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1. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 33

1902 - Leipzig : Hirt
82. Amerika. 33 5. Per Aberglaube. Neben den Wissenschaften brachte auch der Aberglaube ungewhnliche Leistungen hervor. Die Wundersucht erzeugte eine Reihe ou betrgerischen Abenteurern, die in Frankreich, Deutsch-land und anderen Lndern ihr Glck machten. Der Wiener Mesmer hatte mit der Lehre von der Heilkraft des tierischen Magnetismus groen Erfolg. Andere lieen Geister auftreten. (Schillers Geisterseher".) 82. Amerika. \. Englische Besiedlung. Die Ansiedlnngen in Nordamerika ( 67, 2, c) blhten krftig auf. Jeder der dreizehn Staaten stand unter einem englischen Statthalter, hatte aber im brigen seine eigene Verwaltung. Neben dem Englnder lieen sich Einwandrer ans anderen Lndern frei nieder; namentlich die um ihrer Religion willen Verfolgten suchten in Nordamerika eine Zuflucht. Die klimatischen und Boden-Verhltnisse schrften Anstrengung und Tatkraft. 2. Franzsische Besiedlung. Die franzsischen Pflanzer in Kanada und am Mississippi entwickelten bei weitem nicht die Lust und Fhigkeit zur Anpflanzung wie die Germanen. Ihre Niederlassungen blieben daher hinter den englischen zurck. Dies stachelte ihre Eifersucht. 3. Englisch-franzsischer Krieg, 175663. Grenzstreitigkeiten 1756 fhrten zu dem wechselvollen Kriege zwischen England und Frankreich, bis der an der Saale und Weser nicht weniger als am Ohio und1 6 ' St. Lorenzstrom seine Wirkungen uerte, und in dem Frankreich Kanada an England verlor. In diesem Kriege tat sich zuerst der englische Offizier Georg Washington, Sohn eines Virginischen Pflanzers, hervor und erwarb im Kampfe mit Franzosen und Indianern seine militrische Ausbildung. Nordamerikanischer Freiheitskrieg, 17768a. Durch den Krieg 1776 gegen die Franzosen war die Staatsschuld Englands bedeutend ge- bis stiegen. Da der Krieg im Interesse der Kolonien gefhrt war, suchte die englische Regierung diese zur Bestreitung der Kosten heranzuziehen. Die Amerikaner aber wollten sich nicht von einem Parlamente besteuern lassen, in dem sie nicht vertreten waren, und auch in England waren viele Stimmen auf ihrer Seite. Nur auf einem kleinen Teezoll bestand die englische Regierung. Als aber in Boston die Ladung dreier englischer Teeschiffe durch vermummte Brger ins Meer ge-werfen war, schickte England Truppen nach Amerika (unter denen sich viele gekaufte Deutsche, namentlich Hessen, befanden). Die Vertreter der dreizehn Staaten vereinigten sich zu einem Kongre zu Philadelphia und erlieen die Erklrung der Menschenrechte, die in dem Satze Christensen, Kleines Lehrbuch der Geschichte. Iii. B. 3. Aufl. 3

2. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 83

1902 - Leipzig : Hirt
83 Im edelsten Lichte zeigt sich unsere Zeit unzweifelhaft in ihrer werkttigen Frsorge fr die Unmndigen und Waisen, fr die Kranken und Elenden, fr die leiblich und geistig Armen. 4?. Die Entwicklung der Menschheit. Jeder Mensch, der sich normal entwickelt, vervollkommnet sich: sollte die Menschheit zum Still-stnde oder Rckgange bestimmt sein? Ein Blick auf die Geschichte zeigt ungeheure Fortschritte. Freilich wird der Fortschritt in der Geschichte geleugnet, indem man sagt: Was ntzen uns unsere Kenntnisse, unsere Erfindungen? Sind wir dadurch glcklicher? Haben sie die Mhen und Sorgen der Menschen erleichtert?" Die so sprechen, vergessen, da das wahre Glck nicht im mhelosen Genu besteht. ,,Jm Schweie deines Angesichts sollst du dein Brot essen!" In harter Arbeit soll der Mensch seinem Ideale, ein Ebenbild Gottes zu sein, sich nhern. Und von diesem Standpunkte aus lt sich ein Fortschritt in jeder greren Periode der Geschichte nicht leugnen; ein Fortschritt im ganzen und allgemeinen; auf den einzelnen Gebieten ist er teilweise von Rckschlgen unterbrochen und bewegt sich in Schlangenlinien. Welches ist die Ursache des Fortschritts? Das starre Naturgesetz, der blinde Zufall oder die menschliche Vernunft? Allerdings ist der Mensch als Kind der Erde gewissen unabnderlichen Gesetzen uuter-werfen; als freies Vernnnftwefen aber ist er Herr seiner Handlungen, und dies ist um so mehr der Fall, je mehr das Gttliche in ihm der das Tierische die Oberhand gewinnt. Doch ist die menschliche Vernunft kein gengender Erklrungsgrund fr den Fortschritt in der Geschichte; denn die fr die Kultur wichtigsten Ereigniffe sind durch uere Zuflle entweder verursacht oder doch wesentlich untersttzt worden (3. B. der Verlauf des zweiten Pnnischen Krieges, die Ausbreitung des Christen-tnms, der Humanismus, der Verlauf des Siebenjhrigen Krieges, die deutsche Einigung) und wren ohne diese Zuflle entweder gar nicht oder zu einer weniger passenden Zeit eingetreten. Zuflle aber, die nach einem bestimmten Plane arbeiten, verdienen diesen Namen nicht: die gttliche Vorsehung ist es, welche die Geschicke der Mensch-heit leitet. In dieser Erkenntnis knnen wir getrost in die Znkuust blicken. In Bezug auf unser Volk aber knnen wir aus dem, was voran-gegangen ist, schlieen, da ihm auch ferner eine groe Aufgabe und eine wichtige Stelle unter den Vlkern der Erde bestimmt ist. Der Herr hat Groes an uns getan: Ehre sei Gott in der Hhe!" (Geibel.) 6*

3. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 90

1902 - Leipzig : Hirt
90 Quellenstze. wills den Teufel thun; ich wnsche, da da giftig, garstigs Zeug gar nicht da Wre und getrunken wrde." 46) Aus der geheimen Anweisung fr den Minister Grafen Fink:*) Sollte ich gettet werden, so sollen die Staatsangelegenheiten ohne die geringste nderung, und ohne da man es merke, da sie in anderen Hnden seien, ihren Gang fort-gehen, und in diesem Falle sollen die Eidesleistungen und Huldigungen sowohl hier als in Preußen und besonders in Schlesien beschleunigt werden. Wenn ich das Unglck haben sollte, in Gefangenschaft zu geraten, so verbiete ich, da man irgend welche Rcksicht auf meine Person nehme oder sich im geringsten an das kehre, was ich aus der Gefangenschaft schreiben knnte. Wenn mir ein solches Unglck begegnet, so will ich mich fr den Staat opfern, und man soll alsdann meinem Bruder Gehorsam leisten, welcher ebenso wie alle meine Minister und Generale mir mit ihrem Kopfe dafr haften, da man fr meine Befreiung weder eine Provinz noch Lsegeld anbiete, und da man den Krieg fortsetze und seine Vorteile so betreibe, als ob ich niemals in der Welt gewesen wre." 47) Nach der Schlacht bei Kunersdorf schrieb Friedrich: ,,C'est un cruel revers; je n'y survivrai pas; les suites de l'affaire seront pires que l'affaire meme. Je n'ai plus de ressource, et ne point mentir, je crois tout perdu. Je ne survivrai point la perte de ma patrie. Adieu pour jamais. Frederic." 48) Kabinettsbefehl an die kurmrkische Kammer: Da verschiedene Beamte**) die Bauern mit Stockschlgen bel traktieret haben, S. K. M. aber dergleichen Tyrannei gegen Dero Untertanen durchaus nicht gestatten wollen, so wollen Hchstdieselben, da, wenn forthin einem bewiesen werden kann, da er einen Bauer mit dem Stocke geschlagen habe, ersterer sodann deshalb alsofort und ohne einige Gnade auf sechs Jahre zur Festung gebracht werden soll, wenn auch schon der-gleichen Beamte der beste Bezahler wre und seine Pacht sogar prnumerierte." 49) Nous aurons nos auteurs classiques; chacun, pour en profiter, voudra les lire; nos voisins apprendront l'allemand; les cours le parleront avec delice; et il pourra arriver que notre langue polie et perfectionnee s'etende, en faveur de nos bons ecrivains, d'un bout de l'europe l'autre. Ces beaux jours de notre litterature ne sont pas encore venus; mais ils s'approchent. Je vous les annonce, ils vont paraitre; je ne les verrai pas, mon ge m'en interdit l'esperance. Je suis comme Molse: je vois de loin la terre promise, mais je n'y entrerai pas." (Friedrich d. Gr. im Jahre 1780.) 50) Die Knigin sagte zu ihren Shnen: Lasset euch, meine Prinzen, nicht von der Entartung dieses Zeitalters hinreien! Werdet Männer und geizet nach dem Ruhme groer Feldherren und Helden! Wenn euch dieser Ehrgeiz fehlte, so wrdet ihr des Namens von Prinzen und Enkeln des groen Friedrich un-wrdig sein." *) Nach F. v. Kppen, Die Hohenzollern. Die Urschrift ist in franzsischer Sprache abgefat. **) Domnenbeamte.

4. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 8

1902 - Leipzig : Hirt
8 Zweite Periode. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. geworden war als der Pflug, kamen wieder unter harte Zucht, die den Gutsherren um so leichter wurde, je mehr die Zahl der Bauern zusammengeschmolzen war. Viele suchten das unstete Lebeu fortzusetzen, bis sie von ihren Herren eingefangen wurden. Nur wer unter der Fahne gedient hatte, sollte die Freiheit erhalten. Die Zahl der Unfreien betrug mehr als die Hlfte des deutschen Volkes. 3. Geistiges Leben, a) Religion. Nnr allmhlich konnte das kirchliche Leben wieder uerlich sich heben und innerlich erstarken. Wahre Frmmigkeit war selten, desto hufiger gemtloser Buchstaben-glaube und vllige Gleichgltigkeit. Wo der Glaube Schaden gelitten hatte, wucherte ppig der Aberglaube (Hexenprozesse, Sterndeutern, Gespeusterglaube). b) Sprache. Am meisten zeigte sich die geistige Herrschaft Frank-reichs in der Verwelfchnng der Sprache. Wer in vornehmen Kreisen nicht französisch sprach oder schrieb, mute wenigstens, um als gebildet zu gelten, die Muttersprache durch mglichst viele, grtenteils sran-zsische Fremdwrter verunstalten. Vergebens bemhten sich die Sprachgesellschaften, unter denen die Fruchtbringende Gesellschaft die erste war, dieser Sprachmengerei43) Einhalt zu tun. Welche Sprache wirkte schon im 16. Jahrhundert schdigend auf die deutsche ein ( 61,3)? c) Die Dichtung wurde zwar von Gelehrten gepflegt, konnte aber in der berall herrschenden Unnatur nicht gedeihen. Einige tief empfundene Kirchenlieder (von Paul Gerhardt it. ct.) sind wie Oasen in der Wste der inhaltsarmen Reimereien, die von den beiden so-genannten schleichen Dichterschulen geliefert wurden. 74. Ber Groe Kurfürst und seine Zeit, 16401688. V Der Aurprinz. Friedrich Wilhelm, der Sohn des Kurfrsten 1620. Georg Wilhelm, geb. 1620, wuchs auf unter den Leiden und Gefahren des groen Krieges und ging als heranwachsender Jngling zu seiner Ausbildung auf einige Jahre nach Holland, wo er die Universitt Leiden besuchte und an Friedrich Heinrich von Oranien das Muster eines Regenten kennen lernte. Er sah, wie das kleine, im Freiheitskampf abgehrtete Volk durch weise Staatseinrichtungen, durch Flei und Seehandel aufblhte, während sein Brandenburg sich in der traurigsten Lage befand. 2. Die ersten Regierungsjahre. Die brandenburgischen Lnder (Karte Nr. 13) hingen weder uerlich noch innerlich zusammen. Das einigende Band: das stolze Bewutsein, einem tchtigen und mchtigen

5. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 89

1902 - Leipzig : Hirt
Quellenstze. 89 44) Aus einem Gesuche der brandenburgischen Stnde, worin sie den Kur-surften um Verminderung der Truppen bitten: Bishero haben die Soldaten den armen Leuten die Trnen ausgepresset; nun wir in die Hand der Obrigkeit geraten, wollen wir nicht hoffen, da dergleichen Snde und Unglck uns treffen werde; denn der Bedrngten Trnen flieen zwar die Wangen herunter, sie steigen aber der sich und schreien zu dem, der aller Elenden Vater ist, und knnen nimmermehr dem, der sie elicieret, zum besten kommen. E. K. D. wissen die Not Dero armen Untertanen, und da Sie daran einigen Zweifel htten, so knnen Sie es durch Ihre Haupt- und Amtsleute sattsam erfahren. Der andern Untertanen, so dem Adel und andern zustehen, Condition ist nicht besser, sondern sie seind alle zu solcher Decadence geraten, da es eine Gewissenssache ist, wenn man ihnen mehr auf-legen oder sie in vorigen Pressnren wollte stecken lassen."*) 44a) Aus der 1902 verffentlichten Instruktion Friedrich Wilhelms I. fr seinen Nachfolger, seinem sogenannten politischen Testament: Kurfürst Friedrich Wilhelm hat das rechte Flor und Aufnahme in unser Haus gebracht, mein Vater hat die Knigliche Wrde gebracht, ich habe das Land und die Armee in Stande gebracht, an Euch, mein lieber Succeffor, ist, was Eure Vorfahren angefangen, zu foutenieren und Eure Lnder und Prtensionen darbei zu schaffen, die unserem Hause von Gottes und Rechts wegen gehren. Betet zu Gott und fanget nie einen ungerechten Krieg an, aber wozu Ihr Recht habet, da lasset nicht ab.... Eure Finanzen msset Ihr selber und allein traktieren und das Kommando bei der Armeeselberund allein bestellen." Offiziere und Beamte mssen wissen, da Ihr den Knopf auf dem Beutel allein habt.... Aber arbeiten mt Ihr, so wie ich bestndig getan: ein Regente, der mit Honneur in der Welt regieren will, mu seine Affairen alles selber tun; denn die Regenten sind zur Arbeit erkoren .... Wenn das Land gut peuplieret ist, das ist der rechte Reichtum." Wo kleine Städte fehlen, sind sie anzulegen. Manufakturen, hauptschlich fr Tuch- und Wollwaren, sind berall einzurichten. Alsdann werdet Ihr sehen, wie Eure Revenuen zunehmen werden und Eure Lande in florissanten Stande kommen.... Frher schickten wir das Geld auer Landes und itzo kommet aus anderen Landen Geld ins Land.... Ein Land sonder Manufakturen ist ein menfck)licher Krper sonder Leben, ergo ein totes Land, das bestndig power und elendig ist und nid)t zum Flor sein Tage nid)t gelangen kann. Derowegen bitte ich Euch, mein Succeffor, konservieret die Manusaktureu, protegieret sie und pflanzet sie fort und fort, breitet sie in Eure Lande aus." 45) Randbescheioe Friedrichs des Groen. 1. An den Prsidenten des Kon-sistoriums: Die Religionen Mssen alle Tolleriret werden, . . . denn hier mus ein jeder nad) Seiner Faon Selich werben." 2. An einen Hauptmann, der zum Major befrdert zu werden wnschte: Das Regiment ist bestnbig vohr den Feinbt gelausen, und mus er notwenbig allerwegens mitgelaufen Seinbt; id) avansire die Officiers, die den Feindt geschlagen haben, aber nicht diejenigen, die nirgendt sich gehalten haben." 3. An einen Kaufmann, welcher nm Erlaubnis und Untersttzung zur Anlegung einer Arrak- und Rumfabrik gebeten hatte: ich *) 44. 45. 47. 48. 49. 52. 53. 55 nach Schilling, Quellenbuch,

6. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 8

1902 - Leipzig : Hirt
8 Zweite Periode. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. geworden war als der Pflug, kamen wieder unter harte Zucht, die den Gutsherren um so leichter wurde, je mehr die Zahl der Bauern zusammengeschmolzen war. Viele suchten das unstete Leben sort-zusetzen, bis sie von ihren Herren eingefangen wurden. Nnr wer unter der Fahne gedient hatte, sollte die Freiheit erhalten. Die Zahl der Unfreien betrug mehr als die Hlfte des deutschen Volkes. 3. Geistiges Leben, a) Religion. Nur allmhlich konnte das kirchliche Leben wieder uerlich sich heben und innerlich erstarken. Wahre Frmmigkeit war selten, desto hufiger gemtloser Buchstaben-glaube und vllige Gleichgltigkeit. Wo der Glaube Schaden gelitten hatte, wucherte ppig der Aberglaube (Hexenprozesse, Sterndeutern, Gespensterglaube). d) Sprache. Am meisten zeigte sich die geistige Herrschaft Frank-reichs in der Verwelschnng der Sprache. Wer in vornehmen Kreisen nicht französisch sprach oder schrieb, mute wenigstens, um als gebildet zu gelten, die Muttersprache durch mglichst viele, grtenteils sran-zsische Fremdwrter verunstalten. Vergebens bemhten sich die Sprach-gesellschasten, unter denen die Fruchtbringende Gesellschaft die erste war, dieser Sprachmengeret43) Einhalt zu tun. Welche Sprache wirkte schon im 16. Jahrhundert schdigend auf die deutsche ein ( 61,3)? c) Die Dichtung wurde zwar von Gelehrten gepflegt, konnte aber in der berall herrschenden Unnatur nicht gedeihen. Einige tief empfundene Kirchenlieder (von Paul Gerhardt u. ct.) sind wie Oasen in der Wste der inhaltsarmen Reimereien, die von den beiden so-genannten schlesischett Dichterschulen geliefert wurden. 74. Der Groe Kurfürst und seine Zeit, 16401688. V Der Aurprinz. Friedrich Wilhelm, der Sohn des Kurfrsten 1620. Georg Wilhelm, geb. 1620, wuchs aus unter den Leiden und Gefahren des groen Krieges und ging als heranwachsender Jngling zu seiner Ausbildung auf einige Jahre nach Holland, wo er die Universitt Leiden besuchte und an Friedrich Heinrich von Oranien das Muster eines Regenten kennen lernte. Er sah, wie das kleine, int Freiheitskampf abgehrtete Volk durch weife Staatseinrichtungen, durch Flei und Seehandel aufblhte, während sein Brandenburg sich in der traurigsten Lage befand. 2. Die ersten Regierungsjahre. Die brandenburgischen Lnder (Karte Nr. 13) hingen weder uerlich noch iuuerlich zusammen. Das einigende Band: das stolze Bewutseiu, eiuem tchtigen und mchtigen

7. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 33

1902 - Leipzig : Hirt
82. Amerika. 33 5. Der Aberglaube. Neben den Wissenschaften brachte auch der Aberglaube ungewhnliche Leistungen hervor. Die Wundersucht erzeugte eine Reihe von betrgerischen Abenteurern, die in Frankreich, Deutsch-land und anderen Lndern ihr Glck machten. Der Wiener Mesmer hatte mit der Lehre von der Heilkraft des tierischen Magnetismus groen Erfolg. Andere lieen Geister auftreten. (Schillers Geisterseher".) 82. Amerika. V Englische Besiedlung. Die Ausiedlungeu in Nordamerika ( 67, 2, c) blhten krftig auf. Jeder der dreizehn Staaten stand unter einem englischen Statthalter, hatte aber im brigen seine eigene Verwaltung. Neben dem Englnder lieen sich Einwandrer aus anderen Lndern frei nieder; namentlich die um ihrer Religion willen Verfolgten suchten in Nordamerika eine Zuflucht. Die klimatischen und Boden-Verhltnisse schrften Anstrengung und Tatkraft. 2. Franzsische Besiedlung. Die franzsischen Pflanzer in Kanada und am Mississippi entwickelten bei weitem nicht die Lust und Fhigkeit zur Anpflanzung wie die Germanen. Ihre Niederlassungen blieben daher hinter den englischen zurck. Dies stachelte ihre Eifersucht. 3. Englisch-franzsischer Krieg, 175663. Grenzstreitigkeiten 1756 fhrten zu dem wechselvollen Kriege zwischen England und Frankreich, bis der an der Saale und Weser nicht weniger als am Ohio und 1763, St. Lorenzstrom seine Wirkungen uerte, und in dem Frankreich Kanada an England verlor. In diesem Kriege tat sich zuerst der englische Offizier Georg Washington, Sohn eines virginischen Pflanzers, hervor und erwarb im Kampfe mit Franzosen und Indianern seine militrische Ausbildung. Nordamerikanischer Freiheitskrieg, 177683. Durch den Krieg 1776 gegen die Franzosen war die Staatsschuld Englands bedeutend ge- bis stiegen. Da der Krieg im Interesse der Kolonien gefhrt war, fachte1783, die englische Regierung diese zur Bestreitung der Kosten heranzuziehen. Die Amerikaner aber wollten sich nicht von einem Parlamente besteuern lassen, in dem sie nicht vertreten waren, und auch in England waren viele Stimmen auf ihrer Seite. Nur auf einem kleinen Tee zoll bestand die englische Regierung. Als aber in Boston die Ladung dreier englischer Teeschiffe durch vermummte Brger ins Meer ge-toorfen war, schickte England Truppen nach Amerika (unter denen sich viele gekaufte Deutsche, namentlich Hessen, befanden). Die Vertreter der dreizehn Staaten vereinigten sich zu einem Kongre zu Philadelphia und erlieen die Erklrung der Menschenrechte, die in dem Satze Christensen, Kleines Lehrbuch der Geschichte. Iii. A. 3. Aufl. Z

8. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 38

1902 - Leipzig : Hirt
38 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. sammlung bertragen ward. Als Grundlage fr die Wahlen und die Verwaltung erhielt Frankreich eine neue Einteilung in 83 Departements. 5. Das Pol! und der König von 178991. Der heruntergekommene, sittenlose Herzog von Orleans und andere Umsturzmnner benutzten eine in Paris entstandene Brotteuerung, um den König zu verdchtigen, er wolle Paris aushungern. Ein dadurch aufgeregter Pbelhaufe, zum Teil aus Weibern bestehend, zog im Oktober 1789 nach Versailles und holte den König und seine Familie nach Paris. Die Tuilerieu wurden ihnen als Wohnung angewiesen. Das Verbrderungsfest am 14. Juli 1790 war ohne nachhaltigen Einflu. Vergebens rieten Mirabean und die Knigin dem unschlssigen König zu mutigem Handeln. Nach dem Tode Mirabeaus, des Vermittlers zwischen König und Volk, war jede Sttze verloren. Die Flucht 1791. im Juni 1791 ward ungeschickt ins Werk gesetzt und milang; in St. Menehonld wurde der König erkannt, in Varennes angehalten und von Pariser Sendboten zurckgeholt. In: September leistete er den Eid auf die neue Verfassung. 85. Deutschland und Frankreich zur Zeit der Gesetzgebende Versammlung und des Ratioualkouvents, 1791 95. V Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen (Stammtafel S. 19), 1786178097, suchte den Beinamen des,,Vielgeliebten", mit dem er begrt -j wurde, zu verdienen, indem er die franzsischen Steuererheber ( 80,1) ' * entlie und im Gerichtswesen wie im Heere mglichste Milde walten zu lassen befahl (Blcher und Jork wieder angestellt, 88, 2. 4). Von der Franzsischen Revolution hatte Preußen zunchst nichts zu frchten; aber der König erkannte, welche Gefahren dem deutschen Volke und den kleineren deutschen Fürsten drohten, da die franzsischen An-schauungen auch in Deutschland verbreitet wurden und in dem gebildeten, mit dem Despotismus unzufriedenen Brgerstande einen gnstigen Bodeu fanden. Er schlo daher mit Kaiser Leopold Ii. (179092) ein Bndnis zur gemeinsamen Abwehr revolutionrer Gefahren und zum Schutze Ludwigs Xvi. Welches Gesetzbuch wurde in Preußen eingefhrt ( 78, 3)? Wie war Leopold Ii. mit Ludwig Xvi. verwandt? 1791 2. Die Zeit der Gesetzgebenden Versammlung, 179192. In bis der Gesetzgebenden Versammlung gewann die linke, republikanische Seite, l<92.welche aus den Girondisten und den wilden Jakobinern bestand, immer mehr die Oberhand der die Anhnger des Knigtums, welche die rechte Seite einnahmen, und zwang den König 1792, an sterreich

9. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 83

1902 - Leipzig : Hirt
83 Im edelsten Lichte zeigt sich unsere Zeit unzweifelhaft in ihrer werkttigen Frsorge fr die Unmndigen und Waisen, fr die Kranken und Elenden, fr die leiblich und geistig Armen. Die Entwicklung der Menschheit. Jeder Mensch, der sich normal entwickelt, vervollkommnet sich: sollte die Menschheit zum Still-stnde oder Rckgange bestimmt sein? Ein Blick auf die Geschichte zeigt ungeheure Fortschritte. Freilich wird der Fortschritt in der Geschichte geleugnet, indem man sagt: ,,Was ntzen uns unsere Kenntnisse, unsere Erfindungen? Sind wir dadurch glcklicher? Haben sie die Mhen und Sorgeu der Menschen erleichtert?" Die so sprechen, vergessen, da das wahre Glck nicht im mhelosen Genu besteht. Im Schweie deines Angesichts sollst du dein Brot essen!" In harter Arbeit soll der Mensch seinem Ideale, ein Ebenbild Gottes zu sein, sich nhern. Und von diesem Standpunkte aus lt sich ein Fortschritt in jeder greren Periode der Geschichte nicht leugnen; ein Fortschritt im ganzen und allgemeinen; auf den einzelnen Gebieten ist er teilweise von Rckschlgen unterbrochen und bewegt sich in Schlangenlinien. Welches ist die Ursache des Fortschritts? Das starre Naturgesetz, der blinde Zufall oder die menschliche Vernunft? Allerdings ist der Mensch als Kind der Erde gewissen unabnderlichen Gesetzen unter-worfelt; als freies Vernunftwesen aber ist er Herr seiner Handlungen, und dies ist um so mehr der Fall, je mehr das Gttliche in ihm der das Tierische die Oberhand gewinnt. Doch ist die menschliche Vernunft kein gengender Erklrungsgruud fr den Fortschritt in der Geschichte; denn die fr die Kultur wichtigsten Ereignisse sind durch uere Zuflle entweder verursacht oder doch wesentlich untersttzt worden (. B. der Verlauf des zweiten Pnnischen Krieges, die Ausbreitung des Christen-tnms, der Humanismus, die Reformation, der Verlauf des Siebenjhrigen Krieges, die deutsche Einigung) und wren ohne diese Zuflle entweder gar nicht oder zu einer weniger paffenden Zeit eingetreten. Zuflle aber, die nach einem bestimmten Plane arbeiten, verdienen diesen Namen nicht: die gttliche Vorsehung ist es, welche die Geschicke der Menschheit leitet. In dieser Erkenntnis knnen wir getrost in die Zukunft blicken. In Bezug auf unser Volk aber knnen wir aus dem, was voran-gegangen ist, schlieen, da ihm auch ferner eine groe Aufgabe und eine wichtige Stelle unter den Vlkern der Erde bestimmt ist. Der Herr hat Groes an uns getan: Ehre sei Gott in der Hhe!" (Getbel.) 6*

10. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 41

1902 - Leipzig : Hirt
86. Das Ende der Franzsischen Republik. 41 die Franzsische Republik. Der Krieg wurde auf verschiedenen Schau-Pltzen gefhrt. Zur See behauptete die berlegene englische Flotte den Sieg. Zwischen Preußen und sterreich war das Einvernehmen getrbt durch die polnische Angelegenheit, und ihre Unternehmungen wurden dadurch gelhmt. Die sterreicher wurden in Belgien durch die Heere der Franzsischen Republik besiegt; die Preußen da-gegen vertrieben die Franzosen aus Mainz und kmpften siegreich gegen sie bei Kaiserslautern. 1794 emprten sich die Polen gegen die russische Besatzung, 1794. wurden aber von Russen und Preußen besiegt. Auch sterreich schickte eiu Heer, um nicht wieder leer auszugehen. 1795 teilten die drei 1795. Mchte den Rest des Landes. Was bekam Preußen bei der zweiten und bei der dritten Teilung (Karte Nr. 13)? Bei der feindseligen Haltung sterreichs, welches sogar mit Ru-land ein geheimes Bndnis gegen Preußen geschlossen hatte, und der Erschpfung des Staatsschatzes trennte sich König Friedrich Wilhelm von der Koalition und schlo mit Frankreich den Baseler Frieden, in dem er seine linksrheinischen Besitzungen gegen spter festzusetzende Entschdigung und gegen die Zusicherung der Neutralitt fr Nord-deutschland an Frankreich berlie. Welche Folgen hatte die Hinrichtung Ludwigs Xvi. fr Frankreich und fr Europa? Welche Umstnde wirkten zusammen zum Untergange Polens? Welchen Vorteil hatte Frankreich von der Vernichtung Polens? 86. Das Ende der Franzsischen Republik. V Napoleon Bonaparte (italienisch Buouaparte) wurde geboren 1769 in Ajaccio (spr. Ajatscho), kurz nachdem die Korsen von den Franzosen unterworfen waren. Erzogen in korsischer Abhrtung, er-hielt er soldatische Ausbisdung in franzsischen Kriegsschulen. In der Revolution diente er der herrschenden jakobinischen Partei und erntete in den Kmpfen des Konvents gegen Aufstnde in den Provinzen (Einnahme von Tonlon) seine ersten Lorbeeren. 1796 vermhlte er sich mit Josephine (geb. 1763 aus Martinique), der Witwe des hin-gerichteten Generals Beauharuais. 2. Beendigung des Krieges gegen (sterreich, 179697. Nach seiner Vermhlung bekam Napoleon von dem Direktorium, welches er in einem Ausstnde geschtzt hatte, den Oberbefehl gegen die sterreicher in Italien. Er stellte unter den vernachlssigten, Mangel leidenden 1796. Soldaten Ordnung und Vertrauen her und erfocht mit ihnen eine Reihe glnzender Siege, während aus Sddeutschland zwei franzsische Heere durch den Erzherzog Karl der den Rhein zurckgeworfen
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