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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 28

1909 - Leipzig : Hirt
28 Ii. Frankreich als Kaiserreich. an Frankreich verloren; Napoleon bildete daraus die sogenannten Jllyrischen Provinzen. Salzburg wurde an Bayern, Westgalizien an das Großherzogtum Warschau abgetreten. Österreich hytte seinen Anteil am Meere und seine natürlichen Grenzen eingebüßt. ^Jn diesen Krieg fällt der heldenmütige Aufstand der Tiroler unter Andreas Hofer. Die allzeit treu österreichische Grafschaft Tirol war von Napoleon Österreich genommen und Bayern gegeben worden. Die bayrische Regierung machte sich durch viele Änderungen mißliebig. Führer des Aufstandes war Andreas Hofer, Besitzer des Wirtshauses Am Sand zu St. Leonhard im Passeiertal. Er war mit einigen Landsleuten in Wien gewesen, wo ihnen ein Plan zum Aufstande Tirols vorgelegt wurde, ,den sie dann mündlicb überall in Tirol bekannt machten. Hofer rief kjem Tal am bestimmten Tage zum Aufstand auf, griff die abziehenden Bayern an und nahm viele gefangen. Mit französischer Hilfe besetzten die Bayern Tirol wieder, wurden aber durch die Schlacht am Jselberge gezwungen, das Land zu verlassen. Die Niederlage bei Wagram zwang Österreich zum Friedensschlüsse. Tirol mußte es in den Händen der Bayern, der Verbündeten Napoleons, lassen. Kaiser Franz forderte nun selbst die Tiroler zur Unterwerfung unter Bayern auf. Hofer gehorchte. Als ihm aber falsche Nachrichten von dem Herannahen eines österreichischen Heeres zukamen, erhob er noch einmal die Fahne des Aufstandes, doch unterlagen die treuen Tiroler der bayrischen und französischen Übermacht. Andreas Hofer floh mit Weib und Kind in eine Sennhütte, weil er Tirol nicht verlassen wollte. Zwei Monate hielt er sich dort verborgen, bis er von einem übelwollenden Landsmanne den Franzosen verraten wurde. Er wurde nach Mantua gebracht, vor ein Kriegsgericht gestellt und erschossen. Mit unverbundenen Augen sah er der tödlichen Kugel entgegen; erst der dreizehnte Schuß machte seinem Leben ein Ende. Seine Leiche wurde in der Hofkirche zu Innsbruck beigesetzt. Hofers Tod besingt das überall bekannte Lied von Mosen: „Zu Mantua in Banden der treue £}ofer war." Ähnlich dem Auftreten Hofers ist das des preußischen Majors Ferdinand von Schill. In Sachsen, in der Nähe von Dresden gebürtig, war er in preußische Dienste getreten, war bei Auerstädt verwundet worden und hatte nach seiner Genesung die Erlaubnis bekommen, eine Freischar zu bilden. Mit dieser führte er den sogenannten kleinen Krieg mit Erfolg und Geschick in der Umgegend von Stralsund, als diese Festung von den Franzosen belagert wurde. Zum Lohn für seine Dienste wurde er nach dem Frieden von Tilsit zum Befehlshaber des Leibhusarenregiments in Berlin ernannt.

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 115

1909 - Leipzig : Hirt
Vi. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms Ii. In dem Augenblicke, in dem der hochselige Kaiser Friedrich zur ewigen Ruhe einging, wurde nach dem preußischen und deutschen Erbrechte sein ältester Sohn Wilhelm Deutscher Kaiser und König von Preußen. Er ist der Schutzherr unsres Volkes in Krieg und Frieden. „Jede obrigkeitliche Gewalt ist von Gott", sagt die Heilige Schrift. Wir sind ihm daher Liebe, Ehrfurcht und Gehorsam schuldig. Kaiser-Wilhelm Ii. ist geboren am 27. Januar 1859. Vorbildung. Für seinen hohen Beruf wurde er gründlich und allseitig vorgebildet. Die wissenschaftliche Vorbildung des Kaisers. Gleich seinem Vater hat Wilhelm Ii. eine hohe wissenschaftliche Vorbildung genossen. Der Unterricht wurde nach dem Lehrpläne des Gymnasiums eingerichtet. Außerdem lernte der Prinz die englische Sprache. Im Herbst 1874 trat er in die Obersekunda des Gymnasiums zu Kassel ein. Dort saß er mit den Söhnen des Volkes auf den nämlichen Schulbänken und zeichnete sich durch Fleiß, Pünktlichkeit und Ordnungsliebe aus. Besondere Vorliebe zeigte er für die Geschichte. Mit seinen Mitschülern verkehrte er sehr freundlich. Im Sommer wohnte er auf dem Schlosse Wilhelms höhe in der Nähe von Kassel. Morgens um 7 Uhr ritt er von Wilhelmshöhe zum Gymnasium. Im Jahre 1877 bestand er die Reifeprüfung. Bei dieser Gelegenheit erhielt er eine Denkmünze zur Anerkennung seines Fleißes. Alljährlich werden am Gymnasium zu Kassel drei Denkmünzen an die drei fleißigsten Schüler verteilt. Vom Herbst 1877 bis zum Herbst 1879 studierte Prinz Wilhelm an der Hochschule zu Bonn am Rhein. Damit hatte die wissenschaftliche Vorbildung ihren äußern Abschluß erreicht. Durch diese Studien ist der Kaiser in den Stand gesetzt, sich auf jedem Gebiete des Wissens selbständig weiter zu bilden. Militärische Vorbildung. Nach der Sitte des preußischen Königshauses wurde Prinz Wilhelm mit dem 10. Lebensjahre zum Offizier ernannt. Während seiner Gymnasialstudien beteiligte sich der Prinz an militärischen Übungen nicht. Nachdem er das Gymnasium zu Kassel verlassen hatte, wurde er zum Oberleutnant im ersten Garderegiment zu Potsdam ernannt. Vom Februar bis zum Herbst tat er seinen Dienst wie jeder andre Offizier des Regiments. 8*

3. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 7

1909 - Leipzig : Hirt
9. Zimmer im Empirestil. Die Anlehnung an das klassische Altertum ist unverkennbar. Die Sitzmöbel erhalten wieder gebogene Beine und zeichnen sich, wenn auch nicht durch Behaglichkeit, so doch durch Festigkeit aus. Der Empirestil in der Zimmereinrichtung fand weite Verbreitung und erhielt sich lange, auch als später das Rokoko zurückgekehrt war. uaßutt}(puiud;t3uum£ 455

4. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 6

1909 - Leipzig : Hirt
6 I. Die Französische Revolution. Vermögen, um hohe Zinsen der Staatsverwaltung geliehen, war gefährdet.^ Hier liegt ein Grund der Staatsumwälzung. Verarmung des Bauernstandes. In der ungünstigsten Lage waren die Kleinbauern, Landarbeiter, Tagelöhner. Der Engländer Artur Joung, der in den beiden letzten Jahren vor Ausbruch der Revolution Frankreich bereiste und besonders dem Ackerbauwesen seine Aufmerksamkeit widmete, meint, daß der Ackerbau damals noch auf der Stufe des 10. Jahrhunderts gestanden habe, ausgenommen in Flandern und im Elsaß. Die Felder blieben in jedem dritten Jahre brach; schlechte Geräte, keine eisernen Pflüge (Fig. 14), wenig Vieh, wenig Dünger, schlechte Wege. Seitdem die adligen Herren am Hofe zu Versailles lebten, hatten sie weder Zeit noch Geld, für die Hebung der Hauptnahrungsquelle des Volkes zu sorgen. In einzelnen Bezirken lebte der Landbewohner nur von Buchweizen, in andern wurde das Getreide halbreis verarbeitet. Man konnte die Reife vor Hunger nicht erwarten. Der Steuerdruck war unerträglich. Von 100 Frcs. Erlös nahm der staatliche Steuereinnehmer 53, 14 erhielt der adlige Herr als Eigentümer von Grund und Boden, 14 die Kirchenverwaltung, den Rest bekamen die Kellerratten, d. h. die Beamten der Getränkesteuer und die Salzsteuererheber. Wie sehr der Steuerdruck die Tatkraft lähmte, geht aus dem Briefe eines Dorfschulzen aus der Champagne an den König hervor. „Wir könnten einige Weinstöcke an den Abhängen pflanzen, aber wir werden so von den Steuerbeamten gequält, daß wir vielmehr daran denken, die gepflanzten auszuwerfen; der ganze Wein würde für sie sein, und uns bliebe nur die Arbeit." Am härtesten drückte die Salzsteuer. Jede Familie mußte für jede Person jährlich sieben Pfund Salz aus dem Staatsmagazin kaufen, eigne Salzgewinnung war untersagt und wurde mit Galeeren arbeit, im Wiederholungsfälle mit Aufhängen bestraft. Kein Wunder, daß, wer Gelegenheit hatte, in die Dienste eines reichen Herrn als Lakei trat oder im Handwerk und im kaufmännischen Beruf Unterkunft suchte. Infolgedessen blieben viele Äcker und Weinberge unbebaut. Unter diesen Umständen konnte Frankreich damals 25 Million Einwohner nicht ernähren; das fruchtbare Land hätte bei vernunftgemäßer Bewirtschaftung mehr als der doppelten Anzahl hinreichenden Wohlstand bieten können. In dem Elend des Bauernstandes liegt ein andrer Grund der Staatsumwälzung. Die Steuervorrechte. Der Adel und die Geistlichkeit waren fast steuerfrei. In früherer Zeit hatten die adligen Herren die Kriegslasten fast allein getragen; im ritterlichen Kampfe hatten sie in den ersten Reihen *) Nach Hippolyte Adolphe Taine (1828—1893): L’ancien regime. Schulausgabe von Wershoven. Trier 1907, Jakob Lintz. S. 36—40. 2) Taine, S. 44—48.

5. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 79

1909 - Leipzig : Hirt
V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. 1. Persönliches. Der neue König ging der Vollendung des 64. Lebensjahres entgegen, stand also in einem Alter, in dem die meisten Menschen die Last der Arbeit abzuschütteln pflegen. Am 22. März 1797 war er geboren. Seine Knabenjahre fallen in die Zeit der tiefften Erniedrigung Preußens. Der zehnjährige Knabe sah den Kummer der Eltern, als die Königliche Familie gezwungen war, von Berlin nach Königsberg, von Königsberg nach Memel zu flüchten. Noch nicht hatte er das 14. Lebensjahr beendet, als ihm der Tod die treue Mutter entriß. Tüchtige Lehrer arbeiteten an seiner Erziehung. Der Prinz war ein fleißiger Schüler. Geschichte, Erdkunde und die Kriegswissenschaften waren feine Lieblingsfächer. Er hörte gern zu, wenn die berühmten Feldherren Blücher, Gneisen au, Jork von Wartenburg und Scharnhorst über den Krieg sprachen. Teilnahme an den Befreiungskriegen. An der Seite seines Vaters machte er 1814 den Feldzug nach Frankreich mit. In der Schlacht bei Bar-fur-Aube verrichtete er den Dienst eines Königlichen Adjutanten und stand unerschrocken im dichten Kugelregen. Zur Belohnung erhielt der sechzehnjährige Jüngling vom Kaiser Alexander von Rußland den St.-Georgsordeu, sein Vater schmückte ihn mit dem Eisernen Kreuze. An der Spitze der Sieger von Waterloo zog er 1815 mit feinem Vater und feinem ältern Bruder Friedrich Wilhelm in Paris ein. Nach der Beendigung der Befreiungskriege fetzte er feine militärischen Studien fort. Er zeigte dafür ein so großes Verständnis, daß er im Alter von zwanzig Jahren bereits zum Obersten und Regimentskommandeur ernannt wurde. Vermählung. Im Jahre 1829 vermählte er sich mit der Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar, die unter dem Einflüsse Goethes zu einer kenntnisreichen Jungfrau emporgeblüht war. Über feinen Aufenthalt in En gl and, die Niederwerfung des Badischen Aufstandes war Seite 67 und 72 die Rede. Gouverneur der Rheinlande und Westfalens. Damit er die Rheinlande und Westfalen, deren größte Gebiete erst 1815 zum Preußischen Staate gekommen waren, aus eigner Anschauung kennen lerne, übertrug ihm 1849 Friedrich Wilhelm Iy. die militärische Verwaltung dieser Provinzen; er wohnte während dieser Zeit im Königlichen Schlosse zu Koblenz. Nach fünf Jahren wurde er Gouverneur der Bundesfestnng Mainz.

6. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 116

1909 - Leipzig : Hirt
116 Vi. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms Ii. Während dieser Zeit wurde er auch in den Kriegswissenschaften unterrichtet. In der Zeit der Bonner Studienjahre ruhten die militärischen Verpflichtungen. In den Herbstferien nahm er an den großen Manövern teil. Nach Beendigung der Uuiversitätsstudieu übernahm Prinz Wilhelm als Hauptmann die Führung einer Kompagnie. Sie wurde die strammste des ganzen Regiments. Für den strengen Dienst entschädigte der Prinz seine Soldaten durch besonderes Wohlwollen. Am Weihnachtsfeste beschenkte er jeden Soldaten seiner Kompagnie; wenn einer von ihnen erkrankte, besuchte er ihn im Lazarette, bei allen passenden Gelegenheiten erkundigte er sich nach den Familienverhältnissen seiner Soldaten und nahm an ihrer Freude wie an ihrem Leide lebhaften Anteil. Deshalb hingen die Soldaten seiner Kompagnie mit großer Liebe an ihm. Im Jahre 1881 wurde Prinz Wilhelm zum Major befördert; vier Jahre später wurde er Oberst und Kommandeur des Gardehusarenregiments. An seinem 29. Geburtstage, am 27. Januar 1888, ernannte Kaiser Wilhelm I. seinen Enkel zum Generalmajor. In diesem militärischen Range hat Prinz Wilhelm den Thron seiner Väter bestiegen. Als Kaiser und König ist er der oberste Heerführer des ganzen preußischen und deutschen Heeres. In jeder dienstlichen Stellung, als Leutnant, Hauptmann, Major, Oberst und General, hat Prinz Wilhelm seinen Soldaten das Beispiel unermüdlicher Tätigkeit und eifrigster Pflichterfüllung gegeben. Vorbildung für die Regierungsgeschäfte. Der Kaiser hat sich nicht nur wissenschaftlich und militärisch für seinen hohen königlichen und kaiserlichen Beruf vorbereitet, sondern er hat sich auch mit den ver- schiedenen Zweigen der Staatsverwaltung bekannt gemacht. Nach der Studienzeit wurde er durch den Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg in die Verwaltung einer Provinz eingeführt. Später ließ er sich mit dem Geschäftsgänge der einzelnen Ministerien und des Reichskanzleramtes bekannt machen. In allen diesen Verwaltungszweigen arbeitete er mit regem Eifer. So war Prinz Wilhelm allseitig für sein königliches Amt vorbereitet, als der Tod seines Vaters ihn auf den Thron rief. 2. Erste Regierungshandlungen. Am ersten Tage seiner Regierung machte Wilhelm Ii. dem Landheere und der Marine Mitteilung von dem Hinscheiden des hochseligen Kaisers Friedrich und von seiner eignen Thronbesteigung. Nachdem Kaiser Friedrich zur letzten Ruhe bestattet war, richtete er folgenden Erlaß an das preußische Volk:

7. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 151

1896 - Leipzig : Voigtländer
151 - Friedrich Ii. war geboren am 24. Januar 1712; seine Mutter (Sophie Dorothea) war eine Tochter des Kurfrsten von Hannover und König Georgs I. von England; eine Franzsin war die Erzieherin seiner ersten Kindheit; vom 7. Jahre an wurde seine Erziehung von Mnnern geleitet; nach des Vaters Vorschrift soll der Kronprinz zum guten Soldaten, guten Wirt und guten Christen erzogen werden; seine Vorliebe fr franzsische Bcher, fr Dichtkunst und Fltenspiel entfremdet ihn mehr und mehr dem Vater, der die Poeterei und Querpfeiferei" hat; die vergeblichen Bemhungen der Knigin, den Kronprinzen mit einer Tochter ihres Bruders, Georgs Ii. von England, zu vermhlen, steigern des Knigs Zorn; der Fluchtversuch bei Heidelberg 1730 wird entdeckt, Friedrich gefangen genommen; ein Kriegsgericht in Kpenick soll den davon-gelaufenen Oberstlieutenant Fritz" zum Tode verurteilen; er wird in Kstrin in strenger Haft gehalten, Friedrichs Vertrauter, der Lieutenant von Katte, vor des Kronprinzen Gefngnis hingerichtet; der Feldprediger Mller weckt des Kronprinzen Reue; Friedrich wird bei der Kriegs- und Domnenkammer in Kstrin beschftigt; endlich erfolgt die Vershnung des Vaters und die Vermhlung Friedrichs mit einer Prinzessin von Braunschweig-Bevern; er wird Oberst eines Regiments in Ruppin ( heiteres Leben und wissenschaftliche Beschftigung in Rheinsberg bei Ruppin, Verkehr mit geistreichen Mnnern, Briefwechsel mit Voltaire); 1734 macht er beim polnischen Erbfolgekriege zuerst einen Feldzug mit; auch vom Vater wird noch seine Tchtigkeit freudig anerkannt. { Am 31. Mai 1740 starb Friedrich Wilhelm I., und Friedrich Ii. bestieg, 28jhrig, den Thron. Er erbte von seinem Vater ein Land von 2300 Quadratmeilen mit 2 240 000 Einwohnern, einen Schatz von 9 Millionen Thalern (27 Millionen Mark) und ein trefflich eingebtes Heer von 83 000 Mann. 2. Der erste schlesische Krieg, 17401742 Wenige Monate nach Friedrichs Ii. Regierungsantritt starb Kaiser Karl Vi. Mit ihm erlosch der Mannsstamm des Hauses Habsburg, und Karls Vi. jugendliche Tochter Maria Theresia wurde krast der sogenannten pragmatischen Sanktion Herrscherin der sterreichischen Lnder. Friedrich erhob auf Grund des Erb-Vertrages unter dem Kurfrsten Joachim Ii. Ansprche auf die schleichen Herzogtmer Brieg, Liegnitz und Wohlau (sowie Jgerndorf), die sterreich an sich genommen hatte, und da Maria Theresia diese Ansprche nicht anerkannte, griff er zu den Waffen. So kam es zum ersten schlesischen Kriege. Friedrich rckte im Dezember 1740 in Schlesien ein, eroberte das Land binnen Monatfrist und siegte dann (1741) bei Molwitz. Darauf (1742) drang er in Mhren vor und erzwang durch weitere Siege den Frieden zu Breslau, in welchem er Schlesien und die Grafschaft Glatz erwarb (700 Quadratmeilen und 1 400 000 Einwohner). 3. Der sterreichische Erbfolgekrieg und der zweite schlesische Krieg. Unterdessen hatte der Kurfürst Karl Albrecht von Bayern als Nach-komme des Kaisers Ferdinand I. Ansprche auf die sterreichische Erbschaft erhoben, und Frankreich, Spanien und Sachsen hatten sich mit ihm gegen

8. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 31

1891 - Leipzig : Voigtländer
31 Aber so sicher das goldene Vlies behtet schien, dennoch unternahm ein griechischer Held das Wagnis, den kostbaren Schatz, an dessen Besitz sich reicher Segen knpfte, nach Griechenland zu entfhren. Es war Jason, eines Knigs Sohn aus der Seestadt Jolkos im nrdlichen Griechenland. Der trug Ver-langen nach khnen Abenteuern und ruhmreichen Thaten; darum verband er sich mit einer Anzahl anderer Helden, unter denen sich auch Herkules, The-feus, der Snger Orpheus u. a. befanden, zu einer Fahrt nach dem Lande Kolchis, soweit dasselbe auch entlegen, so zahllos und ungeheuer die Gefahren waren, die es zu bestehen galt. Das Schiff, auf welchem die Helden fuhren, hie Argo, nach ihm wurden die Teilnehmer an dem Zuge Argonauten d. i. Argoschiffer genannt. Nach mancherlei Abenteuern gelangten sie nach Kolchis. Dort trug der König etes dem Jason zur Erlangung des goldenen Vlieses unerhrte Arbeiten auf. Doch untersttzt von Medea, der zauberkun-digen Tochter des etes, vollbrachte er sie glcklich. Er bndigte zwei erz-hufige, feuerschnaubende Stiere, pflgte mit ihnen einen Acker um und sete Drachenzhne in die Furchen, aus denen sofort geharnischte Männer hervor-wuchsen. Jason warf, wie Medea ihm geraten, einen Stein in den Haufen der wilden Eisenmnner hinein, worauf diese teils sich gegenseitig mordeten, teils von den mchtigen Schwerthieben des Helden niedergestreckt wurden. Als etes, seinem Versprechen zuwider, auch jetzt das goldene Widderfell nicht herausgab, holte sich Jason, nachdem er durch ein Zaubermittel Medeas den wachehaltenden Drachen eingeschlfert, des Nachts das Vlies aus dem Haine, und trat dann mit seinen Gefhrten die Rckfahrt nach Griechenland an, wohin ihn Medea als seine Gattin begleitete. Der König eilte den Heimkehrenden auf einem schnell-segelnden Schiffe nach; doch als er ihnen nahe gekommen, ttete Medea, um die Flucht zu sichern, ihren kleinen Bruder (Absyrtus), den sie aus Kolchis mitgenommen hatte, und warf deffen zerstckelte Glieder einzeln hier und dort auf das Ufer hin, an welchem das Schiff vorberfuhr. Diese Unthat brachte ihnen Rettung. etes wurde durch das Einsammeln der Gebeine seines Shn-leins aufgehalten, und die Griechen gewannen dadurch einen so groen Vor-sprung, da ihre Verfolger sie nicht mehr erreichen konnten. Ihre Weiterfahrt war noch reich an wundersamen Abenteuern und mancherlei Nten; doch ge-langten sie endlich glcklich in die Heimat. 2. Die Kriege gegen Theben. a. König dipus. La'ius, König von Theben, hatte einen Orakelspruch erhalten, wornach er von dem Sohne, der ihm geboren werden sollte, gettet werden wrde. Daher lie er dann seinen neugeborenen Sohn dipus im Gebirge aussetzen. Doch das Knblein wurde gerettet und von dem Könige von Korinth als Sohn auf-erzogen. Zum kraftvollen Jngling erwachsen, erschlug dann dipus auf einer Wanderung durch das Land seinen ihm unbekannten Vater, mit welchem er in einem Hohlweg feindlich zusammenstie, befreite hierauf die Stadt Theben von der menschenmrderischen Sphinx, einem Ungeheuer mit Frauenkopf, Lwenleib und Vogelflgeln, indem er das von ihr aufgegebene Rtsel lste, und wurde zum Lohn fr diese That König von Theben und Gemahl der verwitweten Knigin Jokste, von der er nicht wute, da sie seine Mutter war. Lange Jahre blieb das unselige Ereignis in tiefes Dunkel gehllt. König dipus

9. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 191

1891 - Leipzig : Voigtländer
vor allem aber zum tchtigen Soldaten heranzubilden. Sehr frhe wurde der Prinz zu strengen militrischen bungen angehalten. Aber der stramme Exerzierdienst gewhrte seinem reichen Geiste keine Be-friedigung: er beschftigte sich lieber mit franzsischen Bchern, mit Dichtkunst und Fltenspiel. Das war dem derben Sinne des Vaters, der . die Blitzfranzosen, die Poeterei und Querpfeiferei" hate, hchlich zuwider; er meinte, sein Sohn mache sich nichts aus den Soldaten und werde ihm seine ganze Arbeit verderben". Daher behandelte er den heranwachsenden Prinzen mit einer Hrte, die diesem unertrglich schien und ihn endlich zu dem verderblichen Entschlsse brachte, zu seinem Oheim, dem Könige (Georg Il) von England, zu entfliehen. Aber als er auf einer Reise, die er mit dem Vater nach Sddeutsch-land machte, dieses Vorhaben ausfhren wollte (1730), wurde er verhaftet. Der zornige König griff, als der Gefangene ihm vorgefhrt wurde, nach dem Degen, um den feigen Ausreier", wie er den Prinzen nannte, zu durchbohren. Aber ein alter General (von Mosel) hielt des Erzrnten Arm zurck mit den Worten: Tten Sie mich, Sire, aber schonen Sie Ihres Sohnes". Der Kronprinz wurde nun auf die Festung Kstrin ins Gefngnis gebracht. Ein Kriegsgericht sollte ihn auf des Knigs Befehl zum Tode verurteilen. Aber die dringende Frsprache fremder Hfe rettete des Prinzen Leben. Doch wurde sein Freund, der Lieutenant v. Katte, der den Fluchtversuch untersttzt hatte, an den Fenstern seines Kerkers vorber zur Hinrich-tung gefhrt. Endlich, nachdem er ernste Reue gezeigt, der strengen Haft entlassen, mute der Prinz noch lngere Zeit bei der Kriegs-und Domnenkammer in Kstrin zu seiner Ausbildung arbeiten, bis der Vater ihn vollstndig begnadigte (1732). Er wurde dann Oberst eines Regiments zu Ruppiu, vermhlte sich ohne Neigung, dem Willen des Vaters sich fgend, mit der Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig - Bevern und verlebte unter wissenschaftlichen Beschftigungen und im Verkehr mit geistvollen Freunden mehrere glckliche Jahre auf dem Lustschlosse Rheinsberg. Am31. Mai 1740 starb 1740 Friedrich Wilhelm I., und Friedrich Ii. bestieg, 28jhrig, den Thron. 2. Der erste schlesische Krieg (1740 1742). Er erbte von seinem Vater ein Land von 2300 Quadratmeilen mit 2 240 000 Einwohnern, einen Schatz von 9 Millionen Thalern (27 Millionen Mark) und ein trefflich eingebtes Heer von 83 000 Mann. Wenige Monate nach Friedrichs Ii. Regierungsantritt starb Kaiser Karl Vi. Mit ihm erlosch der Mannesstamm des Hauses Habsburg, und

10. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. uncounted

1891 - Leipzig : Voigtländer
Andr's Geschichtliche Lehrbcher. Einige Zuschriften von Schulmnnern an die Verlagsbuchhandlung. Auf Ihre Anfrage teile ich Ihnen hierdurch mit, da Andr's ,,Grundri der Weltgeschichte" ebenso wie dessen Erzhlungen aus der Weltgeschichte" schon seit einer Reihe von Jahren in meiner hheren Tchterschule iu Gebrauch und seit Ostern 1888 in zwei Mittelklassen durch das seitdem erschienene Lehrbuch fr Mdchenschulen" ersetzt worden ist. Beide Bcher erfreuen sich groen Beifalls von feiten des Lehrerkollegiums; ich gedenke 'das Lehrbuch fr Mdchenschulen durch alle oberen Klassen durchzufhren. 14. Oktober 1889. A. Sch., Schulvorsteherin. Mit Andr's Grundrih der Weltgeschichte", welcher in den mittleren Klassen sowie in Obersekuuda unseres Gymnasiums in Gebrauch ist, haben wir recht gute Erfahrungen gemacht. Das Buch ist kurz, knapp und bersichtlich geschrieben, soda dem Schler die Haupt-fachen deutlich und bestimmt entgegentreten und das verwirrende mancher zu sehr ins Einzelne gehender Schulbcher glcklich vermieden wird. Einige kleine Aettderungen, die sich empfehlen drften, werde ich mir erlauben, bei Gelegenheit mndlich vorzuschlagen. L., 20. September 1889. Dr. R. S. Ich habe mit groem Interesse Andr's Grundri" geprft und kann mich nur lobend der Anlage und Ausstattung des Werkes aussprechen. Infolgedessen habe ich den Zglingen der Anstalt das Buch mit gutem Gewissen empfehlen knnen. Eine allgemeine Einfhrung kann z. Z. noch nicht stattfinden. M>, 12. September 1889. Vr. W. Andr's Grundritz der Weltgeschichte" hat hier allgemeinen Beifall gefunden, sowohl was seine Zweckmigkeit in der Anlage, als auch uere Ausstattung betrifft, lieber den Termin der Einfhrung berichte ich spater noch Nheres. R. Voigtlnder's Verlag in Leipzig G., 17. September 1889. A Sch,
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