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1. Die Zeit der Umwälzungen - S. 7

1909 - Leipzig : Hirt
Co r 3" 2. E Ts Co 9. 3 t mm er tm Empirestil. Die Anlehnung an das fia||t|d)e Altertum t|t unoenennvar. :uie >-tymooel erhalten wieder gebogene itictnc und zeichnen sich, wenn auch nicht durch Behaglichkeit, so doch durch Festigkeit aus. Der Empirestil in der Zimmereinrichtung fand weite Verbreitung und erhielt sich lange, auch als spter das Rokoko zurckgekehrt war.

2. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 14

1895 - Leipzig : Voigtländer
14 410 wurde der junge Held vom Tode ereilt, 410; im Bette des abgeleiteten Flchens erhielt er seine Grabsttte. 3. Das Westgotenreich in Spanien. Nach Alrichs Tode zogen die Westgoten aus Unteritalien nach Gallien, und grndeten sdlich von der Loire das westgotische Reich mit der Hauptstadt Toulouse, das sich dann auch der Spanien ausbreitete. 8. (73.) Die vandalen und die Angelsachsen. 1. Die Vandalen. Auer den Westgoten kamen noch andere germanische Völker nach Spanien gezogen, namentlich die Vandalen. Diese gingen 429 von dort bald unter ihrem Könige Geiserich 429 nach Nordafrika hinber, wo sie das Vandalenreich mit der Hauptstadt Karthago grndeten. Auch Gallien wurde von deutschen Stmmen in Besitz genommen. Neben den Westgoten im Sdwesten breiteten sich im sdstlichen Gallien die Bur-gunder, in Nordgallien die Franken aus. 449 2. Die Angelsachsen. Um das Jahr 449 zogen Angeln und Sachsen von der deutschen Nordseekste nach Britannien und grndeten dort sieben kleine Reiche, welche spter zu dem Knigreich E n g l a n d (Angelland) vereinigt wurden. Die Britten wichen vor ihnen nach Westen (Wales) zurck. 9. (74.) Attila, der Hunnenknig. 1. Attilas Person und Hoshalt. Nach der Bezwingung der Ostgoten hatten die Hunnen ihre Herr f chast der viele deutschen Stmme ausgebreitet; ihr König Attila (in der Sage Etzel genannt) gebot der ein Reich, das von der Wolga bis in das Innere von Deutschland reichte. Dieser mchtige Herrscher war, als echter Hunne, von Gestalt klein und hlich. Aber an dem stolzen Gang, dem strengen Blick, der wrdevollen Haltung erkannte man den gewaltigen Gebieter. Ein Hause von Knigen und Fürsten unterjochter Völker umgab ihn. Um sich her liebte er die Pracht; seine Gste aen aus goldenen und silbernen Gefen; er selbst duldete auf feiner Tafel nur hlzerne Schsseln und blieb in Speise, Kleidung und Pferdeschmuck hchst einfach. Bei Gastmhlern hrte er gerne Gesang und heiteren Scherz; doch verlor er dabei nie den strengen Ernst. Sein Wohnsitz lag in Ungarn zwischen der Thei und der Donau. Dort erhob sich in einem groen Dorfe sein Palast, wie die andern Huser aus Holz erbaut, doch mit weiten Hallen umgeben und prchtig aus-gestattet. Von hier aus verbreiteten seine Befehle Schrecken der ferne Na-tionen. Wenn er sein Schwert in die Erde stie, sagte man, htten hundert

3. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 88

1895 - Leipzig : Voigtländer
88 dorthin gekommen seien, welche gefhrliche Schwrmerei unter dem Volke verbreiteten. Da glaubte er nicht lnger auf seinem einsamen Bergschlosse zurckbleiben zu drfen. Voll Besorgnis, das Reformationswerk knne auf schlimme Wege geraten, verlie er pltzlich die Wartburg und kehrte trotz Acht und Bann nach Wittenberg zurck. Dort bekmpfte er in einer Reihe von eindringlichen Predigten die falschen Auswchse seiner Lehre, und die Schwarmgeister zogen sich ins Dunkel zurck. Nun gab er dem neuen Gottes-' dienste eine festere Ordnung, und wirkte fr Errichtung christlicher Schulen. . 4 ^Auch trat er, das Mnchskleid ablegend/wie viele andere Geistliche, in den Ehestand,.indem er sich mit Kath arina von Bora vermhlte (1525). 1525 7. Der Bauernkrieg 1525. Unterdessen erhoben sich, aus Miver-stndnis der Predigt von der christlichen Freiheit und wegen harter Bedrckung^ die Bauern gegen ihre Gutsherren. Sie hatten ihre Forderungen in ..12 Ar-tifeln" zusammengefat und zogen damit vor die Burgen und Schlsser, um die Gutsherren zu zwingen, diese Forderungen zu erfllen. So kam es, be-sonders am Rheine, in Schwaam, Franken und Thringen zu dem Bauern-krieg, in welchem eine Menge Klster und Schlsser beraubt und zerstrt wurden. Die s chwbischen Bauern ntigten einen Ritter, Gtzvonber-lichingen mit der eisernen Hand", ihr Anfhrer zu werden; doch verlie er sie bald wieder. Der von Luther verdammte Aufstand endete nach der Niederlage des Schwrmers Thomas Mnzer bei Frankenhausen in Thringen mit harter Bestrafung der Emprer. 8. Einfhrung der Reformation. Die Reformation aber wurde in einem groen Teile von Deutschland eingefhrt, besonders im Kurfrstentum ;/ Sachsen durch Johann den Bestndigen, den Nachfolger seines Bruders Friedrich des Weisen (seit 1525). in Hessen durch den Landgrafen Philipp den (B r omiiain, in vielen Reichsstdten, ferner in Preußen, wo der Hochmeister des deutschen Ordens Alb recht von Brandenburg mit seinem bertritte zur evangelischen Lehre das Land 1525 in ein weltliches Herzogtum verwandelte, 1525. -------f r" 57. (118.) 4 Kaiser Karl V. 15191556; Fortgang der Reformation. 1. Karls Herrschaft. Nach dem Tode Maximilians I., 1519, war sein erst 19jhriger Enkel als Karl V. zum deutschen Kaiser gewhlt worden. Von seiner Mutter Johanna, der Tochter Ferdinands und Jsa-bellas, besa er als König Karli. (seit 1516) Spanien, Neapel und die in Amerika entdeckten Lnder; durch seinen Vater Philipp, Kaiser Maximilians Sohn, war er Erbe der sterreichischen Hausmacht. Man hat

4. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 12

1895 - Leipzig : Voigtländer
einst viel gepriesen worden. Im Phautafus" sind die alten Volksmrchen von der schnen Mageloue, vom getreuen Eckart, vom Rotkppchen und andere in geschickter Ein-kleidung erzhlt. Unter seinen kleineren Gedichten finden sich einige schne Lieder (Wohlauf, es ruft der Sonnenschein", Feldeinwrts flog ein Vgelein") und die Ballade: Strien schifft auf Meereswogen." Auch hat Tieck den Don Quixote" des Cervantes bersetzt. Bonden Brdern Schlegel hat der ltere, August Wilhelm (geb. 1767), eine meisterhafte bersetzung des Sh akefpeare geliefert, auch spanische, portugiesische und ita lienische Dichtungen geschmackvoll verdeutscht. Was er selbst gedichtet, ist nicht gerade durch bedeutenden Gehalt, stets aber durch reine, vortreffliche Form ausgezeichnet. Seine Romanze: Arion war der Tne Meister" wetteifert mit dem eben genannten Gedicht von Tieck um den Preis. Sein jngerer Bruder Friedrich Schlegel (geb. 1772) hat sich durch geschichtliche Forschung aus dem Gebiete der Poesie einen berhmten Namen erworben; die Zahl der von ihm gedichteten Lieder ist nicht erheblich. Den beiden Schlegel und Tieck in enger Freundschaft verbunden war der frhver-storbene Friedrich von Hardenberg (17721801), der sich den Dichternamen Novalis beilegte. Er feierte in dem unvollendet gebliebenen Roman Heinrich von Ofterdingen" die allherrfchende Macht der Poesie, sang Hymnen an die Nacht" in melodischer Prosa und dichtete eine Anzahl tief inniger geistlicher Lieder (Wenn alle untreu werden", Wenn ich ihn nur habe"). Jnger als die bisher genannten Romantiker sind Clemens Brentano (geb. 1778) und Ludwig Achim Von Arnim (geb. 1781), die in Des Knaben Wunderhorn" eine Sammlung alter deutscher Volkslieder herausgaben. Das Buch enthlt," wie Heine sagt, die holdseligsten Blten des deutschen Geistes; man fhlt in ihnen Den Herzschlag des deutschen Volkes." Brentanos Geschichte vom braven Kasperl und vom schnen Annerl" ist die erste und wohl auch eine der besten deutschen Dorfgeschichten. Mit Recht rhmt Freiligrath dem Verfasser nach: Der wt' es wohl, wie nied're Herzen schlagen"; denn so treu hat keiner wieder geschildert, was dem Seelenleben der kleinen Leute seine einfltige Gre giet". In seinen Mrchen" hat Brentano kstliche Erzhlungen hinterlassen vom Vater Rhein, von den Nixen und dem kristallenen Schlosse drunten in den grnen Wellen, Bilder voll schalkhafter Anmut, traumhaft lieblich wie die rheinischen Sommernchte". Sein Freund Arnim fand in der Mrchenwelt kein Gengen; er schrieb Novellen und Romane, die eine Flle von Phantasie zeigen, aber der klaren Ge-staltung und knstlerischen Abrundung entbehren. Seine Gattin, Brentanos Schwester Bettina Arnim (geb. 1785), hat in Goethes Briefwechsel mit einem Kinde" ihrer begeister-ten Verehrung des groen Dichters in phantasievoller Darstellung Ausdruck gegeben. Der Baron Friedrich de la Motte Fonau schilderte das kreuzsahrende Rittertum und die Fahrten altnordischer Recken in phantastischen Romanen, die jetzt vergessen sind. Frisch spricht uns auch heute noch sein liebliches Mrchen Undine" an. Von den Dichtungen des frhverstorbenen Ernst Schulze ist namentlich die Er. Zhlung Die bezauberte Rose" bekannt geblieben, die durch den sen Wohllaut ihrer seidenweichen Verse" an den alten Minnesang erinnert. In hellen Klngen, frisch wie der Vogel in den Zweigen, sang Joseph von Eichen-dorff (gest. 1857) die lieblichsten Lieder vom frhlichen Wandern durch Gebirg und Thal, vom trumerischen Zauber des Waldes, von der stillen, geisterhaften Mondnacht, von dem Abend, der rosige Flocken streut, von der heiligen Morgenfrhe, wo er auf der Berghhe

5. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 109

1907 - Leipzig : Voigtländer
53. Napoleons Zug gegen Nuland. 109 Polen, Italiener, Spanier und Portugiesen, zogen unter der Fhrung des gewaltigen Kriegsfrsten im Sommer 1812 gen Norden. Die groe Armee" rckte, ohne Widerstand zu finden, in das weite Rußland hinein, gewann die blutige Schlacht an der Moskwa und stand nun vor der russischen Hauptstadt Moskau. Einen prachtvollen Anblick gewhrte die gewaltige Stadt mit ihren dreihundert Kirchen, deren vergoldete Kuppeln im Sonnenglanze leuchteten, und mit ihren zahllosen Palsten, von denen der Kreml, die alte Kaiserburg, der groartigste war. Moskau! Moskau!" jubelten die Soldaten, die hier nach den Anstrengungen und (Entbehrungen des ungeheuern Marsches Buhe und berflu zu finden hofften. Stolz schaute Napoleon auf die wehrlose Hauptstadt. Mit ihr schien ganz Nutzland zu seinen Fen zu liegen; im Kreml gedachte er dem besiegten Feinde einen demtigenden Frieden vorzuschreiben. 3. Der Bratt von Moskau. Rber es kam ganz anders. Rls die Franzosen in die Stadt einrckten, herrschte tiefe Stille in allen Straen. Die Huser waren geschlossen, die Einwohner geflohen, die Vorrte weggeschafft. Kaum war es aber Nacht geworden, da zngelten an mehreren Stellen Flammen zum Himmel empor, vergebens suchte man die Brnde zu lschen: ein heftiger Wind fuhr hinein, fachte sie immer strker an, und bald wogte der die ganze groe Hauptstadt ein qualmendes Feuermeer. Entsetzen ergriff die franzsischen Krieger, mit (Brausen starrte Napoleon in die hochauflodernden Flammen. Sie schienen der Welt zu verkndigen: Gottes Gericht der den stolzen Vlkerbedrcker hat seinen Anfang genommen!" 3n der wsten Trmmersttte , die der Brand zurcklie, war seines Bleibens nicht mehr; er fand dort keine Nahrung, kein Obdach fr sein Heer, vorwrts dringen konnte er nicht, denn der russische lvinter war im Anzge. Und als er dem Kaiser Alexander Frieden anbot, lautete die Antwort: Jetzt soll der Krieg erst anfangen." So blieb dem verwegenen (Eroberer, der nie dem Feinde gewichen war, nur der Rckzug brig. 4. Napoleons Nckzug aus Rußland. Es war ein schrecklicher Rckzug. Der Weg fhrte durch verdete Landstriche, wo keine Lebensmittel zu finden waren. Ungewhnlich frh und streng fing der Winter an. Wagen, Pferde und Menschen blieben im Schnee stecken; Hunger, (Ermattung und Frost forderten Tag fr Tag gewaltige Opfer. Bali) sah man Haufen von (Erstarrten an der Heerstrae liegen, umgestrzte Kanonen, weggeworfene Waffen, zurckgelassene Beutestcke! Dazu kamen unaufhrliche Angriffe der russischen Reiter, die ganze Scharen gefangen nahmen ober niedermachten. An der Beresina erreichte das (Elenb seine hhe. Napoleon lie zwei Brcken der den

6. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 39

1907 - Leipzig : Voigtländer
18. Kaiser Heinrich Iv.. 10561106. 39 Heinrich mar in einer gefhrlichen Lage. Er beschlo, sich vor dem Papste zu beugen. Mitten im hrtesten Winter reiste er, nur von seiner treuen Gemahlin Bertha und einigen Dienern begleitet, der die Ripen nach Italien. (Es war eine hchst mhselige Heise. Huf dem steilen, mit (Eis und Schnee bedeckten Gebirge drohte bei jedem Schritte Lebensgefahr. Bald kroch man auf Hnden und Fen, bald glitt man auf dem Rcken einen schlpfrigen Rbhang hinunter; die Kaiserin nutzte in eine Gchsen-haut gewickelt und an Seilen hinabgelassen werden. So erreichte man endlich Italien. Der Papst befand sich auf dem Schlosse Kanossa. Dorthin begab sich der Kaiser. Rber Gregor lie ihn nicht gleich vor sich kommen, sondern erlaubte nur, da er im Bukleide den Schlohof betrete. Da stand denn der deutsche Kaiser barfu, entblten Hauptes, nur mit einem wollenen Hemde angetan, drei Tage vom Morgen bis zum Abend gnadeflehend auf dem Burghofe. Nie hatte ein Kaiser solche Demtigung erduldet. Endlich, am vierten Tage, sprach ihn der Papst unter strengen Bedingungen vom Banne los. 1077. 5. Heinrichs Kampf gegen Rudolf von Schwaben und Papst Gregor. Heinrich kehrte nun nach Deutschland zurck. Die deutschen Fürsten waren ihm trotz seiner Bue untreu geworden und hatten den Herzog Rudolf von Schwaben zum Könige gewhlt. Zwischen diesem und Heinrich kam es nun zum Kriege. Anfangs schien Rudolf Glck zu haben: schon bersandte ihm der Papst eine Krone und tat Heinrich von neuem in den Bann. Da wurde Rudolf tdlich verwundet. Ris man ihm vor seinem Ende die Hand vorzeigte, die ihm im Kampfe abgehauen worden mar, sprach er wehmtig: Das ist die Hand, mit der ich meinem Kaiser Heinrich Treue geschmoren habe." Itach Rudolfs Tode mandte sich Heinrich gegen Gregor. Mit einem mchtigen Heere zog er der die Ripen und eroberte nach langer Belagerung die Stadt Rom. Gregor floh nach Unteritalien, mo er im nchsten Jahre starb. 6. (Emprung des jungen Heinrich. (Dbmohl der Kaiser von seinem mchtigen Gegner befreit mar, sollte er doch nicht zur Ruhe kommen. Gregors Nachfolger erneuerte den Bann gegen ihn; ja des Kaisers eigener Sohn, der junge Heinrich, lehnte sich mider den Dater auf und ging darauf aus, sich selbst zum Kaiser mahlen zu lassen. Rls der alte Heinrich mit einem Heere gegen ihn zog, begab er sich zu ihm und erbot sich zum Frieden. Der Kaiser glaubte ihm und entlie seine Kriegsleute. Nun aber nahm der Heuchler den mehrlosen Dater gefangen und zmang ihn, der Regierung zu entsagen.

7. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 95

1907 - Leipzig : Voigtländer
4345. Friedrich Il, der Groe, 17401786. 95 kamen mit Lichtern heraus, als sie das Pferdegetrappel hrten. Friedrich lieft sich nicht einschchtern, sondern trat mitten unter die feindlichen Offiziere und sagte grend: Guten abend, meine Herren! Kann man hier auch noch unterkommen!" Die sterreicher waren so bestrzt, da sie ihm hineinleuchteten, und im Saale unterhielt sich der König so lange mit ihnen, bis eine Hbteilung preuischer Husaren erschien und die Feinde gefangen nahm. 7. Isendorf und Hochkirch 1758. Unterdessen waren die Russen immer tiefer in des Knigs Land eingedrungen. Raub und Brand, Verheerung und Zerstrung bezeichneten ihren Weg. Friedrich brannte vor Begierde, solche Greuel zu rchen. Bei Gorndorf unweit Kstrin griff er die Feinde an. Der Ruf: Die Preußen geben keinen Pardon," donnerte den Russen entgegen. Und wir den Preußen nicht," hallte es in den russischen Reihen wider, vom Morgen bis zum spten Rbend mhrte der Kampf. Endlich, beim Dunkel der Nacht, war der Sieg der Preußen entschieden. Bald darauf stand Friedrich wieder den sterreichern gegenber, bei dem Dorfe Hochkirch in Sachsen. Er hatte eine so geringschtzige Meinung von den Feinden, da er ihnen den Mut zu einem angriffe gar nicht zutraute und ganz in ihrer nhe an einem ungnstigen (Drte ein Lager bezog. Wenn uns die sterreicher hier ruhig lassen," sagte ein General dem Könige frei heraus, so verdienen sie gehngt zu werden." Friedrich antwortete lchelnd: Sie frchten sich vor uns noch mehr als vor dem Galgen." Doch diesmal hatte er sich geirrt. 3n der Stille der Nacht schlichen die sterreicher heran und berfielen die Preußen. Der König mute sich zurckziehen. Hber der Unfall raubte ihm den Mut nicht, als die artilleristen ohne Geschtz an ihm vorberzogen, rief er scherzend: Leute, wo habt ihr denn eure Kanonen gelassen?" Der Teufel hat sie in der Nacht geholt," tvar die antwort. Nun, so wollen wir sie ihm bei Tage wieder abnehmen," erwiderte er. Nicht wahr, Grenadiere?" Ja," sagten diese, und sie sollen noch Zinsen dazu geben." 8. Die Schlacht bei Kunersdorf 1759. Doch die nchste groe Schlacht fiel unglcklich fr Friedrich aus. Sie wurde bei Kunersdorf, nicht weit von Frankfurt an der Oder, gegen Russen und sterreicher geschlagen, anfangs kmpften die Preußen siegreich ; schon war ein Teil des feindlichen Heeres geschlagen, allein Friedrich tvill die arbeit nicht halb getan haben und fhrt seine schon ermatteten Krieger auch gegen die Truppen der Feinde, die am Kampfe noch gar nicht teilgenommen haben. Da wendet sich das Glck des Tages; die Preußen werden berwltigt und fliehen. Umsonst sucht der König die

8. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 44

1906 - Leipzig : Hirt
44 gnstigt; Alcibiades zog ihn auf die Seite der Athener. Dadurch wurde die Ausshnung zwischen Alcibiades und seinen bedrngten Landsleuten erleichtert. Alcibiades hielt nach einem Siege der die peloponnesische Flotte einen glnzenden Einzug in Athen und wurde Oberfeldherr mit unbeschrnkter Vollmacht. Das Kriegsglck war ihm gnstig. Mehrmals besiegte er die Spartaner. In seiner Abwesenheit lie sich sein Unterfeld-Herr auf eine Schlacht ein und verlor sie. Die Athener schoben ihm die Schuld zu und nahmen ihm den Oberbefehl. Wieder floh er nach Kleinasien. Der Krieg endigte mit der Niederlage der Athener beim Flchen Aigosptamos in der Nhe des Hellespont. 3000 Athener wurden in dieser Schlacht gefangen und mit ihren Anfhrern hingerichtet. Schreckensherrschast in Athen. Durch diese Schlacht war das Schicksal des Krieges zu ungunsten der Athener entschieden. Die siegreichen Spartaner segelten nach Athen, eroberten und plnderten die Stadt, setzten die Regierung ab und eine neue Herrschaft von 30 Mnnern ein. Diese wurden die 30 Tyrannen genannt. Acht Monate lang dauerte deren Schreckensherrschaft. Dann wurden sie vertrieben, und geordnete Zustnde kehrten allmhlich wieder in Athen ein. Alcibiades. Die eigentmlichste und merkwrdigste Persnlichkeit aus dem Zeitalter des Peloponnesifchen Krieges ist der Athener Alcibiades. Er leitete seinen Stammbaum von Ajax dem Groen ab; von mtter-licher Seite war er mit Perikles verwandt, der nach dem frhen Tode seines Vaters die Vormundschaft der ihn bernahm. Frh zeigte der Knabe auerordentliche Anlagen und war wegen seiner Schnheit, feiner geistigen Fhigkeiten und feiner Keckheit der Gegenstand allgemeiner Be-achtung. Knstler nahmen ihn zum Modell; die Art, wie er sich kleidete, wurde Mode. Er wollte in allem der erste sein und kannte keine Rck-ficht in seiner wilden Selbstsucht. Skrates erkannte bald die Bedeutung des auergewhnlichen Jnglings, den er aus der Gefahr, zu verkommen und charakterlos zu werden, zur Selbsterkenntnis und zur Tugend zurck-fhren wollte. Alcibiades wurde gefeffelt von dem wunderbaren Manne, obwohl dieser fortwhrend seinen Dnkel mit herben Worten geielte. In den Kriegen, die Athen fhrte, zeichnete sich der hochbegabte Jngling frh aus. In einer Schlacht rettete ihm Skrates das Leben; in einer andern wieder rettete Alcibiades den Skrates. Frh mischte sich Alcibiades in das Staatsleben. Sein Drang zu herrschen zeigte sich berall. Als sich die Brger zum erstenmal selbst besteuern sollten, trat er zuerst auf und besteuerte sich vor der Menge selbst. der dem Klatschen des Volkes verga er eine Wachtel, die er unter dem Mantel trug; das Tier flog davon, und die ganze Verfamm-lung lste sich auf, um ihm den Vogel wieder zu fangen. Um eine Wette zu gewinnen, schlug er einen der angesehensten Männer auf dem Markte ins Gesicht und ging des andern Tages in dessen Haus und bot ihm den entblten Rcken zu Schlgen dar; der Gekrnkte wurde

9. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 98

1906 - Leipzig : Hirt
98 Rmer und Germanen bis zu Karl dem Groen. (Er nur wei es, mann im Kampfe Untergehn die hohen Götter, Wann im Sturm vom Zeitenbaume Wehn die herbstlich gelben Bltter; Wann auf feuerfarbnen Rossen Itfufpels Shne norbmrts rennen, Um mit ungeheurer Lohe <2rb' und Himmel Zu verbrennen, Um uralte Schuld zu rchen, Da im Frhlingsmorgenhauche Jung und grn aus Wasserwogen (Eine neue Erde tauche, Rings bewohnt von stillen Menschen, Die mit Morgentau sich nhren; Dann, so spricht die weise Wala, Dann wird Balder wiederkehren. Und der Ztiemalsausgefprochne, (Er, der lteste der Alten, Wird fr immer aller Dinge, Aller Menschen liebend walten. Ihr, mit Kranz und Binsenkrben, Tretet in den Ring, ihr Kleinen, Singt den Reim, wiewohl ihr heute Klger ttet, still zu weinen. Dennoch fingt; den jungen Nacken Schmerzt noch nicht dasioch der Franken.x) Singt, und mag es traurig lauten Wie das Singen eines Kranken." Und die Knaben und die Mdchen Huben an mit leiser Stimme: Schirm uns, Balder, weier Balder, Vor des Christengottes Grimme! Komm zurck, du sumst so lange; Steh, wie (Erb' und Himmel klagen! Komm zurck mit deinem Frieden Auf betrt golbrten Sonnenwagen I Weier Salber, weie Blumen, Wie am Bach und Rain sie sprieen, Wei, wie deine lichten Brauen, Legen wir dir gern zu Fen. Steh, wir geben, was wir haben; Arm find unfre Fruchtgefilde, La Geringes dir gengen, Weier Balder, Gott der Milde! Gott der Liebe, weier Balder, Neige hold dich unfern Gren, Blumen, rein wie unfre Herzen, Legen wir dir gern zu Fen!" Und den (Dpferftem umwandelnd, Warfen sie die heil'gen Kruter, Lichte Glocken, lichte Flocken, Lichte Sterne auf die Scheiter. Dann mit letfen Lifpelworten Nahm die priefterm die Schale: Trinkt des weien Gottes Mimte, (Eh ihr hebt die Hand zum Mahle!" Durch die Runde ging ein Raunen Wie gedmpftes Becherklirren, Wie im herbstlich drren Rohre Abendlfte heimlich schwirren. Und der krause (Dpserdiener Aus des Kessels weitem Bauche Gab er jedem von dem Fleische, Von der Mistel, von dem Lauche. Sprach die Drude: Dankt den Gttern, Lscht die Glut und nehmt die Brnde! Dunkles brtet zwischen heute Und der nchsten Sonnenwende. Denn nicht alle kommen wieder, Und nicht jebem ist zu trauen. Fort! Die Sterne schimmern blasser, Und der Tag beginnt zu grauen." In die Grnde glitt die Menge Wie verstehen, wie versunken! Frische Morgenwinde spielten Mit der Asche, mit den Funken. 2. Rmer ttui) Germanen. Cimbern und Teutonen. Zur Zeit, wo die deutsche Geschichte anhebt, waren die Rmer das mchtigste Volk des Erdkreises, soweit er damals bekannt war. Italien, die Balkanhalbinsel, der grte Teil von Spanien, Sdfrankreich, Nordafrika, Kleinasien, kurz, die Lnder, die um das Mittel-meer liegen, hatten sie durch eine lange Reihe siegreicher Kriege unterworfen. Um das Jahr 113 vor Christi Geburt trafen mit diesen sieggewohnten Rmern die ersten deutschen Stmme im Kampfe zusammen. Es waren ') Der Dichter verlegt die Handlung in die Zeit des berganges vom Heiden-tum zum Christentum.

10. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 105

1906 - Leipzig : Hirt
4. Bilder aus der Vlkerwandrung. 105 Ausschweifungen. Im trunknen Zustand ereilte ihn der Tod 454 it. Chr. Mit seinem Tode zerfiel sein Reich. Die Hunnen konnten nicht auf-bauen, sie konnten nur zerstren. In die Steppen des Schwarzen Meeres wurden sie zurckgetrieben. Dreiviertel Jahrhundert haben sie die Völker Europas in Schrecken gehalten. Alarich. Die hunnische Wandrung hatte eine ganze Reihe von Vlkerstmmen aus ihren Sitzen aufgescheucht. Die einen vertrieben die andern, und die Vertriebenen suchten sich neue Wohnsttten. Das R-mische Reich mute die Truppen, die seine Grenze schtzen sollten, zurck-ziehen, um sich gegen die Hunnen zu verteidigen. Die Folge war, da germanische Stmme der die unbeschtzte Grenze zogen und sich im R-mischen Reiche ansiedelten. Wie wenn das Weltmeer in wilder Emprung aus seinen Ufern getreten wre, um das Festland unter seinen Wogen zu begraben, so strzten die Fluten der Vlkerwandrung hinein in das Rmische Weltreich. Niemals war die Verwirrung in der Welt grer, nie ihr Zustand trostloser als in jener Zeit. Von den Hunnen vertrieben, hatten die Westgoten im Rmischen Reiche Aufnahme gefunden und dienten in den Heeren Roms um Sold. Da dieser nicht regelmig bezahlt wurde, zog der junge König Alarich nach Italien. Im Jahre 410 hatte Rom frchterliche Plnderungen von seinen Scharen zu erleiden. Alles, was die Brger an Gold und Kost-barkeiten besaen, fiel den Goten zum Opfer. Nur das Leben wollte ihnen Alarich lassen, wie er sich selbst ausdrckte. Seltsamerweise achteten die Barbaren die Schtze und das Asylrecht der Kirche. Wer in einer Kirche Schutz suchte, war sicher vor Verfolgung. Von Rom gedachte Alarich nach Sizilien und Afrika zu ziehen. Dieses Ziel hat er nicht erreicht. In Unteritalien, in der Nhe der Stadt Cosenza ereilte ihn der Tod im 34. Jahre seines Lebens. Die Goten sollen ihrem König ein eigentmliches Grab bereitet haben. Sie leiteten den Flu Busento ab und gruben darin ein Grab, in das Alarich, in kniglicher Rstung auf dem Rosse sitzend, versenkt wurde. Dann wurde der Flu in sein altes Bett zurckgefhrt. Niemand kennt die Stelle, wo der tapfere und wilde Alarich ruht. Sein seltsames Leichenbegngnis hat Platen poetisch verklrt. Nchtlich am Busento lispeln bei Cosenza dumpfe Lieder; Aus den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder. Und den Flu hinauf, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Goten, Die den Alarich beweinen, ihres Volkes besten Toten. Allzufrh und fern der fjeimat muten hier sie ihn begraben, Whrend noch die Ingendlocken feine Schultern blond umgaben. Und am Ufer des Busento reihten sie sich um die Wette; Um die Strmung abzuleiten, gruben sie ein frisches Bette. In der wogenleeren Hhlung whlten sie empor die (Erde, Senkten tief hinein den Leichnam, mit der Rstung, auf dem Pferde. Deckten dann mit Erde wieder ihn und feine stolze Habe, Da die hohen Stromgewchse wchsen aus dem Heldengrabe.
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