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1. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 55

1902 - Leipzig : Hirt
55. Napoleons Fall. 55 angriffe suchte er die von Eisen starrenden feindlichen Vierecke zu er-schttern. Sie standen, aber ihre Verluste waren groß. Sie wnschten die Nacht oder die Preußen" herbei. Diese kamen auf den durch an-haltenden Regen grundlos gewordenen Wegen noch zu rechter Zeit an und entschieden die Schlacht. Auch der trotzige Todesmut der franzsischen Garde*) konnte nichts mehr retten. Blcher und Wellington auf der Hhe bei Belle-Alliance. Verfolgung durch Gneifenan bis zum letzten Hauch von Ro und Mann". Napoleon selbst entkam ohne Hut und Degen nach Paris. Von der Volksvertretung aufgefordert, daukte er ab.' Zu Rochefort begab er sich auf ein englisches Kriegs-schiff, auf die Gromut der Englnder hoffend. Er wurde aber nach St. Helena gebracht und scharf bewacht, bis er 1821 starb. 8. Napoleons weltgeschichtliche Bedeutung. Obgleich sich Napo-leon als den Vollender der Revolution hinstellte, waren die von ihm gewhrten Freiheiten nur scheinbare, und die Gleichheit war nur die der Unterdrckung. Unermelich waren die Verluste an Menschenleben und Wohlstand. In den von ihm unterworfenen Lndern aber wurde dadurch, da er das Alte mit rauher Hand zerstrte, der Anfang einer neuen, besseren Zeit herbeigefhrt. Die Steinschen Reformen waren eine Folge der Schlacht bei Jena. Deutschland verdankt Napoleon den Beginn seiner politischen Wiedergeburt. Welche verschiedene Haltung zeigte das franzsische Volk gegen seinen Kaiser zur Zeit seines hchsten Kriegsruhmes, nach dem Feldzuge 1814, vor dem Feld-zuge 1815 und nach demselben? Charakteristik Napoleons (Napoleon als Feldherr, als Staatsmann und als Mensch). - Vergleiche Napoleon mit Attila. 9. Der zweite Pariser friede, 1815. Nach der Schlacht bei 1815. Waterloo nahm Blcher zum zweiten Male Paris ein und trat nun mit kriegerischer Strenge auf. Zwar verbot ihm sein Kllig, die Brcke von Jena" in die Luft zu sprengen und eine Kriegssteuer von 100 Millionen Franken einzutreiben, aber desto eifriger suchte er die geraubten Mnstschtze auf und schickte sie nach Deutschland zurck. Mit Hilse der Englnder wurde Ludwig Xviii. wieder auf deu Thron gesetzt. Mit ihm schlssen die Verbndeten den zweiten Pariser Frieden. Durch Vermittlung Englands und Rulands brauchte Frankreich nur einige unbedeutende Grenzpltze abzutreten, 700 Millionen Franken Kriegskosten zu bezahlen und ein Besatzungsheer einige Jahre zu verpflegen. Whrend der Friedensunterhandlungen schlo Kaiser Alexander mit dem König voll Preueu und dem Kaiser von Oster-reich die Heilige Allianz, wodurch sie sich verpflichteten, nach den *) Die Garde stirbt; aber sie ergibt sich nicht."

2. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 26

1902 - Leipzig : Hirt
26 Zweite Periode. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. Reichsexekutionsarmee". Gegen diesen letzteren Feind brach Friedrich mit 22000 Mann aus der Lausitz auf und errang der die doppelte bermacht in wenigen Stunden den glnzenden Sieg bei Robach, bei dem sich besonders der Reitergeneral Seydlitz auszeichnete. Gegen Ende des Jahres befreite er Schlesien von den sterreichern durch den noch ruhmvolleren Sieg bei Leuthen, wo die Berliner Wachtparade" die dreifache bermacht des Feindes in die Flucht schlug.*) Vergleiche Pirua-Lobositz mit Prag-Kolin. 1758. H. Zorndorf und Hochkirch. 1758 mute sich Friedrich gegen die Russen wenden, welche bis an die Oder vorgedrungen waren und mit unmenschlicher Grausamkeit hausten. Seine erbitterten Truppen er-rangen iu der mrderischen Schlacht bei Zorndorf einen schweren Sieg. Voll den Russen befreit, ging der König nach Sachsen, wo sein Bruder Heinrich sich nur mit Mhe gegen die sterreicher hielt, und bezog, den vorsichtigen Daun unterschtzend,**) in ungnstiger Stellung eiu Lager bei Hochkirch. Hier wurde er in der Morgenfrhe eines Oktobertages von den sterreichern berfallen intd erlitt bedeutende Verluste. Doch behauptete er Sachsen und Schlesien. 5. Kunersdorf. Friedrich hatte sich in diesen Kriegsjahren als einen der grten Feldherren aller Zeiten gezeigt; mit Bewunderung sah man, wie er bald hier, bald da den Feind packte, wo dieser es am wenigsten vermutete, wie er durch geschickte Stellung und Bemchnng der Bodenverhltnisse die viel strkeren Feinde schlug, wie er seine Verluste schnell ergnzte, wie er auch jungen Mannschaften Begeisterung und Ausdauer einflte. Dichter wie Gleim und E. v. Kleist saugen das Lob des Knigs. In ganz Europa verfolgte man mit wachsender Teilnahme den Verlauf des ungleichen Kampfes. Sogar in Petersburg und Paris stand die Mehrzahl der Gebildeten auf Friedrichs Seite. Er selbst aber sah mit wachsender Sorge den Ereignissen entgegen. Das Kriegfhren wurde fr ihn immer schwieriger: die Kassen waren erschpft, die englischen Hilfsgelder gengten nicht; viele seiner er sahrenen Generale waren tot, und die kriegsgefangenen Sachsen und sterreicher, die ans Not eingestellt wurden, waren ein schlechter Ersatz 1759. fr seine frheren bewhrten Soldaten. 1759 ging nur der Feldzug gegell die Franzosen wieder glcklich voll statten. Zwar gelang es *) Nun danket alle Gott." Friedrich im Schlosse zu Lissa: Bonsoir, messieurs! Sie haben mich wohl nicht vermutet? Kann man denn hier noch mit unterkommen?" **) Als der Feldmarschall Keith bemerkte: Die sterreichischen Generale ver-dienen gehngt zu werden, wenn sie uns hier ruhig lassen," erwiderte der König: Sie frchten sich vor uns mehr als vor dem Galgen."

3. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 26

1902 - Leipzig : Hirt
26 Zweite Periode. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. Reichsexekutionsarmee". Gegen diesen letzteren Feind brach Friedrich mit 22000 Mann aus der Lausitz auf und errang der die doppelte bermacht in wenigen Stunden den glnzenden Sieg bei Robach, bei dem sich besonders der Reitergeneral Seydlitz auszeichnete. Gegen Ende des Jahres befreite er Schlesien von den sterreichern durch den noch ruhmvolleren Sieg bei Lenthen, wo die Berlinerwachtparade" die dreifache bermacht des Feindes in die Flucht schlug.*) Vergleiche Pirna-Lobositz mit Prag-Kolin. 1758. Zorndorf und Hochkirch. 1758 mute sich Friedrich gegen die Russen wenden, welche bis an die Oder vorgedrungen waren und mit unmenschlicher Grausamkeit hausten. Seine erbitterten Truppen er-rangen iu der mrderischen Schlacht bei Zorndorf einen schweren Sieg. Von den Russen befreit, ging der König nach Sachsen, wo sein Bruder Heinrich sich nur mit Mhe gegen die sterreicher hielt, und bezog, den vorsichtigen Daun unterschtzend,**) in ungnstiger Stellung ein Lager bei Hochkirch. Hier wurde er in der Morgenfrhe eines Oktobertages von den sterreichern berfallen und erlitt bedeutende Verluste. Doch behauptete er Sachsen und Schlesien. 5. Kunersdorf. Friedrich hatte sich in diesen Kriegsjahren als einen der grten Feldherren aller Zeiten gezeigt; mit Bewunderung sah man, wie er bald hier, bald da den Feind packte, wo dieser es am wenigsten vermutete, wie er durch geschickte Stellung und Benutzung der Bodenverhltnisse die viel strkeren Feinde schlug, wie er seine Verluste schnell ergnzte, wie er auch jungen Mannschaften Begeisterung und Ausdauer einflte. Dichter wie Gleim und E. v. Kleist sangen das Lob des Knigs. In ganz Europa verfolgte man mit wachsender Teilnahme den Verlauf des ungleichen Kampfes. Sogar in Petersburg und Paris stand die Mehrzahl der Gebildeten auf Friedrichs Seite. Er selbst aber sah mit wachsender Sorge den Ereignissen entgegen. Das Kriegfhren wurde fr ihn immer schwieriger: die Kassen waren erschpft, die englischen Hilfsgelder gengten nicht; viele seiner er-fahrenen Generale waren tot, und die kriegsgefaugenen Sachsen und sterreicher, die aus Not eingestellt wurden, warnt ein schlechter Ersatz 1759 fr seine frheren bewhrten Soldaten. 1759 ging nur der Feldzug gegen die Franzosen wieder glcklich von statten. Zwar gelang es *) Nun danket alle Gott." Friedrich im Schlosse zu Lissa: Bonsoir, messieurs! Sie haben mich wohl nicht vermutet? Kann man denn hier noch mit unterkommen?" **) Als der Feldmarschall Keith bemerkte: Die sterreichischen Generale Verdienen gehngt zu werden, wenn sie uns hier ruhig lassen," erwiderte der König. Sie frchten sich vor uns mehr als vor dem Galgen."

4. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 27

1902 - Leipzig : Hirt
79. Der Siebenjhrige Krieg. 27 Friedrichs Schwager Ferdinand von Braunschweig nicht, sie aus Frankfurt a. M. zu vertreiben (Goethe und der Knigsleutnant); aber durch seinen entscheidenden Sieg bei Minden schtzte er Norddeutschland. Im Osten dagegen konnte Friedrich die Vereinigung der Russen und sterreicher nicht hindern und erlitt von ihnen eine schwere Niederlage bei Kunersdorf. Er war der Verzweiflung nahe.47) Nach wenigen Tagen aber war er von dieser Stimmung geheilt und zog alle verfg-baren Streitkrfte zusammen zum Schutze der Hauptstadt. Die Un-einigkeit der feindlichen Heerfhrer, die den Abmarsch der Russen zur Folge hatte, rettete ihn und seinen Staat vor dem Verderben. 6. Liegnitz und Torgau. Im folgenden Jahre zog Friedrich mit einem mhsam zusammengerafften Heere gegen die sterreicher nach Schlesien, wo es ihm gelang, durch den Sieg bei Liegnitz sich Luft 1760. zu verschaffen. Dann verscheuchte er durch seine Annherung russische und sterreichische Abteilungen, die Berlin brandschatzten, und griff seinen alten Gegner Daun, der bei Torgau eine feste Stellung hatte, an, um Sachsen wiederzugewinnen. Nach heiem Ringen wurde Haupt-schlich durch den Angriff des Husarenvaters" Zieten der Feind in die Flucht geworfen. (König Friedrich in der Dorfkirche zu Elsnig.) Sachsen und der grte Teil von Schlesien kamen wieder in preuische Gewalt. 7. Die letzten Ariegsjahre. 1761 mute Friedrich, um gegen die 1761. vereinigten Russen und sterreicher das Feld zu behaupten, sich in einem befestigten Lager bei Bnnzelwitz halten. Seine Lage wurde immer gefhrlicher. Da trat in der grten Not der Wendepunkt ein. Die Kaiserin Elisabeth starb im Januar 1762, und ihr Nachfolger 1762. Peter Hi. schlo sofort Frieden und Bndnis mit Friedrich. Zwar wurde Peter nach sechsmonatiger Regierung entthront und ermordet, aber seine Gemahlin und Nachfolgerin Katharina Ii. besttigte den Frieden. Nach einigen preuischen Siegen war auch die Kampfeslust der brigen Feinde erschpft, und im Frieden zu Hubertusburg im Jahre 1763 behielt Preußen Schlesien. 1763. Welchen Umstnden hat Preußen den Sieg im Siebenjhrigen Kriege zu ver-danken? Welchen Einflu mute derselbe auf das Ansehen Preuens unter den europischen Mchten haben? 80. Friedrich der Groe nach dem Siebenjhrigen Kriege. Joseph Ii. V Heilung der Ariegsschden. Die Bevlkerung Preuens war durch den Krieg von 1^ auf 5 Millionen zurckgegangen, und der Zustand des Landes war hnlich wie nach dem Westflischen Frieden.

5. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 55

1902 - Leipzig : Hirt
55. Napoleons Fall. 55 angriffe suchte er die von Eisen starrenden feindlichen Vierecke zu er-schttern. Sie standen, aber ihre Verluste waren groß. Sie wnschten die Nacht oder die Preußen" herbei. Diese kamen auf den durch an-haltenden Regen grundlos gewordenen Wegen noch zu rechter Zeit an und entschieden die Schlacht. Auch der trotzige Todesmut der frcm-zsischen Garde*) konnte nichts mehr retten. Blcher und Wellington auf der Hhe bei Belle-Alliance. Verfolgung durch Gueisenau bis zum letzten Hauch von Ro und Mann". Napoleon selbst entkam ohne Hut und Degen nach Paris. Von der Volksvertretung aufgefordert, dankte er ab. Zu Rochefort begab er sich auf ein englisches Kriegs-schiff, auf die Gromut der Englnder hoffend. Er wurde aber nach St. Helena gebracht und scharf bewacht, bis er 1821 starb. 8. Napoleons weltgeschichtliche Bedeutung. Obgleich sich Napo-leou als den Vollender der Revolution hinstellte, waren die von ihm gewhrten Freiheiten nur scheinbare, und die Gleichheit war nur die der Unterdrckung. Unermelich waren die Verluste an Menschenleben und Wohlstand. In den von ihm unterworfenen Lndern aber wurde dadurch, da er das Alte mit rauher Hand zerstrte, der Anfang einer neuen, besseren Zeit herbeigefhrt. Die Steinschen Reformen waren eine Folge der Schlacht bei Jena. Deutschland verdankt Napoleon den Beginn seiner politischen Wiedergeburt. Welche verschiedene Haltung zeigte das franzsische Volk gegen seinen Kaiser zur Zeit seines hchsten Kriegsruhmes, nach dem Feldzuge 1814, vor dem Feldzuge 1815 und nach demselben? Charakteristik Napoleons (Napoleon als Feldherr, als Staatsmann -und als Mensch). Vergleiche Napoleon mit Attila. 9. Der zweite Pariser Friede, 1815. Nach der Schlacht bei 1815. Waterloo nahm Blcher zum zweiten Male Paris ein und trat nun mit kriegerischer Strenge auf. Zwar verbot ihm sein König, die Brcke von Jena" in die Lust zu sprengen und eine Kriegssteuer vou 100 Millionen Franken einzutreiben, aber desto eifriger suchte er die geraubten Kunstschtze auf und schickte sie nach Deutschland zurck. Mit Hilfe der Englnder wurde Ludwig Xviii. wieder auf den Thron gesetzt. Mit ihm schlssen die Verbndeten den zweiten Pariser Frieden. Durch Vermitteluug Englands und Rulands brauchte Frankreich nur einige unbedeutende Grenzpltze abzutreten, 700 Millionen Franken Kriegskosten zu bezahlen und ein Besatzungsheer einige Jahre zu verpflegen. Whrend der Friedensnnterhandlnngen schlo Kaiser Alexander mit dem König von Preußen und dem Kaiser von fter-reich die Heilige Allianz, wodurch sie sich verpflichteten, nach den *) Die Garde stirbt; aber sie ergibt sich nicht."

6. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 105

1902 - Leipzig : Hirt
Bildhauerkunst. 105 Fig. 137. (Lrzdenkmal Friedrichs des Groen in Berlin von A. Rauch. (Enthllt 1851.) 89, Der König ist in Uniform mit Hut, Krnungsmantel und Krckstock dargestellt; der Mittelteil des Denkmals ist mit Bildern berhmter Zeit- und Kampfgenossen geschmckt! an den Ecken Prinz Heinrich, Prinz Ferdinand von Braunschweig, Zieten und Seydlitz.

7. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 38

1902 - Leipzig : Hirt
38 Vierte Periode. Die Zeit der Kreuzzge und der Hohenstaufen. b) Kampf gegen die lombardischen Städte und das Papst-1236. tum. 1236 zog er gegen die lombardischen Städte, die ihre Rechte berschritten hatten, und bekmpfte sie mit gutem Erfolge. Als nun auch der Papst (Gregor Ix.) auf ihre Seite trat und den Kaiser wieder in den Bann tat, entstand ein verzweifelter Kampf zwischen Papsttum und Kaisertum, der mit der Fever nicht weniger heftig als mit dem Schwerte gefhrt wurde. Der Papst (Innocenz Iv.) lie durch die 245.Kirchenversammlung zu Lyon 1245 den Kaiser als abgesetzt erklären und forderte die Untertanen zur Emprung auf. Aber trotz seiner zahl-reichen Widersacher kmpfte Friedrich in Italien ungebrochenen Mutes, bis der Tod ihn abrief. c) Um Deutschland kmmerte sich der Kaiser wenig. Gegen seinen Sohn Konrad, der an seiner Stelle ohne Macht und Ansehen die Regierung fhrte, erhoben sich nacheinander mehrere Gegenknige. berall herrschten Fehden und Unordnung. Dazu kam ein gefhrlicher uerer Feind: die mit den Hunnen verwandten Mongolen hatten einen groen Teil von Asien erobert, Rußland, Ungarn und Polen 1241. unter Sengen und Morden durchzogen und fielen 1241 in Schlesien ein. Herzog Heinrich von Schlesien starb mit seinem Heere den Heldentod in der Schlacht bei Liegnitz; aber die deutsche Tapferkeit flte den Barbaren solche Achtung ein, da sie es vorzogen um-zukehren. Rußland blieb noch 200 Jahre in ihrer Gewalt. 1250 Untergang der Hohenstaufen. Konrad Iv., 12501254, bis Friedrichs Sohn und Nachfolger, starb in Italien. Im sizilischen Reiche fhrte sein Bruder Manfred die Regierung fr Konrads Sohn, den unmndigen Kouradin, der bei seinem Oheim, dem Herzog von Bayern, erzogen wurde. Allein der Papst rief Karl von Anjou, den Bruder des franzsischen Knigs Ludwig Ix., zum Sturze des ihm verhaten Hohenstaufen herbei. Dieser fiel im Kampfe gegen den Thronruber. König Karl machte sich durch grausame Regierung verhat, so da die Groen des Reiches den sechzehnjhrigen Konradin aufforderten, sein Erbe in Besitz zu nehmen. Konradin kam, verlor die Schlacht bei 1268. Tagliacozzo, wurde gefangen genommen und zu Neapel enthauptet, 1268. Wodurch ging das Geschlecht der Staufer unter? 1254 5. Das Zwischenreich, 12541273. Nach Konrads Iv. Tode bis whlte in Deutschland ein Teil der Fürsten fr Geld einen englischen 1^^'Prinzen, ein anderer einen spanischen zum König. Beide waren ohne Bedeutung. Das Reich befand sich in voller Auflsung. Denn die Fürsten, die es verlernt hatten, sich einem gemeinsamen Gesetze unter-zuordnen, bekmpften einander nach dem Faustrecht". Die Ritter

8. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 59

1900 - Leipzig : Hirt
1. Preußen und sterreich. 59 an der Elbe von dem sterreichischen Feldmarschall Daun geschlagen. Durch einen glorreichen Sieg bei Robach in der Provinz Sachsen der die Franzosen und das Reichsheer stellte er die preuische Wassenehre wieder her und zog dann nach Schlesien, wo er Daun bei Leuthen be-siegte. Sowohl bei Robach wie bei Leuthen stand er einer dreifachen berzahl gegenber. Die Schlacht bei Robach. Am Morgen des 5. November des Jahres 1757 erhielt Friedrich in seinem Lager zu Robach die Nachricht, da die Feinde sich anschickten, ihn von allen Seiten einzuschlieen. Er verhielt sich den ganzen Vormittag, als ahne er nichts von der drohenden Gefahr; nur in der Stille lie er alles zum Aufbruch vorbereiten. Es wurde die Mittagstafel angerichtet, und der König setzte sich mit seinen Generalen ruhig zu Tische. Die Franzosen waren entzckt, da er so in die Falle gehe. Pltzlich, erst gegen 3 Uhr, giebt der König den Befehl zum Ausrcken; in kaum einer halben Stunde ist das ganze Lager abgebrochen. Friedrich versammelt eilig die Fhrer seines kleinen Heeres und spricht zu ihnen: Die Stunde ist gekommen, wo alles, was uns teuer ist, von unsern Waffen abhngt. Ihr wit, da es keine Beschwerde, keinen Hunger, keine Klte, keine Nachtwachen und Gefahren giebt, die ich nicht bis jetzt mit euch geteilt habe, und ihr seht mich bereit, mein Leben mit euch und fr euch hinzugeben. Alles, was ich dafr verlange, ist dieselbe Treue und Freundschaft. Jetzt benehmt euch wie herzhafte Leute und vertraut auf Gott!" Mit dem Rufe: Vorwrts giebt Seydlitz das Zeichen zum Angriffe und dringt an der Spitze der trefflichen Reiterfcharen unwiderstehlich in die Haufen der anrckenden Feinde ein. Ehe diese sich irgendwo zu einer Schlachtlinie sammeln knnen, werden sie bald hier, bald dort von den strmenden Reitern der den Haufen geworfen. Alles wendet sich zur Flucht, in einem tiefen Hohlwege aber fllt eine groe Zahl der Feinde den Preußen in die Hnde. In kaum zwei Stunden ist der wichtige Kampf entschieden, bei einbrechender Dunkelheit das ganze feindliche Heer auf eiligem Rckzge begriffen. Ein Schrecken ohne Beispiel war der die hochmtigen Franzosen gekommen. So prahlerisch sie gewesen, so feig und kleinmtig zeigten sie sich jetzt. In (Sturmeseile ging es zurck an den Rhein; an ein Stillstehen der mutlosen Scharen war gar nicht mehr zu denken, bis sie sich vor Friedrichs Verfolgung sicher wuten. Es war noch nicht lange her, da der Ruhm der franzsischen Heere ganz Europa in Staunen und Furcht gesetzt hatte, und Deutschland besonders hatte unter dem bermut der siegreichen Franzosen schwer gelitten. Jetzt hatte der Fürst eines verhltnismig kleinen Staates den alten Erbfeind des Deutschen Reiches ruhmvoll in die Flucht geschlagen. Alle deutschen Herzen jubelten aus, das deutsche Vaterlandsgefhl begann sich zu regen, und immer lebhafter wurde die Zuneigung fr den groen deutschen Helden. Das Volk sang berall: Und wenn der groe Friedrich kommt Und klopft nur auf die Bofen, So luft die ganze Reichsarmee, panduren und Franzofen."

9. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 82

1900 - Leipzig : Hirt
82 Vom Ausbruche der franzsischen Staatsumwlzung bis zum Sturze Napoleons I. Die Freiheitskriege. Im Februar 1813 wurde zwischen Preußen und Rußland ein Bndnis zum Kriege gegen Napoleon geschlossen. Auch England der-sprach Hilfe. Am 17. Mrz rief der König das preuische Volk zum Kriege auf. In dem Aufrufe heit es: So wenig fr mein treues Volk, als fr alle Deutschen bedarf es einer Rechenschaft der die Ursache des Krieges, welcher jetzt beginnt. Wir erlogen unter der bermacht Frankreichs; der Friede schlug uns tiefere Wunden als selbst der Krieg; das Mark des Landes ward ausgesogen, der Ackerbau sowie der Kunstflei der Städte gelhmt, die Hauptfeftungen blieben vom Feinde befetzt. bermut und Treulosigkeit vereitelten meine besten Absichten, und nur zu deutlich sahen wir, da Napoleons Vertrge mehr noch wie seine Kriege uns langsam verderben muten. Jetzt ist der Augenblick gekommen, wo alle Tuschung aufhrt. Brandenburger. Preußen, Schlesier, Pommern, Litaner! Ihr wit, was euer trauriges Los fein wird, wenn wir den Kampf nicht ehrenvoll endigen! Groe Opfer werden von allen gefordert werden; denn unser Beginnen ist groß, und nicht gering die Zahl und Mittel unserer Feinde. Aber welche Opfer auch gefordert werden, sie wiegen die heiligen Gter nicht auf, fr welche wir sie hingeben, fr die wir streiten und siegen mssen, wenn wir nicht aufhren wollen, Preußen und Deutsche zu sein. Es ist der letzte, entscheidende Kamps, den wir bestehen fr unsere Existenz, unsere Unabhngigkeit und unsern Wohlstand. Keinen andern Ausweg giebt es als einen ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang, weil ehrlos der Preuße und Deutsche nicht zu leben vermag. Mit Zuversicht drfen wir vertrauen, Gott und ein fester Wille werden unserer gerechten Sache den Sieg verleihen und mit ihm die Wiederkehr einer glcklichen Zeit." Der Aufruf zndete. Hatten sich frher schon viele Freiwillige zum Freiheitskampfe gemeldet, so strmten jetzt die Kmpfer in Scharen herbei. Alles, was Waffen tragen konnte, Jnglinge. Männer, sogar Greise, denen das Alter die Rstigkeit nicht benommen hatte, eilten zu dem harten Dienste des Krieges. Frauen gaben ihre Kostbarkeiten. Kinder brachten ihre Sparpfennige. Jungfrauen lieen sich das Haar abschneiden und legten den Erls auf den Altar des Vaterlandes. Um die Heldenthaten in dem bevorstehenden Kampfe zu belohnen, stiftete der König den Orden des Eisernen Kreuzes. Das Jahr ^8(3. Der Anfang des Krieges war fr Napoleon gnstig. Im Mai siegte er bei Ltzen in der Provinz Sachsen und bei Bautzen im Knigreiche Sachsen. In der Schlacht bei Ltzen wurde Scharnhorst verwandet und starb bald nachher: Keiner mar wohl treuer, reiner, Nher stand dem König keiner, Doch dem Volke schlug sein Ejerg. (Eroig auf den Sippen schweben Wird er, roird im Volke leben Besser als in Stein und Lrz."

10. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 86

1900 - Leipzig : Hirt
86 Vom Ausbruche der franzsischen Staatsumwlzung bis zum Sturze Napoleons I. wurde Landwirt in Pommern. Friedrich Wilhelm Ii. nahm ihn als Major wieder in preuische Dienste. Nach der unglcklichen Schlacht bei Auerstdt war er der einzige preuische General, der seine Truppen in geschlossener Ordnung zurckfhrte. Seine grten Heldenthaten verrichtete er in den Freiheitskriegen. Er siegte an der Katzbach, trug zum Siege bei Leipzig wesentlich bei, drang in Frankreich ein, nahm aber am ersten Einzge in Paris nicht teil, weil er verstimmt war der die Zugestndnisse, welche die Verbndeten den Franzosen machten. Nach Napoleons Rckkehr von Elba verlor er zwar gegen diesen die Schlacht bei Ligny, erschien aber rechtzeitig in der Entscheidungsschlacht bei Waterloo, verfolgte die Franzosen bis Paris und nahm am zweiten Einzge in die- franzsische Hauptstadt teil. Berhmt sind seine dort gesprochenen Worte: Was die Schroetter uns erwerben, Tat die Federn nicht verderben^" König Friedrich Wilhelm Iii., der ihn zum Feldmarschall und Fürsten von Wahl statt ernannt hatte, schuf eine besondere Ordensauszeichnung fr ihn, ein Eisernes Kreuz in einem Stern von goldenen Strahlen. Nach den Freiheitskriegen nahm Blcher seinen Abschied vom Heere und zog sich auf sein Gut Krieblowitz in Schlesien zurck, wo er im Alter von 77 Jahren 1819 starb. Er wurde bei den drei Linden an der Strae von Krieblowitz bestattet. König Friedrich Wilhelm Iv. lie ihm hier eine Grabkapelle errichten. Blcher war eine stattliche Erscheinung; eine hochgewlbte Stirn, ein durchdringender, feuriger Blick zeichneten ihn aus. Ein unbeugsamer Wille, groe Menschenkenntnis, militrischer Scharfblick, rasche That, Herrschaft der die ihm freudig ergebenen Soldaten haben zu feinen Erfolgen wesentlich bei-getragen. Offenheit des Charakters, ein schalkhafter Humor, soldatisch derbe Sitten, glhende Begeisterung fr das Vaterland und vollkommene Selbst-losigkeit verhalfen ihm zu groartiger Beliebtheit beim Volke. Unter dem Namen Marschall Vorwrts lebt er in der dankbaren Erinnerung des Volkes fort. Vor der Universitt zu Rostock steht fein Standbild. Goethe ehrte feine Verdienste durch folgende Verse: In Marren und Krieg, In Sturz und Steg Bewut und grofrl-So ri er uns Dom Feinde los." Graf Gneifenau ist bereits bei der Verteidigung Kolbergs erwhnt worden. Bei Beginn der Freiheitskriege wurde er Blchers Generalstabschef, und die Siege des Feldmarschalls waren grtenteils die Folge seiner tiefdurchdachten Kriegsplne. Blcher erkannte die Verdienste Gneisenaus oft und gerne an und nannte ihn seinen Kopf. Nach den Freiheitskriegen war er noch in verschiedenen militrischen Staatsstellungen thtig und erlangte die Wrde eines Feldmarschalls. Er starb 1831 zu Posen im Alter von 71 Jahren. Gneisenau besa als Feldherr entert bewunderungswrdigen
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