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1. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 58

1902 - Leipzig : Hirt
58 Fnfte Periode. Ausgang des Mittelalters. lung. Rasch stieg das Reich aus den Gipfel seiner Macht. Aber die italienischen Sorgen hinderten die Kaiser vielfach, den deutschen An-gelegenheiten ihre volle Kraft zuzuwenden; die deutschen Fürsten pflegten ihre Sonderinteressen; die Germanisierung des Ostens geriet ins Stocken; Italien wurde das Grab der Deutschen. Schon unter Heinrich Iv. begann der unausbleibliche Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum, der mit dem Untergange der Hohenstaufen und der Zerrttung des Reiches endigte. Zugleich trat die christliche Welt in den Kreuzzgen in den Kampf gegen den Islam. Die Zeit der Kreuzzge ist die Zeit der hchsten Kultureut-faltung des Mittelalters und die Glanzperiode des Papsttums. Aber dem stolzen Baume der ppstlichen Weltherrschaft war die Axt an die Wurzel gelegt; durch den Kampf gegen ihren natrlichen Beschtzer, das Kaisertum, schadete die Kirchengewalt auch sich selber; dazu kam, da die Ppste die Sehnsucht nach einer Reform, die in Sekten und Kirchenversammlungen ihren Ausdruck fand, bekmpften, statt ihr ent-gegenzukommen, und die reich gewordene verweltlichte Geistlichkeit ihren Einflu auf die Gemter verlor. Das deutsche Reich hatte sich in Einzelstaaten aufgelst, deren Fhrung der grte unter ihnen, das leider nur halb deutsche sterreich, bernahm, während im Norden der Keim gelegt wurde zu einem anderen Grostaate, der zur Fhrung Deutschlands in spteren Jahrhunderten berufen war. Neben der Geistlichkeit hatte im Mittelalter das Rittertum, besonders zur Zeit der Kreuzzge, eine mchtige Stellung. Aber auch dieses war seit dem 13. Jahrhundert entartet und hatte seine frhere Bedeutung verloren. Dafr hatte sich ein anderer Stand, das Brger-tum, emporgearbeitet zu Bildung, Wohlstand und Macht. Wir teilen das Mittelalter in fnf Perioden: I. Von 375 bis 568. Die Zeit der Vlkerwandrnng und Staatenbildung. Ii. Bis auf Heinrich I., 919. Die Zeit des Frankenreiches. Iii. Bis zum Beginn der Kreuzzge, 1096. Die Zeit der schsischen und frnkischen Kaiser. Iv. Bis auf Rudolf von Habsburg. 1273. Die Zeit der Kreuz-zge und der Hohenstaufen. V. Bis zur Entdeckung von Amerika, 1492. Ausgang des Mittelalters.

2. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 60

1902 - Leipzig : Hirt
60 nach Madeira, das Grne Vorgebirge und das Vorgebirge der guten 1498. Hoffnung, bis sie endlich 1498 in Ostindien landeten. Indien auf westlicher Fahrt zu erreichen, gelang durch die erste 1519. Erdumsegelung, die 1519 von Spaniern unter Magalhaens (spr. Magaljaengs) unternommen wurde. Um dieselbe Zeit wurde Mexiko und bald auch das goldreiche Peru von den Spaniern in Besitz genommen; allmhlich dehnte sich ihre Herrschaft der den ganzen Westen und Sden Sdamerikas aus, während die Portugiesen Brasilien besetzten. 4. Folgen. Die Verbindung mit der Neuen Welt machte sich in der Alten in mannigfacher Weise fhlbar. Der Handel schlug neue Bahnen ein; während die Bedeutung der italienischen Seestdte und der Hansa sank, wurden die westlichen Lnder Europas Hauptsitze des Seehandels. Neue Bodenerzeugnisse fanden ihren Weg nach Europa und beeinfluten die Lebensweise und die Erwerbsttigkeit: Mais, Tabak, Kartoffeln, Kakao; feine Holzarten und Farbestoffe. Fr andere, bisher wenig verbreitete, war Amerika ein ergiebiger Boden: Baumwolle, Zucker, Kaffee. Aus den amerikanischen Minen wurden groe Massen von Gold und Silber herausgeholt und kamen jhrlich in ganzen Schiffs-ladungen nach Spanien; dadurch verlor das Edelmetall an Wert, während die brigen Waren im Preise stiegen. Der Natur-, Erd- und Vlkerkunde erffneten sich neue For-schungsgebiete. Wie ist die jetzige Bevlkerung Amerikas entstanden? 61. Wissenschaft und allgemeine Bildung. Die Buchdruckerkunst. Am meisten wurde die Bildung gefrdert Um durch die Erfindung der Buchdruckerkunst. Johann Gutenberg aus 1440. Mainz hat um 1440 (in Straburg?) zuerst mit beweglichen Lettern gedruckt. In Mainz grndete er mit dem reichen Fust und dem Schn-schreibet Schffer eine Druckerei. Als das erste grere Werk, eine lateinische Bibel, in Angriff genommen war, wurde er von dem eigen-ntzigen Fust beiseite gedrngt. Die neue Kunst, die sich schnell verbreitete, wurde ein mchtiges Hilfsmittel fr die wieder erwachte Beschftigung mit der Literatur der Rmer und Griechen, den Humanismus. 2. Der Humanismus in Italien. In Italien war die Kenntnis des klassischen Altertums nie ganz verloren gegangen. Nach den Kreuz-

3. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 59

1902 - Leipzig : Hirt
Die Neuzeit Erste Periode. Die Zeit der Religionskmpfe. 60. Entdeckungen. V Vorbedingungen und Ursachen. Die groen Ereignisse, die um 1500 die Neuzeit herbeifhrten, waren durch frhere Jahrhunderte vor-bereitet. So wurde die Entdeckung und Besiedlung von Amerika er-mglicht durch die Ausbildung des Seewesens, und diese ist wiederum den Kreuzzgen zu verdanken. Bei dem regen Verkehr auf dem Mittel-meere wurde der Schiffsbau vervollkommnet, und die Kenntnis der Magnetnadel kam aus dem Morgenlande nach Italien. Der Schiffer G i o j a aus Amalfi soll um 1300 den ersten Schiffskompa verfertigt haben. Durch die Kreuzzge war das geographische Interesse lebendig ge-worden, und die Begierde, einen Seeweg nach Indien zu finden, wurde dadurch erhht, da die Trken den Landweg unsicher machten. 2. Entdeckung Amerikas, 1492. Einen Weg nach Indien wollte der Seefahrer Christoph Kolumbus (Colombo) aus Genua, gesttzt auf die berzeugung von der Kugelgestalt der Erde, in westlicher Rich-tung auffinden. In Portugal, in seiner Vaterstadt und in Spanien fanden seine Antrge um Untersttzung kein Gehr, bis ihm endlich die Knigin Jsabella von Spanien drei Schiffe bewilligte. (Fig. 124.) 1492. Nach 70tgiger Fahrt landete Kolumbus auf einer der Bahamainseln (San Salvador) und entdeckte noch Euba und Haiti, auf den drei folgenden Reisen mehrere andere Inseln und das Festland von Sd-amerifa.*) Woher stammen die Ausdrcke Indianer und Westindien? Von wo aus war Amerika schon im Mittelalter erreicht worden? 3. Andere Entdeckungen. Die Portugiesen suchten Indien auf anderem Wege Auf ihren Fahrten im 15. Jahrhundert fanden sie nach und *) Den Namen Amerika erhielt der entdeckte Erdteil nach dem Vorschlage des deutschen Gelehrten Waldseemller, der ein Werk der die Fahrten des Florentiners Amerigo (eigentlich Alberico) Vespucci nach der Neuen Welt herausgab.

4. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 48

1900 - Leipzig : Hirt
48 Die ersten vierzig Jahre des 18. Jahrhunderts. die Damen muten in einfacher, schwarzer Kleidung erscheinen, um jeden unntzen Aufwand zu vermeiden. Die Erziehung ihres Sohnes, der ihre Einfachheit nachahmte, leitete sie selbst. Die Sorge um dessen Wohl-ergehen bildet den Hauptinhalt der Briefe, die sie mit ihrem Gemahl während dessen Abwesenheit wechselte. Eine Stunde von Berlin lie der König ihr zu Ehren ein schnes Schlo erbauen, das nach ihrem Namen Charlottenburg genannt wurde. Um dasselbe hat sich eine groe Stadt angebaut, die ebenfalls Charlottenburg heit. Den Bau des Schlosses haben die berhmten Baumeister Schlter und Eosander geleitet. Leibniz. Zu den vertrautesten Freunden der Knigin Sophie Charlotte gehrte der groe Philosoph Leibniz. Seit Aristoteles hat kein Gelehrter alle Wissenschaften mit seinem Geiste gleicherweise umspannt und ist so sehr in jeder derselben schpferisch gewesen wie Gottfried Wilhelm Leibniz. Frhe Reife, Umfang und Tiefe des Wissens, Sinn fr Philosophie und fr die Verhltnisse des wirklichen Lebens waren in diesem groen Geiste wunderbar vereinigt. Schon als Knabe fate Leibniz den Vorsatz, in den Worten stets nach Klarheit, in den Dingen nach dem Nutzen zu streben. Er dachte aber nicht an den Nutzen fr seine Person, sondern fr die menschliche Gesellschaft, an den Frieden Europas und die Verbreitung der Kultur. Um die Politik Ludwigs Xiv. auf gypten zu lenken und dadurch Europa und namentlich dem Deutschen Reiche den Frieden vor diesem thatkrstigen Könige zu sichern, lie er ihm eine Denkschrift berreichen, in der er die Vorteile einer Eroberung gyptens fr Frankreich darlegte. gypten sei die Grund-lge der Herrschaft der das Meer, das Band, welches Asien mit Afrika verknpfe, die Getreidekammer des Ostens, der Stapelplatz der Schtze dreier Erdteile. Ludwig Xtv. hatte kein Verstndnis fr den Plan des groen Gelehrten. Aber wie richtig der Gedanke der Denkschrift war, ist dadurch bewiesen, da Napoleon aus denselben zurckkam. Allein es war zu spt fr die Ausfhrung. England hatte indessen die Herrschaft zur See angetreten, Frankreich sie verloren. In einer sptem Denkschrift stellt Leibniz das Ideal einer europischen Politik im christlichen Geiste auf und weist jedem Volke seine Aufgabe zu. Was plagen wir uns hier um eine Handvoll Erde, die soviel Christenblut kostet! Polen und Schweden haben den Berus, dem Kaiser in der Bekmpfung der Trken beizustehen, der Zar von Moskau, mit Ernst auf die Tataren einzudringen, England und Dnemark, ihre Absichten auf Nordamerika ein-zurichten, Spanien auf Sdamerika, Holland auf Ostindien. Frankreich soll die Fhrung der christlichen Waffen im Orient bernehmen und gypten erobern. Ist Deutschland einig, so ist es unberwindlich, und es hat die Auf-gbe, die Ruhe Europas zu erhalten; der Kaiser soll mit dem Papste an der Friedenswarte stehen." Es war ein schner Traum eines edlen Geistes. Ebenso dachte er an eine gemeinsame Schrift und Sprache der Völker. An den Hfen der ersten europischen Fürsten war der groe Denker ein willkommener Ratgeber. Die Kaiser Leopold I., Joseph I. und Karl Vi. wuten ihn zu schtzen, mit Peter dem Groen von Rußland stand er in

5. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 90

1900 - Leipzig : Hirt
90 berblick der die europischen Grostaaten. berblick der die europischen Grostaaten mit Ausschlu Preuens. England. In England erlangten die Katholiken durch die unablssigen Bemhungen Daniel O'eonnells und durch das wohlwollende Entgegen-kommen des Ministerprsidenten Lord Wellington, des Siegers von Waterloo, Gleichstellung mit den Mitgliedern der anglikanischen Hochkirche und dadurch Zutritt zum Parlament sowie zu allen Staatsmtern. Seit dem Jahre 1837 regiert dort die Knigin Viktoria. Unter ihrer Regierung er-warb England wichtige Besitzungen in Ostindien, so da ganz Vorderindien und der westliche Teil von Hinterindien der englischen Herrschaft unterworfen sind. Daher fhrt die Knigin zugleich den Titel Kaiserin von Indien. Ganz Australien ist englischer Besitz, desgleichen der nrdliche Teil von Nord-amerika. In Sdafrika gewann sie das Kapland; die beiden Burenstaaten sind i. I. 1900 dem englischen Besitz einverleibt worden; die Transvaal-bnren haben unter ihrem entschlossenen Prsidenten Paul Krger ihre Heimat mit der uersten Hartnckigkeit verteidigt, muten aber doch der englischen bermacht erliegen. Die Eroberung dieses Landes ist den Eng-lndern durch die tapfern, frommen und vaterlandliebenden Buren sehr schwer gemacht worden. In gypten ist der englische Einflu magebend. Durch den Besitz Gibraltars, Maltas und Eyperns beherrscht England das Mittelmeer, durch Aden die indischen Gewsser. Von allen Fürsten der Erde hat die Knigin von England die meisten Unterthanen; der der alle Erdteile sich erstreckende Kolonialbesitz sichert dem englischen Gewerbflei hinreichende Absatzgebiete. Rußland. Rußland suchte vergebens seine Herrschaft der die Balkan-lnder auszudehnen. Dagegen schreiten die russischen Eroberungen in Asien stetig fort. Der Norden dieses ungeheuern Erdteils ist russischer Besitz, und im Sden ist das englische Indien bereits bedroht. Nikolaus Ii. ist seit 1894 Kaiser von Rußland. Sein Grovater Alexander Ii. war besonders bemht, die Civilisation von Westeuropa seinem Reiche zuzufhren. Er hat die Leibeigenschaft aufgehoben und die allgemeine Wehrpflicht eingefhrt. Sibirien wird durch eine Eisenbahn, die bis zum Groen Ozean fortgefhrt werden soll, dem europischen Handelsverkehr erschlossen. Die Trkei. Allmhlich haben sich die meisten Völker der Balkanhalb-insel von der Trkei unabhngig gemacht. Die Griechen erkmpften ihre Frei-heit unter dem tapfern Alexander Ipsilanti in den Jahren 18211828. Ten bayrischen Prinzen Otto riefen sie auf den griechischen Thron. Trotz aller Bemhungen fr die Wohlfahrt des verschuldeten Landes und trotz seiner streng verfaffungsgemen Regierung untergruben im geheimen wirkende Auf-rhrer seine Stellung. Infolgedessen kehrte er 1862 nach Bayern zurck. An seine Stelle wurde ein Prinz des dnischen Knigshauses zum Könige von Griechenland gewhlt. Dieser, Georgias I., regiert noch. Der Krn-Prinz Konstantin von Griechenland ist vermhlt mit der Prinzessin Sophie von Preußen, einer Schwester unseres Kaisers. Nach 1860 sind Rumnien, Serbien, Bulgarien und Monte-negro selbstndig geworden. Die trkischen Provinzen Bosnien und die

6. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 93

1900 - Leipzig : Hirt
berblick der die auereuropischen Erdteile. 93 zsische, russische, englische und japanische Truppen sind unter dem Oberbefehl des deutschen Generalfeldmarschalls Grafen Walderfee vereinigt, um fr die frevelhafte Verletzung des Vlkerrechtes und die Zerstrung der christlichen Kultursttten mit bewaffneter Hand Shne zu fordern. Die vereinigten Truppen werden den Chinesen gegenber keinen leichten Stand haben. In obiger An-sprche Kaiser Wilhelms Ii. heit es weiter: Ihr sollt fechten mit einem euch ebenbrtigen, tapfern, verschlagenen Feinde, gut bewaffnet und gut ausgerstet." Thatfchlich haben die Chinesen nach einem unglcklichen Kriege mit Japan europische Geschtze und Gewehre angekauft und ihre Soldaten auf europische Art in den Gebrauch derselben eingeschult. Das Jnselreich Japan ist an Umfang etwas grer als das Knig-reich Preußen, aber viel strker bevlkert. Im Gegensatze zu China, wo man jedem Fremden abhold ist, eignet sich Japan die europische Kultur gern und leicht an. Heerwesen, Verwaltung und Schulwesen werden nach deutschem Muster gestaltet. Der jngste Krieg zwischen China und Japan hat gezeigt, da Japan China weit berlegen ist. Persien ist an Umfang grer als das Deutsche Reich, sterreich und Frankreich zusammen. Die Einwohnerzahl bertrifft die der Rheinprovinz kaum um das Doppelte. Von der ehemals blhenden Kultur ist wenig mehr vorhanden. Sibirien gehrt zu Rußland, desgleichen der Kaukasus, Centralasien, Chiwa und Bochara. Diese russischen Besitzungen erreichen an Umfang fast die doppelte Gre von Europa. Die Bevlkerungsziffer dieses Riesenbesitzes bersteigt jedoch die Preuens nur um zehn Millionen. Vorderindien und der Westen von Hinterindien sind fast ganz im Besitze der Englnder. An Flchenausdehnuug kommt der englische Besitz der Hlfte von Europa gleich; die Bevlkerung ist dichter als die europische. Vorderasien gehrt meist den Trken. Arabien ist im Innern un-abhngig. Die Franzosen besitzen den Osten von Hinterindien. Das Reich Birma in Hinterindien ist unabhngig. Die Suuda-Jnseln gehren meist den Hollndern, die Philippinen den Vereinigten Staaten von Amerika, die Karolinen den Deutschen. Afrika. Das innere Afrika ist vllig unkultiviert. Der Kongostaat ist selbstndig und wird vom Könige von Belgien regiert. Im Norden ist gypten dem Namen nach trkischer Vasallenstaat, in der That steht es unter englischem Einflu. Tripolis und Barka gehren den Trken, Algier den Franzosen, Marokko und Abessinien sind unabhngig. Die Englnder besitzen die Kap-kolonie, sowie Striche an der Ost- und Westkste; das Deutsche'reich hat Besitzungen an der Ost- und Westkste; die Insel Madagaskar ge-hrt Frankreich. Amerika. Amerika ist das Land der Freistaaten. Der bedeutendste derselben in Nordamerka ist die Union oder die Vereinigten Staaten; die grte Republik Sdamerikas ist Brasilien. Die kleinern Freistaaten sind fast fortwhrend durch Brgerkriege beunruhigt, die gestrzte Prsidenten

7. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 38

1900 - Leipzig : Hirt
38 Das Zeitalter der Hohenstaufen. liegend, kmpften oder kauften sie sich los von dem Unterthanenverbande desselben und wurden freie Reichsstdte, die nur den Kaiser als ihren Oberherrn anerkennen. Der Schiffsverkehr mit dem Morgenlande hat die Entwicklung des Seerechtes zur Folge. Aus dem Gebiete der Verwaltung und Polizei war das Morgen-land dem Abendlande berlegen: was das Morgenland darin Gutes hatte, wurde im Abendlande nachgeahmt. Nicht minder wichtig sind die Folgen fr die wissenschaftliche Weiterbildung des Abendlandes. Griechische und arabische Wissen-schaft wurde im Abendlande gepflegt. Die geographischen Kenntnisse wurden erweitert. Die Tier-, Pflanzen- und Mineralwelt des Morgen-landes wurde in Europa bekannt. Der venetianifche Kaufmann Marko Polo durchreiste 26 Jahre lang Asien und lernte fast alle Lnder Mittel- und Sdasiens kennen. Die Inseln des Indischen Oceans und China hat er besucht. Den Geschichtsschreibern, Dichtern und Sngern lieferten die Kreuzzge geeigneten Stoff zu anregenden Darstellungen. In Bologna, Paris und Neapel entstanden Universitten, in denen das ganze geistige Leben und Streben der Zeit seinen Mittelpunkt und seine Weiter-entwicklnng fand. Auch ble Folgen haben die Kreuzzge gehabt. Der Aussatz und andere verheerende Krankheiten kamen durch den Verkehr mit den Morgen-lndern nach Europa. Die ganze Weiterentwicklung der europischen Kultur, die Ersin-dngen und Entdeckungen der Folgezeit beruhen darauf, da durch den Berkehr mit dem Morgenlande der Gesichtskreis der Abendlnder be-deutend erweitert worden ist. Lothar der Sachse- Heinrich V. hinterlie keinen Erben. Die Fürsten whlten den Sachsen-Herzog Lothar, der von 11251138 regierte. Das Ansehen des Reiches hat er gewahrt, den Landfrieden durch rcksichtslose Strenge gesichert und Frieden mit der Kirche gehalten. Seine Frsorge fr die Nordmark Sachsen wird spter im Zusammenhange behandelt. 4. Das Zeitalter der Hohenstaufen. ^ J/ Konrad Iii. -/ v J r Kaiser Lothar hinterlie keinen Sohn. Seine Tochter war mit dem Herzoge Heinrich dem Stolzen von Bayern vermhlt. Ihm hatte Lothar auf dem Todesbette auch sein eigenes Herzogtum Sachsen verliehen.

8. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 73

1900 - Leipzig : Hirt
Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Die Feme. 73 diese nicht geben, bevor die Verlobung zu stnde gekommen wre. Die Ver-Handlungen darber zerschlugen sich infolge franzsischer Rnke. Nach einigen Jahren fiel Karl der Khne im Kampfe gegen die Lothringer, und nun wurde seine Tochter Maria doch die Gemahlin Maximilians. Aber der König von Frankreich beanspruchte das Herzogtum Burgund als erledigtes Lehen der Krone Frankreich. So entstanden Kmpfe, die sich durch die Regierung Maximilians und seines Nachfolgers hinziehen. Maria von Burgund starb bereits im fnften Jahre ihrer Ehe an den Folgen eines Sturzes vom Pferde. Sie ruht an der Seite ihres Vaters in der Kirche Notre Dame zu Brgge in Belgien. Als König Ludwig Xtv. von Frankreich bei einem Aufenthalt in Brgge diese Kirche besuchte, sagte er beim Anblick ihres Grabmals: Hier steht die Wiege unserer Kmpfe mit dem Hause sterreich." Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. In Friedrichs Regierung, und zwar in das Jahr 1453, fllt die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Durch diese hat das ostrmische Kaiserreich sein Ende erreicht, nachdem es fast tausend Jahre den Sturz des alten westrmischen Reiches berdauert hatte. Der letzte ostrmische Kaiser hie Konstantin, wie derjenige Fürst, dem Konstantinopel den Namen und die Ehre oerdankt, Residenz zu sein. Auch der letzte Konstantin war ein tchtiger Fürst, aber er konnte das Unheil nicht aufhalten. Durch ihre bermacht hatten die Trken nach und nach alle Gebiete des ostrmischen Reiches an sich gerissen, so da dem Kaiser nur die Stadt Konstantinopel geblieben war. Diese hat er mannhaft ver-teidigt, bis er selbst im Kampfe erlag. Von nun an wurden die Trken der Schrecken Europas. - 8. 3iu0 der Kulturgeschichte des ausgehenden Mittelatters. Die Feme. Zu Dortmund stehen in der Nhe des Bahnhofes wohlumhegt die Reste einer uralten Linde, unter der in frherer Zeit das Femgericht abgehalten wurde. Dieses Gericht war eine westflische Einrichtung, die in der Zeit ihrer Blte weit der das Land der roten Erde hinaus-gegriffen hat. Die Sage hat sich dieses Gerichtes bemchtigt und uns ein schauriges Bild davon hinterlassen. In der Stille der Nacht sei es im Waldesdunkel, in Kellergewlben oder sonst an unheimlichen Orten zusammengetreten. Die Richter seien vermummt gewesen, der Ange-klagte, gleichviel ob er sich schuldig oder unschuldig bekannte, sei in jedem Falle zum Tode verurteilt und am nchsten Baume aufgehngt worden. Das Femgericht wurde in Wirklichkeit nicht in der Nacht, sondern am hellen Tage gehalten. Es war nur insofern ein heimliches Gericht,

9. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 77

1900 - Leipzig : Hirt
Die Hansa. schlielich die reichen, lange ansssigen Kaufherren, die man Patrizier nannte. Vom Anfang'des 14. Jahrhunderts an erstritten sich die Vertreter des Handwerkerstandes Sitz im Rate, und in manchen Orten rissen sie sogar die ganze Stadtleitung an sich. Die Vertreter der einzelnen Handwerke hatten seit dem 12. Jahrhundert angefangen, sich zu vereinigen. Derartige Vereinigungen heien Znfte oder Gilden. Whrend die einzelnen Landesfrsten seit dem Interregnum bestrebt waren, ihre eigene Macht auf Kosten der kaiserlichen zu erhhen, haben die Städte verhindert, da das Reich sich in eine Anzahl getrennter Frstentmer auflste. In ihnen hat sich das Bewutsein von der Einheit des Reiches und der Zusammengehrigkeit aller unter einem Oberhaupte, dem Kaiser, erhalten. Einsichtige Kaiser haben deshalb die Entwicklung der Städte nach Krften gefrdert. Dies thaten vor allen Albrecht I. und Albrecht Ii. Die Hansa. Welcher Reichtum, welche Macht in jener Zeit in den Stdten lag, zeigt insbesondere der Stdtebund der Hansa. Der .Name Hansa ist die uralte Bezeichnung fr Handelsver-bindungen; er bedeutet Schar oder Bund. Seit 1370 wird das Wort ausschlielich fr den groen Handelsverein gebraucht, der den gesamten niederdeutschen Volksstamm umfate. Schon 1241 hatten sich Lbeck und Hamburg zu eigenem Schutze verbunden, und ihnen hatten sich bald Bremen, Braunschweig und Kln angeschlossen. Rasch wuchs der Bund der die Städte von Finnland nach Flandern. Der Zweck desselben war, den Handel zu schtzen, die im Ausland erworbenen Vorrechte und Warenniederlagen zu erhalten und zu erweitern, zollfreie Fahrt zu Wasser und zu Lande zu erringen und Streitigkeiten durch erwhlte Schiedsrichter beizulegen. Hauptort des Bundes war Lbeck; daneben waren Hauptorte fr die Geschfte des Kaufmanns: der Stahlhof oder die Gildehalle zu London, der Hof zu Nowgorod, das Kontor zu Bergen und der Hof zu Brgge. Die Mittel des Bnndes wurden durch die Geldbeitrge der einzelnen Städte geliefert. Nicht blo auf der Nord- und Ostsee, sondern auch auf dem Mittel-meere wehte die Flagge der Hansa. Dnemark, Schweden, Norwegen, Rußland waren Hauptpltze ihres Handels. Norwegen war vorzugsweise des Fischfanges und des Holzreichtums wegen wichtig. Auch Pelzwerk wurde von dort bezogen im Austausch gegen Tuche und Metallwaren. Mit den Niederlanden wurde der regste Verkehr gepflogen; denn dort gab es bedeutende Warenniederlagen, wohin Venetianer, Pisaner und Griechen die feinen Arbeiten des Sdens und des Ostens brachten, wo schon 1310

10. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 79

1900 - Leipzig : Hirt
Die wichtigsten Erfindungen des Mittelalters. 79 Reiches. Im 14. Jahrhundert wurden Universitten in Wien, Genf, Heidelberg, Kln und Erfurt gestiftet, in das 15. Jahrhundert fllt die Stiftung der Hochschulen von Wrzburg, Leipzig, Rostock, Lwen, Greifswald, Basel, Freiburg und Tbingen. Ein reges geistiges Leben ging von diesen Sitzen der Wissenschaft aus. Lehrer und Schler genossen besondere Vorrechte und hatten ihre eigene Gerichts-barkeit; ein Doktordiplom wurde fr nicht geringer angesehen als ein Adelsbrief, der Rektor einer Universitt stand im Range einem Reichs-frften gleich. Kaiser und Ppste, Landesherren und Städte wetteiferten in der Grndung von Universitten. Die wichtigsten Erfindungen des Mittelalters. Der "Kompaf. Zu den wichtigsten Erfindungen des Mittelalters ge-hrt der Kompa. Er besteht aus einer freischwebenden Magnetnadel, die an ihrem Schwerpunkte auf einem kupfernen Stifte ruht, der oben mit einem kleinen Knopf von Achat versehen ist. Die schwebende Magnetnadel hat die Eigenschaft, stets nach Norden zu zeigen. Deshalb wurde sie zu einem Weg-weiser fr die Schiffer. Ehe der Kompa bekannt war, hielten die Schiffe sich meist in der Nhe der Ksten. Mond und Sterne zeigten dem Steuer-mann den Weg. In dunkler Nacht war er ratlos. Mit dem Kompa konnte er es wagen, das offene Meer zu befahren; die Magnetnadel ver-gewisserte ihn stets der die Fahrrichtung. Die Chinesen behaupten, bereits im zweiten Jahrhunderte der christlichen Zeitrechnung den Kompa gehabt zu haben. In Europa hat Alexander Neckam, ein Milchbruder des englischen Knigs Richard Lwenherz, zuerst die Thatsache festgestellt, da der freischwebende Magnet stets nach Norden weise. Im 12. Jahrhundert wurde der Kompa bereits von Spaniern, Arabern und Italienern angewandt. Als Erfinder desselben gilt der Italiener Flavio Gioja, der zu Anfang des 14. Jahrhunderts lebte. Er kann indes nicht der Erfinder, sondern nur der Vervollkommner des Kompasses gewesen sein. Das 5chihpulver. Wie der Kompa der Schiffahrt neue Wege er-mglichte, so hat die Erfindung des Schiepulvers das Kriegswesen gnzlich umgestaltet. Eine schiepulverhnliche Masse kannten bereits die Byzantiner im 7. Jahrhundert. Sie bestand aus einer Mischung von Schwefel und andern Brennstoffen, die in Kesseln oder thnernen Rhren auf die feindlichen Schiffe geworfen wurde, wo sie sich entlud, alles in Brand setzte und durch den dichten Rauch die Soldaten erstickte. Diese Mischung wurde das griechische Feuer genannt. Noch frher kommt das Schiepulver bei den Chinesen vor. Im 9. Jahrhundert giebt ein Mnch des byzantinischen Reiches das Verfahren fr die Mischung des heutigen Schiepulvers an. Auch in einem arabischen Gedichte des 13. Jahrhunderts wird die Zusammensetzung des Schiepulvers erwhnt. Die Mauren haben das Schiepulver nach Spanien
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