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1. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 73

1900 - Leipzig : Hirt
Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Die Feme. 73 diese nicht geben, bevor die Verlobung zu stnde gekommen wre. Die Ver-Handlungen darber zerschlugen sich infolge franzsischer Rnke. Nach einigen Jahren fiel Karl der Khne im Kampfe gegen die Lothringer, und nun wurde seine Tochter Maria doch die Gemahlin Maximilians. Aber der König von Frankreich beanspruchte das Herzogtum Burgund als erledigtes Lehen der Krone Frankreich. So entstanden Kmpfe, die sich durch die Regierung Maximilians und seines Nachfolgers hinziehen. Maria von Burgund starb bereits im fnften Jahre ihrer Ehe an den Folgen eines Sturzes vom Pferde. Sie ruht an der Seite ihres Vaters in der Kirche Notre Dame zu Brgge in Belgien. Als König Ludwig Xtv. von Frankreich bei einem Aufenthalt in Brgge diese Kirche besuchte, sagte er beim Anblick ihres Grabmals: Hier steht die Wiege unserer Kmpfe mit dem Hause sterreich." Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. In Friedrichs Regierung, und zwar in das Jahr 1453, fllt die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Durch diese hat das ostrmische Kaiserreich sein Ende erreicht, nachdem es fast tausend Jahre den Sturz des alten westrmischen Reiches berdauert hatte. Der letzte ostrmische Kaiser hie Konstantin, wie derjenige Fürst, dem Konstantinopel den Namen und die Ehre oerdankt, Residenz zu sein. Auch der letzte Konstantin war ein tchtiger Fürst, aber er konnte das Unheil nicht aufhalten. Durch ihre bermacht hatten die Trken nach und nach alle Gebiete des ostrmischen Reiches an sich gerissen, so da dem Kaiser nur die Stadt Konstantinopel geblieben war. Diese hat er mannhaft ver-teidigt, bis er selbst im Kampfe erlag. Von nun an wurden die Trken der Schrecken Europas. - 8. 3iu0 der Kulturgeschichte des ausgehenden Mittelatters. Die Feme. Zu Dortmund stehen in der Nhe des Bahnhofes wohlumhegt die Reste einer uralten Linde, unter der in frherer Zeit das Femgericht abgehalten wurde. Dieses Gericht war eine westflische Einrichtung, die in der Zeit ihrer Blte weit der das Land der roten Erde hinaus-gegriffen hat. Die Sage hat sich dieses Gerichtes bemchtigt und uns ein schauriges Bild davon hinterlassen. In der Stille der Nacht sei es im Waldesdunkel, in Kellergewlben oder sonst an unheimlichen Orten zusammengetreten. Die Richter seien vermummt gewesen, der Ange-klagte, gleichviel ob er sich schuldig oder unschuldig bekannte, sei in jedem Falle zum Tode verurteilt und am nchsten Baume aufgehngt worden. Das Femgericht wurde in Wirklichkeit nicht in der Nacht, sondern am hellen Tage gehalten. Es war nur insofern ein heimliches Gericht,

2. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 62

1900 - Leipzig : Hirt
62 Geschichte der Rmer. schnitte ein. Im ersten vollzieht sich die Unterwerfung Italiens, im zweiten die Unterwerfung der wichtigsten Mittelmeerlnder; der dritte Abschnitt umfat die Zeit der Brgerkriege. a) Kriege zur Unterwerfung Italiens. Die Kmpfe zur Unter-werfung der Vlkerschaften Italiens dauern, natrlich mit groen Unter-brechungen, fast zwei und ein halbes Jahrhundert, bis zum Jahre 266 v. Chr. ; Kleinere Kmpfe. Der erste Kampf wurde gegen Porfenna, den König von (Strurien, gefhrt. Dann folgten Kriege gegen die Latiner, gegen die Stadt Veji, die von dem Helden Kamillus eingenommen wurde. Im Jahre 389 erschienen die Gallier in der Nhe Roms. Ihr Anfhrer Brennus erklrte den rmischen Abgesandten, er trage sein Recht auf der Spitze des Schwertes; dem Tapfern gehre die Welt. Am Fluffe Allia, in der Nhe von Rom, kam es zu einer frchterlichen Schlacht zwischen den Rmern und Galliern. Nie erlitten die Rmer eine so furchtbare Niederlage; der Tag an der Allia blieb immer in schrecklicher Erinnerung. Darauf wurde die Stadt Rom verbrannt; der Senat hatte sich mit der Besatzung auf das Kapital geflchtet; die Gallier suchten dasselbe zu erstrmen, aber die Besatzung schlug alle Angriffe ab. In einer Nacht htten die Gallier das Kapital erobert, wenn nicht die der Inno geweihten Gnse durch ihr Geschnatter die von Entbehrungen und Strapazen schlaftrunkenen Soldaten geweckt htten. Fieberkrankheiten, die im Heere der Gallier wteten, zwangen diese zur Heimkehr. Mit einem Lsegeld von 3000 Pfund Goldes zogen sie ab. Groe Verluste erlitten sie aus dem Rckwege durch den Diktator Kamillus. " Die Samniterfriege. Schwere Kmpfe standen den Rmern noch bevor. Drei lange Feldzge muten sie zur Unterwerfung der Samniter, eines wilden, krftigen Gebirgsvolkes, unternehmen. Dazwischen erhoben die Satiner zum letztenmal ihre Waffen gegen Rom, und endlich entbrannte ein Krieg gegen die reichen Tarentiner und den König Pyrrhus von Epirus. Durch den ersten Samniterkrieg gewannen die Rmer den blhendsten Teil Kampaniens. Nun wollten die Latiner, die den Rmern in diesem Kampfe geholfen hatten, zur Belohnung gleiche Rechte im Staate erlangen, wie die Rmer selbst, und da diese Forderung abgeschlagen wurde, griffen sie zu den Waffen. Es kam zum Kampfe am Vesuv bei Neapel. Tapfer wurde auf beiden Seiten gestritten. Der rmische Anfhrer Decius Mus strzte sich, nachdem ein rmischer Priester ihn und das feindliche Heer dem Untergange geweiht hatte, mitten in die Reihen der Feinde und zeigte den Rmern den Weg zum Siege. Die Latiner muten sich den Rmern vollstndig unterwerfen. Der zweite Samniterkrieg verlief anfangs ungnstig fr die

3. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 103

1900 - Leipzig : Hirt
Stmme und Vlkervereine. 103 Und der Niemalsausgesprochne, (r, der lteste der Alten, Wird fr immer aller Dinge, Aller Menschen liebend walten. Ihr, mit Kranz und Binsenkrben, Tretet in den Ring, ihr Kleinen, Singt den Reim, wiewohl ihr heute Klger thtet, still zu weinen. Dennoch fingt; den jungen Nacken Schmerzt noch nichtdasiochderfranken.^) Singt, und mag es traurig lauten Wie das Singen eines Kranken." Und die Knaben und die Mdchen Huben an mit leiser Stimme: Schirm uns, Balder, weier Salder, vor des Lhristengottes Grimme I Komm zurck, du sumst so lange; Sieh, wie Erd' und Gimmel klagen! Komm zurck mit deinem Frieden Auf dem goldnen Sonnenwagen I Weier Balder, weie Blumen, _ rie am Bach und Rain sie sprieen, Wei, wie deine lichten Brauen, Legen wir dir gern zu Fen. Steh, wir geben, was wir haben; Arm sind unsre Fruchtgefilde, La Geringes dir gengen, Weier Balder, Gott der Milde! Gott der Liebe, weier Balder, Neige hold dich unfern Gren, Blumen, rein, wie unsre erzen, Legen wir dir gern zu Fen! Und den pferstein umwandelnd, Warfen sie die heil'gen Kruter, Lichte Glocken, lichte Flocken, Lichte Sterne auf die Scheiter. Dann mit leisen Lispelworten Nahm die priesterin die Schale: Trinkt des weien Gottes Minne, Lh ihr hebt die Hand Zum Mahle!" Durch die Runde ging ein Raunen Wie gedmpftes Becherklirren, Wie im herbstlich drren Rohre Abendlfte heimlich schwirren. Und der krause (Dxferdiener Aus des Kessels weitem Bauche Gab er jedem von dem Fleische, von der Mistel, von dem Lauche. Sprach die Drude: Dankt den Gttern, Lscht die Glut und nehmt die Brnde! Dunkles brtet zwischen heute Und der nchsten Sonnenwende. Denn nicht alle kommen wieder, Und nicht jedem ist zu trauen. Fort! Die Sterne schimmern blasser, Und der Tag beginnt zu grauen." In die Grnde glitt die Menge Wie verstoben, wie versunken; Frische Morgenwinde spielten Mit der Asche, mit den Funken. Stmme und Vlkervereine. Die Germanen zerfielen in eine groe Anzahl von Stmmen. So viel Regierungsbezirke die heutige preuische Monarchie zhlt, so viel Stmme mag es frher in diesen Gegenden gegeben haben. Husig genannt werden: die Ubier, die Bataver, die Friesen, die Sigambrer, die Cherusker. Die Ubier wohnten in der Gegend von Kln, die Bataver in Holland zwischen Rhein und Waal, die Friesen an der Nordseekste zu beiden Seiten der Emsmndung, die Sigambrer im Sden der Lippe, die Cherusker im Flugebiet der mittleren Weser. Einen gemeinsamen *) Der Dichter verlegt die Handlung in die Zeit des berganges vom Heiden-tum zum Christentum.

4. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 105

1900 - Leipzig : Hirt
Bilder aus der Vlkerwanderung. 105 an die Spitze einer Gesandtschaft, die in das Lager Attilas reiste, um Schonung fr die Stadt zu erbitten. Seuchen, die in Attilas Heere wteten, untersttzten mchtig die Bitte des rmischen Hohepriesters. Attila zog sich nach Ungarn zurck. Zwei Jahre darauf erlag er seinen Aus-schweifungen. Im trunkenen Zustande ereilte ihn der Tod 454 n. Chr. Sein Reich zerfiel mit ihm Die Hunnen konnten nicht aufbauen, sie konnten nur zerstren. In die Steppen des Schwarzen Meeres wurden sie zurckgetrieben. Drei Viertel Jahrhundert haben sie die Völker Europas in Schrecken gehalten. 2. Alarich. Die hunnische Wanderung hatte eine ganze Reihe von Vlkerstmmen aus ihren Sitzen aufgescheucht. Die einen vertrieben die andern, und die Vertriebenen suchten sich neue Wohnsttten. Das rmische Reich mute die Truppen, die seine Grenzen schtzen sollten, zurckziehen, um sich gegen die Hunnen zu verteidigen. Die Folge war, da germanische Stmme der die unbeschtzte Grenze zogen und im rmischen Reiche sich ansiedelten. Wie wenn das Weltmeer in wilder Emprung aus seinen Ufern getreten wre, um das Festland unter seinen Wogen zu begraben, so strzten die Fluten der Vlkerwanderung hinein in das rmische Welt-reich. Niemals war die Verwirrung in der Welt grer, nie ihr Zustand trostloser als in jener Zeit. Von den Hunnen vertrieben, hatten die Westgoten im rmischen Reiche Aufnahme gefunden und dienten in den Heeren Roms um Sold. Da dieser nicht regelmig bezahlt wurde, zog der junge König Alarich nach Italien. Im Jahre 410 hatte Rom frchterliche Pln-derungen von seinen Scharen zu erleiden. Alles, was die Brger an Gold und Kostbarkeiten besaen, fiel den Goten zum Opfer. Nur das Leben wollte Alarich ihnen lassen, wie er selbst sich ausgedrckt hat. Seltsamerweise achteten die Barbaren die Schtze und das Asylrecht der Kirche. Von Rom gedachte Alarich nach Sicilien und Afrika zu ziehen. Dieses Ziel hat er nicht erreicht. In Unteritalien, in der Nhe der Stadt Cosenza, ereilte ihn der Tod im 34. Jahre seines Lebens. Die Goten sollen ihrem Könige ein eigenartiges Grab bereitet haben. Sie leiteten den Flu Busento ab und gruben darin ein Grab, in das Alarich, in kniglicher Rstung auf dem Rosse sitzend, versenkt wurde. Dann wurde der Flu in sein altes Bett zurckgefhrt. Niemand kennt die Stelle, wo der tapfere und wilde Alarich ruht. Sein seltsames Leichenbegngnis hat Platen poetisch verklrt: Nchtlich am Busento lispeln bei Losenza dumpfe Lieder; Aus den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder. Und den Flu hinaus, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Goten, Die den Alarich beweinen, ihres Volkes besten Toten.

5. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 53

1900 - Leipzig : Hirt
Geschichte der Rmer. 58 Die Perserkriege..............................500449 Die Schlacht bei Marathon 490, bei Thermopyl und Salamis 480 Schlachten bei Plat und Mykale........479 Schlacht bei Salamis auf Cypern.........449 Perikles..................................468429 Der peloponnesische Krieg......................431 404 Sokrates' Tod...............399 Schlacht bei Lenktra 371, bei Mantinea 362, bei Chronea 338 Alexander der Groe..........................336323 Griechenland und Macedonien werden rmische Provinzen . 146 Iii. Geschichte der Rmer. Italien. Italien wird eingeteilt in Oberitalien, Mittelitalien und Unteritalien. Oberitalien war zu Anfang der rmischen Geschichte von Galliern bewohnt und wurde von den rmischen Geschichtschreibern Gallien dies-seits der Alpen genannt. Durch die ebene und fruchtbare Landschaft fliet der Po. Die Flsse Rubikon und Makra bildeten die Grenze zwischen Ober- und Mittelitalien. Mittelitalien zerfiel in 6 Landschaften. Auf der Westseite des Apenningebirges lagen Etrurien, Latinm und Kompanien, auf der Ostseite Umbrien, Picennm und Samnium. Mittelitalien ist ein sehr fruchtbares Land. Edle Weine, der lbaum, Orangen und Citronen ge-deihen dort. Da das Gebirge dem Ackerbau viel Boden entzieht, so mute Getreide aus Sicilien und Afrika eingefhrt werden. Unteritalien zerfllt in die 4 Landschaften Apuen, Kalabrien, Lukauien und Brnttimn. *) Unteritalien ist mehr zur Viehzucht als zum Ackerbau geeignet, weil der Boden kalkhaltig und deshalb in der trockenen Jahreszeit drr ist. Das Klima Italiens ist mild und gesund. Nur in der Gegend der pomptinischen Smpfe in Latinm und der Maremnen im Arno-thale herrschen im Sommer tdliche Fieber infolge der verderblichen Sumpf-dnste. *) Die Landschaft, die in der alten Geographie Brnttium hie, heit heute Kalabrien, und das heutige Apulien umfat die ehemaligen Landschaften Apulien und Kalabrien.

6. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 56

1900 - Leipzig : Hirt
56 Geschichte der Rmer. tragen wrden. Nun traten die Horatier und die Kuriatier bewaffnet hervor und begannen den Kampf. Die Jnglinge stritten mit der grten Tapfer-feit. Der Sieg war lange zweifelhaft. Zwei Rmer strzten blutend zu-fammen. Ein gewaltiger Schrecken ergriff die rmischen Legionen; denn es schien faum mglich, da der eine berlebende Rmer den drei Feinden ge-wachsen sein wrde. Allein die drei Kuriatier waren verwundet, dagegen der letzte horatier unverletzt und daher voll Mut. Da dieser nun sah, da er den drei vereinten nicht gewachsen sei, ergriff er scheinbar die Flucht, um sie zu trennen und einzeln anzugreifen. Die Kuriatier verfolgten den Flchtling mit ungleicher Schnelligfeit, je nachdem es einem jeden die Wunden des Krpers gestatteten. Als dies der Horatier bemerkte, wandte er sich zum Kampfe um und schlug jeden herankommenden Kuriatier nieder. So entschied die List des einen Horatiers den Kampf. Alba longa wurde den Rmern unterworfen. 6. Die Plebejer. Der König Ankus Marcius hatte eine Reihe Nachbar-staaten. unterworfen und deren Bevlkerung zum grten Teil nach Rom verpflanzt. Als gnstig gelegener Handelsplatz zog Rom fortwhrend eine Menge begterter Fremden an, die sich dort niederlieen. Diese zugewanderte Bevlkerung bildete eine zweite Klasse der rmischen' Brger unter dem Namen Plebejer; die ursprnglichen Einwohner-Roms bildeten den Adel und hieen Patrizier. Die Plebejer waren freie Brger, hatten aber keinen Zutritt zu den ffentlichen mtern und zu den Kuriatkomitien, sie durften in die patrizischen Familien nicht heiraten; sie brauchten keinen Kriegsdienst zu leisten. Die Alienten. Eine dritte Klasse bildeten die Klienten. Diese besaen keine staatsbrgerlichen Rechte; sie waren Hrige, die auf den Gtern des Adels als Bauern oder Handwerker wohnten, oder Fremde, die sich ohne Brgerrecht in Rom ansiedelten. Sie muten sich in den Schutz eines Patriziers stellen; dieser wurde ihr Patronus genannt. Der Patron vertrat den Klienten vor Gericht, sorgte wie ein Vormund fr die Erhaltung seines Vermgens, verhielt sich berhaupt zu ihm, wie der Vater zum minderjhrigen Sohne. Der Klient hingegen mute als Lehensmann dem Patron ein Grundstck bebauen, als Waffentrger ihn in den Krieg begleiten, in Geldverlegenheiten ihm mit feinem Ver-mgen zur Seite stehen. 7. Die Bauten des Tarquinius priskus. Znr Zeit des Tarquinius Prisfug war Rom nur mit einem Erdwalle umgeben. Tarquinius ersetzte diesen durch eine steinerne Mauer. Das Forum, d. h. den Marftplatz, schmckte er mit Hallen und Sulengngen. Er legte den Grund zu dem Circus maximus. Dieser war ein groes, unbedachtes Gebude, in dem Wagen- und Pferderennen abgehalten wurden. Auch legte er den Grund zum Kapital, der Tempelburg des Jupiter auf dem kapitolinischen Hgel.

7. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 63

1900 - Leipzig : Hirt
Der rmische Freistaat. 68 Rmer; denn fast die meisten Vlkerschaften Italiens traten auf die Seite der Samniter. Der samnitische Feldherr Pontius schlo ein groes rmisches Heer in den Engpssen von Kaudium ein und lie es schmachvoll unter dem Joche abziehen. Fr ehrlos galt jeder Rmer, der durch das Joch hatte gehen mssen; er durfte keine Waffe mehr tragen. Durch zwei glnzende Siege tilgten die Rmer die erlittene Schmach. Die Samniter behielten nur ihr Heimatland und ihre Unabhngigkeit; alle eroberten Besitzungen muten sie zurckgeben. Zum drittenmale erhoben die Samniter in Verbindung mit den Etruskern, Umbrern und Galliern ihre Waffen gegen Rom. Es kam zum Kampfe bei Sentiuum in Umbrien, wo der Konsul Decius Mus sich, ebenso wie sein Vater in der Schlacht am Vesuv, fr den Sieg seiner Landsleute dem Tode weihte. Durch einen neuen Sieg beendigte der rmische Feldherr Kurius Dentatus den Feldzug. Kurius Dentatus war durch Einfachheit der Sitten ebenso ausgezeichnet wie durch kriegerische Tchtigkeit. Als zu ihm Gesandte der Samniter kamen und ihm reiche Geschenke boten, um einen gnstigen Frieden zu erlangen, empfing er sie in der Kche, wo er gerade Rben fr das Vieh kochte, und gab ihnen die bedeutungsvolle Antwort: Ich will lieber der Reiche herrschen, als selbst reich sein." Der Krieg gegen Tarent und Pyrrhus. Nach Beendigung der Samuiterkriege gehrte Mittelitalien den Rmern. Das nchste Ziel ihrer Eroberung war nun Unteritalien. Deshalb begannen sie einen Krieg gegen die reiche und mchtige Handelsstadt Tarent. Die Tarentiner, die selbst infolge des bergroen Reichtums jede Lust und Kraft zum Kriege verloren hatten, riefen den streitbaren König Pyrrhns von Epirus zu Hilfe. Dieser landete mit 20000 Mann und einer Anzahl Elefanten, die fr die Kriegfhrung abgerichtet waren. Zweimal besiegte Pyrrhus die Rmer mit Hilfe feiner Elefanten, die er in die rmische Schlachtreihe hineintrieb. Aber er erkaufte diese Siege mit so viel Verlusten, da er selbst sagte: Noch ein solcher Sieg, und ich bin verloren." Seit der Zeit nennt man einen Erfolg, der mehr Nachteil als Vorteil bringt, einen Pyrrhussieg. Der König schickte einen Gesandten mit Friedensantrgen nach Rom. Hier war die Stimmung fr den Frieden gnstig. Da lie sich der alte, blinde Appius Klaudius von seinen vier Shnen, die alle Konsuln gewesen waren, in den Senat tragen und empfahl mit zndender Beredsamkeit die Fortsetzung des Krieges. Der Gesandte erhielt die Antwort, Pyrrhus msse erst den Boden Italiens verlassen, ehe man mit ihm unterhandeln knne. Unverrichteter Sache kehrte er zurck und meldete dem Pyrrhus, da ihm der rmische Senat wie eine Versammlung von Knigen erschienen sei. Von rmischer Seite wurde der edle Fabrieius in das Lager des Pyrrhus gesandt, um der

8. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 64

1900 - Leipzig : Hirt
64 Geschichte der Rmer. die Auslieferung der Gefangenen zu verhandeln. Der König trug ihm ein Friedens- und Freundschaftsbndnis an und versprach ihm fr dasselbe unermeliche Schtze. Fabricius widerstand der Versuchung. Am fol-genden Tage hatte Pyrrhus im Lager hinter einem Vorhange einen Elefanten aufstellen lasten, der während der Unterhandlung zu einem heftigen Gebrll gereizt wurde. Fabricius erhob sich und sagte: So wenig gestern dein Gold mich reizen konnte, so wenig wird heute dein Elefant mich verfhren, da ich die Interessen des rmischen Volkes preis-gebe." Der Leibarzt des Pyrrhus bot in einem Briefe dem Fabricius an, den König zu vergiften. Fabricius schickte diesen Brief dem Pyrrhus, und dieser lie zum Danke dafr die rmischen Gefangenen ohne Lsegeld . abziehen. Nun kam es zur Entscheidungsschlacht bei Benevent. Wieder lie Pyrrhus seine Elefanten in die rmischen Reihen treiben. Aber diesmal versagte die Kriegslist. Die Rmer warfen den Tieren brennende Pechkrnze entgegen. Wtend wandten die Elefanten sich um und richteten in dem Heere der Tarentiner die Zerstrung an, die dem Heere der Rmer zugedacht war. Sieger in dieser Schlacht war wiederum Kurius Dentatus. Nun war das Schicksal des Krieges entschieden. Tarent und ganz Unteritalien wurde Eigentum der Rmer. In den eroberten Lndern wurden Kolonien gegrndet und breite Heerstraen durch das ganze Gebiet angelegt. Von Pyrrhus hatten die Rmer gelernt, ein Kriegslager bauen; von den Griechen Unteritaliens, die jetzt unter rmische Herrschaft gekommen waren, wurde griechische Kunst und Wissenschast in Rom eingefhrt. d) Die "Kriege um die (Eroberung der Mittelmeerlnder. Nachdem die Rmer Italien unterworfen hatten, suchten sie ihre Herr-schaft der die Lnder, die rings um das Mittelmeer liegen, auszudehnen. Die bedeutendsten Kriege, die sie zu diesem Zwecke unter-nahmen, sind die sogenannten panischen Kriege, die gegen die reiche Handelsstadt Karthago in Afrika gefhrt wurden. Der erste punische "Krieg. Die Insel Sicilien gehrte teils den Karthagern, teils den Syrakusanern. Eine kampanische Sldnertruppe, die aus dem Dienste der Syrakusaner entlassen war, bemchtigte sich der Stadt Messina und grndete dort eine Soldatenrepublik. Die Syra-kusaner belagerten darauf die Stadt, um die Sldner aus Sicilien zu vertreiben. Diese, die sich Mamertiner, d. i. Shne des Mars, nannten, wandten sich teils an die Karthager, teils an die Rmer um Hilfe und boten dafr die Unterwerfung der Stadt Messina an. Nach langen Erwgungen entschied man sich in Rom, den Mamertinern die erbetene Hilfe zu schicken, weil der Besitz Messinas von groer Wichtig-fett war. Ein rmisches Heer nahm Messina ein; viele andere Städte auf Sicilien, die den Karthagern gehrten, schlssen sich an die Rmer

9. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 73

1900 - Leipzig : Hirt
Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Die Feme. 78 diese nicht geben, bevor die Verlobung zu stnde gekommen wre. Die Ver-Handlungen darber zerschlugen sich infolge franzsischer Rnke. Nach einigen Jahren fiel Karl der Khne im Kampfe gegen die Lothringer, und nun wurde seine Tochter Maria doch die Gemahlin Maximilians. Aber der König von Frankreich beanspruchte das Herzogtum Burgund als erledigtes Lehen der Krone Frankreich. So entstanden Kmpfe, die sich durch die Regierung Maximilians und seines Nachfolgers hinziehen. Maria von Burgund starb bereits im fnften Jahre ihrer Ehe an den Folgen eines Sturzes vom Pferde. Sie ruht an der Seite ihres Vaters in der Kirche Notre Dame zu Brgge in Belgien. Als König Ludwig Xiv. von Frankreich bei einem Aufenthalt in Brgge diese Kirche besuchte, sagte er beim Anblick ihres Grabmals: Hier steht die Wiege unserer Kmpfe mit dem Hause sterreich." Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. . In Friedrichs Regierung, und zwar in das Jahr 1453, fllt die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Durch diese hat das ostrmische Kaiserreich sein Ende erreicht, nachdem es fast tausend Jahre den Sturz des alten westrmischen Reiches berdauert hatte. Der letzte ostrmische Kaiser hie Konstantin, wie derjenige Fürst, dem Konstantinopel den Namen und die Ehre verdankt, Residenz zu sein. Auch der letzte Konstantin war ein tchtiger Fürst, aber er konnte das Unheil nicht aufhalten. Durch ihre bermacht hatten die Trken nach und nach alle Gebiete des ostrmischen Reiches an sich gerissen, so da dem Kaiser nur die Stadt Konstantinopel geblieben war. Diese hat er mannhaft ver-teidigt, bis er selbst im Kampfe erlag. Von nun an wurden die Trken der Schrecken Europas. 8. us der Kulturgeschichte des ausgehenden Mittelalters. Die Feme. Zu Dortmund stehen in der Nhe des Bahnhofes wohlumhegt die Reste einer uralten Linde, unter der in frherer Zeit das Femgericht abgehalten wurde. Dieses Gericht war eine westflische Einrichtung, die in der Zeit ihrer Blte weit der das Land der roten Erde hinaus-gegriffen hat. Die Sage hat sich dieses Gerichtes bemchtigt und uns ein schauriges Bild davon hinterlassen. In der Stille der Nacht sei es im Waldesdunkel, in Kellergewlben oder sonst an unheimlichen Orten zusammengetreten. Die Richter seien vermummt gewesen, der Ange-klagte, gleichviel ob er sich schuldig oder unschuldig bekannte, sei in jedem Falle zum Tode verurteilt und am nchsten Baume aufgehngt worden. Das Femgericht wurde in Wirklichkeit nicht in der Nacht, sondern am hellen Tage gehalten. Es war nur insofern ein heimliches Gericht,

10. Lehrbuch der Geographie - S. 22

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 22 — Kastanie. Die Nordabdachung des Taunus und das Lahnthal sind mit Ge- treidefeldern bedeckt. Eine Fülle warmer Mineralquellen hat zur Anlage be- rühmter Badeorte geführt: im 8. Wiesbaden, Soden, Homburg, im N. Ems und Selters. Auf der Südwestecke des Rheingaugebirges, dem Nieder- wald, erhebt sich das Nationaldenkmal.*) b) Nördlich von der Mosel-Lahnfenke heißt das westrheinische Schiefer- gebirge Eifel (bis zur Ahr), das ostrheinische Westerwald (bis zur Sieg). Auf der Eifel (Eiflia —Land der Quellen) wechseln zahlreiche Basaltberge, tiefe Krater und Maare (— Bergfeen) mit steinbedeckten Triften, moorigen Heide- flächen und mühsam bestellten Ackerflureu ab. Die Maare, in erloschenen Kratern entstandene Seen, werden von kahlem Lavagestein umgürtet. Tiefste Einsamkeit, Dürre und Armut herrschen auf der Hochfläche, besonders in der rauhen Schneeeifel, dem „rheinischen Sibirien". Nur die nach allen Richtungen ausstrahlenden Bachthäler, namentlich das waldnmranschte Thal der Ahr, zeigen landschaftliche Anmut und Wohlstand. Westwärts schließen die Ardennen sich der Eifel an. — Wie die Eifel, so hat auch der Westerwald zahlreiche Spuren ehemaliger vulkanischer Thätigkeit, weite Torfmoore und öde Heideflächen aufzuweisen. Im nordwestlichen Teile bilden hohe Basaltkuppen beim Eintritt des Rheins in die Ebene das anmutige Siebengebirge (Drachenfels). e) Der nördliche Teil des linksrheinischen Schiefergebirges heißt hohes Venn, des rechtsrheinischen Sauerland. Das hohe Venn (Fenn —Moor) bildet eine kahle, teils heideartige, teils moorige Hochfläche. Die von der Nordsee her wehenden Stürme, welche starke Niederschläge bewirken, haben sie zu einem der trostlosesten und ärmsten Landstriche Deutschlands gemacht. Dagegen wird man in den Thälern der Nordabdachung, welche mit Kohlen- schätzen reich ausgestattet ist, durch großartige Judustriethätigkeit überrascht. — Das Sauerland (= Südland, nämlich Westfalens), zwischen Sieg und Ruhr gelegen, gipfelt in dem kahlen Asten berge und erinnert in seiner Bodenbe- schaffenheit an die Eifel. Der Westabhang des Sauerlandes erreicht den Rhein, dem es die Wupper zusendet, nicht mehr; der Nordabhang senkt sich jenseit der Ruhr als Haar oder Haarstrang zur Münsterbucht, einem Abschnitte des norddeutschen Flachlandes; den Ostabhang bildet das Rothaargebirge. ä) Der Rhein durchströmt nach dem Austritt aus der oberrheinischen Tief- ebene zunächst den rebeureicheu Rheingau und tritt dann bei Bingen in das Schiefergebirge ein, welches nur stellenweise zu Ansiedelungen geeignete Ufer- ränder freiläßt. Häusig steigen die Felsen steil aus den Wogen auf (Lorelei- felsirn**); ihre Abhänge sind mit Weinbergen bedeckt, ihre Gipfel mit verfallenen *) Ged.: Germania, von Max Hofmann (Irdische Lieder). **) Ged.: Die Lorelei, von H. Heine. — Der Rhein, von Em. Geibel.
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