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1. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 30

1902 - Leipzig : Hirt
30 Vierte Periode. Die Zeit der Kreuzzge und der Hohenstaufen. Charakter Heinrichs Iv. haben? Welchen Umstnden ist sein Unglck zuzuschreiben ? Die weltgeschichtliche Bedeutung der Tage von Canossa. Welcher frhere König wurde ebenfalls von seinen eigenen Shnen bekmpft und gefangen ge-nommen? 1106 2. Heinrich V., 11061125, beendete endlich 1122 durch das bis^ Wormser Konkordat denjnvestitnrstreit: der in Gegenwart des Knigs * oder seines Bevollmchtigten gewhlte Bischof sollte vom König mit den weltlichen Gtern belehnt und dann vom Papste in seine geistliche Wrde eingesetzt werden. Vierte Periode. Die Zeit der Rreuzzge und der Hohenstaufen. 47. Beginn der Kreumge. V Ursachen. Im 11. Jahrhundert drangen die Trken aus Tur-kestan erobernd nach Westen vor und nahmen auch Palstina, welches bisher unter arabischer Herrschaft gestanden hatte, in Besitz. Die im Lande ansssigen Christen und die zahlreichen Wallfahrer hatten von ihnen viel zu leiden. Im Abendlande wute namentlich der Pilger Peter von Amiens von den Freveltaten der Trken zu erzählen, wodurch der Wunsch, das Heilige Land den Unglubigen zu entreien, verstrkt wurde. Papst Urban Ii. nahm die Leitung der Bewegung 1095.in die Hand. Als er auf der Kirchenversammlung zu Clermont 1095 zur Befreiung des Heiligen Landes aufgefordert hatte, empfingen viele Tausende unter dem Rufe: Gott will es!" das rote Kreuz. Obgleich die Kreuzfahrer (Fig. 82) ihr Besitztum, ihre Heimat, ihre Familie im Stiche lieen, um in unbekannter Ferne sich den grten Ge-fahren auszusetzen, war die Teilnahme an den Kreuzzgen eine auer-ordentlich starke. Denn: a) Hohen Lohn im Jenseits erwarteten die Kreuzfahrer, die ihrem obersten Gefolgsherrn, Christus, folgten. b) Die traurigen Zustnde in den europischen Lndern: die Fehden der Groen und die Unterdrckung des Bauernstandes, trieben viele in die Fremde. Unfreie erhielten durch eine Kreuzfahrt die Freiheit. Aus der groen Zahl der Kreuzzge scheidet man meistens sieben wegen ihrer greren Bedeutung aus. 2. Der erste Areuzzug. Eine halbe Million Streiter zu Fu und 1196. zu Ro, groenteils aus Frankreich und Unteritalien, brachen 1096 nach dem Heiligen Lande auf. Die Beteiligung der schwerer zu bewegenden Deutschen an diesem Zuge, wie auch an den folgenden, war nicht an-

2. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 33

1902 - Leipzig : Hirt
49. Die Zeit der ersten Hohenstaufen. 33 stellt wurden. Kleinere Burgen bestanden oft nur aus dem Turme und den umgebenden Befestigungswerken. Die Einrichtung der Burgen, selbst der frstlichen, war eine nach unseren Begriffen drftige. (Fig. 80.) Glasfenster und fen waren noch wenig bekannt. 5. Das Leben in der Burg verlief fr gewhnlich einfrmig, namentlich im Winter. Die Herrin des Hauses war mit der Besorgung des Haushalts, der berwachung der zahlreichen Dienerschaft, mit Schnei-dern und Sticken, der Ritter mit Waffenbungen, mit der Bewirtschaf-tung und Instandhaltung seines Besitzes beschftigt. Eine geschtzte Unterhaltung war der Besuch eines fahrenden Ritters oder eines Wall-fahrers, der neue Mr brachte. Bei einer Festlichkeit in schner Jahres-zeit aber ging's hoch her. Nach Frhmesse und Imbi veranstaltet ein Teil der Gste ein kleines Turnier; andere reiten mit den Damen auf die Falkenbeize. Gegen Abend wird zur Hauptmahlzeit geblasen. Auf die weigedeckte bekrnzte Tafel werden in zinnernen und silbernen Schsseln die stark gewrzten Speisen aufgetragen; Lffel und Messer werden gebraucht, aber keine Gabeln, und Wrzwein wird aus Bechern getrunken. Snger und Gaukler drfen nicht fehlen. Nachher vergngt sich das junge Volk mit Tanzen, wobei eigentliche Tnze und Reigen unterschieden wurden. Die Kleidung der ritterlichen Gesellschaft zeigt Fig. 85. 6. Die geistlichen Ritterorden. Nach dem ersten Kreuzzuge wurde in Jerusalem von Italienern der Johanniterorden und von Fran-zosen der Orden der Tempelherren'") gestiftet, denen sich spter ( 49, 2, d) der Deutsche Orden anreihte. Ihre Aufgaben waren die Be-kmpfuug der Unglubigen, die Pflege der Kranken und die Besorgung des Gottesdienstes. Die Mitglieder wurden daher in Ritter, Dienende Brder und Priester eingeteilt. An der Spitze jedes Ordens stand ein Hochmeister. Die Deutschen Ritter trugen als Ordenskleid einen weien Mantel mit schwarzem Kreuze. 49. Die Zeit der ersten Hohenstaufen. \. Konrad Iii., 11381152. a) Hohenstaufen und Welfeu. Nach dem Tode Lothars von Sachsen (11251138), den die Fürsten als Gegner der frnkischen Kaiser und der mit ihnen verwandten und ver-bndeten Hohenstaufen gewhlt hatten, wurde nicht Lothars Schwieg er-shn Heinrich der Stolze aus dem Geschlechte der Welsen, Herzog *) Ihr Ordenshaus stand an der Stelle des ehemaligen Salomonischentempels. Christensen, Kleines Lehrbuch der Geschichte. Il A. 3. Aufl. 3

3. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 37

1902 - Leipzig : Hirt
50. Die Zeit der spteren Hohenstaufen. 37 während Walter von der Vogelweide, der begeisterte Snger deutscher Zucht und Tugend, vergebens seine Klagelieder ertnen lie der die deutsche Zerrissenheit, die nur der rmischen Herrschsucht zu gute kam. Als Philipp dem vlligen Siege nahe war, wurde er von einem Privat-feinde ermordet. Vergleiche die Lage des deutschen Reiches in den Jahren 983, 1056 und 1197. b) Jnnocenzlll., ein bei aller Herrschsucht einsichtsvoller und sitten-strenger Mann, war der mchtigste der Ppste seit Gregor Vii. Nicht nur konnte er in Deutschland bei den herrschenden Thronstreitigkeiten seinen Einflu erfolgreich in die Wagschale werfen, sondern er gewann auch die Lehnshoheit der Unteritalien, Aragonien und England. Er veranlate den vierten (sogenannten) Kreuzzug (12021204), der von franzsischen und italienischen Rittern unternommen wurde. (Sie kamen nur bis Konstantinopel.) Gegen die Ketzer", deren Zahl erheblich wuchs, setzte er die In-quisition (Glaubensgericht mit Folter und Scheiterhaufen) ein, die be-sonders in den sdlichen Lndern gewtet hat, während sie in Deutsch-land keinen rechten Boden gewinnen konnte. An der Bekmpfung der Irrlehren" beteiligten sich besonders die zur Zeit des Innocenz ge-stifteten Bettelorden der Franziskaner und der Dominikaner. Doch haben sich die damals weitverbreiteten Waldenser bis heute in Piemont erhalten. Die Albigenser in Sdfrankreich dagegen wurden ausgerottet. c) Nach König Philipps Tode wurde Otto Iv. allgemein anerkannt. Er entzweite sich mit dem Papste, als er sich zur Eroberung Unteritaliens anschickte, und wurde in den Bann getan. Da sielen die Fürsten von ihm ab und whlten Friedrich von Sizilien (Stamm-tafel!), der unter der Vormundschaft des Papstes in seinem Erblande herangewachsen war. 3. Friedrich Ii., 12151250. a) Fnfter Kreuzzug, 1228 bis 1215 1229. Den bei seiner Krnung gelobten Kreuzzug verschob Friedrich von einem Jahre zum anderen, um erst die inneren Angelegenheiten zu ordnen. Als er sich endlich auf wiederholtes Drngen in Brin-disi eingeschifft hatte, kehrte er bald wegen Krankheit um und wurde (von Gregor Ix.) mit dem Banne belegt. Trotzdem segelte er im folgenden Jahre nach Accon. Er schlo mit dem Sultan von gypten einen Vertrag, wodurch er Jerusalem und einen ansehnlichen Landstrich 1228. erhielt. In Jerusalem setzte er sich selbst die Krone auf. In den folgenden Friedensjahren lebte Friedrich, vom Banne los-gesprochen, in Palermo und entfaltete in der Regierung seines Erb-landes eine umfassende Ttigkeit.

4. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 48

1902 - Leipzig : Hirt
48 Fnfte Periode. Ausgang des Mittelalters. Geistlichkeit u. a.) kam nicht zu stnde; der neugewhlte Papst schlo mit den verschiedenen Nationen Einzelvertrge. 7. Der Hussitenkrieg, 14201433. Als nach dem Tode Wenzels die aufstndischen Hussiten den wortbrchigen" Siegmund nicht als 1420. König von Bhmen anerkannten, brach ein hartnckiger Krieg aus. Die Hussiten spalteten sich in eine gemigtere Partei, die Kalixtiner (Kelchner), und eine schroffere, dietaboriten; doch waren sie nach auen einig. Unter Volksfhrern (Ziska, Prokop) schlugen die begeisterten bhmischen Bauern, obgleich sie zum Teil nur mit Dreschflegeln und Sensen bewaffnet waren, nicht nur die Kreuzheere" in die Flucht, welche der Kaiser und die deutschen Fürsten gegen sie fhrten, sondern ver-wsteten auch die Nachbarlnder. Erst der Kirchenversammlung zu 1433. Basel gelang es 1433 nach langen Verhandlungen, die Kalixtiner zu befriedigen. Die Taboriten wurden mit Gewalt unterdrckt, und Sieg-mund wurde nun von den Bhmen als König anerkannt. 8. Zwei habsburgische Kaiser. Mit Albrecht Ii., 14381439, 1439. dem Schwiegersohn und Erben Siegmunds, beginnt die ununterbrochene 1440 Reihe habsbnrgischer Kaiser. Friedrich Iii., 14401493, war wie bis geschaffen, um die Auflsung des Reiches zu vollenden. Er trieb 1493- Goldmacherei und Sterndeuterei und sah gleichmtig zu, wie die Trken, die allgemeinen Feinde der Christenheit, die von Kleinasien 1453. aus sich auf der Balkan Halbinsel festgesetzt und 1453 Konstantinopel erobert hatten, immer weitere Fortschritte machten und schon seine Erb-lnder bedrohten, wie in Bhmen und Ungarn, auf welche Lnder er Erbansprche hatte, einheimische Fürsten aufgestellt wurden, und wie in Deutschland Städte und Fürsten miteinander Krieg fhrten und berall das Faustrecht herrschte. Welche Kaiser waren aus dem Habsburgischen, welche aus dem luxemburgischen Hause und welche aus anderen Husern? 54. Zustnde und Einrichtungen. I Die Verfassung. Die Zahl der Gebiete, aus denen das deutsche Reich bestand, stieg durch die Vermehrung der Reichsstdte und die bliche Teilung der Lehen auf etwa 300.35) Seitdem die Kurfrsten unabhngig geworden waren (wodurch?), wollten die brigen Fürsten nicht zurckstehen und maten sich mehr oder weniger Hoheitsrechte an. So verwandelten sich die Reichslehen in selbstndige Staaten. Zu Kaisern whlten die Kurfrsten mit Vorliebe solche, die nur gengen Landbesitz hatten. Der Kaiser versammelte die Groen des Reiches zu Reichstagen, die sich schon zur Zeit der frnkischen Kaiser aus den

5. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 59

1900 - Leipzig : Hirt
Albrecht I. _59 Albrecht I. 7//- Der Sieger in der Schlacht am Hasenbhl nahm nicht sofort nach seines Gegners Tode Besitz von dessen Thron, sondern er lie sich noch einmal ordnungsgem zum Könige whlen. Im Anfange seiner Regierung lebte Albrecht mit seinen Whlern in Frieden und Eintracht; aber er war eine zu selbstndige Natur, um auf die selbstschtigen Wnsche der Kurfrsten einzugehen. Er sah die Schden des Reiches und wollte ihnen abhelfen. Handel und Verkehr waren ge-hemmt durch die vielen Zlle, die auf dem Rheine und den andern Flssen entrichtet werden muten. Der Kaiser hob alle Zlle auf, die seine Vor-gnger bis auf Friedrich Ii. den rheinischen Kurfrsten im Drange der Verhltnisse zugestanden hatten. Und als diese sich zur bewaffneten Wehr setzten, beugte er sie mit seinem strkern Schwerte. Sein Wille blieb magebend, und ein Zeitgenosse schreibt erfreut: Der Rhein ist offen, frei knnen die Schiffe auf und ab fahren." Der Apfelschu Teils. In Albrechts Regierung verlegt die Sage den Anfftand der Schweizer und den Apfelschu Tells. Die Sage taucht erst 120 Jahre nach Alb rechts Tode in den Geschichtsbchern auf. Die gleichzeitige Geschichtschreibung wei von keiner Bedrckung der Schweizer durch Albrecht. Ein Hermann Geler war weder zu Albrechts Zeit1), noch berhaupt Land-tiogt, die Burg Bruneck kam erst ein Jahrhundert spter an einen Geler, und die Burg Knacht hat nie einem Geler gehrt. Von einem Apselschu Tells, von einer Erschieung Gelers wei die beglaubigte Geschichte nichts. Erst nach Albrechts Tode gerieten die Habsburger mit den Schweizern in Fehde. Die sptere Sage hat diese Kmpfe an Albrechts Namen angeknpft, weil das Ende dieses Kaisers Schrecken erregt hat. Albrechts Ende. Des Kaisers verstorbener Bruder Rudolf hatte einen Sohn hinterlassen mit Namen Johann. Der frh verwaiste Knabe geno eine mangelhafte Erziehung, bis der Kaiser selbst ihn an seinen Hos nahm. Er behandelte ihn gut, aber die Verwaltung der Sehen seines Vaters bertrug er ihm nicht, weil der verschwenderische und unstete Jngling zum Regieren nicht geeignet schien. Da aber die Shne des Kaisers bereits mit Lehen ausgestattet waren, so erregte dies die Eifersucht Johanns. Bse Freunde redeten ihm eilt, der Kaiser suche ihn um sein Erbe zu bringen. Nichts glaubte der Jngling leichter, und er fate den furchtbaren Plan, feinen Oheim und Kaiser zu ermorden. In der Nhe der Habsburg stie er ihm die Mordwaffe in die Brust. Dann entfloh er, und sichere Kunde der sein weiteres Geschick ist nicht auf uns gekommen. Nach einer alten berlieferung soll er in Pisa sich dem Kaiser Heinrich, dem Nachfolger feines Oheims, zu Fen geworfen haben. Dieser habe ihm ein Kloster als verborgenen Auf-enthalt angewiesen, wo er bald daraus reuevoll gestorben sei. Albrecht war ein strenger und gerechter Fürst; sein trauriges Ende hat 1j Ebbo von Knacht verwaltete das Land von 13021314,

6. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 73

1900 - Leipzig : Hirt
Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Die Feme. 73 diese nicht geben, bevor die Verlobung zu stnde gekommen wre. Die Ver-Handlungen darber zerschlugen sich infolge franzsischer Rnke. Nach einigen Jahren fiel Karl der Khne im Kampfe gegen die Lothringer, und nun wurde seine Tochter Maria doch die Gemahlin Maximilians. Aber der König von Frankreich beanspruchte das Herzogtum Burgund als erledigtes Lehen der Krone Frankreich. So entstanden Kmpfe, die sich durch die Regierung Maximilians und seines Nachfolgers hinziehen. Maria von Burgund starb bereits im fnften Jahre ihrer Ehe an den Folgen eines Sturzes vom Pferde. Sie ruht an der Seite ihres Vaters in der Kirche Notre Dame zu Brgge in Belgien. Als König Ludwig Xtv. von Frankreich bei einem Aufenthalt in Brgge diese Kirche besuchte, sagte er beim Anblick ihres Grabmals: Hier steht die Wiege unserer Kmpfe mit dem Hause sterreich." Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. In Friedrichs Regierung, und zwar in das Jahr 1453, fllt die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Durch diese hat das ostrmische Kaiserreich sein Ende erreicht, nachdem es fast tausend Jahre den Sturz des alten westrmischen Reiches berdauert hatte. Der letzte ostrmische Kaiser hie Konstantin, wie derjenige Fürst, dem Konstantinopel den Namen und die Ehre oerdankt, Residenz zu sein. Auch der letzte Konstantin war ein tchtiger Fürst, aber er konnte das Unheil nicht aufhalten. Durch ihre bermacht hatten die Trken nach und nach alle Gebiete des ostrmischen Reiches an sich gerissen, so da dem Kaiser nur die Stadt Konstantinopel geblieben war. Diese hat er mannhaft ver-teidigt, bis er selbst im Kampfe erlag. Von nun an wurden die Trken der Schrecken Europas. - 8. 3iu0 der Kulturgeschichte des ausgehenden Mittelatters. Die Feme. Zu Dortmund stehen in der Nhe des Bahnhofes wohlumhegt die Reste einer uralten Linde, unter der in frherer Zeit das Femgericht abgehalten wurde. Dieses Gericht war eine westflische Einrichtung, die in der Zeit ihrer Blte weit der das Land der roten Erde hinaus-gegriffen hat. Die Sage hat sich dieses Gerichtes bemchtigt und uns ein schauriges Bild davon hinterlassen. In der Stille der Nacht sei es im Waldesdunkel, in Kellergewlben oder sonst an unheimlichen Orten zusammengetreten. Die Richter seien vermummt gewesen, der Ange-klagte, gleichviel ob er sich schuldig oder unschuldig bekannte, sei in jedem Falle zum Tode verurteilt und am nchsten Baume aufgehngt worden. Das Femgericht wurde in Wirklichkeit nicht in der Nacht, sondern am hellen Tage gehalten. Es war nur insofern ein heimliches Gericht,

7. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 33

1900 - Leipzig : Hirt
Der erste Kreuzzug. 33 Gregor Vii., in dessen Pontifikat die Eroberung Palstinas durch die Trken fllt, dachte daran, selbst an der Spitze eines zahlreichen Heeres nach dem Morgenlande zu ziehen, um den Trken die Herrschaft der Palstina zu entreien. Der Streit mit Heinrich Iv. vereitelte den Plan. In der Nhe von Jerusalem wohnte ein frommer Einsiedler aus Frankreich, Peter von Amiens mit Namen. Dieser war tglich Augen-zeuge der Bedrckungen, welche die Pilger sowohl wie die ansssigen Christen Jerusalems von den Trken zu erdulden hatten. Er rief den Schutz des Patriarchen von Jerusalem fr die Bedrngten an, doch dieser erklrte, Hilfe knne nur von der Christenheit des Abendlandes kommen, er selbst knne nicht helfen. Da faten die beiden Männer den Ent-schlu, die Hilfe des Abendlandes anzurufen. Der Patriarch schilderte in einem Briefe dem Papste die Lage der Christenheit in Jerusalem. Peter brachte den Brief nach Rom. Auf dem Stuhle Petri sa damals Urban Ii., ein Schler Gregors Vii. Gern nahm dieser den Plan seines Borgngers auf. In Italien und Frankreich hielt er Kirchenversamm-lungen ab, um die christlichen Völker zur Befreiung des heiligen Landes aus den Hnden der Trken aufzufordern. Peter von Amiens schilderte als Augenzeuge, was er in Jerusalem gesehen und erlebt. Eine groe Begeisterung ging durch das christliche Abendland. Im Jahre 1096 zogen die Heeressulen nach dem Morgenlande. Vor Nica fand eine groe Musterung statt. Es wird berichtet, da dort 600000 wohlgerstete Krieger gezhlt wurden. Die tapfersten und hochherzigsten Ritter aus Deutschland, Frankreich, Italien und England waren im Zuge. Aber un-sglich hatten die Kreuzfahrer zu leiden. Mangel und Krankheiten, Kmpfe gegen die Trken, die so groe Scharen nicht unbehelligt ziehen lieen, lichteten ihre Reihen. Als sie vor Antiochia ankamen, zhlte ihr Heer nur noch 300000 Mann. Dort fanden sie in der Kirche des heiligen Petrus die Lanze, mit der die Seite des Heilandes bei der Kreuzigung durchbohrt worden. Diese trugen sie als siegverheiendes Zeichen in den folgenden Kmpfen dem Heere vor. Im Sommer 1099 langten sie vor Jerusalem an. Kein Auge blieb thrnenleer beim Anblick der heiligen Stadt. Alle strzten auf die Kuiee, um den geheiligten Boden zu kssen, und ein feierlicher Lobgesang stieg aus den dankerfllten Herzen zum Throne Gottes empor. Nun begann die langwierige Belagerung der Stadt. Kein Waffer fr den brennenden Durst bei der entsetzlichen Sonnenglut, keine Lebens-mittel fr den qulenden Hunger! Dazu kam die Nachricht, da ein gyptisches Heer im Anzge sei, um sie zu vernichten. Mit der uersten Kraftanstrengung wurden von den Belagerungstrmen die Mauern er-stiegen. Gottfried von Bouillon war allen voran. Die Stadt wurde erobert. Im Siegesrausch vergaen die Kreuzfahrer, da sie im Dienste Dahmen, Leitfaden der Geschichte. Ii. 3

8. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 37

1900 - Leipzig : Hirt
Folgen der Kreuzzge. 37 verwirklicht sahen, welches das Zeitalter sich von dem vollendeten Helden-charakter bildete. Tapferkeit, gepaart mit Frmmigkeit und Nchstenliebe, sind die Grundzge der geistlichen Ritterorden, die unmittelbar aus den Kreuz-zgeu hervorgingen. Vorzugsweise werden drei genannt, der Orden der Johanniter, der Orden der Tempelritter und der deutsche Ritter-orden. Die Johanniter sind italienischen, die Templer franzsischen Ursprungs. Die Mitglieder der Ritterorden zerfielen in drei Klassen: Ritter, Priester und dienende Brder. Ihre Aufgabe war Kranken-pflege und Verteidigung der Christen gegen die Trken in Palstina. Nachdem die christlichen Besitzungen daselbst wieder an die Trken zurck-gefallen waren, wandten sich die Ritterorden andern Kulturaufgaben zu. Die Johanniter siedelten sich aus der Insel Rhodus, spter auf Malta an und wurden deshalb auch Malteserritter genannt. Hier war ihre Haupt-aufgabe der Kampf gegen die Seeruber des Mittelmeeres. Der Orden der Tempelherren ist infolge flschlicher Beschuldigungen aufgelst worden. Der deutsche Orden hat unsere heutigen Provinzen Ost- und West-Preuen zum Christentum bekehrt und kultiviert. Die Ordenstracht war ein weier Mantel mit schwarzem Kreuze. Daher stammt die preuische Landesfarbe schwarz-wei. In Spanien, Portugal und England wurden diese Orden nachgeahmt. Auch auf den Bauernstand wirkten die Kreuzzge ein. Die Leibeigenen der groen Grundbesitzer liefen scharenweise zu den Kreuz-fahrern; denn die Teilnahme au einem Kreuzzuge verschaffte ihnen die Freiheit. Da es dadurch den Grogrundbesitzern an Leuten fehlte, um ihre Gter selbst bewirtschaften zu lassen, waren sie gezwungen, Teile derselben zu verkaufen oder zu verpachten. Es entwickelte sich dadurch der wichtige Stand der Kleinbauern. Die Fahrten nach dem Morgenlande gaben dem Handel neuen Aufschwung. Die Frberei und die Weberei, vor allem die Seiden-Weberei wurden im Abendlande eingefhrt. Der Safran, der Alaun, vielleicht der Indigo kamen nach Europa, das Zuckerrohr wurde in Europa angepflanzt. Seidene Kleider, Gewrze und Rauchwerke des Morgen-landes waren schon im karolingischen Zeitalter nach Europa gekommen, allein sie waren nur an die Hfe der Fürsten gebracht worden; jetzt kamen sie bis in die mittleren Gesellschaftsklassen. Dafr wurden die Kunstprodukte Italiens, Deutschlands und der Niederlande nach dem Morgenlande ausgefhrt. Der Aufschwung des Handels kam Haupt-schlich deu Stdten zu gute. Hier entwickelte sich ein reicher Kauf-mannsstand; die Städte wurden wohlhabend und machten sich unabhngig von ihrem Landesfrsten; mitten im Gebiete eines Herzogs oder Bischofs

9. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 54

1900 - Leipzig : Hirt
54 Aus der Kulturgeschichte des salischen und hohenstaufischen Zeitalters. Ansiedlung zugewiesen wurden. Zu Anfang des 12. Jahrhunderts be-ginnt die Blte dieses Ordens. Groe Verdienste haben sie sich um das Wendenland erworben. Von Innocenz Iii. erhielten die sogenannten Bettelorden, die Franziskaner und Dominikaner, die ppstliche Besttigung. Sie lebten von den Gaben milder Hand und zeichneten sich durch groe Sittenstrenge und einfache Lebensweise aus. Die grten Theologen des 13. und 14. Jahrhunderts. Thomas von Aqnin, Bonaventura. Duns Skotus, waren Bettelmnche. Die Dominikaner stritten Haupt-schlich fr die Reinhaltung des katholischen Glaubens gegen die Irr-lehrer, während sich die Franziskaner mehr der Belehrung der niedern Volksklassen zuwandten. Bernhard von Clairvaux. Der bedeutendste Cistercienser des 12. Jahrhunderts war der heilige Bernhard von Clairvaux. Sein Ruhm geht weit hinaus der die Mauern des Klosters. Aus dem edlen Geschlechte der Grafen von der Champagne entstammend, trat der feingebildete junge Mann in den Cistercienserorden, unterzog sich den hrtesten Arbeiten und bte die uerste Entsagung. Was er in seinen Ruhestunden in der Heiligen Schrift und in den Kirchenvtern gelesen, gab ihm reichen Stoff zu Betrachtungen bei seinen. Arbeiten unter freiem Himmel, und er Pflegte zu sagen, er habe in den Wldern und auf den Fluren in steter Betrachtung mehr gelernt als aus seinen Bchern. Ein Mann des reifen Gedankens und der berzeugenden Rede, bte er einen nn-widerstehlichen Einflu aus alle, die mit ihm in Berhrung kamen. Könige und Ppste hrten auf sein Wort. Er brachte eine Ausshnung zwischen dem Kaiser Lothar und den hohenstaufischen Brdern Friedrich und Konrad zu stnde; er bewahrte die Kirche vor einem Schisma, indem er die Könige Europas bewog, den rechtmig gewhlten Papst gegen einen Gegenpapst anzuerkennen und zu untersttzen; er predigte in Frankreich und Deutschland den zweiten Kreuzzug; Kaiser Konrad Iii. stellte sich, durch Bernhards Rede bewogen, an die Spitze desselben. Ein Zerwrfnis zwischen Kaiser Konrad Iii. und Papst Eugen Iii. schlichtete er. Die ganze Last der Fragen feiner Zeit hat er getragen. Man nennt die Zeit Lothars und Konrads Iii. das Zeit-alter des heiligen Bernhard von Clairvaux; denn in der That hat dieser franzsische Mnch ein Menschenalter hindurch die Weltgeschichte mehr be-stimmt, als irgend ein mit der Tiara oder mit der Krone geschmcktes Haupt. Die Grundlage so erstaunlicher Wirksamkeit waren Glaube, Nchstenliebe und Wissenschaft. Zeittafel des salischen und hohenstaufischen Zeitalters. Regierung der salischen Kaiser......... 10241125 Heinrich Iv. in Kanossa...........1077 Das Zeitalter der Kreuzzge......... 10961270

10. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 103

1900 - Leipzig : Hirt
Stmme und Vlkervereine. 103 Und der Niemalsausgesprochne, (r, der lteste der Alten, Wird fr immer aller Dinge, Aller Menschen liebend walten. Ihr, mit Kranz und Binsenkrben, Tretet in den Ring, ihr Kleinen, Singt den Reim, wiewohl ihr heute Klger thtet, still zu weinen. Dennoch fingt; den jungen Nacken Schmerzt noch nichtdasiochderfranken.^) Singt, und mag es traurig lauten Wie das Singen eines Kranken." Und die Knaben und die Mdchen Huben an mit leiser Stimme: Schirm uns, Balder, weier Salder, vor des Lhristengottes Grimme I Komm zurck, du sumst so lange; Sieh, wie Erd' und Gimmel klagen! Komm zurck mit deinem Frieden Auf dem goldnen Sonnenwagen I Weier Balder, weie Blumen, _ rie am Bach und Rain sie sprieen, Wei, wie deine lichten Brauen, Legen wir dir gern zu Fen. Steh, wir geben, was wir haben; Arm sind unsre Fruchtgefilde, La Geringes dir gengen, Weier Balder, Gott der Milde! Gott der Liebe, weier Balder, Neige hold dich unfern Gren, Blumen, rein, wie unsre erzen, Legen wir dir gern zu Fen! Und den pferstein umwandelnd, Warfen sie die heil'gen Kruter, Lichte Glocken, lichte Flocken, Lichte Sterne auf die Scheiter. Dann mit leisen Lispelworten Nahm die priesterin die Schale: Trinkt des weien Gottes Minne, Lh ihr hebt die Hand Zum Mahle!" Durch die Runde ging ein Raunen Wie gedmpftes Becherklirren, Wie im herbstlich drren Rohre Abendlfte heimlich schwirren. Und der krause (Dxferdiener Aus des Kessels weitem Bauche Gab er jedem von dem Fleische, von der Mistel, von dem Lauche. Sprach die Drude: Dankt den Gttern, Lscht die Glut und nehmt die Brnde! Dunkles brtet zwischen heute Und der nchsten Sonnenwende. Denn nicht alle kommen wieder, Und nicht jedem ist zu trauen. Fort! Die Sterne schimmern blasser, Und der Tag beginnt zu grauen." In die Grnde glitt die Menge Wie verstoben, wie versunken; Frische Morgenwinde spielten Mit der Asche, mit den Funken. Stmme und Vlkervereine. Die Germanen zerfielen in eine groe Anzahl von Stmmen. So viel Regierungsbezirke die heutige preuische Monarchie zhlt, so viel Stmme mag es frher in diesen Gegenden gegeben haben. Husig genannt werden: die Ubier, die Bataver, die Friesen, die Sigambrer, die Cherusker. Die Ubier wohnten in der Gegend von Kln, die Bataver in Holland zwischen Rhein und Waal, die Friesen an der Nordseekste zu beiden Seiten der Emsmndung, die Sigambrer im Sden der Lippe, die Cherusker im Flugebiet der mittleren Weser. Einen gemeinsamen *) Der Dichter verlegt die Handlung in die Zeit des berganges vom Heiden-tum zum Christentum.
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