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1. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 11

1902 - Leipzig : Hirt
74. Der Groe Kurfürst und seine Zeit. 11 Kurfrsten die Kaiserwrde erhalten hatte, und mehrere andere Reichs-frsten schlssen sich dem Kriege gegen Frankreich an. Aber die Feld-zge der Deutschen am Rhein und im Elsa waren erfolglos. Allem waren die Kurfrstlichen gegen die franzsische bermacht zu schwach, und ihre Vereinigung mit den Kaiserlichen gereichte nur dem Gegner zum Vorteil: denn der Wiener Hof, in geheimem Einverstndnis mit Frankreich, verhinderte ein krftiges Vorgehen. Um den gefhrlichsten Gegner ganz los zu werden, bestimmte der Franzosenknig die Schweden, von Pommern aus in Brandenburg einzufallen. In Eilmrschen kehrte daher der Kurfürst von seinen Quartieren am Main in sein Land zurck, begleitet von seinem khnen Feldmarschall von Derfflinger Werfall von Rathenow). Schon hatten sich die brandenburgischen Bauern aus freien Stcken gegen die Fremden erhoben.*) Am 28. ^uni 1675 erfocht er bei Fehrbellin. wo 6000 Reiter die Hauptmasse seiner 1675. kleinen Streitmacht bildeten, der die schwedische bermacht einen glnzenden Sieg. (Erzhlung vom Stallmeister Froben.) Aus ganz Pommern verdrngte er die Schweden; doch ging ihm die Frucht seiner Erfolge dadurch verloreu, da seine Bundesgenossen, auch Holland, ihn im Stiche lieen: im Frieden zu St. Germain mute er 16791679. nach dem Willen Ludwigs Xiv. den Schweden ihre deutschen Be-sitzungen zurckgeben. **) Dazu war eine andere Krnkung gekommen: der Kaiser hatte die erledigten schlesischen Frstentmer Brieg, Liegnitz und Wohlan, auf welche Brandenburg Erbansprche hatte ( 66, 2), fr sterreich eingezogen. 7. Straburg. Es war daher kein Wunder, da dem grollenden Kurfrsten die Lust verging, fr Kaiser und Reich einzutreten, und er ruhig zusah, wie der Frauzoseuknig unter dem Namen Reunionen neue Erwerbungen" machte. Um einen Rechtsvorwand zu haben, lie nmlich Ludwig Xiv. untersuchen, welche Landesteile frher zu den im Westflischen Frieden an Frankreich abgetretenen Gebieten gehrt htten, und nahm ans Grund dieser Untersuchungen die elsssischen reichsunmittelbaren Städte und andere Gebiete einfach weg. Die bedeutendste und fr das Reich wichtigste dieser Besitzungen war die freie Reichsstadt Straburg, die durch ein starkes franzsisches Heer unter Lonvois 1681 zur bergabe gezwungen wurde. Der Kaiser 1681. und der Reichstag (in ?) uerten ihre Entrstung nur in Worten. *) Ihre Fahnen trugen die Inschrift: Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen unserm Kurfrsten mit unserm Blut." **) Auf eine Denkmnze lie er die lateinischen Worte Vergils prgen: Einst wird uns ein Rcher erstehen aus unserer Asche."

2. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 11

1902 - Leipzig : Hirt
74. Der Groe Kurfürst und seine Zeit. 11 Kurfrsten die Kaiserwrde erhalten hatte, und mehrere andere Reichs-frsten schlssen sich dem Kriege gegen Frankreich an. Aber die Feld-zge der Deutschen am Rhein und im Elsa waren erfolglos. Allein waren die Kurfrstlichen gegen die franzsische bermacht zu schwach, und ihre Vereinigung mit den Kaiserlichen gereichte nur dem Gegner zum Vorteil: denn der Wiener Hof, in geheimem Einverstndnis mit Frankreich, verhinderte ein krftiges Vorgehen. Um den gefhrlichsten Gegner ganz los zu werden, bestimmte der Franzosenknig die Schweden, von Pommern aus in Brandenburg einzufallen. In Eilmrschen kehrte daher der Kurfürst von seinen Quartieren am Main in sein Land zurck, begleitet von seinem khnen Feldmarschall von Derfflinger (berfall von Rathenow). Schon hatten sich die brandenburgischen Bauern aus freien Stcken gegeil die Fremden erhoben.*) Am 28. Juni 1 (>75 erfocht er bei Fehrbellin. wo 6000 Reiter die Hauptmasse seiner 1675. kleinen Streitmacht bildeten, der die schwedische bermacht einen glnzenden Sieg. (Erzhlung vom Stallmeister Froben.) Aus ganz Pommern verdrngte er die Schweden; doch ging ihm die Frucht seiner Erfolge dadurch verloren, da feine Bundesgenossen, auch Holland, ihn im Stiche lieen: im Frieden zu St. Germain mute er 16791679. nach dem Willen Ludwigs Xiv. den Schweden ihre deutschen Be-sitznngen zurckgeben.**) Dazu war eine andere Krnkung gekommen: der Kaiser hatte die erledigten schleichen Frstentnier Brieg, Liegnitz und Wohlan, auf welche Brandenburg Erbansprche hatte ( 66, 2), fr sterreich eingezogen. 7. Straburg. Es war daher kein Wunder, da dem grollenden Kurfrsten die Lust verging, fr Kaiser und Reich einzutreten, und er ruhig zusah, wie der Franzosenknig unter dem Namen Reunionen neue Erwerbungen" machte. Um einen Rechtsvorwand zu haben, lie nmlich Ludwig Xiv. untersuchen, welche Landesteile frher zu den im Westflischen Frieden an Frankreich abgetretenen Gebieten gehrt htten, und nahm ans Grund dieser Untersuchungen die elsssischen reichsunmittelbaren Städte und andere Gebiete einfach weg. Die be-dentendste und fr das Reich wichtigste dieser Besitzungen war die freie Reichsstadt Straburg, die durch ein starkes franzsisches Heer unter Louvois 1681 zur bergabe gezwungen wurde. Der Kaiser 1681. und der Reichstag (in ?) uerten ihre Entrstung nur in Worten. *) Ihre Fahnen trugen die Inschrift: Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen uuserm Kurfrsten mit nnserm Blut." **) Auf eine Denkmnze lie er die lateinischen Worte Vergils prgen: Einst wird uns ein Rcher erstehen aus unserer Asche."

3. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 76

1902 - Leipzig : Hirt
76 Erste Periode. Die Zeit der Religionskmpfe. b) Joachim Friedrich und nach ihm Johann Siegmund fhrten die vormundschaftliche Regierung fr den geisteskranken Herzog Albrecht Friedrich von Preußen (Stammtafel S. 71), und nach dessen Tode kam 1618.Preußen 1618 als polnisches Lehen an Brandenburg. 69. Der Dreiigjhrige Krieg, 16181648. V Veranlassung. In Bhmen brachen Streitigkeiten aus der die Auslegung des Majesttsbriefes in Bezug auf die Berechtigung zweier von den Protestanten auf geistlichem Gebiete, in Braunau und Klostergrab, erbauter Kirchen. Als jene durch die Obrigkeit geschlossen, diese niedergerissen wurde, wandten sich die Protestanten mit ihren Klagen an den Kaiser Matthias, wurden aber scharf abgewiesen. 1618. 2. Der bhmische Aufstand, 161821. Die in Prag versammelten 1621 bhmischen Stnde drangen in ihrer Erbitterung bewaffnet ins Schlo ' zu den kaiserlichen Rten und warfen nach bhmischer Sitte zwei von ihnen zum Fenster hinaus. Dann nahmen sie die Regierung selbst in die Hand. Als bald darauf der als Protestautenseind bekannte Fer-dinand Ii. (161937) von Steiermark Kaiser wurde, whlten die Bhmen das Haupt der Union, den jungen, unentschlossenen Kurfrsten Friedrich V. von der Pfalz, zu ihrem König. Fr den Kaiser fhrten Maximilian von Bayern, das Haupt der Liga, und sein kriegstchtiger Feldherr Tilly den Krieg. Durch die einstndige Schlacht am Weien Berge bei Prag 1620. i. I. 1620 wurde dem Kriege ein rasches Ende bereitet. Der Winter-knig", der nicht einmal an der Schlacht teilgenommen hatte, begab sich eiligst auf die Flucht. Bald war das durch fremde Truppen und ein-heimische Bauernhaufen arg mitgenommene Land wieder dem Kaiser unterworfen, der den Protestantismus gewaltsam vernichtete. 1621 3. Der pflzische Krieg, 162123. Der flchtige und vom Kaiser bis gechtete Bhmenknig fand wenig Beistand. Die Union lste sich ' auf. Nur einige deutsche Bandenfhrer, wie Ernst von Mansfeld, zogen fr ihn das Schwert. Aber Tilly eroberte die Pfalz, besiegte die gegen ihn aufgestellten Heere und wandte sich nach Norddeutschland. Die Pfalz nebst der Kurwrde erhielt Maximilian von Bayern. 1625 % Der dnische Krieg, 162529. Im Verein mit anderen nord-bis deutschen Fürsten zog Christian Iv., Herzog von Holstein und König von Dnemark, fr die Sache der Protestanten und die Erweiterung seiner Macht ins Feld. Der Kaiser dagegen erhielt eine willkommene Hilfe durch Wallenstein.

4. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 112

1902 - Leipzig : Hirt
Gotische Baukunst. Fig. 101. Der Schotte Brunnen und die Frauenkirche in Nrnberg. 62,1. Der Brunnen stammt aus dem 14. Jahrh. Achteckine Pyramide, 20 m hoch. Die unteren 16 Statuen stellen die 7 Kurfrsten und Helden der heidnischen und jdischen Geschichte dar, die oberen S Moses und 7 Propheten.

5. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 77

1902 - Leipzig : Hirt
69. Der Dreiigjhrige Krieg. 77 Albrecht von Waldstein, ein Bhme, hatte sich durch Ankauf von ein-gezogenen Gtern der Protestanten groe Reichtmer erworben. 1625 machte er dem Kaiser das Anerbieten, ein Heer aufzustellen, welches ihm nichts kosten sollte. Der Krieg mu sich selbst ernhren." Als er die Werbetrommel rhren lie, strmten Tausende von Abenteurern, durch die Aussicht auf Beute und lustiges Leben gelockt, zu seinen Fahnen. Wallenstein besiegte Mansfeld bei Dessau, Tilly Christian Iv. bei Lutter am Barenberge 1626. Dann eroberten die beiden sieg- 1626. reichen Heerfhrer Norddeutschland. Wallenstein wurde zum Herzog von Mecklenburg und zum Adrniral der Ostsee ernannt, belagerte aber 1628 das feste Stralsund vergebens. Mit Christian Iv. schlo er 1628. 1629 den Frieden zu Lbeck. 1629. Im Gefhle seiner bermacht erlie der Kaiser das Restitutions- ebift, das von den Protestanten alle seit dem Passauer Vertrage eingezogenen Kirchengter zurckforderte.^) Aber diese bermacht war mehr eine scheinbare als eine wirkliche: nicht nur das Einschreiten Schwedens und Frankreichs war zu befrchten, sogar die Liga, die einen Mann wie Wallenstein nicht lnger neben sich dulden wollte, nahm eine drohende Haltung gegen den Kaiser an. Er gab ihrem Drngen nach und sprach auf dem Reichstage zu Regensburg 1630 Wallensteins Absetzung aus. 5. Der schwedische Krieg, 163035. Schon war der Schweden- 1630 knig Gustav Adolf, von Frankreich mit Geld untersttzt, in Pommern ^l|5 gelandet, um gegen den Kaiser zu ziehen. Gustav Adolf war ein eifriger Lutheraner, ein Verehrer der Wissenschaft und ein ausgezeichneter Feldherr. Drei Beweggrnde leiteten ihn: 1. er wollte seinen Glaubensgenossen beistehen; 2. er wollte seine Macht ausdehnen; 3. ihn beleidigte die Ver-treibung der mit ihm verwandten mecklenburgischen Herzge. Am kaiser-liehen Hofe spottete man der den Schneeknig"; das protestantische Volk begrte ihn als Retter seines Glaubens; die protestantischen Fürsten mi-trauten ihm, besonders der Kurfürst von Sachsen und Georg Wilhelm von Brandenburg (161940), der seinem Schwager (Stammtafel S. 71) Absichten auf Pommern, welches nach einem Erbvertrage spter an Brandenburg fallen mute, zutraute. Whrend Gustav Adolf in Branden-brg unterhandelte, wurde Magdeburg, das sich dem Restitutions-edikt widersetzt hatte, von Tilly belagert und nach hartnckigem Widerstnde der Brger 1631 erstrmt. (General Pappenheim.) Die Stadt 1631 wurde ein Raub der Flammen. Nun schlssen sich die beiden Kurfrsten an Gustav Adolf an, und Tilly erlitt eine entscheidende Niederlage bei *) Brandenburg sollte z. B. die Bistmer Brandenburg, Havelberg und Lebus nebst den Einknften seit 50 Jahren herausgeben.

6. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 78

1902 - Leipzig : Hirt
78 Erste Periode. Die Zeit der Religionskmpfe. Breitenfeld. Die Schweden bezogen darauf Winterquartiere am Rhein und marschierten im nchsten Frhjahr weiter nach Sden. Am Lech erkmpften sie sich den bergang gegen Tilly, der tdlich verwundet wurde, und bedrohten sterreich. In dieser Not wandte sich der Kaiser an Wal-len stei n, der in Prag sich mit kniglicher Pracht umgeben hatte. Unter har-ten Bedingungen lie er sich erbitten, wieder ein Heer zu bilden und den Ober-1632. besehl zu bernehmen. Bei Ltzen im November 1632 siegten die Schweden, erlitten aber durch den Tod des Knigs einen unersetzlichen Verlust.^*) Gustav Adolfs Bedeutung fr den Protestantismus in Deutschland. Der Krieg verlor seit dieser Zeit den religisen Charakter. Die Oberleitung der schwedischen Angelegenheiten bernahm fr Gustav Adolfs junge Tochter Christine der Kanzler Oxenstierna, der die Feindseligkeiten durch bewhrte Fhrer fortsetzen lie. Wallenstein hielt sich nach der Ltzener Schlacht unttig in Bhmen und sah ruhig zu, wie die Schweden das Land seines Neben-buhlers Maximilian verwsteten. Er trug sich mit Plnen, um dem Reiche einen dauernden Frieden und sich selbst eine mchtige Stellung zu sichern; er unterhandelte mit Schweden, Sachsen und Frankreich, ohne sich an den Kaiser zu kehren. Der Ergebenheit seiner Offiziere glaubte er sich auf dem Pilsener Gastmahl versichert zu haben; die meisten aber wurden vom Kaiser gewonnen und fielen mit ihren Regimentern von ihrem Feldherrn ab, sobald seine Absetzung erfolgt war. Mit den wenigen, die bei ihm ausharrten, begab sich Wallenstein von Pilsen 1634. nach Eger, um zu den Schweden berzugehen. Dort fiel er 1634 als Opfer einer vom Obersten Butler geleiteten Verschwrung. 1635. 1635 schlssen die Kurfrsten von Brandenburg und Sachsen und andere norddeutsche Fürsten mit dem Kaiser den Frieden zu Prag. Doch bekamen ihre Lnder dadurch keineswegs Ruhe vor den durch-ziehenden kaiserlichen und schwedischen Horden. 1635 6. Der schwedisch-franzsische Krieg, 163548. Der Minister iful Richelieu, der unter Ludwig Xiii. den franzsischen Staat leitete, ' schlo mit Oxenstierna ein Bndnis zum Zweck der Beraubung Deutsch-lands und trat dadurch offen den Feinden des Kaisers bei. Der Krieg, der den verwilderten Offizieren und entmenschten Soldaten Selbstzweck war, artete in planlose Verwstung aus, durch die das deutsche Volk an den Rand des Abgrundes gebracht wurde. Kaiser Ferdinand Iii. (163757) genehmigte schon 1640 den Zusammentritt eines Friedenskongresses zu Osnabrck und Mnster; aber erst nach acht schrecklichen Jahren kam der Friede zu stnde. 7. Der Westflische Friede, a) Frankreich erhielt das sterreichische Elsa.

7. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 58

1900 - Leipzig : Hirt
58 _ Kaiser aus verschiedenen Husern _ , Die Not spterer Zeiten hat bewiesen, was das Reich an Rudolf von Habsburg besa. Er war ein klarer Kopf und ein khner Degen, ein' Staats-mann und ein Feldherr zugleich; er war arbeitsam im kleinen wie im groen, aufmerksam auf das Einzelne und doch nicht kleinlich; unter dem Sturm der Ereignisse verlor er die bersicht der das Ganze nie. Vom einfachen Grafen rasch zu wunderbarer Macht erhoben, blieb ihm der Stolz der Empor-kommlmge fern. Auf der Hhe der Macht berhob er sich nicht; er blieb der einfache Mann wie vorher; deshalb hat sich sein Bild dem deutschen Volke tief eingeprgt. In seiner uern Erscheinung war er ein groer, starker Mann; sein Haupt war klein, sein Antlitz bleich. Auf seinem Grabsteine im Dome zu Speier sieht man seine Figur eingemeielt; an der Vorderseite des Straburger Mnsters steht sein Reiterstandbild. Adolf von Nassau. Schon ruhte Rudolf 10 Monate im Grabe, als die Fürsten dem Reiche einen neuen König gaben. Zwar hatte Albrecht, der einzige berlebende Sohn Rudolfs, nach Sitte und Herkommen die meiste Anwartschaft auf den erledigten Thron. Aber die sieben Wahlfrsten whlten nicht den mchtigen Herzog von Osterreich, sondern den tapfern Grafen Adolf von Nassau. Frher, als noch die gesamten deutschen Fürsten sich an der Knigswahl beteiligten, wurde meist ein mchtiger Herr gewhlt. Einem Starken wollten sie dienen, um von ihm mit starker Hand beschirmt zu werden. Seitdem aber das Wahl-recht in die Hnde von sieben Fürsten gelegt war, strebten diese danach, einen machtlosen König an die Spitze des Reiches zu stellen, damit sie um so ungehinderter in ihren Erblanden schalten und walten knnten. Adolf war ein ritterlicher Herr. Seine Tapferkeit hatte er in mancher Fehde erprobt. Er besa die krperlichen und geistigen Eigenschaften, die ein deutscher König haben mute; aber es fehlte ihm die Hausmacht, auf die er seine Politik htte sttzen knnen. Das Stammland seiner Familie entspricht etwa dem heutigen Regierungsbezirk Wiesbaden; Kaub am Rhein war seine gewhnliche Residenz. Vor seiner Wahl hat er den Kurfrsten viele Vor-rechte versprechen mssen, besonders eine Reihe von Rheinzllen. Diese Ver-sprechungen htte er nur unter groer Benachteiligung der Städte und des Handels halten knnen. Er zog es vor, sie nicht zu halten und verfeindete sich dadurch mit seinen Whlern. Als er sich nun auch noch mit dem Herzog Albrecht von Osterreich entzweite, setzten ihn die nmlichen Fürsten, die ihn frher gewhlt hatten, ab und whlten ihren und seinen Gegner Albrecht zum Könige. Zwischen Adolf und Albrecht muten nun die Waffen entscheiden. In der heutigen bayrischen Rheinpfalz, am Hasenbhl, in der Nhe des Stdtchens Gllheim fand das entscheidende Treffen statt. Adolfs Stern ging unter. An des Knigs Seite kmpfte sein Sohn Ruprecht. Umsonst bat Adolf ihn. fein junges Leben zu schonen; treu hielt der Sohn neben dem Vater aus. Nach, tapferster Gegenwehr fiel König Adolf selbst. Bei Gllheim bezeichnet ein Kreuz die Stelle, wo zwei Könige um die Herrschaft stritten.

8. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 73

1900 - Leipzig : Hirt
Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Die Feme. 73 diese nicht geben, bevor die Verlobung zu stnde gekommen wre. Die Ver-Handlungen darber zerschlugen sich infolge franzsischer Rnke. Nach einigen Jahren fiel Karl der Khne im Kampfe gegen die Lothringer, und nun wurde seine Tochter Maria doch die Gemahlin Maximilians. Aber der König von Frankreich beanspruchte das Herzogtum Burgund als erledigtes Lehen der Krone Frankreich. So entstanden Kmpfe, die sich durch die Regierung Maximilians und seines Nachfolgers hinziehen. Maria von Burgund starb bereits im fnften Jahre ihrer Ehe an den Folgen eines Sturzes vom Pferde. Sie ruht an der Seite ihres Vaters in der Kirche Notre Dame zu Brgge in Belgien. Als König Ludwig Xtv. von Frankreich bei einem Aufenthalt in Brgge diese Kirche besuchte, sagte er beim Anblick ihres Grabmals: Hier steht die Wiege unserer Kmpfe mit dem Hause sterreich." Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. In Friedrichs Regierung, und zwar in das Jahr 1453, fllt die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Durch diese hat das ostrmische Kaiserreich sein Ende erreicht, nachdem es fast tausend Jahre den Sturz des alten westrmischen Reiches berdauert hatte. Der letzte ostrmische Kaiser hie Konstantin, wie derjenige Fürst, dem Konstantinopel den Namen und die Ehre oerdankt, Residenz zu sein. Auch der letzte Konstantin war ein tchtiger Fürst, aber er konnte das Unheil nicht aufhalten. Durch ihre bermacht hatten die Trken nach und nach alle Gebiete des ostrmischen Reiches an sich gerissen, so da dem Kaiser nur die Stadt Konstantinopel geblieben war. Diese hat er mannhaft ver-teidigt, bis er selbst im Kampfe erlag. Von nun an wurden die Trken der Schrecken Europas. - 8. 3iu0 der Kulturgeschichte des ausgehenden Mittelatters. Die Feme. Zu Dortmund stehen in der Nhe des Bahnhofes wohlumhegt die Reste einer uralten Linde, unter der in frherer Zeit das Femgericht abgehalten wurde. Dieses Gericht war eine westflische Einrichtung, die in der Zeit ihrer Blte weit der das Land der roten Erde hinaus-gegriffen hat. Die Sage hat sich dieses Gerichtes bemchtigt und uns ein schauriges Bild davon hinterlassen. In der Stille der Nacht sei es im Waldesdunkel, in Kellergewlben oder sonst an unheimlichen Orten zusammengetreten. Die Richter seien vermummt gewesen, der Ange-klagte, gleichviel ob er sich schuldig oder unschuldig bekannte, sei in jedem Falle zum Tode verurteilt und am nchsten Baume aufgehngt worden. Das Femgericht wurde in Wirklichkeit nicht in der Nacht, sondern am hellen Tage gehalten. Es war nur insofern ein heimliches Gericht,

9. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 110

1900 - Leipzig : Hirt
110 2lu der Kulturgeschichte des Zeitalters der Kirchentrennung. Die Aufstndischen erwhlten die Grafen Matthias Thnrn und Ernst von Mausfeld zu ihren Feldherren, setzten die kaiserliche Regierung ab und bertrugen die Regierungsgewalt der Bhmen dreiig Direktoren. Unter diesen Wirrnissen starb Kaiser Matthias, und sein Vetter Ferdinand Ii. wurde zu seinem Nachfolger gewhlt. Aber die Bhmen erkannten ihn nicht als ihren König an. Gerade in den Tagen, in denen die Kaiserwahl in Frankfurt stattfand, wurde in Prag der Pfalzgraf bei Rhein, Friedrich V., zum bhmischen Könige gewhlt. ' I ^'r bhmisch-pflzische Arieg. Friedrich Y. war ein Enkel Wil-Helms von Dramen, des Ahnherrn der hollndischen Knigsfamilie, und vermhlt mit der englischen Prinzessin Elisabeth, einer Enkelin der unglcklichen Schottenknigin Maria Stuart. Er war ein heiterer, leut-seliger Herr, aber der Aufgabe, die ihm jetzt zufiel, war er nicht gewachsen. Er selbst erschrak der das gefhrliche Geschenk der Knigskrone, obwohl er frher danach gestrebt hatte, und alle, die es wohl mit ihm meinten, rieten ihm, die Krone auszuschlagen. Aber seine Gemahlin Elisabeth er-klrte, wenn er den Mnt gehabt habe, um eine Knigstochter zu werbe, so msse er auch den Mut haben, nach einer Knigs krne zu greifen. Friedrich lie sich in Prag zum Könige krnen. In Saus und Braus wurde der Winter verlebt; nach Ablauf dieses Winters war es mit seiner Herrlichkeit zu Ende; deshalb wird er der Winterknig genannt. In der Schlacht am Weien Berge bei Prag wurde sein Heer geschlagen. Friedrich floh nach Holland; er und seine Anhnger wurden in die Reichsacht erklrt. Der kaiserliche Feldherr Tilly eroberte die Rheinpfalz, und der Kaiser verlieh diese uebst der Kurfrstenwrde dem Herzoge Maximilian von Bayern. Dieser erfte Teil des dreiigjhrigen Krieges wird der bhmisch-pflzische Krieg genannt, weil er in Bhmen und in der Pfalz um den Besitz Bhmens fr den Kursrsten von der Pfalz gefhrt wurde. _ Der dnische Krieg. Der zweite Teil des Krieges heit der d-nische Krieg, weil der König Christian Iy. von Dnemark auf die Seite der Gegner des Kaisers trat und diese anfhrte. Tilly besiegte den :V 3 Dnenknig bei Lutter am Barenberge in Braunschweig und eroberte in Verbindung mit dem kaiserlichen Feldherrn Wal lenstein Norddeutsch-land, das dem Kaiser feindlich gegenberstand. Als die Kaiserlichen darauf in Jtland eindrangen, schlo Christian Iy. den Frieden von Lbeck. Der König entsagte jedem Bndnis gegen den Kaiser und blieb dafr im Besitze seiner Lnder. N)allenstein. Nach Beendigung des dnischen Krieges wurde Wallen-stein zum Herzoge von Mecklenburg ernannt; die beiden Herzge von Mecklenburg hatten im Kriege gegen den Kaiser gestanden, und Wallenstein

10. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 112

1900 - Leipzig : Hirt
112 Aus der Kulturgeschichte des Zeitalters der Kirchentrennung. ermuntert, um die Einmischung Gustav Adolfs in die deutschen Angelegen-heiten zu verhindern. Die Zerstrung Magdeburgs. So war denn Gustav Adolf in Deutschland erschienen. In raschem Siegeslaufe zwang er die evan-gelischen Fürsten, sich ihm anzuschlieen. Der Stadt Magdeburg, die von Tilly belagert wurde, wollte er Hilse bringen. Ehe er ankam, war die Stadt bereits erobert und zerstrt durch eine Feuersbrunst, die während der Plnderung entstanden war. Mau hat Tilly und namentlich seinem Unterfeldherrn Pappenheim die Einscherung und Zerstrung Magdeburgs zur Last gelegt. Doch ist dieses nicht erwiesen; denn in Tillys und Pappenheims Vorteil lag es, Magdeburg als Waffen- und Versorgungsplatz zu erhalten. Freilich haben die kaiserlichen Soldaten unmenschlich in der eroberten Stadt gehaust; allein dies geschah gegen den Willen Tillys, der ausdrcklich befohlen hatte, sich des Blutvergieens zu enthalten. Aber die Roheit der Soldateska war entfesselt, die Offiziere fanden keinen Gehorsam mehr. Tillys Tod. Nach der Zerstrung Magdeburgs trafen sich die Heere Tillys und Gustav Adolfs bei Breitenfeld in der Nhe von Leipzig. Gustav Adolf siegte. Dann rckten die Schweden nach Sden vor. In einem Treffen bei Rain am Lech wurde Tilly tdlich verwundet und starb. Tilly war Belgier von Geburt. Ju dem Schlosse Tilly bei Brssel hat seine Wiege gestanden. Er war Anfhrer des Heeres der Liga, nach Wallensteins Absetzung zugleich Anfhrer aller kaiserlichen Truppen. Sein Unglck war, da er gleichzeitig von zwei Herren abhing, die manchmal ent-gegengesetzte Interessen vertraten. So kam es, da er manche gnstige Ge-legenheit, den Feind anzugreifen oder Borteile fr die kaiserliche Sache zu erringen, unbenutzt vorbergehen lassen mute. Trotzdem hat er in zwei-undzwanzig Hauptschlachten gesiegt; er hat gelebt wie ein Held und ist eines christlichen Heldentodes gestorben. Auf dem Todesbette gab er dem Herzoge Maximilian von Bayern Ratschlge fr die weitere Fhrung des Krieges und diktierte Briefe an Wallenstein, da er eiligst Hilfe bringen solle, weil alles auf dem Spiele stnde. Sein geringes Vermgen vermachte er seinen Soldaten, die ihm in der Schlacht bei Breitenfeld das Leben gerettet hatten. Seine Leiche ruht in Alttting in Bayern, in derselben Kirche, in der die Herzen der bayrischen Könige beigesetzt zu werden pflegen. Der Kaiser erbat sich das Schwert des ruhmreichen Helden zum Andenken. Zwei Jahrhunderte lang ist er von einer irregeleiteten Gefchichtschreibung als roher Barbar be-zeichnet worden. Die neuere Forschung hat seinen makellosen Namen wieder-hergestellt. Deshalb sagte König Ludwig I. von Bayern, als Tillys Standbild in der Feldherrnhalle zu Mnchen enthllt wurde: Arg verleumdet wurde Tilly in der Geschichte zwei Jahrhunderte lang, aber durch den Nebel der Borurteile dringen die Strahlen der Wahrheit."
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