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1. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 9

1902 - Leipzig : Hirt
74. Der Groe Kurfürst und seine Zeit. 9 Staate anzugehren, mute der Kurfürst, der 1640 die Regierung an-1640. trat, erst schaffen. Ein Teil von Brandenburg und ganz Pommern waren in den Hnden der Schweden, die seit dem Prager Frieden Brandenburg als Feinde behandelten, und im Westflischen Frieden mute er ihnen Vorpommern lassen. Die Belehnung mit Preußen mute er sich erst durch harte Bedingungen*) erkaufen. Den Widerstand der Stnde^) mute er berwinden, als er, um die notwendigen Mittel zum Handeln zu gewinnen, eine Verbrauchs st euer (Akzise) einfhrte und ein stehendes Heer aus Sldnern grndete, welches zwar anfangs klein war, aber bestndig vergrert und gut geschult wurde. Wodurch allein konnte der junge Kurfürst sich Ansehen verschaffen unter den Mchten? 3. Preußen unabhngig. In einem Kriege zwischen Schweden und Polen untersttzte Kurfürst Friedrich Wilhelm, dem weder ein mchtiges Schweden noch ein mchtiges Polen erwnscht sein konnte, zuerst den Schwedenknig (Karl X.) und verhalf ihm in der dreitgigen Schlacht bei Warschau 1656 zum Siege. Sein Bundesgenosse ver-1656. sprach ihm daher die Landeshoheit in Preußen. Nachher aber schlo der Kurfürst Frieden und Bndnis mit dem Polenknige, der ihm das Gleiche versprach, und kmpfte von nun an auf polnischer Seite. Im Frieden zu Oliva wurde 1660 die vllige Unabhngigkeit Preuens 1660. besttigt. 4. Ttigkeit im Frieden. In den folgenden Friedensjahren war der Kurfürst eifrig bemht, den zerrtteten Wohlstand seines Landes zu heben. Durch Ansiedler, die er heranzog, namentlich aus den Niederlanden, wurden verdete Ortschaften bevlkert, wste Strecken dem Pfluge zurckgewonnen und Hollnderin" angelegt. Die Bauern wurden zu regelrechter Bebauung ihrer Felder, zu Obst-**) und Ge-mfebau und zur Bienenzucht angehalten. Die Gew erb ttig keit, besonders die Tuchmachern und die Metallindustrie, wurden gefrdert durch die Anlage neuer Werksttten und durch Verbote gegen die Ein-fuhr fremder Erzengniffe und gegen die Ausfuhr von Rohstoffen. Das Zunftwesen erhielt eine neue Ordnung, indem mit veralteten Be-stimmnngen ausgerumt wurde; u. a. durfte den Shnen der Bauern und der unehrlichen" Leute die Aufnahme nicht mehr verweigert werden. Auch die Knste verdanken dem Kurfrsten manche Unter-- *) Jhrliche Abgabe von 130000 Gulden. Jeder Preuße hatte das Recht, seinen Kurfrsten beim König von Polen zu verklagen. **) Auf den Domnen mute jeder Brutigam vor der Trauung nachweisen, da er mindestens sechs Obstbume veredelt und ebenso viele gepflanzt habe.

2. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 56

1902 - Leipzig : Hirt
1 56 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. Vorschriften der christlichen Religion einander wie Brder beizustehen und ihre Völker wie Vter zu regieren. Die meisten anderen euro-Peuschen Fürsten traten dem Bunde bei. 89. Das Wiederaufleben der bildenden Kunst. V Der Zopfstil. Als um die Mitte des 18. Jahrhunderts die Ausgrabungen in Herknlanenm und Pompeji bekannt wurden, ver-loren die Schnrkel des Rokoko ihre Beliebtheit, und mau bevorzugte in der Baukunst wie int Kunsthandwerk wieder geradlinige Formen*) nitd antike Verzierungen. Zunchst freilich wurden sie mit groer Willkr und Mangel an Verstndnis angewandt, so da diese ersten, unklaren Anfnge einer neuen Zeit dem 19. Jahrhundert nicht weniger geschmacklos erschienen als der Zopf an einem Soldaten. Erst nach-dem Winckelmann ( 81, 4) mehr Licht der die griechische Kunst ver-breitet hatte, konnte man sich mit besserem Rechte der Nachahmung des Klassischen" rhmen. In der huslichen Ausstattung finden wir nach kurzer Herrschaft des Zopfes (Fig. 143) zur Zeit des Kaiserreiches wieder gebogene und geschweifte Linien an Mbeln, die sich, wenn auch nicht durch Behaglichkeit, so doch durch festen Bau auszeichneten Mg. 144). Der Empire-Stil" fand eine weite Verbreitung und hat sich lange erhalten, auch noch, als spter das Rokoko zurckgekehrt war. 2. Die klassische Richtung, a) In der Baukunst wurden in Deutschland die antiken Formen den Bedrfnissen der Gegenwart an-gepat. Schon das Brandenburger Tor (Fig. 132a) in Berlin, um 1790 erbaut, zeigt die Selbstndigkeit des schaffenden Knstlers. (Vergleiche die Propylen in Athen.) Nach den Befreiungskriegen wurde Schinkel der Hauptvertreter der freieren klassischen Richtung. Seine bedeutendsten Werke sind das Alte Museum und das Schau-spiel haus in Berlin (Fig. 133). b) Malerei. Als Vorlufer der klassischen Periode ist Chodo-wiecki (spr. zki) zu betrachten, Direktor der Berliner Akademie, be-rhmt als Radierer und Kupferstecher. Er schilderte in vielen Zeich-imngen Szenen aus dem tglichen Leben und illustrierte die bedeutendsten literarischen Erscheinungen. Angelika Kauffmann aus Chur lebte meistens in Italien, gefeiert von Knstlern unfc) Gelehrten. Unter ihren Werken sind am besten die Bildnisse gelungen (z. B. Winckelmann und Herder). Carstens aus Schleswig, der eigentliche Begrnder der klassischen Richtung, lebte in seiner spteren Zeit in Rom. *) Vgl. Hermann und Dorothea Iii, 99102.

3. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 78

1902 - Leipzig : Hirt
78 96. Wilhelm Ii. 27 Jan. V Orinz lvilhelm wurde als ltester Sohn des damaligen Krn-1859.Prinzen Friedrich Wilhelm am 27. Januar 1850 in Berlin geboren. Als er 15 Jahre alt war, brachten die Eltern ihn und seinen Bruder Heiurich auf das Gymnasium in Kassel, wo die Prinzen fern vom Gerusch des Hoflebens gemeinschaftlich mit den Shnen des Volkes ihre Schulbildung vollendeten. Nach bestandener Reifeprfung bezog Prinz Wilhelm auf zwei Jahre die Universitt Bonn, die frher auch sein Vater besucht hatte, und widmete sich dann als Offizier dem Heeresdienst, fr den er besondere Vorliebe zeigte. Zugleich lie er sich, um sich auf seinen knftigen Beruf grndlich vorzubereiten, ht die verschiedenen Zweige der Landesverwaltung einfhren. 2. Auguste Viktoria, Tochter des Herzogs Friedrich zu Schleswig- Okt. Holstein-Sonderburg -Augustenburg ( 93, 4), wurde geboreu am 1858.22. Oktober 1858 auf dem Gute Dlzig (Regierungsbezirk Frankfurt). Seit ihrem elften Jahre lebte sie auf dem schleichen Gute Primkenan und wurde hier, itt lndlicher Abgeschiedenheit, im Kreise ihrer Ge-1881. fchwifter von ihren Eltern aufs sorgfltigste erzogen. 1881 vermhlte sie sich mit dem Prinzen Wilhelm. Durch Herzensgte, Einfachheit, huslichen und hausmtterlichen Sinn, durch Frmmigkeit und Wohl-ttigkeit erwarb sie sich rasch die Liebe des Volkes. 3. Kaiser und Reich. Gleich nach seinem Regierungsantritt zeigte der noch wenig bekannte Kaiser bei zahlreichen Besuchen an deutschen und auswrtigen Frsteuhseu, was vou ihm zu erwarten war: Festhalten am Frieden, aber auch au deu vou seiuem Grovater erworbenen Gtern. Jede Gelegenheit benutzte er, um mit der Bevlkerung in Berhrung zu treten und persnlich berzeugte Mitarbeiter zu gewinnen zur Erreichung der Ziele, die er sich gesteckt hat<$3). In Dingen, die ihn besonders beschftigten, lie er Konferenzen von Sachverstndigen zusammentreten und beteiligte sich an ihren Beratungen. So geschah es in der im Anfang seiner Regierung von ihm berufenen europischen Arbeiterschutzkonferenz in Berlin, die Anregung zu manchen wohlttigen Entrichtungen gab. In vielseitiger Ttigkeit wendet unser Kaiser alleu Zweigen des ffentlichen Lebens seilt Interesse zu, der Volkswirtschaft, dem Heere und der Flotte, der Kirche, der Schule, der Kunst, der Wirtschaft, dem Sport. Dabei bewltigt er Tag fr Tag, auch auf Reisen, die groe Arbeitslast der laufenden Geschfte und gibt in seinem Heim dem Volke ein Vorbild echten deutschen Familienlebens. Auf gesetzgeberischem Gebiete stehen im Vordergrunde die Beendigung des Gesetzes der diejnvalibitts- und Altersversicherung

4. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 81

1902 - Leipzig : Hirt
97. Schlubetrachtungen. 81 welcher das deutsche Volk fr lange Zeit lhmte, erscheint die zweite Periode (bis zur franzsischen Revolution) wie eine bergangszeit, wie eine Vorbereitung zu neuen, groen Aufgaben. Staatliche Fragen stehen im Vordergrunde; in Deutschland verschiebt sich der Schwerpunkt vom Sden nach dem Norden. Gegen die zu sittenloser Willkrherrschaft entartete Frstengewalt in Frankreich emprt sich das im Volke lebende Bewutsein der persnlichen Freiheit und Menschen-wrde, und wie die erste, beginnt die dritte Periode der Neuzeit mit einer groen Umwlzung. Die staatliche Entwicklung unseres Jahrhunderts wird bestimmt durch das Streben nach Freiheit und Nationalitt. Wie jene durch den Despotismus, wurde diese von Napoleon I. mit Fen getreten und eben dadurch zu neuem Leben erweckt. Viele innere Kmpfe, viele heftige Kriege sind um diese beiden Gter gefhrt worden. In der Zeit von 186471 hat insbesondere das deutsche Volk nach langem, vergeblichem Sehnen ein nationales Reich sich erkmpft. 3. Die Kultur der Gegenwart. Mit berechtigtem Stolze blickt die Wissenschaft auf die Fortschritte der letzten Jahrzehnte. Sie gibt Aufschlu der die frhesten Perioden der sagenumhllten Vorzeit, und der dunkle" Erdteil verdient diesen Namen nicht mehr, seit er von khnen Forschern in verschiedenen Richtungeu durchquert" worden ist; sie untersucht die chemische Zusammensetzung der entferntesten Himmelskrper und beobachtet das Treiben der kleinsten, dem bloen Auge unsichtbaren Lebewesen. Und doch sind wir von einer voll-stndigen Erkenntnis der Natur sehr weit entfernt. Kennt doch der Mensch die Natur feines eigenen Krpers so wenig, da der die Behandlung der inneren Krankheiten die verschiedensten Ansichten sich nebeneinander behaupten. Mehr als jemals hat die Bildnng das ganze Volk durchdrungen. Durch die Verbreitung und sorgfltige Einrichtung der Schulen, durch volkstmliche Bcher, Zeitungen und Zeitschriften, durch Vereine und Vortrge ist fr das Bildungsbedrfnis aller gesorgt. Nicht gebildet" zu sein, gilt heute als ein wesentlicher Mangel; freilich wird oft ein uerer Schliff, eine gewisse Gewandtheit, sich gebildet zu geben, hher geschtzt als wahre Bildung. Jeder, der gebildet sein will, bemht sich, leider oft ohne gengende Grundlage, der die Werke der bildenden Kunst mit-zusprechen, die durch Museen und Ausstellungen, durch Holzschnitte und Photographien ebenso sehr Gemeingut geworden sind, wie die Werke der Tonkunst durch Konzerte und Hausmusik. Fast unbersehbar ist aus beiden Gebieten die Zahl der schaffenden Knstler. Infolge Christensen, Kleines Lehrbuch der Geschichte, m. B. 3. Aufl. 6

5. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 82

1902 - Leipzig : Hirt
82 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. der Verbreitung der Kuust zeigt sich das Bestreben knstlerisch-geflliger Ausstattung an Gebuden und Anlagen, in der Einrichtung von Wohnungen und ffentlichen Rumen, bei Festen und Aufzgen. Da aber die Meinung, die Kunst htte auf den Geschmack der groen Menge veredelnd eingewirkt, eine falsche wre, zeigen die Launen der Mode. Die Leistungen der Gewerbttigkeit haben sich mit Hilfe der Maschinen, welche mechanische Krfte an die Stelle der Menschen-Hand setzen, und mit Hilfe der Arbeitsteilung, wodurch jedem Arbeiter nur eine Ttigkeit zugewiesen wird, in erstaunlichem Grade gesteigert. Dadurch sind unsere Wohnungen, unser ganzes Leben, unser Essen, Trinken, Kleidung usw. mit einem Luxus ausgestattet, von dem sich frher auch die Reichsten nichts trumen lieen. Freilich hat gerade die Maschinenarbeit auch tiefe Schden mit sich gebracht; hoffen wir, da ihre Heilung auf dem Wege friedlicher Entwicklung gelinge! Die Weltausstellungen geben Gelegenheit, die Leistungen ver-schiedener Völker zu vergleichen. Whrend noch im Jahre 1876 auf der Ausstellung in Philadelphia die deutsche Industrie deu harten Tadel: Billig und schlecht" hinnehmen mute, haben die Deutscheu 1893 in Chicago und 1900 in Paris unter allen Vlkern das Beste geleistet. Seitdem unsere Zeit ,,deit Dampf, den wilden Riesen, vor ihren Wagen angeschirrt", hat sich das Netz der Verkehrsadern, die zugleich Knlturaderu sind, so erweitert, da die ganze Erde davon umspannt ist, und so verdichtet, da wenigstens in unserem Erdteil kaum noch ein Winkel vom Weltverkehr ausgeschlossen ist. Fast alle Lnder der Erde nehmen am Handel teil. Wir beziehen z. B. Ge-treide ans Rußland, Kaffee aus Brasilien, Tee aus China, Fleisch-extrakt aus Argentinien, Wein aus den sdlichen Lndern Europas, Baumwolle aus Nordamerika, Wolle aus Australien, Elfenbein aus Afrika und schicken dafr die Erzengnisse unserer Industrie, namentlich Webereien, Instrumente und Maschinen, ins Ausland. Zwischen den Wirkungen der nationalen Staatenbildung und denen des Gedankenaustausches, des Handels und Verkehrs besteht ein Gegen-satz: jene trennt die Völker voneinander, diese reien die Schranken nieder. Ans allen Gebieten bemerken wir ein angestrengtes Streben nach hervorragenden Leistungen: im Gewerbe, in der Kunst, in der Wissen-schast, im Erwerb, im Sport und auch im Lebensgenu. Die Folgen dieser fieberhaften Ttigkeit sind leider nicht ausschlielich gute. Wie mancher vergit im Trotze seines Riesenwerks, da droben einer sitzt auf ew'gem Thron!" Wie mancher untergrbt durch beranstrengung der Nerven seine Gesundheit und wandert ins Kurhaus oder ins Irrenhaus!

6. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 120

1902 - Leipzig : Hirt
Trachten, Fig. 161. Soldaten Friedrichs des Groen. ab cd gig. 162. Trachten aus dem Lude des *8. und dem Anfang des l 9-Jahrhunderts. a und d. Deutsche brgerliche Trachten, b. Werthertracht. c. Sogenannte griechische Tracht. Druck von Karl Marqnart in Leipzig.

7. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 18

1902 - Leipzig : Hirt
18 Zweite Periode. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. in guten Zustand gebracht wurde. Die gesamte Zivilverwaltung teilte er in die drei Abteilungen der auswrtigen Angelegenheiten, der Finanzen und der I u st i z s a ch e n. Besonders beschftigte er sich mit der Verbesserung der Rechtspflege eiu Werk, das unter seinem Nachfolger fortgesetzt wurde. In allen Zweigen war die persnliche Einwirkung des Knigs zu spren, und es verging kein Jahr, in dem er nicht alle Provinzen bereiste und sich von den Zustnden Einsicht verschaffte. Den Beamten war er in pnktlicher Ausbung seiner Pflichten ein Vorbild und verlangte von ihnen angestrengte Ttigkeit und unbedingten Gehorsam;*) so bildete sich unter seiuer Regierung der Geist der strengen preuischen Pflichttreue, der Anspruchslosigkeit und Sparsamkeit aus. Knste und Wissenschaften schtzte der König nur, soferu sie greif-baren Nutzen gewhrten; feinere gesellige und geistige Vergngungen verachtete er; sr ihn war sein Tabakskollegium" die liebste Erholung. Dagegen sorgte er eifrig fr den Bau von Kirchen und Volksschulen.**) Nach dem durch die Pest verdeten Ostpreuen zog er 20000 vertriebene protestantische Salzburger. 2. militrisches. Der König, der als Kronprinz in Flandern die Kriegfhrung erlernt hatte (in welchem Kriege?) und in dem pommer-scheit Feldzuge seine kriegerische Tchtigkeit bewies, war Soldat durch und durch. Mit Hilfe des Fürsten Leopold von Dessau, des alten Dessauers", bildete er ein so gut geschultes Heer heran, wie es kein anderer Staat aufzuweisen hatte, und verdoppelte die Anzahl der Truppen, so da sie bei seinem Tode gegen 85000 Mann stark waren. Er erlie sorgfltig durchgearbeitete und durchgeprobte Vorschriften und berwachte persnlich die Ausbildung seiner Soldaten, die schon uerlich durch ihre ganz gleichartige knappe und saubere Kleidung und ihre Zpfe, noch mehr aber durch die Schnelligkeit und Sicherheit ihrer gleichmigen Bewegungen Aufsehen erregten. Die Ergnzung des Heeres geschah teils durch Werbung im In-und Auslande, welche oft mit List und Gewalt betrieben wurde, teils durch Einziehung von Landeskindern nach dem Kantonsystem": das Land wurde in Kantone eingeteilt, aus denen die Wehrpflichtigen von ihren Regimentern nach Bedrfnis einberufen werden konnten (Anfnge einer allgemeinen Wehrpflicht). *) Ordre parieren, nicht rsonieren!" Ich stabilere die Souvernitt wie einen Rocher von Bronze." **) An Orten, wo Schulen waren, sollten nach dem Befehl des Knigs die Eltern ihre Kinder im Winter tglich, im Sommer wenigstens einmal wchentlich in die Schule schicken.

8. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 60

1902 - Leipzig : Hirt
60 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. 3. Wirtschaftliches und Verkehrsleben. Durch die vielen Kriege, durch die uerste Anspannung aller Krfte war das Volk furchtbar erschpft. Um so notwendiger war es, Handel und Gewerbflei nach Mglichkeit zu untersttzen. Dies geschah am wirksamsten durch den von Friedrich Wilhelm Iii. gegrndeten Zollverein, dem sich 1834 die meisten deutschen Staaten anschlssen. Dadurch wurden die Hemm-nisse des Handels zwischen deutschen Lndern hinweggerumt, und der verderbliche Schmuggel hrte auf; zugleich wurde dadurch eiue engere politische Einigung der deutschen Lnder vorbereitet. Die Segnungen des Zollvereins traten um so mehr hervor, je mehr fr die Verbesserung der Verkehrsmittel geschah. Die Kunststraen (Chausseen) wurden bedeutend vermehrt, und das Postwesen, welches seit dem Einmarsch der Franzosen in Verfall geraten war, wurde zum Schnellpostwesen*) ausgebildet. Aber schon war die Erfindung gemacht, welche nicht nur die schwerfllige Postkutsche (Fig. 147) zurckgedrngt, sondern im ganzen Verkehrswesen, in Handel und Industrie die grte Umwlzung hervor-gerufen hat: die Dampfmaschine. In ihrer einfachsten Form erfuuden von dem aus Frankreich stammenden Marburger Professor Papin um 1700, war sie verbessert und fr die Industrie nutzbar gemacht worden durch den Englnder James Watt um 1780. Die Anwendung der Dampfkraft wurde bald eine dreifache: a) Sie verdrngte in den Fabriken die viel teurere Menschen-kraft, und die Erzeugnisse wurden billiger. Je mehr diese im Preise sanken, und je mehr der Wohlstand zunahm, desto strker wurde die Nachfrage; daher vergrerten und vermehrten sich die Fabriken (zum Nachteil des Kleingewerbes), und mit ihnen wuchs wieder die Zahl der zur Bedienung der Maschinen ntigen Arbeiter. b) Nachdem der Englnder Stephenson 1812 die erste Lokomotive erbant hatte, fing man in den zwanziger Jahren in England an, Schienenwege fr ffentliche Befrdernng von Waren und Personen 1835.herzustellen. Die erste deutsche Eisenbahn wurde 1835 von Nnrn- 1838. berg nach Frth gebaut (Fig. 148), die erste preuische 1838 von Berlin nach Potsdam. c) Zur Fortbewegung eines Schiffes wurde der Dampf zuerst von Papin angewandt. Nach der Verbesserung durch den Amerikaner Ful-ton um 1800 kamen die Dampfschiffe bald allgemein in Gebrauch. 1833 Der erste elektromagnetische Telegraph wurde 1833 von Gau und Weber in Gttingen ausgefhrt. *) Dadurch wurde z. B. die Fahrt von Berlin nach Magdeburg von 21/., Tagen auf 15 Stunden ermigt.

9. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 80

1902 - Leipzig : Hirt
80 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. an Fllen von Untreue nicht fehlt, sich in allen Zeiten bewhrt hat. Whrend der Grieche den listenreichen" Odyssens verherrlichte, erhlt im deutschen Liede die Treue einer Chriemhild, einer Gudrun, eines Ernst von Schwaben den hchsten Preis. Weil der Deutsche wahr-Haft ist, sieht er mehr auf das Wesen als auf den Schein, mehr auf den Inhalt als auf die Form. Und weil er willensstark ist, macht er seine Eigenart geltend und ordnet sich nicht gern einem Hheren unter; der ungestme Freiheitsdrang, den schon Armin gegen sich hatte, als er die deutschen Stmme einigen wollte, ist dem Volke oft verderblich geworden, und noch heute ist trotz des geeinten Reiches das Sonderstreben nicht geschwunden. Um so nachgiebiger ist der Deutsche, wo ihm kein Zwang entgegentritt. Unbefangen nimmt er, oft zum Schaden heimischer Art und Sitte, Fremdes auf, und nicht genug knnen wir daran gemahnt werden, da das Fremde meistens minderwertig ist, und da schon die Dankbarkeit gegen uuser Vaterland uns gebietet, das Heimische hochzuhalten. An Gemtstiefe kommt kein Volk dem*nnsern gleich. Daher ist dem Deutschen die Religion immer Herzenssache gewesen. An der Natur hat er eine innige Freude. Nirgends sindet mau eine grere Wertschtzung des Weibes und eine hhere Auffassung der Ehe. Unter den Knsten hat unser Volk am meisten die aus dem Gemt entspringenden, Tonkunst und Dichtkunst, ausgebildet. Vergleichen wir Sd- und Norddeutschland, so bemerken wir, da dort Gemt und Einbildungskraft, hier Verstand und Willens-kraft mehr hervortreten. Wien war in der klassischen Periode der deutschen Musik die Hauptpflegesttte dieser Kunst, Mnchen wurde bald darauf ein wichtiger Sitz der bildenden Knste, aus dem Sden stammen die meisten unserer groen Dichter um 1200 und um 1800. Dagegen verdanken wir dem Norden Fürsten, die den Beinamen des Groen führen (Kaiser Otto 1., Kurfürst Friedrich Wilhelm I., König Friedrich Il), und Geisteshelden wie Luther. Kant, Bismarck, Moltke. Im Umgange sticht das mehr zurckhaltende, abgemessene Wesen des Norddeutschen gegen die sich leicht anschlieende Art des Sddeutschen ab. 2. Die Neuzeit. Deutlich unterscheidet sich das Leben der Neu-zeit mit seinen mannigfaltigen Bestrebungen von dem der Mittelalter-liehen Menschen, deren Interessen und Gedanken von einem ver-hltnismig engen Horizont begrenzt waren. Mit einem allgemeinen Aufschwung der Bildung und des Vlkerverkehrs beginnt die erste Periode (von der Entdeckung Amerikas bis zum Westflischen Frieden); unter den wichtigen Fragen der Zeit aber stehen die kirchlichen allen brigen voran. Nach der traurigen Zeit des Dreiigjhrigen Krieges,

10. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. uncounted

1902 - Leipzig : Hirt
U erlag von Terdinand T>irt in Breslau und ferdinand F>irt & Sohn in Leipzig. Dr. Joseph vadmen: Leitfaden der Geschichte == fr hhere mdchenschuien und Lehrerinnenseminare. In drei teilen. mit Blideranhnaen und farbigen Harten. teil I: Die Ulker des Altertums. Rmer und Germanen bis zu Karl dem groben, mit 65 Abbildgn. und 5 farbigen Karten. 4., verbesserte Auflage. Geb. 2 Mk. teil Ii: Uon der Bildung des frnkischen Reiches bis zum westflischen frieden, mit 65 Jtbbildgn. und 3 farbigen Karten. 3., verbesserte Auflage. Geb. 2 mk. teil Iia: Uon der Zeit Karls des Groben bis zum Westflischen frieden. Ausgabe fr konfessionell gemischte Schulen. mit 65 Abbildgn. und 3 farbigen Karten. Geb. 2 mk. teil Iii: berblick der die brandenburgisch-preuische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Groen Kurfrsten. Allgemeine Geschichte von 164$ bis zur Gegenwart, mit 43 Abb. und 5 farbigen Karten. 2 verb. Auflage. Geb. 2 mk. Als Vorstufe zu dem Werke sind von demselben Uertasscr erschienen: Lebensbilder aus der vaterlndischen Geschichte und Deutsche Sagen. 5r den Geschichtsunterricht auf der mitte 1-stufe der Roberen mdchenschu-len. mit 4$ Abbildgn. in Schwarzdruck u. 4 Karten in Farbendruck. 2.. erweiterte Auflage. Geb. 1,25 mk. Lebensbilder aus der vaterlndischen 6e-schichte. Jr die Sexta hherer Schulen, mit 51 Abbildungen in Schwarzdruck und 4 Karten in Farbendruck. Geb. 1,25 mk. Der vorliegende Ceitfaden der Geschichte ist im Sinne der ministeriellen Bestimmungen der das Madchenschulwesen vom 31. Mai 1894" abgefat. Die kriegerischen Ereignisse sind mglichst kurz zusammen-gefafet: dagegen ist die Kulturgeschichte eingebender bebandelt worden. Die Persnlichkeiten der leitenden Männer und hervorragenden Trauen sind ausfhrlicher dargestellt, als dies in den brigen Lehrbchern von gleichem Umfange der fall sein drfte. Bei voller Wrdigung der langen katholischen Vergangenheit des deutschen Uolkes drfte 'sich in dem ganzen Werke doch kaum ein Ausdruck finden, der Anhnger eines andern religisen Bekenntnisses oder einer andern politischen Richtung verletzen knnte. Ks eignet sich in erster Linie fr katholische und fr parittische Anstalten mit berdtsichtigenswerler katholischer Frequenz. grundritz der Kunstgeschichte. Sonderheit fr hhere Lehranstalten und fr den Selbstunterricht. Uon A. Bohnemann. mit 165 Abbildungen. In Geschenkband mit Goldschnitt 4 mk. - Buch soll zunchst zur Einfhrung der Jugend in die Kunstgeschichte dienen und unter Vermeidung ^ hrten Beiwerks einen berblick der das gesamte Gebiet der bildenden Knste geben. Bei der t- lung des Stoffes ist namentlich auf das Verstndnis junger Mdchen Rcksicht O en, und auch bei der sorgfltig getroffenen Auswahl der Abbildungen ist mindere Zweck im Auge behalten worden. fiauptmerkmale der Baustile usgegeben von Z. $Cbn*Wer, Sem..Lehrer, und 0. lllttze, Architekt. rohe Ausgabe: 10 Cuandtafeln in Lichtdruck (90:70 cm) mit begleitendem Cexte in besond. Heft. Preis auf feinem starken Papier in Rolle 20 mk., aufgezogen auf 10 Papptafeln u. lackiert30 mk. In zwei Ausgaben: Kleine Ausgbet Dieselben Cafein in kleinerem Itlafesiabe (30:23 cm) mit gegenberstehendem Cexte fr die Rand der Schler und zum Selbststudium. 1,60 mk. nachdem die Kulturgeschichte schon seit lngeren Jahren eine besondere Betonung fsendber <ler politischen Geschichte erfahren hat, legt man neuerdings Wert darauf, im Zusammenbang damit au die Kunst fichtung einer jeden Geschichtsperiode einer nheren Betrachtung zu unterziehen. Diesem Zwedteso das vorliegende Anschauungsmittel dienen, das sich zur Aufgabe macht, aus den wichtigsten' ^"'^'^'""Sspcrioden der Baukunst diejenigen Objekte zu zeigen, an denen die Eigenart der verschiedenen Shlgaltungen am deut-liebsten in die Erscheinung tritt. Whrend die grobe Ausgabe bestimmt ist, vorwiegend Scbulzweaen zu dienen, bildet die kleine Ausgabe ein vorzgliches Hilfsmittel zur bausl eben Wii?dfr{>0j""9 und Selbstbelebrung. Ein ausfhrlicher illustrierter Prospekt siebt kostenfrei zu Diensten. C1.
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