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1. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 81

1902 - Leipzig : Hirt
97. Schlubetrachtungen. 81 welcher das deutsche Volk fr lange Zeit lhmte, erscheint die zweite Periode (bis zur franzsischen Revolution) wie eine bergangszeit, wie eine Vorbereitung zu neuen, groen Aufgaben. Staatliche Fragen stehen im Vordergrunde; in Deutschland verschiebt sich der Schwerpunkt vom Sden nach dem Norden. Gegen die zu sittenloser Willkrherrschaft entartete Frstengewalt in Frankreich emprt sich das im Volke lebende Bewutsein der persnlichen Freiheit und Menschen-wrde, und wie die erste, beginnt die dritte Periode der Neuzeit mit einer groen Umwlzung. Die staatliche Entwicklung unseres Jahrhunderts wird bestimmt durch das Streben nach Freiheit und Nationalitt. Wie jene durch den Despotismus, wurde diese von Napoleon I. mit Fen getreten und eben dadurch zu neuem Leben erweckt. Viele innere Kmpfe, viele heftige Kriege sind um diese beiden Gter gefhrt worden. In der Zeit von 186471 hat insbesondere das deutsche Volk nach langem, vergeblichem Sehnen ein nationales Reich sich erkmpft. 3. Die Kultur der Gegenwart. Mit berechtigtem Stolze blickt die Wissenschaft auf die Fortschritte der letzten Jahrzehnte. Sie gibt Aufschlu der die frhesten Perioden der sagenumhllten Vorzeit, und der dunkle" Erdteil verdient diesen Namen nicht mehr, seit er von khnen Forschern in verschiedenen Richtungeu durchquert" worden ist; sie untersucht die chemische Zusammensetzung der entferntesten Himmelskrper und beobachtet das Treiben der kleinsten, dem bloen Auge unsichtbaren Lebewesen. Und doch sind wir von einer voll-stndigen Erkenntnis der Natur sehr weit entfernt. Kennt doch der Mensch die Natur feines eigenen Krpers so wenig, da der die Behandlung der inneren Krankheiten die verschiedensten Ansichten sich nebeneinander behaupten. Mehr als jemals hat die Bildnng das ganze Volk durchdrungen. Durch die Verbreitung und sorgfltige Einrichtung der Schulen, durch volkstmliche Bcher, Zeitungen und Zeitschriften, durch Vereine und Vortrge ist fr das Bildungsbedrfnis aller gesorgt. Nicht gebildet" zu sein, gilt heute als ein wesentlicher Mangel; freilich wird oft ein uerer Schliff, eine gewisse Gewandtheit, sich gebildet zu geben, hher geschtzt als wahre Bildung. Jeder, der gebildet sein will, bemht sich, leider oft ohne gengende Grundlage, der die Werke der bildenden Kunst mit-zusprechen, die durch Museen und Ausstellungen, durch Holzschnitte und Photographien ebenso sehr Gemeingut geworden sind, wie die Werke der Tonkunst durch Konzerte und Hausmusik. Fast unbersehbar ist aus beiden Gebieten die Zahl der schaffenden Knstler. Infolge Christensen, Kleines Lehrbuch der Geschichte, m. B. 3. Aufl. 6

2. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 83

1902 - Leipzig : Hirt
83 Im edelsten Lichte zeigt sich unsere Zeit unzweifelhaft in ihrer werkttigen Frsorge fr die Unmndigen und Waisen, fr die Kranken und Elenden, fr die leiblich und geistig Armen. 4?. Die Entwicklung der Menschheit. Jeder Mensch, der sich normal entwickelt, vervollkommnet sich: sollte die Menschheit zum Still-stnde oder Rckgange bestimmt sein? Ein Blick auf die Geschichte zeigt ungeheure Fortschritte. Freilich wird der Fortschritt in der Geschichte geleugnet, indem man sagt: Was ntzen uns unsere Kenntnisse, unsere Erfindungen? Sind wir dadurch glcklicher? Haben sie die Mhen und Sorgen der Menschen erleichtert?" Die so sprechen, vergessen, da das wahre Glck nicht im mhelosen Genu besteht. ,,Jm Schweie deines Angesichts sollst du dein Brot essen!" In harter Arbeit soll der Mensch seinem Ideale, ein Ebenbild Gottes zu sein, sich nhern. Und von diesem Standpunkte aus lt sich ein Fortschritt in jeder greren Periode der Geschichte nicht leugnen; ein Fortschritt im ganzen und allgemeinen; auf den einzelnen Gebieten ist er teilweise von Rckschlgen unterbrochen und bewegt sich in Schlangenlinien. Welches ist die Ursache des Fortschritts? Das starre Naturgesetz, der blinde Zufall oder die menschliche Vernunft? Allerdings ist der Mensch als Kind der Erde gewissen unabnderlichen Gesetzen uuter-werfen; als freies Vernnnftwefen aber ist er Herr seiner Handlungen, und dies ist um so mehr der Fall, je mehr das Gttliche in ihm der das Tierische die Oberhand gewinnt. Doch ist die menschliche Vernunft kein gengender Erklrungsgrund fr den Fortschritt in der Geschichte; denn die fr die Kultur wichtigsten Ereigniffe sind durch uere Zuflle entweder verursacht oder doch wesentlich untersttzt worden (3. B. der Verlauf des zweiten Pnnischen Krieges, die Ausbreitung des Christen-tnms, der Humanismus, der Verlauf des Siebenjhrigen Krieges, die deutsche Einigung) und wren ohne diese Zuflle entweder gar nicht oder zu einer weniger passenden Zeit eingetreten. Zuflle aber, die nach einem bestimmten Plane arbeiten, verdienen diesen Namen nicht: die gttliche Vorsehung ist es, welche die Geschicke der Mensch-heit leitet. In dieser Erkenntnis knnen wir getrost in die Znkuust blicken. In Bezug auf unser Volk aber knnen wir aus dem, was voran-gegangen ist, schlieen, da ihm auch ferner eine groe Aufgabe und eine wichtige Stelle unter den Vlkern der Erde bestimmt ist. Der Herr hat Groes an uns getan: Ehre sei Gott in der Hhe!" (Geibel.) 6*

3. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 81

1902 - Leipzig : Hirt
97. Schlubetrachtungen. 81 Zeit lhmte. Die zweite Periode (bis zur Franzsischen Revolution) erscheint wie eine bergangszeit, wie eine Vorbereitung zu neuen, groen Aufgaben. Staatliche Fragen stehen im Vordergrunde; in Deutschland verschiebt sich der Schwerpunkt vom Sden nach dem Norden. Gegen die zu sittenloser Willkrherrschaft entartete Frstengewalt in Frankreich emprt sich das im Volke lebende Bewutsein der persnlichen Freiheit und Menschenwrde, und wie die erste, beginnt die dritte Periode der Neuzeit mit einer groen Umwlzung. Die staatliche Entwicklung unseres Jahrhunderts wird bestimmt durch das Streben nach Freiheit und Nationalitt. Wie jene durch den Despotismus, wurde diese von Napoleon I. mit Fen getreten und eben dadurch zu neuem Leben erweckt. Viele innere Kmpfe, viele heftige Kriege sind um diese beiden Gter gefhrt worden. In der Zeit von 186471 hat insbesondere das deutsche Volk nach langem, vergeb-lichem Sehnen Groes errungen und nimmt wieder unter den Vlkern der Erde den ersten Platz ein, als ein Hort des Friedens und der Gesittung. 3. Die Kultur der Gegenwart. Mit berechtigtem Stolze blickt die Wissenschaft auf die Fortschritte der letzten Jahrzehnte. Sie gibt Aufschlu der die frhesten Perioden der sagennmhllten Vorzeit, und der dunkle" Erdteil verdient diesen Namen nicht mehr, seit er von khnen Forschern in verschiedenen Richtungen durchquert" worden ist; sie untersucht die chemische Zusammensetzung der entferntesten Himmelskrper und beobachtet das Treiben der kleinsten, dem bloen Auge unsichtbaren Lebewesen. Und doch sind wir von einer voll-stndigen Erkenntnis der Natur sehr weit entfernt. Kennt doch der Mensch die Natur seines eigenen Krpers so wenig, da der die Behandlung der inneren Krankheiten die verschiedensten Ansichten sich nebeneinander behaupten. Mehr als jemals hat die Bildung das ganze Volk durchdrungen. Durch die Verbreitung und sorgfltige Einrichtung der Schulen, durch volkstmliche Bcher, Zeitungen und Zeitschriften, durch Vereine und Vortrge ist fr das Bildungsbedrfnis aller gesorgt. Nicht ,,gebildet" zu sein, gilt heute als ein wesentlicher Mangel; freilich wird oft ein uerer Schliff, eine gewisse Gewandtheit, sich gebildet zu geben, hher geschtzt als wahre Bildung. Jeder, der gebildet fein will, bemht sich, leider oft ohne gengende Grundlage, der die Werke der bildenden Kunst mit-zusprechen, die durch Museen und Ausstellungen, durch Holzschnitte und Photographien ebenso sehr Gemeingut geworden sind, wie die Werke der Tonkunst durch Konzerte und Hausmusik. Fast unbersehbar ist auf beiden Gebieten die Zahl der schaffenden Knstler. Infolge Christensen. Kleines Lehrbuch der Geschichte. Hi. A. 3. Aufl. tz

4. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 83

1902 - Leipzig : Hirt
83 Im edelsten Lichte zeigt sich unsere Zeit unzweifelhaft in ihrer werkttigen Frsorge fr die Unmndigen und Waisen, fr die Kranken und Elenden, fr die leiblich und geistig Armen. Die Entwicklung der Menschheit. Jeder Mensch, der sich normal entwickelt, vervollkommnet sich: sollte die Menschheit zum Still-stnde oder Rckgange bestimmt sein? Ein Blick auf die Geschichte zeigt ungeheure Fortschritte. Freilich wird der Fortschritt in der Geschichte geleugnet, indem man sagt: ,,Was ntzen uns unsere Kenntnisse, unsere Erfindungen? Sind wir dadurch glcklicher? Haben sie die Mhen und Sorgeu der Menschen erleichtert?" Die so sprechen, vergessen, da das wahre Glck nicht im mhelosen Genu besteht. Im Schweie deines Angesichts sollst du dein Brot essen!" In harter Arbeit soll der Mensch seinem Ideale, ein Ebenbild Gottes zu sein, sich nhern. Und von diesem Standpunkte aus lt sich ein Fortschritt in jeder greren Periode der Geschichte nicht leugnen; ein Fortschritt im ganzen und allgemeinen; auf den einzelnen Gebieten ist er teilweise von Rckschlgen unterbrochen und bewegt sich in Schlangenlinien. Welches ist die Ursache des Fortschritts? Das starre Naturgesetz, der blinde Zufall oder die menschliche Vernunft? Allerdings ist der Mensch als Kind der Erde gewissen unabnderlichen Gesetzen unter-worfelt; als freies Vernunftwesen aber ist er Herr seiner Handlungen, und dies ist um so mehr der Fall, je mehr das Gttliche in ihm der das Tierische die Oberhand gewinnt. Doch ist die menschliche Vernunft kein gengender Erklrungsgruud fr den Fortschritt in der Geschichte; denn die fr die Kultur wichtigsten Ereignisse sind durch uere Zuflle entweder verursacht oder doch wesentlich untersttzt worden (. B. der Verlauf des zweiten Pnnischen Krieges, die Ausbreitung des Christen-tnms, der Humanismus, die Reformation, der Verlauf des Siebenjhrigen Krieges, die deutsche Einigung) und wren ohne diese Zuflle entweder gar nicht oder zu einer weniger paffenden Zeit eingetreten. Zuflle aber, die nach einem bestimmten Plane arbeiten, verdienen diesen Namen nicht: die gttliche Vorsehung ist es, welche die Geschicke der Menschheit leitet. In dieser Erkenntnis knnen wir getrost in die Zukunft blicken. In Bezug auf unser Volk aber knnen wir aus dem, was voran-gegangen ist, schlieen, da ihm auch ferner eine groe Aufgabe und eine wichtige Stelle unter den Vlkern der Erde bestimmt ist. Der Herr hat Groes an uns getan: Ehre sei Gott in der Hhe!" (Getbel.) 6*

5. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 79

1902 - Leipzig : Hirt
70. Deutsche Zustnde während des groen Krieges. 79 b) Schweden erhielt Vorpommern, Wismar und die Bistmer Bremen (ohne die Stadt) und Verden. c) Brandenburg erhielt Hinterpommern und zur Entschdigung fr Vorpommern die Bistmer Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kammin. d) Der Sohn des Winterknigs". Karl Ludwig, erhielt die Rhein-Pfalz mit der neugeschaffenen achten Kurwrde, während Maximilian von Bayern die Oberpfalz behielt. e) Die Gleichberechtigung der christlichen Konfessionen wurde anerkannt. f) Die tatschlich schon vorhandene Unabhngigkeit der Reichs-stnde wurde festgesetzt. Jeder konnte nach Belieben Bndnisse schlieen und Krieg führen, nur nicht gegen Kaiser und Reich. 70. Deutscht Zustnde während des groen Krieges. Das Soldatenleben, a) Znsammensetzung der Heere. Die Heere bestanden aus Sldnern; da aber bald Geldmangel eintrat, lie man die Truppen sich selbst ernhren durch Erpressung und Plnderung (vergl. Wallenstein). Der Feldherr warb seine Obersten, diese ihre Regimenter und die Hauptleute fr die einzelnen Fhnlein. Fast aus allen Vlkern Europas strmten Krieger herbei, und in den einzelnen Heeren waren die verschiedensten Nationen und Konfessionen vertreten. Viele zogen mit Weib und Kind ins Feld. Geftel es dem Soldaten nicht mehr in seinem Heere, so lief er zu einem anderen der. b) Sitten. Bei der allgemeinen Nichtachtung fremden Eigentums kamen viele rasch zu groem Reichtum, der ebenso schnell verprat wurde, und mit der Habgier wuchsen alle uuedlen Triebe; Zerstrungswut, Mordlust und teuflische Grausamkeit waren gng und gbe. Zum Schutz gegen die Gefahren des Krieges wurde die Kunst, durch Zauber sich fest" oder gefroren" zu machen, angewandt; man trug Passauer Zettel,*) Hexenkruter, Amulette u.dgl. Bei Vornehmeren war die Sterndeutern beliebt. 2. Die Bauern, a) Am Anfange des Krieges. Deutschland galt als ein reiches Land, und sogar die Bauern hatten wieder einen gewissen Wohlstand erlangt. Schulen gab es fast in allen Kirchdrfern. b) Whrend des Krieges. Mit der Verschlechterung des Geldes durch die Kipper und Wippet",**) dem Steigen der Preise, Ein-quartierungen und Lieferungen fingen die Leiden an. Durchziehende Soldaten mihandelten oder tteten den Bauern und seine Familie, raubten die Habe und verbrannten das Haus. Daher versteckten die *) Sie hatten die Inschrift: Teufel, hilf mir, Leib und Seele gel?' ich dir." **) Kippen = beschneiden; wippen = wgen.

6. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 115

1900 - Leipzig : Hirt
Kaiserin Augusta. 115 einprgte, die der Mir waltete. Und in dieser Waltung erkenne Ich wiederum Seine Liebe und Barmherzigkeit, da Er Mich ausrstete. Seinen Willen hier auf Erden zu vollfhren, und Er Mich und Mein Volk wrdig fand, das bertragene Pfund zu oerwalten. Also wiederum nur Gottes Gnade preise Ich in allem, was Mir von Menschen in der Leidenszeit Gutes zu teil ward. Aber nicht blo in dieser Leidenszeit zeigte sich diese Teilnahme, sondern jederzeit habe Ich dieselbe in einem Mae empfangen, die weit der das Verdienst ging, mit dem Ich jenes Pfund verwalten konnte. Die Menschen haben Meine Schwchen und Fehler bersehen wollen, aber Der, welcher sie kennt, wolle Mir dereinst ein barm-herziger Richter sein, wo Ich die Lehren und Weisungen des eingebogen Sohnes des himmlischen Vaters nicht achtete! Herr. Dein Wille geschehe wie im Himmel also auch auf Erden. Im Glauben ist die Hoffmmq, und himmlische Liebe der Weg dahin! Amen? Wilhelm. Kaiserin Augusta. Am 7. Januar 1890 folgte die erste Kaiserin des neuen Deutschen Reiches im Alter von 79 Jahren ihrem Gemahl ins Grab. Eine der edelsten und hochsinnigsten Frstinnen hat Deutschland durch diesen Tod verloren. ~ Die Heimgegangene Frstin war eine Freundin der Blumen, der Tiere und der Menschen. In dieser Liebe offenbarte sich ihr edles, gutes Herz. Schon als Kind zeigte sie fr Blumenzucht sowie fr alle Schnheiten der Natur eine lebhafte Vorliebe. Am liebsten verweilte sie an denjenigen Orten ihrer thringischen Heimat, wo sich dem Auae eine jchone Aussicht auf herrliche Landschaften bietet. Der Rosengarten zu Dornburg war einer ihrer liebsten Aufenthaltsorte. In dein kaiserlichen Palais zu Berlin hat sie den Wintergarten angelegt voller Palmen und Blumen". Das lebensgroe Bild ihres Gemahls, das in ihrem Arbeits-zimmer an der Rckwand des Schreibtisches angebracht war, fate kein Ichtoerer Goldrahmen ein. sondern eine Epheustaude schlang ihre lebendigen Zweige um dasselbe. Die herrlichen Gartenanlagen, die das Schlo Babelsberg bei Potsdam umgeben, sind unter ihrer kundigen Anleitung geschaffen worden. Die schnen Rheinanlagen bei Koblenz verdanken der fr Naturschicheiten begeisterten Kaiserin ihre Entstehung. Die nmliche Vorliebe, die sie fr die Schnheiten der Pflanzenwelt zeigte, befanbete: fte: auch fr die Tierwelt. Wenn sie in ihren Kinderjahren in den Geflugelhof kam, der tu der Nhe des vterlichen Schlosses lag m"r l10n einem dichten Schwrm von Hhnern und Tauben umgeben, die so zutraulich waren, da sie das Futter ans ihrer Hand nahmen; einen Papagei hatte sie abgerichtet, einige Worte zu sprechen; 8*

7. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 50

1900 - Leipzig : Hirt
50 Die ersten vierzig Jahre des 18. Jahrhunderts. folgekriege dem Kaiser geleistet hatten, erhielt er den Kreis Geldern im heutigen Regierungsbezirk Dsseldorf. (Siehe S. 43.) Gleichzeitig mit dem spanischen Erbfolgekriege wurde der sogenannte nordische Krieg gefhrt zwischen Schweden, Polen und Rußland. In denselben trat auch Preußen ein und erhielt dadurch Stettin und denjenigen Teil Pommerns, der zwischen Oder und Peeue liegt, ferner die Inseln Usedom und Wollin. Dadurch kam die Oder-mndnng in den Besitz Preuens. Der Herzenswunsch des Groen Kurfrsten war nunmehr erfllt. Nach seinem angestrengten Tagewerke gestattete sich der König abends eine kleine Erholung. Mit den Mnnern seines Vertrauens versammelte er sich zu einer Abendgesellschaft, die das Tabakskollegium hie. Bei einer Pfeife und einem Glase Bier unterhielt man sich der ernste und heitere Gegenstnde. Gegen das Ende seines Lebens war der herbe und derbe Charakter des Knigs milder geworden. Als er starb, zhlte sein Staat 2 */* Millionen Einwohner; das Heer hatte er auf 80000 Mann oermehrt. Er hinterlie seinem Sohne einen Staatsschatz von 27 Millionen Mark. In der Garnison-kirche zu Potsdam wurde er feinem Willen gem in nchtlicher Stille beigesetzt. Er hat ein Alter von 51 Jahren erreicht. Knigin Sophie Dorothea. Sophie Dorothea, die Gemahlin Friedrich Wilhelms I. und die Mutter des groen Friedrich, war eine Tochter des Kurfrsten Georg von Hannover, der im Jahre 1714 nach dem Aussterben des Hauses Oranien in England den englischen Thron bestieg. Sie war in mancher Hinsicht anders geartet und anders erzogen als ihr Gemahl. Sie hatte Freude an Kunst und Wissenschaft, sie beherrschte die feinen Umgangsformen mit groer Sicherheit. Alles dieses achtete der König gering. Trotzdem schtzte er die Gemahlin hoch und betraute sie fr die Zeit seiner Abwesenheit manchmal mit den Regierungsgeschften; wenn er in Berlin war, hatte er sie gern um sich. Wie er ihr und ihrem Hofhalte in seiner sparsamen Weise nur krgliche Mittel zuma, so da sie manches entbehren mute, was in einen frstlichen Haushalt gehrt, so entzweite er sich auch mit ihr in betreff der Erziehung der Kinder und der Heirat derselben. War er auch oft hart und rauh gegen sie, so fehlt es doch nicht an Zgen zrtlicher Zuneigung. Sie achtete den König als einen festen und ganzen Mann und ertrug geduldig seine Zornesausbrche, bis die Ruhe in feine Seele zurckkehrte. Mit der opferwilligsten Ausdauer wachte sie an seinem Krankenbette. Auf dem Gebiete der Religion begegneten sich die Neigungen des kniglichen Paares. Die im Zollernhause erbliche aufrichtige Frmmigkeit zierte auch die Knigin. So war das Zusammenleben der beiden ungleichen Charaktere

8. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 23

1900 - Leipzig : Hirt
Kurfürst Johann Sigismund. 23 in den Untiefen und am Ufer sammeln. Lange lag er unter andern Auswurf des Meeres da, bis rmischer Luxus ihn begehrt machte. Jene wissen selbst nichts damit anzufangen, er wird roh gesammelt, unverarbeitet aus-gefhrt, und voll Verwunderung empfangen sie von uns den Preis dafr." *) Gegen Ende des 9. Jahrhunderts schreibt König Alfred der Groe von England nach den Berichten eines englischen Reisenden: Das Esthenland ist sehr groß und hat viele Burgen, und in jeder Burg wohnt ein König. Es giebt sehr viel Honig und Fischfang dort. Der König und die reichsten Leute trinken Pferdemilch, die Unvermgenden und Sklaven trinken Met. Bier wird 'bei den Esthen nicht gebraut, aber Met giebt es da genug. Die Esthen verstehen die Kunst, Klte zu erzeugen. Deshalb liegen dort die Toten einen, auch Wohl zwei Monate, ehe man sie verbrennt, ohne zu verwesen, weil um sie her Klte bewirkt wird. Setzt man den Esthen Gefe voll Bier oder Wasser hin, so knnen sie machen, da jedes friert, es sei Sommer oder Winter." Spter verschwand der Name Esthen, der nichts anderes als Ostleute bedeutet, fr die Bewohner jener Gegend, und der Name Pruzzen oder Preußen kam in Aufnahme. Die alten Preußen waren tchtige, kernige Menschen, von schlankem, starkem Krperbau. Sie hatten blondes oder hell-braunes Haar und blaue Augen. Sie waren ein thtiges Volk, gastfrei und treu. Diebstahl wurde bei ihnen mit dem Tode bestraft. Der Einfhrung des Christentums setzten sie heftigen Widerstand ent-gegen. Erzbischof Adalbert von Prag, der vertraute Freund Kaiser Ottos Iii., legte sein erzbischfliches Amt nieder und kam als Missionar zu ihnen. Er hatte das Unglck, einen heiligen Hain zu betreten. Dies bte er mit dem Leben. In der Nhe der heutigen Stadt Knigsberg in Preußen wurde er erschlagen. Seine Leiche wurde ausgeliefert und in Gnesen bei-gesetzt. Auch die Versuche der Polen, das Christentum bei den Preußen einzufhren, waren vergebens. Diese frchteten, mit der Religion der Polen auch deren Herrschaft annehmen zu mssen. Sie machten Raubzge in das Gebiet der Polen, und diese wandten sich an den Deutschen Orden um Hilfe. Kaiser Friedrich Ii. und der Papst schenkten dem Orden das ganze Land, wenn er es erobern und zum Christentum bekehren wrde. Im Jahre 1229, in dem nmlichen Jahre, in dem Kaiser Friedrich Ii. seinen Areuzzug unternahm, sandte der Orden seine ersten Ritter ins Preuenland, die mit der Anlegung einer Burg in der Gegend der heutigen Stadt Thoru ihre Thatigkeit erffneten. König Ottokar von Bhmen, derselbe, der spter im Kampfe gegen Rudolf von Habsburg auf dem Marchfelde fiel, kam dem Orden zu Hilfe; er erschien an der Spitze einer kriegerischen Schar und legte am Pregel den Grund zu der heutigen Stadt Knigsberg. Grere Scharen kamen nach, als im Todesjahre Rudolfs von Habsburg, im Jahre 1291, die letzte Besitzung der Christen in Palstina verloren ging und dadurch sich das ursprngliche Feld der Thtigkeit des Ordens schlo. Nun ffnete sich dem-selben hier ein neues, fruchtreicheres Gebiet. Mit den Ordensrittern wanderten Tac. Germ. 45.

9. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 73

1900 - Leipzig : Hirt
Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Die Feme. 73 diese nicht geben, bevor die Verlobung zu stnde gekommen wre. Die Ver-Handlungen darber zerschlugen sich infolge franzsischer Rnke. Nach einigen Jahren fiel Karl der Khne im Kampfe gegen die Lothringer, und nun wurde seine Tochter Maria doch die Gemahlin Maximilians. Aber der König von Frankreich beanspruchte das Herzogtum Burgund als erledigtes Lehen der Krone Frankreich. So entstanden Kmpfe, die sich durch die Regierung Maximilians und seines Nachfolgers hinziehen. Maria von Burgund starb bereits im fnften Jahre ihrer Ehe an den Folgen eines Sturzes vom Pferde. Sie ruht an der Seite ihres Vaters in der Kirche Notre Dame zu Brgge in Belgien. Als König Ludwig Xtv. von Frankreich bei einem Aufenthalt in Brgge diese Kirche besuchte, sagte er beim Anblick ihres Grabmals: Hier steht die Wiege unserer Kmpfe mit dem Hause sterreich." Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. In Friedrichs Regierung, und zwar in das Jahr 1453, fllt die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Durch diese hat das ostrmische Kaiserreich sein Ende erreicht, nachdem es fast tausend Jahre den Sturz des alten westrmischen Reiches berdauert hatte. Der letzte ostrmische Kaiser hie Konstantin, wie derjenige Fürst, dem Konstantinopel den Namen und die Ehre oerdankt, Residenz zu sein. Auch der letzte Konstantin war ein tchtiger Fürst, aber er konnte das Unheil nicht aufhalten. Durch ihre bermacht hatten die Trken nach und nach alle Gebiete des ostrmischen Reiches an sich gerissen, so da dem Kaiser nur die Stadt Konstantinopel geblieben war. Diese hat er mannhaft ver-teidigt, bis er selbst im Kampfe erlag. Von nun an wurden die Trken der Schrecken Europas. - 8. 3iu0 der Kulturgeschichte des ausgehenden Mittelatters. Die Feme. Zu Dortmund stehen in der Nhe des Bahnhofes wohlumhegt die Reste einer uralten Linde, unter der in frherer Zeit das Femgericht abgehalten wurde. Dieses Gericht war eine westflische Einrichtung, die in der Zeit ihrer Blte weit der das Land der roten Erde hinaus-gegriffen hat. Die Sage hat sich dieses Gerichtes bemchtigt und uns ein schauriges Bild davon hinterlassen. In der Stille der Nacht sei es im Waldesdunkel, in Kellergewlben oder sonst an unheimlichen Orten zusammengetreten. Die Richter seien vermummt gewesen, der Ange-klagte, gleichviel ob er sich schuldig oder unschuldig bekannte, sei in jedem Falle zum Tode verurteilt und am nchsten Baume aufgehngt worden. Das Femgericht wurde in Wirklichkeit nicht in der Nacht, sondern am hellen Tage gehalten. Es war nur insofern ein heimliches Gericht,

10. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 22

1900 - Leipzig : Hirt
22 Geschichte der Griechen und Macedoner. Vor dem Tempel; auf den Altar im Innern des Tempels wrben nur unblutige Opfergaben niebergelegt. Orakel. In allen wichtigen Angelegenheiten befragten die Griechen die Orakel. Von biefen war das des Zeus zu Dobona in Epirus das lteste, das des Apollo zu Delphi das berhmteste. Im Innern des belphischen Tempels befanb sich eine Hhle, aus der betubenbe Luft aufstieg. Uber biefer Hhle stanb der golbene Dreifu, auf den sich die wahrsagenbe Priesterin. die Pythia, niebersetzte. Aufgeregt durch die aus der Tiefe auffteigenben Dnste, geriet sie in einen Znstanb der Verzckung, in welchem sie einzelne Worte ausstie, die von den umstehenben Priestern ausgeschrieben, in Zusammenhang gebracht und so dem Fragenben mitgeteilt wrben. Die Antworten waren meist bunkel, vielfach auch zweibeutig; der Fragesteller beutete sie in der Regel nach seinem Wunsche und erhielt baburch eine Zuversicht, die ihm nicht selten den Erfolg sicherte. Als Krsus vor dem Felbzuge gegen den Perserknig Eyrus das Orakel befragte, erhielt er die Antwort: Wenn Krsus der den Halys geht, wirb er ein groes Reich zerstren." Krsus berschritt den Halys, aber er zerstrte nicht das persische Reich, sonbern sein eigenes.1) Icationalfpiele. Zum Gottesbienste der Griechen gehrten auch die Nationalspiele. Es gab bereu vier, die olympischen, die pythischen. die isthmischen und die nemeischen. Die olympischen Spiele wrben zu Ehren des Zeus aus einem groen Festplatze in der Nhe von Olympia in der Lanbschaft Elis alle vier Jahre veranstaltet, die pythischen zu Delphi zu Ehren des Apollo, die isthmischen auf der Lanbenge von Korinth zu Ehren des Meergottes Poseibon, die nemeischen zu Nemea in Argolis, wieberum zu Ehren des Zeus. Die Spiele bestauben in Wettlauf, Wagenrennen, Ringen, Faustkampf und im Werfen einer metallenen Scheibe, die man Diskos nannte. Fr geistige Unterhaltung war ebenfalls gesorgt. Die berhmtesten Snger traten auf und sangen hier ihre Lieber, Dichter und Geschichtschreiber lasen Stellen aus ihren Werfen vor. Auch theatralische Vorstellungen fanben bei biefen Festspielen statt. Aus allen Gegenden Griechenlanbs strmte das Volk zu biesen Festen herbei: !ver Zhlt die Völker, nennt die Namen, Die gastlich hier zusammenkamen? ) Als zur Zelt der Perserkriege die Athener in der grten Gefahr schwebten, gab dte Pythia die dunkle Antwort, sie sollten hinter hlzernen Mauern Schutz suchen. Der kluge Feldherr Themistokles machte seinen Mitbrgern begreiflich, da unter den hlzernen Mauern die Schiffe zu verstehen feien. Aus seinen Rat verlieen die Athener die gefhrdete Stadt und begaben sich auf die Schiffe; die Stadt wurde zwar von den Persern zerstrt, aber die Brger erkmpften zu Schiffe den glorreichen Sieg bei Salamis.
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