstitutionelles Erbkönigreich. Das eigentliche Dänemark enthält 1/li des deutscheu Reichsgebietes und 1i23 seiner Bewohner, ist also ziemlich schwach bevölkert. Die Bewohner sind Nord- germanen(Skandinavier) mit lutherischer Konfession. Der Stand der Volks- bildung ist ein hoher, indem jeder Erwachsene seine Muttersprache zu lesen und zu schreiben versteht. Städte der Halbinsel Iütland: 1. Aarhns (örhns), die bevölkertste Stadt Jütlauds, betreibt Vieh- und Getreidehandel. 2. Frederieia, Festung und Zollamt am kleinen Belt; Überfahrt nach Fünen. Städte auf den Inseln: 3. Kopenhagen (— Kaufhafen) auf Seeland, Residenz, Festung und Kriegshafen, Hauptsitz der dänischen Industrie (Kunstgewerbe und Schiffs- bau). Universität. Bahnverbindung mit Korsör; von hier tägliche Dampf- fchiffahrt nach Fünen und Kiel. 4. Odense auf Füueit, mit Zuckerfabriken und Branntweinbrennereien. Webenländer. § 72. Die Faröer (— Schafinseln) sind 25 baumlose Felseneilande, von denen nur 17 bewohnbar sind. Die Bewohner (etwa 13 Ooo Skandinavier) ernähren sich von Schafzucht, Fisch- und Vogelfang, dem Sammeln von Eiern und Eiderdnnen. Thorshavn ist der Hauptort der Inseln. Island (— Eisland), im Innern eine mit Kratern, Vulkanen, Lavamassen und Gletschern bedeckte Einöde, ist durch seine heißen periodisch Wasser aus- speienden Springquellen (Geysir) berühmt. Der bekannteste Vulkan ist der Hekla, die bedeutendste Springquelle der große Geysir, der einen Wasser- strahl von 2 m Durchmesser, 25—30 m Höhe und 100° Wärme periodisch

3. Lehrbuch der Geographie - S. 195

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 195 — Handelshäfen der Centralinseln: 90. Bandschermasing an der Südküste Borneos, bedeutendster Handels- und Stapelplatz der Insel. 91. Mangk^ssar oder Vlaardingen im 8. von Selebes, Ausfuhrhafen für Kaffee, Reis, Kopra, Schildpatt, Perlmutter und Trepang; Sammelplatz der auf die Trepangfischerei ausziehenden, hier Proviant einnehmenden Dschunken. — Im N. der Insel liegt auf der Halbinsel Minahassa die Stadt Menado, berühmt durch den von hier ausgeführten vorzüglichen Kaffee. Xv. Das japanische Inselreich. *) Modenform un6 Gewässer. § 156» Die Vulkanreihe der Philippinen setzt sich über Formosa und die Rin-Kin-Jnseln bis zum japanischen Jnselreich fort; dieses, von den Chinesen und danach von den Japanesen Nippon (— Sonnenursprung) ge- nannt, besteht aus vier großen Inseln: Nippon oder Hondö (Hauptland), Schikvku (Vierland, in 4 Provinzen geteilt), Kinschiu (Neunland), Jeso (von den Ja- panern jetzt Hokkaido genannt) und drei Inselgruppen: Rin-Kin-Jnseln, Bonin-Jnseln und Kurilen. Die japanische Inselwelt ist durch deu wahrscheinlich zur Jurazeit ge- scheheueu Einbruch des japanischen Meeres vom Festlande getrennt, dessen Küste sie in drei großen Bogen von Formosa bis Kamtschatka umspannt. Hohe Kettengebirge, welche meist aus krystalliuischen Schiefern, Granit und vulkanischen Gesteinsarten bestehen, durchziehen die Inseln und lassen kaum ein Dritteil des Bodens für Kulturebenen frei. Deu Bergketten und den Ebenen sind Hunderte teils erloschener, teils noch thätiger Vulkane aufgesetzt, unter den letzteren der Fudfchijäma**) auf Nippon, der höchste und großartigste Berg Japans (3800 m). „Neben prächtigen Bergformen, wilden Schluchten und mauerartig aufsteigenden Felswänden findet man einen großen Reichtum an Wasser, bald in Gestalt klarer, tiefer Gebirgsseen von feierlicher Stille, bald wieder in reizenden Fällen oder als murmelnde Bäche tief eingegraben in schattiger Waldesschlucht." Die Juselküsten, zum Teil wild zerrisseue Steil- *) Hauptsächlich erforscht durch von Siebold (1823—1830), I. I. Rein (1873—1875) und in neuerer Zeit durch die Japaner selbst. **) „Zehn Monate des Jahres erscheint sein Gipfel mit Schnee bedeckt, wie ein riesiger Zuckerhut, der ein Wahr- und Wetterzeichen für Schiffer und Landvolk ist, weit und breit; alljährlich im schneefreien Juli und August besteigen ihn gegen 20000 buddhistische Pilger in weißen Kleidern, um von ihm aus den Sonnenaufgang und die Natur zu bewundern." 13*

4. Lehrbuch der Geographie - S. 266

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 266 — Kalifornien eingeschlossenen Golf von Kalifornien bildet. Ans dem großen Ocean gelangt man dnrch die Bering-Straße um die Halbinsel Alaska in das nördliche Eismeer, welches das im No. reichgegliederte arktische Nord- amerika umschließt. Seine Hauptbestandteile sind das Baffin-Land (bässin) und das fast einen eigenen Erdteil bildende Grönland, welche dnrch die Bassin-Bai und die Davis-Straße (dewis) getrennt sind. Letztere fuhrt aus dem Eismeer in den atlantischen Ocean, der dnrch die Hndson-Straße (hadß'n) mit der riesigen Hndson-Bai verbunden ist; diese trennt die Halb- insel Labrador vom Festlande. Der atlantische Ocean bildet an der flachen Ostküste den St. Lorenz-Golf, der von der Insel Neufundland und der Halbinsel Neu-Schottland eingeschlossen ist, und den Golf von Mexico zwischen den Halbinseln Florida und Jucatau. Modenform im «allgemeinen. § 226. Nordamerika besitzt im Ausbau seiner Oberfläche große Ähn- lichkeit mit dem südamerikanischen Festlande. Gleich diesem enthält es im W. ein gewaltiges Faltungsgebirge (das cordillerische Gebirgssystem), im 0. zwei mittelhohe Landmassen (das gleichfalls gefaltete apalachische Gebirgssystem und die hudfonisch-labradorische Platte) und in der Mitte eine weite Ebene (die nordamerikanische), welche den Kontinent vom Golf von Mexico bis zum Eismeer durchzieht und von riesigen Strömen (Missonri-Mississippi, St. Lorenzstrom, Saskatschewan und Mackenzie — spr. mißüri, mäckensi) durchfurcht wird. Mit Rücksicht ans die Bodenbeschafseuheit und die Gewässer, auf Klima, Pflauzen- und Tierwelt läßt sich der Erdteil iu die folgenden vier Landschaften zerlegen: 1. das cordillerische Gebirgssystem, 2. die nordamerikanische Ebene, 3. das apalachische Gebirgssystem und 4. die hudsouisch-labradorische Platte. Polltische Gliederung. § 227. Politisch gliedert sich Nordamerika in a) zwei unabhängige Staatswesen (die vereinigten Staaten von Mexico und die vereinigten Staaten von Nordamerika oder die Union) und d) drei britische Besitzungen (Kolonien von Kanada und Nenfnnd- land, sowie die Bermuda-Inseln). Klima, Naturprodukte und Bewohner. G 228. 1. Die große meridionale (nordsüdliche) Ausdehnung des Kon- tinents hat in Nordamerika mehrere breite Klimazonen entstehen lassen.

5. Lehrbuch der Geographie - S. 272

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
272 — durchflössen Arkansas-Park und nordwestlich von ihr das vom Aellowstone (zum Missouri) entwässerte Hochthal des Jellowstone-Park, eine der groß- artigsten Natnrscenerien der Erde.^) e) Die bisher beobachtete Gliederung der Cordilleren in zwei Rand- gebirgsgruppen und ein von ihnen eingeschlossenes Plateau setzt sich zunächst auch in den canadisch-alaskischen Cordilleren fort. Die pacisische Cordillere reicht hier bis an den Ocean, während die Küstencordillere der Union sich nördlich von der Colnmbiamünduug in eine Menge von In- seln (Insel Vancouver ^spr. wäuftiw'r], Queen Charlotte-Inseln, Alexander- Archipel) auflöst. Unweit des Meeres erhebt sich der St. Eliasberg, der zweithöchste Gipfel Nordamerikas (5500 m); nördlich von ihm liegt der wenig niedrigere Mouut Wraugell. — Östlich von der paeifischen Cordillere breitet sich bis zum Felsengebirge eine Hochfläche aus, deren südliche Hälfte das vom Fräser durchflössen?, teilweise basaltische Fraser-Plateau ist. — Das cauadische Felsengebirge, im Mouut Hooker und Monnt Brown (spr. hnker, braun) die Höhe des Montblanc übertreffend, nähert sich im N. der pacifischen Cordillere mehr und mehr. Die letzten Ausläufer des Ge- birges setzen sich über die südliche Spitze der Halbinsel Alaska nach den Alenten fort, welche das Bering-Meer im 8. begrenzen und gegen fünfzig thätige Vulkankegel tragen. Alaska wird von dem gewaltigen, auf 3000 km schiffbaren Jukon durchflössen. Krwerbsquelten. 230. Die Landwirtschaft steht infolge der hohen Lage und der großen Trockenheit des Cordillerengebiets uuter den Erwerbsquellen erst in zweiter Reihe. An vielen Orten ist der Anbau des Bodens nur mit Hilfe künstlicher Bewässerung möglich. Auf dem mexicanifchen Hochlande werden besonders Mais und Weizen gebaut, welche zwei bis drei Ernten jährlich geben, weiter nördlich Weizen und Gerste. Für Mexico ist neben andern Hülsen- srüchten besonders die als Volksnahrungsmittel in großen Mengen verbrauchte Zwergbohne wichtig, ferner die Agave, deren Saft zu Branntwein und Agave- wein (Pulque) verarbeitet wird und deren Fasern den Sisalhans oder Hennequen *) Das seit 1870 erst genauer erforschte, von jeder Besiedlung ausgeschlossene und als Nationalpark reservierte Aellowstone-Gebiet (von der Größe des Königreichs Sachsen) ist eine um den Yellowstone-See gelegene, etwa 2400 m über dem Meeresspiegel befindliche flach- wellige Hochebene, die von Canons durchfurcht und von hohen Schneeriesen umgeben ist. Sie zeigt überall Spuren reger vulkanischer Thätigkeit in Gestalt heißer Schwefel- und Alaunquellen, Krater und Geysire. Letztere senden Wasserstrahlen bis zu 70 m, Dampssäulen bis zu 300 m Höhe empor. Die in Kaskaden abwärts von Becken zu Becken fließenden heißen Quellen bilden merkwürdige Kalksinterterrassen.

6. Lehrbuch der Geographie - S. 284

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
- 284 — Gebiete der Ebene fast ganz; dagegen liegen Forts und Faktoreien, als Stütz- punkte und Handelscentren der großen Pelzcompagnien begründet, überall bis zu den Küsten des Eismeeres, und aus manchen von diesen haben sich Dörfer und kleine Ackerbaustüdtchen entwickelt. Handelscentrum im 8. der nordischen Ebene: 25. Winnipeg am Südende des gleichn. Sees, Hauptstadt von Manitoba, an der canadischen Pacisicbahn gleichweit von beiden Oceanen gelegen, Mittel- Punkt des Handels und Verkehrs von Central-Canada. Iii. Das apalachische Gebirgssystem. Wodenform und Gewässer. § 239. Das apalachische Gebirgssystem übertrifft an.ausdehnung das Alpengebiet bedeutend, bleibt jedoch an Höhe und Mannigfaltigkeit der Boden- form weit hinter ihm zurück. Es begleitet die Küste des atlantischen Oceans von der breiten Golsniederuug bis zum St. Lorenzgolf und fetzt sich hier auf den vorgelagerten Halbinseln und Inseln bis nach Neusundland fort. Wie die Cordilleren, hat es seine jetzige Gestalt durch Faltungen, Einbrüche und Verwerfungen erhalten und besteht daher aus mehreren von Sw. nach No. streichenden Parallelketteu, die reich an Verästelungen, Thalmulden und Eng- Pässen sind. Ein tiefer Querbruch, das Hudfou-Mohawkthal, teilt das Gebirge in die südwestlichen und die nordöstlichen Apalachen. a) Die Sndwest-Apalachen werden durch ein Längenthal in zwei Haupt- teile, das Eumberland-Gebirge im W. und die Alleghanies im 0. (spr. kmnber- länd und älligßnis), geschieden. Dieses große apalachische Thal wird durch langgestreckte, mauerartige Gebirgssalteu in eine Reihe kleinerer Abschnitte oder Thäler zerlegt. Das aus Schiefern, Kalk- und Sandsteinen zusammen- gesetzte Cumberland-Gebirge besteht aus mehreren parallelen, steilen und schmalen Faltenzügen ohne eigentliche Gipfelerhebungen und verflacht sich westwärts zu dem höhlenreichen, von zahllosen Wasserlänsen durchzogenen apalachischen Tafellande (f. §. 233b). — Die Alleghanies (£>. h. die End- losen), die Hauptzone der Apalachen, vorwiegend aus Gneis. Schiefer und Granit bestehend, tragen den Hanptgipsel des ganzen Gebirgssystems, den über 2000 m hohen Black Dome oder Mitschell Peak. „Die Landschaft ist in den Thälern ebenso wie auf den Höhen oft großartig fchöu, im allge- meinen aber lagert eine feierliche Ruhe auf ihr, und das, was man pittoresk und romantisch zu nennen pflegt, geht ihr beinahe vollständig ab." Stellen- weife sind die Höhen von einer mächtigen Waldvegetation bekleidet, die „dem menschlichen Fnße das Eindringen in das Urwaldsdickicht wehrt, dagegen aber Bären, Wölfen und anderen Raubtieren bis auf den heutigen Tag sichere

7. Lehrbuch der Geographie - S. 285

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 285 — Schlupfwinkel gewährt." Zahlreiche Gebirgsbäche und Flüsse stürzen in statt- lichen Fällen oder Kaskaden in die verzweigten Thalgebiete hinab. Die meisten von ihnen, n. a. der Savauuah, der Potömac, der Susquehauua (ßaßqumunä, d. h. krummer Fluß) und der Delaware (döla-när), ergießen sich in den atlantischen Oeean.*) Östlich von den Alleghanies bildet eine Anzahl niedrigerer Bergketten, die sog. Fußhügelregion, den Übergang zu der 50—300 km breiten atlantischen Küstenniederung, die sich langsam zum Meere abdacht. Sie ist durch die Ablageruugsthätigkeit der Flüsse entstanden und daher aus Gebirgsschutt der Alleghanies, Mergel und Sand ausgebaut. Dünen begleiten die teilweise sumpfige, buchten- und hafenreiche Meeresküste. d) Die Nor dost-Apalachen, gleich den Alleghanies aus Gneis, Grauit und Schieferarten zusammengesetzt, werden durch mehrere von Flüssen durch- zogeue Längs- und Querbrüche in eine Anzahl Gebirgsketten zerlegt, die sich jenseit des St. Lorenzgolfes auf Neufundland fortsetzen. Die bedeutendsten Glieder dieser Apalachengruppe, der gewaltige Granitstock der Adirondacks und der lange Rücken der Green Mountains, liegen zu beiden Seiten des großen Champlaiu-Thals, welches sich nach 8. zum Hudsou-Thal, nach N. zum St. Lorenzstrom-Thal öffnet. Charakteristisch für die ganze Landschaft sind die mächtigen Ablagerungen von Moränenschutt, die zahlreichen erra- tischen Blocke, die vielen Seen und Teiche, sämtlich Zeugen einer früheren Be- decknng des Landes mit nordischem Gletschereis. Die Hanptflüsse sind der Hudson, welcher mit seinem Nebenfluß, dem Mohawk, die Trennungslinie zwischen den beiden Apalachengebieten bildet, und der Connecticut (konnektikat, d. h. langer Fluß), beide reich an malerischen Ufern, Wasserfällen und Strom- schnellen. Erwerbsquellen. § 24:0. Die Landwirtschaft erzeugt in den südl. Teilen der atlantischen Küstenniederung vor allem Baumwolle, in der Mitte der Landschaft Tabak, Mais und Weizen, während im N. vorwiegend Hafer gebaut wird. Bedeutend ist auch der Hopfenbau im Staate New Jork. Im N. der Landschaft ist der Fischfang (Kabeljau, Heringe, Hummern — Nenfnndlandbänke) eine Haupt- nahrungsquelle. Im Bergbau wetteifert das Apalacheugebiet mit den Cor- dilleren, die zwar reicher an Edelmetallen sind, an nutzbaren Mineralien aber weit hinter dem Osten zurückbleiben. Kohlen, darunter vorzüglicher Anthracit, und Eisen sind in Fülle vorhanden, außerdem unerschöpfliche Petroleumquellen *) Die Flüsse der Küstenebene, von der Länge der Ems bis zur Länge der Oder, im Unterlaufe oft für die größten Seeschiffe zugänglich, sind durch ihre weiten Mündungs-- buchten für die erste Besiedelung des Landes und jetzt für den Handel desselben von größter Wichtigkeit geworden; in die Chesapeake-Bai (tschesäpik) münden Snsquehauna, Potomac und James River (dschems riw'r).

8. Lehrbuch der Geographie - S. 122

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Greenwich (grinitsch) mit berühmter Sternwarte (Meridian von Greenwich) und Woolwich (uülwitsch) mit Kriegsarsenal und Schiffswerft für Panzer- fahrzenge. Nördlich und fast westlich von London die alten Universitätsstädte Cambridge (cärnbridsch) und Oxford. 15. Dover (böto'r), Überfahrtsort nach Frankreich (Calais) und Belgien (Ostende). 16. Portsmouth (portsmöß), gegenüber Wight, erster Kriegshafen Eng- lands mit Arsenal, großartigen Werften und Docks für Kriegsschiffe. 17. Southampton (sanßämpt'n), Ausgangspunkt der großen englischen Handelsdampferlinien (Peninstilar and Oriental Steam Navigation Company), Anlaufsplatz für die Dampfer der deutsch-amerikauischeu Linien. 18. Plymonth (plimöß), wichtiger Kriegshafen. Industriestädte Irlands: 19. Dublin (döblin), Haupt- und Universitätsstadt Irlands, Sitz des Vicekönigs, mit bedeutender Leinenindustrie und Handel mit Landesprodukten. 20. Belfast (bellfäft), erste Fabrik- und Hafenstadt Irlands, Haupt- markt der Erde für Leinwand, mit vielen Industrien, darunter Schiffsbau. 21. Cork*), das „Schlachthaus Englands", versorgt die englische Marine mit Fleisch. § 85» Die Bewohner der Hebriden, der Orkney-**) und Shetland- Inseln, etwa 150 000, nähren sich vom Fisch- und Vogelfang und treiben etwas Ackerbau (Gerste und Hafer) und Viehzucht (Schafe). Nelienländer: 1. Gibraltar, Felfeufeftuug der Pyrenäen-Halbinsel, auf eiuem 457 m hohen Marmorfelsen an der Straße von Gibraltar gelegen, ist die stärkste Festung der Welt und seit 1704 brit. Besitzung (s. Abb. 31). 2. Die Malta-Gruppe (323 qkm, 158000 Einwohner) ist seit 1800 eine britische Besitzung. La Valetta, die befestigte Haupt- und Freihafen- stadt, ist eine große Waffenniederlage und der Mittelpunkt der englischen Dampf- fchiffahrt im Mittelmeer. !$♦ Die Pyrenäen-Halbinsel. Lage und Wegrenzung. § 86. Die Pyrenäen-Halbinsel, der südwestlichste Ausläufer des euro- päifcheu Festlandes, liegt fast ganz westlich vom Meridian von Greenwich und nähert sich dem Erdteil Afrika auf etwa 13 km. Sie hat ungefähr *) An der Nordwestküste Irlands in gleicher Höhe mit Cork die Insel Valencia, Ausgangspunkt von mehreren nach Amerika führenden Telegraphenkabeln. **) Gedicht: Der blinde König, v. Uhland.

9. Lehrbuch der Geographie - S. 129

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 129 — Städte des andalufischen Tieflandes: 20. Cord ob a (kvrdowa) am Gnadalqnivir, früher ein Hauptsitz maurischer Kultur, jetzt Fabrikstadt für Gold-, Silber- und Seidenwaren. 21. Sevilla (ßewilja), Sitz lebhafter Gewerb- und Handelsthätigkeit am schiffbaren Gnadalqnivir. Größte Cigarrenfabrik Spaniens. 22. Jeres (cheres)*), bedeutend durch seinen Weinbau (Sherri). 23. Cadiz (kadiß), befestigter Kriegs- und Handelshafen Spaniens, be- sonders für den Verkehr mit deu Kolonien. 24. Hnelva (nelwa), Hafenplatz eines riesigen Bergwerksbezirks, Aus- fuhrhafeu für Kupfererze und Wein. Städte der Westküste des Tafellandes: 25. Lisboa (Lissabon), an einer binnenseeartigen Ausweitung des Tejo entzückend gelegen, Haupt- und Residenzstadt Portugals, eiuer der besten Hafenplätze der Erde, Welthandelsstadt. 26. Porto an der Donromündnng, zweite Großstadt Portugals, wetteifert mit der Hauptstadt im Handel, besonders mit Wein (Portwein), der Haupt- sächlich nördlich vom Donro wächst. Hauptsitz der portugiesische« Industrie. § 90. Zu Spanien gehört das Königreich Mallorca (maljorka), eine Inselgruppe des mittelländischen Meeres, bestehend aus den Pityüsen (= Fichteninseln: Jbiza und Formentera) und Balekren (— Inseln der Schleuderer: Mallorca und Minoren.**) Zu Portugal rechnet man im atlantischen Ocean: a) die Azoren (aßören), vulkanische Juselu mit Anbau von Mais, Wein nn Südfrüchten; b) die Madeira - Gruppe (madßra), mit Wein- und Zuckerrohr- Pflanzungen; die Hauptiufel ist ein üppig bewachsenes, dicht bevölkertes Vulkaneiland, Kurort für Brustkranke. Hauptvrt Fuuchal (süntschal), Ausfuhr von Malvasier. 13. Die Apennin-Halbinsel. Lcrge und Wegrenzung. § 91. Die Apennin-Halbinsel, die längste und schmälste der drei süd- europäischen Halbinseln, bildet eine Landbrücke zwischen Mitteleuropa und *) Bei Xeres de la Frontera schlug 711 d?r Feldherr der Mauren, Tank, die West- goten und zerstörte dadurch ihr Reich. **) Ebenso rechnet man zu Spanien die sog. Presidios an der gegenüberliegenden marokkanischen Küste, Hafenorte oder Jnselsestungen, die Spanien seit dem 16. Jahrhundert besetzt hielt, um seine Küste gegen marokkanische Seeräuber zu schützen. Am wichtigsten ist das Gibraltar gegenüberliegende Centa (ße-nta). Brust und Berdrow, Lehrbuch der Geographie. 9

10. Lehrbuch der Geographie - S. 235

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 235 - Der innere Jnselgürtel umfaßt hauptsächlich Inseln der ersten Art; die äußere Reihe und die zerstreuten Inseln sind teils vulkanischen, teils korallischen (madreporischen) Ursprungs. a) Der innere Jnselgürtel. 1. Nen-Gninea, die größte Insel der Erde (von der Größe Skandinaviens), ist im Innern erst sehr wenig bekannt. Sie wird in westöstlicher Richtung von einem reichgegliederten Gebirge durch- zogen, das nach 8. steiler als nach N. abfällt und auch die Halbinseln an den beiden Enden der Insel erfüllt. Es trägt einige der höchsten Gipfel Ocea- niens, darunter den über 6000 m hohen Schopenhanerberg im Finisterregebirge (No. der Insel). Wasserreiche Flüsse (Flyslnß, spr. slei, und Kaiserin Augusta- Fluß) strömen den Küsten zu, die besonders im N. von zahlreichen Felseilanden begleitet werden (s. Abb. 48). 2. Der Bismarck-Archipel, nordöstlich von Nen-Gninea gelegen, besteht aus mehrereu kleinen und zwei großen Inseln, Nen-Pommern und Neu-Meck- lenbnrg (zusammen so groß wie die Provinz Ostpreußen). Die Gruppe ist gebirgig, wasserreich und mit guten Häsen versehen und besitzt wie Nen-Gninea einige noch nicht erloschene Vulkane. 3. Die Salomons-Jnseln schließen sich dem Bismarck-Archipel in südöstlicher Richtung an, sind ebenfalls bergig, wasserreich und dicht be- waldet. Die größte Insel ist Bongainville; einige der kleineren Eilande sind Koralleninseln, und Korallenbauten umgeben als Strandriffe stellenweise die Küsten. 4. Die neuen Hebriden, hoch und gebirgig mit Steilküsten, gut bewässert und sehr fruchtbar, sind teils vulkanischen, teils korallischen Ursprungs. Ein natürliches Leuchtfeuer bildet der Vulkau der Insel Tanna. 5. Nen-Kaledonien umfaßt eine Hauptinsel, die an Größe zwischen Neu-Pommeru und Nen-Mecklenbnrg steht, und mehrere Nebeninseln; es ist ebenfalls mit hohen Bergen bedeckt, die Flüsse von . der Länge der Weser ins Meer senden. 6. Nen-Seeland, das „Großbritannien der Südsee", dem europäischen Mutterlande an Größe wenig nachgebend, besteht aus zwei großen gebirgigen Inseln, der Nord- und der Südinsel, und mehreren kleinen Eilanden. Die Nordinsel ist stark vulkanisch, mit mehreren erloschenen und eiuem thätigen Vulkan, Schlammvulkanen, Geysiru und heißen Quellen reichlich ausgestattet. Auf der Südinsel erhebt sich der Monnt Cook (mannt knk) in den südlichen Alpen über 4000 m. Das Land ist reich bewässert und mit fruchtbaren Ebenen versehen. Die Eook-Straße trennt die beiden Hauptinseln. Das Klima Nen-Seelands ist an Temperatur und Niederschlägen dem mitteleuropäischen so ähnlich, daß die Alpen der südlichen Insel mit ewigem Schnee und riesigen Gletschern bedeckt sind.
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TM Hauptwörter (200)200

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