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1. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 41

1902 - Leipzig : Hirt
86. Das Ende der Franzsischen Republik. 41 die Franzsische Republik. Der Krieg wurde auf verschiedenen Schau-Pltzen gefhrt. Zur See behauptete die berlegene englische Flotte den Sieg. Zwischen Preußen und sterreich war das Einvernehmen getrbt durch die polnische Angelegenheit, und ihre Unternehmungen wurden dadurch gelhmt. Die sterreicher wurden in Belgien durch die Heere der Franzsischen Republik besiegt; die Preußen da-gegen vertrieben die Franzosen aus Mainz und kmpften siegreich gegen sie bei Kaiserslautern. 1794 emprten sich die Polen gegen die russische Besatzung, 1794. wurden aber von Russen und Preußen besiegt. Auch sterreich schickte ein Heer, um nicht wieder leer auszugehen. 1795 teilten die drei 1795. Mchte den Rest des Landes. Was bekam Preußen bei der zweiten und bei der dritten Teilung (Karte Nr. 13)? Bei der feindseligen Haltung sterreichs, welches sogar mit Ru-laud ein geheimes Bndnis gegen Preußen geschlossen hatte, und der Erschpfung des Staatsschatzes trennte sich König Friedrich Wilhelm von der Koalition und schlo mit Frankreich den Baseler Frieden, in dem er seine linksrheinischen Besitzungen gegen spter festzusetzende Entschdigung und gegen die Zusicherung der Neutralitt fr Nord-deutschend an Frankreich berlie. Welche Folgen hatte die Hinrichtung Ludwigs Xvi. fr Frankreich und fr Europa? Welche Umstnde wirkten zusammen zum Untergange Polens? Welchen Vorteil hatte Frankreich von der Vernichtung Polens? 86. Das Ende der Franzsischen Republik. V Napoleon Bonaparte (italienisch Buouaparte) wurde geboren 1769 in Ajaccio (spr. Ajatscho), kurz nachdem die Korsen von den Franzosen unterworfen waren. Erzogen in korsischer Abhrtung, er-hielt er soldatische Ausbildung in franzsischen Kriegsschulen. In der Revolution diente er der herrschenden jakobinischen Partei und erntete in den Kmpfen des Konvents gegen Aufstnde in den Provinzen (Einnahme von Toulon) seine ersten Lorbeeren. 1796 vermhlte er sich mit Josephine (geb. 1763 auf Martinique), der Witwe des hin-gerichteten Generals Beanharnais. 2. Beendigung des Krieges gegen (sterreich, 179697. Nach seiner Vermhlung bekam Napoleon von dem Direktorium, welches er in einem Aufstande geschtzt hatte, den Oberbefehl gegen die sterreicher in Italien. Er stellte unter den vernachlssigten, Mangel leidenden 1796. Soldaten Ordnung und Vertrauen her und erfocht mit ihnen eine Reihe glnzender Siege, während aus Sddeutschland zwei franzsische Heere durch den Erzherzog Karl der den Rhein zurckgeworfen

2. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 65

1902 - Leipzig : Hirt
92. Kaiser Napoleon Iii. 65 auch auf die Politik ihres Gemahls greren Einflu, als Unein-geweihte ahnten. 2. Seine Regierung. Napoleon regierte, obgleich ihm Senat und Gesetzgebender Krper zur Seite standen, fast unumschrnkt wie sein Oheim und erstickte die unzufriedenen Stimmen durch eine wachsame Polizei. Doch sorgte er auch mit groem Erfolge fr das materielle Wohl Frankreichs. Handel und Industrie hoben sich durch Anlegung von Eisenbahnen und Kanlen und durch zwei groe Weltausstellungen in Paris. Durch eine Reihe von Kriegen kam er der Ruhmsucht der franzsischen Nation entgegen, was freilich zu seinem Ausspruche: L'empire c'est la paix", nicht stimmte. 3. Kriege, a) Krimkrieg, 185356. Frankreich und Eng-1853 land leisteten der Trkei Beistand in einem Kriege gegen Rußland, bis welches seinen Einflu auf der Balkanhalbinsel erweitern wollte, und 1856. schickten ein Heer nach der Krim. Die bedeutendste Waffentat des Krieges war die Einnahme von Sebastopol durch die Verbndeten. b) Lombardischer Krieg, 1859. König Viktor Emanuel von 1859. Sardinien, der Vorkmpfer der italienischen Einheitsbestrebungen, be- wog Napoleon zu einem Bndnis, um die unter sterreichischer Herr-schast stehenden Gebiete Norditaliens zu befreien. Die sterreicher wurden in den Schlachten bei Magenta und Solferino besiegt und muten die Lombardei an Sardinien berlassen, während Napoleon sich zur Belohnung Nizza und Savoyen abtreten lie. In der nchsten Zeit wurden auch die brigen italienischen Lnder auer Venetien und Rom mit dem Reiche Viktor Emanuels vereinigt, welches 1861 zum 1861. Knigreich Italien erklrt wurde. c) Das Kaisertum Mexiko. Whrend des nordamerikanischen Brgerkrieges ( 82, 5) sandte Napoleon ein Heer nach der Republik Mexiko und machte 1864 den sterreichischen Erzherzog Maximilian 1864. zum Kaiser des Landes. Als aber nach Beendigung jenes Krieges Napoleon auf die Drohung der Vereinigten Staaten feine Truppen zurckzog, wurde die Lage Maximilians, der im Lande wenig Freunde hatte, unhaltbar. Er wurde 1867 von den Republikanern gefangen 1867. genommen und erschossen. Mit welchem Rechte konnte sich Napoleon mit Kaiser Augustus vergleichen? 93. Wilhelm I. bis )ur Grndung des Norddeutschen Bundes. V Wilhelms I. Jugendjahre. Wilhelm I. wurde geboren am 22. Mrz 1797. In der trben Zeit, in die seine Jugend fiel, fhltel797. sich der keineswegs krftige Knabe zum Soldatenstande hingezogen. Christensen, Kleines Lehrbuch der Geschichte. Iii. B. 3. Aufl. 5

3. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 42

1902 - Leipzig : Hirt
42 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. wurden. Als dieser dann den Oberbefehl in Italien bernommen hatte, wurde er von Napoleon zurckgedrngt und nach Krnten verfolgt, so 1797. da Kaiser Franz, der fr seine Hauptstadt frchtete, 1797 den Frieden zu Campo Formio schlo. sterreich mute Belgien und die Lom-bardei abtreten und erhielt als Entschdigung das von Napoleon er-oberte Veuetieu. 3. Neue Republiken. Tie Lombardei wurde mit angrenzenden Gebieten in eine Cisalpinische (Italienische), Geuuaiu eine Ligurische Republik verwandelt. Denn die Franzosen hielten es fr ihre Pflicht, auch die benachbarten Völker zu beglcken. Krieg den Palsten, Friede den Htteu!" Andere Republiken, die seit 1795 von Frankreich eingerichtet wurden, waren die Batavische, die Rmische, die Parthe-nopeische (Neapel) und die Helvetische Republik. Alle wurden von Frankreich zu drckenden Abgaben gezwungen, erhielten eine Verfassung nach franzsischem Muster und standen unter franzsischem Einflu. 1798. Zug nach gypten. 1798 fuhr Napoleon mit einem aus-erlesenen Heere aus dem Hafen von Toulon nach gypten, um dies Land als Sttzpunkt fr weitere Unternehmungen, namentlich gegen die englischen Besitzungen in Ostindien, zu benutzen. Die Direktoren gaben dem gefhrlichen Manne gern ihre Einwilligung zu dem Aben-teuer. Die ersten Gelehrten und Knstler nahmen teil au dem Zuge. Glcklich entging Napoleon der Wachsamkeit des englischen Admirals Nelson und landete in Alexandria, welches im Sturm genommen wurde. Beschwerlich war der Marsch durch die Wste bis zu den Pyramiden bei Kairo (von denen 40 Jahrhunderte auf die Sol-doten herabsahen"), wo die Mameluken (so hieen die aus Asien stammenden Krieger, deren Anfhrer unter der Oberhoheit der Trkei die Herrschaft fhrten) besiegt wurden. Whrend Napoleon in Kairo mit der Einrichtung der Verwaltung beschftigt war, durchforschten die Gelehrten und Knstler die Natur, Geschichte und Kunst des alten Wunderlandes (Entzifferung der Hieroglyphen). Nachdem Nelson durch Vernichtung der franzsischen Flotte bei Abukir den Franzosen die Rckkehr abgeschnitten, rckte Napoleon 1799 in Syrien ein, den vom trkischen Sultau abgeschickten Truppen entgegen, mute aber nach vergeblicher Belagerung des von den Eng-lndern verteidigten Akkon, als die Pest in seinem Heere ausbrach, umkehren. Trotzdem siegte er bei Abukir der ein eben gelandetes groes trkisches Heer. Die aus Enropa kommenden Nachrichten aber bewogen ihn, mit nur wenigen Begleitern heimlich nach Frankreich zurckzueilen. Sein Heer hatte Mhe, sich gegen die Englnder zu

4. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 65

1902 - Leipzig : Hirt
92. Kaiser Napoleon Iii. 65 auch auf die Politik ihres Gemahls greren Einflu, als Unein-geweihte ahnten. 2. Seine Regierung. Napoleon regierte, obgleich ihm Senat und Gesetzgebender Krper zur Seite standen, fast unumschrnkt wie sein Oheim und erstickte die unzufriedenen Stimmen durch eine wachsame Polizei. Doch sorgte er auch mit groem Erfolge fr das materielle Wohl Frankreichs. Handel und Industrie hoben sich durch Anlegung von Eisenbahnen und Kanlen und durch zwei groe Weltausstellungen in Paris. Durch eine Reihe von Kriegen kam er der Ruhmsucht der franzsischen Nation entgegen, was freilich zu seinem Ausspruche: L'empire c'est la paix", nicht stimmte. 3. "Kriege, a) Krimkrieg, 185356. Frankreich und Eng-1853 land leisteten der Trkei Beistand in einem Kriege gegen Rußland, bis welches seinen Einflu auf der Balkanhalbinsel erweitern wollte, und 1856. schickten ein Heer nach der Krim. Die bedeutendste Waffentat des Krieges war die Einnahme von Sebastopol durch die Verbndeten. b) Lombardischer Krieg, 1859. König Viktor Emannel von 1859. Sardinien, der Vorkmpfer der italienischen Einheitsbestrebungen, be- wog Napoleon zu einem Bndnis, um die unter sterreichischer Herr-schaft stehenden Gebiete Norditaliens zu befreien. Die sterreicher wurden in den Schlachten bei Magenta und Solserino besiegt und muten die Lombardei an Sardinien berlassen, während Napoleon sich zur Belohnung Nizza und Savoyen abtreten lie. In der nchsten Zeit wurden auch die brigen italienischen Lnder auer Venetien und Rom mit dem Reiche Viktor Emanuels vereinigt, welches 1861 zum 1861. Knigreich Italien erklrt wurde. c) Das Kaisertum Mexiko. Whrend des nordamerikanischen Brgerkrieges ( 82, 5) sandte Napoleon ein Heer nach der Republik Mexiko und machte 1864 den sterreichischen Erzherzog Maximilian 1864. zum Kaiser des Landes. Als aber nach Beendigung jenes Krieges Napoleon auf die Drohung der Vereinigten Staaten seine Truppen zurckzog, wurde die Lage Maximilians, der im Lande wenig Freunde hatte, unhaltbar. Er wurde 1867 von den Republikanern gefangen 1867. genommen und erschossen. Mit welchem Rechte konnte sich Napoleon mit Kaiser Augustns vergleichen? 93. Wilhelm I. big M Grndung des Norddeutschen nndes. V Wilhelms I. Jugendjahre. Wilhelm I. wurde geboren am 22. Mrz 1797. In der trben Zeit, iu die seine Jugend fiel, fhltel797. sich der keineswegs krftige Knabe zum Soldatenstande hingezogen. Christensen, Kleines Lehrbuch der Geschichte. Iii. A. 3. Aufl. 5

5. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 41

1902 - Leipzig : Hirt
86. Das Ende der Franzsischen Republik. 41 die Franzsische Republik. Der Krieg wurde auf verschiedenen Schau-Pltzen gefhrt. Zur See behauptete die berlegene englische Flotte den Sieg. Zwischen Preußen und sterreich war das Einvernehmen getrbt durch die polnische Angelegenheit, und ihre Unternehmungen wurden dadurch gelhmt. Die sterreicher wurden in Belgien durch die Heere der Franzsischen Republik besiegt; die Preußen da-gegen vertrieben die Franzosen aus Mainz und kmpften siegreich gegen sie bei Kaiserslautern. 1794 emprten sich die Polen gegen die russische Besatzung, 1794. wurden aber von Russen und Preußen besiegt. Auch sterreich schickte eiu Heer, um nicht wieder leer auszugehen. 1795 teilten die drei 1795. Mchte den Rest des Landes. Was bekam Preußen bei der zweiten und bei der dritten Teilung (Karte Nr. 13)? Bei der feindseligen Haltung sterreichs, welches sogar mit Ru-land ein geheimes Bndnis gegen Preußen geschlossen hatte, und der Erschpfung des Staatsschatzes trennte sich König Friedrich Wilhelm von der Koalition und schlo mit Frankreich den Baseler Frieden, in dem er seine linksrheinischen Besitzungen gegen spter festzusetzende Entschdigung und gegen die Zusicherung der Neutralitt fr Nord-deutschland an Frankreich berlie. Welche Folgen hatte die Hinrichtung Ludwigs Xvi. fr Frankreich und fr Europa? Welche Umstnde wirkten zusammen zum Untergange Polens? Welchen Vorteil hatte Frankreich von der Vernichtung Polens? 86. Das Ende der Franzsischen Republik. V Napoleon Bonaparte (italienisch Buouaparte) wurde geboren 1769 in Ajaccio (spr. Ajatscho), kurz nachdem die Korsen von den Franzosen unterworfen waren. Erzogen in korsischer Abhrtung, er-hielt er soldatische Ausbisdung in franzsischen Kriegsschulen. In der Revolution diente er der herrschenden jakobinischen Partei und erntete in den Kmpfen des Konvents gegen Aufstnde in den Provinzen (Einnahme von Tonlon) seine ersten Lorbeeren. 1796 vermhlte er sich mit Josephine (geb. 1763 aus Martinique), der Witwe des hin-gerichteten Generals Beauharuais. 2. Beendigung des Krieges gegen (sterreich, 179697. Nach seiner Vermhlung bekam Napoleon von dem Direktorium, welches er in einem Ausstnde geschtzt hatte, den Oberbefehl gegen die sterreicher in Italien. Er stellte unter den vernachlssigten, Mangel leidenden 1796. Soldaten Ordnung und Vertrauen her und erfocht mit ihnen eine Reihe glnzender Siege, während aus Sddeutschland zwei franzsische Heere durch den Erzherzog Karl der den Rhein zurckgeworfen

6. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 42

1902 - Leipzig : Hirt
42 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. wurden. Als dieser dann den Oberbefehl in Italien bernommen hatte, wurde er von Napoleon 'zurckgedrngt und nach Krnten verfolgt, fo 1797. da Kaiser Franz, der fr seine Hauptstadt frchtete, 1797 den Frieden zu Campo Formio schlo. sterreich mute Belgien und die Lom-bardei abtreten und erhielt als Entschdigung das von Napoleon er-oberte Venetien. 3. Neue Republiken. Tie Lombardei wurde mit angrenzenden Gebieten in eine Cisalpinische (Italienische), Genua in eine Lignrische Republik verwandelt. Denn die Franzosen hielten es fr ihre Pflicht, auch die benachbarten Völker zu beglcken. Krieg den Palsten, Friede den Htten!" Andere Republiken, die seit 1795 von Frankreich eingerichtet wurden, waren die Batavische, die Rmische, die Parthe-nopeische (Neapel) und die Helvetische Republik. Alle wurden von Frankreich zu drckenden Abgaben gezwungen, erhielten eine Verfassung nach franzsischem Muster und standen unter franzsischem Einflu. 1798. Zug nach gypten. 1798 fuhr Napoleon mit einem aus-erlesenen Heere aus dem Hafen von Tonlon nach gypten, um dies Land als Sttzpunkt fr weitere Unteriiehtnungen, namentlich gegen die englischen Besitzungen in Ostindien, zu benutzen. Die Direktoren gaben dem gefhrlichen Manne gern ihre Einwilligung zu dem Abeu-teuer. Die ersten Gelehrten und Knstler nahmen teil an dem Zuge. Glcklich entging Napoleon der Wachsamkeit des englischen Admirals Nelson und landete in Alexandria, welches im Sturm genommen wurde. Beschwerlich war der Marsch durch die Wste bis zu den Pyramiden bei Kairo (tiott denen 40 Jahrhuuderte auf die Sol-baten herabsahen"), wo die Mameluken (so hieen die aus Asien stammenden Krieger, deren Anfhrer unter der Oberhoheit der Trkei die Herrschast fhrten) besiegt wurden. Whrend Napoleon in Kairo mit der Einrichtung der Verwaltung beschftigt war, durchforschten die Gelehrten und Knstler die Natur, Geschichte und Kunst des alten Wunderlandes (Entzifferung der Hieroglyphen). Nachdem Nelson durch Vernichtung der franzsischen Flotte bei Abukir den Franzosen die Rckkehr abgeschnitten, rckte Napoleon 1799 in Syrien ein, den vom trkischen Sultan abgeschickten Truppen entgegen, mute aber nach vergeblicher Belagerung des vou den Englndern verteidigten Akkou, als die Pest tu seinem Heere ausbrach, umkehren. Trotzdem siegte er bei Abukir der ein eben gelandetes groes trkisches Heer. Die ans Europa kommenden Nachrichten aber bewogen ihn, mit nur welligen Begleitern heimlich nach Frankreich zurckzueilen. Sein Heer hatte Mhe, sich gegen die Englnder zu

7. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 50

1902 - Leipzig : Hirt
50 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. 9. Napoleons Macht hatte ihren Hhepunkt erreicht. Von Schmeichlern umgeben, von seinen Erfolgen berauscht, verachtete er die Menschen immer mehr. Das franzsische Kaiserreich behte sich immer weiter aus (Karte Nr. 11). 1810 sah sich Napoleons Brnber Ludwig, von ihm zum König von Hollanb gemacht, wegen der Festlanbsperre gentigt abznbanken. Sein Land sowie die deutschen Kstenlnder an der Norbsee nnb die drei Hansastbte wrben Frankreich ein-verleibt. Vou Italien gehrte der nordwestliche Teil mit dem Kirchenstaate (seit der Gefangennahme des Papstes 1809) zu Frankreich, ebenso die Jllyrischen Provinzen. Aus der Cisalpiuischen Re-publik war das Knigreich Italien geworden, als dessen Vizeknig Napoleon seinen Stiefsohn Engen Beauharuais eingesetzt hatte. König von Neapel*) war Napoleons Schwager Murat. In Spanien behauptete sich Joseph Bonaparte trotz der zahlreichen und khnen Volks-anfstnde als König. In Deutschland gehrten fast alle Mittel-und Kleinstaaten, so weit sie nicht Frankreich einverleibt waren, zum Rheiubunde, ihre Fürsten, dem Volke gegenber unumschrnkt, hatten Napoleons Machtsprchen zu gehorchen. Gebietsvergreruugen und Rangerhhungen waren die Belohnungen, die ihnen Napoleon zu teil werdeu lie. Preußen und sterreich, besiegt und geschwcht, standen ebenfalls unter dein Drucke der franzsischen Macht. Das Herzogtum Warschau war im Frieden zu Schnbrnnn vergrert; Rußland (vergrert durch Finnland in einein Kriege gegen Schweden) und Dnemark waren Napoleons Verbndete. Nur Euglaud mar ein unbesiegter Feind Frankreichs. Mit welchem Rechte nannte sich Napolevn den Nachfolger Karls des Groen ^ 88. Napoleons Fall. 1812. I Napoleon in Rußland, 1812. Durch die Vergrerung des Herzogtums Warschau im Schnbrnnner Frieden und durch die Ver-treibung des Herzogs von Oldenburg, eines nahen Vermaiidten des russischen Kaiserhauses, hatte Napoleon feinen russischen Verbndeten schrner gereizt. Als die Forderung Napoleons, die Festlanbsperre scharfer zu beobachten, durch Erleichterung der Einfuhr englischer Waren beantwortet wrbe, schlo Napoleon mit sterreich ein Bnbnis, beut auch Preußen beitreten mute, itub rckte ungeachtet des spanischen Krieges mit einem Heere von mehr als einer halben Million ins Innere von Rulanb ein. Den rechten Flgel bilbete ein sterreichisches Hilfs- *) Das Haus Bonrbon hat aufgehrt, in Neapel zu regieren", erklrte Napoleon 1805 von sterreich aus.

8. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 92

1900 - Leipzig : Hirt
92 berblick der die auereuropischen Erdteile. ihn an. Der Kirchenstaat bestand allein noch und wurde durch franzsische Truppen geschtzt. Beim Ausbruche des deutsch-franzsischen Krieges rief Napoleon Hj. seine Truppen aus demselben zurck. Viktor Emannel zog nun in Rom ein. Damit war auch der Kirchenstaat, die weltliche Herrschaft des Papstes, gestrzt, nachdem er der elf Jahrhunderte bestanden hatte. Rom wurde Haupt- und Residenzstadt des geeinigten Knigreiches Italien. Dem Papste verblieb nur noch der sogenannte leoninische Stadtteil mit der Peterskirche und dem Vatikan und die vlkerrechtliche Stellung eines Souverns. Seit 1878 regierte in Italien König Humbert I., der Sohn Viktor Emanuels; er fiel am 29. Juli 1900 durch Meuchlerhand. Ihm folgte sein Sohn Viktor Emanuel Iii. Osterreich. Auf Franz K, den letzten rmisch-deutschen und ersten sterreichischen Kaiser, folgte im Jahre 1835 dessen Sohn Ferdinand I. Dieser suchte durch Einfhrung des gleichen Gesetzes und der deutschen Sprache die verschiedenen Gebiete der Monarchie zu einem Einheitsstaate zu ge-stalten. Hauptschlich der bewaffnete Widerstand der Ungarn gegen btefe Maregel ntigte ihn zur Abdankung. Ihm folgte sein Neffe Franz Joseph I. im Jahre 1848, der anfangs das gleiche Ziel verfolgte, spter aber den Ungarn ihre eigene Versassung und Verwaltung lassen mute. So zerfllt denn der Gesamtstaat in eine sterreichische und eine ungarische Monarchie. Beide sind nur verbunden durch die Person des Herrschers, durch eine gemeinsame Heeresverfaffuug und durch ein gemeinsames Ministerium des Auer. berblick der die auereuropischen Erdteile. Asien. Das grte selbstndige Reich Asiens ist China. Es bertrifft an Gre und Bevlkerung ganz Europa. Frher ein hochkultiviertes Land, ist es jetzt durch Miwirtschaft im Innern zerfallen. Die herrschende Reli-gion ist der Buddhismus, eine Art Heidentum. Nur ein verhltnismig kleiner Teil der Bevlkerung gehrt dem Christentum an. Gezwungen hat die chinesische Regierung 24 Hfen dem europischen Handelsverkehre ge-ffnet. Das Deutsche Reich hat von China i. I. 1898 den Hafen von Kiautschou auf 99 Jahre gepachtet, um dem beutfcheu Handel und Gewerb-slei ein entwicklungsfhiges und militrisch gesichertes Gebiet zu gewinnen. Die sremdenfeindliche Partei der Boxer erregte im Sommer 1900 einen Aufstand gegen die Fremden in China. Der deutsche Gesandte, Frei-Herr von Ketteler, wurde ermordet. Ein Fall derart." sagte Kaiser Wilhelm Ii. in Bremerhaven zu den nach China abgehenden Truppen, wie die Chinesen es gethan haben, die es gewagt, tausendjhrige alte Vlkerrechte umzuwersen und der Heiligkeit des Gesandten, der Heiligkeit des Gastrechtes in so abscheulicher Weise Hohn zu sprechen, ist ein Vorfall, wie er in der Weltgeschichte noch nicht vorgekommen ist, und dies hat sich noch dazu ein Volk geleistet, welches stolz ist auf seine vieltausendjhrige Kultur." Die brigen Gesandten wurden durch den Einzug der verbndeten Truppen in Peking gerettet; aber inzwischen waren die christlichen Missionen zerstrt und unter den Missionaren und den Christen ein Blutbad angerichtet worden. Deutsche, sran-

9. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 91

1900 - Leipzig : Hirt
berblick der die europischen Grostaaten. 91 Hercegowina stehen unter sterreichischer Verwaltung. In Rumnien regiert Karl I., ein Prinz aus der frstlichen Linie des Hauses Hohen-zollern. Seine Gemahlin, eine geborene Prinzessin von Wied, ist als Dichterin unter dem Namen Carmen Sylva bekannt. Sie hat sich um das Mdchenschulwesen Rumniens groe Verdienste erworben und selbst an einer hhern Mdchenschule in Bukarest Unterricht erteilt. So ist der Trkei, die ehemals der Schrecken der christlichen Völker war, in Europa nur ein kleiner Lnderbesitz geblieben, der an Umfang nicht einmal die Hlfte des Knigreiches Preußen erreicht. Im Innern ist sie vllig zerfallen. Ihr Bestand ist nur noch durch die gegenseitige Eifersucht der europischen Gromchte gesichert. In Asien besitzen die Trken noch Kleinasien, Armenien, Mesopotamien, Syrien mit Palstina und Phuizien. Diese Gebiete, aus denen die Kultur einst der das Mittelmeer nach dem noch barbarischen Europa gekommen ist, sind unter der trkischen Herrschaft verarmt und vielfach verdet. In Afrika besitzt der Sultan nur noch die Provinz Tripolis mit Barka. Frankreich. In Frankreich folgte auf Ludwig Xviii. dessen Bruder Karl X. Unter seiner Regierung eroberten die Franzosen 1830 Algier. In dem nmlichen Jahre verlor der miliebige König infolge der Juli-revolutiou den Thron, und der Herzog Louis Philippe von Orleans wurde zum Könige gewhlt. Dieser entsagte infolge der Februarrevolution des Jahres 1848 dem Throne. Die Monarchie wurde zum zweitenmal in eine Republik verwandelt und zum Prsidenten derselben Napoleon, ein Neffe Napoleons I., gewhlt. Dieser nahm 1852 den Kaisertitel an. Es war die zweite Republik nur ein bergang zum zweiten Kaiserreiche. Napoleon in.1) gewann durch glckliche Kriege die einflureichste Stellung im Rate der europischen Völker. Im Krimkriege trat er gegen Rußland auf die Seite der Trken. Seine Truppen erstrmten die Feste Sebastopol auf der Halbinsel Krim nach elfmonatlicher Belagerung. Im Jahre 1859 untersttzte er den König Viktor Emanuel von Sardinien im Kampfe gegen sterreich. Bei Magenta und Solferino in Oberitalien siegten die Franzosen der die sterreicher. sterreich trat die Lombardei an Viktor Emanuel ab. Frankreich erhielt fr seine Hilfe Savoyen und Nizza. Napoleon hat Frankreichs Wohlstand sehr gehoben, die Stadt Paris auer-ordentlich verschnert. Ein groartiges Werk des Friedens schufen die Fran-zosen in gypten, den Sneskanal. Die Erffnung desselben im November 1869 war der letzte Glanzpunkt der kaiserlichen Regierung. Ein Jahr spter war Napoleon bereits entthront, das Kaiserreich wieder in eine Re-publik verwandelt. Italien. Italien hat sich zum Einheitsstaate entwickelt. König Viktor Emanuel von Sardinien, aus dem Hause Savoyen, erkmpfte mit franzsischer Hilfe 1859 von sterreich die Lombardei, 1866 erhielt er das Gebiet von Venedig, die brigen kleinen Staaten schlssen sich durch Volksaufstnde an i) Napoleon Ii., Sohn Napoleons I., bekannt unter dem Titel. König von Rom, kam in Frankreich nicht zur Regierung. Er lebte meist in sterreich unter dem Namen Herzog von Reichstadt.

10. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 40

1900 - Leipzig : Hirt
40 Waffendienst geboren und erzogen, ein ritterlicher Mann durch und durch, liebte ^er den Ktieg, seine Gefahren und seinen Ruhm. In der freigebigsten Weise stattete er seinen jungen Vetter Friedrich, den Sohn Konrads Iii., aus. Zu den groen, vom Vater ererbten Be-sitzungen und Lehen in Schwaben und Franken erhielt dieser, gleichsam als Entgelt fr die Krone, das Herzogtum Schwaben und das Elsa. Ebenso erkannte der Kaiser die Rechtmigkeit der Ansprche Heinrichs des Lwen auf das Herzogtum Bayern an. Dadurch gewann er die Hilfe dieses mchtigen Mannes fr seine bevorstehenden Kmpfe in Italien. Kmpfe in Italien. Die Städte der Lombardei hatten die In-vestiturstreigkeiten benutzt, um sich wichtige Rechte und Freiheiten anzu-eignen. Sie whlten ihre Konsuln, deren Stellung etwa mit derjenigen eines Brgermeisters zu vergleichen ist, und unterlieen es, die kaiserliche Genehmigung zu der Wahl einzuholen; sie ordneten eigenmchtig ihre Gerichtsbarkeit, prgten Mnzen und erhoben Zlle. Alles das waren Rechte, die nur dem Kaiser zukamen. Friedrich war willens, seine Rechte in Oberitalien mit allem Nachdruck zur Geltung zu bringen. Fnf Zge unternahm er zu diesem Zwecke nach Italien. Durch zweiundzwanzig Jahre erstrecken sich die Kmpfe. Die Stadt Mailand verteidigte am hartnckigsten ihre Freiheiten und wurde deshalb gnzlich zerstrt, so da ihre Brger auf Befehl des siegreichen Kaisers sich in vier offenen Flecken ansiedeln muten. Zu diesen Kmpfen mit den lombardischen Stdten kam ein Kampf mit dem Papste Alexander Iii., der auf der Seite der italienischen Städte stand. Im Jahre 1176 schlug die Stunde der Eut-scheiduug. Der Kaiser hoffte auf Hilfe aus Deutschland und namentlich von Heinrich dem Lwen. Dieser hatte in frhern Kmpfen dem Kaiser nicht unwesentliche Dienste geleistet und war dafr mit dem Herzogtum Bayern belehnt worden. Aber Heinrich lie jetzt den Kaiser in der entscheidenden Stunde im Stich. So verlor Friedrich die Schlacht bei Legnano in der Nhe von Mailand. Alle Frchte der frhern Kmpfe waren dahin. Bei dem Friedensschlsse mute der Kaiser den lombardischen Stdten die er-worbenen Freiheiten zugestehen, dagegen erkannten die Städte die Ober-hoheit des deutschen Kaisers an. Auch zwischen dem Kaiser und dem Papste Alexander Iii. kam eine Vershnung zu stnde. Sobald der Kaiser nach Deutschland zurckgekehrt war. sprach er der Heinrich den Lwen die Reichsacht aus und erklrte ihn der Herzogtmer Sachsen und Bayern verlustig. Heinrich setzte sich zur Gegenwehr, mute sich aber unter-werfen. Seine Erbgter Braunschweig und Lneburg behielt er; aber auf drei Jahre mute er das Reich verlassen. Wie schwer Heinrich gegen den Kaiser auch gefehlt, groe Verdienste hat er sich um das Reich erworbeu. Er hielt Ruhe und Ordnung in
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TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
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