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1. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 59

1902 - Leipzig : Hirt
90. Vom zweiten Pariser Frieden bis zum Tode Friedrich Wilhelms Hi. 59 freundschaftliche Verhltnis zwischen sterreich. Preußen und Rußland, vermieden. Dagegen wurde Frankreich wieder von einer inneren Er-schtternng betroffen: Karl X., der letzte König aus dem Hause Bour-bon, du Mann, der nichts gelernt und nichts vergessen" hatte, be-schrnkte die Rechte der Volksvertretung und der Presse und wurde deshalb durch die Pariser Julirevolutiou 1830 gestrzt. Zum 1830. König der Franzosen" wurde durch die Volksvertretung Ludwig Philipp von Orleans ernannt. Auf die meisten deutschen Staaten hatte die Julirevolution nur geringe Wirkung. Nur in Braunschweig. Sachsen und Kurhessen fanden Aufstnde statt. Die Belgier ahmten unmittelbar nach der Julirevolution das Beispiel der Griechen nach: sie rissen sich von der hollndischen Herrschaft los und whlten 1831 den Prinzen Leopold von Koburg zum König. Hannover wurde 1837 nach dem salischen Gesetze" (Ausschlu 1837. der weiblichen Erbfolge) von England getrennt. Whrend hier die Knigin Victoria (vermhlt mit Albert von Koburg) den Thron bestieg, wurde in Hannover Ernst August König. Er hob sofort die Ver-fasfung, die feiner Willkr Schranken gesetzt htte, eigenmchtig auf und erregte dadurch tiefe Unzufriedenheit. Sieben Gttinger Professoren, die der neuen Verfassung ihre Anerkennung versagten, darunter Jakob und Wilh. Grimm, die Altmeister deutscher Sprachforschung, und Wilh. Weber (s. uuteu), wurden abgesetzt. Welche entgegengesetzten Wnsche im Versassuugsleben hatten Regierungen und Untertanen? 2. Kirche und Schule in Preußen. Die beiden Konfessionen der evangelischen Kirche wurden nach einem Aufrufe Friedrich Wil-Helms Iii. zur dreihundertjhrigen Jubelfeier der Reformation in Preußen 1817. und bald auch in anderen deutschen Luderu durch die Union zu einer Kirchengemeinschaft verewigt, was jedoch manchen Widerspruch von lutherischer Seite (Grndung lutherischer Gemeinden) im Gefolge hatte. In demselben Jahre fetzte der König das Ministerium des Kultus (der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten) ein. Die Schulen wurden bedeutend vermehrt, und bald hatte jedes Dorf im Staate ferne Schule. In den einzelnen Provinzen wurden fr die Leitung des hheren Schulwesens die Provinzial- Schulkollegieu ge-schaffen, whreud die Aufsicht der die niederen Schulen den Knig-liehen Regierungen bertragen wurde. Schou damals wurde das preuische Schulwesen ans eine Hhe gebracht, welche die Bewunderung des Auslandes erregte.*) *) In Frankreich nannte man Preußen das Land der Kasernen und der Schulen.

2. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 35

1902 - Leipzig : Hirt
83. Rckblick. 35 (zur Zeit des Freiheitskrieges 3 Millionen, jetzt fast 80 Mill.), Bildung und Macht. Auch die wirtschaftliche Bedeutung hat fortwhrend zugenommen. Eine ergiebige Ausnutzung der ungeheuren Flchen haben die Bewohner ermglicht durch ein Netz von Kanlen und Eisenbahnen, von denen sie, begnstigt durch den Reichtum an Kohlen, viele nur deshalb anlegten, um die Bodenerzeugnisse (besonders Baum-wolle, Getreide und Petroleum) an die Seehfen befrdern zu knnen, b) Das Beispiel der englischen Ansiedlnngen wirkte auf die spanischen und portugie-sischen; nachdem Napoleon I. 1807 und 1808 die Könige von Portugal und Spanien vertrieben ( 87, 6), ri sich eine Kolonie nach der anderen los: Mexiko (Neu-Spanien) und die spanischen Kolonien in Sdamerika wurden nach vielen Kmpfen Republiken; Brasilien war bis 1890 ein Kaiserreich und wurde dann ebenfalls Republik, c) Das Beispiel der nordamerikanischen Republik wirkte auch auf Europa zurck: es wurde eine der Ursachen der Franzsischen Revolution. Welchen Anteil haben die Romanen und welchen die Germanen an der Ent-deckuug und Anpflanzung der Neuen Welt? 83. Mickblick. Nachdem Europa durch den Westflischeu Frieden zur Ruhe ge-kommen, war das Bestreben der bestehenden und werdenden Gro-mchte (welche waren es?) darauf gerichtet, bei mglichster Erweiterung der eigenen Macht keinen der Nachbarstaaten zu mchtig werdeil zu lasseu (europisches Gleichgewicht). Die mittelalterliche Lehns-Verfassung war bergegangen in die f r st l i ch e U n u m s ch r n k t h e i t; nur tu den germanischen Staaten Holland, England und den nord-amerikanischen Kolonien bildeten sich freiere Verfassungen. Vielfach wurde der unbeschrnkte Gebrauch der Gewalt zu einem Mibrauch, indem er in der Verwaltung zu Willkr, in der Lebensweise zu Sitteulosigkeit und nach auen zu Erbfolge- und Eroberungs-kriegen fhrte. Das Auftreten Friedrichs des Groen bezeichnet einen Wendepunkt: die Fürsten begannen einznfehen, da nicht der Staat fr sie da sei, sondern sie fr den Staat (aufgeklrter Despo-tismus). Ein anderer Widerspruch gegen die despotische Frstengewalt ging im Zusammenhang mit dem ganzen Geistesleben vom Volke aus: in Frankreich tauchten neue Staatslehren auf, welche dem Volke die hchste Gewalt beilegten. Die Achtung vor Thron und Altar wurde untergraben durch die Schriftsteller der Aufklrung", einer Richtung, die hervorging aus dem Streben nach tieferer wissenschaftlicher Erkenntnis, aber Ma und Ziel ans den Augen verlor. Die Wissenschaft in Deutschland befreite sich endlich von der Sprache der Rmer (Leibniz, Wolf) und bediente sich der Landessprache, wie sie es in anderen Lndern schon frher getan hatte. 3*

3. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 44

1902 - Leipzig : Hirt
44 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. Napoleon schickte sie deshalb in die Verbannung. Mehrere Verschw-rungen und Mordversuche gegen den Konsul gaben willkommene Ver-anlassung zur Vernichtung der Gegner (Ermordung des Herzogs von 1804. (Snghieit), sowie zur Herstellung dauerhafter Regierungssormen": 1804 nahm Napoleon die erbliche Kaiserwrde an (Volksabstimmung). Am 2. Dezember setzte er sich und seiner Gemahlin die Krone auf und wurde vom Papste gesalbt. 8. Wirkung und Bedeutung der Franzsischen Revolution. Ob-gleich die nderungen in der Regierungsform ohne Bestand waren, hatten sie doch den dauernden Erfolg, da der Wille des Volkes nicht mehr bersehen werden durfte. Die wichtigsten Erfolge der Revolution lagen aber auf gesellschaftlichem Gebiete: die persnliche Freiheit und Gleichheit aller waren Errungenschaften, welche durch nichts rckgngig gemacht werden konnten. Von Frankreich, wo die Saat der Revolution unter Strmen von Blut aufging, verbreiteten sich ihre Frchte nach und nach der ganz Europa. 87. Napoleons Macht. \. Zustnde in Deutschland, a) Das Volk war durch die Fran-zsische Revolution im groen und ganzen nicht sonderlich aufgeregt worden. Aber die franzsische Genusucht und Leichtfertigkeit hatte in vielen der greren Städte seit dem Tode Friedrichs des Groen wieder berhand genommen, und durch die Emigranten erhielt die alte Hinneigung zu franzsischer Sprache und Lebensweise neue Nahruug. An Liebe zum gemeiufameu Vaterlande fehlte es fast berall; selbst der Reichsdeputationshauptschlu vermochte das Volk noch nicht aufzurtteln. b) Daher war auch die klassische Literatur, das einigende Band fr das politisch noch zerrissene Volk, mehr weltbrgerlich als national. Der Musenhof des Herzogs Karl August von Weimar, wo Goethe, Schiller, Herder und Wieland wirkten, wurde von den groen Weltbegebenheiten nicht berhrt. Doch hinterlie Schiller (f 1805) in seinem Wilhelm Tell ein Denkmal, an dem die Jugend sich zur Freiheits- und Vaterlandsliebe begeistern konnte. c) Ein erfreuliches Bild bot das preuische Knigshaus. 171)7.Friedrich Wilhelm Iii., der seinem Vater 1797 in der Regierung folgte, war ein ernster, sittenstrenger Charakter, der sich schon als Kronprinz von dem geruschvollen Hofleben nicht angezogen fhlte. Er fand das hchste Glck in seinem Hause. Seine Gemahlin war Luise von Mecklenburg-Strelitz. Luise wurde 1776 in Hannover, wo ihr Vater Statthalter war, geboren. Nach dem frhen Tode ihrer Mutter wurde sie in Darmstadt bei ihrer Gromutter,

4. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 20

1902 - Leipzig : Hirt
20 Zweite Periode. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. 1730. drckenden Lage zu befreien, wollte Friedrich 1730 auf einer Rheinreise, die er mit seinem Vater machen mute, von Mannheim aus nach England entfliehen. Der Plan wurde aber verraten und der ent-lauseue Fritz", der den ein Kriegsgericht sich weigerte das Urteil zu sprechen, auf die Festung Kstriu geschickt, sein Vertrauter, der Lent-nant Ka-tte, hingerichtet. Nachdem Friedrich den Vater demtig um Verzeihung gebeten hatte, wurde er begnadigt und mute nur noch zwei Jahre auf der Kriegs- und Domnenkammer (Finanzbehrde) in Kstrin arbeiten; hier wurde er ein guter Wirt. Dauil vermhlte er sich auf den Wunsch seines Vaters mit der Prinzessin Elisabeth von Brannschweig-Bevern (die er zwar stets mit aller Achtung behandelte, aber uie von Herzen lieben konnte) und erhielt von ihm ein Regiment und das Schlo Rheinsberg bei Nen-Rnppin. Hier lebte er in nn-gezwungenem Verkehr mit seiner Gemahlin, Offizieren, Knstlern und Gelehrten und widmete sich mit Eifer feiner militrischen Ttigkeit und wissenschaftlicher Beschftigung. Er las die Werke der damaligen Haupt-Vertreter der sogenannten Aufklrung, des Franzosen Voltaire und des deutscheu Philosophen Wolf. Whrend in der evangelischen Kirche im 17. und am Anfang des 18. Jahrhunderts neue Sekten (die Pietisten und die herrnhutische Brdergemeinde in Deutschland) dem religisen Bedrfnis zu gengen suchten, war die Philosophie ihre eigenen Wege gewandelt und hatte sich ganz vom Christentum entfernt. Der Franzose Descartes hatte zur Zeit des Dreiigjhrigen Krieges die neuere Philo-sophie begrndet, indem er vom Zweifel an allem ausging, und der hollndische Jude Spinoza hatte Gott und Natur fr gleichbedeutend erklrt (Pantheismus). Auch die Entdeckung der Gesetze der Schwere (Anziehung) durch den Englnder Newton leistete bei vielen halbwissenschaftlichen Geistern einer solchen Anschauung Vorschub. In Frankreich trug zum Gedeihen dieser Richtung die Verderbtheit der Zustnde unter Ludwig Xv. bei. Rousseau sah die verfeinerte Bildung als Ursache aller Mistnde an; der Urzustand erschien ihm als der allein naturgeme und gute. Voltaire und gleichgesinnt Schriftsteller richteten ihre boshaften An-griffe gegen alles Bestehende in Staat, Kirche und Sitte und erklrten alles als Lug und Trug, was dem Menschenverstand nicht sofort einleuchtete. Die deutschen Aufklrer, unter denen auer Wolf auch L es sing einen hervorragenden Platz einnimmt, stellten ebenfalls die Vernunft der die Offenbarung, aber sie gingen in ihrem Widerfpruch gegen die bestehenden Anschauungen lange nicht so weit wie manche Franzosen, die sich bis zur Leugnung alles Geistigen verstiegen. Neben den philosophischen Studien bereitete sich Friedrich ans seinen knftigen Beruf vor und schrieb den Anti-Mac chiavel*): der Fürst ist der erste Diener des Staates". *) Macchiavelli, ein florentinischer Staatsmann des 16. Jahrhunderts, hatte in seinem Buche Vom Fürsten" den Satz aufgestellt, da dem Fürsten jedes Mittel zur Erreichung seines Zieles recht sein msse.

5. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 59

1902 - Leipzig : Hirt
90. Vom zweiten Pariser Frieden bis zum Tode Friedrich Wilhelms Iii. 59 freundschaftliche Verhltnis zwischen sterreich, Preußen und Rußland, vermieden. Dagegen wurde Frankreich wieder von einer inneren Er-schtternng betroffen: Karl X., der letzte König aus dem Hause Bour-6 cm, ein Mann, der nichts gelernt und nichts vergessen" hatte, be-schrnkte die Rechte der Volksvertretung und der Presse und wurde deshalb durch die Pariser Julirevolution 1830 gestrzt. Zum 1830. König der Franzosen" wurde durch die Volksvertretung Ludwig Philipp von Orleans ernannt. Auf die meisten deutschen Staaten hatte die Julirevolution nur geringe Wirkung. Nur in Braunschweig. Sachsen und Kur Hessen fanden Aufstnde statt. Die Belgier ahmten unmittelbar nach der Julirevolution das Beispiel der Griechen nach: sie rissen sich von der hollndischen Herrschaft los und whlten 1831 den Prinzen Leopold von Koburg zum König. Hannover wurde 1837 nach dem salischen Gesetze" (Ausschlu 1837. der weiblichen Erbfolge) von England getrennt. Whrend hier die Knigin Victoria (vermhlt mit Albert von Koburg) den Thron bestieg, wurde in Hannover Ernst August König. Er hob sofort die Ver sassung, die seiner Willkr Schranken gesetzt htte, eigenmchtig ans und erregte dadurch tiefe Unzufriedenheit. Sieben Gttinger Professoren, die der neuen Verfassung ihre Anerkennung versagten, darunter Jakob und Wilh. Grimm, die Altmeister deutscher Sprachforschung, und Wich. Weber (f. unten), wurden abgesetzt. Welche entgegengesetzten Wnsche im Verfassungsleben hatten Regierungen und Untertanen? 2. Airche und Schule in Greuen. Die beiden Konfessionen der evangelischen Kirche wurden nach einem Ausrufe Friedrich Wilhelms Iii. zur dreihundertjhrigen Jubelfeier der Reformation in Preußen 1817. und bald auch in anderen deutschen Lndern durch die Union zu einer Kirchengemeinschaft vereinigt, was jedoch manchen Widerspruch vou lutherischer Seite (Grndung lutherischer Gemeinden) im Gefolge hatte. In demselben Jahre setzte der König das Ministerium des Kultus (der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten) ein. Die Schulen wurden bedeutend vermehrt, und bald hatte jedes Dorf im Staate seine Schule. In den einzelnen Provinzen wurden fr die Leitung des hheren Schulwesens die Provinzial-Schnlkollegien ge-schaffe, während die Aufsicht der die niederen Schulen den Knig-lichen Regierungen bertragen wurde. Schon damals wurde das preuische Schulwesen auf eine Hhe gebracht, welche die Bewunderung des Auslandes erregte.*) *) In Frankreich nannte man Preußen das Land der Kasernen und der Schulen.

6. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 12

1902 - Leipzig : Hirt
12 Zweite Periode. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. 8. U)ien. Als aber die Trken, von Ludwig Xiv. ermuntert und von aufstndischen Ungarn untersttzt, sich in Bewegung setzten, um mit einem Hauptschlage die habsburgische Macht zu vernichten, zgerte Kurfürst Friedrich Wilhelm nicht, dem Kaiser seine Hilfe cm* zubieten man wies in Wien das Anerbieten dankend zurck. Das vom Kaiser verlassene, von mehr als 200000 Trken belagerte Wien wre trotz heldenmtiger Verteidigung unter Rdiger von Starheni-berg verloren gewesen, wenn nicht der Polenknig Johann Sobieski und der Herzog Karl von Lothringen ein deutsch-poluisches Entsatz-1683. Heer herbeigefhrt und die Trken vor den Mauern von Wien 1683 in die Flucht geschlagen htten. Von da an behielten die sterreicher, untersttzt von Brandenburgern und anderen Reichstruppen, die Oberhand gegen die Trken und gewannen den grten Teil von Ungarn zurck. Unter den Fhrern ragt Prinz Eugen von Savoyen hervor, sterreichs grter Feldherr, den Ludwig Xiv. verschmht hatte. 9- Das Edikt von Potsdam. Der franzsische Selbstherrscher ertrug es nicht, da ein Teil seiner Untertanen ein anderes Glaubeus-bekeliutnis hatte als er. Als Lockungen und Gewaltmaregeln (Dra-1685.genadelt") nichts fruchteten, hob er 1685 das Edikt von Nantes auf. Der Groe Kurfürst beantwortete diese Maregel durch das Edikt von Potsdam, worin er die Verfolgten einlud, in seilt Land zu kommen 16000 gewerbsleiige, wohlhabende Hugenotten folgten dem rettenden Rufe (franzsische Kolonie in Berlin) und vergalten durch Anhnglichkeit an ihre neue Heimat die ihnen erwtesene Wohltat. Andere gingen nach Holland und England. Der hat viel getan," sagte König Friedrich Ii. am Grabe des Kurfrsten. Warum heit er der Groe? 75. Friedrich Iii. (I.) und seine Zeit, 16881713. Friedrich Iii., des Groen Kurfrsten Sohn, fuhr fort, durch Teil-nhme au auswrtigen Angelegenheiten die Unabhngigkeit seines Staates und den Protestantismus zu schtzen. 1603. 1. In England war nach dem Tode der Knigin Elisabeth 1603 Jakob I., ein Sohn der Maria Stuart, auf den Thron gekommen. Seine und feines Nachfolgers Karls I. Regierung war eilte so will-1649. krliche, da eine Revolution entstand, in der Karl I. 1649 gestrzt und hingerichtet wurde. England war dann eine Republik unter Crom-1660.well. Nach seinem Tode wurde 1660 wieder ein Stuart, Karl Ii., König. Dessen Nachfolger Jakob Ii. trat zum Katholizismus der 1688. und) schlo sich Ott Ludwig Xiv. an. Als nun 1688 durch die Geburt eines Kronprinzen die katholische Thronfolge gesichert schien,

7. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 20

1902 - Leipzig : Hirt
20 Zweite Periode. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. 1730. drckenden Lage zu befreien, wollte Friedrich 1730 auf einer Rheinreise, die er mit seinem Vater machen mute, vou Mannheim aus nach England entfliehen. Der Plan wurde aber verraten und der ent-lanfene Fritz", der den ein Kriegsgericht sich weigerte das Urteil zu sprechen, auf die Festung Kstrin geschickt, sein Vertrauter, der Lent-nant Katte, hingerichtet. Nachdem Friedrich den Vater demtig um Verzeihung gebeten hatte, wurde er begnadigt und mute nur noch zwei Jahre auf der Kriegs- und Domnenkammer (Finanzbehrde) in Kstrin arbeiten; hier wurde er ein guter Wirt. Daun vermhlte er sich auf den Wunsch seines Vaters mit der Prinzessin Elisabeth von Brauuschweig-Bevern (die er zwar stets mit aller Achtung behandelte, aber nie von Herzen lieben tonnte) und erhielt von ihm ein Regiment und das Schlo Rheinsberg bei Nen-Rnppin. Hier lebte er in uu-gezwungenem Verkehr mit seiner Gemahlin, Offizieren, Knstlern und Gelehrten und widmete sich mit Eifer seiltet: militrischen Ttigkeit und wissenschaftlicher Beschftigung. Er las die Werke der damaligen Haupt-Vertreter der sogenannten Aufklrung, des Franzosen Voltaire und des deutschen Philosophen Wolf. Whrend in der evangelischen Kirche im 17. und am Anfang des 18. Jahrhunderts neue Sekten (die Pietisten und die herrnhutische Brdergemeinde in Deutschland) dem religisen Bedrfnis zu gengen suchten, war die Philosophie ihre eigenen Wege gewandelt und hatte sich ganz vom Christentum entfernt. Der Franzose Descartes hatte zur Zeit des Dreiigjhrigen Krieges die neuere Philo-sophie begrndet, indem er vom Zweifel an allem ausging, und der hollndische Jude Spinoza hatte Gott und Natur fr gleichbedeutend erklrt (Pantheismus). Auch die Entdeckung der Gesetze der Schwere (Anziehung) durch den Englnder Newton leistete bei vielen halbwissenschaftlichen Geistern einer solchen Anschauung Vorschub. In Frankreich trug zum Gedeihen dieser Richtung die Verderbtheit der Zustnde unter Ludwig Xv. bei. Rousseau sah die verfeinerte Bildung als Ursache aller Mistnde an; der Urzustand erschien ihm als der allein naturgeme und gute. Voltaire und gleichgesinnte Schriftsteller richteten ihre boshaften An-griffe gegen alles Bestehende in Staat, Kirche und Sitte und erklrten alles als Lug und Trug, was dem Menschenverstand nicht sofort einleuchtete. Die deutschen Aufklrer, unter denen auer Wolf auch Lessing einen hervorragenden Platz einnimmt, stellten ebenfalls die Vernunft der die Offenbarung, aber sie gingen in ihrem Widerspruch gegen die bestehenden Anschauungen lange nicht so weit wie manche Franzosen, die sich bis zur Leugnung alles Geistigen verstiegen. Neben den philosophischen Studien bereitete sich Friedrich auf seinen knftigen Beruf vor und schrieb den Anti-Macchiavel^): der Fürst ist der erste Diener des Staates". *) Macchiavelli, ein flvrentinischer Staatsmann des 16. Jahrhunderts, hatte in seinem Buche Vom Fürsten" den Satz aufgestellt, da dem Fürsten jedes Mittel zur Erreichung seines Zieles recht sein msse.

8. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 35

1902 - Leipzig : Hirt
83. Rckblick. 35 (zur Zeit des Freiheitskrieges 3 Millionen, jetzt fast 80 Mill.), Bildung und Macht. Auch die wirtschaftliche Bedeutung hat fortwhrend zugenommen. Eine ergiebige Ausnutzung der ungeheuren Flchen haben die Bewohner ermglicht durch ein Netz von Kanlen und Eisenbahnen, von denen sie, begnstigt durch den Reichtum an Kohlen, viele nur deshalb anlegten, um die Bodenerzeugnisse (besonders Baum-wolle, Getreide und Petroleum) an die Seehfen befrdern zu knnen, b) Das Beispiel der englischen Ansiedluugen wirkte auf die spanischen und portngie-fischen; nachdem Napoleon I. 1807 und 1808 die Könige von Portugal und Spanien vertrieben ( 87, 6), ri sich eine Kolonie nach der anderen los: Mexiko (Nen-Spanien) und die spanischen Kolonien in Sdamerika wurden nach vielen Kmpfen Republiken: Brasilien war bis 1890 ein Kaiserreich und wurde dann ebenfalls Republik, c) Das Beispiel der nordamerikanischen Republik wirkte auch auf Europa zurck: es wurde eine der Ursachen der Franzsischen Revolution. Welchen Anteil haben die Romanen und welchen die Germanen an der Ent-deckuug und Anpflanzung der Neuen Welt? 83. Rckblick. Nachdem Europa durch den Westflischen Frieden zur Ruhe ge-kommeil, war das Bestreben der bestehenden und werdenden Gro-mchte (welche waren es?) darauf gerichtet, bei mglichster Erweiterung der eigenen Macht keinen der Nachbarstaateil zu mchtig werdeil zu lasseu (europisches Gleichgewicht). Die mittelalterliche Sehlis-Verfassung war bergegangen in die s r st l i ch e U u u m s ch r u k t h e i t; nur in den germanischen Staaten Holland, England und den nord-amerikanis'ben Kolonien bildeten sich freiere Verfassungen. Vielfach wurde der unbeschrnkte Gebrauch der Gewalt zu einem Mibrauch, indem er in der Verwaltung zu Willkr, in der Lebensweise zu Sitteulosigkeit und nach auen zu Erbfolge- und Eroberuugs-kriegen fhrte. Das Auftreten Friedrichs des Groen bezeichnet einen Wendepunkt: die Fürsten begannen einzusehen, da nicht der Staat fr sie da sei, sondern sie fr den Swat (aufgeklrter Despo-tismus). Ein anderer Widerspruch gegen die despotische Frstengewalt ging im Zusammenhang mit beni ganzen Geistesleben vom Volke ans: in Frankreich wuchten neue Staatslehren auf, welche dem Volke die hchste Gewalt beilegten. Die Achtuug vor Thron und Altar wurde untergraben durch die Schriftsteller der Aufklrung", einer Richtung, die hervorging aus dem Streben nach tieferer wissenschaftlicher Erkenntnis. Schon im 16. Jahrhuudert war der geistige Gesichtskreis gewaltig erweitert, und infolgedessen war mit veralteten Anschauungen ausgerumt worden (Luther, Kopernikus). Die durch das Zeitalter des dreiigjhrigen Krieges unterbrochene Fortsetzung dieser Bewegung war die Aufklrung des 18. Jahrhunderts, welche aber Ma und Ziel aus den Augen verlor. 3*

9. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 14

1902 - Leipzig : Hirt
14 Zweite Periode. Die Zeit der unumschrnkten Frsteugewalt. lotte von Hannover, in Knigsberg die Krone auf. Wg. 149.) (Stiftung des Schwarzen Adlerordens.) Freilich brachte die neue Wrde dem Staate zunchst keinen greifbaren Vor-teil; aber sie wurde ein Sporn fr die folgenden Könige, sich in ihrer Stellung nach auen des Titels wrdig zu zeigen. Warum nannte sich Friedrich nicht König von Brandenburg? 1701 Der Spanische Lrbfolgekrieg, 170114. Bei dem Tode des bis kinderlosen Knigs von Spanien machte Leopold I. Anspruch auf die 1714. spanische Monarchie fr seinen zweiten Sohn Karl, Ludwig Xiv. fr seinen Enkel Philipp, der als Philipp V. in Spanien auftrat. Auf der Seite des Kaisers standen Preußen, das deutsche Reich, England und Holland, auf der Seite Frankreichs Bayern und Kln. Vergleiche diese eigentmliche Gruppierung mit der Bestimmung des West-fiiiischen Friedens der die deutsche Verfassung. Die Kaiserlichen, befehligt von dem Prinzen Eugen, unter dessen Truppeu sich die Preußen, gefhrt vou Leopold von Dessau, deu grten Kriegsruhm erwarben, und das englisch-hollndische Heer unter dem Feldherrn und Staatsmann Marlborough erfochten in Sddeutschland, in Italien und in den spanischen Niederlanden eine Reihe glnzender Siege der die Franzosen. Nach der Niederlage bei Mal-1709.plaquet 1709 war Ludwig bereit, nicht nur auf die spanischen Lnder zu verzichten, sondern auch alle Eroberungen, sogar das Elsa, heraus-zugeben. Nur konnte er sich noch nicht entschlieen, selbst Geld und Truppen zur Vertreibung seines Enkels aus Spanien herzugeben. Da traten unerwartete Ereignisse ein. In England wurde die Partei Marlboroughs gestrzt, und das neue Ministerium war zum Frieden geneigt. Bald darauf starb Kaiser Leopolds Nachfolger Joseph I., 1711.und ihm folgte 1711 sein Bruder Karl Vi., der bisherige König von Spanien. Eine Erneuerung der Macht Karls V. war aber deu 1713. Mchten nicht erwnscht. So kam nach langen Unterhandlungen 1713 der Utrechter Friede zu stnde: Philipp wurde als König vou Spa-nteit anerkannt; England bekam Gibraltar, Preußen das bis dahin spanische Obergelderu (Karte Nr. 13). Der Kaiser trat diesem Frieden 1714.1714 zu Rastatt bei und erhielt die spanischen Nebenlnder in Europa, darunter Belgien und Mailand. Im folgenden Jahre starb Lndwig Xiv., des Lebens berdrssig, beladen mit dem Fluche seines Volkes. Ein fnfjhriger Urenkel (Ludwig Xv.) war der Erbe seines Thrones. Die Unzufriedenheit war allgemein trotz Polizei und Ge-fngnissen: die Staatsschuld war ungeheuer gestiegen; viele Gegenden waren ent-vlkert, in vielen herrschte Armut und Not; die vom Hofe ausgehende Unsittlichkeit hatte weit um sich gegriffen.

10. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 36

1902 - Leipzig : Hirt
36 Vierte Periode. Die Zeit der Kreuzzge und der Hohenstaufen. Volkes lebte der geliebte Kaiser fort als Hauptvertreter des alten deut-schen Kaisertums. Vergleiche Friedrich Rotbart und Heinrich den Lwen in Bezug auf Wirksam-feit und Charakter. Friedrichs I. Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, fhrte die Kreuzfahrer, soweit sie nicht die Umkehr vorzogen, vor Accon. Nachdem er während der Belagerung den Deutschen Orden (48,6) gestiftet hatte, wurde er nebst einem groen Teile des Heeres von einer Seuche dahingerafft. Da kamen die Englnder und Franzosen zu Schiffe an. Den vereinten Anstrengungen gelang die Eroberung der Stadt. Die Deutschen aber und bald darauf auch die Franzosen, durch das hochfahrende und bermtige Auftreten des englischen Knigs Richard Lwenherz (Heinrichs des Lwen Schwager) gereizt, kehrten nach Hause zurck. 1192. Richard Lwenherz mute sich damit begngen, mit Saladin einen Ver-trag zu schlieen, demzufolge den Christen der ungestrte Besuch der heiligen Orte zugestanden wurde. 50. Die Zeit der spteren Hohenstaufen. 1190 Heinrich Vi., 11901197. Nach Barbarossas Tode erhoben sich bis unter Fhrung des alten Lwen von Braunschweig alle Feinde einer 11 starken Reichsgewalt. Sie schloffen ein Bndnis gegen den jungen Kaiser und hofften auf tatkrftige Untersttzung von Richard Lwenherz. Aus dieser bedrohten Lage wurde Heinrich Vi. dadurch gerettet, da Richard, der auf der Rckkehr vom Heiligen Lande vom Sturme ver-schlagen war und als Pilger verkleidet durch Deutschland nach England zurckkehren wollte, in sterreich ausgegriffen und dem Kaiser ausge-liefert wurde. Die Fürsten wagten jetzt nichts zu unternehmen, der englische König erhielt nach einjhriger Gefangenschaft auf Schlo Trifels seine Freiheit (Sage vom Snger Blondel), und der Kaiser vershnte sich mit Heinrich dem Lwen und stellte dadurch seine Macht in Deutschland wieder her. 2. Philipp von Schwaben, (Dtto von Braunschweig und 3nn0= cenj Iii. a) Fr Heinrichs dreijhrigen Sohn Friedrich bernahm Philipp von Schwaben (Stammtafel!) die Regierung und lie sich 1^8 im folgenden Jahre, um seinem Hause die Krone zu erhalten, von seinen 1208. Anhngern zum König (11981208) whlen, während die welfische 1198 Partei Otto von Braunschweig als Gegenknig (1198 1215) auf-bis stellte. Philipp wurde von Papst Innocenz Iii. in den Bann getan, erlangte aber trotzdem immer mehr das bergewicht in dem zehnjhrigen Brgerkriege, der das Reich durchtobte und die Gemter verwilderte,
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TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
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