Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 73

1900 - Leipzig : Hirt
Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Die Feme. 73 diese nicht geben, bevor die Verlobung zu stnde gekommen wre. Die Ver-Handlungen darber zerschlugen sich infolge franzsischer Rnke. Nach einigen Jahren fiel Karl der Khne im Kampfe gegen die Lothringer, und nun wurde seine Tochter Maria doch die Gemahlin Maximilians. Aber der König von Frankreich beanspruchte das Herzogtum Burgund als erledigtes Lehen der Krone Frankreich. So entstanden Kmpfe, die sich durch die Regierung Maximilians und seines Nachfolgers hinziehen. Maria von Burgund starb bereits im fnften Jahre ihrer Ehe an den Folgen eines Sturzes vom Pferde. Sie ruht an der Seite ihres Vaters in der Kirche Notre Dame zu Brgge in Belgien. Als König Ludwig Xtv. von Frankreich bei einem Aufenthalt in Brgge diese Kirche besuchte, sagte er beim Anblick ihres Grabmals: Hier steht die Wiege unserer Kmpfe mit dem Hause sterreich." Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. In Friedrichs Regierung, und zwar in das Jahr 1453, fllt die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Durch diese hat das ostrmische Kaiserreich sein Ende erreicht, nachdem es fast tausend Jahre den Sturz des alten westrmischen Reiches berdauert hatte. Der letzte ostrmische Kaiser hie Konstantin, wie derjenige Fürst, dem Konstantinopel den Namen und die Ehre oerdankt, Residenz zu sein. Auch der letzte Konstantin war ein tchtiger Fürst, aber er konnte das Unheil nicht aufhalten. Durch ihre bermacht hatten die Trken nach und nach alle Gebiete des ostrmischen Reiches an sich gerissen, so da dem Kaiser nur die Stadt Konstantinopel geblieben war. Diese hat er mannhaft ver-teidigt, bis er selbst im Kampfe erlag. Von nun an wurden die Trken der Schrecken Europas. - 8. 3iu0 der Kulturgeschichte des ausgehenden Mittelatters. Die Feme. Zu Dortmund stehen in der Nhe des Bahnhofes wohlumhegt die Reste einer uralten Linde, unter der in frherer Zeit das Femgericht abgehalten wurde. Dieses Gericht war eine westflische Einrichtung, die in der Zeit ihrer Blte weit der das Land der roten Erde hinaus-gegriffen hat. Die Sage hat sich dieses Gerichtes bemchtigt und uns ein schauriges Bild davon hinterlassen. In der Stille der Nacht sei es im Waldesdunkel, in Kellergewlben oder sonst an unheimlichen Orten zusammengetreten. Die Richter seien vermummt gewesen, der Ange-klagte, gleichviel ob er sich schuldig oder unschuldig bekannte, sei in jedem Falle zum Tode verurteilt und am nchsten Baume aufgehngt worden. Das Femgericht wurde in Wirklichkeit nicht in der Nacht, sondern am hellen Tage gehalten. Es war nur insofern ein heimliches Gericht,

2. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 45

1900 - Leipzig : Hirt
Der peloponnefische Krieg. 45 Haus bringen und gebrauchte sie wie sein Privateigentum. Als einer seiner Schtzlinge angeklagt war, ging er zum Staatsarchiv und lschte die ffeut-lich aufgestellte Klageschrift aus. Er liebte weder das Volk noch sein Vater-land; er wollte die Gre des Vaterlandes nur dann, wenn seine Macht dabei stieg. Weil er berall nur seinen Vorteil suchte und nichts Hheres der sich anerkannte, hat er auch nie sich dauerndes Vertrauen erworben. Nach seiner zweiten Absetzung floh er nach Kleinasien. Dorthin sandten ihm die Spartaner, die nicht vergessen hatten, wie er sie einst begnstigt und ihnen dann die persische Hilfe entzogen hatte, Hscher nach, die seine Wohnung anzndeten, um ihn lebendig zu verbrennen. Mit dem Schwerte in der Hand strzte er ans dem brennenden Gebude ins Freie; da traf ihn ein feindlicher Pfeil. So endete Alcibiades im 47. Jahre seines Lebens, fern von der Heimat, ein getreues Abbild seines Volkes in seinen Vorzgen und Schwchen. Der rmische Schriftsteller Kornelius Nepos hat von ihm gesagt: Die Natur hatte an ihm den Versuch gemacht, wie viel Vorzge und Fehler sich in einem Menschen vereinigen lassen." Spartas Oberherrschaft in Griechenland. Nach dem peloponne-sischen Kriege hatten die Spartaner wieder die Oberherrschaft in Griechen-land; wiederum mibrauchten sie ihre Macht und behandelten die kleinen Staaten mit bermut. Deshalb fielen diese von ihnen ab. Zwischen den einzelnen griechischen Staaten entstanden Bruderkriege, in die sich schlielich die Perser mischten. Endlich (387) kam ein Friede zustande, nach dem alle Staaten in Griechenland frei und unabhngig sein sollten. Nun waren die vereinzelten griechischen Staaten zu schwach, um einem fremden Volke Widerstand zu leisten. Dieser schmhliche Friede wird der Friede des Antalcidas ge-nannt, weil der Spartaner Antalcidas ihn vermittelt hat. Die Griechen an der Kste Kleinasiens kamen durch den antalcidischen Frieden wieder unter persische Herrschaft. Der Krieg zwischen Theben und Sparta. Trotz des Friedens suchten die Spartaner ihre Vorherrschaft in Griechenland aufrecht zu erhalten. Sie mischten sich in einen Parteikampf, der in der Stadt Theben ausgebrochen war, und nahmen die Stadt ein. Da setzten die Thebaner sich zur Gegenwehr. An der Spitze der Thebaner standen damals zwei bedeutende Männer, Pelopidas und Epaminondas. Durch die Schlacht bei Leuktra im Jahre 371 trieb Epaminondas die Spartaner aus Botien; im Jahre 362 schlug er sie bei Mantinea in Arkadien. Epaminondas fiel in der Schlacht. Er war ein einfacher, selbstloser und schlichter Mann. Nie kam eine Lge der seine Lippen. Untergang der griechischen Freiheit. Von nun an mischten sich die Macedoner in die Angelegenheiten Griechenlands. Vierzehn Jahre kmpfte Demosthenes, der grte Redner Griechenlands, als Leiter der Brger-

3. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 49

1900 - Leipzig : Hirt
Alexander der Groe. 49 Die Macedoner. Die Macedoner wohnen an der Nordkste des gischen Meeres. Ihre Geschichte wird fr uns erst mit der Regierung des Knigs Philipp, der sich in die griechischen Angelegenheiten mischte und durch die Schlacht bei Chronea Herr der Griechen wurde, beachtenswert. Die grte Berhmtheit hat Macedonien durch Philipps Sohn, Alexander den Groen, erlangt. Alexander der Groe. {. Jugend und Thronbesteigung. Alexander wurde geboren im Jahre 356. Sein Lehrer war Aristoteles, der grte Gelehrte des Alter-tums. Dieser erfllte seinen empfnglichen Geist mit Begeisterung fr die griechische Bildung. Homer wurde der Lieblingsdichter -des jungen Alexander. Auch auf seinen spteren Feldzgen fhrte er stets dessen Werke bei sich. Sein Vorbild in ritterlichen Thaten war der griechische Held Achilles. Seinen Mut und seine krperliche Gewandtheit zeigte er bei der Bndigung des wilden thessalischen Rosses Bucephalus, das fortan sein Leibro wrbe. Im Jahre 336 bestieg er im Alter von 20 Jahren den Thron und regierte bis 323. Durch seine Kriegsthaten setzte er die Welt in Erstaunen. Die freiheitliebenden Griechen fielen von der macedonischen Herrschaft ab; die Thebaner tteten sogar den macedonischen Statthalter und vertrieben die Besatzung. Pltzlich erschien Alexander vor Theben und zerstrte die Stadt bis auf die Tempel und das Haus des Dichters Pindar; die Einwohner wurden teils gettet, teils als Sklaven verkauft. Solche Strenge fhrte die brigen Griechen rasch zum Gehorsam zurck, und sie leisteten ihm nun Heeresfolge auf seinen Eroberungszgen. 2. Die Eroberung des persischen Reiches. Als Hauptaufgabe be-trachtete Alexander die Eroberung des persischen Reiches. Nachdem er auf einer Versammlung der Griechen zu Korinth sich den unumschrnkten Oberbefehl gegen die Perser hatte bertragen lassen, trat er im Frh-jhr 334 mit einem griechisch-macedonischen Heere von 35000 Mann den Marsch nach dem Hellespont an. der das Perserreich herrschte damals Darius Kodomannus. Ungehindert betrat Alexander den Boden Asiens. Auf der Sttte des alten Troja schmckte er das Grab des Achilles mit einem Kranze, indem er die Worte sprach: O du glcklicher Jngling, der du in Homer einen Herold deiner Thaten gefunden hast!" Die persischen Satrapen Kleinasiens traten ihm am rechten Ufer des Granikus entgegen. Alexander erfocht dort seinen ersten Sieg der die Perser. Darauf folgte die Unterwerfung der Westkste Kleinasiens. Dann ging der Zug in nordstlicher Richtung nach Gordium in Phrygien. Hier stand der Wagen des sagenhaften Knigs Midas, dessen Deichsel mit dem Joche durch einen vielverschlungenen Knoten verbunden Dahmen, Leitfaden der Geschichte. I. 4

4. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 103

1900 - Leipzig : Hirt
Stmme und Vlkervereine. 103 Und der Niemalsausgesprochne, (r, der lteste der Alten, Wird fr immer aller Dinge, Aller Menschen liebend walten. Ihr, mit Kranz und Binsenkrben, Tretet in den Ring, ihr Kleinen, Singt den Reim, wiewohl ihr heute Klger thtet, still zu weinen. Dennoch fingt; den jungen Nacken Schmerzt noch nichtdasiochderfranken.^) Singt, und mag es traurig lauten Wie das Singen eines Kranken." Und die Knaben und die Mdchen Huben an mit leiser Stimme: Schirm uns, Balder, weier Salder, vor des Lhristengottes Grimme I Komm zurck, du sumst so lange; Sieh, wie Erd' und Gimmel klagen! Komm zurck mit deinem Frieden Auf dem goldnen Sonnenwagen I Weier Balder, weie Blumen, _ rie am Bach und Rain sie sprieen, Wei, wie deine lichten Brauen, Legen wir dir gern zu Fen. Steh, wir geben, was wir haben; Arm sind unsre Fruchtgefilde, La Geringes dir gengen, Weier Balder, Gott der Milde! Gott der Liebe, weier Balder, Neige hold dich unfern Gren, Blumen, rein, wie unsre erzen, Legen wir dir gern zu Fen! Und den pferstein umwandelnd, Warfen sie die heil'gen Kruter, Lichte Glocken, lichte Flocken, Lichte Sterne auf die Scheiter. Dann mit leisen Lispelworten Nahm die priesterin die Schale: Trinkt des weien Gottes Minne, Lh ihr hebt die Hand Zum Mahle!" Durch die Runde ging ein Raunen Wie gedmpftes Becherklirren, Wie im herbstlich drren Rohre Abendlfte heimlich schwirren. Und der krause (Dxferdiener Aus des Kessels weitem Bauche Gab er jedem von dem Fleische, von der Mistel, von dem Lauche. Sprach die Drude: Dankt den Gttern, Lscht die Glut und nehmt die Brnde! Dunkles brtet zwischen heute Und der nchsten Sonnenwende. Denn nicht alle kommen wieder, Und nicht jedem ist zu trauen. Fort! Die Sterne schimmern blasser, Und der Tag beginnt zu grauen." In die Grnde glitt die Menge Wie verstoben, wie versunken; Frische Morgenwinde spielten Mit der Asche, mit den Funken. Stmme und Vlkervereine. Die Germanen zerfielen in eine groe Anzahl von Stmmen. So viel Regierungsbezirke die heutige preuische Monarchie zhlt, so viel Stmme mag es frher in diesen Gegenden gegeben haben. Husig genannt werden: die Ubier, die Bataver, die Friesen, die Sigambrer, die Cherusker. Die Ubier wohnten in der Gegend von Kln, die Bataver in Holland zwischen Rhein und Waal, die Friesen an der Nordseekste zu beiden Seiten der Emsmndung, die Sigambrer im Sden der Lippe, die Cherusker im Flugebiet der mittleren Weser. Einen gemeinsamen *) Der Dichter verlegt die Handlung in die Zeit des berganges vom Heiden-tum zum Christentum.

5. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 105

1900 - Leipzig : Hirt
Bilder aus der Vlkerwanderung. 105 an die Spitze einer Gesandtschaft, die in das Lager Attilas reiste, um Schonung fr die Stadt zu erbitten. Seuchen, die in Attilas Heere wteten, untersttzten mchtig die Bitte des rmischen Hohepriesters. Attila zog sich nach Ungarn zurck. Zwei Jahre darauf erlag er seinen Aus-schweifungen. Im trunkenen Zustande ereilte ihn der Tod 454 n. Chr. Sein Reich zerfiel mit ihm Die Hunnen konnten nicht aufbauen, sie konnten nur zerstren. In die Steppen des Schwarzen Meeres wurden sie zurckgetrieben. Drei Viertel Jahrhundert haben sie die Völker Europas in Schrecken gehalten. 2. Alarich. Die hunnische Wanderung hatte eine ganze Reihe von Vlkerstmmen aus ihren Sitzen aufgescheucht. Die einen vertrieben die andern, und die Vertriebenen suchten sich neue Wohnsttten. Das rmische Reich mute die Truppen, die seine Grenzen schtzen sollten, zurckziehen, um sich gegen die Hunnen zu verteidigen. Die Folge war, da germanische Stmme der die unbeschtzte Grenze zogen und im rmischen Reiche sich ansiedelten. Wie wenn das Weltmeer in wilder Emprung aus seinen Ufern getreten wre, um das Festland unter seinen Wogen zu begraben, so strzten die Fluten der Vlkerwanderung hinein in das rmische Welt-reich. Niemals war die Verwirrung in der Welt grer, nie ihr Zustand trostloser als in jener Zeit. Von den Hunnen vertrieben, hatten die Westgoten im rmischen Reiche Aufnahme gefunden und dienten in den Heeren Roms um Sold. Da dieser nicht regelmig bezahlt wurde, zog der junge König Alarich nach Italien. Im Jahre 410 hatte Rom frchterliche Pln-derungen von seinen Scharen zu erleiden. Alles, was die Brger an Gold und Kostbarkeiten besaen, fiel den Goten zum Opfer. Nur das Leben wollte Alarich ihnen lassen, wie er selbst sich ausgedrckt hat. Seltsamerweise achteten die Barbaren die Schtze und das Asylrecht der Kirche. Von Rom gedachte Alarich nach Sicilien und Afrika zu ziehen. Dieses Ziel hat er nicht erreicht. In Unteritalien, in der Nhe der Stadt Cosenza, ereilte ihn der Tod im 34. Jahre seines Lebens. Die Goten sollen ihrem Könige ein eigenartiges Grab bereitet haben. Sie leiteten den Flu Busento ab und gruben darin ein Grab, in das Alarich, in kniglicher Rstung auf dem Rosse sitzend, versenkt wurde. Dann wurde der Flu in sein altes Bett zurckgefhrt. Niemand kennt die Stelle, wo der tapfere und wilde Alarich ruht. Sein seltsames Leichenbegngnis hat Platen poetisch verklrt: Nchtlich am Busento lispeln bei Losenza dumpfe Lieder; Aus den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder. Und den Flu hinaus, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Goten, Die den Alarich beweinen, ihres Volkes besten Toten.

6. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 28

1900 - Leipzig : Hirt
28 Geschichte der Griechen und Macedoner. Fast jede Stadt und jede Insel hatte ihren König; die Könige nennt Homer die Hirten der Völker. In hohem Ansehen stand bei den alten Griechen das Gastrecht. Sobald ein Fremdimg im Hause erschien, sprach er einen Segenswunsch der die Familie, in die er eingekehrt war. Dann wurde er gastlich be-wirtet; neben dem Hausherrn war sein Ehrensitz. Erst nachdem er sich mit Speise und Trank erquickt hatte, fragte man ihn nach Namen. Stand, Heimat und Zweck seiner Reise. War er der Hilfe bedrftig, so wurde sie ihm gewhrt. Mit angemessenen Geschenken entlie man ihn. Zeus selbst, der hchste Gott, galt als Beschtzer des Gastrechtes. Sei uns der Gastliche gewogen." lt Schiller den Snger Jbykns sagen. ..der von dem Fremdling wehrt die Schmach." Erster Zeitraum. Von der dorischen Wanderung bis zu den Verserkriegen. 1. Die Spartaner. a) Die Zeit vor Lykurg. Der mchtigste Staat des Peloponnes war Sparta. Die Bevlkerung zerfiel in drei Klassen. Die erste wurde gebildet von den Dorern. Diese hatten das Land während der sogenannten dorischen Wanderung erobert und unter ihre einzelnen Familien in 9000 gleiche Teile verteilt. Sie waren das herrschende Volk, die Spartaner im engern Sinne. Zur zweiten Klasse gehrten die ursprnglichen Einwohner des Landes, die den einwandernden Dorern keinen Widerstand entgegengesetzt hatten. Ihnen wurde dasjenige Ackerland zugewiesen, das um die Besitzungen der Spartaner herumlag. Deshalb* heien sie Umwohner, oder mit dem griechischen Namen Perioiken. Es waren 30000 solcher Familien zurckgeblieben, und unter diese war das von den Spartanern nicht besetzte Land zu gleichen Teilen verteilt worden. Die Perioiken waren freie Brger. Sie bezahlten Steuern und nahmen an den Kriegen der Spartaner teil, aber zu den hheren mtern wurden sie nicht zu-gelassen. Sie hatten alle Pflichten, aber nicht alle Rechte der Spartaner. In ihrer Hand lag vorwiegend der Handel und die Gewerbthtigkeit. Die Heloten bildeten die dritte Klasse. Auch sie gehrten zu den ur-sprnglichen Einwohnern des Landes; aber sie hatten sich den einwandernden Dorern mit den Waffen widersetzt und waren besiegt worden. Deshalb waren sie Sklaven geworden, hatten aber im ganzen ein sorgloses Leben. Die Spartaner wiesen ihnen von ihren eigenen Lndereien Grund-stcke an. Diese muten sie bebauen und dursten sich ein Huschen darauf errichten. Von der Ernte hatten sie einen bestimmten Teil an ihre Herren abzuliefern; der Rest gehrte ihnen. Ein Amt konnten sie nicht bekleiden.

7. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 46

1900 - Leipzig : Hirt
46 Geschichte der Griechen und Macedoner. schaft mit der ganzen Kraft seiner feurigen Beredsamkeit gegen den Mace-donerknig Philipp Ii. Durch die sogenannten philippischen Reden wollte er die Athener anfeuern, die Macedoner zu Wasser und zu Lande anzugreifen. Die Athener klatschten ihm Beifall, befolgten aber die Ratschlge seines Gegners schines, der auf der.seite der Macedoner stand. 5m Jahre 338 kam es zur Schlacht bei Chronea in Botien zwischen den Macedonern und den Griechen. Die Griechen kmpften tapfer fr ihre Unabhngigkeit, aber ohne Erfolg. Demostheues ist durch seine scharfe Selbstzucht ein leuchtendes Vorbild der Jugend geworden. Seine erste Rede, die er in Athen hielt, erregte Mitleid und Gelchter. Seine Stimme war schwach; zudem stotterte er; sein Stil war mit Bildern berladen, seine Perioden waren zu lang. Traurig zwar, aber nicht entmutigt, verlie er die Rednerbhne. Mit dem willens-starken Ernste, der ihn auszeichnete, rang er nun mit den Schwierigkeiten, welche die Natur ihm entgegenstellte. Am Meeresstrande, Bei der Brandung der Wellen bte er sich im Reden und machte so seine Stimme stark genug, das Brausen der Volksversammlung zu bertnen; mit Kieseln im Munde wurde er des Stotterns Herr; das Geschichtswerk des Thncydides schrieb er achtmal ab, um sich die Ausdrucksweise und die Gedankenflle dieses hochgesinnten Geistes anzueignen. In der Stille der Nacht arbeitete er seine Reden aus und feilte an denselben, bis sie ganz formvollendet waren. Von einem gebten Deklamator lie er sich Stellen aus Thucydides vorlesen, um die richtige Betonung zu finden, von einem Schauspieler lernte er die uere Haltung und ein wirksames Gebrdeuspiel. So ist er durch anhaltende, scharfe Selbstzucht der grte Redner des Altertums geworden. Griechenland unter fremder Herrschaft. Durch die Schlacht bei Chronea war Griechenland von den Macedonern abhngig geworden. Im Jahre 146 wurde es eine rmische Provinz. Bei der Teilung des rmischen Reiches kam es an das ostrmische oder byzantinische Reich. Als dieses im 15. Jahrhundert von den Trken erobert wurde, wurde Griechenland ein Teil des trkischen Reiches. Seit dem Jahre 1830 ist das Land von der trkischen Herrschaft frei und ein eigenes Knigreich. 8. Aus der Kulturgeschichte der Griechen. Die sieben Weisen. Der ueren Blte des griechischen Landes entsprach das geistige Leben desselben. Griechenland ist das Land der sieben Weisen. Diese sind: Thales von Milet, Periander von Korinth, Bias aus Priene, Chilon aus Lacedmon, Pittakns aus Mytilene, Kleo-bulus aus Lindos und Solon aus Athen. Von allen sind kurze Denk-sprche erhalten. Chilon pflegte zusagen: Erkenne dich selbst! Dieser

8. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 73

1900 - Leipzig : Hirt
Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Die Feme. 78 diese nicht geben, bevor die Verlobung zu stnde gekommen wre. Die Ver-Handlungen darber zerschlugen sich infolge franzsischer Rnke. Nach einigen Jahren fiel Karl der Khne im Kampfe gegen die Lothringer, und nun wurde seine Tochter Maria doch die Gemahlin Maximilians. Aber der König von Frankreich beanspruchte das Herzogtum Burgund als erledigtes Lehen der Krone Frankreich. So entstanden Kmpfe, die sich durch die Regierung Maximilians und seines Nachfolgers hinziehen. Maria von Burgund starb bereits im fnften Jahre ihrer Ehe an den Folgen eines Sturzes vom Pferde. Sie ruht an der Seite ihres Vaters in der Kirche Notre Dame zu Brgge in Belgien. Als König Ludwig Xiv. von Frankreich bei einem Aufenthalt in Brgge diese Kirche besuchte, sagte er beim Anblick ihres Grabmals: Hier steht die Wiege unserer Kmpfe mit dem Hause sterreich." Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. . In Friedrichs Regierung, und zwar in das Jahr 1453, fllt die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Durch diese hat das ostrmische Kaiserreich sein Ende erreicht, nachdem es fast tausend Jahre den Sturz des alten westrmischen Reiches berdauert hatte. Der letzte ostrmische Kaiser hie Konstantin, wie derjenige Fürst, dem Konstantinopel den Namen und die Ehre verdankt, Residenz zu sein. Auch der letzte Konstantin war ein tchtiger Fürst, aber er konnte das Unheil nicht aufhalten. Durch ihre bermacht hatten die Trken nach und nach alle Gebiete des ostrmischen Reiches an sich gerissen, so da dem Kaiser nur die Stadt Konstantinopel geblieben war. Diese hat er mannhaft ver-teidigt, bis er selbst im Kampfe erlag. Von nun an wurden die Trken der Schrecken Europas. 8. us der Kulturgeschichte des ausgehenden Mittelalters. Die Feme. Zu Dortmund stehen in der Nhe des Bahnhofes wohlumhegt die Reste einer uralten Linde, unter der in frherer Zeit das Femgericht abgehalten wurde. Dieses Gericht war eine westflische Einrichtung, die in der Zeit ihrer Blte weit der das Land der roten Erde hinaus-gegriffen hat. Die Sage hat sich dieses Gerichtes bemchtigt und uns ein schauriges Bild davon hinterlassen. In der Stille der Nacht sei es im Waldesdunkel, in Kellergewlben oder sonst an unheimlichen Orten zusammengetreten. Die Richter seien vermummt gewesen, der Ange-klagte, gleichviel ob er sich schuldig oder unschuldig bekannte, sei in jedem Falle zum Tode verurteilt und am nchsten Baume aufgehngt worden. Das Femgericht wurde in Wirklichkeit nicht in der Nacht, sondern am hellen Tage gehalten. Es war nur insofern ein heimliches Gericht,

9. Lehrbuch der Geographie - S. 22

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 22 — Kastanie. Die Nordabdachung des Taunus und das Lahnthal sind mit Ge- treidefeldern bedeckt. Eine Fülle warmer Mineralquellen hat zur Anlage be- rühmter Badeorte geführt: im 8. Wiesbaden, Soden, Homburg, im N. Ems und Selters. Auf der Südwestecke des Rheingaugebirges, dem Nieder- wald, erhebt sich das Nationaldenkmal.*) b) Nördlich von der Mosel-Lahnfenke heißt das westrheinische Schiefer- gebirge Eifel (bis zur Ahr), das ostrheinische Westerwald (bis zur Sieg). Auf der Eifel (Eiflia —Land der Quellen) wechseln zahlreiche Basaltberge, tiefe Krater und Maare (— Bergfeen) mit steinbedeckten Triften, moorigen Heide- flächen und mühsam bestellten Ackerflureu ab. Die Maare, in erloschenen Kratern entstandene Seen, werden von kahlem Lavagestein umgürtet. Tiefste Einsamkeit, Dürre und Armut herrschen auf der Hochfläche, besonders in der rauhen Schneeeifel, dem „rheinischen Sibirien". Nur die nach allen Richtungen ausstrahlenden Bachthäler, namentlich das waldnmranschte Thal der Ahr, zeigen landschaftliche Anmut und Wohlstand. Westwärts schließen die Ardennen sich der Eifel an. — Wie die Eifel, so hat auch der Westerwald zahlreiche Spuren ehemaliger vulkanischer Thätigkeit, weite Torfmoore und öde Heideflächen aufzuweisen. Im nordwestlichen Teile bilden hohe Basaltkuppen beim Eintritt des Rheins in die Ebene das anmutige Siebengebirge (Drachenfels). e) Der nördliche Teil des linksrheinischen Schiefergebirges heißt hohes Venn, des rechtsrheinischen Sauerland. Das hohe Venn (Fenn —Moor) bildet eine kahle, teils heideartige, teils moorige Hochfläche. Die von der Nordsee her wehenden Stürme, welche starke Niederschläge bewirken, haben sie zu einem der trostlosesten und ärmsten Landstriche Deutschlands gemacht. Dagegen wird man in den Thälern der Nordabdachung, welche mit Kohlen- schätzen reich ausgestattet ist, durch großartige Judustriethätigkeit überrascht. — Das Sauerland (= Südland, nämlich Westfalens), zwischen Sieg und Ruhr gelegen, gipfelt in dem kahlen Asten berge und erinnert in seiner Bodenbe- schaffenheit an die Eifel. Der Westabhang des Sauerlandes erreicht den Rhein, dem es die Wupper zusendet, nicht mehr; der Nordabhang senkt sich jenseit der Ruhr als Haar oder Haarstrang zur Münsterbucht, einem Abschnitte des norddeutschen Flachlandes; den Ostabhang bildet das Rothaargebirge. ä) Der Rhein durchströmt nach dem Austritt aus der oberrheinischen Tief- ebene zunächst den rebeureicheu Rheingau und tritt dann bei Bingen in das Schiefergebirge ein, welches nur stellenweise zu Ansiedelungen geeignete Ufer- ränder freiläßt. Häusig steigen die Felsen steil aus den Wogen auf (Lorelei- felsirn**); ihre Abhänge sind mit Weinbergen bedeckt, ihre Gipfel mit verfallenen *) Ged.: Germania, von Max Hofmann (Irdische Lieder). **) Ged.: Die Lorelei, von H. Heine. — Der Rhein, von Em. Geibel.

10. Lehrbuch der Geographie - S. 30

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 30 — Kr:r> er 60 q u elten. §22. Ackerbau und Viehzucht bilden für einen großen Teil der Landschaft (goldene Aue, Becken) die Hauptnahrungsquelle. Für die meisten Gegenden ist aber der Reichtum an Bodenschätzen die Grundlage des Erwerbs. Der Thüringer Wald liefert Schiefer, Porzellanerde und Eisen, der Harz silberführende Bleierze und Kupfer. Schon vor dem Jahre 1000 begann hier der Bergbau am Rammelsberge, dessen Ertrag in Gestalt von „Segensthalern" durch alle deutscheu Lande ging. Auch das Vorland des Harzes ist mit Salz, Eisen, Kohle und nutzbarem Gestein reich ausgestattet. Etwa die Hälfte des im Reiche gewonnenen Steinsalzes entstammt den unerschöpflichen, bis 240 m mächtigen Lagern von Staßsnrt und Leopolds- hall. Auf Gruud der Bodenreichtümer hat sich in der Landschaft eine bedeu- teude Industrie entwickelt, besonders in Eisen-, Textil- und Spielwaren. Der Handel beschäftigt sich mit der Ausfuhr dieser Jndustrieerzeuguisse und der Produkte des im eigentlichen Becken blühenden Feld- und Gartenbans. Wervohner, Stclcrten und Städte. § 23. Das Thüringer Becken gehört zu den starkbevölkerten Teilen des deutschen Reiches; es wird im 8. von Thüringern, im N. von Nieder- sachsen bewohnt. Nirgends herrscht eine größere politische Zerstückelung des Bodens als im Thüringer Becken, dem Sitze der deutschen Kleinstaaten. Politisch verteilt sich die Landschaft unter folgende Staaten: die Königreiche Preußen (Prov. Hessen-Nassau, Sachsen und Hannover) und Bayern steilweise); das Großherzogtum Sachseu-Weimar-Eiseuach; die Herzogtümer Sachseu-Coburg-Gotha, Sachsen-Meiuiugeu und teil- weise Sachseu-Alteuburg, Anhalt und Braunschweig; die Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schw.-Sondershauseu und teilweise Renß ä. 2., Reuß j. L. Residenzstädte im Werravorlande des Thüringer Waldes: 72. Coburg, von Schlössern, Gärten und Weinbergen umgebene Residenz von Sachsen-Eobnrg-Gotha; östl. davon die Feste Coburgs), „die fränkische Krone". 73. Hildburghausen an der Werra, Technikum. 74. Meiningen an der Werra, Residenz von Sachsen-Meiningen. Industriestädte im Franken- und Thüringer Walde: 75. Hof an der Saale, wichtiger Verkehrsknoten zwischen dem Becken und Bayern, Mittelpunkt eines Jndnstriebezirks für Textilwaren. *) Aufenthalt Luthers. Belagerung durch Wallenstein (1632).
   bis 10 von 71 weiter»  »»
71 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 71 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 3
5 0
6 13
7 8
8 0
9 1
10 1
11 1
12 0
13 1
14 7
15 5
16 1
17 14
18 18
19 11
20 0
21 2
22 4
23 2
24 2
25 0
26 2
27 0
28 0
29 7
30 2
31 2
32 2
33 0
34 0
35 1
36 0
37 3
38 11
39 0
40 3
41 14
42 0
43 0
44 7
45 3
46 1
47 0
48 2
49 17

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 14
1 2
2 4
3 5
4 4
5 3
6 10
7 0
8 0
9 5
10 1
11 6
12 9
13 3
14 2
15 1
16 3
17 2
18 1
19 0
20 2
21 8
22 0
23 1
24 0
25 2
26 0
27 2
28 3
29 0
30 0
31 5
32 0
33 6
34 0
35 1
36 0
37 0
38 0
39 0
40 3
41 0
42 0
43 3
44 1
45 1
46 0
47 4
48 13
49 9
50 19
51 0
52 2
53 0
54 0
55 0
56 0
57 1
58 0
59 0
60 0
61 4
62 12
63 0
64 8
65 2
66 1
67 2
68 2
69 1
70 41
71 2
72 2
73 0
74 0
75 1
76 0
77 2
78 1
79 4
80 2
81 1
82 0
83 1
84 3
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 2
93 4
94 0
95 4
96 0
97 2
98 0
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 53
1 30
2 6
3 9
4 16
5 13
6 25
7 39
8 18
9 36
10 35
11 15
12 7
13 2
14 30
15 7
16 26
17 5
18 40
19 97
20 15
21 20
22 27
23 4
24 17
25 6
26 17
27 17
28 1
29 60
30 25
31 11
32 34
33 107
34 29
35 31
36 6
37 16
38 7
39 24
40 35
41 6
42 2
43 37
44 42
45 9
46 5
47 39
48 17
49 18
50 5
51 4
52 31
53 17
54 172
55 30
56 11
57 11
58 29
59 57
60 8
61 82
62 40
63 10
64 41
65 29
66 13
67 25
68 6
69 2
70 9
71 32
72 30
73 15
74 20
75 1
76 34
77 23
78 50
79 34
80 67
81 56
82 12
83 22
84 1
85 12
86 28
87 21
88 20
89 3
90 18
91 136
92 16
93 6
94 16
95 45
96 5
97 19
98 14
99 8
100 49
101 66
102 7
103 47
104 38
105 72
106 12
107 27
108 14
109 41
110 12
111 26
112 25
113 31
114 11
115 50
116 7
117 6
118 22
119 47
120 21
121 6
122 48
123 17
124 8
125 3
126 35
127 40
128 13
129 6
130 8
131 22
132 46
133 37
134 28
135 10
136 56
137 12
138 12
139 31
140 5
141 14
142 16
143 19
144 9
145 86
146 12
147 27
148 39
149 4
150 33
151 54
152 22
153 16
154 14
155 30
156 37
157 42
158 28
159 44
160 17
161 11
162 14
163 9
164 27
165 69
166 79
167 10
168 5
169 26
170 12
171 89
172 54
173 48
174 19
175 17
176 37
177 20
178 27
179 7
180 26
181 13
182 16
183 62
184 42
185 12
186 15
187 11
188 80
189 12
190 8
191 46
192 24
193 74
194 34
195 20
196 16
197 18
198 19
199 31