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1. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 73

1900 - Leipzig : Hirt
Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Die Feme. 73 diese nicht geben, bevor die Verlobung zu stnde gekommen wre. Die Ver-Handlungen darber zerschlugen sich infolge franzsischer Rnke. Nach einigen Jahren fiel Karl der Khne im Kampfe gegen die Lothringer, und nun wurde seine Tochter Maria doch die Gemahlin Maximilians. Aber der König von Frankreich beanspruchte das Herzogtum Burgund als erledigtes Lehen der Krone Frankreich. So entstanden Kmpfe, die sich durch die Regierung Maximilians und seines Nachfolgers hinziehen. Maria von Burgund starb bereits im fnften Jahre ihrer Ehe an den Folgen eines Sturzes vom Pferde. Sie ruht an der Seite ihres Vaters in der Kirche Notre Dame zu Brgge in Belgien. Als König Ludwig Xtv. von Frankreich bei einem Aufenthalt in Brgge diese Kirche besuchte, sagte er beim Anblick ihres Grabmals: Hier steht die Wiege unserer Kmpfe mit dem Hause sterreich." Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. In Friedrichs Regierung, und zwar in das Jahr 1453, fllt die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Durch diese hat das ostrmische Kaiserreich sein Ende erreicht, nachdem es fast tausend Jahre den Sturz des alten westrmischen Reiches berdauert hatte. Der letzte ostrmische Kaiser hie Konstantin, wie derjenige Fürst, dem Konstantinopel den Namen und die Ehre oerdankt, Residenz zu sein. Auch der letzte Konstantin war ein tchtiger Fürst, aber er konnte das Unheil nicht aufhalten. Durch ihre bermacht hatten die Trken nach und nach alle Gebiete des ostrmischen Reiches an sich gerissen, so da dem Kaiser nur die Stadt Konstantinopel geblieben war. Diese hat er mannhaft ver-teidigt, bis er selbst im Kampfe erlag. Von nun an wurden die Trken der Schrecken Europas. - 8. 3iu0 der Kulturgeschichte des ausgehenden Mittelatters. Die Feme. Zu Dortmund stehen in der Nhe des Bahnhofes wohlumhegt die Reste einer uralten Linde, unter der in frherer Zeit das Femgericht abgehalten wurde. Dieses Gericht war eine westflische Einrichtung, die in der Zeit ihrer Blte weit der das Land der roten Erde hinaus-gegriffen hat. Die Sage hat sich dieses Gerichtes bemchtigt und uns ein schauriges Bild davon hinterlassen. In der Stille der Nacht sei es im Waldesdunkel, in Kellergewlben oder sonst an unheimlichen Orten zusammengetreten. Die Richter seien vermummt gewesen, der Ange-klagte, gleichviel ob er sich schuldig oder unschuldig bekannte, sei in jedem Falle zum Tode verurteilt und am nchsten Baume aufgehngt worden. Das Femgericht wurde in Wirklichkeit nicht in der Nacht, sondern am hellen Tage gehalten. Es war nur insofern ein heimliches Gericht,

2. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 66

1900 - Leipzig : Hirt
66 Geschichte der Rmer. Hannibal Sagunt und berschritt den Ebro. Die Rmer antworteten mit einer Kriegserklrung an Karthago. So entstand der zweite punische Krieg, der von 218201 dauerte. Unter groen Mhseligkeiten berstieg Hannibal die Pyrenen und die Alpen und erschien zum Schrecken der Rmer im Jahre 218 in Oberitalien. Am Ticinns, einem Nebenflusse des Po, an der Trebia und am See Trasimenus besiegte er die rmischen Heere. In dieser uersten Not erwhlten die Rmer den Fabins Maximus zum Feldherrn. Sein Kriegsplan war, eine Schlacht zu vermeiden, die Städte aber zu schtzen. Dadurch wurde Hannibal gezwungen, sich im freien Felde zu verpflegen. Weil Fabins Schlachten vermied, haben ihn die Zeitgenossen den Zauderer genannt, aber durch sein Zaudern hat er deu Staat gerettet. Kaum hatte Fabius den Oberbefehl abgegeben, als die Rmer die frchterliche Niederlage bei Kann in Apulien im Jahre 216 erlitten. Viele Tausende von Rmern, darunter die Blte des Ritterstandes, be-deckten das Schlachtfeld. Drei Scheffel goldener Ringe, die den erschlagenen Rmern abgenommen waren, schickte Hannibal als Siegesbeute nach Karthago. Nun aber wandte sich das Kriegsglck. Die Karthager waren auf Hannibals Ruhm eiferschtig geworden und schickten ihm daher keine neuen Truppen. Der rmische Feldherr Marcellus nahm nach einem Siege der Hannibal Syrakus ein und machte ganz Sicilien zur rmischen Provinz. Da eilte Hasdrubal aus Spanien seinem Bruder Hannibal zu Hilfe; aber auch er unterlag den Waffen der Rmer. Hannibal mute Italien verlassen und nach Afrika zurckkehren. Der junge rmische Feldherr Scipio folgte ihm und besiegte ihn in der Ent-scheidungsschlacht bei Zama in Afrika im Jahre 202. Harte Bedingungen wurden den Karthagern auferlegt. Ihre ganze Flotte muten sie vernichten, 45 Millionen Mark Kriegskosten zahlen und auf ihre Eroberungen in Spanien verzichten. Scipio hielt in Rom einen glnzenden Triumphzug, den viele Ele-fanten, Schiffsschnbel und beutebeladene Wagen zierten; auch erhielt er den Ehrennamen Afrikanus. Nach dem Friedensschlsse suchte Hannibal die Schden des Krieges zu heilen und die Macht seines Vaterlandes zu heben, bis der Ha der Rmer ihn zwang, seine Heimat zu verlassen. Er floh zum Könige Antiochus von Syrien und berredete diesen, mit der vereinigten syrischen und karthagischen Macht den Todfeind zu strzen. Der Versuch milang, und Hannibal ent-floh nach Bithynien. Die Rmer verlangten seine Auslieferung. Da nahm er Gift. (183.)

3. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 68

1900 - Leipzig : Hirt
68 Geschichte der Rmer. Publius Cornelius Scipio, der Sieger von Zama, rettete als Knabe seinem Vater in der unglmchen Schlacht am Ticinns das Leben; im Alter von 24 Jahren erhielt er den Oberbefehl der die rmischen Truppen in Spanien und beendete, während Hannibal in Italien stritt, im Kampfe gegen dessen Bruder Hasdrubal die Unterwerfung jenes Landes. Dann kehrte er nach Italien zurck, setzte mit einem Heere nach Afrika der und zwang dadurch Hannibal, ihm zu folgen. Nach dem Siege von Zama htte er Karthago zerstren knnen; er wute sich zu migen und riet den Rmern zum Frieden. Das Vaterland verdankte ihm den entscheidenden Sieg in dem grten Kriege, den es gefhrt hat. Seine Verdienste erregten Neid. Man machte ihm zum Vorwurf, er habe einen Teil der zur Kriegfhrung gelieferten Staatsgelder unter-schlagen. Anstatt den Beweis von der Grundlosigkeit der Anklage zu liefern, zerri er ffentlich die Rechenschaftsbcher, da es unwrdig sei, ihn wegeit 3000 Talenten zur Rechenschaft zu ziehen, während er 15000 tu den Schatz gebracht habe. Als dieselbe Anklage in der Volksversammlung vorgebracht wurde, antwortete er, es sei ungeziemend fr das Volk, auf eine Anklage gegen den Mann zu hren, der das Vaterland gerettet habe; es sei gerade der Jahrestag, an dem er bei Zama den Hannibal besiegt habe; wer es gut meine, solle mit ihm auf das Kapitol gehen, um den Gtteru zu danken. Damit verlie er die Versammlung, und das Volk eilte ihm nach. Der Klger blieb allein. Aber verletzt durch solche Angriffe, zog Seipio sich auf sein Landgut zurck. Dort starb er im Jahre 183, in dem nmlichen Jahre, in dem sein groer Gegner Hannibal sein Leben endete. Sein Sohn Publius nahm den jngeren Scipio an Kindesstatt an, der dem dritten Pnnischen Kriege ein Ende machte und Spanien wieder unterwarf. Seine Tochter Kornelia ist die berhmte Mutter der Gracchen. c) Die Zeit der Brgerkriege. Die Zeit der Brgerkriege umfat ungefhr 100 Jahre (13331 vor Christus). Durch die vielen glcklichen und glorreichen Kriege hatten die Rmer die Einfachheit der Sitten verloren, durch die alle jene Erfolge errungen worden waren. Durch die ungeheure Kriegsbeute und durch die Ver-waltung der reichen Provinzen hatten viele sich unermeliche Reichtmer gesammelt, während andere gnzlich verarmt waren. So lebten die einen in verschwenderischer ppigkeit, die andern in drckendster Armut. Die Tempel waren leer von Betern, auf den ckern fand man nur Sklaven; der freie Rmer schmte sich, den Pflug zu führen, während einst die groen Männer vom Pfluge geholt worden waren, um das Volk zu Kampf und Sieg zu fuhren. Die beiden Gracchen. Um den Gegensatz zwischen dem bermigen Reichtum und der drckendsten Armut auszugleichen, schlug Tiberius Sempronius Gracchus mehrere Gesetze vor. Zunchst beantragte er, da kein Brger mehr als 500 Morgen des Staatslandes in Erbpacht

4. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 71

1900 - Leipzig : Hirt
Der rmische Freistaat. 71 streit in gypten zu Gunsten der Knigin Kleopatra, setzte nach Asien der und besiegte den König Pharnaces von Pontns in einem Feld-zuge von 5 Tagen. Er berichtete an den Senat der diesen Feldzug mit den kurzen Worten: Ich kam, sah und siegte! (veni, vidi, vici). In Afrika und in Spanien besiegte er in kurzen Feldzgen die letzten Reste der pompejanischen Partei. Dann wurde er Diktator auf Lebens-zeit, regierte milde und weise, wurde aber 44 v. Chr. infolge einer Ver-schwrung ermordet. Csar gilt als der grte Rmer. Er entflammte dem julischen Geschlechte, das seinen Stammbaum ans Julns, den Sohn des neas, zurckfhrte. Krperliche Frische, Spannkraft des (Geistes, Gte des Herzens zeichneten ihn ans. Obschon zum ltesten Adel der Stadt gehrig, schlo er sich an die Volkspartei an. Deshalb wurde er von Snlla gechtet, aber auf vielseitiges Bitten begnadigt. Im Fechten und Reiten nahm er es mit jedem seiner Soldaten auf. Durch die Schnelligkeit seiner Mrsche, zu denen er vielfach auch die Nchte bentzte, erregte er Erstannen. Rasch berschaute er die Verhltnisse und traf mit sichern Blick seine Anordnungen. Sein Gedchtnis war unvergleichlich. Er konnte gleichzeitig vier Schreibern der vier ver-schiedene Stoffe diktieren. Seinen Freunden blieb er in guten und bsen Tagen treu. Im Alter von 20 Jahren kmpfte er mit Ruhm gegen die Seeruber. Nach Sullas Tode trat er als Anklger gegen diejenigen Sullaner auf, die durch Erpressungen das Volk bedrckt hatten. Dabei zeigte er sich als gewandten Redner und als Mann von Rechtlichkeitsgefhl. Vor der Rache der Sullaner floh er nach Rhodos, wo er sich von dem berhmten Redner Molo in der Beredsamkeit unterrichten lie. Aus der Reise dahin fiel er Seerubern in die Hnde, die 20 Talente Lsegeld verlangten. Er lachte der ihre Bescheidenheit und versprach ihnen 50; zugleich aber drohte er, er werde sie alle kreuzigen lassen, wenn er frei sein werde. berhaupt benahm er sich nicht wie ein Gefangener, sondern wie ein König und behandelte die Seeruber wie feine Leibgarde. Als das Lsegeld ankam und er freigelassen wurde, sammelte er rasch Schiffe, griff die Seeruber an und lie sie alle, wie er ihnen vorher angekndigt hatte, kreuzigen. Als kurulischer dil gab er die glnzendsten Spiele, die je in Rom gesehen worden waren. 320 Fechterpaare traten in silbernen Rstungen auf. Dadurch richtete er sein Vermgen zu Grunde und war in Gefahr, wegen feiner Schulden ins Gefngnis wandern zu mssen. Um dem zu entgehen, bewarb er sich um das Oberpriesteramt. Seine Freigebigkeit und seine glnzenden Eigenschaften hatten ihn beim Volke beliebt gemacht; deshalb wurde er mit groer Stimmenmehrheit gegen einen der angesehensten Brger gewhlt. Als er als Oberfeldherr nach Spanien abgehen wollte, mute der reiche Krassus sich fr 4 Millionen Mark fr ihn verbrgen, sonst wollten seine Glubiger ihn nicht ziehen lassen. Seinen gallischen Feldzug hat er selbst beschrieben. Gro war er als Feldherr, Schriftsteller und Redner, am grten aber als Staatsmann. Er verstand vor allem die Kunst, sich zu migen. Alexander der Groe kehrte notgedrungen ans Indien zurck; Napoleon I. verlie gezwungen Moskau:

5. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 103

1900 - Leipzig : Hirt
Stmme und Vlkervereine. 103 Und der Niemalsausgesprochne, (r, der lteste der Alten, Wird fr immer aller Dinge, Aller Menschen liebend walten. Ihr, mit Kranz und Binsenkrben, Tretet in den Ring, ihr Kleinen, Singt den Reim, wiewohl ihr heute Klger thtet, still zu weinen. Dennoch fingt; den jungen Nacken Schmerzt noch nichtdasiochderfranken.^) Singt, und mag es traurig lauten Wie das Singen eines Kranken." Und die Knaben und die Mdchen Huben an mit leiser Stimme: Schirm uns, Balder, weier Salder, vor des Lhristengottes Grimme I Komm zurck, du sumst so lange; Sieh, wie Erd' und Gimmel klagen! Komm zurck mit deinem Frieden Auf dem goldnen Sonnenwagen I Weier Balder, weie Blumen, _ rie am Bach und Rain sie sprieen, Wei, wie deine lichten Brauen, Legen wir dir gern zu Fen. Steh, wir geben, was wir haben; Arm sind unsre Fruchtgefilde, La Geringes dir gengen, Weier Balder, Gott der Milde! Gott der Liebe, weier Balder, Neige hold dich unfern Gren, Blumen, rein, wie unsre erzen, Legen wir dir gern zu Fen! Und den pferstein umwandelnd, Warfen sie die heil'gen Kruter, Lichte Glocken, lichte Flocken, Lichte Sterne auf die Scheiter. Dann mit leisen Lispelworten Nahm die priesterin die Schale: Trinkt des weien Gottes Minne, Lh ihr hebt die Hand Zum Mahle!" Durch die Runde ging ein Raunen Wie gedmpftes Becherklirren, Wie im herbstlich drren Rohre Abendlfte heimlich schwirren. Und der krause (Dxferdiener Aus des Kessels weitem Bauche Gab er jedem von dem Fleische, von der Mistel, von dem Lauche. Sprach die Drude: Dankt den Gttern, Lscht die Glut und nehmt die Brnde! Dunkles brtet zwischen heute Und der nchsten Sonnenwende. Denn nicht alle kommen wieder, Und nicht jedem ist zu trauen. Fort! Die Sterne schimmern blasser, Und der Tag beginnt zu grauen." In die Grnde glitt die Menge Wie verstoben, wie versunken; Frische Morgenwinde spielten Mit der Asche, mit den Funken. Stmme und Vlkervereine. Die Germanen zerfielen in eine groe Anzahl von Stmmen. So viel Regierungsbezirke die heutige preuische Monarchie zhlt, so viel Stmme mag es frher in diesen Gegenden gegeben haben. Husig genannt werden: die Ubier, die Bataver, die Friesen, die Sigambrer, die Cherusker. Die Ubier wohnten in der Gegend von Kln, die Bataver in Holland zwischen Rhein und Waal, die Friesen an der Nordseekste zu beiden Seiten der Emsmndung, die Sigambrer im Sden der Lippe, die Cherusker im Flugebiet der mittleren Weser. Einen gemeinsamen *) Der Dichter verlegt die Handlung in die Zeit des berganges vom Heiden-tum zum Christentum.

6. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 105

1900 - Leipzig : Hirt
Bilder aus der Vlkerwanderung. 105 an die Spitze einer Gesandtschaft, die in das Lager Attilas reiste, um Schonung fr die Stadt zu erbitten. Seuchen, die in Attilas Heere wteten, untersttzten mchtig die Bitte des rmischen Hohepriesters. Attila zog sich nach Ungarn zurck. Zwei Jahre darauf erlag er seinen Aus-schweifungen. Im trunkenen Zustande ereilte ihn der Tod 454 n. Chr. Sein Reich zerfiel mit ihm Die Hunnen konnten nicht aufbauen, sie konnten nur zerstren. In die Steppen des Schwarzen Meeres wurden sie zurckgetrieben. Drei Viertel Jahrhundert haben sie die Völker Europas in Schrecken gehalten. 2. Alarich. Die hunnische Wanderung hatte eine ganze Reihe von Vlkerstmmen aus ihren Sitzen aufgescheucht. Die einen vertrieben die andern, und die Vertriebenen suchten sich neue Wohnsttten. Das rmische Reich mute die Truppen, die seine Grenzen schtzen sollten, zurckziehen, um sich gegen die Hunnen zu verteidigen. Die Folge war, da germanische Stmme der die unbeschtzte Grenze zogen und im rmischen Reiche sich ansiedelten. Wie wenn das Weltmeer in wilder Emprung aus seinen Ufern getreten wre, um das Festland unter seinen Wogen zu begraben, so strzten die Fluten der Vlkerwanderung hinein in das rmische Welt-reich. Niemals war die Verwirrung in der Welt grer, nie ihr Zustand trostloser als in jener Zeit. Von den Hunnen vertrieben, hatten die Westgoten im rmischen Reiche Aufnahme gefunden und dienten in den Heeren Roms um Sold. Da dieser nicht regelmig bezahlt wurde, zog der junge König Alarich nach Italien. Im Jahre 410 hatte Rom frchterliche Pln-derungen von seinen Scharen zu erleiden. Alles, was die Brger an Gold und Kostbarkeiten besaen, fiel den Goten zum Opfer. Nur das Leben wollte Alarich ihnen lassen, wie er selbst sich ausgedrckt hat. Seltsamerweise achteten die Barbaren die Schtze und das Asylrecht der Kirche. Von Rom gedachte Alarich nach Sicilien und Afrika zu ziehen. Dieses Ziel hat er nicht erreicht. In Unteritalien, in der Nhe der Stadt Cosenza, ereilte ihn der Tod im 34. Jahre seines Lebens. Die Goten sollen ihrem Könige ein eigenartiges Grab bereitet haben. Sie leiteten den Flu Busento ab und gruben darin ein Grab, in das Alarich, in kniglicher Rstung auf dem Rosse sitzend, versenkt wurde. Dann wurde der Flu in sein altes Bett zurckgefhrt. Niemand kennt die Stelle, wo der tapfere und wilde Alarich ruht. Sein seltsames Leichenbegngnis hat Platen poetisch verklrt: Nchtlich am Busento lispeln bei Losenza dumpfe Lieder; Aus den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder. Und den Flu hinaus, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Goten, Die den Alarich beweinen, ihres Volkes besten Toten.

7. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 65

1900 - Leipzig : Hirt
Der rmische Freistaat. 65 an. Der König von Syrakus rettete seine Hauptstadt durch ein Freund-schaftsbndnis mit den Rmern, die Karthager dagegen nahmen den Kampf gegen Rom auf. So entstand der erste punische Krieg, der von 264241 dauerte. Er wurde bei Myl in der Nhe von Rhegium durch eine See-schlacht erffnet, die der rmische Konsul Duilius der die Karthager gewann. Dieser Sieg ist um so bedeutungsvoller, als die Karthager die erste Seemacht der damaligen Welt waren, während die Rmer sich erst kurz vorher nach dem Muster eines gestrandeten karthagischen Schiffes ihre ersten Schiffe gebaut hatten. Der Held Duilius hatte die feindlichen Schiffe durch Haken an die rmischen Schiffe gezogen, durch Fallbrcken mit denselben verbunden und so den Kampf einer Landschlacht hnlich gemacht. Darauf unternahm der rmische Feldherr Regulus eine Fahrt nach Afrika, um die Karthager in ihrem eigenen Lande anzugreifen, aber er erlitt bei Tunis eine frchterliche Niederlage und wurde selbst ge-fangen. Von den Karthagern wurde er mit Friedensantrgen nach Rom geschickt. Er sollte seinen Landsleuten zum Friedensschlsse raten und mute sich eidlich verpflichten, in die Gefangenschaft zurckzukehren, wenn er den Frieden nicht erwirkte. Im Senate richtete er seinen Auftrag aus; dann nahm er als Rmer das Wort und riet zur Fortsetzung des Krieges. Hieraus ging er in die Gefangenschaft zurck und soll von den erbitterten Karthagern zu Tode gemartert worden sein. Die Rmer aber folgten seinem Worte. Der Konsul Lutatius Katulus gewann kurz darauf einen Sieg bei den gatischen Inseln. Die Karthager traten die Insel Sicilien an die Rmer ab, soweit sie ihnen gehrte. Der zweite punische Arieg. Kurz nach Beendigung des ersten punischen Krieges ging der karthagische Feldherr Hamilkar Barkas nach Spanien, um dort durch neue Eroberungen zu ersetzen, was sein Volk an die Rmer verloren hatte. Sein neunjhriger Sohn Hannibal bat, ihn begleiten zu drfen. Der Vater willfahrte dem Wunsche des Knaben, lie ihn aber zuvor ewigen Hafj gegen die Rmer schwren. Hannibal wuchs im Lager auf. Alle Gefahren des Krieges, Strapazen, Hunger, Durst und Hitze ertrug er mit den gewhnlichen Soldaten ohne Murren. Krglich ma er sich Speise und Trank zu, nur wenige Stunden widmete er dem Schlafe, den er manchmal auf hartem Boden zwischen den Schild-wachen suchte; in seiner Kleidung war er hchst einfach, nur auf Waffen und Pferde legte er Wert. Als er den Oberbefehl der die karthagischen Truppen in Spanien erhielt, glaubte er, die Stunde sei gekommen, Rache an den Rmern fr den ersten punischen Krieg zu nehmen. Mit diesen war vereinbart worden, da die Karthager den Ebro nicht berschreiten sollten, und da die Stadt Sagunt, die unter dem Schutze der Rmer stand, nicht angegriffen werden drfe. Diesem Vertrage zuwider eroberte Dahmen, Leitfaden der Geschichte. I. 5

8. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 67

1900 - Leipzig : Hirt
67 Der dritte punische Krieg. In einem Zeitrume von 50 Jahren erholte sich Karthago von den gewaltigen Schlgen. Die Rmer wurden deshalb um ihre Herrschaft besorgt. Der erbittertste Feind der Karthager war Kato. Jede Rede, die er im Senate hielt, schlo er mit den Worten: Im brigen bin ich noch der Meinung, da Karthago zerstrt werden mu." Aus geringfgiger Veranlassung begannen die Rmer den dritten puuischen Krieg. Der Schauplatz desselben war die Stadt Karthago. Der jngere Seipio, den der Sohn des Siegers von Zama an Kindesstatt angenommen hatte, erstrmte die Stadt und zer-strte sie von Grund ans. Das ganze Gebiet von Karthago wurde eine rmische Provinz, die den Namen Afrika erhielt. Dem Sieger wurde der ehrende Beiname Asrikanns gegeben; um ihn von dem Sieger bei Zama zu unterscheiden, wird er der jngere Asrikanus genannt. So endeten die finnischen Kriege mit dem Untergange des mchtigen karthagischen Staates im Jahre 146. Es hat den Karthagern weder an Geldmitteln zur Fhrung der Kriege, noch an Truppenmassen, noch an geschickten Feldherren gefehlt; auch die Tapferkeit ist den karthagischen Soldaten nicht abzusprechen; dennoch unterlagen sie, weil der Reichtum ihre Sitten verdorben, sie verweichlicht und die Grundlage ihrer Macht untergraben hatte. Weitere (Eroberungen der Rmer. Zwischen dem ersten und zweiten finnischen Kriege wurden Sardinien und Korsika, die ebenfalls im Besitze der Karthager gewesen waren, erobert und zu einer rmischen Provinz gemacht. Oberhattert wurde den Galliern entrissen und eine rmische Provinz. Zwischen dem zweiten und dritten finnischen Kriege wurde dem Könige Antiochus von Syrien ein Teil Kleinasiens entrissen; nach vier Kriegen wurde auch Macedonien, das Stammland Alexanders des Groen, (146) rmische Provinz. Die Eroberung Macedoniens brachte soviel Geld in den Staatsschatz, da die Rmer keine direkte Steuer mehr zu bezahlen brauchten. Auch die folgenden Kriege brachten ungeheure Summen in den Staatsschatz. Csar fand 500 Millionen Mark vor. Gleichzeitig mit Karthago wurde auch Korinth zerstrt (146). Dadurch kam Griechenland in rmischen Besitz; es erhielt als Provinz den Namen Achaia. Nach dem dritten finnischen Kriege unterwarf Seifiio, der Besieger Karthagos, einzelne Volksstmme Spaniens, die von der rmischen Herr-schaft abgefallen waren (133). Nun waren die wichtigsten Mittel-meerlnder im Besitze der Rmer. Die Familie der Scipionen. Hervorragenden Anteil an den glor-reichen Kmpfen um die Weltherrschaft Roms hat die Familie der Scipionen.

9. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 69

1900 - Leipzig : Hirt
Der rmische Freistaat. 69 haben drfte; was er darber bese, sollte er abtreten, damit es an andere verpachtet wrde. Als Tiberins Gracchus diesen Gesetzesvorschlag einbrachte, starb König Attalns von Pergamnm in Kleinasien, der das rmische Volk zum Erben seines Reiches und seiner unermelichen Reichtmer ein-gesetzt hatte. Tiberins Gracchus beantragte nun weiter, da fr diese Gelder kleine Bauernhfe fr die armem Brger auf den freigewordenen Staatslndereien eingerichtet werden sollten. Alle diejenigen, die durch die Gesetzesvorschlge des Gracchus sich beeintrchtigt glaubten, er-hoben den heftigsten Widerstand. In einem Straenkampfe wurde er ermordet. Sein jngerer Bruder Gajus Sempronins Gracchus erneuerte diese Gesetzesvorschlge und fgte noch weitere zum Schutze und zur Ver-bessernng der Lage der rmeren Bevlkerung hinzu; aber auch er wurde ermordet, und viele seiner Anhnger fanden mit ihm den Untergang. Diese Begebenheiten fallen in die Jahre 133 bis 121 vor Christi Geburt. Der Arieg mit den Cimbern und Teutonen. Im Jahre 113 verlieen die Cimbern und Teutonen ihre germanische Heimat und drangen in die rmischen Besitzungen ein. Anfangs wurden die rmischen Heere von ihnen besiegt. Im Jahre 102 gelang es dem Konsul Marius, die Teutonen bei Aqnae Sextiae und im Jahre 101 die Cimbern bei Vercellae^) zu besiegen. Diese Kmpfe waren der erste Waffengang der Rmer mit germanischen Stmmen. Marius und Sulla. Die beiden bedeutenden Feldherren Marius und Sulla beneideten sich gegenseitig um ihren Kriegsruhm. Beide hatten eine groe Zahl Anhnger, Sulla mehr aus dem Adel, Marius mehr aus dem rmeren Teile der Bevlkerung. Zwischen den beiden Mnnern kam es zum Kampfe. Marius war anfangs siegreich und fhrte eine furchtbare Schreckensherrschaft in Rom. Fnf Tage und fnf Nchte wurde gemordet, monatelang ging noch die Blutjagd durch Italien. Die vornehmen Anhnger des Gegners wurden niedergemacht. Zum Glck fr das Volk starb Marius bald darauf, nachdem er der Verfassung des Freistaates zuwider siebenmal das Konsulat be-kleidet hatte. Der Krieg der beiden Parteien dauerte fort. Sulla blieb Sieger und lie alle Anhnger des Marius chten. Die Gechteten wurden ermordet und ihre Gter eingezogen. Sulla lie sich, ebenfalls im Widerspruch mit der Verfassung, zum lebenslnglichen Diktator ernennen, beschrnkte die Macht des Volkes *) Aquae Sextiae ist die heutige Stadt Aix in Sdfrankreich: Vercellae, heut Vercelli, liegt in Oberitalien.

10. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 86

1900 - Leipzig : Hirt
86 Geschichte der Rmer. dort gmgen sie weiter. Schmuckstcke aus den Werksttten klein asiatisch er Goldschmiede gelangten in die Hnde der Schweizerinnen, die Handels-reisen erstreckten sich in der Kaiserzeit bis Indien und Ceylon; italische Kaufleute hatten Handelsniederlagen auf der Kste Malabar; es gingen sogar, wie Plinius berichtet. Handelsschiffe von Spanien um die Sd-spitze Afrikas nach Indien. Auf der dnischen Insel Fnen und in der Nhe von Knigsberg in Preußen sind Mnzen aus der rmischen Kaiserzeit, ferner Waffen und Gertschaften von rmischer Arbeit gefunden worden. ..Alljhrlich," sagt Plinius. ..zahlen wir nach Indien 50 Millionen Sestertien der 10 Millionen Mark fr Waren, die dann in nnferm Reiche um den hundertfachen Preis verkauft werden." Nicht nur die geschftliche Notwendigkeit, sondern auch eine wachsende Reiselust trieb die Bevlkerung auf die Schiffe und auf die Landstraen. ..Ein stilles und ruhiges Leben, der bestndige Aufenthalt an dem nm-lichen Herde." sagt ein Dichter des ersten Jahrhunderts der christlichen Zeitrechnung, verliert allmhlich seinen Reiz. Es ist viel anziehender, fremde Städte zu besuchen, unbekannte Gewsser zu befahren und auf diese Weise gewissermaen Weltbrger zu werdeu." Die Reisen des Apostels Paulus, berhaupt die Reisen der Apostel und vieler Christen, welche die Verbindungen zwischen den einzelnen neuen Gemeinden unter-hielten, zeigen, wie leicht und unbedenklich damals sehr weite Reisen unter-nommen werden konnten. Der Versall des Reiches beginnt mit der Herrschaft der Prtorianer. Die Stetigkeit der Staatsverwaltung litt durch den fortwhrenden Wechsel auf dem Kaiserthrone. In 14 Jahren folgten 7 Kaiser aufeinander. Die inneren Kriege hemmten Gewerbthtigkeit. Handel und Verkehr. Zeittafel der rmischen Geschichte. I. Abschnitt. Von der Grndung der Stadt Rom bis zum Sturz des Knigtums......... 753509 Ii. Abschnitt. Die Zeit des Freistaates...... 50931 Iii. Abschnitt. Bestand des rmischen Kaiserreiches . . . ^ ^ Dauer des rmischen Reiches: 1229 Jahre. Den Plebejern wird das Konsulat zugnglich .... 366 Abschlu der Unterwerfung Italiens.......272 Hannibals Zug der die Alpen.........218 Schlacht bei Kemna.............216 Schlacht bei Zama.............202 Hannibals und Scipios Tod.............183
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TM Hauptwörter (200)200

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