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1. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 9

1900 - Leipzig : Hirt
Otto Hi. und Johann I. Otto Iv. 9 Vor ihm hemmte die Havel seinen Weg, hinter ihm waren die verfolgenden Feinde. In dieser Not wandte er sich an den Gott der Christen um Rettung und gelobte, ihm zu dienen, wenn er aus der drohenden Gefahr befreit wrde. Da sah er jenseits einen Vorsprung in den Flu hineinragen, und mutig strzte er sich mit dem Ro und der schweren Rstung in den Strom. Wie durch ein Wunder trug ihn sein Pferd an das jenseitige Ufer. Voll Dank? barkeit gegen den Christengott sank er auf die Kniee und hngte seinen Schild an einem Baume auf, zum Zeichen, da er fortan nicht mehr gegen die Christen kmpfen wollte. Deshalb heit jener Ort das Schildhorn. König Friedrich Wilhelm Iv. lie dort eine Sule mit einem Schilde errichten, die ein K'reuz trgt. Die drei nchsten Nachfolger Albrechts des Bren. Die Nachfolger Albrechts des Bren, Otto I., Otto Ii. und Albrecht Ii., waren tchtige Fürsten. Sie wurden in vielfache Kriege verwickelt. Die dnischen Könige machten nmlich Ansprche auf Pommern, und die Fürsten von Pommern konnten keinen gengenden Widerstand leisten. Deshalb hatte Kaiser Friedrich Barbarossa ^dem Markgrafen von Brandenburg die Schutz-Herrschaft der Pommern verliehen. Das war der Grund der zahlreichen Streitigkeiten. Otto Iii. und Johann I. Albrechts Ii. Shne, Otto Ih. und Johann I., regierten gemeinschaftlich. Wacker hielten sie zusammen in zahlreichen Fehden und Kriegszgen. Der Herzog von Pommern mute ihnen die Uckermark und das Gebiet der Stadt Stargard abtreten. Vor allem aber war dieser Markgrase Streben auf die Eroberimg des Landes jenseits der Oder gerichtet. Dieses Gebiet war noch wild und unbebaut, weithin von Wldern und Morsten bedeckt, ein steter Schauplatz von Kmpfen zwischen Polen und Pommern. Nun rckten die beiden Fürsten von Brandenburg mit ihren Heerscharen der die Oder, besiegten die Polen und nahmen einen ansehnlichen Strich Landes in Besitz, der spter den Namen Neumark erhielt. Es ist die Gegend der Städte Kstrin, Landsberg, Bernstein. Kurz vor ihrem Tode teilten sie ihre Besitzungen unter ihre Shne, jedoch nicht als verschiedene unabhngige Frstentmer, sondern unter der Be-dingung, da berall die nmlichen Gesetze gelten und sie stets gegen alle Feinde gemeinsam kmpfen sollten. Der lteste wurde das Haupt der Familie und erhielt die Erzkmmererwrde. Die Shne hielten stets treu zusammen, wie ihre Vter gethan hatten. Otto It. D)er lteste Sohn Ottos Iii. war Otto Iv. Fast 40 Jahre hat er die Markgrafschaft regiert. An das Gebiet der Markgrafschaft grenzte im i) Die Uckermark umfat das Gebiet der heutigen Kreise Prenzlau, Templin und Ungermunde tm Regierungsbezirk Potsdam. Sie ist benannt nach dem Flusse Ucker, der ms Kleine Haff mndet.

2. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 73

1900 - Leipzig : Hirt
Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Die Feme. 73 diese nicht geben, bevor die Verlobung zu stnde gekommen wre. Die Ver-Handlungen darber zerschlugen sich infolge franzsischer Rnke. Nach einigen Jahren fiel Karl der Khne im Kampfe gegen die Lothringer, und nun wurde seine Tochter Maria doch die Gemahlin Maximilians. Aber der König von Frankreich beanspruchte das Herzogtum Burgund als erledigtes Lehen der Krone Frankreich. So entstanden Kmpfe, die sich durch die Regierung Maximilians und seines Nachfolgers hinziehen. Maria von Burgund starb bereits im fnften Jahre ihrer Ehe an den Folgen eines Sturzes vom Pferde. Sie ruht an der Seite ihres Vaters in der Kirche Notre Dame zu Brgge in Belgien. Als König Ludwig Xtv. von Frankreich bei einem Aufenthalt in Brgge diese Kirche besuchte, sagte er beim Anblick ihres Grabmals: Hier steht die Wiege unserer Kmpfe mit dem Hause sterreich." Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. In Friedrichs Regierung, und zwar in das Jahr 1453, fllt die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Durch diese hat das ostrmische Kaiserreich sein Ende erreicht, nachdem es fast tausend Jahre den Sturz des alten westrmischen Reiches berdauert hatte. Der letzte ostrmische Kaiser hie Konstantin, wie derjenige Fürst, dem Konstantinopel den Namen und die Ehre oerdankt, Residenz zu sein. Auch der letzte Konstantin war ein tchtiger Fürst, aber er konnte das Unheil nicht aufhalten. Durch ihre bermacht hatten die Trken nach und nach alle Gebiete des ostrmischen Reiches an sich gerissen, so da dem Kaiser nur die Stadt Konstantinopel geblieben war. Diese hat er mannhaft ver-teidigt, bis er selbst im Kampfe erlag. Von nun an wurden die Trken der Schrecken Europas. - 8. 3iu0 der Kulturgeschichte des ausgehenden Mittelatters. Die Feme. Zu Dortmund stehen in der Nhe des Bahnhofes wohlumhegt die Reste einer uralten Linde, unter der in frherer Zeit das Femgericht abgehalten wurde. Dieses Gericht war eine westflische Einrichtung, die in der Zeit ihrer Blte weit der das Land der roten Erde hinaus-gegriffen hat. Die Sage hat sich dieses Gerichtes bemchtigt und uns ein schauriges Bild davon hinterlassen. In der Stille der Nacht sei es im Waldesdunkel, in Kellergewlben oder sonst an unheimlichen Orten zusammengetreten. Die Richter seien vermummt gewesen, der Ange-klagte, gleichviel ob er sich schuldig oder unschuldig bekannte, sei in jedem Falle zum Tode verurteilt und am nchsten Baume aufgehngt worden. Das Femgericht wurde in Wirklichkeit nicht in der Nacht, sondern am hellen Tage gehalten. Es war nur insofern ein heimliches Gericht,

3. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 103

1900 - Leipzig : Hirt
Stmme und Vlkervereine. 103 Und der Niemalsausgesprochne, (r, der lteste der Alten, Wird fr immer aller Dinge, Aller Menschen liebend walten. Ihr, mit Kranz und Binsenkrben, Tretet in den Ring, ihr Kleinen, Singt den Reim, wiewohl ihr heute Klger thtet, still zu weinen. Dennoch fingt; den jungen Nacken Schmerzt noch nichtdasiochderfranken.^) Singt, und mag es traurig lauten Wie das Singen eines Kranken." Und die Knaben und die Mdchen Huben an mit leiser Stimme: Schirm uns, Balder, weier Salder, vor des Lhristengottes Grimme I Komm zurck, du sumst so lange; Sieh, wie Erd' und Gimmel klagen! Komm zurck mit deinem Frieden Auf dem goldnen Sonnenwagen I Weier Balder, weie Blumen, _ rie am Bach und Rain sie sprieen, Wei, wie deine lichten Brauen, Legen wir dir gern zu Fen. Steh, wir geben, was wir haben; Arm sind unsre Fruchtgefilde, La Geringes dir gengen, Weier Balder, Gott der Milde! Gott der Liebe, weier Balder, Neige hold dich unfern Gren, Blumen, rein, wie unsre erzen, Legen wir dir gern zu Fen! Und den pferstein umwandelnd, Warfen sie die heil'gen Kruter, Lichte Glocken, lichte Flocken, Lichte Sterne auf die Scheiter. Dann mit leisen Lispelworten Nahm die priesterin die Schale: Trinkt des weien Gottes Minne, Lh ihr hebt die Hand Zum Mahle!" Durch die Runde ging ein Raunen Wie gedmpftes Becherklirren, Wie im herbstlich drren Rohre Abendlfte heimlich schwirren. Und der krause (Dxferdiener Aus des Kessels weitem Bauche Gab er jedem von dem Fleische, von der Mistel, von dem Lauche. Sprach die Drude: Dankt den Gttern, Lscht die Glut und nehmt die Brnde! Dunkles brtet zwischen heute Und der nchsten Sonnenwende. Denn nicht alle kommen wieder, Und nicht jedem ist zu trauen. Fort! Die Sterne schimmern blasser, Und der Tag beginnt zu grauen." In die Grnde glitt die Menge Wie verstoben, wie versunken; Frische Morgenwinde spielten Mit der Asche, mit den Funken. Stmme und Vlkervereine. Die Germanen zerfielen in eine groe Anzahl von Stmmen. So viel Regierungsbezirke die heutige preuische Monarchie zhlt, so viel Stmme mag es frher in diesen Gegenden gegeben haben. Husig genannt werden: die Ubier, die Bataver, die Friesen, die Sigambrer, die Cherusker. Die Ubier wohnten in der Gegend von Kln, die Bataver in Holland zwischen Rhein und Waal, die Friesen an der Nordseekste zu beiden Seiten der Emsmndung, die Sigambrer im Sden der Lippe, die Cherusker im Flugebiet der mittleren Weser. Einen gemeinsamen *) Der Dichter verlegt die Handlung in die Zeit des berganges vom Heiden-tum zum Christentum.

4. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 105

1900 - Leipzig : Hirt
Bilder aus der Vlkerwanderung. 105 an die Spitze einer Gesandtschaft, die in das Lager Attilas reiste, um Schonung fr die Stadt zu erbitten. Seuchen, die in Attilas Heere wteten, untersttzten mchtig die Bitte des rmischen Hohepriesters. Attila zog sich nach Ungarn zurck. Zwei Jahre darauf erlag er seinen Aus-schweifungen. Im trunkenen Zustande ereilte ihn der Tod 454 n. Chr. Sein Reich zerfiel mit ihm Die Hunnen konnten nicht aufbauen, sie konnten nur zerstren. In die Steppen des Schwarzen Meeres wurden sie zurckgetrieben. Drei Viertel Jahrhundert haben sie die Völker Europas in Schrecken gehalten. 2. Alarich. Die hunnische Wanderung hatte eine ganze Reihe von Vlkerstmmen aus ihren Sitzen aufgescheucht. Die einen vertrieben die andern, und die Vertriebenen suchten sich neue Wohnsttten. Das rmische Reich mute die Truppen, die seine Grenzen schtzen sollten, zurckziehen, um sich gegen die Hunnen zu verteidigen. Die Folge war, da germanische Stmme der die unbeschtzte Grenze zogen und im rmischen Reiche sich ansiedelten. Wie wenn das Weltmeer in wilder Emprung aus seinen Ufern getreten wre, um das Festland unter seinen Wogen zu begraben, so strzten die Fluten der Vlkerwanderung hinein in das rmische Welt-reich. Niemals war die Verwirrung in der Welt grer, nie ihr Zustand trostloser als in jener Zeit. Von den Hunnen vertrieben, hatten die Westgoten im rmischen Reiche Aufnahme gefunden und dienten in den Heeren Roms um Sold. Da dieser nicht regelmig bezahlt wurde, zog der junge König Alarich nach Italien. Im Jahre 410 hatte Rom frchterliche Pln-derungen von seinen Scharen zu erleiden. Alles, was die Brger an Gold und Kostbarkeiten besaen, fiel den Goten zum Opfer. Nur das Leben wollte Alarich ihnen lassen, wie er selbst sich ausgedrckt hat. Seltsamerweise achteten die Barbaren die Schtze und das Asylrecht der Kirche. Von Rom gedachte Alarich nach Sicilien und Afrika zu ziehen. Dieses Ziel hat er nicht erreicht. In Unteritalien, in der Nhe der Stadt Cosenza, ereilte ihn der Tod im 34. Jahre seines Lebens. Die Goten sollen ihrem Könige ein eigenartiges Grab bereitet haben. Sie leiteten den Flu Busento ab und gruben darin ein Grab, in das Alarich, in kniglicher Rstung auf dem Rosse sitzend, versenkt wurde. Dann wurde der Flu in sein altes Bett zurckgefhrt. Niemand kennt die Stelle, wo der tapfere und wilde Alarich ruht. Sein seltsames Leichenbegngnis hat Platen poetisch verklrt: Nchtlich am Busento lispeln bei Losenza dumpfe Lieder; Aus den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder. Und den Flu hinaus, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Goten, Die den Alarich beweinen, ihres Volkes besten Toten.

5. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 73

1900 - Leipzig : Hirt
Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Die Feme. 78 diese nicht geben, bevor die Verlobung zu stnde gekommen wre. Die Ver-Handlungen darber zerschlugen sich infolge franzsischer Rnke. Nach einigen Jahren fiel Karl der Khne im Kampfe gegen die Lothringer, und nun wurde seine Tochter Maria doch die Gemahlin Maximilians. Aber der König von Frankreich beanspruchte das Herzogtum Burgund als erledigtes Lehen der Krone Frankreich. So entstanden Kmpfe, die sich durch die Regierung Maximilians und seines Nachfolgers hinziehen. Maria von Burgund starb bereits im fnften Jahre ihrer Ehe an den Folgen eines Sturzes vom Pferde. Sie ruht an der Seite ihres Vaters in der Kirche Notre Dame zu Brgge in Belgien. Als König Ludwig Xiv. von Frankreich bei einem Aufenthalt in Brgge diese Kirche besuchte, sagte er beim Anblick ihres Grabmals: Hier steht die Wiege unserer Kmpfe mit dem Hause sterreich." Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. . In Friedrichs Regierung, und zwar in das Jahr 1453, fllt die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Durch diese hat das ostrmische Kaiserreich sein Ende erreicht, nachdem es fast tausend Jahre den Sturz des alten westrmischen Reiches berdauert hatte. Der letzte ostrmische Kaiser hie Konstantin, wie derjenige Fürst, dem Konstantinopel den Namen und die Ehre verdankt, Residenz zu sein. Auch der letzte Konstantin war ein tchtiger Fürst, aber er konnte das Unheil nicht aufhalten. Durch ihre bermacht hatten die Trken nach und nach alle Gebiete des ostrmischen Reiches an sich gerissen, so da dem Kaiser nur die Stadt Konstantinopel geblieben war. Diese hat er mannhaft ver-teidigt, bis er selbst im Kampfe erlag. Von nun an wurden die Trken der Schrecken Europas. 8. us der Kulturgeschichte des ausgehenden Mittelalters. Die Feme. Zu Dortmund stehen in der Nhe des Bahnhofes wohlumhegt die Reste einer uralten Linde, unter der in frherer Zeit das Femgericht abgehalten wurde. Dieses Gericht war eine westflische Einrichtung, die in der Zeit ihrer Blte weit der das Land der roten Erde hinaus-gegriffen hat. Die Sage hat sich dieses Gerichtes bemchtigt und uns ein schauriges Bild davon hinterlassen. In der Stille der Nacht sei es im Waldesdunkel, in Kellergewlben oder sonst an unheimlichen Orten zusammengetreten. Die Richter seien vermummt gewesen, der Ange-klagte, gleichviel ob er sich schuldig oder unschuldig bekannte, sei in jedem Falle zum Tode verurteilt und am nchsten Baume aufgehngt worden. Das Femgericht wurde in Wirklichkeit nicht in der Nacht, sondern am hellen Tage gehalten. Es war nur insofern ein heimliches Gericht,

6. Lehrbuch der Geographie - S. 22

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 22 — Kastanie. Die Nordabdachung des Taunus und das Lahnthal sind mit Ge- treidefeldern bedeckt. Eine Fülle warmer Mineralquellen hat zur Anlage be- rühmter Badeorte geführt: im 8. Wiesbaden, Soden, Homburg, im N. Ems und Selters. Auf der Südwestecke des Rheingaugebirges, dem Nieder- wald, erhebt sich das Nationaldenkmal.*) b) Nördlich von der Mosel-Lahnfenke heißt das westrheinische Schiefer- gebirge Eifel (bis zur Ahr), das ostrheinische Westerwald (bis zur Sieg). Auf der Eifel (Eiflia —Land der Quellen) wechseln zahlreiche Basaltberge, tiefe Krater und Maare (— Bergfeen) mit steinbedeckten Triften, moorigen Heide- flächen und mühsam bestellten Ackerflureu ab. Die Maare, in erloschenen Kratern entstandene Seen, werden von kahlem Lavagestein umgürtet. Tiefste Einsamkeit, Dürre und Armut herrschen auf der Hochfläche, besonders in der rauhen Schneeeifel, dem „rheinischen Sibirien". Nur die nach allen Richtungen ausstrahlenden Bachthäler, namentlich das waldnmranschte Thal der Ahr, zeigen landschaftliche Anmut und Wohlstand. Westwärts schließen die Ardennen sich der Eifel an. — Wie die Eifel, so hat auch der Westerwald zahlreiche Spuren ehemaliger vulkanischer Thätigkeit, weite Torfmoore und öde Heideflächen aufzuweisen. Im nordwestlichen Teile bilden hohe Basaltkuppen beim Eintritt des Rheins in die Ebene das anmutige Siebengebirge (Drachenfels). e) Der nördliche Teil des linksrheinischen Schiefergebirges heißt hohes Venn, des rechtsrheinischen Sauerland. Das hohe Venn (Fenn —Moor) bildet eine kahle, teils heideartige, teils moorige Hochfläche. Die von der Nordsee her wehenden Stürme, welche starke Niederschläge bewirken, haben sie zu einem der trostlosesten und ärmsten Landstriche Deutschlands gemacht. Dagegen wird man in den Thälern der Nordabdachung, welche mit Kohlen- schätzen reich ausgestattet ist, durch großartige Judustriethätigkeit überrascht. — Das Sauerland (= Südland, nämlich Westfalens), zwischen Sieg und Ruhr gelegen, gipfelt in dem kahlen Asten berge und erinnert in seiner Bodenbe- schaffenheit an die Eifel. Der Westabhang des Sauerlandes erreicht den Rhein, dem es die Wupper zusendet, nicht mehr; der Nordabhang senkt sich jenseit der Ruhr als Haar oder Haarstrang zur Münsterbucht, einem Abschnitte des norddeutschen Flachlandes; den Ostabhang bildet das Rothaargebirge. ä) Der Rhein durchströmt nach dem Austritt aus der oberrheinischen Tief- ebene zunächst den rebeureicheu Rheingau und tritt dann bei Bingen in das Schiefergebirge ein, welches nur stellenweise zu Ansiedelungen geeignete Ufer- ränder freiläßt. Häusig steigen die Felsen steil aus den Wogen auf (Lorelei- felsirn**); ihre Abhänge sind mit Weinbergen bedeckt, ihre Gipfel mit verfallenen *) Ged.: Germania, von Max Hofmann (Irdische Lieder). **) Ged.: Die Lorelei, von H. Heine. — Der Rhein, von Em. Geibel.

7. Lehrbuch der Geographie - S. 30

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 30 — Kr:r> er 60 q u elten. §22. Ackerbau und Viehzucht bilden für einen großen Teil der Landschaft (goldene Aue, Becken) die Hauptnahrungsquelle. Für die meisten Gegenden ist aber der Reichtum an Bodenschätzen die Grundlage des Erwerbs. Der Thüringer Wald liefert Schiefer, Porzellanerde und Eisen, der Harz silberführende Bleierze und Kupfer. Schon vor dem Jahre 1000 begann hier der Bergbau am Rammelsberge, dessen Ertrag in Gestalt von „Segensthalern" durch alle deutscheu Lande ging. Auch das Vorland des Harzes ist mit Salz, Eisen, Kohle und nutzbarem Gestein reich ausgestattet. Etwa die Hälfte des im Reiche gewonnenen Steinsalzes entstammt den unerschöpflichen, bis 240 m mächtigen Lagern von Staßsnrt und Leopolds- hall. Auf Gruud der Bodenreichtümer hat sich in der Landschaft eine bedeu- teude Industrie entwickelt, besonders in Eisen-, Textil- und Spielwaren. Der Handel beschäftigt sich mit der Ausfuhr dieser Jndustrieerzeuguisse und der Produkte des im eigentlichen Becken blühenden Feld- und Gartenbans. Wervohner, Stclcrten und Städte. § 23. Das Thüringer Becken gehört zu den starkbevölkerten Teilen des deutschen Reiches; es wird im 8. von Thüringern, im N. von Nieder- sachsen bewohnt. Nirgends herrscht eine größere politische Zerstückelung des Bodens als im Thüringer Becken, dem Sitze der deutschen Kleinstaaten. Politisch verteilt sich die Landschaft unter folgende Staaten: die Königreiche Preußen (Prov. Hessen-Nassau, Sachsen und Hannover) und Bayern steilweise); das Großherzogtum Sachseu-Weimar-Eiseuach; die Herzogtümer Sachseu-Coburg-Gotha, Sachsen-Meiuiugeu und teil- weise Sachseu-Alteuburg, Anhalt und Braunschweig; die Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schw.-Sondershauseu und teilweise Renß ä. 2., Reuß j. L. Residenzstädte im Werravorlande des Thüringer Waldes: 72. Coburg, von Schlössern, Gärten und Weinbergen umgebene Residenz von Sachsen-Eobnrg-Gotha; östl. davon die Feste Coburgs), „die fränkische Krone". 73. Hildburghausen an der Werra, Technikum. 74. Meiningen an der Werra, Residenz von Sachsen-Meiningen. Industriestädte im Franken- und Thüringer Walde: 75. Hof an der Saale, wichtiger Verkehrsknoten zwischen dem Becken und Bayern, Mittelpunkt eines Jndnstriebezirks für Textilwaren. *) Aufenthalt Luthers. Belagerung durch Wallenstein (1632).

8. Lehrbuch der Geographie - S. 46

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 46 — wandelt worden (Netze-, Warthe-, Oderbruch; havelländisches Luch*). Behufs Verbindung der jetzt uach X. gerichteten Stromlünfe der Weichsel, Oder, Elbe und ihrer Nebenflüsse hat der Staat die Thalzüge zur Anlage von Kanälen benutzt. So ist die Oder einerseits durch deu Finow-Kanal, den Müllroser (Friedrich - Wilhelms-) Kanal und den Planer Kanal mit der Elbe, andererseits durch den Bromberger Kanal mit der Weichsel verbunden. Welche Neben- und Zuflüsse vermitteln diese Verbindung? Ober- und Unterlauf der Havel sind durch den Rnppiner und den Fehrbelliner Kanal (im N.) und den Havelländischen Kanal (im 8.) verbunden. — Der Raum zwischen den Thalzügen wird durch Plateauflächen gebildet, die durchschnittlich nur 50 in hoch sind, sich aber in den Ranenschen Bergen (südl. von Fürstenwalde, Markgrafensteine) **) über 150 m erheben. Diese Platten besitzen teils Sand-, teils fruchtbaren Lehmboden und sind mit ihren zahlreichen kleinen Seen und Waldungen nicht ohne landschaftliche Schönheit (nördl. von Fürstenwalde bei Buckow die märkische Schweiz). e) Die Landrücken des nördlichen (baltischen) Höhenzuges um- schließen in zusammenhängendem Zuge die deutsche Ostseeküste; sie besitzen ungefähr dieselbe durchschnittliche Höhe wie die südlichen Landrücken, sind aber bei weitem wasserreicher und fruchtbarer als diese. Zahllose Seen schmücken sie und fenden ihre Gewässer in kleinen Küstenflüssen der Ostsee oder in Neben- und Zuflüssen den Thalzügen zu. Die Unterläufe der Weichsel und der Oder sowie das Thal der Trave, das sich südwärts im Trave- Elbkanal fortsetzt, gliedern den Höhenzug in vier große Seenplatten. Die östlichste, die zwischen Memel und Weichsel gelegene preußische Seenplatte, eine sanftgewölbte, mit etwa 200 Seen bedeckte Schwelle, reicht im N. nicht bis an das Meer. Unter ihren meist schmalen, langgestreckten Wasserflächen sind der Spirding- und der Mauersee die bedeutendsten; aus dem letzteren fließt die Angerap, die wichtigste der drei Quellflüsse des Pregel. — Die pommer- sche Seenplatte, zwischen den Durchbruchstälern der Weichsel und der Oder, besitzt in dem über 330 m hohen Turmberge den höchsten Punkt des baltischen Laudrückens (südl. von ihm die sandige, mit Kiefernwald bedeckte Tuchler Heide). Ihr Rücken bildet eine zusammenhängende Wasserscheide zwischen der Ostsee (Stolpe, Persante, Rega) und dem nördlichen Thalzuge (Brahe, Küddow). — Die fruchtbare und ungemein seenreiche (450 Seen) *) Oder-, Netze- und Warthebruch sind unter Friedrich dem Großen (eine Eroberung ohne Soldaten), das havell. Luch unter Friedrich Wilhelm I. entwässert. **) Die Markgrafensteine sind die größten bekannten erratischen Blöcke (Findlinge), die zur Diluvialzeit mit dem Gletschereise aus Norwegen in das Flachland geschleppt sind. Den 20. Teil des größten Blockes bildet jetzt die 75 000 kg schwere rote Granitschale vor dem alten Museum zu Berlin; ihr Durchmesser beträgt 7 m.

9. Lehrbuch der Geographie - S. 53

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 53 — geworden. Die Börse Berlins ist nächst der Londoner die erste Europas. Berlin ist der Sitz der Reichsbank, der größten Universität des Reiches und einer großeu Anzahl von wissenschaftlichen und Kunstinstituten Landwirtschaft- liche Hochschule, Bergakademie, Hochschule für Musik, Akademie der bildenden Künste, — altes und neues Museum und Nationalgalerie auf der Museums- insel, Kunstgewerbe-Mnseum und Museum für Völkerkunde, Museum für Natur- kuude und landwirtschaftliches Museum). Zahlreiche Prachtgebäude und Stand- bilder (der große Kurfürst vou Schlüter, Friedrich der Große von Rauch, die Königin Luise vou Enke, Goethe von Schaper und Lessing von Lessing) schmücken die Stadt. Eine Fülle von Verkehrsmitteln verbindet die Stadtteile unter einander und mit den Vororten: die 33 km lange Ringbahn, die 11 km lange Stadtbahn, ein weitverzweigtes Netz von Pferdebahnen, die Spree mit ihren Armen und Kanälen. Großartige Wohlfahrtseiurichtuugeu find mit ungeheuren Mitteln geschaffen; die Straßenbeleuchtung, von dem Brandenburger Thor bis zur Spandauer Straße, in einem Teile der Leipziger Straße und auf dem Pots- damer Platz durch 150 elektrische Bogenlampen, in den übrigen Straßen durch 22200 Gaslaternen besorgt, geht von den „Berliner Elektrizitätswerken" und 5 städtischen nebst einer privaten (englischen) Gasanstalt aus. Für reines und gesundes Wasser sorgen die städtischen Wasserwerke an der Oberbaumbrücke, am Tegeler See und am Müggelsee, welche durch Sandfilter gereinigtes Wasser heben und durch Röhrenleitungen in die 22000 Grundstücke der Stadt überführen. Für die Fortleitung des verunreinigten Wassers sind die groß- artigen Kanalisationswerke geschaffen, deren Kanäle und Leitungen zu- sammen etwa 650 km (— der geraden Entfernung zwischen Berlin und Metz) messen. Das abgeführte Wasser wird mehreren der Stadt gehörigen Gütern zugeleitet und giebt hier seine Dungstoffe an den Boden ab, der ausgezeichnete Erträge an Futterrüben, Weizen, Raps, Kartoffeln und Kohl bringt (Riesel- güter im N. der Stadt: Falkenberg und Malchow, im S.: Osdorf und Groß- beeren.^) Außer den Rieselfeldern besitzt die Stadt ausgedehnte, der Gesund- heit förderliche Parkanlagen: im der Humboldthain, im 0. der Friedrichshain, im 80. der Treptower Park, im 8. der Viktoriapark am Kreuzberg mit schönem Wasserfall, im W. der Tiergarten (königlich). Durch Erbauung von 14 großen Markthallen ist die Umwandlung der öffentlichen Plätze in Gartenanlagen möglich geworden. Eine Anzahl städtischer Flußbäder und Volksbadeanstalten soll auf billige Weise die zur Gesundheit nötige Rein- lichkeit fördern, und mehrere Desinfektionsanstalten dienen zur Vernich- tnng der Keime ansteckender Krankheiten in Wohnung, Betten und Kleidung. *) Schlacht bei Großbeeren am 23. August 1813.

10. Lehrbuch der Geographie - S. 109

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 109 — emporschleudert (f. Abb. 27). Island ist der einzige, fast ausgebeutete Fund- ort des zu optischen Zwecken benutzten Doppelspats. — Die Bewohner Js- lands (Skandinavier, etwa 60000, durch Auswanderung nach Kanada stetig abnehmend) leben von Schaf- und Renntierzucht, Fisch- und Robbenfang. Reykjavik (sprich reikjawik — Rauchbucht) ist der Hauptort der Insel. -Die übrigen europäischen Staaten. 9. Das Königreich Rumänien. Lage und Wegrenznng. § 73. Rumänien bedeckt den südwestlichen Zipfel des großen osteuro- päischen Flachlandes, von dem es durch den Prnt und die Donaumündungen getrennt ist. Von der Balkanhalbinsel wird es durch den Donaubogen, von Siebenbürgen durch die Karpaten geschieden. Südlich von der Donaumündung reicht es bis an das schwarze Meer. Wodenform und Kewcrsser. § 74. Rumänien enthält: ein Berg- und Hügelland, die vom Seret und seinem Nebenflusse, der Moldau, durchströmte und nach letzterer benannte Moldau (zwischen dem sieben- bürgischen Berglande und dem Prut); ein welliges Flachland, die im Donaubogen gelegene Walachei, welche von der Alnta durchflössen ist und im N. die transsilvanischen Alpen enthält; ein Bergplateau, die Dobrudscha, welche nach No. zum sumpfigen Donaudelta abfällt. Die Entwässerung des Landes geschieht durch zahlreiche Nebenflüsse nach der Donau zu, die in Rumänien einen breiten Strom mit teilweise ver- sumpften Ufern bildet; von ihren drei Mündungen (Kilia, Sulina und St. Georgsarm) ist nur die mittlere schiffbar. —• Das Klima des Landes ist im Sommer sehr heiß, im Winter häufig rauh und schneereich. Krrverbscsuell'en. § 7s. Rumänien ist ein Ackerbaustaat; die Hauptnahrungsquelle bildet die Landwirtschaft. Die Fruchtbarkeit des Bodens liefert selbst bei mittelmäßiger Bestellung so reiche Erträge, daß Getreide (Mais und Weizen) ausgeführt wird. Auch Wein- und Tabakbau find beträchtlich. Neben Rindern, Schafen, Schweinen und Ziegen tritt der sumpfliebende Büffel als Haustier auf. Ausgedehnte Bienenzucht liefert Honig und Wachs. An metallischen Bodenschätzen arm, enthält Rumänien nur reiche Satzlager
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# Name Treffer  
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