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1. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 65

1902 - Leipzig : Hirt
92. Kaiser Napoleon Iii. 65 auch auf die Politik ihres Gemahls greren Einflu, als Unein-geweihte ahnten. 2. Seine Regierung. Napoleon regierte, obgleich ihm Senat und Gesetzgebender Krper zur Seite standen, fast unumschrnkt wie sein Oheim und erstickte die unzufriedenen Stimmen durch eine wachsame Polizei. Doch sorgte er auch mit groem Erfolge fr das materielle Wohl Frankreichs. Handel und Industrie hoben sich durch Anlegung von Eisenbahnen und Kanlen und durch zwei groe Weltausstellungen in Paris. Durch eine Reihe von Kriegen kam er der Ruhmsucht der franzsischen Nation entgegen, was freilich zu seinem Ausspruche: L'empire c'est la paix", nicht stimmte. 3. Kriege, a) Krimkrieg, 185356. Frankreich und Eng-1853 land leisteten der Trkei Beistand in einem Kriege gegen Rußland, bis welches seinen Einflu auf der Balkanhalbinsel erweitern wollte, und 1856. schickten ein Heer nach der Krim. Die bedeutendste Waffentat des Krieges war die Einnahme von Sebastopol durch die Verbndeten. b) Lombardischer Krieg, 1859. König Viktor Emanuel von 1859. Sardinien, der Vorkmpfer der italienischen Einheitsbestrebungen, be- wog Napoleon zu einem Bndnis, um die unter sterreichischer Herr-schast stehenden Gebiete Norditaliens zu befreien. Die sterreicher wurden in den Schlachten bei Magenta und Solferino besiegt und muten die Lombardei an Sardinien berlassen, während Napoleon sich zur Belohnung Nizza und Savoyen abtreten lie. In der nchsten Zeit wurden auch die brigen italienischen Lnder auer Venetien und Rom mit dem Reiche Viktor Emanuels vereinigt, welches 1861 zum 1861. Knigreich Italien erklrt wurde. c) Das Kaisertum Mexiko. Whrend des nordamerikanischen Brgerkrieges ( 82, 5) sandte Napoleon ein Heer nach der Republik Mexiko und machte 1864 den sterreichischen Erzherzog Maximilian 1864. zum Kaiser des Landes. Als aber nach Beendigung jenes Krieges Napoleon auf die Drohung der Vereinigten Staaten feine Truppen zurckzog, wurde die Lage Maximilians, der im Lande wenig Freunde hatte, unhaltbar. Er wurde 1867 von den Republikanern gefangen 1867. genommen und erschossen. Mit welchem Rechte konnte sich Napoleon mit Kaiser Augustus vergleichen? 93. Wilhelm I. bis )ur Grndung des Norddeutschen Bundes. V Wilhelms I. Jugendjahre. Wilhelm I. wurde geboren am 22. Mrz 1797. In der trben Zeit, in die seine Jugend fiel, fhltel797. sich der keineswegs krftige Knabe zum Soldatenstande hingezogen. Christensen, Kleines Lehrbuch der Geschichte. Iii. B. 3. Aufl. 5

2. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 73

1902 - Leipzig : Hirt
95. Das Deutsche Reich unter Wilhelm I. und Friedrich Iii. 73 An der Spitze steht mit dem Titel Deutscher Kaiser" der König von Preußen. Die Kaiserkrone ist also erblich im Mannesstamme der Hohenzolleru. Der Kaiser vertritt das Reich in seinen Beziehungen zu anderen Staaten, erklrt nach Zustimmung des Bundesrats den Krieg und schliet Frieden, hat den Oberbefehl der das Heer und die Reichs-flotte, beruft und schliet den Buudesrat und den Reichstag und er-nennt die Reichsbeamten. Der hchste Beamte ist der Reichskanzler. Er leitet namentlich die auswrtigen Angelegenheiten und fhrt den Vorsitz im Bundesrate, der aus den Vertretern der deutschen Fürsten und freien Städte (58 Stimmen, darunter 17 preuische) besteht und mit dem Kaiser und dem Reichstage die Gesetzgebung ausbt. Der Reichstag wird vom Volke auf je 5 Jahre gewhlt. Vergleiche das neue Deutsche Reich mit dem alten. 2. Auswrtige Beziehungen. Das Deutsche Reich wurde unter beit europischen Staaten wieder die leitende Macht und verwandte seinen Einflu zur Erhaltung des Friedens unter den Gromchten. Eine Gefahr fr den Frieden entstand aus dem franzsischen Rachegeschrei und dem russischen Streben nach der Herrschaft der alle Slaven. Die Republik Frankreich arbeitete mit aller Anstrengung an der Ausbildung ihrer Wehrkraft und suchte nach einein Bundesgenossen zum Angriffe gegen Deutschland. Doch blieb der Zar Alexander Ii. der berlieferung seiner Vorsahren treu; das freundschaftliche Verhltnis, welches zur Zeit der Heiligen Allianz zwischen Preußen, sterreich und Rußland bestanden hatte, wurde erneuert und fand in mehrfachen Zusammenknften der Kaiser (Dreikaiserbund") feilten Ausdruck. Die deutschfeindliche Partei in Rußland aber erhielt neue Nahrung durch den russifch-trkischen Krieg 187778. Als Beschtzer" der Slaveu der Balkanhalbinsel, die das trkische Joch ab-zuschtteln suchten, erklrte Rußland 1877 der Trkei den Krieg. Die Russen drangen siegreich vor, machten aber, durch die drohende Haltung Englands und sterreichs bewogen, vor Konstantinopel Halt. Der bedrngte Sultan schlo mit dem Sieger einen Frieden, dessen Bestimmungen aber von England und Osterreich solchen Widerspruch erfuhren, da Rußland Bismarcks Bermittelnng annahm und einwilligte, mit den brigen Gromchten auf dem Kongre zu Berlin 1878 1878. zu unterhandeln. Mit den Ergebnissen waren die Russen wenig zufrieden und gaben Bismarck die Schuld. Die Wetterwolken im Osten und Westen verflogen, als Bismarck 1879 mit sterreich ein Verteidigungsbndnis abschlo, 1879. das bald daraus durch den Beitritt Italiens sich zu einem mitteleuropischen Friedensbunde, dem Dreibunde, erweiterte. Auch der Zar Alexander Iii. (188194), der den gefhrlichen Thron

3. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 12

1902 - Leipzig : Hirt
12 Zweite Periode. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. 8. Wien. Als aber die Trken, von Ludwig Xiv. ermuntert und von aufstndischen Ungarn untersttzt, sich in Bewegung setzten, um mit einem Hauptschlage die habsburgifche Macht zu vernichten,' zgerte Kurfürst Friedrich Wilhelm nicht, dem Kaiser seine Hilfe an-zubieten man wies in Wien das Anerbieten dankend zurck. Das vom Kaiser verlassene, von mehr als 200000 Trken belagerte Wien wre trotz heldenmtiger Verteidigung unter Rdiger von Starhem-berg verloren gewesen, wenn nicht der Polellknig Johann Sobieski und der Herzog Karl von Lothringen ein deutsch-polnisches Entsatz- 1683. Heer herbeigefhrt und die Trken vor den Mauern von Wien 1683 in die Flucht geschlagen htten. Von da an behielten die sterreicher, untersttzt von Brandenburgern und anderen Reichstruppen, die Oberhand gegen die Trken und gewannen den grten Teil von Ungarn zurck. Unter den Fhrern ragt Prinz Eugen von Savoyen hervor, sterreichs grter Feldherr, den Ludwig Xiv. verschmht hatte. 9. Das Edikt von Potsdam. Der franzsische Selbstherrscher ertrug es nicht, da ein Teil seiner Untertanen ein anderes Glaubens-bekenntnis hatte als er und hob daher 1685 das Edikt von Nantes 1(585. ( 67, 1) auf. Der Groe Kurfürst beantwortete diese Maregel durch das Edikt vou Potsdam, worin er die Verfolgten einlud, in sein Land zu kommen. 16000 gewerbsleiige, wohlhabende Hugenotten folgten dem rettenden Rufe (franzsische Kolonie in Berlin) und vergalten durch Anhnglichkeit au ihre neue Heimat die ihnen erwiesene Wohltat. Andere gingen nach Holland und England. Der hat viel getan," sagte König Friedrich Ii. am Grabe des Kurfrsten. Warum heit er der Groe? 75. Friedrich Iii. (I.) und seine Zeit, 16881713. Friedrich Iii., des Groeu Kurfrsten Sohn, fuhr fort, durch Teil-nhme an auswrtigen Angelegenheiten die Unabhngigkeit seines Staates und den Protestantismus zu schtzen. 1603. 1. In England war nach dem Tode der Knigin Elisabeth 1603 Jakob I., ein Sohn der Maria Stuart, auf den Thron gekommen. Seine und feines Nachfolgers Karls I. Regierung war eine so will-1649. krliche, da eine Revolution entstand, in der Karl I. 1649 gestrzt und hingerichtet wurde. England war dann eine Republik unter Crom-1660.well. Nach seinem Tode wurde 1660 wieder ein Stuart, Karl Ii., König. Dessen Nachfolger Jakob Ii. trat zum Katholizismus der 1688. und schlo sich an Ludwig Xiv. an. Als nun 1688 durch die Geburt eines Kronprinzen die katholische Thronfolge gesichert schien,

4. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 17

1902 - Leipzig : Hirt
76. Der Norden Europas. 17 Nachahmer Ludwigs Xiv. und brauchte fr sein verschwenderisches Hof-lebeil ungeheure Summeu. Daher beutete er Sachsen durch die hr-testen Steuern aus und verkaufte, als schon der Krieg ausgebrochen war, 9000 Untertanen als Soldaten an England. Karl Xii. besiegte ihn ill mehreren Schlachten und machte den polnischen Edelmann Stanislaus Leszczynski zum König. Dann folgte er seinem Feinde nach Sachsen und ntigte ihn, dem polnischen Throne zu entsagen. q.. "Karl Xii. in Rußland und der Trkei. Nach lngerem Aufent-halt in den Lndern Augusts des Starken machte sich Karl Xii. auf, um den Zaren zu demtigen, der auf erobertem Gebiete 1703 die neue 1703. Hauptstadt Petersburg gegrndet hatte. In der Hoffnung, von den Kosaken Untersttzung zu erhalten, wandte sich Karl nach dem Sden, erlitt aber bei Pultwa 1709 von den Russen eine Niederlage, Me ihn 1709. zur Flucht nach der Trkei ntigte. Hier blieb er fnf Jahre, da er sich strubte, als Besiegter zurckzukehren. Unterdessen erweiterte Peter I. die Eroberungen an der Ostsee, August der Starke nahm den polnischen Thron wieder ein, und beide griffen die schwedischen Besitzungen in Deutschland an. Hierdurch wurde Karl Xii. endlich zur Rckkehr nach Stralsund bewogen. 5. Ausgang und Folgen. Nach lngerem Zgern trat auch Friedrich Wilhelm I. von Preußen, der seinem Vater 1713 auf 1713. dem Throne gefolgt war, den Feinden Schwedens bei, gereizt durch die feindselige Haltung, die der durch das Schicksal keineswegs gebeugte Schwedenknig auch gegen ihn einnahm, und Georg I. vou Hannover, seit 1714 auch König von England, folgte seinem Beispiele. Friedrich 1714. Wilhelm I. eroberte 1715 im Verein mit Dnen und Sachsen das sr 1715. unberwindlich gehaltene Stralsund, aus dem Karl Xii. nach Schweden entflohen war. Durch den Frieden zu Stockholm erwarb Preußen 1720 einen 1720. Teil von Vorpommern (Karte Nr. 9). Hannover erhielt die Lnder Bremen und Verden. An Rußland mute Schweden 1721 Livland, 1721. Estland und Jngermanland abtreten. Rußland wurde dadurch die erste Macht des Nordens, während Schwedens Macht gebrochen und sein Wohlstand vernichtet war. 77. Friedrich Wilhelm I., 1713-1740. V Der "König als Landesvater. Friedrich Wilhelm I. war eine einfache, derbe Natur, ein Feind des franzsischen Wesens. Er entlie gleich eine Menge Hofbeamte und fetzte die Gehlter der brigen herab; denn es war notwendig, da durch Sparsamkeit das Finanzwesen wieder Christensen, Kleines Lehrbuch der Geschichte. Iii. B. 3. Aufl. 2

5. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 17

1902 - Leipzig : Hirt
76. Der Norden Europas. 17 Nachahmer Ludwigs Xiv. und brauchte fr sein verschwenderisches Hof-leben ungeheure Summen. Daher beutete er Sachseu durch die hr-testen Steuern aus und verkaufte, als schon der Krieg ausgebrochen war, 9000 Untertanen als Soldaten an England. Karl Xii. besiegte ihn in mehreren Schlachten und machte den polnischen Edelmann Stanislaus Leszczynski zum König. Dann folgte er seinem Feinde nach Sachsen und ntigte ihn, dem polnischen Throne zu entsagen. q.. Karl Xii. in Rußland und der Trkei. Nach -lngerem Ausent-halt in den Lndern Augusts des Starken machte sich Karl Xii. auf, um den Zaren zu demtigen, der auf erobertem Gebiete 1703 die neue 1703. Hauptstadt Petersburg gegrndet hatte. In der Hoffnung, von den Kosaken Untersttzung zu erhalten, wandte sich Karl nach dem Sden, erlitt aber bei Pultawa 1709 von den Russen eine Niederlage, die ihn 1709. zur Flucht nach der Trkei ntigte. Hier blieb er fnf Jahre, da er sich strubte, als Besiegter zurckzukehren. Unterdessen erweiterte Peter I. die Eroberungen an der Ostsee, August der Starke nahm den polnischen Thron wieder ein, und beide griffen die schwedischen Besitzungen in Deutschland an. Hierdurch wurde Karl Xii. endlich zur Rckkehr nach Stralsund bewogen. 5. Ausgang und Folgen. Nach lngerem Zgern trat auch Friedrich Wilhelm I. von Preußen, der seinem Vater 1713 auf 1713. dem Throne gefolgt war, den Feinden Schwedens bei, gereizt durch die feindselige Haltung, die der durch das Schicksal keineswegs gebeugte Schwedenknig auch gegen ihn einnahm, und Georg I. von Hannover, seit 1714 auch König von England, folgte fernem Beispiele. Friedrich 1714. Wilhelm I. eroberte 1715 im Verein mit Dnen und Sachsen das fr 1715. unberwindlich gehaltene Stralsund, aus dem Karl Xii. nach Schweden entflohen war. Durch den Frieden zu Stockholm erwarb Preußen 1720 einen 1720. Teil von Vorpommern (Karte Nr. 9). Hannover erhielt die Lnder Bremen und Verden. An Rußland mute Schweden 1721 Livland, 1721. Estland und Jngermanland abtreten. Rußland wurde dadurch die erste Macht des Nordens, während Schwedens Macht gebrochen und sein Wohlstand vernichtet war. 77. Friedrich Wilhelm I., 1713-1740. V Der König als Landesvater. Friedrich Wilhelm I. war eine einfache, derbe Natur, ein Feind des franzsischen Wesens. Er entlie gleich eine Menge Hofbeamte und fetzte die Gehlter der brigen herab; denn es war notwendig, da durch Sparsamkeit das Finanzwesen wieder Christensen, Kleines Lehrbuch der Geschichte. Iii. A. 3.Aufl. 2

6. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 73

1902 - Leipzig : Hirt
95. Das Deutsche Reich unter Wilhelm I. und Friedrich Iii. 73 An der Spitze steht mit dem Titel Deutscher Kaiser" der König von Preußen. Die Kaiserkrone ist also erblich im Mannesstamme der Hohenzollern. Der Kaiser vertritt das Reich in seinen Beziehungen zu anderen Staaten, erklrt nach Zustimmung des Bundesrats deu Krieg und schliet Frieden, hat den Oberbefehl der das Heer und die Reichs-flotte, beruft und schliet den Bundesrat und den Reichstag und er-nennt die Reichsbeamten. Der hchste Beamte ist der Reichskanzler. Er leitet namentlich die auswrtigen Angelegenheiten und fhrt den Vorsitz im Bundesrate, der aus deu Vertretern der deutschen Fürsten und freien Städte (58 Stimmen, darunter 17 preuische) besteht und mit dem Kaiser und dem Reichstage die Gesetzgebung ausbt. Der Reichstag wird vom Volke auf je 5 Jahre gewhlt. Vergleiche das neue Deutsche Reich mit dem alten. 2. Auswrtige Beziehungen. Das Deutsche Reich wurde unter den europischen Staaten wieder die leitende Macht und verwandte seinen Einflu zur Erhaltung des Friedens unter den Gromchten. Eine Gefahr fr den Frieden entstand aus dem franzsischen Rachegeschrei und dem russischen Streben nach der Herrschaft der alle Slaven. Die Republik Frankreich arbeitete mit aller Anstrengung an der Ausbildung ihrer Wehrkraft und suchte nach einem Bundesgenossen zum Angriffe gegen Deutschland. Doch blieb der Zar Alexander Ii. der berlieferung seiner Vorfahren treu; das freundschaftliche Verhltnis, welches zur Zeit der Heiligen Allianz zwischen Preußen, sterreich und Rußland bestanden hatte, wurde erneuert und fand in mehrfachen Zusammenknften der Kaiser (Dreikaiserbuud") seinen Ausdruck. Die deutschfeindliche Partei in Rußland aber erhielt neue Nahruug durch den russisch-trkischen Krieg 187778. Als Beschtzer" der Slaven der Balkanhalbinsel, die das trkische Joch ab-zuschtteln suchten, erklrte Rußland 1877 der Trkei den Krieg. Die Russen drangen siegreich vor, machten aber, durch die drohende Haltung Englands und sterreichs bewogen, vor Konstantinopel Halt. Der bedrngte Sultan schlo mit dem Sieger einen Frieden, dessen Bestimmungen aber von England und sterreich solchen Widerspruch erfuhren, da Rußland Bismarcks Vermittelung annahm und einwilligte, mit den brigen Gromchten auf dem Kongre zu Berlin 1878 1878. zu unterhandeln. Mit den Ergebnissen waren die Russen wenig zufrieden und gaben Bismarck die Schuld. Die Wetterwolken im Osten und Westen verflogen, als Bismarck 1879 mit sterreich ein Verteidigungsbndnis abschlo, 1879. das bald darauf durch den Beitritt Italiens sich zu einem mittel-europischen Friedensbunde, dem Dreibunde, erweiterte. Auch der Zar Alexander Iii. (188194), der den gefhrlichen Thron

7. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 12

1902 - Leipzig : Hirt
12 Zweite Periode. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. 8. U)ien. Als aber die Trken, von Ludwig Xiv. ermuntert und von aufstndischen Ungarn untersttzt, sich in Bewegung setzten, um mit einem Hauptschlage die habsburgische Macht zu vernichten, zgerte Kurfürst Friedrich Wilhelm nicht, dem Kaiser seine Hilfe cm* zubieten man wies in Wien das Anerbieten dankend zurck. Das vom Kaiser verlassene, von mehr als 200000 Trken belagerte Wien wre trotz heldenmtiger Verteidigung unter Rdiger von Starheni-berg verloren gewesen, wenn nicht der Polenknig Johann Sobieski und der Herzog Karl von Lothringen ein deutsch-poluisches Entsatz-1683. Heer herbeigefhrt und die Trken vor den Mauern von Wien 1683 in die Flucht geschlagen htten. Von da an behielten die sterreicher, untersttzt von Brandenburgern und anderen Reichstruppen, die Oberhand gegen die Trken und gewannen den grten Teil von Ungarn zurck. Unter den Fhrern ragt Prinz Eugen von Savoyen hervor, sterreichs grter Feldherr, den Ludwig Xiv. verschmht hatte. 9- Das Edikt von Potsdam. Der franzsische Selbstherrscher ertrug es nicht, da ein Teil seiner Untertanen ein anderes Glaubeus-bekeliutnis hatte als er. Als Lockungen und Gewaltmaregeln (Dra-1685.genadelt") nichts fruchteten, hob er 1685 das Edikt von Nantes auf. Der Groe Kurfürst beantwortete diese Maregel durch das Edikt von Potsdam, worin er die Verfolgten einlud, in seilt Land zu kommen 16000 gewerbsleiige, wohlhabende Hugenotten folgten dem rettenden Rufe (franzsische Kolonie in Berlin) und vergalten durch Anhnglichkeit an ihre neue Heimat die ihnen erwtesene Wohltat. Andere gingen nach Holland und England. Der hat viel getan," sagte König Friedrich Ii. am Grabe des Kurfrsten. Warum heit er der Groe? 75. Friedrich Iii. (I.) und seine Zeit, 16881713. Friedrich Iii., des Groen Kurfrsten Sohn, fuhr fort, durch Teil-nhme au auswrtigen Angelegenheiten die Unabhngigkeit seines Staates und den Protestantismus zu schtzen. 1603. 1. In England war nach dem Tode der Knigin Elisabeth 1603 Jakob I., ein Sohn der Maria Stuart, auf den Thron gekommen. Seine und feines Nachfolgers Karls I. Regierung war eilte so will-1649. krliche, da eine Revolution entstand, in der Karl I. 1649 gestrzt und hingerichtet wurde. England war dann eine Republik unter Crom-1660.well. Nach seinem Tode wurde 1660 wieder ein Stuart, Karl Ii., König. Dessen Nachfolger Jakob Ii. trat zum Katholizismus der 1688. und) schlo sich Ott Ludwig Xiv. an. Als nun 1688 durch die Geburt eines Kronprinzen die katholische Thronfolge gesichert schien,

8. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 52

1900 - Leipzig : Hirt
52 Die ersten vierzig Jahre des 18. Jahrhunderts. Kstenpltze am Schwarzen Meere waren in den Hnden der Trken, die Ostseeprovinzen besaen die Schweden. Um die erstem zu erlangen, verband er sich mit dem deutschen Kaiser gegen die Trken. Asow fiel in seine Hand. Er hielt sich noch nicht stark genug, die Schweden anzugreifen. Da beschlo er im Jahre 1697, mit eigenen Augen das Abendland, seine Knste und seine Gesittung kennen zu lernen. In Moskau setzte er eine Regentschaft ein und zog auf die Wanderschaft. Ein Schweizer, mit Namen Lefort, stand an der Spitze der Gesandtschaft, Peter selbst ging unter dem Titel eines Gesandtschaftskavaliers mit. der Knigsberg, Berlin, Hannover ging es nach Amsterdam. In Berlin lie er sich in der Kriegskunst prfen und darber ein Zeugnis ausstellen. In Hannover zeigte er der Kurfrstin feine schwielige Hand und rhmte sich, da er vierzehn Handwerke verstehe. In Amsterdam trennte er sich von der Gesandtschaft, um in Zaandam als Schiffszimmermann unter dem Namen Peter Baas zu arbeiten. Man wute, wer er war, aber er wollte nicht gekannt sein. Von da fuhr er nach England, dann zurck der Holland, Leipzig, Dresden nach Wien an den Kaiserhof. berall warb er tchtige Arbeiter aus allen Erwerbszweigen an und schickte sie nach Rußland, wo sie die Lehrer feines Volkes wurden. Ein Ausstand der Streiken1) ntigte ihn zur Heimkehr. Unerwartet war er in Moskau und bestrafte die Auf-rhrer mit dem Tode. Nun sing er an, in Rußland einzufhren, was er im Auslande gesehen. Im Jahre 1703 begann er den Bau von St. Petersburg nach dem Muster von Amsterdam. Tausende von Familien wurden gewaltsam dahin verpflanzt. Unterdessen hatte er schon Bundesgenossen geworben und den Krieg mit den Schweden begonnen, nm ihnen die Mndungen der russischen Strme an der Ostfee zu entreien. In jener Zeit regierte in Schweden Karl Xjj. Er war eine Kraftnatur wie Peter. Als dreizehnjhriger Knabe machte er alle bungen der Soldaten mit. Wie ein ergrauter Krieger ertrug er Hunger und Durst und trotzte jeder Gefahr. Ein khner Ritt, eine verwegene Brenjagd waren seine Freude. Im 15. Jahre hatte er die Regierung angetreten. Die Kriegsgefahren, die ihn umschwebten, entmutigten ihn nicht. Peter hatte ihm den Krieg erklrt, und lagerte schon mit einem starken Heere vor der Festung Nartva. Da erschien Karl mit Blitzesschnelle. Mit 8000 Mann wagte er den Sturm auf 40000 hinter Verschanzungen stehende Russen und siegte. Peter sagte: Mein Bruder Karl wird uns zwar noch manches Mal schlagen, aber schlielich werden wir doch von ihm lernen, ihn zu besiegen." Dies war im Jahre 1700. Leicht htte Karl jetzt Peters Macht vernichten knnen, er mischte sich statt dessen in polnische Thronstreitigkeiten. Erst 1708 brach er wieder gegen Peter auf, aber er fand nicht mehr die Feiglinge von Nartva. Peter hatte inzwischen unablssig an der Fortbildung seines Heeres gearbeitet. Bei Pult cito anwrbe Karl geschlagen. Er floh zu den Trken und trieb diese zur Kriegserklrung gegen Rußland. Peter wurde in seinem festen Lager am Pruth eingeschlossen und schien verloren. Da rettete ihn seine Gemahlin i) Die Strelitzen (= Schtzen) bildeten die Leibwache des russischen Herrschers; man bezeichnet damit aber auch die gesamten Futruppen.

9. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 53

1900 - Leipzig : Hirt
4. Kaiser Karl Vi. 53 Katharina. Sie gab ihren Schmuck her und erbat von jedem Soldaten im Lager, was er besa. So brachte sie 200000 Rubel auf. Damit bestach sie den trkischen Grovezier; Peter wurde mit seinem ganzen Heere frei-gelassen. Karl wollte die Russen angreifen, der bestochene Grovezier duldete es nicht. Peter eroberte die Ostseeprovinzen, während Karl unthtig in Bender sa. Unterdessen waren die Trken des kostspieligen Gastes in Bender berdrssig geworden und mahnten ihn an die Heimkehr. Dafr hatte Karl kein Verstndnis. Er blieb aus Eigensinn, und die Trken muten Gewalt gegen ihn gebrauchen. Sie belagerten ihn in seiner Wohnung. Er kmpfte und wurde verwundet. Die Trken bten ihre Gastfreundschaft weiter, unterlieen aber nicht, ihn wiederholt an die Heimkehr zu mahnen. Alles scheiterte an seinem Eigensinne. Da kam ein schwedischer General, vom Reichs-rat gesandt, zu ihm und erklrte ihm in derber Sprache die Lage der Dinge, wie Schweden, der dreizehnjhrigen Abwesenheit des Knigs mde, am Rande des Abgrundes stehe und einen andern König einsehen wolle. Da brach er endlich auf, reiste unter fremdem Namen mit zwei Begleitern bei Tage zu Pferde, bei Nacht im Postwagen unablssig weiter. In 53 Tagen hatte er Stralsund erreicht. Die Stiefel muten ihm von den Fen geschnitten werden, doch am andern Morgen war er wieder frisch und rege, als wre nichts geschehen. Dann eilte er nach Schweden. Als er die Laufgrben von Friedrichshall besichtigte, streckte ihn eine feindliche Kugel tot zu Boden. Mit der Zeit verga man das Unglck, das er der fein Volk gebracht, und freute sich der seine Heldenthaten, rhmte seinen Mut in der Gefahr, seine Sndhaftigkeit im Unglck, die Beharrlichkeit in seinen Vorstzen, die Reinheit seiner Sitten und die Einfachheit seines Lebens. Er war ein echter Wikinger Kampf war feine Lust. Nach Karls Tode wurde Frieden geschlossen. Schweden verlor Livland, Esthland, Karelien, Jngermanland an Rußland. Es war in seine natrlichen Grenzen zurckgewiesen und aus der Reihe der Gromchte ausgeschlossen. 100 Jahre vorher hatte Gustav Adolf die Gromachtstellung Schwedens be-grndet: der Friede, der dem nordischen Kriege ein Ende machte, zerstrte sie im Jahre 1721. Die Rolle, die Schweden im Norden gespielt hatte, bernahm nun Rußland. Der russische Staatsrat verlieh Peter I. den Kaisertitel. Wieviel Peter auch gethan hat, um seinem Lande die Bildung des Westens zuzufhren, er selbst ist ein roher Mensch geblieben. Es fehlte ihm die Herrschaft der seine Leidenschaften. bermiger Branntweingenu machte ihn wild und grausam. Er prgelte seine Offiziere und lie seinen Sohn hinrichten. Im Jahre 1725 starb er im Alter von 53 Jahren. Indes bleibt ihm der Ruhm unbestritten, da er ganz Rußland umgestaltet, und da er die Grundlage zu allem gelegt hat, was seitdem in Rußland fr das Heer, die Flotte, fr Rechtspflege, Kunst und Wissenschaft geschehen ist. 4. Kaiser Karl Vi. Kaiser Karl Vi., der zweite Sohn Leopolds, regierte bis 1740. 3)er Anfang und das Ende seiner Regierung sind durch Kriege gegen

10. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 54

1900 - Leipzig : Hirt
54 Von der Thronbesteigung Friedrichs des Groen :c. die Trken bezeichnet. In dem ersten dieser Kriege siegte Prinz Eugen bei Peterwardein und Belgrad, worauf die Trken dem Kaiser den ungarischen Banat, den grten Teil von Serbien und die Walachei ab-traten. Whrend des zweiten Krieges starb Prinz Eugen. Die fter-reichischen Heere wurden nun schlecht gefhrt, und im Frieden zu Bel-grad verlor der Kaiser einen groen Teil der Gebiete, die Prinz Eugen ge-Wonnen hatte. Rußland behielt Asow und damit eine wichtige Stellung am Schwarzen Meere. Dott der Thronbesteigung Friedrichs des Groen bis zum Ausbruch der franmschen Staatsumwhnng. 1. Preußen und Osterreich. Friedrichs des Groen Jugend und Thronbesteigung. Am letzten Maitage des Jahres 1740 entschlief Friedrich Wilhelm L Am Totenbette des Knigs redete Knigin Sophie Dorothea ihren Sohn Friedrich zuerst mit dem Titel Majestt an. Friedrich erwiderte in kindlicher Ehrfurcht: Nennen Sie mich immer Ihren Sohn, dieser Titel ist fr mich kstlicher als die Knigswrde!" Auf eine bewegte Jugend blickte der neue König Friedrich Ii. zurck, als er im Alter von 28 Jahren den Thron seiner Vter bestieg. Die strenge Hrte des Vaters hatte er besonders in den ersten zwanzig Jahren seines Lebens empfunden. Der König wollte den Prinzen nur zum Soldaten erziehen. Friedrich waren die militrischen bungen nicht unangenehm, aber es verdro ihn, da er der Musik und den Wissenschaften keine Zeit widmen sollte. Er that es dennoch heimlich, und es kam daher zu einem ernsten Zerwrfnis zwischen ihm und dem Vater. Der Prinz wurde sogar krperlich mihandelt. Der König verkannte den aufstrebenden Geist seines Sohnes; er nannte ihn einen Poeten und Querpfeifer. Das Ver-hltnis wurde so unertrglich, da der Prinz einen Fluchtversuch machte. Dieser wurde vereitelt und Friedrich mit Festungshaft bestraft. Der König wollte ihn sogar von der Thronfolge ausschlieen; aber verdiente Generale, auswrtige Fürsten und namentlich Kaiser Karl Vi. rieten davon ab. Nachdem der Prinz die Festungshaft abgebt, wurde er in der Landesverwaltung beschftigt. Durch Pflichttreue, Gehorsam und Pnktlichkeit vershnte er seinen Vater, so da dieser ihm die Rckkehr nach Berlin gestattete und ihm das schne Schlo Rheinsberg bei Ruppin schenkte. Seine Kriegsschule hat er bei dem Prinzen Eugen durchgemacht, , als dieser einen Reichskrieg gegen Frankreich fhrte. Dem greisen Helden
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