Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Die Feme. 73
diese nicht geben, bevor die Verlobung zu stnde gekommen wre. Die Ver-Handlungen darber zerschlugen sich infolge franzsischer Rnke. Nach einigen Jahren fiel Karl der Khne im Kampfe gegen die Lothringer, und nun wurde seine Tochter Maria doch die Gemahlin Maximilians. Aber der König von Frankreich beanspruchte das Herzogtum Burgund als erledigtes Lehen der Krone Frankreich. So entstanden Kmpfe, die sich durch die Regierung Maximilians und seines Nachfolgers hinziehen. Maria von Burgund starb bereits im fnften Jahre ihrer Ehe an den Folgen eines Sturzes vom Pferde. Sie ruht an der Seite ihres Vaters in der Kirche Notre Dame zu Brgge in Belgien. Als König Ludwig Xtv. von Frankreich bei einem Aufenthalt in Brgge diese Kirche besuchte, sagte er beim Anblick ihres Grabmals: Hier steht die Wiege unserer Kmpfe mit dem Hause sterreich."
Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken.
In Friedrichs Regierung, und zwar in das Jahr 1453, fllt die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Durch diese hat das ostrmische Kaiserreich sein Ende erreicht, nachdem es fast tausend Jahre den Sturz des alten westrmischen Reiches berdauert hatte. Der letzte ostrmische Kaiser hie Konstantin, wie derjenige Fürst, dem Konstantinopel den Namen und die Ehre oerdankt, Residenz zu sein. Auch der letzte Konstantin war ein tchtiger Fürst, aber er konnte das Unheil nicht aufhalten. Durch ihre bermacht hatten die Trken nach und nach alle Gebiete des ostrmischen Reiches an sich gerissen, so da dem Kaiser nur die Stadt Konstantinopel geblieben war. Diese hat er mannhaft ver-teidigt, bis er selbst im Kampfe erlag. Von nun an wurden die Trken der Schrecken Europas. -
8. 3iu0 der Kulturgeschichte des ausgehenden Mittelatters.
Die Feme.
Zu Dortmund stehen in der Nhe des Bahnhofes wohlumhegt die Reste einer uralten Linde, unter der in frherer Zeit das Femgericht abgehalten wurde. Dieses Gericht war eine westflische Einrichtung, die in der Zeit ihrer Blte weit der das Land der roten Erde hinaus-gegriffen hat. Die Sage hat sich dieses Gerichtes bemchtigt und uns ein schauriges Bild davon hinterlassen. In der Stille der Nacht sei es im Waldesdunkel, in Kellergewlben oder sonst an unheimlichen Orten zusammengetreten. Die Richter seien vermummt gewesen, der Ange-klagte, gleichviel ob er sich schuldig oder unschuldig bekannte, sei in jedem Falle zum Tode verurteilt und am nchsten Baume aufgehngt worden.
Das Femgericht wurde in Wirklichkeit nicht in der Nacht, sondern am hellen Tage gehalten. Es war nur insofern ein heimliches Gericht,
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen]]
Extrahierte Personennamen: Karl_der_Khne Karl Maria Maria Maximilians Maximilians Maria_von_Burgund Maria Ludwig_Xtv Ludwig Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Maximilians Frankreich Burgund Frankreich Maximilians Belgien Frankreich Friedrichs Konstantinopel Konstantinopel Europas Dortmund Kellergewlben
Stmme und Vlkervereine.
103
Und der Niemalsausgesprochne,
(r, der lteste der Alten,
Wird fr immer aller Dinge,
Aller Menschen liebend walten.
Ihr, mit Kranz und Binsenkrben, Tretet in den Ring, ihr Kleinen,
Singt den Reim, wiewohl ihr heute Klger thtet, still zu weinen.
Dennoch fingt; den jungen Nacken Schmerzt noch nichtdasiochderfranken.^) Singt, und mag es traurig lauten Wie das Singen eines Kranken."
Und die Knaben und die Mdchen Huben an mit leiser Stimme:
Schirm uns, Balder, weier Salder, vor des Lhristengottes Grimme I
Komm zurck, du sumst so lange; Sieh, wie Erd' und Gimmel klagen! Komm zurck mit deinem Frieden Auf dem goldnen Sonnenwagen I
Weier Balder, weie Blumen, _
rie am Bach und Rain sie sprieen, Wei, wie deine lichten Brauen,
Legen wir dir gern zu Fen.
Steh, wir geben, was wir haben; Arm sind unsre Fruchtgefilde, La Geringes dir gengen,
Weier Balder, Gott der Milde!
Gott der Liebe, weier Balder,
Neige hold dich unfern Gren,
Blumen, rein, wie unsre erzen,
Legen wir dir gern zu Fen!
Und den pferstein umwandelnd, Warfen sie die heil'gen Kruter,
Lichte Glocken, lichte Flocken,
Lichte Sterne auf die Scheiter.
Dann mit leisen Lispelworten Nahm die priesterin die Schale:
Trinkt des weien Gottes Minne, Lh ihr hebt die Hand Zum Mahle!"
Durch die Runde ging ein Raunen Wie gedmpftes Becherklirren,
Wie im herbstlich drren Rohre Abendlfte heimlich schwirren.
Und der krause (Dxferdiener Aus des Kessels weitem Bauche Gab er jedem von dem Fleische, von der Mistel, von dem Lauche.
Sprach die Drude: Dankt den Gttern, Lscht die Glut und nehmt die Brnde! Dunkles brtet zwischen heute Und der nchsten Sonnenwende.
Denn nicht alle kommen wieder, Und nicht jedem ist zu trauen.
Fort! Die Sterne schimmern blasser, Und der Tag beginnt zu grauen."
In die Grnde glitt die Menge Wie verstoben, wie versunken; Frische Morgenwinde spielten Mit der Asche, mit den Funken.
Stmme und Vlkervereine.
Die Germanen zerfielen in eine groe Anzahl von Stmmen. So viel Regierungsbezirke die heutige preuische Monarchie zhlt, so viel Stmme mag es frher in diesen Gegenden gegeben haben. Husig genannt werden: die Ubier, die Bataver, die Friesen, die Sigambrer, die Cherusker. Die Ubier wohnten in der Gegend von Kln, die Bataver in Holland zwischen Rhein und Waal, die Friesen an der Nordseekste zu beiden Seiten der Emsmndung, die Sigambrer im Sden der Lippe, die Cherusker im Flugebiet der mittleren Weser. Einen gemeinsamen
*) Der Dichter verlegt die Handlung in die Zeit des berganges vom Heiden-tum zum Christentum.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer]]
Bilder aus der Vlkerwanderung. 105
an die Spitze einer Gesandtschaft, die in das Lager Attilas reiste, um Schonung fr die Stadt zu erbitten. Seuchen, die in Attilas Heere wteten, untersttzten mchtig die Bitte des rmischen Hohepriesters. Attila zog sich nach Ungarn zurck. Zwei Jahre darauf erlag er seinen Aus-schweifungen. Im trunkenen Zustande ereilte ihn der Tod 454 n. Chr. Sein Reich zerfiel mit ihm Die Hunnen konnten nicht aufbauen, sie konnten nur zerstren. In die Steppen des Schwarzen Meeres wurden sie zurckgetrieben. Drei Viertel Jahrhundert haben sie die Völker Europas in Schrecken gehalten.
2. Alarich. Die hunnische Wanderung hatte eine ganze Reihe von Vlkerstmmen aus ihren Sitzen aufgescheucht. Die einen vertrieben die andern, und die Vertriebenen suchten sich neue Wohnsttten. Das rmische Reich mute die Truppen, die seine Grenzen schtzen sollten, zurckziehen, um sich gegen die Hunnen zu verteidigen. Die Folge war, da germanische Stmme der die unbeschtzte Grenze zogen und im rmischen Reiche sich ansiedelten. Wie wenn das Weltmeer in wilder Emprung aus seinen Ufern getreten wre, um das Festland unter seinen Wogen zu begraben, so strzten die Fluten der Vlkerwanderung hinein in das rmische Welt-reich. Niemals war die Verwirrung in der Welt grer, nie ihr Zustand trostloser als in jener Zeit.
Von den Hunnen vertrieben, hatten die Westgoten im rmischen Reiche Aufnahme gefunden und dienten in den Heeren Roms um Sold. Da dieser nicht regelmig bezahlt wurde, zog der junge König Alarich nach Italien. Im Jahre 410 hatte Rom frchterliche Pln-derungen von seinen Scharen zu erleiden. Alles, was die Brger an Gold und Kostbarkeiten besaen, fiel den Goten zum Opfer. Nur das Leben wollte Alarich ihnen lassen, wie er selbst sich ausgedrckt hat. Seltsamerweise achteten die Barbaren die Schtze und das Asylrecht der Kirche.
Von Rom gedachte Alarich nach Sicilien und Afrika zu ziehen. Dieses Ziel hat er nicht erreicht. In Unteritalien, in der Nhe der Stadt Cosenza, ereilte ihn der Tod im 34. Jahre seines Lebens.
Die Goten sollen ihrem Könige ein eigenartiges Grab bereitet haben. Sie leiteten den Flu Busento ab und gruben darin ein Grab, in das Alarich, in kniglicher Rstung auf dem Rosse sitzend, versenkt wurde. Dann wurde der Flu in sein altes Bett zurckgefhrt. Niemand kennt die Stelle, wo der tapfere und wilde Alarich ruht. Sein seltsames Leichenbegngnis hat Platen poetisch verklrt:
Nchtlich am Busento lispeln bei Losenza dumpfe Lieder;
Aus den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder.
Und den Flu hinaus, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Goten,
Die den Alarich beweinen, ihres Volkes besten Toten.
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Attila
Extrahierte Ortsnamen: Attilas Attilas Ungarn Europas Italien Rom Rom Sicilien Afrika Unteritalien Cosenza Losenza
Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Die Feme. 78
diese nicht geben, bevor die Verlobung zu stnde gekommen wre. Die Ver-Handlungen darber zerschlugen sich infolge franzsischer Rnke. Nach einigen Jahren fiel Karl der Khne im Kampfe gegen die Lothringer, und nun wurde seine Tochter Maria doch die Gemahlin Maximilians. Aber der König von Frankreich beanspruchte das Herzogtum Burgund als erledigtes Lehen der Krone Frankreich. So entstanden Kmpfe, die sich durch die Regierung Maximilians und seines Nachfolgers hinziehen. Maria von Burgund starb bereits im fnften Jahre ihrer Ehe an den Folgen eines Sturzes vom Pferde. Sie ruht an der Seite ihres Vaters in der Kirche Notre Dame zu Brgge in Belgien. Als König Ludwig Xiv. von Frankreich bei einem Aufenthalt in Brgge diese Kirche besuchte, sagte er beim Anblick ihres Grabmals: Hier steht die Wiege unserer Kmpfe mit dem Hause sterreich."
Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken.
. In Friedrichs Regierung, und zwar in das Jahr 1453, fllt die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Durch diese hat das ostrmische Kaiserreich sein Ende erreicht, nachdem es fast tausend Jahre den Sturz des alten westrmischen Reiches berdauert hatte. Der letzte ostrmische Kaiser hie Konstantin, wie derjenige Fürst, dem Konstantinopel den Namen und die Ehre verdankt, Residenz zu sein. Auch der letzte Konstantin war ein tchtiger Fürst, aber er konnte das Unheil nicht aufhalten. Durch ihre bermacht hatten die Trken nach und nach alle Gebiete des ostrmischen Reiches an sich gerissen, so da dem Kaiser nur die Stadt Konstantinopel geblieben war. Diese hat er mannhaft ver-teidigt, bis er selbst im Kampfe erlag. Von nun an wurden die Trken der Schrecken Europas.
8. us der Kulturgeschichte des ausgehenden Mittelalters.
Die Feme.
Zu Dortmund stehen in der Nhe des Bahnhofes wohlumhegt die Reste einer uralten Linde, unter der in frherer Zeit das Femgericht abgehalten wurde. Dieses Gericht war eine westflische Einrichtung, die in der Zeit ihrer Blte weit der das Land der roten Erde hinaus-gegriffen hat. Die Sage hat sich dieses Gerichtes bemchtigt und uns ein schauriges Bild davon hinterlassen. In der Stille der Nacht sei es im Waldesdunkel, in Kellergewlben oder sonst an unheimlichen Orten zusammengetreten. Die Richter seien vermummt gewesen, der Ange-klagte, gleichviel ob er sich schuldig oder unschuldig bekannte, sei in jedem Falle zum Tode verurteilt und am nchsten Baume aufgehngt worden.
Das Femgericht wurde in Wirklichkeit nicht in der Nacht, sondern am hellen Tage gehalten. Es war nur insofern ein heimliches Gericht,
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Karl_der_Khne Karl Maria Maria Maximilians Maximilians Maria_von_Burgund Maria Ludwig_Xiv Ludwig Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Maximilians Frankreich Burgund Frankreich Maximilians Belgien Frankreich Friedrichs Konstantinopel Konstantinopel Europas Dortmund Kellergewlben
— 22 —
Kastanie. Die Nordabdachung des Taunus und das Lahnthal sind mit Ge-
treidefeldern bedeckt. Eine Fülle warmer Mineralquellen hat zur Anlage be-
rühmter Badeorte geführt: im 8. Wiesbaden, Soden, Homburg, im N.
Ems und Selters. Auf der Südwestecke des Rheingaugebirges, dem Nieder-
wald, erhebt sich das Nationaldenkmal.*)
b) Nördlich von der Mosel-Lahnfenke heißt das westrheinische Schiefer-
gebirge Eifel (bis zur Ahr), das ostrheinische Westerwald (bis zur Sieg).
Auf der Eifel (Eiflia —Land der Quellen) wechseln zahlreiche Basaltberge, tiefe
Krater und Maare (— Bergfeen) mit steinbedeckten Triften, moorigen Heide-
flächen und mühsam bestellten Ackerflureu ab. Die Maare, in erloschenen
Kratern entstandene Seen, werden von kahlem Lavagestein umgürtet. Tiefste
Einsamkeit, Dürre und Armut herrschen auf der Hochfläche, besonders in der
rauhen Schneeeifel, dem „rheinischen Sibirien". Nur die nach allen
Richtungen ausstrahlenden Bachthäler, namentlich das waldnmranschte Thal
der Ahr, zeigen landschaftliche Anmut und Wohlstand. Westwärts schließen
die Ardennen sich der Eifel an. — Wie die Eifel, so hat auch der
Westerwald zahlreiche Spuren ehemaliger vulkanischer Thätigkeit, weite
Torfmoore und öde Heideflächen aufzuweisen. Im nordwestlichen Teile bilden
hohe Basaltkuppen beim Eintritt des Rheins in die Ebene das anmutige
Siebengebirge (Drachenfels).
e) Der nördliche Teil des linksrheinischen Schiefergebirges heißt hohes
Venn, des rechtsrheinischen Sauerland. Das hohe Venn (Fenn —Moor)
bildet eine kahle, teils heideartige, teils moorige Hochfläche. Die von der
Nordsee her wehenden Stürme, welche starke Niederschläge bewirken, haben
sie zu einem der trostlosesten und ärmsten Landstriche Deutschlands gemacht.
Dagegen wird man in den Thälern der Nordabdachung, welche mit Kohlen-
schätzen reich ausgestattet ist, durch großartige Judustriethätigkeit überrascht. —
Das Sauerland (= Südland, nämlich Westfalens), zwischen Sieg und Ruhr
gelegen, gipfelt in dem kahlen Asten berge und erinnert in seiner Bodenbe-
schaffenheit an die Eifel. Der Westabhang des Sauerlandes erreicht den Rhein,
dem es die Wupper zusendet, nicht mehr; der Nordabhang senkt sich jenseit
der Ruhr als Haar oder Haarstrang zur Münsterbucht, einem Abschnitte des
norddeutschen Flachlandes; den Ostabhang bildet das Rothaargebirge.
ä) Der Rhein durchströmt nach dem Austritt aus der oberrheinischen Tief-
ebene zunächst den rebeureicheu Rheingau und tritt dann bei Bingen in das
Schiefergebirge ein, welches nur stellenweise zu Ansiedelungen geeignete Ufer-
ränder freiläßt. Häusig steigen die Felsen steil aus den Wogen auf (Lorelei-
felsirn**); ihre Abhänge sind mit Weinbergen bedeckt, ihre Gipfel mit verfallenen
*) Ged.: Germania, von Max Hofmann (Irdische Lieder).
**) Ged.: Die Lorelei, von H. Heine. — Der Rhein, von Em. Geibel.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Max_Hofmann Max H._Heine Geibel
— 30 —
Kr:r> er 60 q u elten.
§22. Ackerbau und Viehzucht bilden für einen großen Teil der
Landschaft (goldene Aue, Becken) die Hauptnahrungsquelle. Für die meisten
Gegenden ist aber der Reichtum an Bodenschätzen die Grundlage des
Erwerbs. Der Thüringer Wald liefert Schiefer, Porzellanerde und Eisen,
der Harz silberführende Bleierze und Kupfer. Schon vor dem Jahre 1000
begann hier der Bergbau am Rammelsberge, dessen Ertrag in Gestalt von
„Segensthalern" durch alle deutscheu Lande ging. Auch das Vorland des
Harzes ist mit Salz, Eisen, Kohle und nutzbarem Gestein reich ausgestattet.
Etwa die Hälfte des im Reiche gewonnenen Steinsalzes entstammt den
unerschöpflichen, bis 240 m mächtigen Lagern von Staßsnrt und Leopolds-
hall. Auf Gruud der Bodenreichtümer hat sich in der Landschaft eine bedeu-
teude Industrie entwickelt, besonders in Eisen-, Textil- und Spielwaren.
Der Handel beschäftigt sich mit der Ausfuhr dieser Jndustrieerzeuguisse
und der Produkte des im eigentlichen Becken blühenden Feld- und Gartenbans.
Wervohner, Stclcrten und Städte.
§ 23. Das Thüringer Becken gehört zu den starkbevölkerten Teilen des
deutschen Reiches; es wird im 8. von Thüringern, im N. von Nieder-
sachsen bewohnt. Nirgends herrscht eine größere politische Zerstückelung des
Bodens als im Thüringer Becken, dem Sitze der deutschen Kleinstaaten.
Politisch verteilt sich die Landschaft unter folgende Staaten:
die Königreiche Preußen (Prov. Hessen-Nassau, Sachsen und Hannover)
und Bayern steilweise);
das Großherzogtum Sachseu-Weimar-Eiseuach;
die Herzogtümer Sachseu-Coburg-Gotha, Sachsen-Meiuiugeu und teil-
weise Sachseu-Alteuburg, Anhalt und Braunschweig;
die Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schw.-Sondershauseu
und teilweise Renß ä. 2., Reuß j. L.
Residenzstädte im Werravorlande des Thüringer Waldes:
72. Coburg, von Schlössern, Gärten und Weinbergen umgebene Residenz von
Sachsen-Eobnrg-Gotha; östl. davon die Feste Coburgs), „die fränkische Krone".
73. Hildburghausen an der Werra, Technikum.
74. Meiningen an der Werra, Residenz von Sachsen-Meiningen.
Industriestädte im Franken- und Thüringer Walde:
75. Hof an der Saale, wichtiger Verkehrsknoten zwischen dem Becken
und Bayern, Mittelpunkt eines Jndnstriebezirks für Textilwaren.
*) Aufenthalt Luthers. Belagerung durch Wallenstein (1632).
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
— 109 —
emporschleudert (f. Abb. 27). Island ist der einzige, fast ausgebeutete Fund-
ort des zu optischen Zwecken benutzten Doppelspats. — Die Bewohner Js-
lands (Skandinavier, etwa 60000, durch Auswanderung nach Kanada stetig
abnehmend) leben von Schaf- und Renntierzucht, Fisch- und Robbenfang.
Reykjavik (sprich reikjawik — Rauchbucht) ist der Hauptort der Insel.
-Die übrigen europäischen Staaten.
9. Das Königreich Rumänien.
Lage und Wegrenznng.
§ 73. Rumänien bedeckt den südwestlichen Zipfel des großen osteuro-
päischen Flachlandes, von dem es durch den Prnt und die Donaumündungen
getrennt ist. Von der Balkanhalbinsel wird es durch den Donaubogen, von
Siebenbürgen durch die Karpaten geschieden. Südlich von der Donaumündung
reicht es bis an das schwarze Meer.
Wodenform und Kewcrsser.
§ 74. Rumänien enthält:
ein Berg- und Hügelland, die vom Seret und seinem Nebenflusse, der
Moldau, durchströmte und nach letzterer benannte Moldau (zwischen dem sieben-
bürgischen Berglande und dem Prut);
ein welliges Flachland, die im Donaubogen gelegene Walachei, welche
von der Alnta durchflössen ist und im N. die transsilvanischen Alpen enthält;
ein Bergplateau, die Dobrudscha, welche nach No. zum sumpfigen
Donaudelta abfällt.
Die Entwässerung des Landes geschieht durch zahlreiche Nebenflüsse
nach der Donau zu, die in Rumänien einen breiten Strom mit teilweise ver-
sumpften Ufern bildet; von ihren drei Mündungen (Kilia, Sulina und St.
Georgsarm) ist nur die mittlere schiffbar. —• Das Klima des Landes ist
im Sommer sehr heiß, im Winter häufig rauh und schneereich.
Krrverbscsuell'en.
§ 7s. Rumänien ist ein Ackerbaustaat; die Hauptnahrungsquelle
bildet die Landwirtschaft. Die Fruchtbarkeit des Bodens liefert selbst
bei mittelmäßiger Bestellung so reiche Erträge, daß Getreide (Mais und
Weizen) ausgeführt wird. Auch Wein- und Tabakbau find beträchtlich.
Neben Rindern, Schafen, Schweinen und Ziegen tritt der sumpfliebende Büffel
als Haustier auf. Ausgedehnte Bienenzucht liefert Honig und Wachs. An
metallischen Bodenschätzen arm, enthält Rumänien nur reiche Satzlager
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Personennamen: Kilia Sulina
Extrahierte Ortsnamen: Island Kanada Reykjavik Donaubogen Moldau Donaubogen Donau Rumänien
er Nrdteil Onropa.
Natürliche Gliedernng.
Lcrge und Wegrenzung.
tz 37. 1. Europa liegt in der nördlichen gemäßigten Zone ungefähr in
gleicher Entfernung vom Äquator und vom Nordpol. Seine äußersten
Punkte siud: im N. das Nordkap (auf der Insel Mageröe in Norwegen
unter 71° 12' nördl. Br., Abb. 29), im W. das Kap La Roca (südwestl. von
Lissabon, 9^° westl. Länge von Greenwich), im 8. das Kap Tarifa (fast
36° nördl. Br.). Die Ostgrenze bildet der 60.° östl. Länge von Gr.
2. Europa ist seiner Größe nach eigentlich nur eine westliche Halbinsel
Asiens. Es wird von diesem Erdteil durch das Uralgebirge, den Ural-
sluß, das kaspische Meer, die nördlich vom Kaukasus gelegene Manytsch-
Niederung und das schwarze Meer getrennt. Aus diesem gelangt man
durch den Bosporus (Straße von Konstantinopel), das Marmarameer
und die Straße der Dardanellen (früher Hellespont) in das mittel-
ländische Meer, die Südgrenze Europas. Durch die 14 km breite Straße
von Gibraltar (Abb. 31) steht das Mittelmeer mit dem atlantischen Ocean
in Verbindung, der Enropa im W. begrenzt. Das nördliche Eismeer be-
spült die Nordküste des Erdteils.
3. Im 8. und N. uuseres Erdteils greifen zwei große Binnenmeere
des atlantischen Oeeans mit zahlreichen Buchten tief in das Festland ein: im
8. das mittelländische Meer mit dem ägäischen und adriatischen Meere
im östlichen, dem Golf von Genua und du Liou im westlichen Teile; im N.
die durch den Kanal und die Straße von Calais mit dem Ocean ver-
bnndene Nordsee. Aus zwei Seitenmeeren desselben, dem Skager Nack und
dem Kattegat, sichren drei Straßen, der Sund, der große und der kleine
Belt, in die Ostsee, die außer vielen kleinen Buchten drei große Meeres-
arme besitzt: den bottnischen, finnischen und rigaischen Meerbusen.
4. Die zahlreichen Meereseinschnitte machen Enropa zum gegliedertsten
Erdteile. Die Glieder (Halbinseln und Inseln) nehmen mehr als ein Drittel
des fast 9:5/4 Miß. qkm großen Erdteils ein. Die bedeutendsten Halbinseln sind:
im 8. die Pyrenäen-, Apennin- und Balkanhalbinsel,
im N. Jütland, Skandinavien und Kola.
Brust und Berdrow, Lehrbuch der Geographie. 5
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
Extrahierte Personennamen: Nrdteil_Onropa
Extrahierte Ortsnamen: Europa Nordkap Norwegen La_Roca Lissabon Tarifa Europa Asiens Konstantinopel Europas Enropa Genua Ostsee Balkanhalbinsel Skandinavien
— 69 —
Die Nachbarstaaten des deutschen Meiches.
1. Das Königreich der Niederlande.
Lage und Wegrenzung.
tz 41. Die Niederlande bedecken den Westzipfel des großen norddeutschen
Flachlandes. Sie grenzen im W. und N. an die Nordsee, die mit der flachen
Zuider Zee (spr. seudersee — Südersee) und dem Dollart tief in das Land ein-
greift, im 0. an das deutsche Reich und im 8. an Belgien.
Wodenfovm und Gewäfsev.
G 42. Deu natürlichen Schutzwall des tiefliegenden Flachlandes bildet
ein Dünensaum; hinter ihm breitet sich
ein Marschland aus, dem landeinwärts
ein Geestland vorgelagert ist.
1. Als weiß schimmernder Wall deckt der vom Sturm unaufhörlich um-
gelagerte, bis 5 km breite Dünenwall die Westküste, während er im N. in
die westfriesischen Inseln (größte: Texel) zerrissen ist. Hinter diesen dehnt sich
das seichte, zur Zeit der Ebbe größtenteils trocken liegende Wattenmeer aus.
Das Marschland umsäumt die Rheiumüudungen und die Zuider Zee, deren
Trockenlegung schon in Augrisf genommen ist. Es liegt zum größten Teil
tiefer als der Meeresspiegel, nimmt über die Hälfte des Königreichs ein und
besteht aus Wiesenmooren oder aus einem grauen, zähen Lehmboden von
höchster Fruchtbarkeit. Gegen die Flußüberschwemmungen ist es durch Deiche,
gegen das Meer durch die Dünen geschützt. Zahllose, von Dämmen eingefaßte
Kanäle durchziehen und entwässern das tiefgelegene Land künstlich durch
Windmühlenkraft oder Dampfpumpwerke. — Das Geestland, die innere
Umrahmung der Marschen, ist ein flachwelliges, selten mit Wald bestandenes
Moor- und Heideland. Viele Gegenden gleichen der Lüneburger Heide, andere
den Hochmooren Nordwestdeutschlands, mit denen die Geest im Bonrtanger
Moore zusammenhängt. Nur mit dem äußersten Südostzipfel erreichen die
Niederlande das westrheiuische Schiefergebirge, und an dieser einzigen Stelle
liefert der Boden festes Gestein (Kalk) und Kohlen.
2. Der Hauptfluß der Niederlande, der majestätische Rhein, zer-
splittert sich vor seiner Mündung in ein wirres Netz natürlicher und künstlicher
Kanäle und erreicht die Nordsee unter fremden Namen. Kurz uach seinem
Eintritt in das Land nötigen ihn gewaltige Deichbauten, 2/s seiner Wasser-
masse an einen südlichen Arm, die Waal, abzugeben; der Rest fließt erst als
Niederrhein, dann als Leck weiter und erreicht als Maas die Nordsee.
Kurz nach jener Teilung entsendet er die Jjssel (Eißel) zur Zuider Zee. Die
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
— 70
Waal fließt als Mervede, dann als Hollandsch Diep westwärts und
mündet als Haringvliet in die See. Auf der Mervede benannten Strecke
nimmt sie die auf dem französischen Mittelgebirge entspringende Maas anf.
Mn & Ww W
Dünen. Marsche,^ Geest. Lehm und Mergel.
13. Die Niederlande und Belgien.
Die gleichfalls aus Frankreich kommende Schelde hat in den Niederlanden
nur ihr Mündungsgebiet, das im Verein mit den Rheinmündungen die Märschen-
reiche Jnselprovinz Seeland bildet. — Das Klima des Landes ist milde und
ziemlich gleichmäßig, da die Nähe des Meeres im Winter die Kälte und im
Sommer die Hitze lindert. Die Niederschläge sind gering, die Lnft daher
meistens sehr fencht.
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Mergel
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Belgien Frankreich Niederlanden Rheinmündungen Seeland