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1. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 49

1902 - Leipzig : Hirt
87. Napoleons Macht. 49 waltige Volkserhebungen entstanden, geschlagen. Da zog Napoleon selbst, nachdem er auf der Zusammenkunft zu Erfurt 1808 den Bund mit Kaiser Alexander befestigt, mit eineni starken Heere gegen die Spanier. Dieser Zeitpunkt erschien in sterreich gnstig zum Losschlagen. Aber Napoleon bot nach Bezwingung der Spanier rasch die Rheinbund-trnppen auf, besiegte die sterreicher in mehreren Gefechten und nahm Wieu ein. Bei Aspern erlitt er vom Erzherzog Karl eine Niederlage, aber durch den Sieg bei Wagram entschied er den Krieg. Im Frieden zu Schnbrunn 1809 verlor sterreich 1809. abermals ein Viertel seines Gebiets (Karte Nr. 11). Bei Beginn des Krieges erhoben sich die Tiroler uuter An-shruug von Andreas Hofer, Sandwirt im Passeier Tale, gegen die verhate Bayernherrschaft. Dreimal befreiten die tapferen Alpen-shne, ermuntert durch wiederholte, Hilfe versprechende Handschreiben des Kaisers Franz, ihr Land von Bayern und Franzosen. Nach Ab-schln des Schnbrnnner Friedens aber nahmen die in verstrkter Anzahl eindringenden Feinde unter Morden und Brennen Innsbruck zum dritten Male ein, und der Widerstand der Tiroler war gebrochen. Andreas Hofer wurde in Mantua erschossen. Nach der sterreichischen Kriegserklrung zog 1809 auch der preuische Major Schill (ohne Wissen und Willen des Knigs) mit seinen Husaren aus Berliu, um Deutschland von den Franzosen zu befreien. Er fiel in einem Straenkampfe in Stralsund; seine Soldaten wurden gefangen genommen und elf Offiziere zu Wesel erschossen. 7. Ende der Knigin Luise. Gegen Ende des Jahres 1809 kehrte die knigliche Familie, nachdem Berlin von den Franzosen gerumt war, dahin ans Knigsberg zurck, empfangen von der Begeisterung des Volkes. Die zarte Gesundheit der Knigin war aber den ans-gestandenen Leiden und Aufregungen nicht gewachsen; sie starb am 19. Juli 1810 während eines Besuches bei ihrem Vater in Neu-Strelitz. 1810. Durch den Adel der Gesinnung, die Klarheit des Blickes, die uu-erschtterliche Ausdauer im Unglck hat sie sich die Bewunderung der Mit- und Nachwelt erworben. Sie wurde als das Ideal einer deutsch gesinnten Frstin der Schutzgeist des Volkes, eiu guter Engel fr die gute Sache". 8. Napoleons Familienverhltnisse. Als Napoleon aus dem fter-reichischen Kriege zurckkehrte, lste er trotz der Beliebtheit Josephinens beim Volke die Ehe mit ihr. Ihre Nachfolgerin auf dem Throne wurde 1810 Maria Luise, die Tochter des Kaisers Franz. 18111810. wurde der ersehnte Thronfolger (König von Rom) geboren. Christensen. Kleines Lehrbuch der Geschichte. Iii. B. 3. Aufl. 4

2. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 49

1902 - Leipzig : Hirt
87. Napoleons Macht. 49 waltige Volkserhebungen entstanden, geschlagen. Da zog Napoleon selbst, nachdem er auf der Zusammenkunft zu Erfurt 1808 den Bund mit Kaiser Alexander befestigt, mit einem starken Heere gegen die Spanier. Dieser Zeitpunkt erschien in sterreich gnstig zum Losschlagen. Aber Napoleon bot nach Bezwingung der Spanier rasch die Rheinbund-truppen auf, besiegte die sterreicher in mehreren Gefechten und nahm Wien ein. Bei A s p e r n erlitt er vom Erzherzog Karl eine Niederlage, aber durch den Sieg bei Wagram entschied er den Krieg. Im Frieden zu Schubruun 1809 verlor sterreich 1809. abermals ein Viertel seines Gebiets (Karte Nr. 11). Bei Beginn des Krieges erhoben sich die Tiroler unter An-shrung von Andreas Hofer, Sandwirt im Passeier Tale, gegen die verhate Bayernherrschaft. Dreimal befreiten die tapferen Alpen-shne, ermuntert durch wiederholte, Hilfe versprechende Handschreiben des Kaisers Franz, ihr Land von Bayern und Franzosen. Nach Ab-schln des Schubrunner Friedens aber nahmen die in verstrkter Anzahl eindringenden Feinde unter Morden und Brennen Innsbruck zum dritten Male ein, und der Widerstand der Tiroler war gebrochen. Andreas Hofer wurde in Mantua erschossen. Nach der sterreichischen Kriegserklrung zog 1809 auch der preuische Major Schill (ohne Wissen und Willen des Knigs) mit seinen Husaren aus Berlin, um Deutschland von den Franzosen zu befreien. Er fiel in einem Straenkampfe in Stralsund; seine Soldaten wurden gefangen genommen und elf Offiziere zu Wesel erschossen. 7. Ende der "Knigin Luise. Gegen Ende des Jahres 1809 kehrte die knigliche Familie, nachdem Berlin von den Franzosen gerumt war, dahin aus Knigsberg zurck, empfangen von der Begeisterung des Volkes. Die zarte Gesundheit der Knigin war aber den ans-gestandenen Leiden und Aufregungen nicht gewachsen; sie starb am 19. Juli 1810 während eines Besuches bei ihrem Vater in Neu-Strelitz. 1810. Durch den Adel der Gesinnung, die Klarheit des Blickes, die uu-erschtterliche Ausdauer im Unglck hat sie sich die Bewunderung der Mit- und Nachwelt erworben. Sie wurde als das Ideal einer deutsch gesinnten Frstin der Schutzgeist des Volkes, ein guter Engel fr die gute Sache". 3. Napoleons Familienverhltnisse. Als Napoleon aus dem fter-reichischen Kriege zurckkehrte, lste er trotz der Beliebtheit Josephiueus beim Volke die Ehe mit ihr. Ihre Nachfolgerin auf dem Throne wurde 1810 Maria Luise, die Tochter des Kaisers Franz. 18111810. wurde der ersehnte Thronfolger (König von Rom) geboren. Christensen, Kleines Lehrbuch der Geschichte. Hi. A. 3. Aufl. 4

3. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 75

1900 - Leipzig : Hirt
König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen, 75 reisen gemacht und sich spter als Branntweinbrenner in seiner Vaterstadt niedergelassen. Als diese in Gefahr kam, schickte der König auf seine Bitten den bedeutenden Feldherrn Gneisenau als Festungskommandanten dahin. Ihm trat Nettelbeck als Brgeradjutant an die Seite, schtzte als er-grauter Seemann er stand im siebzigsten Lebensjahre die Festung von der Seeseite, während Gneisenau sie von der Landseite mit Mut und Entschlossenheit verteidigte. Die groen Verdienste Nettelbecks ehrte der König durch Verleihung einer goldenen Denkmnze; auch erlaubte er ihm, die Admiralsuniform zu tragen. Der greise Seemann hatte die Freude, deu Untergang des korsischen Eroberers zu erleben. Er starb im Jahre 1824 zu Kolberg im 86. Lebensjahre. Gneisenau wurde wegen seiner tapfern Verteidigung der Festung zum Oberstleutnant ernannt. Seine Hauptthtigkeit hat er in den Freiheitskriegen entfaltet. Mit Kraft und Erfolg verteidigte Courbiere die Festung Grandenz in Westpreuen. Als die Franzosen ihm meldeten, der König von Preußen habe sein Knigreich verloren, antwortete er mit Festigkeit: Nun, so werde ich König in Grandenz sein." Er ergab sich nicht, und die Franzosen konnten seine Festung nicht einnehmen. Auch er stand bereits im 74. Lebensjahre, als er so Groes vollbrachte. Nach dem Frieden zu Tilsit ernannte ihn der dankbare König zum Feldmarschall und zum Gouverneur von Westpreuen. 'Er starb zu Graudenz 1811. Der Krieg sterreichs gegen Napoleon im Jahre (809. 'Hofer, Schill, Herzog Wilhelm von Braunschweig. sterreich griff im Jahre 1809 noch einmal zu den Waffen gegen Napoleon. Den Ansto zum Kriege gab der heldenmtige Ausstand der Tiroler. Die allzeit treu sterreichische Grafschaft Tirol war von Napoleon sterreich genommen und Bayern ge-geben worden. Die bayrische Regierung machte sich durch viele nderungen bald miliebig. Fhrer des Aufftandes war Andreas Hofer, Besitzer des Wirtshauses Am Sand zu St. Leonhard im Pafseierthale. Er war mit einigen Landsleuten in Wien gewesen, wo ihnen ein Plan zum Ausstnde Tirols vorgelegt wurde, den sie dann mndlick berall in Tirol bekannt machten. Hofer rief sein Thal am bestimmten Satge zum Ausstand auf, griff die ^ abziehenden Bayern an und nahm viele gefangen. Mit franzsischer Hilfe besetzten die Bayern Tirol wieder, wurden aber durch die Schlacht am Jselberge gezwungen, das Land zu verlassen. Unterdessen hatte Napoleon bei Aspern seine erste groe Niederlage durch den sterreichischen Erzherzog Karl erlitten, dann aber Verstrkungen erhalten und mit diesen den Erzherzog bei Wagram1) geschlagen. Die Niederlage bei Wagram zwang sterreich zum Friedensschlsse. Tirol mute es in den Hnden der Bayern, der Verbndeten Napoleons, lassen. Kaiser Franz forderte nun selbst die Tiroler zur Unterwerfung unter Bayern auf. Hofer gehorchte. Als ihm aber falsche Nachrichten von dem Herannahen i). Die Drfer Aspern und Wagram liegen auf dem Marchfelde in der Nhe von W:en.

4. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 76

1900 - Leipzig : Hirt
76 Vom Ausbruche der franzsischen Staatsumwlzung bis zum (Sturze Napoleons I. eines sterreichischen Heeres zukamen, erhob er noch einmal die Fahne des Aufstand es, doch unterlagen die treuen Tiroler der bayrischen und franzsischen bermacht. Andreas Hofer floh mit Weib und Kind in eine (Sennhtte, weil er Tirol nicht Verlaffen wollte. Zwei Monate hielt er sich dort der-borgen, bis er von einem belwollenden Landsmanns den Franzosen verraten wurde. Er wurde nach Mantua gebracht, vor ein Kriegsgericht gestellt und erschaffen. Mit unverbundenen Augen sah er der tdlichen Kugel entgegen; erst der dreizehnte Schu machte seinem Leben ein Ende. Seine Leiche wurde in der Hofkirche zu Innsbruck beigesetzt. Hofers Tod besingt das berall bekannte Lied von Mosen: Iu Mantua in Banden der treue Ejofer war. hnlich dem Auftreten Hofers, und doch wieder verschieden davon, ist dasjenige des Preuischen Majors Ferdinand von Schill. In Sachsen, in der Nhe von Dresden gebrtig, war er in preuische Dienste getreten, war bei Auerstadt verwundet worden und hatte nach seiner Genesung die Erlaubnis bekommen, eine Freischar zu bilden. Mit dieser fhrte er den sogenannten kleinen Krieg mit Erfolg und Geschick in der Umgegend von Stralsund, als diese Festung von den Franzosen belagert wurde. Zum Lohn fr seine Dienste wurde er nach dem Frieden zu Tilsit zum Befehlshaber des Leib Husarenregiments in Berlin ernannt. Als sterreich im Jahre 1809 den Krieg gegen Napoleon begann, rckte er eigenmchtig mit seinem Regiment aus Berlin, erffnete den Offizieren unterwegs seinen Plan, zu den sterreichern zu stoen, jedoch so, da diese glaubten, er handle im Auftrage des Knigs. Der König verurteilte dagegen sein eigenmchtiges Vorgehen, der Zuzug aus Norddeutschland, auf den er gehofft hatte, blieb aus; dazu kam die Nachricht von der Niederlage der sterreicher bei Wagram, wodurch fein Unternehmen vereitelt wurde. Er schlug sich mit seiner Schar bis Stralsund durch und hoffte, von dort sich nach England retten zu knnen. Dies gelang ihm nicht. Stralsund war von Dnen und Hollndern, Napoleons Verbndeten, besetzt. Gegen deren bermacht nahm er den Kampf auf und fiel mit den meisten seiner Truppen. Elf berlebende Offiziere wurden nach Wesel gebracht und dort aus Napoleons Befehl erschossen, der Rest der Truppen wurde zu fran-zfifchen Galeerensklaven gemacht. Herzog Wilhelm von Braunschweig zog gleichfalls mit einer tapfern Schar schwarzer Husaren, der sogenannten schwarzen Schar, den fter-reichern zu Hilfe und schlug sich nach deren Niederlage mit unglaublicher Khnheit durch feindliche Lnder und Heere bis zur. Nordsee durch, wo er sich mit seinen Gefhrten nach England einschiffte, um dort gnstigere Zeiten abzuwarten. Zu Beginn der Freiheitskriege kehrte er zurck, stellte den Verbndeten ein ansehnliches Heer und starb im Jahre 1815 des Heldentodes. Die Vorbereitungen zu den Freiheitskriegen. Die Kriege gegen Napoleon hatten gezeigt, da das preuische Heer und die preuische Staatsverwaltung nicht mehr auf der Hhe standen, wie zur Zeit Friedrichs des Groen.

5. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 73

1900 - Leipzig : Hirt
Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Die Feme. 73 diese nicht geben, bevor die Verlobung zu stnde gekommen wre. Die Ver-Handlungen darber zerschlugen sich infolge franzsischer Rnke. Nach einigen Jahren fiel Karl der Khne im Kampfe gegen die Lothringer, und nun wurde seine Tochter Maria doch die Gemahlin Maximilians. Aber der König von Frankreich beanspruchte das Herzogtum Burgund als erledigtes Lehen der Krone Frankreich. So entstanden Kmpfe, die sich durch die Regierung Maximilians und seines Nachfolgers hinziehen. Maria von Burgund starb bereits im fnften Jahre ihrer Ehe an den Folgen eines Sturzes vom Pferde. Sie ruht an der Seite ihres Vaters in der Kirche Notre Dame zu Brgge in Belgien. Als König Ludwig Xtv. von Frankreich bei einem Aufenthalt in Brgge diese Kirche besuchte, sagte er beim Anblick ihres Grabmals: Hier steht die Wiege unserer Kmpfe mit dem Hause sterreich." Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. In Friedrichs Regierung, und zwar in das Jahr 1453, fllt die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Durch diese hat das ostrmische Kaiserreich sein Ende erreicht, nachdem es fast tausend Jahre den Sturz des alten westrmischen Reiches berdauert hatte. Der letzte ostrmische Kaiser hie Konstantin, wie derjenige Fürst, dem Konstantinopel den Namen und die Ehre oerdankt, Residenz zu sein. Auch der letzte Konstantin war ein tchtiger Fürst, aber er konnte das Unheil nicht aufhalten. Durch ihre bermacht hatten die Trken nach und nach alle Gebiete des ostrmischen Reiches an sich gerissen, so da dem Kaiser nur die Stadt Konstantinopel geblieben war. Diese hat er mannhaft ver-teidigt, bis er selbst im Kampfe erlag. Von nun an wurden die Trken der Schrecken Europas. - 8. 3iu0 der Kulturgeschichte des ausgehenden Mittelatters. Die Feme. Zu Dortmund stehen in der Nhe des Bahnhofes wohlumhegt die Reste einer uralten Linde, unter der in frherer Zeit das Femgericht abgehalten wurde. Dieses Gericht war eine westflische Einrichtung, die in der Zeit ihrer Blte weit der das Land der roten Erde hinaus-gegriffen hat. Die Sage hat sich dieses Gerichtes bemchtigt und uns ein schauriges Bild davon hinterlassen. In der Stille der Nacht sei es im Waldesdunkel, in Kellergewlben oder sonst an unheimlichen Orten zusammengetreten. Die Richter seien vermummt gewesen, der Ange-klagte, gleichviel ob er sich schuldig oder unschuldig bekannte, sei in jedem Falle zum Tode verurteilt und am nchsten Baume aufgehngt worden. Das Femgericht wurde in Wirklichkeit nicht in der Nacht, sondern am hellen Tage gehalten. Es war nur insofern ein heimliches Gericht,

6. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 122

1900 - Leipzig : Hirt
122 Mosaikmalerei. Sarkophagrelief, Fig- 66. Christliches Mosaik aus 5. pudenziana. S. 104. Christus und die Apostel sind hier sitzend dargestellt. nicht, wie meist blich, stehend. Die Bewegungen der Apostel sind mannigfaltiger. Das Gewand der beiden Frauen liegt in leichten Falten. Der Einflu der antiken Kunst ist unverkennbar. Fig. 67. Relief von einem christlichen Sarkophag im Lateranmuseum. S. 106. l/'Feld: Simon von Cyrene, das Kreuz tragend? 2. Feld: Dornenkrnung; Mittelfeld: Fahne Konstantins; 4. Feld: Jesus wird zu Pilatus gefhrt; 5. Feld: Pilatus wscht seine Hnde. Die Krnze versinnbilden die ewige Herrlichkeit; die Tauben, die an dem Mittlern Kranze picken, die Verstorbenen, die durch Christi Leiden an seiner Herrlichkeit teilnehmen.

7. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 22

1900 - Leipzig : Hirt
22 Geschichte der Griechen und Macedoner. Vor dem Tempel; auf den Altar im Innern des Tempels wrben nur unblutige Opfergaben niebergelegt. Orakel. In allen wichtigen Angelegenheiten befragten die Griechen die Orakel. Von biefen war das des Zeus zu Dobona in Epirus das lteste, das des Apollo zu Delphi das berhmteste. Im Innern des belphischen Tempels befanb sich eine Hhle, aus der betubenbe Luft aufstieg. Uber biefer Hhle stanb der golbene Dreifu, auf den sich die wahrsagenbe Priesterin. die Pythia, niebersetzte. Aufgeregt durch die aus der Tiefe auffteigenben Dnste, geriet sie in einen Znstanb der Verzckung, in welchem sie einzelne Worte ausstie, die von den umstehenben Priestern ausgeschrieben, in Zusammenhang gebracht und so dem Fragenben mitgeteilt wrben. Die Antworten waren meist bunkel, vielfach auch zweibeutig; der Fragesteller beutete sie in der Regel nach seinem Wunsche und erhielt baburch eine Zuversicht, die ihm nicht selten den Erfolg sicherte. Als Krsus vor dem Felbzuge gegen den Perserknig Eyrus das Orakel befragte, erhielt er die Antwort: Wenn Krsus der den Halys geht, wirb er ein groes Reich zerstren." Krsus berschritt den Halys, aber er zerstrte nicht das persische Reich, sonbern sein eigenes.1) Icationalfpiele. Zum Gottesbienste der Griechen gehrten auch die Nationalspiele. Es gab bereu vier, die olympischen, die pythischen. die isthmischen und die nemeischen. Die olympischen Spiele wrben zu Ehren des Zeus aus einem groen Festplatze in der Nhe von Olympia in der Lanbschaft Elis alle vier Jahre veranstaltet, die pythischen zu Delphi zu Ehren des Apollo, die isthmischen auf der Lanbenge von Korinth zu Ehren des Meergottes Poseibon, die nemeischen zu Nemea in Argolis, wieberum zu Ehren des Zeus. Die Spiele bestauben in Wettlauf, Wagenrennen, Ringen, Faustkampf und im Werfen einer metallenen Scheibe, die man Diskos nannte. Fr geistige Unterhaltung war ebenfalls gesorgt. Die berhmtesten Snger traten auf und sangen hier ihre Lieber, Dichter und Geschichtschreiber lasen Stellen aus ihren Werfen vor. Auch theatralische Vorstellungen fanben bei biefen Festspielen statt. Aus allen Gegenden Griechenlanbs strmte das Volk zu biesen Festen herbei: !ver Zhlt die Völker, nennt die Namen, Die gastlich hier zusammenkamen? ) Als zur Zelt der Perserkriege die Athener in der grten Gefahr schwebten, gab dte Pythia die dunkle Antwort, sie sollten hinter hlzernen Mauern Schutz suchen. Der kluge Feldherr Themistokles machte seinen Mitbrgern begreiflich, da unter den hlzernen Mauern die Schiffe zu verstehen feien. Aus seinen Rat verlieen die Athener die gefhrdete Stadt und begaben sich auf die Schiffe; die Stadt wurde zwar von den Persern zerstrt, aber die Brger erkmpften zu Schiffe den glorreichen Sieg bei Salamis.

8. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 101

1900 - Leipzig : Hirt
Altgermanische Feste. 101 sonnenwendesest, zugleich Balders Sterbetag, und das Herbstfest. Das Julfest begann am 22. Dezember; mit ihm war ein Julfriede von drei Wochen verbunden. Die Fehden ruhten während dieser Zeit, die Ge-sangenen wurden von ihren Ketten befreit. In den Wohnungen lschte man die Feuer. Daun zog die Gemeinde hinaus zu einer geschtzten Stelle. Dort wurde ein starker Eichenpfahl eingerammt, daran ein neues Rad befestigt und mit Stroh umwickelt. Stricke wurden an die Speichen gebunden; diese faten 9 Jnglinge und Jungfrauen an und drehten das Rad unter dem Gesnge der Menge von Osten nach Westen, bis die Achse sich entzndete. Dann steckten alle unter Jubelgeschrei ihre Fackeln an und trugen die heiligen Flammen in die Huser und entzndeten auf dem Herde den Julklobeu fr das knftige Jahr. Denn ein Jahr lang brannte das Herdfeuer von diesem Brande, tagsber zu hellen Flammen genhrt, nachts unter der Asche fortglimmend. In manchen Gegenden lie man auch brennende Rder den Berges-abhang hinunter rollen. Das Rad war ein Sinnbild der Sonne, die man das glnzende, glhende Rad nannte. Von diesem Rade hat das Fest den Namen; Jul bedeutet Rad. In den Husern wurden am Julfeste kstliche Festgelage veranstaltet, in den heiligen Hainen geweihte Tiere, vor allem edle Rosse zu Ehren der Götter geschlachtet. Das Auferstehuugssest der Natur wurde zu Ehren Donars und feiner Schwester Ostara gefeiert, von der es den Namen Osterfest hatte. Auf allen Bergen und Hgeln wurden weithin leuchtende Feuer augezndet; Ziegen-bocke bekrnzte man mit dem ersten Grn des Lenzes und schlachtete sie auf dem heiligen Opfersteine; ihr Fleisch wurde au die Menge verteilt. Auch Met wurde rundgereicht und zur Minne, d. h. zum Gedchtnis der Gttin Ostara getrunken. In der Rosenzeit wurde zu Ehren Freyas das Mai- und Sommer-fest gefeiert. Der Festplatz und alle Wohnungen waren mit Maien geziert. Wieder flammten Feuer rings um den Festplatz, und unter dem Klange frh-licher Lieder schwang die Jugend sich im Tanze. Das Sommersonnenwendefest war mit einem Gerichtstag, Ding oder Thing genannt, verbunden. Da wurde verurteilt und bestraft, wer Meuchelmord, Verrat und Raub verbt, wer sich durch Feigheit und durch Gewaltthat an Schwachen und Wehrlosen befleckt. Segenbringende Kruter wurden gesammelt, um sie bei Gewittern auf dem Herde zu verbrennen, damit Unglck abgewehrt werde. Segenbringend war auch das Waffer in dieser heiligen Festzeit. Man trank es und badete in den Flssen, um gesund und stark zu werden. Auch am Tau der Nacht erquickte man sich. Ein Taubad brachte nach altger-manischer Ansicht Schnheit, wehrte der Krankheit und mehrte die Kraft. Das Herbstfest war dem Wodan geweiht. Auserlesene Garben wurden zum Dank fr die Gaben des Herbstes angezndet; Stiere, Eber und Gnse bluteten als Opfer fr das Gedeihen der Herden; Trauben- und Gerstenfaft wurde beim Opfermahle als Wodansminne getrunken. Die Feier von Balders Sterbetag, die mit dem Feste der Sommersonnen-

9. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 103

1900 - Leipzig : Hirt
Stmme und Vlkervereine. 103 Und der Niemalsausgesprochne, (r, der lteste der Alten, Wird fr immer aller Dinge, Aller Menschen liebend walten. Ihr, mit Kranz und Binsenkrben, Tretet in den Ring, ihr Kleinen, Singt den Reim, wiewohl ihr heute Klger thtet, still zu weinen. Dennoch fingt; den jungen Nacken Schmerzt noch nichtdasiochderfranken.^) Singt, und mag es traurig lauten Wie das Singen eines Kranken." Und die Knaben und die Mdchen Huben an mit leiser Stimme: Schirm uns, Balder, weier Salder, vor des Lhristengottes Grimme I Komm zurck, du sumst so lange; Sieh, wie Erd' und Gimmel klagen! Komm zurck mit deinem Frieden Auf dem goldnen Sonnenwagen I Weier Balder, weie Blumen, _ rie am Bach und Rain sie sprieen, Wei, wie deine lichten Brauen, Legen wir dir gern zu Fen. Steh, wir geben, was wir haben; Arm sind unsre Fruchtgefilde, La Geringes dir gengen, Weier Balder, Gott der Milde! Gott der Liebe, weier Balder, Neige hold dich unfern Gren, Blumen, rein, wie unsre erzen, Legen wir dir gern zu Fen! Und den pferstein umwandelnd, Warfen sie die heil'gen Kruter, Lichte Glocken, lichte Flocken, Lichte Sterne auf die Scheiter. Dann mit leisen Lispelworten Nahm die priesterin die Schale: Trinkt des weien Gottes Minne, Lh ihr hebt die Hand Zum Mahle!" Durch die Runde ging ein Raunen Wie gedmpftes Becherklirren, Wie im herbstlich drren Rohre Abendlfte heimlich schwirren. Und der krause (Dxferdiener Aus des Kessels weitem Bauche Gab er jedem von dem Fleische, von der Mistel, von dem Lauche. Sprach die Drude: Dankt den Gttern, Lscht die Glut und nehmt die Brnde! Dunkles brtet zwischen heute Und der nchsten Sonnenwende. Denn nicht alle kommen wieder, Und nicht jedem ist zu trauen. Fort! Die Sterne schimmern blasser, Und der Tag beginnt zu grauen." In die Grnde glitt die Menge Wie verstoben, wie versunken; Frische Morgenwinde spielten Mit der Asche, mit den Funken. Stmme und Vlkervereine. Die Germanen zerfielen in eine groe Anzahl von Stmmen. So viel Regierungsbezirke die heutige preuische Monarchie zhlt, so viel Stmme mag es frher in diesen Gegenden gegeben haben. Husig genannt werden: die Ubier, die Bataver, die Friesen, die Sigambrer, die Cherusker. Die Ubier wohnten in der Gegend von Kln, die Bataver in Holland zwischen Rhein und Waal, die Friesen an der Nordseekste zu beiden Seiten der Emsmndung, die Sigambrer im Sden der Lippe, die Cherusker im Flugebiet der mittleren Weser. Einen gemeinsamen *) Der Dichter verlegt die Handlung in die Zeit des berganges vom Heiden-tum zum Christentum.

10. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 105

1900 - Leipzig : Hirt
Bilder aus der Vlkerwanderung. 105 an die Spitze einer Gesandtschaft, die in das Lager Attilas reiste, um Schonung fr die Stadt zu erbitten. Seuchen, die in Attilas Heere wteten, untersttzten mchtig die Bitte des rmischen Hohepriesters. Attila zog sich nach Ungarn zurck. Zwei Jahre darauf erlag er seinen Aus-schweifungen. Im trunkenen Zustande ereilte ihn der Tod 454 n. Chr. Sein Reich zerfiel mit ihm Die Hunnen konnten nicht aufbauen, sie konnten nur zerstren. In die Steppen des Schwarzen Meeres wurden sie zurckgetrieben. Drei Viertel Jahrhundert haben sie die Völker Europas in Schrecken gehalten. 2. Alarich. Die hunnische Wanderung hatte eine ganze Reihe von Vlkerstmmen aus ihren Sitzen aufgescheucht. Die einen vertrieben die andern, und die Vertriebenen suchten sich neue Wohnsttten. Das rmische Reich mute die Truppen, die seine Grenzen schtzen sollten, zurckziehen, um sich gegen die Hunnen zu verteidigen. Die Folge war, da germanische Stmme der die unbeschtzte Grenze zogen und im rmischen Reiche sich ansiedelten. Wie wenn das Weltmeer in wilder Emprung aus seinen Ufern getreten wre, um das Festland unter seinen Wogen zu begraben, so strzten die Fluten der Vlkerwanderung hinein in das rmische Welt-reich. Niemals war die Verwirrung in der Welt grer, nie ihr Zustand trostloser als in jener Zeit. Von den Hunnen vertrieben, hatten die Westgoten im rmischen Reiche Aufnahme gefunden und dienten in den Heeren Roms um Sold. Da dieser nicht regelmig bezahlt wurde, zog der junge König Alarich nach Italien. Im Jahre 410 hatte Rom frchterliche Pln-derungen von seinen Scharen zu erleiden. Alles, was die Brger an Gold und Kostbarkeiten besaen, fiel den Goten zum Opfer. Nur das Leben wollte Alarich ihnen lassen, wie er selbst sich ausgedrckt hat. Seltsamerweise achteten die Barbaren die Schtze und das Asylrecht der Kirche. Von Rom gedachte Alarich nach Sicilien und Afrika zu ziehen. Dieses Ziel hat er nicht erreicht. In Unteritalien, in der Nhe der Stadt Cosenza, ereilte ihn der Tod im 34. Jahre seines Lebens. Die Goten sollen ihrem Könige ein eigenartiges Grab bereitet haben. Sie leiteten den Flu Busento ab und gruben darin ein Grab, in das Alarich, in kniglicher Rstung auf dem Rosse sitzend, versenkt wurde. Dann wurde der Flu in sein altes Bett zurckgefhrt. Niemand kennt die Stelle, wo der tapfere und wilde Alarich ruht. Sein seltsames Leichenbegngnis hat Platen poetisch verklrt: Nchtlich am Busento lispeln bei Losenza dumpfe Lieder; Aus den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder. Und den Flu hinaus, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Goten, Die den Alarich beweinen, ihres Volkes besten Toten.
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