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1. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 81

1900 - Leipzig : Hirt
Napoleons Feldzug gegen Rußland. 81 Berlin und Charlottenburg, wo ihr der edle Gemahl eine Ruhesttte be-reitet hat, wie sie ihrer und seiner wrdig ist. Die entschlafene knigliche Dulderin ist als Preuens Schutzgeist in heiliger Erinnerung geblieben. (Fig. 141.) Theodor Krner sang ihr das Grablied: Du schlfst so sanft! Die stillen Zge hauchen Noch deines Lebens schne Trume wieder; Der Schlummer nur senkt seine Flgel nieder, Und heil'ger Friede schliet die klaren Augen. So schlummre fort, bis deines Volkes Brder, Wenn Flammenzeichen von den Bergen ruchert, Itttt (Sott vershnt, die rost'gen Schroetter brauchen, Das Leben opfernd fr die hchsten Gter. Tief fhrt der^err durch Nacht uns zum verderben, So sollen rotr im Kampf uns fjeil erwerben, Da unfte Lnkel freie Männer sterben! Kommt dann der Tag der Freiheit und der Rache, Dann ruft dein Volk, dann, deutsche Frau, erwache, Ein guter (Engel fr die gute Sache." Napoleons Feldzug gegen Rußland. >5m x5ahre 1812 unternahm Napoleon einen Feldzug gegen Ru-land. Preußen und Osterreich muten ihm Heeresfolge leisten. der eme halbe Million Streiter fhrte er ins Feld. Nach mehreren Siegen ruckte er bis Moskau vor und schlug in dem Kreml, dem Palaste der russischen Kaiser, seine Wohnung auf. Den Winter gedachte er dort zu bleiben und im Sommer den Krieg gegen das ungeheure Reich fortzu- 9en'ai..^er *n ^^au fan^ er keine Verpflegung fr seine Soldaten. Die Brger hatten auf Befehl des Kommandanten die Stadt verlassen und alle Lebensmittel mitgenommen. Sobald die Kostbarkeiten in Sicher-hett gebracht waren, lie der Stadtkommandant die Stadt in Brand stecken. Nun sa Napoleon in der Mitte des russischen Reiches ohne Nahrung und Wohnung fr seine Soldaten. Da ein strenger Winter frher als gewhnlich seinen Einzug hielt, blieb dem Kaiser nichts brig, als eilig den Rckzug anzutreten. Die Kosaken setzten ihm nach. Ein groer Teil der Truppen kam durch die Verfolger um, andere sanken vor Klte erstarrt nieder, viele fanden ihren Tod in den Fluten der Beresina; nur etwa 50000 sahen die Heimat wieder. Der russische General Diebitsch, der die Flchtigen verfolgte, schlo in einer Mhle bei Tauroggen an der russischen Grenze mit dem preuischen General York einen Neutralittsvertrag. Dieser Vertrag, der ohne Vorwissen des Knigs geschlossen wurde, war die Einleitung zu dem Bndnisse Preuens und Rulands gegen Napoleon. Dahmen. Leitfaden der Geschichte. Iii. 2. Aufl. c

2. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 73

1900 - Leipzig : Hirt
Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Die Feme. 73 diese nicht geben, bevor die Verlobung zu stnde gekommen wre. Die Ver-Handlungen darber zerschlugen sich infolge franzsischer Rnke. Nach einigen Jahren fiel Karl der Khne im Kampfe gegen die Lothringer, und nun wurde seine Tochter Maria doch die Gemahlin Maximilians. Aber der König von Frankreich beanspruchte das Herzogtum Burgund als erledigtes Lehen der Krone Frankreich. So entstanden Kmpfe, die sich durch die Regierung Maximilians und seines Nachfolgers hinziehen. Maria von Burgund starb bereits im fnften Jahre ihrer Ehe an den Folgen eines Sturzes vom Pferde. Sie ruht an der Seite ihres Vaters in der Kirche Notre Dame zu Brgge in Belgien. Als König Ludwig Xtv. von Frankreich bei einem Aufenthalt in Brgge diese Kirche besuchte, sagte er beim Anblick ihres Grabmals: Hier steht die Wiege unserer Kmpfe mit dem Hause sterreich." Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. In Friedrichs Regierung, und zwar in das Jahr 1453, fllt die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Durch diese hat das ostrmische Kaiserreich sein Ende erreicht, nachdem es fast tausend Jahre den Sturz des alten westrmischen Reiches berdauert hatte. Der letzte ostrmische Kaiser hie Konstantin, wie derjenige Fürst, dem Konstantinopel den Namen und die Ehre oerdankt, Residenz zu sein. Auch der letzte Konstantin war ein tchtiger Fürst, aber er konnte das Unheil nicht aufhalten. Durch ihre bermacht hatten die Trken nach und nach alle Gebiete des ostrmischen Reiches an sich gerissen, so da dem Kaiser nur die Stadt Konstantinopel geblieben war. Diese hat er mannhaft ver-teidigt, bis er selbst im Kampfe erlag. Von nun an wurden die Trken der Schrecken Europas. - 8. 3iu0 der Kulturgeschichte des ausgehenden Mittelatters. Die Feme. Zu Dortmund stehen in der Nhe des Bahnhofes wohlumhegt die Reste einer uralten Linde, unter der in frherer Zeit das Femgericht abgehalten wurde. Dieses Gericht war eine westflische Einrichtung, die in der Zeit ihrer Blte weit der das Land der roten Erde hinaus-gegriffen hat. Die Sage hat sich dieses Gerichtes bemchtigt und uns ein schauriges Bild davon hinterlassen. In der Stille der Nacht sei es im Waldesdunkel, in Kellergewlben oder sonst an unheimlichen Orten zusammengetreten. Die Richter seien vermummt gewesen, der Ange-klagte, gleichviel ob er sich schuldig oder unschuldig bekannte, sei in jedem Falle zum Tode verurteilt und am nchsten Baume aufgehngt worden. Das Femgericht wurde in Wirklichkeit nicht in der Nacht, sondern am hellen Tage gehalten. Es war nur insofern ein heimliches Gericht,

3. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 117

1900 - Leipzig : Hirt
Deutschland nach dem dreiigjhrigen Kriege. 117 nur sollten solche Bndnisse sich nicht richten drfen gegen Kaiser und Reich. 6. Frankreich und Schweden bernahmen die Brgschaft fr die Durchfhrung des Friedens und erhielten dadurch Gelegenheit, sich fort-whrend in die deutschen Angelegenheiten zu mischen. Deutschland nach dem dreiigjhrigen Kriege. Endlich war der Tag des Friedens erschienen, den Schiller so uu-vergleichlich geschildert hat: <D schner Tag, wenn endlich der Soldat Ins Leben heimkehrt, in die Menschlichkeit, Zum frohen Zug die Fahnen sich entfalten, Und heimwrts schlgt der sanfte Friedensmarsch, Wenn alle Hte sich und Helme schmcken Mit grnen Zitaten, dem letzten Raub der Felderl Per Städte Chore gehen auf von selbst, lacht die Petarde braucht sie mehr zu sprengen; Don Menschen sind die Xlle rings erfllt, Dort friedlichen, die in die Lfte gren; Hell klingt von allen Trmen das Gelut, Des blut'gen Tages frohe Vesper schlagend. Aus Drfern und aus Stdten wimmelnd strmt Litt jauchzend Volk, mit liebend emsiger Zudringlichkeit des Heeres Fortzug hindernd. Da schttelt, froh des noch erlebten Tags, Dem heimgekehrten Sohn der Greis die Hnde; Litt Fremdling tritt er in sein Eigentum, Das lugstverlass'ne, ein; mit breiten sten Deckt ihn der Baum bei seiner Wiederkehr, Der sich zur Gerte bog, als er gegangen, Und schamhaft tritt als Jungfrau ihm entgegen, Die einst er an der Amme Brust verlie." piccoiomini i, <*. Gern verga man fr den Augenblick das ungeheure Elend, das der Krieg gebracht. Doch lange noch litt das Volk an den Folgen dieses unglckseligen Krieges. / Die Bevlkerung war gelichtet. Zwei Drittel, die Blte des Landes, war hinweggerafft. Von einigen Stdten, wie Augsburg, Mannheim und Heidelberg, soll nur der fnfzigste Teil der Bevlkerung brig ge-blieben sein. Das Schwert, die Hungersnot und die Pest hatten sich zum Unheil Deutschlands vereinigt. In Worms allein erlagen 20000 Menschen der Pest. Die Hungersnot war in einzelnen Gebieten entsetzlich; man nhrte sich von Gras, Wurzeln, drren und grnen Baumblttern und war froh, wenn man Hute von Khen und Pferden bekam. Die Felder waren verwstet, die Bauernhfe zerstrt, das Vieh ver-zehrt oder weggefhrt. Es fehlte an Arbeitskrften, das verdete Land zu bestellen.

4. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 122

1900 - Leipzig : Hirt
122 Mosaikmalerei. Sarkophagrelief, Fig- 66. Christliches Mosaik aus 5. pudenziana. S. 104. Christus und die Apostel sind hier sitzend dargestellt. nicht, wie meist blich, stehend. Die Bewegungen der Apostel sind mannigfaltiger. Das Gewand der beiden Frauen liegt in leichten Falten. Der Einflu der antiken Kunst ist unverkennbar. Fig. 67. Relief von einem christlichen Sarkophag im Lateranmuseum. S. 106. l/'Feld: Simon von Cyrene, das Kreuz tragend? 2. Feld: Dornenkrnung; Mittelfeld: Fahne Konstantins; 4. Feld: Jesus wird zu Pilatus gefhrt; 5. Feld: Pilatus wscht seine Hnde. Die Krnze versinnbilden die ewige Herrlichkeit; die Tauben, die an dem Mittlern Kranze picken, die Verstorbenen, die durch Christi Leiden an seiner Herrlichkeit teilnehmen.

5. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 26

1900 - Leipzig : Hirt
26 Geschichte der Griechen und Macedoner. Tapferkeit und hchster Ausdauer verteidigten die Trojaner die Mauern und Trme ihrer Vaterstadt. Da griffen die Griechen zur List. Odysseus, der listenreiche König von Jthaka, einer Insel des Jonischen Meeres, riet, ein groes, hlzernes Pferd zu bauen. In das Innere desselben sollten sich die tapfersten Helden verstecken, die Flotte mute sich mit der brigen Mannschaft nach einer Insel zurckziehen. Im Lager sollte alles berflssige verbrannt werden, damit die Trojaner, wenn sie dies von ihren Stadttrmen aus gewahrten, glauben sollten, die Griechen wren in die Heimat abgezogen. Den aus der Stadt kommenden Trojanern sollte ein verschmitzter Mann sich als Flchtling der Griechen ausgeben, die Abfahrt derselben in die Heimat besttigen, das zurck-gelassene Pferd als Geschenk fr die Gttin Pallas erklären und den Trojanern 'raten, dasselbe in die Stadt zu ziehen; dann wrde, einem Orakelspruche gem, die Kriegsgttin ihnen huldreich sein; denn die Griechen wrden wiederkehren, um mit neuen Streitkrften das Glck des Kampfes noch ein-mal zu versuchen. Der Rat des Odysseus wurde befolgt. In drei Tagen stand das hlzerne Pferd fertig da. In seinem Innern verbargen sich die tapfersten Helden. Die Flotte segelte ab. Die Trojaner eilten aus der Stadt, die sie seit zehn Jahren nicht mehr verlassen hatten. Staunend standen sie vor dem Rosse und wuten nicht, was es bedeuten sollte. Da trat der trojanische Priester Laokoou hinzu und warnte sie, der griechischen List zu trauen. Ich frchte die Griechen," sagte er, und doppelt frchte ich sie, wenn sie Geschenke bringen." Mit diesen Worten stie er seinen wuchtigen Speer in des Rosses Lenden, so da im Innern die Waffen der verborgenen Helden erklangen. Der Betrug wre offenbar geworden, wenn nicht eine neue List die Aufmerksamkeit der Trojaner abgelenkt htte. Hirten schleppten einen Jngling herbei, der die Hnde aus den Rcken gebunden hatte. Dieser erzhlte den erstaunten Trojanern die Mre, die er von Odyssens gelernt hatte. Kaum hatte er geendet, als aus dem Meere zwei Schlangen ans Land kanten, den Laokoon und dessen Shne umstrickten und tteten. Nun glaubten die Trojaner den Worten des griechischen Betrgers und achteten nicht aus die Warnung des sichtlich bestraften Laokoon. Sie zogen das Pferd in ihre Stadt und berlieen sich bis in die Nacht einer lauten Siegesfreude. Aber als sie im tiefen Schlafe lagen, ffneten die griechischen Helden die geheime Thr des hlzernen Tieres, gaben durch eine auflodernde Flamme der Flotte ein Zeichen und machten in unehrlichem Kampfe die Trojaner nieder. Die brigen Scharen kamen zu Schiffe heran, und im letzten Verzweiflungskampfe wurde Troja von den Griechen zerstrt. König Priamus selbst und sein ganzes Volk wurde eine Beute des Todes; die trojanischen Frauen und Jungfrauen folgten den Siegern als Sklavinnen nach Griechenland. Nur neas rettete sich aus den Trmmern der brennenden Stadt, irrte flchtig umher, bis er nach Italien kam, wo er ein neues Reich grndete. Das Siegesfest von Schiller bezeichnet kurz und treffend die Stimmung der Griechen und Trojanerinnen nach der Zerstrung der Stadt. (Fig. 29.) Schicksale des Agamemnon und des Gdysseus. Agamemnon kehrte mit der Seherin Kassandra, der Tochter des Priamus, nach Hause

6. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 61

1900 - Leipzig : Hirt
Der rmische Freistaat. 61 hheren Beamten den Senat zu berufen. Ihre Person war unverletzlich. Tag und Nacht mute ihr Haus jedem Schutzflehenden offen stehen. Anfangs gab es zwei, spter zehn Volkstribunen. Kortolan. Das Volkstribnnat, das die Not der Zeit den Patriziern abgerungen hatte, war diesen ein Dorn im Auge. Als nach einigen Jahren eine Hungersnot ausbrach, machte der Patrizier Koriolan den Vorschlag, den Plebejern von dem eingefhrten Getreide nichts zu verabfolgen, wenn sie nicht auf ihre Schutzbehrde verzichteten. Die Tribunen luden den Koriolan vor die.tributkomitieu; er erschien nicht und wurde deshalb zum Tode ver-urteilt. Da floh er zum Nachbarstamme der Volsker und berredete diese zum Kriege gegen Rom. Er selbst rckte an der Spitze des feindlichen Heeres gegen seine Vaterstadt. Eine Gesandtschaft des Senates, die um Frieden bitten wollte, lie er nicht vor, desgleichen eine Abordnung der Priesterschaft. Als aber seine Mutter und seine Gattin im Lager erschienen und um Schonung fr die Stadt baten, lie er sich erweichen und lste das Heer auf. Dafr wurde er von den Volskern erschlagen. Das Zwlftafelgesetz. Auf Betreiben der Plebejer wurde im Jahre 451 eine Kommission von zehn Mnnern (Decemvirn genannt) eingesetzt, welche die bestehenden Rechte und Gesetze aufschreiben und erweitern sollte. Auf zwlf steinerne Tafeln wurden die Gesetze eingemeielt und ffentlich auf dem Kapital aufgestellt, damit jedermann sie lesen und danach handeln knnte. Gesetze zum Schutze der Plebejer. Die Plebejer, die sich ihrer Macht bewut geworden waren, erstrebten in der Folgezeit unter heftigen Parteikmpfen, aber mit groem Glck volle Gleichberechtigung mit den Patriziern. Es wurde ihnen in 150 Jahre langem Ringen nach und nach zu-gestanden, da die Beschlsse ihrer Versammlungen, der Tributkomitien, fr das ganze Volk verbindlich wren, da Plebejer und Patrizier unter-einander gltige Ehen schlieen drften, da einer der beiden Konsuln ein Plebejer sein knnte. Schlielich erreichten sie die Berechtigung zur Bekleidung der Diktatorwrde und der hchsten Priestermter. Auch ihre Vermgensverhltnisse wurden besser. Sie erhielten An-teil am Staatslande, und zur Verminderung ihrer Schulden wurde ihnen groe Erleichterung bei der Abzahlung zugestanden. Um das Jahr 300 bestand keine Kluft mehr zwischen den Patriziern und Plebejern. Beide Stnde hatten von jetzt an gleiche Rechte und gleiche Pflichten im Staate. Nun begann das Zeitalter der glorreichen Kmpfe um die Weltherrschaft. 3. Die Kriege des rmischen Freistaates. Der rmische Freistaat bestand von 50931 vor Christi Geburt. Nach den kriegerischen Ereignissen teilen wir diese Zeit in drei Ab-

7. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 103

1900 - Leipzig : Hirt
Stmme und Vlkervereine. 103 Und der Niemalsausgesprochne, (r, der lteste der Alten, Wird fr immer aller Dinge, Aller Menschen liebend walten. Ihr, mit Kranz und Binsenkrben, Tretet in den Ring, ihr Kleinen, Singt den Reim, wiewohl ihr heute Klger thtet, still zu weinen. Dennoch fingt; den jungen Nacken Schmerzt noch nichtdasiochderfranken.^) Singt, und mag es traurig lauten Wie das Singen eines Kranken." Und die Knaben und die Mdchen Huben an mit leiser Stimme: Schirm uns, Balder, weier Salder, vor des Lhristengottes Grimme I Komm zurck, du sumst so lange; Sieh, wie Erd' und Gimmel klagen! Komm zurck mit deinem Frieden Auf dem goldnen Sonnenwagen I Weier Balder, weie Blumen, _ rie am Bach und Rain sie sprieen, Wei, wie deine lichten Brauen, Legen wir dir gern zu Fen. Steh, wir geben, was wir haben; Arm sind unsre Fruchtgefilde, La Geringes dir gengen, Weier Balder, Gott der Milde! Gott der Liebe, weier Balder, Neige hold dich unfern Gren, Blumen, rein, wie unsre erzen, Legen wir dir gern zu Fen! Und den pferstein umwandelnd, Warfen sie die heil'gen Kruter, Lichte Glocken, lichte Flocken, Lichte Sterne auf die Scheiter. Dann mit leisen Lispelworten Nahm die priesterin die Schale: Trinkt des weien Gottes Minne, Lh ihr hebt die Hand Zum Mahle!" Durch die Runde ging ein Raunen Wie gedmpftes Becherklirren, Wie im herbstlich drren Rohre Abendlfte heimlich schwirren. Und der krause (Dxferdiener Aus des Kessels weitem Bauche Gab er jedem von dem Fleische, von der Mistel, von dem Lauche. Sprach die Drude: Dankt den Gttern, Lscht die Glut und nehmt die Brnde! Dunkles brtet zwischen heute Und der nchsten Sonnenwende. Denn nicht alle kommen wieder, Und nicht jedem ist zu trauen. Fort! Die Sterne schimmern blasser, Und der Tag beginnt zu grauen." In die Grnde glitt die Menge Wie verstoben, wie versunken; Frische Morgenwinde spielten Mit der Asche, mit den Funken. Stmme und Vlkervereine. Die Germanen zerfielen in eine groe Anzahl von Stmmen. So viel Regierungsbezirke die heutige preuische Monarchie zhlt, so viel Stmme mag es frher in diesen Gegenden gegeben haben. Husig genannt werden: die Ubier, die Bataver, die Friesen, die Sigambrer, die Cherusker. Die Ubier wohnten in der Gegend von Kln, die Bataver in Holland zwischen Rhein und Waal, die Friesen an der Nordseekste zu beiden Seiten der Emsmndung, die Sigambrer im Sden der Lippe, die Cherusker im Flugebiet der mittleren Weser. Einen gemeinsamen *) Der Dichter verlegt die Handlung in die Zeit des berganges vom Heiden-tum zum Christentum.

8. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 105

1900 - Leipzig : Hirt
Bilder aus der Vlkerwanderung. 105 an die Spitze einer Gesandtschaft, die in das Lager Attilas reiste, um Schonung fr die Stadt zu erbitten. Seuchen, die in Attilas Heere wteten, untersttzten mchtig die Bitte des rmischen Hohepriesters. Attila zog sich nach Ungarn zurck. Zwei Jahre darauf erlag er seinen Aus-schweifungen. Im trunkenen Zustande ereilte ihn der Tod 454 n. Chr. Sein Reich zerfiel mit ihm Die Hunnen konnten nicht aufbauen, sie konnten nur zerstren. In die Steppen des Schwarzen Meeres wurden sie zurckgetrieben. Drei Viertel Jahrhundert haben sie die Völker Europas in Schrecken gehalten. 2. Alarich. Die hunnische Wanderung hatte eine ganze Reihe von Vlkerstmmen aus ihren Sitzen aufgescheucht. Die einen vertrieben die andern, und die Vertriebenen suchten sich neue Wohnsttten. Das rmische Reich mute die Truppen, die seine Grenzen schtzen sollten, zurckziehen, um sich gegen die Hunnen zu verteidigen. Die Folge war, da germanische Stmme der die unbeschtzte Grenze zogen und im rmischen Reiche sich ansiedelten. Wie wenn das Weltmeer in wilder Emprung aus seinen Ufern getreten wre, um das Festland unter seinen Wogen zu begraben, so strzten die Fluten der Vlkerwanderung hinein in das rmische Welt-reich. Niemals war die Verwirrung in der Welt grer, nie ihr Zustand trostloser als in jener Zeit. Von den Hunnen vertrieben, hatten die Westgoten im rmischen Reiche Aufnahme gefunden und dienten in den Heeren Roms um Sold. Da dieser nicht regelmig bezahlt wurde, zog der junge König Alarich nach Italien. Im Jahre 410 hatte Rom frchterliche Pln-derungen von seinen Scharen zu erleiden. Alles, was die Brger an Gold und Kostbarkeiten besaen, fiel den Goten zum Opfer. Nur das Leben wollte Alarich ihnen lassen, wie er selbst sich ausgedrckt hat. Seltsamerweise achteten die Barbaren die Schtze und das Asylrecht der Kirche. Von Rom gedachte Alarich nach Sicilien und Afrika zu ziehen. Dieses Ziel hat er nicht erreicht. In Unteritalien, in der Nhe der Stadt Cosenza, ereilte ihn der Tod im 34. Jahre seines Lebens. Die Goten sollen ihrem Könige ein eigenartiges Grab bereitet haben. Sie leiteten den Flu Busento ab und gruben darin ein Grab, in das Alarich, in kniglicher Rstung auf dem Rosse sitzend, versenkt wurde. Dann wurde der Flu in sein altes Bett zurckgefhrt. Niemand kennt die Stelle, wo der tapfere und wilde Alarich ruht. Sein seltsames Leichenbegngnis hat Platen poetisch verklrt: Nchtlich am Busento lispeln bei Losenza dumpfe Lieder; Aus den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder. Und den Flu hinaus, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Goten, Die den Alarich beweinen, ihres Volkes besten Toten.

9. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 73

1900 - Leipzig : Hirt
Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Die Feme. 78 diese nicht geben, bevor die Verlobung zu stnde gekommen wre. Die Ver-Handlungen darber zerschlugen sich infolge franzsischer Rnke. Nach einigen Jahren fiel Karl der Khne im Kampfe gegen die Lothringer, und nun wurde seine Tochter Maria doch die Gemahlin Maximilians. Aber der König von Frankreich beanspruchte das Herzogtum Burgund als erledigtes Lehen der Krone Frankreich. So entstanden Kmpfe, die sich durch die Regierung Maximilians und seines Nachfolgers hinziehen. Maria von Burgund starb bereits im fnften Jahre ihrer Ehe an den Folgen eines Sturzes vom Pferde. Sie ruht an der Seite ihres Vaters in der Kirche Notre Dame zu Brgge in Belgien. Als König Ludwig Xiv. von Frankreich bei einem Aufenthalt in Brgge diese Kirche besuchte, sagte er beim Anblick ihres Grabmals: Hier steht die Wiege unserer Kmpfe mit dem Hause sterreich." Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. . In Friedrichs Regierung, und zwar in das Jahr 1453, fllt die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Durch diese hat das ostrmische Kaiserreich sein Ende erreicht, nachdem es fast tausend Jahre den Sturz des alten westrmischen Reiches berdauert hatte. Der letzte ostrmische Kaiser hie Konstantin, wie derjenige Fürst, dem Konstantinopel den Namen und die Ehre verdankt, Residenz zu sein. Auch der letzte Konstantin war ein tchtiger Fürst, aber er konnte das Unheil nicht aufhalten. Durch ihre bermacht hatten die Trken nach und nach alle Gebiete des ostrmischen Reiches an sich gerissen, so da dem Kaiser nur die Stadt Konstantinopel geblieben war. Diese hat er mannhaft ver-teidigt, bis er selbst im Kampfe erlag. Von nun an wurden die Trken der Schrecken Europas. 8. us der Kulturgeschichte des ausgehenden Mittelalters. Die Feme. Zu Dortmund stehen in der Nhe des Bahnhofes wohlumhegt die Reste einer uralten Linde, unter der in frherer Zeit das Femgericht abgehalten wurde. Dieses Gericht war eine westflische Einrichtung, die in der Zeit ihrer Blte weit der das Land der roten Erde hinaus-gegriffen hat. Die Sage hat sich dieses Gerichtes bemchtigt und uns ein schauriges Bild davon hinterlassen. In der Stille der Nacht sei es im Waldesdunkel, in Kellergewlben oder sonst an unheimlichen Orten zusammengetreten. Die Richter seien vermummt gewesen, der Ange-klagte, gleichviel ob er sich schuldig oder unschuldig bekannte, sei in jedem Falle zum Tode verurteilt und am nchsten Baume aufgehngt worden. Das Femgericht wurde in Wirklichkeit nicht in der Nacht, sondern am hellen Tage gehalten. Es war nur insofern ein heimliches Gericht,

10. Lehrbuch der Geographie - S. 22

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 22 — Kastanie. Die Nordabdachung des Taunus und das Lahnthal sind mit Ge- treidefeldern bedeckt. Eine Fülle warmer Mineralquellen hat zur Anlage be- rühmter Badeorte geführt: im 8. Wiesbaden, Soden, Homburg, im N. Ems und Selters. Auf der Südwestecke des Rheingaugebirges, dem Nieder- wald, erhebt sich das Nationaldenkmal.*) b) Nördlich von der Mosel-Lahnfenke heißt das westrheinische Schiefer- gebirge Eifel (bis zur Ahr), das ostrheinische Westerwald (bis zur Sieg). Auf der Eifel (Eiflia —Land der Quellen) wechseln zahlreiche Basaltberge, tiefe Krater und Maare (— Bergfeen) mit steinbedeckten Triften, moorigen Heide- flächen und mühsam bestellten Ackerflureu ab. Die Maare, in erloschenen Kratern entstandene Seen, werden von kahlem Lavagestein umgürtet. Tiefste Einsamkeit, Dürre und Armut herrschen auf der Hochfläche, besonders in der rauhen Schneeeifel, dem „rheinischen Sibirien". Nur die nach allen Richtungen ausstrahlenden Bachthäler, namentlich das waldnmranschte Thal der Ahr, zeigen landschaftliche Anmut und Wohlstand. Westwärts schließen die Ardennen sich der Eifel an. — Wie die Eifel, so hat auch der Westerwald zahlreiche Spuren ehemaliger vulkanischer Thätigkeit, weite Torfmoore und öde Heideflächen aufzuweisen. Im nordwestlichen Teile bilden hohe Basaltkuppen beim Eintritt des Rheins in die Ebene das anmutige Siebengebirge (Drachenfels). e) Der nördliche Teil des linksrheinischen Schiefergebirges heißt hohes Venn, des rechtsrheinischen Sauerland. Das hohe Venn (Fenn —Moor) bildet eine kahle, teils heideartige, teils moorige Hochfläche. Die von der Nordsee her wehenden Stürme, welche starke Niederschläge bewirken, haben sie zu einem der trostlosesten und ärmsten Landstriche Deutschlands gemacht. Dagegen wird man in den Thälern der Nordabdachung, welche mit Kohlen- schätzen reich ausgestattet ist, durch großartige Judustriethätigkeit überrascht. — Das Sauerland (= Südland, nämlich Westfalens), zwischen Sieg und Ruhr gelegen, gipfelt in dem kahlen Asten berge und erinnert in seiner Bodenbe- schaffenheit an die Eifel. Der Westabhang des Sauerlandes erreicht den Rhein, dem es die Wupper zusendet, nicht mehr; der Nordabhang senkt sich jenseit der Ruhr als Haar oder Haarstrang zur Münsterbucht, einem Abschnitte des norddeutschen Flachlandes; den Ostabhang bildet das Rothaargebirge. ä) Der Rhein durchströmt nach dem Austritt aus der oberrheinischen Tief- ebene zunächst den rebeureicheu Rheingau und tritt dann bei Bingen in das Schiefergebirge ein, welches nur stellenweise zu Ansiedelungen geeignete Ufer- ränder freiläßt. Häusig steigen die Felsen steil aus den Wogen auf (Lorelei- felsirn**); ihre Abhänge sind mit Weinbergen bedeckt, ihre Gipfel mit verfallenen *) Ged.: Germania, von Max Hofmann (Irdische Lieder). **) Ged.: Die Lorelei, von H. Heine. — Der Rhein, von Em. Geibel.
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