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1. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 27

1902 - Leipzig : Hirt
45. Die beiden ersten frnkischen (salischen) Kaiser. 27 e) Wegen Burgunds geriet der Kaiser in Zwist mit seinem Stiefsohne, Herzog Ernst Ii. von Schwaben, der sich mehrmals emprte und, als er von seinem Freunde Werner von Kiburg nicht lassen wollte, gechtet wurde.33) Bei einem Ausfall aus der Burg Falkenstein im Schwarzwald fand Ernst mit seinem Freunde und seinen Mannen den Tod. Er wurde ein gefeierter Held der Volkssage. f) Nach solchen ueren Erfolgen konnte Konrad mit grerem Gewicht im Innern auftreten. Wie sein Vorgnger in der Geistlichkeit, so fand er einen Rckhalt gegen die Reichsfrsten in dem niederen Adel, ihren Vasallen, indem er die Anerkennung der Erblichkeit aller Lehen durchsetzte. 2. Heinrich Iii., 10391056. a) Unter Heinrich Iii. erreichte das 1039 Reich seine grte Ausdehnung, indem auch die Ungarn, durch 10l|6 mehrere Kriegszge bezwungen, die deutsche Oberhoheit, wenn auch nur vorbergehend, anerkannten. Sein Plan, das Reich Karls des Groen wiederherzustellen, schien sich um so leichter verwirklichen zu knnen, da er in Frankreich durch seine Gemahlin Agnes von Poitiers mchtige Verwandte und groen Einflu besa. b) Als seine heilige Pflicht erkannte es der fromme Kaiser, fr die Verbesserung des kirchlichen Lebens und der ffentlichen Sittlichkeit nach Krften zu wirken. Groe und kleine Vasallen bekmpften einander in wilden Fehden; das bel der Simonie (Verkauf geistlicher mter) hatte arg um sich gegriffen; die Klster waren durch Ansamm-tung von Reichtmern vielfach verweltlicht; in Rom traten gleichzeitig drei von verschiedenen Parteien eingesetzte Ppste auf. Heinrich schlo sich den auf Reinigung des Lebens gerichteten Bestrebungen des burgundischen Klosters Cluny an; wie durch die Bemhungen dieses Klosters und franzsischer Bischfe in Frankreich der Gottesfriede (Waffen-ruhe von Mittwoch Abend bis Montag Morgen) zu stnde kam, so gebot er in Deutschland, da jedermann Frieden halten solle. Simonie gestattete er nirgends. Auf einer Romfahrt lie er durch die Kirchenver-sammlung zu Sutri die drei Ppste beseitigen und bewirkte die Wahl eines deutschen Bischofs zum Papst. Noch dreimal besetzte er auf den Wunsch der Rmer den ppstlichen Stuhl mit deutschen Bischfen, die mit ihm einig waren in seinen Reformbestrebungen. c) Durch sein kraftvolles Auftreten erregte Heinrich die Unzufriedenheit der Reichsfrsten; aber glcklich unterdrckte er ihre zahlreichen Emprungen. War Ruhe, so hielt er sich am liebsten in Goslar auf, mitten unter den grollenden Sachsen, die ohnehin die frnkische Herr-schast ungern ertrugen und nun mit Argwohn auf die stolze Kaiserpfalz Heinrichs sahen. (Fig. 79.)

2. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 28

1902 - Leipzig : Hirt
28 Dritte Periode. Die Zeit der schsischen und frnkischen Kaiser. Heinrich Iii. war neben Otto I. der mchtigste der deutschen Kaiser. Ein frher Tod entri ihn seiner Laufbahn und dem Reiche seine starke Hand, die zur Befestigung der Einheit und Ordnung noch lange notwendig gewesen wre. 46. Die beiden letzten frnkischen Mischen) Kaiser, 10561125. 1056 V Heinrich Iv., 10561106. a) Jugend. Die vormundschaft- 1106 kche Regierung fr den bei dem Tode seines Vaters erst sechs Jahre ' alten König fhrte seine Mutter Agnes. Die Fürsten aber hielten die Gelegenheit fr gnstig, die knigliche Macht zu brechen. Es bildete sich zu diesem Zwecke eine frmliche Verschwrung, an deren Spitze der ehrgeizige Erzbischof Hanno von Kln stand. Er entfhrte bei einem Feste in Kaiserswerth den zwlfjhrigen König seiner Mutter und fhrte nun als sein Vormund die Regierung. Aber schon nach einem Jahre gefiel sein Regiment nicht mehr, und er mute es au den mchtigen Erzbischof Adalbert von Bremen abgeben. Dieser hoffte mit Hilfe des Knigs seine geistliche Macht im Norden zu erweitern und lehrte ihn, die Fürsten, besonders die schsischen, als widerspenstige Unter-tanen zu behandeln. Mit fnfzehn Jahren wurde Heinrich auf Be-treiben Adalberts fr mndig erklrt und fhrte nun auf seiner Pfalz zu Goslar unter der Leitung seines vertrauten Ratgebers die Regierung. Bald aber zwangen ihn die Fürsten, die mit Absetzung drohten, Adalbert vom Hofe zu entfernen und sich mit Bertha von Snsa, die er der-schmhte, zu vermhlen. b) Kampf mit den Sachsen. Durch die Zwingburgen, deren Besatzungen manche Gewalttat verbten, wurde die Herrschaft des Kaisers bei den Sachsen so verhat, da sie 60000 Mann stark gegen die Harzburg, wo er sich aufhielt, anrckten. Der flchtige König fand Aufnahme bei den Brgern von Worms; aber erst nach zwei Jahren konnte er ein gengendes Reichsheer gegen die Sachsen aufstellen. 1075.Bei Hohenburg au der Unftrut wurden sie 1075 besiegt. c) Kampf mit Gregor Vii. und den deutschen Fürsten. Gre-gor Vii., einer der gewaltigsten Ppste, ausgebildet im Kloster Cluny, suchte die Kirche von inneren Schden zu heilen und ihre Stellung der weltlichen Macht gegenber zu heben. (Papsttum und Kaisertum verglich er mit Sonne und Mond.) Auf sein Betreiben war schon während Heinrichs Iv. Minderjhrigkeit durch eine Kirchenversammlung in Rom die Papst-whl, welche bisher vom rmischen Volke und der Geistlichkeit vollzogen war, den Kardinlen bertragen, wobei von einer Besttigung durch den Kaiser nicht mehr die Rede war. Nach seiner Thronbesteigung (1073) erneuerte er das alte Gebot des Zlibats (Ehelosigkeit der

3. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 29

1902 - Leipzig : Hirt
29 Geistlichen) und drang trotz heftigen Widerspruchs nachdrcklich aus dessen Durchfhrung. Er verbot die Investitur (Einsetzung der Geistlichen in ihr Amt) durch Laien, eine Maregel, welche die weltliche Macht be-sonders hart traf und den fnfzigjhrigen Jnvestiturstreit herbeifhrte. Auch der Kampf gegen die Simonie wurde fortgesetzt. Als er nun Heinrich Iv. aufforderte, diese Kirchengesetze in Anwendung zu bringen, berief dieser 1076 eine Versammlung deutscher Bischfe nach Worms 1076. und lie die Absetzung des Papstes aussprechen. Der Bannstrahl war die Antwort. Da versammelten sich die deutschen Fürsten zu Tribur, drohten den König abzusetzen, wenn er nicht binnen Jahresfrist vom Banne gelst wre, und bertrugen die Entscheidung ihres Streites mit ihm dem Papste. Um das Knigtum zu retten, entschlo sich Heinrich, sich vor dem Papste zu beugen. Im strengen Winter ging er unter unsglichen Schwierigkeiten der die Alpen, begleitet von seiner treuen Bertha, und erhielt nach dreitgiger Bue im Schlohofe zu Canossa im Januar 1077 die Lossprechung vom Banne. 1077. Bald aber erneuerte sich der Streit. Die Fürsten whlten Hein-richs Schwager Rudolf von Schwaben zum König, während die Städte, die unter dem starken Schutze der frnkischen Kaiser auf-geblht waren, und die zahlreichen geistlichen und weltlichen Gegner Gregors zu Heinrich hielten. Ein furchtbarer Brgerkrieg verwstete das Reich; Gregor erneuerte den Bann, aber Heinrich gewann 1080 das der- 1080. gewicht durch den Tod des Gegenknigs in der Schlacht bei Merseburg. Nun zog Heinrich mit Heeresmacht der die Alpen, eroberte 1084 Rom 1084. und lie sich nebst seiner Gemahlin durch einen Gegenpapst krnen. Gregor Vii. entfloh nach Unteritalien, wo er bald darauf starb. d) End e. Noch mehrfach hatte der durch das Unglck geluterte Kaiser gegen Emprungen zu kmpfen, die von der Gegenpartei an-gestiftet waren, und deren eine sogar von seinem ltesten Sohne, Konrad, geleitet wurde. Als endlich Ruhe herrschte, fhrte er, die Bestrebungen seines Vaters gegen das Fehdewesen aufnehmend, einen allgemeinen Reichsfrieden ein. Dadurch verfeindete er sich den Adel aufs neue, und nun trat sein zweiter Sohn, Heinrich, ebenfalls von der Gegenpartei verleitet, gegen ihn auf, nahm ihn auf hinterlistige Weise gefangen und zwang ihn zur Abdankung. Der alte Kaiser entfloh von Ingelheim nach Lttich, wo er starb. Die Leiche des uu- 1106. glcklichsten deutschen Kaisers fand auf einer einsamen Maasinsel eine Sttte, aber noch keine Ruhe. Fr welchen frheren unmndigen König fhrte ebenfalls die Mutter die Re-gierung? Warum war die Gefahr fr das Reich damals nicht so groß wie zur Zeit Heinrichs Iv.? Welchen Einflu mute der Wechsel der Erziehung auf den

4. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 30

1902 - Leipzig : Hirt
30 Vierte Periode. Die Zeit der Kreuzzge und der Hohenstaufen. Charakter Heinrichs Iv. haben? Welchen Umstnden ist sein Unglck zuzuschreiben ? Die weltgeschichtliche Bedeutung der Tage von Canossa. Welcher frhere König wurde ebenfalls von seinen eigenen Shnen bekmpft und gefangen ge-nommen? 1106 2. Heinrich V., 11061125, beendete endlich 1122 durch das bis^ Wormser Konkordat denjnvestitnrstreit: der in Gegenwart des Knigs * oder seines Bevollmchtigten gewhlte Bischof sollte vom König mit den weltlichen Gtern belehnt und dann vom Papste in seine geistliche Wrde eingesetzt werden. Vierte Periode. Die Zeit der Rreuzzge und der Hohenstaufen. 47. Beginn der Kreumge. V Ursachen. Im 11. Jahrhundert drangen die Trken aus Tur-kestan erobernd nach Westen vor und nahmen auch Palstina, welches bisher unter arabischer Herrschaft gestanden hatte, in Besitz. Die im Lande ansssigen Christen und die zahlreichen Wallfahrer hatten von ihnen viel zu leiden. Im Abendlande wute namentlich der Pilger Peter von Amiens von den Freveltaten der Trken zu erzählen, wodurch der Wunsch, das Heilige Land den Unglubigen zu entreien, verstrkt wurde. Papst Urban Ii. nahm die Leitung der Bewegung 1095.in die Hand. Als er auf der Kirchenversammlung zu Clermont 1095 zur Befreiung des Heiligen Landes aufgefordert hatte, empfingen viele Tausende unter dem Rufe: Gott will es!" das rote Kreuz. Obgleich die Kreuzfahrer (Fig. 82) ihr Besitztum, ihre Heimat, ihre Familie im Stiche lieen, um in unbekannter Ferne sich den grten Ge-fahren auszusetzen, war die Teilnahme an den Kreuzzgen eine auer-ordentlich starke. Denn: a) Hohen Lohn im Jenseits erwarteten die Kreuzfahrer, die ihrem obersten Gefolgsherrn, Christus, folgten. b) Die traurigen Zustnde in den europischen Lndern: die Fehden der Groen und die Unterdrckung des Bauernstandes, trieben viele in die Fremde. Unfreie erhielten durch eine Kreuzfahrt die Freiheit. Aus der groen Zahl der Kreuzzge scheidet man meistens sieben wegen ihrer greren Bedeutung aus. 2. Der erste Areuzzug. Eine halbe Million Streiter zu Fu und 1196. zu Ro, groenteils aus Frankreich und Unteritalien, brachen 1096 nach dem Heiligen Lande auf. Die Beteiligung der schwerer zu bewegenden Deutschen an diesem Zuge, wie auch an den folgenden, war nicht an-

5. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 11

1902 - Leipzig : Hirt
37. Zustnde und Einrichtungen. 11 deutsche Frstentchter, in der Snfte getragen oder hoch zu Rosse sitzend, blonde Franken mit ihrer Streitaxt, der Frnkisfa", an der Seite, Kelten und semitische Handelsleute. 4. Die Bildung. Wo die Germanen in alte Kultursitze kamen, muten sie, die der einheimischen Bevlkerung gegenber sehr in der Minderzahl waren, in die neuen Verhltnisse sich einleben und mit den fremden Gttern sich abfinden. Eifrig waren sie bedacht, die berlegene rmische Bildung sich anzueignen, und lernten dabei leider auch, auf rmische Art das Leben zu genieen. In welchen Dingen die Rmer unsere Lehrmeister gewesen sind, erkennen wir noch deutlich an den aus dem Lateinischen stammenden Lehnwrtern unserer Sprache. Dahin gehren: Mnze; Strae; Wein; Mauer, Fenster, Pfeiler, Pforte; Tisch, Schrein; Stiefel; Kche; Senf, Pfeffer; Kohl, Kirsche, Birne, Pflaume. Von den Rmern wurden auch die Schriftzeichen und viele auf die geistige Bildung bezgliche Ausdrcke entlehnt, z. B.: schreiben, Tinte, Vers, Schule. 5. Das Papsttum. Whrend das Christentum unter den Germanen an Boden gewann, erstarkte die Einheit der Kirche durch das Papsttum. Unter den Patriarchen (Kirchenhuptern), welche in Rom, Anttochla, Alexandra, Konstantinopel und Jerusalem ihren Sitz hatten, nahmen die rmischen den ersten Rang ein und begrndeten die geistliche Weltherrschaft des rmischen Stuhles. Allmhlich wurde ihnen ausschlielich der Titel Papa (d. h. Vater), deutsch Papst, beigelegt. Sie bewahrten ihre Unabhngigkeit von weltlicher Macht, während die Geistlichkeit des Morgenlandes vielfach vom byzantinischen Hofe beeinflut wurde. Unter den Ppsten dieser Pe-riode ragen besonders Leo l. der Groe (um 450) und Gregor I. der Groe (um 600) hervor, unter dessen Leitung auer bei den Langobarden auch bei den Angelsachsen das rmische Christentum eingefhrt wurde. Vergleiche die Bedeutung Roms im Altertum mit der, die es im Mittelalter gewann. 6. Weltgeschichtliche Bedeutung der Vlkerwandrung. Die Zeit der groen Wandrungen ist nicht blo eine Zeit der Zerstrung. Zwar fiel das rmische Reich, nachdem es seinen Zweck erfllt hatte (welchen?), auseinander, aber von seiner Kultur ging vieles auf die germanischen Sieger der. Die Germanen verloren dadurch ein gut Teil ihrer Ursprnglichkeit, wurden aber fr die Aufnahme des Christentums empfnglich. Da hierzu eine Volkerwandrung notwendig war, beweist der hartnckige Widerstand, den das Christentum bei den in ihren Wohnsitzen gebliebenen Stmmen, namentlich bei den Friesen und Sachsen, fand. Auf die entarteten Völker im Westen und Sden Europas wirkten die Germanen wie ein Sauerteig: sie vermischten sich mit ihnen und erfllten sie dadurch mit neuer Kraft.

6. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 46

1902 - Leipzig : Hirt
46 Fnfte Periode. Ausgang des Mittelalters. Von da an war die Grndung einer starken Hausmacht das eifrigste Bestreben der Kaiser. d) Herstellung der Ordnung. Gegen die Raubritter, die sich Rudolfs Bestimmungen der den Landfrieden nicht fgen wollten, zog er zu Felde und lie schonungslos die adligen Ruber aufknpfen. 2. Rudolfs nchste Nachfolger. Vergebens hatte Rudolf seinem Sohne Albrecht die Thronfolge zu sichern gesucht; die Kurfrsten gaben 1291. dem armen Grafen Adolf von Nassau (12911298) ihre Stimmen. Erst nachdem dieser im Kampfe gegen seinen Gegner gefallen war, wurde 1298. Albrecht I. (12981308) gewhlt. Er wurde von seinem Neffen Jo-Hann (Parricida), dem er sein Erbe, die schwbisch-habsburgischen Be-sitznngen, nicht ausgeliefert hatte, im Angesichte der Habsburg ermordet. In seine Zeit werden von einer spteren berlieferung die Grndung der schweizerischen Eidgenossenschaft^ 55) und die Erzhlung von dem khnen Schtzen Tell und den gewaltttigen Landvgten Geler und Landenberg gesetzt. 1308 Heinrich Vii. von Luxemburg, 13081313, brachte durch bis Heirat Bhmen an sein Haus. Er war im Begriff, in Italien die ' deutsche Oberhoheit wiederherzustellen, als er am Fieber starb. 1314 3. Ludwig von Bayern, 13141347. a) Von einer Minderheit bis der Kurfrsten wurde Ludwigs Vetter und Jugendfreund Friedrich der 1347. (g^yne on sterreich, ein Sohn Albrechts I., als Gegenknig ge-whlt. Ein blutiger Brgerkrieg entzweite das Reich. In der Schlacht 1322.bei Mhldorf wurde Friedrich 1322 besiegt und gefangen genommen. Aber während Friedrich auf der Burg Trausuitz in Bayern sa, setzte sein Bruder Leopold den Krieg erfolgreich fort, und auch der Papst (seit 1309 residierten die Ppste zu Aviguon), der wieder den Schieds-richtet spielen wollte, trat, als Ludwig seine Einmischung mavoll, aber fest zurckwies, mit Bann und Absetzung gegen ihn auf. Daher entlie dieser seinen Gefangenen, damit er die sterreichische Partei zur Aus-shnung bewege. Da Friedrich hierzu nicht im stnde war, kehrte er, seinem Eide treu, trotz des ppstlichen Verbotes in die Gefangenschaft zurck, wurde aber von Ludwig zum Mitregenten angenommen. b) Als Ludwigs Bemhungen, sich mit dem Papste auszushnen, erfolglos blieben, erklrten die Kurfrsten auf dem Kurvereiu zu 1338. Reuse 1338, da der von der Mehrheit der Kurfrsten gewhlte König und Kaiser der Besttigung des Papstes nicht bedrfe. Vergleiche die Haltung der Fürsten zur Zeit Heinrichs Iv. 1347 q. Karl Iv., 13471378, Heinrichs Vii. Enkel (also aus welchem bis Hause?), sorgte am meisten fr sein Erbland Bhmen. In Prag 1378. stiftete er die erste deutsche Universitt.

7. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 126

1900 - Leipzig : Hirt
126 Von der Erneuerung des Deutschen Reiches bis zur Gegenwart. Spter machte der Kaiser eine Reise nach Wien znm Kaiser Franz Joseph Don sterreich und nach Rom zum Könige Humbert von Italien. Durch den Besuch an den beiden Hfen wollte er den Fürsten und Vlkern dieser Lnder zu erkennen geben, da er gewillt sei, das be-stehende Friedensbndnis aufrecht zu erhalten. In Rom besuchte er auch das Oberhaupt der katholischen Kirche, Papst Leo Xiii. Durch diesen Besuch zeigte er, da er den kirchlichen Frieden zwischen den Angehrigen der einzelnen Bekenntnisse erhalten wissen wolle. Schlu. Die Worte, die der Kaiser an das Volk und dessen Vertreter gerichtet hat, hat er in vollem Umfange wahr gehalten. Den Frieden mit dem Auslande hat er gewahrt, aber eingedenk der wahren Worte altrmischer Staatsweisheit: Wenn du Frieden haben willst, sei bereit zum Kriege" -arbeitet er unausgesetzt an der Vervollkommnung des Heerwesens und der Flotte. (Fig. 136.) Wenn jetzt ein Teil unserer Truppen zum Kampfe nach China abgegangen ist, so liegt die Schuld nicht an Deutschland und seinem friedliebenden Kaiser, sondern an den Chinesen, bic in frevelhafter und bis dahin unerhrter Weise das Vlkerrecht verletzt haben.1) Den Handel hat er gefrdert durch den Abschlu von Handelsvertrgen mit andern Staaten und die Einrichtung von Dampferverbindungen nach auereuropischen Lndern, besonders nach Ostasien, das fr den Absatz unserer Erzeugnisse eine steigende Bedeutung erlangt hat. In Afrika sind seine Bevollmchtigten bewaffnet gegen den Sklavenhandel eingeschritten, und die Glaubensboten knnen ihre segensreiche Thtigkeit zur Ausbreitung des Christentums frei entfalten. Dem religisen Bedrfnisse wird durch den Bau vieler Kirchen, besonbers in der Reichshauptstadt, Rechnung getragen. Groe Verdienste um den Bau der Kirchen, um die Pflege des reli-gifeu Lebens, um die Anstalten zur Linderung menschlichen Elends erwirbt sich des Kaisers edle Gemahlin Auguste Viktoria. Glckliche Mutter von sechs hoffnungsvollen Shnen und einer holden Prinzessin, steht sie dem 'Kaiser als liebevolle Gattin zur Seite. Geboren am 22. Oktober 1858 als Prinzessin von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augusteu-brg, trat sie am 27. Februar 1881 mit dem damaligen Prinzen Wilhelm von Preußen an den Altar, um den Bund fr das Leben zu schlieen. Von England hat der Kaiser die Insel Helgoland, die Warte in i) Vgl. Seite 92.

8. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 29

1900 - Leipzig : Hirt
Heinrich Iv. 29 hnlicher Weise erlie Kaiser Heinrich fr das ganze Reich ein Land-sriedensgesetz, das die Ansfechtnng privater Streitigkeiten mit den Waffen verbot. In Rom hatten sich die Herzge von Tuskulum das Recht an-gemat, den ppstlichen Stuhl zu besetzen; durch Gegenparteien wurden dann Gegenppste eingesetzt. Als Heinrich Iii. in Rom erschien, um die Kaiserkrone zu empfangen, machten dort drei Männer auf die ppstliche Wrde Anspruch. Es wurde eine Kirchenversammlung berufen, und zwei derselben erklrte man fr abgesetzt, der dritte trat freiwillig zurck. Den Herzgen von Tuskulum sprach Heinrich das angemate Recht ab und bertrug die Papstwahl der Geistlichkeit und dem Volke von Rom, nahm aber fr den Kaiser das Vorschlagsrecht und die Entscheidung bei der Wahl in Anspruch. Auf Vorschlag Heinrichs wurde dann der Bischof Suitger von Bamberg zum Papste erwhlt. Dieser krnte Heinrich zum Kaiser und erlie strenge Vorschriften gegen die Simonie, den Ankauf geistlicher mter, einen Unfug, der in jener Zeit in Italien sehr verbreitet war. Heinrich Iii. war die hervorragendste Erscheinung unter den Fürsten seiner Zeit. Dazu besa er ein tiefreligises Gemt. berall schtzte er Recht und Gesetz; gegen Frevler war er streng, gegen Hilflose mild. Heinrich Iy. Heinrich Iv. war beim Tode seines 'Vaters erst 6 Jahre alt. Die Reichsverwaltung leitete seine Mutter, die Erziehung des jungen Knigs an-fangs Erzbischos Anno von Kln, dann Adalbert von Bremen. Anno war zu streng, Adalbert zu nachsichtig. So lernte der reichbegabte König nicht die einem Fürsten so notwendige Selbstbeherrschung. Die mangelhafte Er-ziehung sowie d,te milichen Zeitverhltnisse machten sein Leben unglcklich und brachten ihn in schwierige Zerwrfnisse mit den Sachsen, mit den deutschen Fürsten und mit dem Papste Gregor Vii. Der Investiturstreit. Seit Karl dem Groen pflegten die Kaiser die Bischfe und bte einzusetzen und sie mit Ring und Stab, den Zeichen der geistlichen Gewalt, zu belehnen. Unter den Ottonen wurden die Bischfe zugleich die weltlichen Landesherren ihres Sprengels. Dadurch waren die Bischofssthle besonders gesucht seitens der nachgeborenen Shne des hohen Adels, weil sie frstliche Ehren, Herrschergewalt und reiche Einknfte boten. Prinzen des kaiserlichen Hauses saen auf Bischofs-sthleu. Bruno, Ottos des Groen Bruder, war Erzbischos von Kln, Wilhelm, des nmlichen Kaisers Sohn, Erzbischos von Mainz. Viele wrdige Männer haben die Kaiser auf die Bischofssthle erhoben, Männer, felsenfest im Glauben, rein im Wandel, dem Vaterlande ebenso ergeben

9. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 31

1900 - Leipzig : Hirt
31 Die Kunde von den Vorgngen in Kanossa rief besonders in der Lombardei eine ungeheure Aufregung hervor. Die Bischfe, die ihr Amt um schweres Geld gekauft hatten, sahen sich im Stich gelassen. Sie reizten den Kaiser zu neuem Widerstande gegen den Papst. Ihrem Ein-flu gab er nach. Die deutschen Fürsten whlten einen Gegenknig, der Kaiser stellte einen Gegenpapst auf. In Deutschland entstand ein Brger-krieg; Gregor Vii. konnte sich in Rom nicht halten und floh nach Salerno, wo er in der Verbannung starb. Weder er noch Heinrich haben den Ausgang des Kampfes erlebt. Erst im Jahre 1122 kam zwischen Papst Kalixtus Ii. und Kaiser Heinrich V. das Wormser Konkordat zu stnde. Der Kaiser verzichtete in demselben auf das Recht, die Bischfe zu er-nennen. Die Wahl derselben wurde den Domkapiteln bertragen. Der Kaiser war dabei durch einen Bevollmchtigten vertreten, der das Recht hatte, miliebige Persnlichkeiten von der Wahl auszuschlieen. Die In-vestitur mit Ring und Stab sollte durch den Bevollmchtigten des Papstes, die Belehnung mit den weltlichen Regierungsgeschften im Bistum durch berreichung eines Scepters seitens des Kaisers geschehen. Heinrichs Iv. Ende. Nicht nur gegen zwei Gegenknige hatte Kaiser Heinrich zu kmpfen, sogar seine eigenen Shne haben sich gegen ihn erhoben. Er geriet in die Gefangenschaft seines Sohnes Heinrich, floh zu seinem Freunde, dem Bischfe von Lttich, und starb dort im Alter von 55 Jahren. Heinrich V. Rckblick. Das bedeutendste Ereignis in der Regierung Heinrichs V. ist die bereits erwhnte Beendigung des Jnvestiturstreites. Die salischen Kaiser haben ein Jahrhundert das deutsche Reich be-herrscht, von 10241125. Scharfblick, Thatkraft und Khnheit waren die hervorragendsten Eigenschaften dieses Herrschergeschlechtes. Unter Heinrich Iii. war das Kaisertum mchtiger als das Papsttum, unter Heinrich Iv. das Papsttum mchtiger als das Kaisertum. Im Dome zu Speier, dessen Bau Konrad Ii. begonnen hat, haben die vier salischen Kaiser ihre letzte Ruhesttte gefunden. Die salischen Kaiserinnen. Gisela, Konrads Ii. Gemahlin, hatte eine Erziehung und Bildung ge-nossen, die einer Kaiserin wrdig war. Uhland legte ihr die folgenden Worte der ihre Wirksamkeit in den Mund: Der Andacht bau' ich hohe Tempel auf, Der Krankheit weih' ich pflegehauser ein, Der Armut spend' ich meiner Kammern Schatz, Allwrts entblhet Segen meiner Spur,

10. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 7

1900 - Leipzig : Hirt
Karl der Groe. _7 Auch zu den Slaven jenseits der Elbe bis nach Mecklenburg hinein trug Karl sein siegreiches Schwert. Die Grenzen des Reiches schtzte er gegen feindliche Einflle durch Errichtung von Marken oder Grenzgraf-schaffen, deren Verwaltung er besonders tchtigen und zuverlssigen Mnnern anvertraute. Diese hieen Markgrafen d. i. Grenzgrafen. Sie sicherten ihre Herrschaft durch Anlage von festen Burgen. Karls Reich erstreckte sich von der Elbe bis zum Atlantischen Dcemt, von dem Adriatischen Meere bis zur Nordsee, von der Schlei bis zum Ebro, und weit der die Grenzen des Reiches hinaus war er gefrchtet und geehrt. Als das 8. Jahrhundert zur Neige ging, war er der mchtigste Mann in Europa. Die Aaiserkrnung. Das Weihnachtsfest des Jahres 800 feierte Karl in Rom. Whrend er dem Hochamte in der Peterskirche beiwohnte, krnte ihn der Papst zum rmischen Kaiser, und das versammelte Volk jubelte dem neuen Kaiser Heil und Sieg zu. Das westrmische Kaiser-tum war wiederhergestellt. Mit der rmischen Kaiserwrde war der Begriff des Vorranges der alle brigen Herrscher des Abendlandes ver-knpft; durch die Erlangung der rmischen Kaiserkrone galt der Franken-knig als das weltliche Oberhaupt der ganzen Christenheit, wie der Papst ihr geistliches Haupt war. ^arim Arraschid. Auf dem Rckwege von Rom nach Deutschland erreichte den Kaiser eine Gesandtschaft des Kalifen von Bagdad in Asien, Harun Arraschid, die ihm die Schlssel des h. Grabes zu Jerusalem ber-reichte. Hieran hat sich spter die Sage von Karls Zug nach Palstina geknpft. Ferner sandte Harun Weihrauch, Salben, Seidenstoffe, einen Elefanten, der im Abendlande groes Aufsehen erregte und eine Pracht-volle Uhr. Diese zeigte durch den Fall von Kugeln auf ein ehernes Becken die Stunden an. Um 12 Uhr ritten aus einer Thr zwlf Reiter heraus und zu einer andern wieder hinein. Gesetzgebung. Der Kaiser lie die Gesetze der einzelnen Völker, die seinem Scepter unterworfen waren, aufschreiben und brachte durch Zustze die verschiedenen Gesetzgebungen mit den frnkischen Einrichtungen in Einklang. Allgemeine Gesetze fr das ganze Reich wurden auf den Reichs-tagen gegeben, die im Mai und im Herbst jeden Jahres abgehalten wurden. Im Herbste traten nur die hhern Reichsbeamten zusammen, berieten Fragen der Verwaltung und arbeiteten die Gesetzesvorlagen aus, die dem allgemeinen Reichstage, dem sogenannten Maifeld, zur Be-schlnfassung vorgelegt wurden. Zu dem Maifeld hatten alle Freien Zutritt. Da wurde der Krieg und Frieden beschlossen, Gesetzesvorschlge wurden angenommen oder verworfen, und es fand eine Heerschau der
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