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1. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 40

1902 - Leipzig : Hirt
40 Vierte Periode. Die Zeit der Kreuzzge und der Hohenstaufen. und Bischofssitze ( 38, 3), teils um Burgen und Frstenhfe ( 41, 4). Die Brger" waren anfangs zum grten Teil freie Ackerbauer; daneben gab es leibeigene Handwerker, die nur fr ihren geistlichen oder weltlichen Herrn arbeiteten; Kaufleute lieen sich nieder wegen des Marktrechts,*) welches den wesentlichsten Vorzug der Städte vor den Drfern bildete. Seit Heinrich Ii., der die Geistlichkeit begnstigte, gehorchten die meisten Städte Bischfen. In dem Kampfe zwischen Kaisertum und Papsttum stellten sich die Brger, denen mit dem Wohlstande der Frei-heitsdrang gewachsen war, auf die Seite der Kaiser, die ihnen Befreiung von bischflicher Herrschaft verliehen. Nun wurde die bischfliche Ratsversammlung zum Stadtrate, der aus den altfreien Geschlech-tern, den Patriziern", gewhlt wurde und unter dem Vorsitze eines Brgermeisters die stdtischen Angelegenheiten verwaltete. Erhielten die Städte auch Befreiung von Abgaben und das Recht, ihre Gerichts-beamten selbst einzusetzen, so hieen sie Freistdte, spter Freie und Reichsstdte. Welche Städte führen noch heute den Titel Freie Städte? Die frei gewordenen Handwerker bildeten seit dem 12. Jahrhundert Znfte, deren Satzungen der das Ansehen der Genossenschaft und den gemeinsamen Vorteil wachten. Bei solcher Hebung des Standes war es nur natrlich, da die Handwerker auch Anteil an der Regierung verlangten. Nach harten, zum Teil sehr blutigen Kmpfen im 14. Jahr-hundert muten ihnen die Patrizier die verlangte Vertretung im Rate bewilligen. Vgl. die Kmpfe zwischen Patriziern und Plebejern im alten Rom. 2. Die.hansa, a) Entstehung. Benachbarte Städte in Norddeutsch-fand, zuerst Lbeck und Hamburg, schlssen im 13. Jahrhundert Verbindungen (Hansen) zum Schutze des Handels zu Lande und zu Wasser, da sie von Kaiser und Reich nichts zu hoffen hatten. Aus den Einzelbud-nissen erwuchs im 14. Jahrhundert der allgemeine Bund der Deutschen Hansa, der etwa 90 Städte von Amsterdam bis Riga umfate. b) Einrichtung. Auf die Einladungen Lbecks, welches fr das Einigungswerk am ttigsten gewesen war und allgemein als Vorort anerkannt wurde, versammelten sich dort die Abgeordneten der Städte, um der ihre gemeinsamen Angelegenheiten, besonders den auswrtigen Handel, zu beraten und zu beschlieen. Ungehorsame Bundesmitglieder *) Der Markt wurde ursprnglich im Anschlu an den Gottesdienst abgehalten; daher die Bezeichnung Messe".

2. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 16

1902 - Leipzig : Hirt
16 Zweite Periode. Die Zeit des Frankenreiches. An der Spitze der Gaue, in die das Reich nach Auflsung der frheren Herzogtmer geteilt war, standen als kaiserliche Beamte die Grafen; sie leiteten die Gerichte und den Heerbann. Zum Heerbann waren alle Freien verpflichtet. Zwar wurden die damit Oer bunbenen Lasten den rmeren erleichtert; doch konnte die Regierung nicht verhindern, da viele eine freiwillige Leibeigenschaft den Opfern, welche die Wehrpflicht auf-erlegte, vorzogen. der die Marken, in denen stete Kriegsbereitschaft erforderlich war, waren Markgrafen mit erhhter Gewalt gesetzt. Zur Beaufsichtigung der Grafen, der Krongter, berhaupt aller staatlichen und kirchlichen Einrichtungen, dienten weltliche und geistliche Knigs boten, die in Karls Auftrage das Land bereisten. Unter den Hofmtern war das wichtigste das des Pfalzgrafen, der den Kaiser in der Ausbung der hheren Gerichtsbarkeit vertrat. 3. Karls Sorge fr den Wohlstand. Eine Lieblingsbeschftigung des groen Kaisers war die Landwirtschaft. Auf seinen Gtern lie er Musterwirtschaften einrichten und gab selbst genaue Borschriften der alle Einzelheiten.2) Um die Ausbreitung des Ackerbaues zu erleichtern, lie er Wlder und Einden urbar machen. Dem Handel ntzte er durch Einfhrung einheitlicher Mnzen*) (Fig. 71) und durch Anlegung von Landstraen. Anfang eines Main-Donan-Kanals. Leben und Bildung. Der Kaiser hatte seine Hofhaltung in einer der Pfalzen (d. h. Palste), die er an verschiedenen Orten bauen lie. Am liebsten hielt er sich in Aachen auf, wo noch die von ihm erbaute Pfalzkapelle (Fig. 69) als ein Teil des Mnsters erhalten ist. Der Hof des Kaisers bot ein buntes, wechselvolles Bild. Vornehme aus allen Teilen des Reiches kamen, dem mchtigen Herrscher zu huldigen; braune Araber aus Bagdad, die Geschenke von Harun al Raschid brachten (darunter einen Elefanten und eine Wasseruhr), trafen dort rmische Mnche, die lateinische Verse zum Lobe des Kaisers dichteten; der Sachse begrte den Langobarden, der Slave den Avaren. Ein glnzendes Schauspiel war es, wenn der Kaiser mit seinen Shnen. Tchtern29) und Hofleuten auf die Jagd ritt, unter dem Getn der klffenden Meute und der schmetternden Hrner. Ein gemtliches Bild war es, wenn an der Tafel das Wildbret, am Spiee gebraten, aufgetragen wurde und dazu ein Schriftkundiger aus einem Geschichtsbuch oder einer Sagen-dichtuug vorlas oder eine der kaiserlichen Tchter zur Harfe sang. Karl selbst war vor allen mig in Speise und Trank und einfach in der *) 20 Solidi zu 12 Denaren gingen auf ein Pfunb Silber.

3. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 8

1900 - Leipzig : Hirt
8 b3 Waffenfhige Volk statt. Der Kaiser mischte sich unter die Menge, nahm die Geschenke und die Abgaben unterworfener Stmme entgegen, erkundigte sich nach allen Verhltnissen in den einzelnen Landstettens und jeder durfte ihm frei mitteilen, was er auf dem Herzen hatte. Verwaltung. Das ganze Reich war in Gaue oder Grafschaften eingeteilt. Diese hatten etwa den Umfang eines heutigen preuischen Regierungsbezirkes. An der Spitze einer Grafschaft stand ein Graf. Sein Amt war weder in seiner Familie erblich, noch wurde es auf Lebens-zeit verliehen. Der Graf war der Stellvertreter des Knigs im Gau. Er ordnete das Heerwesen desselben, verwaltete die kniglichen Gter und fhrte den Vorsitz im Gaugericht. Die Thtigkeit der Grafen lie der Kaiser durch Sendgrafen, die auch Knigsboten genannt werden, be-aufsichtigen. Es reisten ihrer immer je zwei, ein geistlicher und ein Welt-licher. Wenigstens einmal im Jahre muten sie die ihnen zugewiesenen Grafschaften bereisen, die ganze Verwaltung berwachen, Klagen entgegen-nehmen und dem Kaiser Bericht erstatten. In der Person der Sendgrafen war der Kaiser berall zugegen. Gerichtswesen. Dreimal im Jahre wurde ffentliches Gericht gehalten. Ein solches Gericht hie Ding. Den Vorsitz fhrte der Graf; ihm zur Seite saen zwlf Schffen oder Rachimbnrgen. War der Angeklagte ein Edler, so muten die Schffen ebenfalls adelig sein; der Freie konnten nur Freie richten. Alle freien Bewohner der Grafschaft durften auf der Ding-statte gegenwrtig sein, um zuzuhren. Vor dem Grafen lagen auf einem Tische ein Schwert und ein Strick als Zeichen der strafenden Gewalt. Zuerst rief der Gaudiener die Schffen, dann den Klger und zuletzt den Angeklagten vor die Schranken. Der Klger brachte seine Klage vor und beschwor sie. Der Angeklagte durste sich einen Frsprecher whlen, der seines Standes sein mute; er durfte sich auch selbst verteidigen. Die Anklage fiel, wenn der Angeklagte durch Zeugen den Gegenbeweis liefern konnte. Auch fiel sie, wenn der Beschuldigte 6 Eideshelfer fand, die bereit waren, ihn frei zu schwren. Diese brauchten nicht zu beschwren, da der Angeklagte die That, deretwegen er verklagt war, nicht begangen habe, sondern nur, da sie ihn einer solchen That nicht fhig hielten. Nachdem Klger, Angeklagter, Zeugen und Eideshelfer zu Wort gekommen, sprachen die Schffen das Schuldig oder Unschuldig. Der jngste Schffe mute sein Urteil zuerst abgeben, damit er nicht durch die Stimmen der lteren beeinflut wurde. Der Graf beteiligte sich selbst nicht an der Abstimmung ; er verkndete nur das Urteil der Schffen und bestimmte die Strafe. Darauf erffnete er dem Verurteilten, da ihm die Berufung an den Pfalzgrafen und an den Kaiser zustehe. Der Pfalzgraf war der Vorsitzende des kaiserlichen Hofgerichtes, das am Hoflager des Kaifers bestand. Oberster Richter im Reiche war der Kaiser.1) 1) Vgl- Webers Dreizehnlinden X: Auf der Dingsttte.

4. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 73

1900 - Leipzig : Hirt
Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Die Feme. 73 diese nicht geben, bevor die Verlobung zu stnde gekommen wre. Die Ver-Handlungen darber zerschlugen sich infolge franzsischer Rnke. Nach einigen Jahren fiel Karl der Khne im Kampfe gegen die Lothringer, und nun wurde seine Tochter Maria doch die Gemahlin Maximilians. Aber der König von Frankreich beanspruchte das Herzogtum Burgund als erledigtes Lehen der Krone Frankreich. So entstanden Kmpfe, die sich durch die Regierung Maximilians und seines Nachfolgers hinziehen. Maria von Burgund starb bereits im fnften Jahre ihrer Ehe an den Folgen eines Sturzes vom Pferde. Sie ruht an der Seite ihres Vaters in der Kirche Notre Dame zu Brgge in Belgien. Als König Ludwig Xtv. von Frankreich bei einem Aufenthalt in Brgge diese Kirche besuchte, sagte er beim Anblick ihres Grabmals: Hier steht die Wiege unserer Kmpfe mit dem Hause sterreich." Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. In Friedrichs Regierung, und zwar in das Jahr 1453, fllt die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Durch diese hat das ostrmische Kaiserreich sein Ende erreicht, nachdem es fast tausend Jahre den Sturz des alten westrmischen Reiches berdauert hatte. Der letzte ostrmische Kaiser hie Konstantin, wie derjenige Fürst, dem Konstantinopel den Namen und die Ehre oerdankt, Residenz zu sein. Auch der letzte Konstantin war ein tchtiger Fürst, aber er konnte das Unheil nicht aufhalten. Durch ihre bermacht hatten die Trken nach und nach alle Gebiete des ostrmischen Reiches an sich gerissen, so da dem Kaiser nur die Stadt Konstantinopel geblieben war. Diese hat er mannhaft ver-teidigt, bis er selbst im Kampfe erlag. Von nun an wurden die Trken der Schrecken Europas. - 8. 3iu0 der Kulturgeschichte des ausgehenden Mittelatters. Die Feme. Zu Dortmund stehen in der Nhe des Bahnhofes wohlumhegt die Reste einer uralten Linde, unter der in frherer Zeit das Femgericht abgehalten wurde. Dieses Gericht war eine westflische Einrichtung, die in der Zeit ihrer Blte weit der das Land der roten Erde hinaus-gegriffen hat. Die Sage hat sich dieses Gerichtes bemchtigt und uns ein schauriges Bild davon hinterlassen. In der Stille der Nacht sei es im Waldesdunkel, in Kellergewlben oder sonst an unheimlichen Orten zusammengetreten. Die Richter seien vermummt gewesen, der Ange-klagte, gleichviel ob er sich schuldig oder unschuldig bekannte, sei in jedem Falle zum Tode verurteilt und am nchsten Baume aufgehngt worden. Das Femgericht wurde in Wirklichkeit nicht in der Nacht, sondern am hellen Tage gehalten. Es war nur insofern ein heimliches Gericht,

5. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 103

1900 - Leipzig : Hirt
Stmme und Vlkervereine. 103 Und der Niemalsausgesprochne, (r, der lteste der Alten, Wird fr immer aller Dinge, Aller Menschen liebend walten. Ihr, mit Kranz und Binsenkrben, Tretet in den Ring, ihr Kleinen, Singt den Reim, wiewohl ihr heute Klger thtet, still zu weinen. Dennoch fingt; den jungen Nacken Schmerzt noch nichtdasiochderfranken.^) Singt, und mag es traurig lauten Wie das Singen eines Kranken." Und die Knaben und die Mdchen Huben an mit leiser Stimme: Schirm uns, Balder, weier Salder, vor des Lhristengottes Grimme I Komm zurck, du sumst so lange; Sieh, wie Erd' und Gimmel klagen! Komm zurck mit deinem Frieden Auf dem goldnen Sonnenwagen I Weier Balder, weie Blumen, _ rie am Bach und Rain sie sprieen, Wei, wie deine lichten Brauen, Legen wir dir gern zu Fen. Steh, wir geben, was wir haben; Arm sind unsre Fruchtgefilde, La Geringes dir gengen, Weier Balder, Gott der Milde! Gott der Liebe, weier Balder, Neige hold dich unfern Gren, Blumen, rein, wie unsre erzen, Legen wir dir gern zu Fen! Und den pferstein umwandelnd, Warfen sie die heil'gen Kruter, Lichte Glocken, lichte Flocken, Lichte Sterne auf die Scheiter. Dann mit leisen Lispelworten Nahm die priesterin die Schale: Trinkt des weien Gottes Minne, Lh ihr hebt die Hand Zum Mahle!" Durch die Runde ging ein Raunen Wie gedmpftes Becherklirren, Wie im herbstlich drren Rohre Abendlfte heimlich schwirren. Und der krause (Dxferdiener Aus des Kessels weitem Bauche Gab er jedem von dem Fleische, von der Mistel, von dem Lauche. Sprach die Drude: Dankt den Gttern, Lscht die Glut und nehmt die Brnde! Dunkles brtet zwischen heute Und der nchsten Sonnenwende. Denn nicht alle kommen wieder, Und nicht jedem ist zu trauen. Fort! Die Sterne schimmern blasser, Und der Tag beginnt zu grauen." In die Grnde glitt die Menge Wie verstoben, wie versunken; Frische Morgenwinde spielten Mit der Asche, mit den Funken. Stmme und Vlkervereine. Die Germanen zerfielen in eine groe Anzahl von Stmmen. So viel Regierungsbezirke die heutige preuische Monarchie zhlt, so viel Stmme mag es frher in diesen Gegenden gegeben haben. Husig genannt werden: die Ubier, die Bataver, die Friesen, die Sigambrer, die Cherusker. Die Ubier wohnten in der Gegend von Kln, die Bataver in Holland zwischen Rhein und Waal, die Friesen an der Nordseekste zu beiden Seiten der Emsmndung, die Sigambrer im Sden der Lippe, die Cherusker im Flugebiet der mittleren Weser. Einen gemeinsamen *) Der Dichter verlegt die Handlung in die Zeit des berganges vom Heiden-tum zum Christentum.

6. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 105

1900 - Leipzig : Hirt
Bilder aus der Vlkerwanderung. 105 an die Spitze einer Gesandtschaft, die in das Lager Attilas reiste, um Schonung fr die Stadt zu erbitten. Seuchen, die in Attilas Heere wteten, untersttzten mchtig die Bitte des rmischen Hohepriesters. Attila zog sich nach Ungarn zurck. Zwei Jahre darauf erlag er seinen Aus-schweifungen. Im trunkenen Zustande ereilte ihn der Tod 454 n. Chr. Sein Reich zerfiel mit ihm Die Hunnen konnten nicht aufbauen, sie konnten nur zerstren. In die Steppen des Schwarzen Meeres wurden sie zurckgetrieben. Drei Viertel Jahrhundert haben sie die Völker Europas in Schrecken gehalten. 2. Alarich. Die hunnische Wanderung hatte eine ganze Reihe von Vlkerstmmen aus ihren Sitzen aufgescheucht. Die einen vertrieben die andern, und die Vertriebenen suchten sich neue Wohnsttten. Das rmische Reich mute die Truppen, die seine Grenzen schtzen sollten, zurckziehen, um sich gegen die Hunnen zu verteidigen. Die Folge war, da germanische Stmme der die unbeschtzte Grenze zogen und im rmischen Reiche sich ansiedelten. Wie wenn das Weltmeer in wilder Emprung aus seinen Ufern getreten wre, um das Festland unter seinen Wogen zu begraben, so strzten die Fluten der Vlkerwanderung hinein in das rmische Welt-reich. Niemals war die Verwirrung in der Welt grer, nie ihr Zustand trostloser als in jener Zeit. Von den Hunnen vertrieben, hatten die Westgoten im rmischen Reiche Aufnahme gefunden und dienten in den Heeren Roms um Sold. Da dieser nicht regelmig bezahlt wurde, zog der junge König Alarich nach Italien. Im Jahre 410 hatte Rom frchterliche Pln-derungen von seinen Scharen zu erleiden. Alles, was die Brger an Gold und Kostbarkeiten besaen, fiel den Goten zum Opfer. Nur das Leben wollte Alarich ihnen lassen, wie er selbst sich ausgedrckt hat. Seltsamerweise achteten die Barbaren die Schtze und das Asylrecht der Kirche. Von Rom gedachte Alarich nach Sicilien und Afrika zu ziehen. Dieses Ziel hat er nicht erreicht. In Unteritalien, in der Nhe der Stadt Cosenza, ereilte ihn der Tod im 34. Jahre seines Lebens. Die Goten sollen ihrem Könige ein eigenartiges Grab bereitet haben. Sie leiteten den Flu Busento ab und gruben darin ein Grab, in das Alarich, in kniglicher Rstung auf dem Rosse sitzend, versenkt wurde. Dann wurde der Flu in sein altes Bett zurckgefhrt. Niemand kennt die Stelle, wo der tapfere und wilde Alarich ruht. Sein seltsames Leichenbegngnis hat Platen poetisch verklrt: Nchtlich am Busento lispeln bei Losenza dumpfe Lieder; Aus den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder. Und den Flu hinaus, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Goten, Die den Alarich beweinen, ihres Volkes besten Toten.

7. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 73

1900 - Leipzig : Hirt
Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Die Feme. 78 diese nicht geben, bevor die Verlobung zu stnde gekommen wre. Die Ver-Handlungen darber zerschlugen sich infolge franzsischer Rnke. Nach einigen Jahren fiel Karl der Khne im Kampfe gegen die Lothringer, und nun wurde seine Tochter Maria doch die Gemahlin Maximilians. Aber der König von Frankreich beanspruchte das Herzogtum Burgund als erledigtes Lehen der Krone Frankreich. So entstanden Kmpfe, die sich durch die Regierung Maximilians und seines Nachfolgers hinziehen. Maria von Burgund starb bereits im fnften Jahre ihrer Ehe an den Folgen eines Sturzes vom Pferde. Sie ruht an der Seite ihres Vaters in der Kirche Notre Dame zu Brgge in Belgien. Als König Ludwig Xiv. von Frankreich bei einem Aufenthalt in Brgge diese Kirche besuchte, sagte er beim Anblick ihres Grabmals: Hier steht die Wiege unserer Kmpfe mit dem Hause sterreich." Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. . In Friedrichs Regierung, und zwar in das Jahr 1453, fllt die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Durch diese hat das ostrmische Kaiserreich sein Ende erreicht, nachdem es fast tausend Jahre den Sturz des alten westrmischen Reiches berdauert hatte. Der letzte ostrmische Kaiser hie Konstantin, wie derjenige Fürst, dem Konstantinopel den Namen und die Ehre verdankt, Residenz zu sein. Auch der letzte Konstantin war ein tchtiger Fürst, aber er konnte das Unheil nicht aufhalten. Durch ihre bermacht hatten die Trken nach und nach alle Gebiete des ostrmischen Reiches an sich gerissen, so da dem Kaiser nur die Stadt Konstantinopel geblieben war. Diese hat er mannhaft ver-teidigt, bis er selbst im Kampfe erlag. Von nun an wurden die Trken der Schrecken Europas. 8. us der Kulturgeschichte des ausgehenden Mittelalters. Die Feme. Zu Dortmund stehen in der Nhe des Bahnhofes wohlumhegt die Reste einer uralten Linde, unter der in frherer Zeit das Femgericht abgehalten wurde. Dieses Gericht war eine westflische Einrichtung, die in der Zeit ihrer Blte weit der das Land der roten Erde hinaus-gegriffen hat. Die Sage hat sich dieses Gerichtes bemchtigt und uns ein schauriges Bild davon hinterlassen. In der Stille der Nacht sei es im Waldesdunkel, in Kellergewlben oder sonst an unheimlichen Orten zusammengetreten. Die Richter seien vermummt gewesen, der Ange-klagte, gleichviel ob er sich schuldig oder unschuldig bekannte, sei in jedem Falle zum Tode verurteilt und am nchsten Baume aufgehngt worden. Das Femgericht wurde in Wirklichkeit nicht in der Nacht, sondern am hellen Tage gehalten. Es war nur insofern ein heimliches Gericht,

8. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 8

1900 - Leipzig : Hirt
8 Das Zeitalter der Karolinger. das waffenfhige Volk statt. Der Kaiser mischte sich unter die Menge, nahm die Geschenke und die Abgaben unterworfener Stmme entgegen, erkundigte sich nach allen Verhltnissen in den einzelnen Landesteilen, und jeder durfte ihm frei mitteilen, was er auf dem Herzen hatte. Verwaltung. Das ganze Reich war in Gaue oder Grafschaften eingeteilt. Diese hatten etwa den Umfang eines heutigen preuischen Regierungsbezirkes. An der Spitze einer Grafschaft stand ein Graf. Sein Amt war weder in seiner Familie erblich, noch wurde es auf Lebens-zeit verliehen. Der Graf war der Stellvertreter des Knigs im Gau. Er ordnete das Heerwesen desselben, verwaltete die kniglichen Gter und fhrte den Vorsitz im Gaugericht. Die Thtigkeit der Grafen lie der Kaiser durch Sendgrafen, die auch Knigsboten genannt werden, beaufsichtigen. Es reisten ihrer immer je zwei, ein geistlicher und ein weltlicher. Wenigstens einmal im Jahre muten sie die ihnen zugewiesenen Grafschaften bereisen, die ganze Verwaltung berwachen, Klagen entgegen-nehmen und dem Kaiser Bericht erstatten. In der Person der Send grasen war der Kaiser berall zugegen. Gerichtswesen. Dreimal im Jahre mrbe ffentliches Gericht gehalten. Ein solches Gericht hie Ding. Den Vorsitz fhrte der Graf; ihm zur Seite saen zwlf Schffen oder Rachimbnrgen. War der Angeklagte ein Ebler, so muten die Schffen ebenfalls abelig sein; der Freie konnten nur Freie richten. Alle freien Bewohner der Grafschaft durften auf der Ding-statte gegenwrtig sein, um zuzuhren. Vor dem Grafen lagen auf einem Tische ein Schwert und ein Strick als Zeichen der strafenden Gewalt. Zuerst rief der Ganbiener die Schffen, dann bert Klger und zuletzt den Angeklagten vor die Schranken. Der Klger brachte seine Klage vor und beschwor sie. Der Angeklagte brste sich einen Frsprecher whlen, der seines Stanbes sein mute; er burfte sich auch selbst verteibigen. Die Anklage fiel^ wenn der Angeklagte durch Zeugen den Gegenbeweis liefern konnte. Auch fiel sie, wenn der Beschnlbigte 6 Eibeshelfer fanb, die bereit waren, ihn frei zu schwren. Diese brauchten nicht zu beschwren, da der Angeklagte die That, beretwegen er verklagt war, nicht begangen habe, sondern nur, da sie ihn einer solchen That nicht fhig hielten. Nachdem Klger, Angeklagter, Zeugen und Eideshelfer zu Wort gekommen, sprachen die Schffen das Schuldig oder Unschuldig. Der jngste schsse mute sein Urteil zuerst abgeben, damit er nicht durch die Stimmen der lteren beeinflut wrbe. Der Graf beteiligte sich selbst nicht an der Ab-stimmung; er verknbete nur das Urteil der Schffen und bestimmte die (Strafe. .Darauf erffnete er dem Verurteilten, ba ihm die Berufung an den Pfalzgrafen und an den Kaiser zustehe. Der Pfalzgraf war der Vorsitzende des kaiserlichen Hofgerichtes, das am Hoflager des Kaisers bestand. Oberster Richter im Reiche war der Kaiser.1) i) Vgl. Webers Dreizehnlinden X: Auf der Dingsttte.

9. Lehrbuch der Geographie - S. 22

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 22 — Kastanie. Die Nordabdachung des Taunus und das Lahnthal sind mit Ge- treidefeldern bedeckt. Eine Fülle warmer Mineralquellen hat zur Anlage be- rühmter Badeorte geführt: im 8. Wiesbaden, Soden, Homburg, im N. Ems und Selters. Auf der Südwestecke des Rheingaugebirges, dem Nieder- wald, erhebt sich das Nationaldenkmal.*) b) Nördlich von der Mosel-Lahnfenke heißt das westrheinische Schiefer- gebirge Eifel (bis zur Ahr), das ostrheinische Westerwald (bis zur Sieg). Auf der Eifel (Eiflia —Land der Quellen) wechseln zahlreiche Basaltberge, tiefe Krater und Maare (— Bergfeen) mit steinbedeckten Triften, moorigen Heide- flächen und mühsam bestellten Ackerflureu ab. Die Maare, in erloschenen Kratern entstandene Seen, werden von kahlem Lavagestein umgürtet. Tiefste Einsamkeit, Dürre und Armut herrschen auf der Hochfläche, besonders in der rauhen Schneeeifel, dem „rheinischen Sibirien". Nur die nach allen Richtungen ausstrahlenden Bachthäler, namentlich das waldnmranschte Thal der Ahr, zeigen landschaftliche Anmut und Wohlstand. Westwärts schließen die Ardennen sich der Eifel an. — Wie die Eifel, so hat auch der Westerwald zahlreiche Spuren ehemaliger vulkanischer Thätigkeit, weite Torfmoore und öde Heideflächen aufzuweisen. Im nordwestlichen Teile bilden hohe Basaltkuppen beim Eintritt des Rheins in die Ebene das anmutige Siebengebirge (Drachenfels). e) Der nördliche Teil des linksrheinischen Schiefergebirges heißt hohes Venn, des rechtsrheinischen Sauerland. Das hohe Venn (Fenn —Moor) bildet eine kahle, teils heideartige, teils moorige Hochfläche. Die von der Nordsee her wehenden Stürme, welche starke Niederschläge bewirken, haben sie zu einem der trostlosesten und ärmsten Landstriche Deutschlands gemacht. Dagegen wird man in den Thälern der Nordabdachung, welche mit Kohlen- schätzen reich ausgestattet ist, durch großartige Judustriethätigkeit überrascht. — Das Sauerland (= Südland, nämlich Westfalens), zwischen Sieg und Ruhr gelegen, gipfelt in dem kahlen Asten berge und erinnert in seiner Bodenbe- schaffenheit an die Eifel. Der Westabhang des Sauerlandes erreicht den Rhein, dem es die Wupper zusendet, nicht mehr; der Nordabhang senkt sich jenseit der Ruhr als Haar oder Haarstrang zur Münsterbucht, einem Abschnitte des norddeutschen Flachlandes; den Ostabhang bildet das Rothaargebirge. ä) Der Rhein durchströmt nach dem Austritt aus der oberrheinischen Tief- ebene zunächst den rebeureicheu Rheingau und tritt dann bei Bingen in das Schiefergebirge ein, welches nur stellenweise zu Ansiedelungen geeignete Ufer- ränder freiläßt. Häusig steigen die Felsen steil aus den Wogen auf (Lorelei- felsirn**); ihre Abhänge sind mit Weinbergen bedeckt, ihre Gipfel mit verfallenen *) Ged.: Germania, von Max Hofmann (Irdische Lieder). **) Ged.: Die Lorelei, von H. Heine. — Der Rhein, von Em. Geibel.

10. Lehrbuch der Geographie - S. 30

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 30 — Kr:r> er 60 q u elten. §22. Ackerbau und Viehzucht bilden für einen großen Teil der Landschaft (goldene Aue, Becken) die Hauptnahrungsquelle. Für die meisten Gegenden ist aber der Reichtum an Bodenschätzen die Grundlage des Erwerbs. Der Thüringer Wald liefert Schiefer, Porzellanerde und Eisen, der Harz silberführende Bleierze und Kupfer. Schon vor dem Jahre 1000 begann hier der Bergbau am Rammelsberge, dessen Ertrag in Gestalt von „Segensthalern" durch alle deutscheu Lande ging. Auch das Vorland des Harzes ist mit Salz, Eisen, Kohle und nutzbarem Gestein reich ausgestattet. Etwa die Hälfte des im Reiche gewonnenen Steinsalzes entstammt den unerschöpflichen, bis 240 m mächtigen Lagern von Staßsnrt und Leopolds- hall. Auf Gruud der Bodenreichtümer hat sich in der Landschaft eine bedeu- teude Industrie entwickelt, besonders in Eisen-, Textil- und Spielwaren. Der Handel beschäftigt sich mit der Ausfuhr dieser Jndustrieerzeuguisse und der Produkte des im eigentlichen Becken blühenden Feld- und Gartenbans. Wervohner, Stclcrten und Städte. § 23. Das Thüringer Becken gehört zu den starkbevölkerten Teilen des deutschen Reiches; es wird im 8. von Thüringern, im N. von Nieder- sachsen bewohnt. Nirgends herrscht eine größere politische Zerstückelung des Bodens als im Thüringer Becken, dem Sitze der deutschen Kleinstaaten. Politisch verteilt sich die Landschaft unter folgende Staaten: die Königreiche Preußen (Prov. Hessen-Nassau, Sachsen und Hannover) und Bayern steilweise); das Großherzogtum Sachseu-Weimar-Eiseuach; die Herzogtümer Sachseu-Coburg-Gotha, Sachsen-Meiuiugeu und teil- weise Sachseu-Alteuburg, Anhalt und Braunschweig; die Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schw.-Sondershauseu und teilweise Renß ä. 2., Reuß j. L. Residenzstädte im Werravorlande des Thüringer Waldes: 72. Coburg, von Schlössern, Gärten und Weinbergen umgebene Residenz von Sachsen-Eobnrg-Gotha; östl. davon die Feste Coburgs), „die fränkische Krone". 73. Hildburghausen an der Werra, Technikum. 74. Meiningen an der Werra, Residenz von Sachsen-Meiningen. Industriestädte im Franken- und Thüringer Walde: 75. Hof an der Saale, wichtiger Verkehrsknoten zwischen dem Becken und Bayern, Mittelpunkt eines Jndnstriebezirks für Textilwaren. *) Aufenthalt Luthers. Belagerung durch Wallenstein (1632).
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