Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 42

1902 - Leipzig : Hirt
42 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. wurden. Als dieser dann den Oberbefehl in Italien bernommen hatte, wurde er von Napoleon zurckgedrngt und nach Krnten verfolgt, so 1797. da Kaiser Franz, der fr seine Hauptstadt frchtete, 1797 den Frieden zu Campo Formio schlo. sterreich mute Belgien und die Lom-bardei abtreten und erhielt als Entschdigung das von Napoleon er-oberte Veuetieu. 3. Neue Republiken. Tie Lombardei wurde mit angrenzenden Gebieten in eine Cisalpinische (Italienische), Geuuaiu eine Ligurische Republik verwandelt. Denn die Franzosen hielten es fr ihre Pflicht, auch die benachbarten Völker zu beglcken. Krieg den Palsten, Friede den Htteu!" Andere Republiken, die seit 1795 von Frankreich eingerichtet wurden, waren die Batavische, die Rmische, die Parthe-nopeische (Neapel) und die Helvetische Republik. Alle wurden von Frankreich zu drckenden Abgaben gezwungen, erhielten eine Verfassung nach franzsischem Muster und standen unter franzsischem Einflu. 1798. Zug nach gypten. 1798 fuhr Napoleon mit einem aus-erlesenen Heere aus dem Hafen von Toulon nach gypten, um dies Land als Sttzpunkt fr weitere Unternehmungen, namentlich gegen die englischen Besitzungen in Ostindien, zu benutzen. Die Direktoren gaben dem gefhrlichen Manne gern ihre Einwilligung zu dem Aben-teuer. Die ersten Gelehrten und Knstler nahmen teil au dem Zuge. Glcklich entging Napoleon der Wachsamkeit des englischen Admirals Nelson und landete in Alexandria, welches im Sturm genommen wurde. Beschwerlich war der Marsch durch die Wste bis zu den Pyramiden bei Kairo (von denen 40 Jahrhunderte auf die Sol-doten herabsahen"), wo die Mameluken (so hieen die aus Asien stammenden Krieger, deren Anfhrer unter der Oberhoheit der Trkei die Herrschaft fhrten) besiegt wurden. Whrend Napoleon in Kairo mit der Einrichtung der Verwaltung beschftigt war, durchforschten die Gelehrten und Knstler die Natur, Geschichte und Kunst des alten Wunderlandes (Entzifferung der Hieroglyphen). Nachdem Nelson durch Vernichtung der franzsischen Flotte bei Abukir den Franzosen die Rckkehr abgeschnitten, rckte Napoleon 1799 in Syrien ein, den vom trkischen Sultau abgeschickten Truppen entgegen, mute aber nach vergeblicher Belagerung des von den Eng-lndern verteidigten Akkon, als die Pest in seinem Heere ausbrach, umkehren. Trotzdem siegte er bei Abukir der ein eben gelandetes groes trkisches Heer. Die aus Enropa kommenden Nachrichten aber bewogen ihn, mit nur wenigen Begleitern heimlich nach Frankreich zurckzueilen. Sein Heer hatte Mhe, sich gegen die Englnder zu

2. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 42

1902 - Leipzig : Hirt
42 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. wurden. Als dieser dann den Oberbefehl in Italien bernommen hatte, wurde er von Napoleon 'zurckgedrngt und nach Krnten verfolgt, fo 1797. da Kaiser Franz, der fr seine Hauptstadt frchtete, 1797 den Frieden zu Campo Formio schlo. sterreich mute Belgien und die Lom-bardei abtreten und erhielt als Entschdigung das von Napoleon er-oberte Venetien. 3. Neue Republiken. Tie Lombardei wurde mit angrenzenden Gebieten in eine Cisalpinische (Italienische), Genua in eine Lignrische Republik verwandelt. Denn die Franzosen hielten es fr ihre Pflicht, auch die benachbarten Völker zu beglcken. Krieg den Palsten, Friede den Htten!" Andere Republiken, die seit 1795 von Frankreich eingerichtet wurden, waren die Batavische, die Rmische, die Parthe-nopeische (Neapel) und die Helvetische Republik. Alle wurden von Frankreich zu drckenden Abgaben gezwungen, erhielten eine Verfassung nach franzsischem Muster und standen unter franzsischem Einflu. 1798. Zug nach gypten. 1798 fuhr Napoleon mit einem aus-erlesenen Heere aus dem Hafen von Tonlon nach gypten, um dies Land als Sttzpunkt fr weitere Unteriiehtnungen, namentlich gegen die englischen Besitzungen in Ostindien, zu benutzen. Die Direktoren gaben dem gefhrlichen Manne gern ihre Einwilligung zu dem Abeu-teuer. Die ersten Gelehrten und Knstler nahmen teil an dem Zuge. Glcklich entging Napoleon der Wachsamkeit des englischen Admirals Nelson und landete in Alexandria, welches im Sturm genommen wurde. Beschwerlich war der Marsch durch die Wste bis zu den Pyramiden bei Kairo (tiott denen 40 Jahrhuuderte auf die Sol-baten herabsahen"), wo die Mameluken (so hieen die aus Asien stammenden Krieger, deren Anfhrer unter der Oberhoheit der Trkei die Herrschast fhrten) besiegt wurden. Whrend Napoleon in Kairo mit der Einrichtung der Verwaltung beschftigt war, durchforschten die Gelehrten und Knstler die Natur, Geschichte und Kunst des alten Wunderlandes (Entzifferung der Hieroglyphen). Nachdem Nelson durch Vernichtung der franzsischen Flotte bei Abukir den Franzosen die Rckkehr abgeschnitten, rckte Napoleon 1799 in Syrien ein, den vom trkischen Sultan abgeschickten Truppen entgegen, mute aber nach vergeblicher Belagerung des vou den Englndern verteidigten Akkou, als die Pest tu seinem Heere ausbrach, umkehren. Trotzdem siegte er bei Abukir der ein eben gelandetes groes trkisches Heer. Die ans Europa kommenden Nachrichten aber bewogen ihn, mit nur welligen Begleitern heimlich nach Frankreich zurckzueilen. Sein Heer hatte Mhe, sich gegen die Englnder zu

3. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 31

1902 - Leipzig : Hirt
31 nhernd so stark wie die der Romanen; doch war einer der hervor-ragendsten Fhrer, Gottfried von Bouillon, Herzog von Nieder-lothringen. Auf verschiedenen Wegen zogen die Kreuzfahrer nach Konstantinopel und machten den Marsch durch Kleinasien trotz Hitze und Hunger unter fortwhrenden Kmpfen gegen die Trken und innerem Hader. Nach langer Belagerung nahmen sie 1098 die Festung Antiochia 1098. ein. (Die Heilige Lanze.) Nur ein Rest von 20000 Mann erreichte im folgenden Jahre das Ziel und erstrmte nach kurzer Belagerung das wohl befestigte und tapfer verteidigte Jerusalem. Mehr als ein anderer Fürst mute der Kaiser sich berufen fhlen, an die Spitze eines Kreuzzuges zu treten; warum konnte Heinrich Iv. nicht daran denken? 3. Das Knigreich Jerusalem. Gottfried von Bouillon, dem von den Fürsten die Knigskrone angetragen wurde, nannte sich nur Beschtzer des Heiligen Grabes. Er erlag 1100 den Anstrengungen und 1100. dem ungewohnten Klima. Sein Bruder Balduin wurde der erste König des neuen Staates, dem es nicht an Verteidigern fehlte, da fort-whrend neue Scharen von Kreuzfahrern ankamen. In welchem europischen Lande bekmpften sich schon seit dem 8. Jahrh. Christen und Mohammedaner? 48. Das Rittertum. 1. Entstehung. Diejenigen, welche sich dem kostspieligen und ehren-vollen Reiterdienste widmeten, bildeten seit dem 10. Jahrh. allmhlich einen geschlossenen Stand, den Ritterstand, um so mehr, da es Ge-wohnheit wurde, Lehen, von denen der Kriegsdienst zu Pferde geleistet werden mute, nur an Shne von Mnnern zu geben, die dies getan hatten. Besonders in den Kreuzzgen bildete sich das Rittertum aus: die Ritter, die den Kern der Heere bildeten und mit ihren Standes-genossen aus fremden Nationen zusammentrafen, fhlten sich als ein der alle abendlndischen Staaten ausgebreitetes Adelsvolk. Die Formen des Rittertums erhielten ihre festere Gestaltung unter dem vorwiegenden Einflu der franzsischen Ritterschaft. Damals drangen auch die ersten Lehnwrter aus dem Franzsischen in die deutsche Sprache. Dahin gehren: Abenteuer, Palast, Plan, Preis, fein, fehlen. 2. Erziehung und Bildung. Der fr den Ritterstand bestimmte Knabe kam zu einem fremden Ritter, in der Regel zu dem Lehnsherrn, wo er mit Altersgenossen unter einem Zuchtmeister zuerst als Edelknabe, dann als Knappe hfische Zucht und den Waffendienst erlernte. Bei einer feierlichen Veranlassung wurde der Knappe zum Ritter geschlagen; nach vorausgegangenem Gottesdienste legte er die Rittergelbde ab: der Kirche und dem Lehnsherrn treu zu sein, die Ehre rein zu er-

4. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 5

1902 - Leipzig : Hirt
Aas Mittelalter. Erste Periode. Die Aeit der Vlkerwandrung und Staatenbilfcmng. 36. Die Vlkerwandrung, 375568. V Ursache. Nach dem bergang vom Wanderleben zu sehaftem Ackerbau hatte sich die germanische Bevlkerung rasch vermehrt. War nun ein Stamm durch starke Nachbarn oder die Ungunst des Bodens verhindert, sein Gebiet zu erweitern, so muten in der Fremde neue Wohnsitze gesucht werden, und ein Teil oder der ganze Stamm begab sich aus die Wandrung. 2. Die Hunnen ^), ein mongolisches Wandervolk aus den Steppen Um von Hochasien, brachen um das Jahr 375 in Europa ein und gaben 375. dadurch den Ansto zu groen Umwlzungen. Sie unterwarfen die Ost-goten, vertrieben die Westgoten aus ihren Wohnsitzen und machten dann die ungarischen Steppen zu ihrem Haupttummelplatz. 3. Die Westgoten erhielten vom rmischen Kaiser Valens Wohn-sitze im heutigen Bulgarien. Aber die Habgier der rmischen Beamten reizte sie zur Emprung. Sie besiegten in der Schlacht bei Adrianopel 378 den Kaiser, der auf der Flucht ums Leben kam; sein Nachfolger 378. Theodosius ( 30, 4) fchlo Frieden mit ihnen, aber nach feinem Tode erneuerte sich der Zwist. Da erhoben die Goten den jungen Altrich auf den Schild und machten einen Plnderungszug durch Griechenland. Um Frieden zu haben, ernannte Arkadius den Alarich zum Statthalter von Jllyrien. Von hier aus fiel er in Italien ein, erschien 408 vor Rom 408. und hob nur gegen ein ungeheures Sfegelb24) die Belagerung auf. Da aber der Vertrag vom Kaiser, der sich in Ravenna aufhielt, verworfen wurde, kam er zum zweiten und zum dritten Male und verhngte 410 der 410. die Millionenstadt eine mehrtgige Plnderung. Dann wandte er sich nach Unteritalien, starb aber pltzlich zu Cosenza. Die Goten zogen dann nach dem sdlichen Gallien und breiteten spter ihre Herrschaft in Spanien aus (Karte Nr. 5); Sdgallien ging an die Franken verloren. Sie gewhnten sich mehr und mehr an friedliche Beschftigungen und befreundeten sich mit rmischer Bildung und rmischen Einrichtungen.

5. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 34

1900 - Leipzig : Hirt
34 Das Zeitalter der salischen Kaiser. des Gottes der Liebe stritten; die langen Entbehrungen und der Wider-stand der Trken hatten ihr Gemt verroht, alle Bande der Ordnung waren gelst. In einem blutigen Gemetzel machten sie die Bewohner Jerusalems nieder; an den heiligen Sttten flo das Blut in Strmen. Endlich war die Wut gestillt; die Besinnung kehrte zurck. Die Spuren des Blutgerichts wurden getilgt, und man richtete sich in Jerusalem wohnlich ein. Gottfried von Bouillon wurde zum Könige gewhlt. Er lehnte den kniglichen Titel ab und nannte sich nur Beschtzer des heiligen Grabes. Er wollte keine Knigskrone an der Stelle tragen, wo sein Herr und Meister die Dornenkrone getragen. Groes hat der demtige Mann geleistet. Ein Heer aus gypten rckte heran. 140000 Mann zhlte es. Gottfried hatte nur noch 5000 Reiter und 15000 Fusoldaten. Dennoch errang er den Sieg, erbeutete das feindliche Lager, Lebensmittel, Pferde, Last- und Zugtiere, alles, was den Christen fehlte. Dann gab er dem neuen Knigreiche eine Verfassung. Mit Umsicht, Gerechtigkeit und Milde waltete er seines Herrscheramtes. Er schtzte die Grenzen, frderte Handel und Gewerbe und geno auch bei den Unglubigen so groes Ansehen, da sogar arabische Huptlinge ihre Stammes-Streitigkeiten ihm zur Entscheidung vorlegten. Leider starb dieser treffliche Fürst bereits ein Jahr nach Eroberung der Stadt. In der Auferstehungskirche zu Jerusalem wurde seine Leiche beigesetzt. Seine eigenen Besitzungen hatte er verkauft, um den Kreuzzug zu rsten, sogar sein Schlo Bouillon in den Ardennen verpfndet. Er war ein Sohn des Grafen von Bou-logue sur mer und der h. Ida. Von einem Oheim hatte er das Schlo Bouillon geerbt. Ihm folgte fein Bruder Balduin, der den Knigstitel annahm. Das christliche Reich wurde erweitert und befestigt. Unter dem Könige Fulko erstreckte es sich vorn oberen Enphrat die syrische Kste entlang bis an die Nordspitze des Roten Meeres, stlich stellenweise bis an den Saum der syrischen Wste. Die brigen Kreuzzge. Von gypten aus machten die Trken stets Versuche, Palstina wieder zu erobern. Dadurch wurden neue Kreuzzge ntig. Den zweiten fhrten Kaiser Konrad Iii. von Deutschland und König Ludwig Vii. von Frankreich an. Dieser hatte keinen Erfolg. Der dritte Kreuzzug wurde von Kaiser Friedrich Barbarossa angefhrt. Die Könige Philipp von Frankreich, Richard Lwenherz von England, der mchtige Herzog Leopold von sterreich nahmen daran teil. Kaiser Friedrich ertrank im Flusse Saleph in Kleinasien, die beiden Könige entzweiten sich untereinander, König Richard Lwenherz auerdem noch mit Herzog

6. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 73

1900 - Leipzig : Hirt
Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Die Feme. 73 diese nicht geben, bevor die Verlobung zu stnde gekommen wre. Die Ver-Handlungen darber zerschlugen sich infolge franzsischer Rnke. Nach einigen Jahren fiel Karl der Khne im Kampfe gegen die Lothringer, und nun wurde seine Tochter Maria doch die Gemahlin Maximilians. Aber der König von Frankreich beanspruchte das Herzogtum Burgund als erledigtes Lehen der Krone Frankreich. So entstanden Kmpfe, die sich durch die Regierung Maximilians und seines Nachfolgers hinziehen. Maria von Burgund starb bereits im fnften Jahre ihrer Ehe an den Folgen eines Sturzes vom Pferde. Sie ruht an der Seite ihres Vaters in der Kirche Notre Dame zu Brgge in Belgien. Als König Ludwig Xtv. von Frankreich bei einem Aufenthalt in Brgge diese Kirche besuchte, sagte er beim Anblick ihres Grabmals: Hier steht die Wiege unserer Kmpfe mit dem Hause sterreich." Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. In Friedrichs Regierung, und zwar in das Jahr 1453, fllt die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Durch diese hat das ostrmische Kaiserreich sein Ende erreicht, nachdem es fast tausend Jahre den Sturz des alten westrmischen Reiches berdauert hatte. Der letzte ostrmische Kaiser hie Konstantin, wie derjenige Fürst, dem Konstantinopel den Namen und die Ehre oerdankt, Residenz zu sein. Auch der letzte Konstantin war ein tchtiger Fürst, aber er konnte das Unheil nicht aufhalten. Durch ihre bermacht hatten die Trken nach und nach alle Gebiete des ostrmischen Reiches an sich gerissen, so da dem Kaiser nur die Stadt Konstantinopel geblieben war. Diese hat er mannhaft ver-teidigt, bis er selbst im Kampfe erlag. Von nun an wurden die Trken der Schrecken Europas. - 8. 3iu0 der Kulturgeschichte des ausgehenden Mittelatters. Die Feme. Zu Dortmund stehen in der Nhe des Bahnhofes wohlumhegt die Reste einer uralten Linde, unter der in frherer Zeit das Femgericht abgehalten wurde. Dieses Gericht war eine westflische Einrichtung, die in der Zeit ihrer Blte weit der das Land der roten Erde hinaus-gegriffen hat. Die Sage hat sich dieses Gerichtes bemchtigt und uns ein schauriges Bild davon hinterlassen. In der Stille der Nacht sei es im Waldesdunkel, in Kellergewlben oder sonst an unheimlichen Orten zusammengetreten. Die Richter seien vermummt gewesen, der Ange-klagte, gleichviel ob er sich schuldig oder unschuldig bekannte, sei in jedem Falle zum Tode verurteilt und am nchsten Baume aufgehngt worden. Das Femgericht wurde in Wirklichkeit nicht in der Nacht, sondern am hellen Tage gehalten. Es war nur insofern ein heimliches Gericht,

7. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 33

1900 - Leipzig : Hirt
Der erste Kreuzzug. 33 Gregor Vii., in dessen Pontifikat die Eroberung Palstinas durch die Trken fllt, dachte daran, selbst an der Spitze eines zahlreichen Heeres nach dem Morgenlande zu ziehen, um den Trken die Herrschaft der Palstina zu entreien. Der Streit mit Heinrich Iv. vereitelte den Plan. In der Nhe von Jerusalem wohnte ein frommer Einsiedler aus Frankreich, Peter von Amiens mit Namen. Dieser war tglich Augen-zeuge der Bedrckungen, welche die Pilger sowohl wie die ansssigen Christen Jerusalems von den Trken zu erdulden hatten. Er rief den Schutz des Patriarchen von Jerusalem fr die Bedrngten an, doch dieser erklrte, Hilfe knne nur von der Christenheit des Abendlandes kommen, er selbst knne nicht helfen. Da faten die beiden Männer den Ent-schlu, die Hilfe des Abendlandes anzurufen. Der Patriarch schilderte in einem Briefe dem Papste die Lage der Christenheit in Jerusalem. Peter brachte den Brief nach Rom. Auf dem Stuhle Petri sa damals Urban Ii., ein Schler Gregors Vii. Gern nahm dieser den Plan seines Borgngers auf. In Italien und Frankreich hielt er Kirchenversamm-lungen ab, um die christlichen Völker zur Befreiung des heiligen Landes aus den Hnden der Trken aufzufordern. Peter von Amiens schilderte als Augenzeuge, was er in Jerusalem gesehen und erlebt. Eine groe Begeisterung ging durch das christliche Abendland. Im Jahre 1096 zogen die Heeressulen nach dem Morgenlande. Vor Nica fand eine groe Musterung statt. Es wird berichtet, da dort 600000 wohlgerstete Krieger gezhlt wurden. Die tapfersten und hochherzigsten Ritter aus Deutschland, Frankreich, Italien und England waren im Zuge. Aber un-sglich hatten die Kreuzfahrer zu leiden. Mangel und Krankheiten, Kmpfe gegen die Trken, die so groe Scharen nicht unbehelligt ziehen lieen, lichteten ihre Reihen. Als sie vor Antiochia ankamen, zhlte ihr Heer nur noch 300000 Mann. Dort fanden sie in der Kirche des heiligen Petrus die Lanze, mit der die Seite des Heilandes bei der Kreuzigung durchbohrt worden. Diese trugen sie als siegverheiendes Zeichen in den folgenden Kmpfen dem Heere vor. Im Sommer 1099 langten sie vor Jerusalem an. Kein Auge blieb thrnenleer beim Anblick der heiligen Stadt. Alle strzten auf die Kuiee, um den geheiligten Boden zu kssen, und ein feierlicher Lobgesang stieg aus den dankerfllten Herzen zum Throne Gottes empor. Nun begann die langwierige Belagerung der Stadt. Kein Waffer fr den brennenden Durst bei der entsetzlichen Sonnenglut, keine Lebens-mittel fr den qulenden Hunger! Dazu kam die Nachricht, da ein gyptisches Heer im Anzge sei, um sie zu vernichten. Mit der uersten Kraftanstrengung wurden von den Belagerungstrmen die Mauern er-stiegen. Gottfried von Bouillon war allen voran. Die Stadt wurde erobert. Im Siegesrausch vergaen die Kreuzfahrer, da sie im Dienste Dahmen, Leitfaden der Geschichte. Ii. 3

8. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 103

1900 - Leipzig : Hirt
Stmme und Vlkervereine. 103 Und der Niemalsausgesprochne, (r, der lteste der Alten, Wird fr immer aller Dinge, Aller Menschen liebend walten. Ihr, mit Kranz und Binsenkrben, Tretet in den Ring, ihr Kleinen, Singt den Reim, wiewohl ihr heute Klger thtet, still zu weinen. Dennoch fingt; den jungen Nacken Schmerzt noch nichtdasiochderfranken.^) Singt, und mag es traurig lauten Wie das Singen eines Kranken." Und die Knaben und die Mdchen Huben an mit leiser Stimme: Schirm uns, Balder, weier Salder, vor des Lhristengottes Grimme I Komm zurck, du sumst so lange; Sieh, wie Erd' und Gimmel klagen! Komm zurck mit deinem Frieden Auf dem goldnen Sonnenwagen I Weier Balder, weie Blumen, _ rie am Bach und Rain sie sprieen, Wei, wie deine lichten Brauen, Legen wir dir gern zu Fen. Steh, wir geben, was wir haben; Arm sind unsre Fruchtgefilde, La Geringes dir gengen, Weier Balder, Gott der Milde! Gott der Liebe, weier Balder, Neige hold dich unfern Gren, Blumen, rein, wie unsre erzen, Legen wir dir gern zu Fen! Und den pferstein umwandelnd, Warfen sie die heil'gen Kruter, Lichte Glocken, lichte Flocken, Lichte Sterne auf die Scheiter. Dann mit leisen Lispelworten Nahm die priesterin die Schale: Trinkt des weien Gottes Minne, Lh ihr hebt die Hand Zum Mahle!" Durch die Runde ging ein Raunen Wie gedmpftes Becherklirren, Wie im herbstlich drren Rohre Abendlfte heimlich schwirren. Und der krause (Dxferdiener Aus des Kessels weitem Bauche Gab er jedem von dem Fleische, von der Mistel, von dem Lauche. Sprach die Drude: Dankt den Gttern, Lscht die Glut und nehmt die Brnde! Dunkles brtet zwischen heute Und der nchsten Sonnenwende. Denn nicht alle kommen wieder, Und nicht jedem ist zu trauen. Fort! Die Sterne schimmern blasser, Und der Tag beginnt zu grauen." In die Grnde glitt die Menge Wie verstoben, wie versunken; Frische Morgenwinde spielten Mit der Asche, mit den Funken. Stmme und Vlkervereine. Die Germanen zerfielen in eine groe Anzahl von Stmmen. So viel Regierungsbezirke die heutige preuische Monarchie zhlt, so viel Stmme mag es frher in diesen Gegenden gegeben haben. Husig genannt werden: die Ubier, die Bataver, die Friesen, die Sigambrer, die Cherusker. Die Ubier wohnten in der Gegend von Kln, die Bataver in Holland zwischen Rhein und Waal, die Friesen an der Nordseekste zu beiden Seiten der Emsmndung, die Sigambrer im Sden der Lippe, die Cherusker im Flugebiet der mittleren Weser. Einen gemeinsamen *) Der Dichter verlegt die Handlung in die Zeit des berganges vom Heiden-tum zum Christentum.

9. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 105

1900 - Leipzig : Hirt
Bilder aus der Vlkerwanderung. 105 an die Spitze einer Gesandtschaft, die in das Lager Attilas reiste, um Schonung fr die Stadt zu erbitten. Seuchen, die in Attilas Heere wteten, untersttzten mchtig die Bitte des rmischen Hohepriesters. Attila zog sich nach Ungarn zurck. Zwei Jahre darauf erlag er seinen Aus-schweifungen. Im trunkenen Zustande ereilte ihn der Tod 454 n. Chr. Sein Reich zerfiel mit ihm Die Hunnen konnten nicht aufbauen, sie konnten nur zerstren. In die Steppen des Schwarzen Meeres wurden sie zurckgetrieben. Drei Viertel Jahrhundert haben sie die Völker Europas in Schrecken gehalten. 2. Alarich. Die hunnische Wanderung hatte eine ganze Reihe von Vlkerstmmen aus ihren Sitzen aufgescheucht. Die einen vertrieben die andern, und die Vertriebenen suchten sich neue Wohnsttten. Das rmische Reich mute die Truppen, die seine Grenzen schtzen sollten, zurckziehen, um sich gegen die Hunnen zu verteidigen. Die Folge war, da germanische Stmme der die unbeschtzte Grenze zogen und im rmischen Reiche sich ansiedelten. Wie wenn das Weltmeer in wilder Emprung aus seinen Ufern getreten wre, um das Festland unter seinen Wogen zu begraben, so strzten die Fluten der Vlkerwanderung hinein in das rmische Welt-reich. Niemals war die Verwirrung in der Welt grer, nie ihr Zustand trostloser als in jener Zeit. Von den Hunnen vertrieben, hatten die Westgoten im rmischen Reiche Aufnahme gefunden und dienten in den Heeren Roms um Sold. Da dieser nicht regelmig bezahlt wurde, zog der junge König Alarich nach Italien. Im Jahre 410 hatte Rom frchterliche Pln-derungen von seinen Scharen zu erleiden. Alles, was die Brger an Gold und Kostbarkeiten besaen, fiel den Goten zum Opfer. Nur das Leben wollte Alarich ihnen lassen, wie er selbst sich ausgedrckt hat. Seltsamerweise achteten die Barbaren die Schtze und das Asylrecht der Kirche. Von Rom gedachte Alarich nach Sicilien und Afrika zu ziehen. Dieses Ziel hat er nicht erreicht. In Unteritalien, in der Nhe der Stadt Cosenza, ereilte ihn der Tod im 34. Jahre seines Lebens. Die Goten sollen ihrem Könige ein eigenartiges Grab bereitet haben. Sie leiteten den Flu Busento ab und gruben darin ein Grab, in das Alarich, in kniglicher Rstung auf dem Rosse sitzend, versenkt wurde. Dann wurde der Flu in sein altes Bett zurckgefhrt. Niemand kennt die Stelle, wo der tapfere und wilde Alarich ruht. Sein seltsames Leichenbegngnis hat Platen poetisch verklrt: Nchtlich am Busento lispeln bei Losenza dumpfe Lieder; Aus den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder. Und den Flu hinaus, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Goten, Die den Alarich beweinen, ihres Volkes besten Toten.

10. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 51

1900 - Leipzig : Hirt
Alexander der Groe. 51 Auch zum Jhzorn lie sich Alexander leicht hinreien. Bei einem Festgelage wurde der König von griechischen Schmeichlern der alles Ma gepriesen. Sein Freund Klitus, der ihm am Granikns das Leben ge-rettet hatte, behauptete, da König Philipp ein bedeutenderer Mann ge-Wesen sei als Alexander. In rasch aufloderndem Zorn ri der König einer Wache die Waffe aus der Hand und schleuderte sie auf Klitus, da er blutend zu Bodeu strzte. Es war eine rasche That, der die bitterste Reue folgte. Alexander warf sich auf den Leichnam des Freundes, drei Tage lang betrauerte er in seinem Zelte ohne Schlaf, ohne Speise und Trank reuevoll die unselige That. 3. Alexanders Feldzug nach Indien. Alexanders Reich sollte das persische an Ausdehnung bertreffen. Deshalb drang er der den Indus in das Fnfstromland, das Gebiet der 5 Nebenflsse des Indus, ein, be-siegte am Hydaspes den König Porus und nahm ihn gefangen. Auf die Frage, wie er behandelt zu sein wnsche, antwortete Porus: Kniglich." Diese stolze Antwort gefiel Alexander, er lie ihm sein Land unter macedomscher Oberhoheit. Dann zog Alexander bis zum stlichsten Neben-flusse des Indus, dem Hyphasis. Hier weigerten sich seine Soldaten, weiter zu ziehen. Zum Andenken seiner Thaten und zum Danke gegen die Götter, die ihn so weit siegreich gefhrt hatten, lie Alexander zwlf hohe, turmhnliche Altre aus Quadersteinen errichten. Alexanders Rckkehr. Alexander fhrte seine Flotte bis zur Mndung des Indus. Sein Admiral Nearchus segelte von hier der Kste entlang nach Westen, um das Meer bis zur Mndung des Euphrat und Tigris zu erforschen ; er selbst zog zu Lande durch die Sandwste Gebrosiens, wo Tagereisen weit keine menschliche Spur zu sehen war. berall Drre und Wasser-mangel; tagsber stechende Sonne, glhender Staub, der das Auge entzndet und den Atem erdrckt, nachts frstelnde Klte und das Heuten hungriger Raubtiere, nirgends Speise und Trank, nirgends ein Obdach oder ein sicherer Weg. Wer zurckblieb, fand am andern Morgen kaum noch die Spur des groen Heeres wieder. Elend und Verzweiflung erstickten bei den Soldaten alle menschlichen Gefhle, lsten alle Bande der Zucht und des Gehorsams. Sechzig Tage dauerte der entsetzliche Marsch. Endlich in Susa angekommen, feierte Alexander unter groartigen Festlichkeiten seine Hochzeit mit einer Tochter des Darius. 5. Alexanders Regierungsthtigkeit und sein Tod. Alexander plante ein groes Weltreich, in dem alle Staatsbrger gleichgestellt und gleich-berechtigt sein, in dem die griechische Sprache und Bildung vorherrschen sollten. Die Verschmelzung der verschiedenen Vlkerschaften wurde gefrdert durch Zwischenheiraten, die allmhlich eine gemischte Bevkerung 4*
   bis 10 von 77 weiter»  »»
77 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 77 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 9
5 0
6 13
7 8
8 0
9 1
10 1
11 10
12 0
13 1
14 0
15 5
16 1
17 14
18 18
19 11
20 1
21 2
22 4
23 5
24 2
25 0
26 1
27 0
28 0
29 7
30 2
31 4
32 2
33 0
34 2
35 1
36 0
37 5
38 11
39 1
40 3
41 14
42 2
43 1
44 7
45 2
46 1
47 0
48 4
49 17

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 14
1 1
2 1
3 7
4 4
5 3
6 10
7 0
8 0
9 6
10 1
11 6
12 9
13 3
14 2
15 3
16 3
17 4
18 1
19 0
20 2
21 8
22 0
23 5
24 0
25 2
26 2
27 2
28 3
29 0
30 0
31 0
32 0
33 6
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 3
41 0
42 0
43 7
44 1
45 0
46 0
47 4
48 13
49 9
50 19
51 0
52 0
53 0
54 0
55 1
56 2
57 1
58 0
59 2
60 0
61 4
62 12
63 0
64 8
65 5
66 1
67 8
68 2
69 0
70 41
71 2
72 1
73 0
74 2
75 1
76 0
77 2
78 1
79 4
80 2
81 1
82 0
83 1
84 3
85 0
86 0
87 0
88 1
89 1
90 1
91 0
92 2
93 4
94 1
95 4
96 0
97 2
98 0
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 53
1 30
2 6
3 9
4 16
5 13
6 25
7 39
8 18
9 36
10 35
11 15
12 7
13 2
14 30
15 7
16 26
17 5
18 40
19 97
20 15
21 20
22 27
23 4
24 17
25 6
26 17
27 17
28 1
29 60
30 25
31 11
32 34
33 107
34 29
35 31
36 6
37 16
38 7
39 24
40 35
41 6
42 2
43 37
44 42
45 9
46 5
47 39
48 17
49 18
50 5
51 4
52 31
53 17
54 172
55 30
56 11
57 11
58 29
59 57
60 8
61 82
62 40
63 10
64 41
65 29
66 13
67 25
68 6
69 2
70 9
71 32
72 30
73 15
74 20
75 1
76 34
77 23
78 50
79 34
80 67
81 56
82 12
83 22
84 1
85 12
86 28
87 21
88 20
89 3
90 18
91 136
92 16
93 6
94 16
95 45
96 5
97 19
98 14
99 8
100 49
101 66
102 7
103 47
104 38
105 72
106 12
107 27
108 14
109 41
110 12
111 26
112 25
113 31
114 11
115 50
116 7
117 6
118 22
119 47
120 21
121 6
122 48
123 17
124 8
125 3
126 35
127 40
128 13
129 6
130 8
131 22
132 46
133 37
134 28
135 10
136 56
137 12
138 12
139 31
140 5
141 14
142 16
143 19
144 9
145 86
146 12
147 27
148 39
149 4
150 33
151 54
152 22
153 16
154 14
155 30
156 37
157 42
158 28
159 44
160 17
161 11
162 14
163 9
164 27
165 69
166 79
167 10
168 5
169 26
170 12
171 89
172 54
173 48
174 19
175 17
176 37
177 20
178 27
179 7
180 26
181 13
182 16
183 62
184 42
185 12
186 15
187 11
188 80
189 12
190 8
191 46
192 24
193 74
194 34
195 20
196 16
197 18
198 19
199 31